• Josch4630Bochum
august 2025

Zu Besuch bei den Eidgenossen

Reisen ist immer ein Zugewinn an Erkenntnis. Innerhalb Europas außerhalb der Europäischen Union zu sein übt einen Reiz aus. Dabei geht es nicht nur um Uhren, Schokolade und Käse, sondern auch um Berglandschaften mit über 48 Gipfeln über 4.000 Metern. Les mer
  • Reisens start
    5. august 2025

    Das Technik Museum Sinsheim

    5. august, Tyskland ⋅ ☁️ 22 °C

    On the road again. Meine personalisierte Google Map ist gespickt mit Fähnchen von Orten aus meiner Bucket List. Auf dem Weg Richtung Schweiz komme ich somit nicht umhin, einen Zwischenstopp im Technik Museum Sinsheim einzulegen, denn hier lassen sich die Meilensteine der Technikgeschichte entdecken: Welchen Rekord stellte die Blue Flame auf? Wie viel Hubraum hat das Experimentalfahrzeug Brutus? Wer hat nun wirklich die Nase vorne, die Tupolev oder die Concorde? Neben den voll begehbaren Überschall-Jets und weiteren Flugzeugen gibt es hunderte edle Oldtimer, PS-starke Motorräder, begehrte Sportwagen, kraftvolle Dragster, Formel-1-Legenden, nostalgische Rennräder, riesige Dampfloks und man kann sogar ein U-Boot von innen bestaunen.
    Völlige Reizüberflutung, in drei Hallen werden Unikate präsentiert, denen man eigentlich nicht genug Aufmerksamkeit schenken kann, da man bereits durch die benachbarten Attraktionen abgelenkt wird. Aber man darf sich gerne auch zwei Tage Zeit nehmen, ein Hotel wäre vor Ort.

    Ein absolutes Highlight der Ausstellung ist The Blue Flame, das schnellste raketengetriebene Auto aller Zeiten, vollgetankt wiegt die rollende Rakete 2.994 kg. Sie entwickelt unglaubliche 58.000 PS. World record October 1970: 1.014.5 KM/H

    Weitere Höhepunkte sind die Überschallflugzeuge.
    Die Tupolev TU-144 war das erste Passagierflugzeug der Welt, das Uberschall-Geschwindigkeit erreicht hat. In der westlichen Welt ist sie die einzige Maschine dieser Bauart. Der Transport der ausgestellten Tupolev war einer der spektakulärsten Großtransporte der letzen Jahrzehnte. Die Reise führte die TU-144 auf dem Schiffsweg von Moskau nach Heilbronn und von dortaus über die A6 in das Museum.
    Im Einsatz vom 31.12.1968 bis 01.11.1977, Spannweite: 28,90 m, Länge: 65,68 m, Triebwerke: 4x Kolessow RD-36-51, Schubkraft: 19.997 kp pro Triebwerk, Höchstgeschw.: Mach 2,15 (2.285 km/h), Flughöhe: 18.000 m

    Das französisch-britische Überschall-Verkehrsflugzeug Concorde war das einzige Überschall-Flugzeug, das im regelmäßigen Liniendienst eingesetzt wurde. Von 1976 bis 2003 flog die Concorde für die Fluggesellschaften Air France und British Airways. Hauptsächlich wurde sie auf der Nordatlantik-Route nach New York eingesetzt und benötigte dafür rund 3,5 Stunden. Spannweite: 25,60 m, Länge: 62,60 m, Triebwerke: 4x Rolls Royce, Schubkraft: 17.260 kp pro Triebwerk, Höchstgeschw.: Mach 2,23 (2.405 km/h), Flughöhe: 18.000 m

    Das U-Boot U17 der Bundesmarine wurde im Jahr 1973 in Dienst gestellt und gehörte zur Klasse 206, einer Baureihe von U-Booten, die speziell für Operationen in der flachen Ostsee konzipiert wurde. Der Rumpf des U17 bestand aus nichtmagnetisierbarem Stahl, was die Ortung durch Magnetanomaliedetektoren erschweren sollte - ein bedeutender Vorteil im Kalten Krieg.
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  • Ein Besuch in Bern

    6. august, Sveits ⋅ ☁️ 21 °C

    Nächster Stop wird Bern. Parken ist hier eine Herausforderung, in gekennzeichneten blauen Flächen mit Parkuhr 1 Stunde, etwas knapp für eine Stadtbesichtigung. Ich entscheide mich für den Parkplatz am Expo Gelände, 3 Stunden für lediglich 15 €. Die Stadt erkunde ich mit dem Rad. Im Bärenpark neben der Nydeggbrücke, direkt an der Aare, verstecken sich die Hauptdarsteller, also fahre ich weiter zur Münsterplattform, hier genießt man fantastische Ausblicke. In der Altstadt gibt es viele Kellerläden, ein ungewohntes Konzept. Unter der Kirchenfeldbrücke liegt nicht nur ein sehr gepflegter Sportplatz, sondern man hat einen gute Überblick vom Bundeshaus bis zum Berner Münster. Am anderen Ufer der Aare liegt das Einstein-Museum hinter dem Helvetiaplatz. Zurück in der Altstadt komme ich natürlich nicht umhin, mir das Wahrzeichen Berns, die Zytglogge, anzusehen. Die Challange besteht darin, sich bei den Fotos nicht von den, die Fußgängerzone kreuzenden, vielen Straßenbahnen überfahren zu lassen. Vom Rathaus geht es weiter zum Bundesplatz, hier haben die Kinder riesigen Spaß daran sich an dem warmen Sommertag am Brunnen abzukühlen. Vom Balkon des Bundeshauses hat man eine Fernsicht bis zu den Alpen.
    Eigentlich sollte Bernd nur ein Zwischenstopp auf meiner Reise nach Interlaken sein. Nachdem ich allerdings von mindestens 15 Campingplätzen am Zielort eine Absage erhalten habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als in Bern einen Campingplatz aufzusuchen und meine Reiseplanung zu überdenken. Auch hier ist der erste Campingplatz überfüllt, aber dann finde ich noch Unterschlupf auf dem TCS Camping Bern Eymatt, der sehr schön am Ufer der Aare gelegen ist. Ich bin gespannt, was der neue Tag an Entscheidungen bringt.
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  • Radtour in Bern und Umgegend

    7. august, Sveits ⋅ ☀️ 26 °C

    Meine Entscheidung ist gefallen, ich werde bis Sonntag hier auf dem Campingplatz in Bern bleiben, in der Hoffnung, dass sich die Situation auf den Campingplätzen in und um Interlaken nach dem sonnigen Wochenende etwas entspannt. Heute geht es mit dem Rad nach Bern, anfangs sehr steil, dafür aber schattig durch den Wald. In der Stadt angekommen wird man sicher auf Radwegen und Radstraßen geführt. Bern ist eine sehr radfreundliche Stadt. Vor dem Holländerturm wird Markt abgehalten. In der Altstadt laden viele Cafés zum Verweilen ein, der Kindlifresserbrunnen kommt hingegen deutlich weniger romantisch daher. Das über 100m hohe Berner Münster ist die grösste und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Es wurde im Stil der Gotik erbaut aber erst 1893 fertiggestellt. Der Chor des Münsters birgt einen aus dem 15. Jahrhundert stammenden Glasmalereizyklus, der als bedeutendster des Landes gilt. Weiter geht es zur -unter Denkmalschutz stehenden- Fussgängerbrücke Schönausteg, beim Tierpark Dählhölzli. Die Lokation ist ein populärer Einstieg in die Aare, denn in Bern ist Schwimmen in der Aare nicht nur sehr beliebt, sondern eine Art Kulturgut. Es gibt mehrere Flussbäder, die darüber hinaus einen direkten Zugang zur Aare bieten. Das Schwimmen in der Aare wird jedoch nur geübten Schwimmern empfohlen und erfolgt auf eigene Gefahr, da die Strömung stark ist. Oft wird ein wasserdichter Schwimmsack benutzt, in dem die Wert- und Anziehsachen mitgenommen werden.
    Das Zentrum Paul Klee wurde am 20. Juni 2005 eröffnet. Es besitzt die bedeutendste Sammlung von Werken des Namensgebers. Der italienische Stararchitekt Renzo Piano hat mit dem Zentrum eine lichtdurchflutete Landschaftsskulptur aus Glas und Stahl geschaffen. Das Gebäude mit den drei ikonischen Hügeln befindet sich im Osten Berns, in unmittelbarer Nähe des Schosshaldenfriedhofs mit dem Grab von Paul Klee.
    Das Expo-Gelände hat außer Kongresshallen leider nur sehr wenig zu bieten, derzeit gibt es auch keine interessanten Ausstellungen.
    Bevor ich den Heimweg antrete genieße ich, vor der Fassade eines wunderschönen Herrschaftshauses, in einem Café noch ein Kaltgetränk in der Abendsonne.
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  • Mit dem Kajak unterwegs auf der Aare

    8. august, Sveits ⋅ ☀️ 27 °C

    Ich nutze die Lage des Camping an der Aare und lasse mal wieder das Kajak zu Wasser. Erst geht es Richtung Wohlensee. Kaum Strömung, Wind oder Welle, ich finde schnell meinen Rhythmus und komme in den Flow. Diese intensiven Naturerlebnisse bringen mir innere Ruhe, sollte ich viel öfter machen.
    Zurück am Anleger staune ich nicht schlecht, hier wird auf Foils allein mit der Strömung gesurft, cool. Nach einer Stunde Pause treibt es mich noch einmal flussaufwärts. Auf dem Dach einer Blockhütte am Ufer entdecke ich einen großen Fischreier. Ich paddle noch bis zur Halenbrücke, dort war die Strömung bereits so stark, dass ich fast nicht mehr vom Fleck kam, ein guter Zeitpunkt um umzukehren. Auf einem Campingplatz gibt es immer helfende Hände, insofern darf sich das Kajak heute Abend schon wieder auf dem Dachträger ausruhen. Ich habe nach fast 4 Stunden am Paddel nur noch Pudding in den Armen. Zum Abendbrot gibt es Tomate Mozarella und Grillkäse, anschließend kommt noch unsere neu Lichterkette zum Einsatz, bevor ich müde aber zufrieden die Bettkarte stemple. Morgen steige ich dann wieder in den Sattel.
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  • Das grüne Band von Bern Radroute 888

    9. august, Sveits ⋅ ☀️ 28 °C

    Wer die Gegenwart genießt, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit. Nachdem ich gestern den Tag auf dem Wasser verbracht habe, nehme ich heute wieder festen Boden unter die Räder. Das grüne Band von Bern ist ein Rundkurs, auf dem man mit dem Rad die Umgegend von Bern erkunden kann. Aber ohne E-Bike geht hier gar nichts, in 4 Stunden sammle ich gerade mal 57 km ein, denn es gilt 700 Höhenmeter zu überwinden. Einige Schweizer haben sogar Pedelecs, mit denen sie bis zu 45 Km/h schnell fahren dürfen. Die Mühen werden allerdings immer wieder mit wunderbaren Aussichten belohnt. Die Aare zieht an diesem heißen Tag besonders viele Badegäste an, ich kühle mich hingegen in einem Biergarten von Innen. Der Flughafen von Bern ist sehr klein, der letzte Flug ging an diesem Samstag bereits um 16:40 Uhr. Die Feuerwehr hat in der Tat ein spaciges Löschfahrzeug, ich bin beeindruckt. Auf meinem weiteren Weg komme ich noch am Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) vorbei, das ist der Ort, wo die Schweiz am genausten ist. Der Gaskessel Bern ist eines der ältesten Jugend- und Kulturzentren Europas. Bewacht wird das Gelände von einem stählernen Monster. Entstanden zu Beginn der Berner Jugendunruhen wurde er zu einer wichtigen Plattform für Freiraum in Bern. In der direkten Nachbarschaft liegen auch diverse Ausstiegsplätze für die mutigen Schwimmer in der Aare. An diesem Wochenende findet in Bern das Buskers Strassenmusikfestival statt. Das schöne Wetter und der freie Eintritt lockt viele Besucher in die Altstadt. Dann werfe ich mich jetzt auch mal ins Getümmel.

    PS: Metrologie ist die Wissenschaft vom Messen und ihre Anwendung, die sich mit der Messung von physikalischen Größen und Eigenschaften, der Definition und Realisierung von Maßeinheiten sowie der Sicherstellung von Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Messungen beschäftigt. Sie findet in der Wissenschaft, der Industrie zur Produktqualitätskontrolle und im öffentlichen Leben Anwendung,
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  • Radrunde um den Thunersee

    10. august, Sveits ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Sonntag mache ich einen Ausflug zum Thunersee. Bis Thun sind es lediglich 33 km, nach einer guten halben Stunde Fahrt habe ich bereits -etwas außerhalb- einen Parkplatz gefunden, auf dem man mit Parkscheibe bis zu 6 Stunden stehen darf. Thun gefällt mir gut, das märchenhafte Schloss fällt direkt ins Auge, doch zuvor schaue ich noch den Surfern zu, die in der Altstadt am Wehr auf den Wellen reiten. Vom Schlossberg hat man eine gute Aussicht, in der Ferne kann ich bereits das Aarebecken und den See erblicken. Eine Gruppe Pfadfinder nutzt ein Schattenplätzchen für die Mittagspause. Am Übergang der Aare zum Thunersee bestaune ich das Schloss Schadau, das in einen schönen Park eingebettet ist. Die Umrundung des Sees ist mit 47 km angegeben, schaut man sich Thun und Interlaken an und besucht noch den ein oder anderen Campingplatz, radelt man auch schon einmal gute 70 km. Die Ausblicke auf das Bergpanorama und den See sind atemberaubend, leider verläuft der Radweg jedoch größtenteils direkt neben der Straße. Nächster Halt ist das Schloss Oberhofen, ebenfalls ein Augenschmaus. Richtung Interlaken steigt die Straße an und schlängelt sich entlang der (und tunnelt die) Felswände, das erinnert mich ein wenig an den Gardasee. In Interlaken schaue ich mir vier Campingplätze an, die meisten sind ausgebucht, auf dem Camping Hobby werde ich dann doch noch fündig und kann ab Dienstag drei Übernachtungen buchen. Die Leichtigkeit des Campens ist uns wahrlich abhanden gekommen. Mit dem Grand Hotel Viktoria und dem Casino im historischen Kursaal wirkt Interlaken sehr mondän. Ich halte mich nicht allzu lange auf, den Ort kann ich mir in den kommenden Tagen noch in Ruhe anschauen, schließlich habe ich ja noch 30 km Rückweg vor mir. Am gegenüberliegenden Ufer geht es (Scrabble-Tipp: dankenswerterweise) größtenteils schattig zurück Richtung Thun. Den wunderschönen Ausblick auf Spiez muss ich mir allerdings noch mit einem längeren Anstieg erkämpfen. Letztendlich machen sich die Temperaturen mit über 30° bemerkbar, so rolle ich ermüdet zurück zu meinem Parkplatz an der MUR-Halle und freue mich, dass ich eine große Flasche Sprudel kaltgestellt habe. Kommende Nacht schlafe ich bestimmt wie ein Murmeltier.

    PS: In der Schlacht von Murten 1476, nahmen die Thuner Kämpfer den Hofnarren von Karl dem Kühnen gefangen. Dieser, mittlerweile Fulehung genannt, ist in der heutigen Zeit die bekannteste Figur des «Ausschiesset» (feierliche Umzüge der Kadetten zum Abschluss des Schützenjahres). Mit Maske, Söiblattere und Schyt ausgerüstet, jagt er die Menge durch die Gassen von Thun und verteilt den Kindern Süssigkeiten.
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  • Zeitschlaufe Laupen

    11. august, Sveits ⋅ ☀️ 30 °C

    Willkommen auf der E-bike Tour «Zeitschlaufe Laupen». Auf der 31 km langen Rundtour können Sie sich Zeit nehmen. Zeit, um über die Zeit zu sinnieren, den Fahrtwind auf dem Rad zu geniessen, in die Geschichte der Region einzutauchen oder einfach einmal die Zeit zu vergessen.
    Ich kann diese Tour nur bedingt empfehlen. Vom Campingplatz hat man eine Anfahrt auf verkehrsreichen Straße von rd. 7 km, das Landschaftsbild der Route ist eher unspektakulär; interessant war lediglich die Architektur des Shopping- und Erlebniszentrums Westside sowie die kleine Altstadt von Laupen nebst ihrem Schlösschen. Ein guter Moment den Standort zu wechseln, um eine Zeitschlaufe zu vermeiden.
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  • Brienzer See Loop

    12. august, Sveits ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach einem kurzen Einkauf ging es am Dienstag direkt auf die Autobahn nach Interlaken. Der Verkehr ist dicht, dann ein Stau aufgrund eines Unfalls, insofern erreiche ich erst kurz nach 12 Uhr meinem neuen Campingplatz in Untersee. Heute möchte ich den Brienzer See umrunden, Auf Komoot finde ich eine anspruchsvollere Tour mit rd. 700 HM, ich habe ja jetzt ein E-bike, also los gehts. Anfangs wird man entlang der Uferstraße geführt, ein schöner Spot ist die Burgkirche Ringgenberg. Interessant wird es, sobald man die Strasse verlässt, denn man gewinnt schnell an Höhe und es bieten sich wunderbare Ausblicke. Ein erstes Highlight ist die Hängebrücke Unterweidligraben in Oberried, für das Video bin ich vier mal darüber gefahren ;-) In Brienz angekommen folge ich der langen Uferpromenade bis zum Bahnhof der Rothorn Bahn, da lege ich im Schatten einer Bar ein Päuschen ein. Ausgeruht geht es dann wieder steil bergan zu den Giessbachfällen, die Bilder folgen in einem eigenen Footprint. Während die Autofahrer vorab im Internet den Besuch buchen müssen, dürfen wir Radfahrer ohne Eintritt in das Gebiet einfahren, cool. Nach diesem zweiten Highlight geht es nochmals steil hinauf, bis man in rasanter Abfahrt (56 km/h) zum Seeufer hinunterstürzt. Hier erwartet mich das dritte Highlight dieses Tages. Seeburg ist ein traumhaft schöner Ort, der auf einer Halbinsel in den See ragt. Mit einem Schiffsanleger ausgestattet posen hier viele Asiatinnen vor den zahlreichen, schönen Kulissen. Nach weiteren 10 km erreiche ich wieder Interlaken, wo ich am Ufer bei der Sämpa Bar ein Bier genieße und mir aus der benachbarten Gastronomie eine köstliche Pizza Parma to go organisiere. Plötzlich füllt sich der kleine Park und eine lokale Blaskapelle spielt auf, welch gelungener Abschluss dieses tollen Tages.Les mer

  • Die Giessbachfälle

    12. august, Sveits ⋅ ☀️ 28 °C

    Es ist schon ein imposantes Naturschauspiel, zu beobachten, wie sich die Wassermassen des Giessbachs die insgesamt 14 Stufen hinunter in den türkisfarbenen Brienzersee stürzen. Besonders faszinierend ist der Wegabschnitt hinter dem Wasserfall, wenn der Blick an den spritzenden Wassermassen vorbei auf das pittoreske Grandhotel Giessbach fällt.Les mer

  • Der Staubbachfall im Lauterbrunnental

    13. august, Sveits ⋅ ☀️ 29 °C

    Das Lauterbrunnental ist das Tal der Wasserfälle. Mein heutiges Ziel ist der wohl berühmteste, der Staubbachfall und wenn ich schon mal da bin, schaue ich mir natürlich auch noch die Trümmelbachfälle an. Der Staubbachfall ist -nach den Seerenbachfällen am Walensee- einer der höchsten Wasserfälle der Schweiz, er stürzt sich aus 297 m in die Tiefe. Durch die Thermik wird das Wasser in alle Richtungen verstäubt, was dem Wasserfall seinen Namen gab.
    Erst pedaliere ich durch Interlaken, dann werden die Radfahrer von der Hauptstraße weggeleitet und es geht mit moderater Steigung, teilweise auf geschotterten Wegen, ins Lauterbrunnental. Den letzten Kilometer muss man leider auf der stark befahrenen Hauptstraße zurücklegen. Die Menschenmassen nehmen exponentiell zu, je näher man dem Staubbachfall kommt. Der Wasserfall ist äußerst beeindruckend, folglich nicht verwunderlich, ein sehr begehrtes Fotomotiv. Eigentlich sind es zwei Wasserfälle, aber touristisch erschlossen wurde nur der Staubbachfall.
    Für mich geht es weiter zu den Trümmelbachfällen, denn die können nur bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Je enger das Tal wird, umso beeindruckender sind die steilen Felswände. Gegen 16:00 Uhr erreiche ich die Trümmelbachfälle. Eine lange Warteschlange vor der Kasse verheißt nichts Gutes. Die Wartezeit wird mir jedoch durch ein nettes Gespräch mit einer Familie aus Kalifornien verkürzt und so geht es eine halbe Stunde später mit dem Aufzug 100 Meter hinauf zu den ersten von insgesamt 10 Wasserfällen, die es zu bestaunen gilt. Die größtenteils unterschiedlichen Wasserfälle generieren eine unglaublichen Lärm, ehrfürchtig erlebe ich, welch Kräfte hier wirken. Viele kleine Höhlen erlauben es mir die Fälle aus immer neuen Perspektiven zu bestaunen, an manchen Spots ist die Gischt so stark, dass man bestens geduscht wird. Immer wieder muss ich zwischendurch meine Brille und die Linsen der Kamera trocknen. An diesem heißen Tag sind die kühlen Höhlensysteme eine willkommene Abkühlung. Ein absolut empfehlenswertes Erlebnis. Die meisten Bilder halte ich in einem eigenen Footprint fest.
    Auf dem Rückweg sammle ich weitere landschaftlich schöne Impressionen ein. Ich halte noch einmal am Staubbachfall, gerne wäre ich auf die Galerie gekraxelt, aber auch gegen Abend ebbt die Flut der Touristen nicht ab und mein Bedarf an Warteschlangen ist für heute gedeckt. Downhill habe ich anschließend noch ein wenig Fahrspass auf den Schotterpisten. Der Tag endet mit Pasta und tollen Erinnerungen. Carpe diem.

    PS: Der Hochofen von Gündlischwand ist einer der letzten Zeugen der Eisenverhüttung im Lauterbrunnental. Hier wurde im 17. Jahrhundert das Erz zu Roheisen geschmolzen. Die Ruine ist heute ein geschütztes Baudenkmal und wurde archäologisch untersucht und konserviert.
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  • Beeindruckende Trümmelbachfälle

    13. august, Sveits ⋅ ☀️ 29 °C

    Mit seinen zehn Gletscher-Wasserfällen im Berginnern, durch einen Tunnel-Lift zugänglich gemacht, sind die Trümmelbachfälle einzigartig in Europa. Der Trümmelbach entwässert allein die riesigen Gletscherwände von Eiger (3.970m), Mönch (4.099m) und Jungfrau (4.158m) mit bis zu 20.000 Litern Wasser pro Sekunde aus seinem Einzugsgebiet von 24 qkm, das bis zur Hälfte mit Schnee und Eis bedeckt ist. Das Jungfrau-Aletsch-Gebiet ist von der UNESCO zum Welt-Natur-Erbe erklärt worden. Der Trümmelbach ist aufgeführt im "Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.
    Seit der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren bis zur ersten Erschliessung durch den Menschen 1877 sind alle Trümmelbachfälle, mit Ausnahme des untersten, unsichtbar und unzugänglich im Bergesinneren verborgen gewesen. So beschreibt denn auch der Name "Trümmelbach" nicht einen optischen Eindruck, wie bei Wasserfällen üblich, sondern einen akustischen: Trümmelbach = Trommelbach.
    Die Wassermenge schwankt gewaltig: Vom Dezember bis zum März fliesst nur ein Rinnsal unter starren Eispanzern. Nach Frostnächten im April und Oktober ergiessen sich wenige Duzend Liter pro Sekunde - während der Schneeschmelze aber vom April bis zum Juni, dann in der Zeit der Gletscher-Schmelze von Juni bis September sowie nach Land- und Gewitterregen können bis zu 20.000 Liter pro Sekunde durch die Felsen donnern: Der Trümmelbach wird zum Fluss.
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  • Grindelwald

    14. august, Sveits ⋅ ☁️ 29 °C

    Am Donnerstag geht es mit dem Rad nach Grindelwald, eine schöne aber auch sehr steile Tour, ich sammle 800 hm auf 59 km ein. Gleich zu Anfang kommt man bei den Swiss Helicopters vorbei, ein cooles Intermezzo. Die Landschaft nimmt mich so gefangen, dass ich die Steigungen gar nicht so bewusst wahrnehme, ich lasse mich allerdings an den steilen Stücken von dem Motor unterstützen, hier fährt ja schließlich auch nur noch eine Zahnradbahn. Beim Adlerhorscht wäre ich beinahe vor Lachen aus dem Sattel gefallen. Im Anflug auf Grindelwald noch ein Zieleinlauffoto, dann ist es vollbracht.
    Man sollte nicht meinen der Skiort wäre im „Winterschlaf“, die Gondeln bringen halt Wanderer statt Skifahrer zu den Bergstationen. Mich spricht der überfüllte Ort nicht an, so entscheide ich mich, mir die Gletscherschlucht Grindelwald anzuschauen, doch davon berichtet ein anderer Footpint.
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  • Die Gletscherschlucht Grindelwald

    14. august, Sveits ⋅ ☁️ 25 °C

    250 Millionen Jahre lang hat Mutter Natur gebraucht, um diesen unglaublichen Canyon zu formen! Die Lütschinenschlucht ist ein beeindruckendes Meisterwerk der Natur. Die 300 m hohen Felswände der Gletscherschlucht zeugen von der unglaublichen Kraft des unteren Grindelwaldgletschers. Leider existiert dieser Gletscher nicht mehr. Man wandert durch Felsgalerien sowie Tunnels und entdecke die einst eisbedeckte Schlucht. Das rauschende Wasser, der stetige leichte Wind und die eindrücklichen Lichtverhältnisse machen die Magie dieses Ortes aus. Nach alten Sagen haust hier der alte Gletscherriese Challigroosi, Herr über Wind, Wetter und andere Naturgewalten. Seine Balance kann man auf einer 165 m2 grossen Netzkonstruktion, die 7 Meter über der tosenden Lütschine gespannt ist testen. Das "Spiderweb" bietet eine einmalige Sicht und Nervenkitzel zugleich.

    WEB-FACTS:
    Begehbare Fläche: 165 m2
    Maschenweite: 125 mm
    Anzahl Knotenpunkte: ca. 12.000
    Seil: Herkulesseil 16 mm, ca. 400 Einzelseile, gesamt ca. 3.000 m (exklusive Geländer- und Sicherungsnetze)
    Netzgewicht: 1,2 t
    Personenanzahl und Gewicht: max. 220 Personen = 12,5 t
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  • Wanderung zum Sulsseewli

    15. august, Sveits ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich freue mich, am Freitag geht es nach fast einem Jahr erstmals wieder auf eine Bergwanderung. An der Rezeption bitte ich die junge Dame um eine Empfehlung, denn ich würde den Startpunkt gerne zu Fuß oder mit dem Rad erreichen. Nach nur 18 km mit 1:20 Std. Fahrzeit und 345 hm erreiche ich dann auch schon die Seilbahn. FINDE DEN FEHLER ! Eine besondere Challenge für den Radfahrer sind, noch kurz vor dem Ziel, die 1.200 m durch den Tunnel bei permanenter Steigung.
    Das kleine Bergdorf Isenfluh liegt, abseits der grossen Touristenpfade, in sagenhafter Lage oberhalb von Lauterbrunnen und bietet ein Panorama auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Dorf liegt auf 1.081 m, die nostalgische Luftseilbahn überwindet in wenigen Minuten weitere 440 hm und erreicht den Ausgangspunkt für die meisten Wanderungen, in Sulwald. Gemäß Prospekt passen in die Gondel acht Personen oder eine Kuh. Für mich geht es heute, zur Einstimmung, nur auf die kleine Tour zum Sulssee; hin und zurück sind es lediglich 2,5 Std. Es tut gut mal wieder in den Bergen zu wandern, aber auch wenn ich die letzten Tage so viele Höhenmeter mit dem Rad erklommen habe, ist es schon eine andere Art der Belastung, ganz neue Muskelgruppen bringen sich schmerzvoll in Erinnerung. Der Weg ist sehr steil, schnell bin ich aus der Puste und muss eine erste Pause einlegen. Anschließend finde ich jedoch langsam wieder den Tritt, ich bin froh meine Wanderstöcke dabei zu haben. Bei den Ausblicken vergisst man mit der Zeit dann auch die Belastung. Der Bergsee ist ein Traum, wenige Mutige trauen sich sogar darin zu schwimmen. Ich habe leider durch die längere Anfahrt einiges an Zeit verloren, insofern mache ich mich nach einer Seeumrundung gleich wieder auf den Rückweg. In der Ferne macht sich ein Gewitter bemerkbar, es zieht aber Gottseidank an uns vorbei. In der Gastronomie an der Seilbahnstation belohne ich mich abschließend mit einem kühlen Bier und genieße noch einmal ganz in Ruhe die Fernsicht.
    Die Rückfahrt vergeht -wortwörtlich- wie im Fluge. Hier bin ich bestimmt nicht das letzte Mal gewesen.
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  • Wanderung Masu-Zwillingswasserfälle

    16. august, Sveits ⋅ ☀️ 21 °C

    Am Samstag unternehme ich eine Wanderung von Wilderswil nach Saxeten zu den Masu-Zwillingswasserfällen. Die Route verläuft unterhalb der Baumgrenze, insofern sind die Ausblicke nicht so spektakulär wie gestern, aber auch diese Landschaft hat ihren Reiz. In Wilderswil verabschiedet mich ein historisches Bähnchen, dann geht es auch schon in Serpentinen den Berg hinauf. Aus der Straße wird erst ein Schotterweg und wenig später der Wanderweg mit grobem Schotter und Wurzeln. Ich lasse das Bike zurück und kraxle auf Schusters Rappen bergan. Es scheint mir, in der Schweiz gibt es nur steile Wanderwege, deshalb lasse ich es eher langsam angehen. Erst nach geraumer Zeit trete ich aus dem Wald heraus und endlich öffnet sich der Blick; vor mir liegen Wiesen und Weiden, alle Hänge sind mit sattem Grün versehen. Nachdem ich die Wiesen überquert habe, führt ein Schotterweg mit moderater Steigung durch die ersten Gehöfte nach Saxeten. Ich durchquere das kleine Örtchen und marschiere weiter Richtung Wasserfälle. Die Zwillingswasserfälle habe ich für mich alleine, was ein Kontrast zu dem Rummel am Staubbachfall, dafür kommt man leider nicht all zu nah an die Fälle heran. Ein Gewitter zieht heran, erste Tropfen fallen, ich stelle mich kurz unter, dann stülpe ich jedoch mein Regencape über und wandere zurück zum Bike. In einer Regenpause darf ich zum Campingplatz radeln, auf dem letzten Kilometer erwischt mich dann doch noch ein Schauer. Was soll es, die Natur kann den Regen gut gebrauchen.Les mer

  • Wunderwelt St. Beatus Höhlen

    17. august, Sveits ⋅ ☀️ 22 °C

    Man darf sie sicherlich nicht auf eine Stufe mit den Höhlen von Postojna (Slowenien) oder Nerja (Andalusien) setzen, dem Vergleich hielten sie nicht stand, aber die St. Beatus Höhlen haben auch ihren Charme. Es fängt schon mit dem Entrée an, dem atemberaubenden Ausblick auf den Thunersee und die Bergwelt des Berner Oberlandes. Das weitverzweigte Höhlensystem wurde bisher auf 14 Kilometern erforscht, davon ist lediglich ein Kilometer für uns Besucher gesichert. Die Temperatur in den Höhlen bewegt sich bei konstanten 8-10 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 95%. Der ca. 60-minütige Rundgang führt mit insgesamt 297 Stufen über eine Höhendifferenz von 87 Metern. Eindrucksvoll in Szene gesetzt, geht es entlang an Grotten, Hallen und Schluchten sowie an Bachläufen, Wasserfällen und Tropfsteinformationen. Beeindruckt hat mich die DREISCHWESTERN-GROTTE.

    PS:
    Laut der Legende soll im Mittelalter in den Höhlen ein schauriger feuerspeiender Drache gehaust haben. Der Heilige Beatus trat ihm mit dem Kreuz entgegen und rief die heilige Dreifaltigkeit an. Darauf floh der Drache und stürzte sich mit Gebrüll in den Thunersee und ertrank. Der heilige Beatus soll hierauf in der Höhle seine Klause errichtet und bis zu seinem Tode dort gewohnt haben. Am Höhleneingang kann heute das Grab des Heiligen Beatus und eine Nachbildung seiner Zelle besichtigt werden.

    Wenn man sich an der DREISCHWESTERN-GROTTE hinkniet, sieht man in dem kleinen See die Spiegelung der Tropfsteine, so entsteht die Illusion einer zweiten Grotte unterhalb der eigentlichen Grotte, ein fantastisches Naturschauspiel.

    Der Name „Koh-i Noor“ stammt aus dem Persischen und bedeutet übersetzt „Berg des Lichts". Dieser grosse Diamant befindet sich im britischen Kronschatz. Ein Gang der Höhle wurde wegen des grossen Tropfsteins so getauft. Dieser Stalagmit weisst ein Alter von über 40.000 Jahren auf.

    (Stalagmiten wachsen von unten nach oben - Stalaktiten von oben nach unten).
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  • Harder Kulm, Top of Interlaken

    17. august, Sveits ⋅ ⛅ 25 °C

    Eine weitere -sehr touristische- Destination ist der Harder Kulm. Der Hausberg von Interlaken ist berühmt für sein Panorama der besonderen Art. Von der Aussichtsplattform auf 1.323 m ü. M. blickt man hinunter auf Brienzer- und Thunersee, während sich im Hintergrund das weltberühmte Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau erhebt. Der Spot erfreut sich insbesondere großer Beliebtheit, da er ohne Mühen mittels einer 10-Minuten-Fahrt mit der Harderbahn erreicht werden kann. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Standseilbahn nur eine begrenzte Kapazität hat und sich daher an der Talstation schon mal eine lange Warteschlange bilden kann. Bergab bin ich 1,5 Std. gewandert, der Abstieg war -wie avisiert- sehr steil, meine Wanderstöcke habe ich schmerzlich vermisst. Den Abend lasse ich bei einem Bier an der Sämpa Bar am Quai des Brienzersees ausklingen; die Pizza Parma gab es “to go” bei der benachbarten Pizzeria La Bohème. Fast hätte ich es vergessen, zum Abschluss des Tages durfte ich, auf dem Rückweg zum Camping, noch eine „Götterdämmerung“ genießen.

    Harderbahn-Facts :
    Höhenunterschied 739 m
    Eröffnungsjahr 1908
    Spurweite 100 cm
    Energie: Drehstrom 380 V
    Schienenlänge 1.447 m
    Grösste Neigung 64%
    7 Brücken insgesamt 293 m
    1 Tunnel 208 m
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  • Sehnsuchtsort Schynige Platte

    18. august, Sveits ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich bin beseelt, heute habe ich das Highlight meiner bisherigen Reise durch die Schweiz erleben dürfen. Die Schynige Platte ist vor allem eines, ein Ort der Entschleunigung. Schon die Fahrt mit dem historischen Zug den Berg hinauf nimmt Tempo aus dem Alltag und lässt einen langsam in die Natur der Berner Alpen eintauchen. Seit 1893 bringt die Schynige Platte-Bahn Gäste von Wilderswil bei Interlaken über 1.400 Meter den Berg hinauf. Die Strecke und die Bähnchen sind weitgehend im Originalzustand, d.h. selbst die jüngsten Lokomotiven sind mehr als 100 Jahre alt. 50 Minuten dauert die Reise, grossartige Landschaftsbilder ziehen wie im Kino vorbei. Auf dem Gipfel angekommen (1.970 m ü. M) erwarten mich auf der Sonnenterrasse der Gastronomie drei Alphornbläser mit ihren traditionsreichen Musikinstrumenten. Der Moment geht einem unter die Haut. Ein paar Schritte weiter finde ich bereits das nächste Highlight, den Skywalk. Läuft man über die Aussichtsplattform, wandert der Blick von den Berggipfeln bis zum Thunersee tief unten im Tal. Aber die Schynige Platte ist nicht nur eine fantastische Aussichtsplattform, sondern bietet auch viele Wanderrouten. Kurz und abwechslungsreich ist der Rundgang durch den botanischen Alpengarten. Ich bevorzuge hingegen den längeren Weg und nehme einen Teil des Panoramaweges unter die Füsse. Äußerst spektakulär sind die permanenten Aussichten auf das legendäre Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau. Zeit abzuschalten und sich voll und ganz auf die umliegende Bergwelt einzulassen. A once in a lifetime experience.Les mer

  • Interlaken und das Lauterbrunnental

    19. august, Sveits ⋅ ☀️ 25 °C

    Interlaken war für mich eine pragmatische Entscheidung, denn der Ort liegt äußerst zentral zwischen dem Thuner- und dem Brienzer-See, auch Richtung Lauterbrunnen sind die meisten Ziele mit dem Rad erreichbar. Ich wusste es gibt viel zu entdecken, aber vor Ort haben sich die Optionen nochmals potenziert. Tag um Tag habe ich meinen Aufenthalt verlängert, nach sieben Tagen wird es jedoch Zeit weiterzuziehen; allerdings gibt es noch genügend ausstehende Erlebnisse, die ein Wiedersehen in Aussicht stellen.
    Interlaken selbst habe ich oft mit dem Rad durchquert, auf mich wirkte der Ort mondän, man hat das Gefühl, irgendwie ist hier vor 50 Jahren die Zeit stehen geblieben. Ob der Touristenströme habe ich mich nie allzu lange in der Altstadt aufgehalten, gleichwohl ist mir die Vielzahl an indischen Touristen aufgefallen. Dazu muss man wissen, dass Yash Chopra, ein indischer Filmregisseur und Produzent, der zu den einflussreichsten Persönlichkeiten Bollywoods zählte, oft die Schönheit der Schweiz in seinen Filmen präsentierte. Des Weiteren bleibt zu erwähnen, dass die Region augenscheinlich ein Paradies für Paraglider ist. Wann immer man den Blick gen Himmel hebt, findet das Auge nicht nur einen der bunten Gleitschirme.
    Am Dienstag habe ich noch eine Abschiedsradtour durch das Lauterbrunnental bis zum Talschluss hinter Stechelberg unternommen. Hier stürzt -an der Talstation der Schilthornbahn- der höchste Wasserfall der Schweiz 417 m in die Tiefe. Mit diesen Impressionen schließe ich ein weiteres Kapitel der Reise und ziehe am Mittwoch weiter nach Luzern.
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  • Die Aareschlucht

    20. august, Sveits ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf dem Weg nach Luzern liegt die Aareschlucht. Der Campingplatz ist bereits reserviert, was liegt also näher, als noch einen Zwischenstopp einzulegen.
    Die Schlucht ist ein 1.400 m langes und bis zu 180 m tiefes Naturwunder. Über schmale Stege und durch nasskalte Tunnel kann die imposante Schlucht in rund 45 Minuten durchwandert werden. In der Schweiz ist man sehr rücksichtsvoll, insofern ist es selbst dann kein Problem, wenn einem auf den engen Stegen ab und zu Eltern mit Kinderwagen oder Hundebesitzer entgegenkommen. Der Spot erfreut sich großer Beliebtheit, an einem sonnigen Wochenende möchte ich lieber nicht vor Ort sein. Der Effekt, wenn die Schluchtwände gleichzeitig höher und enger werden, ist schon frappierend. Ein kleiner Wasserfall zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, bevor man zu den engsten Stellen gelangt und sich anschließend die Schlucht im Dunst wieder öffnet. Die Rückfahrt mit der Bahn ist in dem moderaten Preis bereits enthalten, ich habe hingegen den Weg in beide Richtungen genossen.

    PS: Der grosse Felsriegel heisst Kirchet, ein im Tal querliegender Kalkberg. Er trennt als natürliche Grenze die beiden Gemeinden Innertkirchen und Meiringen. Versteinerte Korallen und Schalentiere weisen auf eine Überflutung des Gebietes in der Kreidezeit vor circa 130 Millionen Jahren hin. In den Eiszeiten bis vor 15.000 Jahren war dieses Gebiet vom Aaregletscher bedeckt. Das Schmelzwasser frass sieben Schluchten in den Kirchet. Die Aareschlucht ist die am besten erhaltene Schlucht und seit 1888 begehbar.

    Fakten zur Aareschlucht:
    Länge: 1.400 Meter
    Engste Stelle in der «kleinen Enge»: 1 Meter
    Weiteste Stelle auf dem Grund der Schlucht beim «Grossen Runs»: 40 Meter
    Höchste Stelle der Schluchtwand: 180 Meter
    Grösste gemessene Wassertiefe bei mittlerem Wasserstand: 5 Meter
    Durchflusszeit des Wassers: circa 11 Minuten
    Durchschnittliche Fliessgeschwindigkeit an der Wasseroberfläche circa 2 Meter pro Sekunde
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  • Luzern im Regen

    21. august, Sveits ⋅ 🌧 18 °C

    Gegen Nachmittag erreiche ich den TCS Camping in Horw, einem Vorort von Luzern. Es sind circa 6 km bis zur Innenstadt, also schwinge ich mich aufs Rad, aber einsetzender Regen macht meinen Plan zunichte.
    Den Donnerstag wird es den ganzen Tag regnen, also nehme ich, direkt ab dem Campingplatz, den Bus Nr. 20 bis zum Bahnhof von Luzern. Mit der Gäste-Karte ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei. Am Bahnhofsplatz durchschreite ich den Torbogen, der alle Besucher Luzerns herzlich begrüßt. Ich folge dem Stadtrundgang des City Guides, den ich an der Rezeption erhalten habe. Unübersehbar liegt das Kultur- und Kongresszentrum (KKL) am Europaplatz direkt am Ufer des Vierwaldstätter Sees. Der Konzertsaal mit 1.840 Plätzen soll zu einem der Besten der Welt gehören. Darüber hinaus beherbergt das Gebäude, das Kunstmuseum und diverse Restaurants und Bars. Die Kapellbrücke mit dem Wasserturm ist das Wahrzeichen von Luzern und wohl eines der meist fotografierten Denkmäler der Schweiz. Die Brücke wurde im 14. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung errichtet, die Bildtafeln zeigen Szenen der Schweizer- sowie der Stadtgeschichte. Der achteckige und 34 m hohe Wasserturm, bereits seit dem 13. Jahrhundert Teil der Stadtbefestigung, wurde früher als Archiv, Tresorraum, Gefängnis und Verhörraum genutzt. Anschließend gehe ich entlang der Seepromenade, vorbei an der Hofkirche St. Leodegar, zum Löwendenkmal. Der „sterbende Löwe von Luzern“ soll das traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt sein. Es wurde zum Andenken an den Heldentod, der 1792 während der Französischen Revolution in den Tuilerien gefallenen Schweizer in den Fels gehauen. Vom benachbarten Gletschergarten hat man einen guten Ausblick über die Stadt, dem Besuch habe ich einen eigenen Footprint gewidmet. Die Museggmauer mit den neun Türmen gehört zur historischen Stadtbefestigung Luzerns. Die Uhr am Zytturm aus dem Jahre 1535 ist die älteste der Stadt. Sie hat das Privileg, die Stunden 1 Minute vor allen anderen Uhren der Stadt zu schlagen. Die Mauer kann in Teilen begangen werden, auch vier Türme sind öffentlich zugänglich. Durch die Altstadt gelange ich zur Spreuerbrücke. 1408 als Teil der Stadtbefestigung vollendet, erhielt sie ihren Namen, da ausschließlich von dieser Brücke aus Spreu und Laub in die Reuss geschüttet werden durften. Müde und durchfeuchtet schnappe ich mir den Bus und schleiche im Stau meinem wohlverdienten Abendessen entgegen.
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  • Der Gletschergarten von Luzern

    21. august, Sveits ⋅ 🌧 19 °C

    Was bietet sich an einem verregneten Tag in Luzern Besseres an, als ein Museum zu besuchen. Ich entscheide mich für den Gletschergarten, eine Expedition durch Raum und Zeit. Man entdeckt die Felsenwelt, wird Zeuge der Zeitgeschichte, verbringt 1001 Nacht im Spiegellabyrinth und begibt sich auf eine kleine Bergtour im Alpenpark. Das Wissen, was hier vermittelt wird, kann man in einem Footprint nicht wiedergeben. Was er allerdings kann, ist einige Impressionen geben und neugierig machen.Les mer

  • Radtour zum Schloss Meggenhorn

    22. august, Sveits ⋅ ⛅ 20 °C

    Meine Radtour führt mich am Freitag zum Schloss Meggenhorn, doch dazu später. Nachdem ich gestern zu Fuß Luzern erkundet habe, möchte ich heute mit dem Rad die Umgegend kennenlernen. Der Campingplatz ist von einem Schilfgürtel umgeben, einen Zugang zum Wasser hat man lediglich über das benachbarte Strandbad, der Zutritt ist dankenswerterweise im Übernachtungspreis enthalten. Ich nehme heute nicht den direkten Weg nach Luzern, sondern den Umweg entlang der Uferstraße über Kastanienbaum und St. Niklausen. Man genießt dabei nicht nur die wundervollen Ausblicke auf den Vierwaldstättersee, sondern hier wohnt wohl auch der Geldadel, ein Bungalow ist exklusiver als der nächste. Ich radle stets rücksichtsvoll auf den Wanderwegen, denn die folgen der Uferlinie. Schließlich gelange ich zum Richard Wagner Haus, das erhaben von einem Hügel auf den See hinabblickt. Vorbei am Bootshafen der Schifffahrtsgesellschaft geht es zum Inseli Park, wo ich bei einer Pause in der Café Bar Volière mit einem netten Schweizer Pärchen ins Gespräch komme. Diesmal treibt es mich nicht in die Altstadt, sondern ich folge der Uferpromenade Richtung Verkehrshaus und Planetarium. Die Promenade wird von äußerst gepflegten Parkanlagen gesäumt. Ein Mann braucht ein Ziel, also fahre ich weiter am Campingplatz Lido International vorbei nach Meggenhorn, ebenda soll es ein Schloss geben. Ich bin begeistert, nicht nur ist das Schloss wunderschön, man darf sogar das Anwesen kostenlos betreten und genießen. Den Hang entlang erstrecken sich Weinreben, die umliegenden Gärten sind liebevoll angelegt und top gepflegt. Die Bilder sprechen für sich. Manchmal führt einen der Zufall an Orte, von denen der Plan nichts wusste. Weil es so schön war, fahre ich den gleichen Weg wieder retour, auch da zeigen sich wieder neue Panoramen, das Schloss hingegen wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.Les mer

  • Ankunft in Appenzell

    23. august, Sveits ⋅ ☁️ 16 °C

    Am Samstag geht die Reise weiter ins Appenzeller Land, zu der wahrscheinlich letzten Station auf meiner Reise durch die Schweiz. Das Landschaftsbild verändert sich, seichte, sattgrüne Hügel soweit das Auge reicht. Kurz vor meinem Ziel werde ich gestoppt und aufgefordert das Wohnmobil am Straßenrand zu parken, der Grund nähert sich mit lautem Glockengeläut, ein Almabtrieb, was für eine Begrüßung. Gute drei Kilometer klettert unsere Hilde tapfer den steilen Berg hinauf, bis ich endlich den Campingplatz erreiche. Eischen ist grundsätzlich ein Hotelbetrieb mit angeschlossenem Campingplatz. Um mich herum gibt es nur noch Landschaft; einerseits toll, andererseits für den Radler logistisch eine Herausforderung, denn es gibt keinen Kiosk oder Laden, falls mal was fehlt. Derzeit bin ich noch versorgt. Nachdem ich mich etabliert habe, schwinge ich mich in den Sattel und stürze hinab ins Tal. Appenzell ist ein pittoreskes Örtchen, leider sehr überlaufen, mir scheint, die Gäste werden mit Reisebussen in die Region gebracht. Mir ist es zu voll, insofern entscheide ich mich schon mal mein morgiges Zielgebiet zu erkunden und fahre über Weissbad nach Wasserauen. Von diesem Talschluss aus soll es morgen mit der Gondel in die Bergwelt hinaufgehen. An der Vielzahl der Parkplätze erkennt man, wie beliebt dieses Wandergebiet wohl ist, ich bin gespannt. Zurück in Appenzell ist es jetzt deutlich ruhiger, ich lasse mich treiben, finde jedoch außerhalb der Fußgängerzone nichts spannendes mehr. Jetzt heißt es den Berg zum Campingplatz zu erklimmen (255 HM), ich bin wahrlich froh über mein E-bike. Zum Abendbrot gibt es Pasta, danach genieße ich noch den Sonnenuntergang in den Appenzeller Bergen.Les mer

  • Über den Seealpsee zum Wildkirchli

    24. august, Sveits ⋅ ☁️ 13 °C

    Man merkt ich bin im Urlaub, ich vergaß ganz, es ist Sonntag. Schon auf der Zufahrtstraße zur Talstation staut sich der Verkehr, denn die Parkplätze sind bereits hoffnungslos überfüllt. Dementsprechend gibt es vor der Gondel ebenfalls eine lange Schlange. Folglich ändere ich meinen Plan und starte ab der Talstation die Wanderung zum Seealpsee (1.143 m ü.M.). Dass die Strecke steil ist, versteht sich von selbst, aber so läuft man später vom Berg aus auf den See zu und genießt dabei die schönen Ausblicke. Die Familienausflügler nutzen den kürzeren und flacheren Weg, folglich ist es am See sehr voll. Ich halte mich nur kurz auf und beschließe den Panoramaweg Richtung Ebenalb zu erklimmen. Die Route ist sehr anspruchsvoll, kürzere Passagen müssen erklettert werden, aber immerhin geht es ja auch auf 1.590 m ü.M. hinauf. Hat man erst einmal an Höhe gewonnen, ist das Panorama unbeschreiblich schön. Manchmal teilt man sich die Wanderwege mit den Kühen, ansonsten hat es hier nur noch wenige Wanderer. Vor dem Ziel warten noch einige Überraschungen auf mich, denn man erreicht das weit bekannte Berggasthaus Aescher. Angeschmiegt an den Fels, eins mit dem Berg und der imposanten Natur, gehört es zu den ältesten der Schweiz. Bereits im 18. Jahrhundert begannen Eremiten und Sennen hier auf der Alp Gäste zu verpflegen. Weiter geht es zum Wildkirchli mit der Kapelle St.Michael und ihren drei Höhlen. Neben Steinwerkzeug fand man ebenda Überreste von insgesamt 800 Tieren, z.B. von Höhlenlöwen und Wölfen, aber auch noch größere Knochen von Höhlenbären. Auf der Ebenalp angekommen darf ich abschließend noch den Gleitschirmpiloten beim Start zuschauen. Es wirkt schon erhaben, wenn die vielen bunten Paraglider geräuschlos Richtung Tal hinfort schweben. Für mich heißt es für heute Abschied nehmen, die Gondel bringt uns müde Wanderer zu Tal.

    Die technischen Daten der Ebenalp Bahn
    Baujahr: 1955
    Talstation: 867m m.ü.M
    Bergstation: 1.590m m.u.M
    Höhenunterschied: 723m
    Länge der Fahrbahn: 1.514m
    Fahrgeschwindigkeit (max.): 6.0m/s:
    Fahrdauer: 6min
    Fassungsvermögen: 40+1 Personen
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