Hat schneller Heimweh als er zugeben mag. Read more Kiel, Deutschland
  • Day 1

    Dänische Delikatessen

    June 23, 2021 in Denmark ⋅ ⛅ 17 °C

    Als Marthe müde wurde, schloss sich die Tür unseres T4s und wir traten aufs Gas. Richtung Grenze. Fenster runter, (Impf-)Pass raus - Danke. Weiter. Hinter uns Flensburg, Kolding, Veilekelejaile-Hallo-Dings-HotDog-Feriehusudleijning-Dänemark und dann irgendwann das Gefühl nicht mehr zuhaus zu sein. Es geht also doch noch. So einfach weg sein. Fast. Auf dem Campingplatz trägt keiner Maske, am Strand verbrennen ca 500 Leute eine Puppenhexe und schmusen dabei. Hallo Delta, schön dich kennenzulernen. Meine Nasennebenhöhlen schreien nach einem Schnelltest. Marthe isst derweilen Kartoffeln mit Quark. Sie hat die Ruhe, die ich nie hatte und nie haben werde. Zwischendurch jagt sie mit einem Hammer Enten übers Geländer. Dabei ruft sie jedem Delta-Dänen „Tschüss“ zu und winkt mit der hammerfreien Hand. Hat was. Ich versuche den Grill zu starten, wechsle dann auf Pfanne. Zu ungeduldig, denke ich mir und bin glücklich endlich wieder unterwegs zu sein. Mit den Beiden, der Entenerlegerin und ihrer Mama.Read more

  • Day 21

    Angeschaukelt

    September 13, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Der letzte Eintrag soll eigentlich nur eines sagen: Es war richtig gut. Die letzten drei Wochen war alles gemeinsam angesagt. Das Aufstehen, das Essen, die Pausen - alles zu dritt. Und so hatte ich mir das vorgestellt. Unglaublich viel Zeit mit Gesa und Marthe. Und klar, man geht sich auf den Wecker, aber noch klarer: man geht sich viel mehr nicht auf den Wecker. Man genießt die Zeit. Und ja, auch hier eine kleine Einschränkung, bei Regen genießt man weniger. Humor ist und bleibt meine beste Waffe, wenn es darum geht für mich schwierige Situationen zu meistern. Am Ende bleibt es ja dabei: Es ist nie so wild, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber pssst: Bahn verpassen in Berlin und Mücken im Osten sind trotzdem richtig sch*****.
    Anbei Schaukelfotos, einige waren schon drin, sie sind für mich das Sinnbild dieser Reise. Alleine dafür wäre ich durchs ganze Land gefahren, um Marthe schaukeln zu sehen. Die letzten Fotos sind von heute - vom Spielplatz gegenüber.
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  • Day 21

    Marthes Mondfahrt

    September 13, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Wir haben es getan. Wir sind 500km am Stück durch Deutschland gefahren. Mit Marthe und dem Mond. Vorbei an Dortmund, Duisburg, Essen und Bremen und Hamburg und dann leuchtet neben dem Mond diese Stadt Kiel. Hallo Zuhause. Hallo Zuhause. Marthe schlief direkt bei Abfahrt ein und wachte erst vor der Haustür wieder auf. Als spürte sie, dass wir wieder da sind. Hier im Düvi 9. Das war die letzte Etappe. Morgen noch ein letzter Eintrag, weil jetzt grade Couch und gutes Gefühl. Zuhause.Read more

  • Day 19

    Des Korbes Delicti

    September 11, 2020 in Germany ⋅ 🌙 16 °C

    Da steht er und schaut mich an. Frech grinsend in der Morgensonne, etwas Ketchup an der einen und ein Klecks Brei an der anderen Seite. Oben drauf eine Fliege. Sie, also die Fliege, ist ruhig, weil sie weiß, dass ihr nichts passiert. Kein Flügelschlag auf ihrer Seite, keine Handbewegung auf meiner. Wir, also der Gegenstand des Verbrechens und ich, wir haben die letzten drei Wochen öfter zusammen gebadet. Dass er komplett nass wird, ist Natur der Sache, dass ich ich es werde, das ist ungeschickt. Immer wenn wir uns begegnen ist klar, dass er am Ende verliert, dass er am Ende blitzt und die Dinge, die in ihm stehen nach Aloe Vera riechen. Der Abwaschkorb und ich, wir stellten in den letzten drei Wochen fest, dass es nichts gibt, das mehr Zeit frisst als das Warten darauf, dass es endlich einer tut. Abwaschen. So drehen wir also vor dem eigentlichen Waschgang noch unsere Runden, vorbei an den Waschmaschinen (DingsiDongsi) und den Kochplatten und den Chemietoilettenentleerungslöchern. Das ist auch son Ding. Das ist die furchtbarste Sache der Welt. Toiletten auskippen. Da stehen die Leute Schlange, um ihre Pipi und Kaka zu entsorgen. Dinge, die schon einmal auf einer Toilette entsorgt wurden, um nie wieder aufzutauchen bekommen da ihren ganz großen Auftritt. Wuuuuusch...rein ins Becken. Flatsch...runter ins Toilettenloch. Kinder, da wasch ich lieber tausende Male das Geschirr. Heute hat’s Gesa übrigens gemacht.
    Im Grunde ist es übrigens hier, das Deutsche Eck: Chemietoilettenentleerungslöcher und Waschmaschinen. Hier trifft sich die Gesellschaft, hier wird „gecornert“. Da gibt’s den Austausch über die richtigen Zusätze für die Toilette und die passenden Münzen für das DingsiDongsiGerät. Das hier ist Rhein und Mosel. Das vermeintlich echte Deutsche Eck im acht Kilometer entfernten Koblenz ist aber auch nicht schlecht. Auch da steht direkt eine Toilette neben dem Denkmal, das übrigens imposant und auch ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Dieser dicke Ritter aus Kaisers Zeiten. Und trotzdem, auch das ist Deutschland. Wir haben so langsam einige Bundesländer durch und man spürt, dass es etwas gibt zwischen Ost und West, das sich nicht wegeinheitlichen lässt. 30 Jahre sind wir ein Land. Im Osten sehe ich keinen dicken Kaiser in Bronze. Im Westen sehe ich keine Straße mit dem Namen „Straße der Freundschaft“. Ich muss mich glaub ich ernsthaft mal damit auseinandersetzen, was das ist, diese Sache mit der Einheit.
    Marthe hat übrigens den Campingplatz geentert. Mit ihrem Lächeln und Pupsgeräuschen. Dem einzigen Geräusch, das jeder Altersklasse ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
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  • Day 18

    Schnauftour

    September 10, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Marthe ist das Reisetier schlechthin geworden. Pünktlich zum Mittagsschlaf sitzen wir im Auto, es gibt die Flasche und wir düsen los. Mit Hilfe des Spiegels gegenüber ihrer Babyschale sehe ich, ob sie schlummert. Ein deutliches Signal, dass alles paletti ist? Ihr kleiner Kopf liegt mittig gesenkt, die Oberlippe gibt sich der Schwerkraft hin und deckt die Unterlippe zu. Ihre Wangen sind jetzt rot gefärbt. Ab jetzt heißt es Strecke machen. Ab jetzt Vollgas. Volle 80 km/h. Unser Hein ist keine Rennziege, mehr so eine Alte 13. Die Berge des Rheinlands machen ihm zu schaffen. Und so schnaubt hinten Marthe und vorne Hein und Gesa neben mir und dann ist es trotz der 100db Motorgeräusche auf einmal ganz still. Man kennt das manchmal von Orten auf dem Land, dann ist das so leise, dass man denkt man hätte einen Hörfehler und zieht sich am Ohr. So still.
    Als wir ankommen, nach knapp 3h Fahrt ist Marthe grade wach und der Campingplatz voll. Gott sei Dank haben wir pfiffige Camper vor uns, die sogleich den nächsten Campingplatz parat haben und wir schnell am nächsten Weinberg stehen. Direkt an der Mosel. Was will man mehr. Der Sommer feiert sein September-Comeback und wir schauen uns morgen Koblenz an. Was für schöne letzte Tage.
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  • Day 17

    Marthe-Routine

    September 9, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Die morgendliche Routine sieht so aus: Gesa wacht unten mit Marthe auf und ich schau von oben hinunter. Ich beuge mich über den Rand des Bettes und sehe dann Marthe sitzend, sie sieht mich, lächelt. Ich bewege meinen Alabasterkörper ungeschickt in die untere Etage, es ist ca. 06:30 Uhr. Die nächsten 90 Minuten wird unten rumgesessen, die Nacht besprochen, Wasser und Kaffee gekocht, Marthe tüddelt und wir tüddeln und die Zeit tüddelt so weg. Und dann frühstücken wir. So langsam, dass man fast wieder einschläft. Häufig schläft dann auch Marthe wieder ein. Im Anschluss startet der Tag mit irgendwas. Heute war irgendwas der Besuch des Schlosses, der sich, vorweggenommen, bis 17 Uhr zog. Ausflüge mit Kind dauern einfach ewig. Dann hält man an, dann wird umgesetzt, dann wird getragen, dann wird in den Schlaf geschoben, dann ruht man sich aus. Dann fängt alles wieder von vorne an, plus Mahlzeiten für uns und für Marthe und dann schlafen. Zwischendrin dann heute die hässlichste Kunst der Welt. Manchmal denk ich, dass der/die Künstlerin bei bestimmten Prozessen denkt: „Ah, ne, das ist zu hübsch. Ich mach das jetzt mal hässlicher.“ Banause. Ich weiß. Aber heute stand ich vor so einem, ja, also vor so einem, ja, Kopf oder so. Der sah aus als wäre ihm Dresden 1945 direkt auf den Kopf gefallen, also ne, als wäre Dresden 45 in seinem Kopf passiert. Heftig. Gesa stand übrigens heute auf einem riesigen Fass Wein. Oben drauf. Und winkte mir zu. Ein wunderschönes Bild. Der Blick vom Schloss übrigens auch. Wunderschön. Morgen gehts weiter mit der Marthe-Routine und wir wissen: Dieser Urlaub geht grade langsam zu Ende.Read more

  • Day 16

    Pizza von George

    September 8, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Das Wetter ist, das muss man jetzt echt so sagen, gut. Wenngleich die Temperaturen in der Nacht unter acht Grad (Hallo Herbst!) wandern, tagsüber sind es dann fast 20 mehr, hier in Neckargemünd bei Heidelberg, welches für uns am besten per ÖPNV zu erreichen ist. Da sind sie, meine aufgestellten Nackenhaare. Das Berlin-S-Bahn-Traumata sitzt tief im Kellerchen meines Hippocampus und übt Elfmeterschießen. Wie ein Grundschüler durchforste ich den Fahrplan, diesmal soll nichts schief gehen. Wie auch, bei nur drei Stationen und insgesamt 12 Minuten Fahrzeit. Aber‚ Vorsicht, ist der Vater der Marthekiste!
    Kleine Randbemerkung: Warum stehen Fußgängerampeln eigentlich nie dort, wo man sie braucht? Immer 100m weiter, immer ist man zu faul hinzugehen. Also wartet man die Zeit bis endlich kein Verkehr ist und geht dann, eher zügig als entspannt und vergurkt so insgesamt mehr Minuten als der Gang zur Ampel gekostet hätte. Ein Nullsummenspiel.
    Es geht nichts schief. Wir kommen äußerst entspannt an und landen unmittelbar in der Haupteinkaufsstraße, die ihrem Namen keine Ehre macht. Nicht, weil sie nichts zu bieten hätte, sondern weil sie wenig mit all denen Höllenstraßen gemein hat, die man aus anderen Städten kennt. Der erste Laden ist nicht H&M und der zweite nicht Rossmann. Es reihen sich inhabergeführte Geschäfte an Kneipen und Cafés. Hier will man unendlich viele Stunden mit Freunden verbringen, dem besten Freund erzählen, dass man im Lotto gewonnen hätte oder den Kaufvertrag für das Traumhaus unterschreiben. Heidelberg, du hübsches Ding, du. Auffällig erscheint mir außerdem, dass die Süddeutschen ihr Vokabular pflegen. Neben einem gepflegten „Guten Tag, die Herrschaften“ erklingt auch ein herrliches „Ach, du liebe Zeit“ durch die Gassen, wenn etwas runterfällt oder man stolpert. Stolpernde Menschen sehen auch immer witzig aus. Wie ein Uhrwerk, das aus dem Takt gerät. Da durchqueren Arme und Beine die Stratosphäre, verziehen sich Gesichter als schien eine 1000Watt Taschenlampe ins Konterfei. Und dann kommt in einer Millisekunde hinterher: Ach, du liebe Zeit. Meine ganze Bewunderung dafür, dass Menschen in diesem Hackfleisch von Bewegungen noch die Ruhe für diesen Satz finden. Marthe beobachtet alle Szenerien mit einem gepflegten Schnalzer ihrer Zunge, dem ein taktgebendes ‚Klock‘ folgt. Marthes Zeit ist ja eh die Zeit aller anderen. Ist sie müde, wird man auch müde, ist sie hungrig wächst die Gier nach paralleler Futterei. So holten wir uns bei dem benachbarten Campingplatzdöner eine Pizza, was an sich ja schon ein Kardinalfehler ist. In unserem Fall gab es jetzt Käse mit etwas Pizza. War trotzdem lecker. Was aber eigentlich viel spannender ist: George Clooney. Was macht dieser Typ auf unserem Pizzakarton? Und warum sieht er immer noch aus wie Mitte 30? Wie macht er das?
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  • Day 15

    Neckargemünd

    September 7, 2020 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

    Eigentlich hatten wir mal Bamberg auf der Route. Ich hatte mir schon etwas ausgemalt, wie man den alten Sketch „Herr Bamberger“ von Diddi Hallervorden einbauen könnte. Aber es war halt nur etwas ausgemalt. Die gute Idee ließ auf sich warten. Deshalb sind wir auch nicht nach Bamberg gefahren. Stattdessen stehen wir in Neckargemünd. Habe grade Wikipedia befragt, was Gemünd heißt: Ort an einer Flussmündung. Gut. Welches Bächlein hier mündet, also die Neckar ja jetzt nicht. Vielleicht ist ja die Neckar hier entstanden. Damals. Vor Christi Geburt. Jetzt aber stehen wir hier am Ufer des Flusses und konnten unser Glück kaum fassen, dass Marthe die ganzen (!) 2.5h der Fahrt verschlief. So hatte sie keine nervige Autofahrt und wir....wir hatten...keine nervige Autofahrt. Sie ist übrigens ganz bezaubernd. Also wirklich. Da wird allen Leuten zugelacht und selbst eine Art von Winken lässt sich erkennen. Ja, gut. Es ist noch weit entfernt, aber wenn man mit Marthe hochspringt, dann wackelt der eine Arm und dann ist das wie so Winken.
    Neckargemünd liegt übrigens neben Heidelberg, wunderbare Stadt, hört man so. Wir bleiben 3-4 Nächte, um uns davon zu überzeugen. Überzeugen konnte ich mich nicht davon nur ein alkoholfreies Bier zu kaufen. Ich hatte ein wenig Kopfschmerzen vorhin und entschloss mich deshalb ein alkoholfreies Bier zu kaufen. Da wäre jetzt die Betonung wichtig. Ich kaufe mir ja kein Bier, weil ich Kopfschmerzen habe. Naja. Auf jeden Fall habe ich es nicht fertig gebracht nur ein alkoholfreies Bier zu kaufen. Also musste ich noch eines mit Alkohol kaufen. Fühlte sich besser an.
    Ich sitze grade mit Gesa im Auto und wir haben Marthe nun endlich in den Schlaf getüddelt. Irgendwie immer schade, wenn sie einschläft, weil man ja so gern mit ihr rumtüddelt. Aber und das ist ja auch echt so: Es ist auch schön, wenn sie schläft. Natürlich, weil sie so schön schläft. Morgen gehts auf die Neckar mit einem großen Fluss-Nepper-Schlepper-Teppichverkäufer-Touristen-Boot. Genau. Unser. Ding.
    P.S.: In Hammelburg gab es so schöne Zettelchen an den Läden, ich konnte einfach nicht dran vorbei. Siehe Bilder. Und es war SCHAUKEL UND BADETAG.
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  • Day 14

    Top 30

    September 6, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Dazu gehört Hammelburg in der Kategorie älteste Städte Deutschlands. Zum Vergleich, Kiel ist gute 500 Jahre später auf dem Bildschirm erschienen. Marthe knapp 1300 Jahre. Jetzt sitzen wir hier, vor dem Weingut Lange, mit dem Blick auf das Schloss Saaleck, über uns die Sonne und auf dem Trockenen. Sonntags hat der Laden dicht. Im Lager, 10 m vor uns, liegen höchstwahrscheinlich 1 Million Liter Wein. Ich hatte mal Konzertkarten bestellt, die kamen per Post, der Nachbar nahm sie an und fuhr in den Urlaub. Fühlte sich ähnlich an. Marthe geht es übrigens deutlich besser. Sie juckt sich nicht und die Stiche gehen zurück. Die Wäsche ist gestern in dem DingsiDongsiWäschetrocknerautomaten nicht richtig trocken geworden, deshalb musste sie hier auf dem Berg noch nachtrocknen. Das wiederum zog gleich die Besitzer an, welche die Wäscheleine über ihrem Werbeschild, ich will jetzt nicht sagen störend, aber immerhin besonders fanden. Inzwischen ist sie trocken. Morgen gehts nach Heidelberg und wir sind jetzt schon zwei Wochen unterwegs und merken, dass wir langsam die Heimreise antreten müssen, wenn wir noch ein paar Tage von der Elternzeit zuhause verbringen wollen. Es geistert in uns der Plan eine Nachtfahrt zu machen, um möglichst viel gutes Wetter im Süden abzugreifen. Mal schauen wie der Plan so reift. Erstmal ist jetzt Heidelberg dran. Gute Nacht, liebe Marthe, gute Nacht, liebe Gesa. ❤️Read more

  • Day 13

    Das hier ist der Freistaat

    September 5, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Irgendwie ist Elternsein wie eine zweite Pubertät. Man reagiert völlig über auf externe Reize (Kind hat was, Kind will was, Kind hat nicht alle Tassen im Schrank) und lässt es an Dritten aus (das hier hier geht an alle Tankstellen- und Campingplatzpächter dieser Reise - i regret). Ich warte nur noch auf die Pickel. Bevor ich mich aber in Clearasil bade (hat das eigentlich überhaupt jemand benutzt - was ist da drin - Chance auf Corona-Impfstoff?) halte ich kurz inne und verkünde: Wir sind im Freistaat Bayern. Stadtsteinach. Servus. Woran man das merkt? Nirgendwo befolgt man die Corona-Regeln so strikt. Nirgendwo sind sie so leicht zu befolgen. Es gibt Absperrbänder, Hinweisschilder, Handdesinfektion vor jeder Tür und wenn sie nur nach draußen führt. Bitte bleiben sie stehen. Rechtes Bein heben, jetzt pinkeln, brav. Ironischerweise sind die Infektionszahlen nirgendwo so hoch wie hier. Waren die Tiroler, Frei.Wild sozusagen, haben die eingeschleppt, indem sie wilde Partys mit Skistöcken feierten. Das vergibt der Söder den Almösis nie. Vor lauter Ehrfurcht haben wir den Campingplatz nicht verlassen. Zuviel Gefahr. Stattdessen fröhne ich mich der Waschmaschinen und dem TrocknerDingsiDongsi. DingsiDongsi macht es, wenn man 1€ reinschmeißt. Ein gnadenlos gutes Geschäftsmodell. 1€ fürs Trocknen, wo gibt’s das schon. Weil der Ton auch noch so schön ist schmeißt man gleich was hinterher. DingsiDongsi, herrlich. Noch ein Euro. DingsiDongsi. So kostet ein Trocknergang schnell mal 6€. Mehr als sonstwo. Der Ton macht die Musik. Gleichzeitig hält das Teil fit. Im 40-Minuten-Rhythmus renne ich zwischen Zelt und Trockner. Latschen an, Mundmaske auf. DingsiDongsi. Latschen aus, Mundmaske ab. Die setzt du hier auf und ab. Da riskierste nichts. Ist schließlich Bayern.
    Gegenüber des Campingplatzes ist ein Freibad, beheizt. Der Eintritt kostet 0,50€ Cent für Gäste des Platzes. Waren wir nicht nicht drin, aber ich könnte mir vorstellen, dass am Eingang der Schwimmmeister steht und ein Dingeling-Geräusch macht. So wie beim Trockner. Und weil man das so schön findet geht man immer wieder raus und rein. Dingeling - 0,50€ bitte. Und schon ist man 5€ los. Vielleicht gibt’s auch am Donnerstag ein DongeLong, weil eben Donnerstag ist. Echter Ohrwurm dieser Campingplatz. Es gab übrigens noch ein Brotzeitteller zum Abendbrot in der hiesigen Campingplatzrestauration. Da war Aufschnitt drauf, den hab ich noch nie gesehen. Vielleicht war das auch gar kein Aufschnitt sondern alter Salat mit Pfeffer. Aber lecker war’s in jedem Fall. 10.50€ - Klingeling.
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