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- Day 91
- Thursday, November 21, 2024 at 7:30 PM
- 🌙 23 °C
- Altitude: 624 m
MoroccoTabia30°2’29” N 6°53’27” W
Foum Zguid

Heute ging es weiter Richtung Westen durch flache Stein- und Geröllwüste. Nach ein paar km kam sogar eine kleine Ansammlung von Häusern (Dorf wäre übertrieben), ein paar Palmen und Feldern, die für Abwechslung sorgten. Danach ging es wieder durch Niemandsland. Angesichts des Gegenwindes und den scheinbar gleichbleibenden Bergen links und rechts war die Fahrt etwas demotivierend. Recht plötzlich tauchte aber noch eine Herde Kamele neben bzw. auf der Straße auf.
Und ein Stück weiter traf ich auf Lucas aus den Niederlanden, der sein Fahrrad schob. Ich dachte erst er hätte ein Problem, doch er brauchte auch nur etwas Abwechslung. Weil er auch nach Guelmim und dann durch die Sahara will, fuhren wir zusammen weiter, unterhielten uns oder gaben dem anderen abwechselnd Windschatten.
Als wir eine Pause machten, kam noch ein Radler vorbei - Max aus Deutschland. Also fuhren wir zu dritt in einer Reihe weiter. Alle paar Minuten fuhr der von hinten ganz nach vorne und so gaben wir uns wieder abwechselnd Windschatten und rasten mit 24 km/h nach Foum Zguid. Dort aßen wir gemeinsam in einem Restaurant, bevor Max nach Norden Richtung Marrakech und ich mit Lucas nach Südwesten Richtung Tissint weiterfuhren. Übrigens hatten Lucas und Max aufgrund der 120 km Entfernung zwischen den Orten beide Wassermangel und ich half ihnen aus. Mit meinem 10 l Wassersack hatte ich schließlich genug - danke für den Tipp Rolf!
Kurz nach der Stadt bauten wir die Zelte auf - wieder unter schönstem Sternenhimmel und bei absoluter Ruhe.Read more
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- Day 92
- Friday, November 22, 2024 at 8:00 PM
- 🌙 22 °C
- Altitude: 683 m
MoroccoBou Tissent29°48’26” N 7°33’53” W
Tissint

Drei Uhr nachts wurde ich heute wach, weil starker Wind aufgezogen war und mein Zelt wegzufliegen drohte. Ich legte einige Steine auf die Zeltplane und konnte so zumindest bis zum Morgen schlafen.
Nach einem Frühstück widmeten Lucas und ich uns unseren Fahrrädern und wechselten die Ketten. Bei dem vielen Sand sollte man das regelmäßig tun. Danach ging es los. Der Wind hatte noch nicht nachgelassen - zum Glück, denn es war endlich mal Rückenwind! So rasten wir ein gutes Stück mit 30 km/h...
Die Landschaft war im Grunde ähnlich zu den letzten beiden Tagen: Viel Geröllwüste, vereinzelte Bäume und Sanddünen vor größeren Bergketten. Irgendwann ließ der Wind nach und es ging langsamer voran. Kurz vor Tissint kochten wir dann Couscous mit Gemüse zum Mittag.
In Tissint hieß es dann Essen und Wasser besorgen. Da es kein Wasserhahn gab, ließ ich mich auf ein paar Kinder ein, die mir gegen 1 Dirham pro Person den Wasserbeutel in einem Haus auffüllten. Für mich war es die günstigste Option und ihnen bereitete es großes Vergnügen.
Danach machten wir einen Abstecher zu den Cascades Attiq, wo man sich im kalten Fluss wunderbar erfrischen konnte.
Schließlich fuhren wir noch bis in den Abend hinein, bevor wir im Dunkeln die Zelte aufschlugen.Read more
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- Day 93
- Saturday, November 23, 2024 at 7:30 PM
- 🌙 24 °C
- Altitude: 445 m
MoroccoHassi Moui el Rhrim29°21’45” N 8°8’29” W
Tata

Nach einer ruhigen Nacht ging es heute Morgen bei windstillem Wetter bis nach Tata. Auf dem Weg gab es wieder einen Wasserhahn. Doch weil das Wasser mehr tropfte als floss, dauerte es eine ganze Weile, bis alle Vorräte aufgefüllt waren. Danach ging es wenige Höhenmeter nach oben, bevor wir bis in die Stadt rollten.
Dort angekommen, machte Lucas eine Pause in einem Café. Denn er wollte nicht die 7 km Umweg zu den Grottes de Messalites mitfahren, zu denen ich mich begab. Sie sind am Rand des Flussbettes des Oued de Tata gelegen und daher stellte ich mein Fahrrad über dem Fluss ab, um zu Fuß nach unten in das Tal zu wandern. Da die Höhlen wohl nicht so bekannt sind, war ich der Einzige an diesem beeindruckenden Ort. Über Geröll und Felsen kletternd erkundete ich diese Höhlen, die teils 10 m lang waren und in denen es Unmengen an Stalaktiten gab. Schließlich machte ich noch kurz Pause im Schatten bei guter Aussicht, um dann zurück nach Tata zu fahren.
Dort wartete Lucas bereits auf mich, wir aßen Mittag, besorgten neuen Proviant und dann ging es weiter durch die Palmenhaine. Irgendwann nahm dann wieder die Geröllwüste überhand. Vor der nächsten Stadt Akka stoppten wir dann, denn das ist die letzte sichere Einkaufsmöglichkeit für die folgenden 150 km.Read more
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- Day 94
- Sunday, November 24, 2024 at 9:00 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 608 m
MoroccoAssif Azrharene29°7’58” N 8°57’56” W
Iguiouaz

Mit Rückenwind fuhren wir heute die letzten km bis Akka. Dort war wieder Einkaufen angesagt: Benzin für den Kocher, Essen und eine neu Sim-Karte. Denn ich bin jetzt schon einen ganzen Monat in Marokko.
Danach ging es weiter zum Wasser auffüllen. Dazu nutzten wir einen Brunnen 100 Meter neben der Straße, der auf meiner Karte eingezeichnet war. Es war schon Mal eine lustige Abwechslung, das Wasser selbst hochkurbeln zu müssen. Sonst gab es ja meist Wasserhähne.
Auf der folgenden Strecke waren wir dann durch den Rückenwind schnell unterwegs - einige km sogar mit 36 km/h. Irgendwann kamen wir durch einen kleinen Ort und machten dort Pause in einem kleinen Park mit Bänken. Schließlich fuhren wir bei etwas Gegenwind wieder bis in die Dunkelheit, damit es bis Guelmim morgen nicht zu weit ist.
Als wir gerade runter von der Straße zu einem Baum als Nachtlager laufen wollten, hielt ein Auto und ein Mann mit einer Warnweste stieg aus. Er begrüßte uns und gab den Tipp, wir sollen einen km weiter zu einem Café fahren, um daneben zu schlafen. Wir hörten darauf, fanden das Café und suchten uns einen windgeschützten Platz hinter der Hauswand. Dann kamen zwei Männer vom Café und boten uns an in den Garagen zu schlafen. Also zogen wir noch einmal um, und haben nun einen ganz windgeschützten Schlafplatz.Read more
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- Day 95
- Monday, November 25, 2024 at 8:00 PM
- 🌙 23 °C
- Altitude: 296 m
MoroccoAït Boukha28°58’7” N 9°55’28” W
Fask

Nach einer ganz angenehmen Nacht in der Garage und einem guten Frühstück fuhren wir heute weiter. Es ging die ersten 10 km leicht bergauf, doch sobald wir den Aufstieg überwunden hatten, konnten wir mit ca. 25 km/h nach Taghjijt rollen.
Dort gab es wieder genügend Läden und auch einen Copyshop, in dem wir etliche Kopien unserer Reisepässe anfertigen ließen. Denn mit diesen sogenannten fiches kommt man wohl in der Westsahara schneller an den Kontrollposten vorbei.
Als wir nahe dem Ort eine kleine Palmerie fanden, nutzten wir den Schatten dort gleich für eine Pause. Danach ging es noch weiter bis 20 km vor Guelmim. Dort ist nämlich ein Museum, das wir morgen besuchen wollen. Wir hatten wieder Glück ein paar Palmen als Nachtlager zu finden. Beim Essenkochen kam ein Mann auf dem Moped vorbei, hieß uns wilkommen und fuhr dann weiter, denn er lebt in einer Farm ein paar Meter weiter. Zehn Minuten später kam er mit einem Sack voller Tomaten als Geschenk zurück und lud uns ein, morgen seine Farm zu besuchen und einen Tee mit ihm zu trinken.Read more
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- Day 96
- Tuesday, November 26, 2024 at 8:00 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 222 m
MoroccoOuaroun28°55’15” N 10°9’15” W
Guelmim

Heute Morgen folgten wir der Einladung von Achmed, der uns gestern die Tomaten gebracht hatte, und besuchten ihn auf seiner Farm. Wir tranken einen Tee und dann führte er uns durch seine Tomaten und Kürbispflanzen, die er täglich begutachtet. Sie werden natürlich bewässert, und zwar von einem Speicherbecken aus, das über eine Pumpe mit Grundwasser gespeist wird. Im Sommer baut er auch Honig- und Wassermelone an, die dann alle auf den nahen Souks verkauft werden.
Danach ging es ein paar km weiter, zum geplanten Museum über Nomaden. An der Stelle auf der Karte waren jedoch nur verfallene Häuser und kein Hinweisschild weit und breit. Zum Glück kam jedoch ein Mann auf einem Moped vorbei, der uns den Weg wies und den Besitzer anrief. Denn das Museum ist von außen nicht zu erkennen und öffnet nur bei Bedarf. Doch der Besuch lohnte sich sehr, denn wir bekamen eine Führung durch die drei Räume, die volkommen mit alten Alltagsobjekten von Berbern und Tuareg voll gehangen waren.
Schließlich ging es weiter nach Guelmim, wo die drei anderen, mit denen wir durch die Sahara fahren wollen, bereits warteten. Sie hatten wegen Gegenwind nämlich den Bus genommen und waren so ein Tag eher da als geplant. Auf dem Weg brach eine Speiche in Lukas seinem Hinterrad und so legten wir einen Reparaturstopp ein. Dann hieß es am Stadtrand wieder Einkaufen: diesmal im letzten richtigen Supermarkt vor der Sahara und für mich der erste dieser Größe in Marokko. Daher freute ich mich sehr, wieder mal mehr Käse, Milch und noch einiges anderes zu sehen.
Vollbeladen ging es dann durch Guelmim auf die Straße RN1, die uns die nächsten 1300 km bis zur mauretanischen Grenze begleiten wird. 10 km hinter der Stadt hatten die anderen bereits einen Schlafplatz gefunden, wir stießen also dazu und unterhielten uns erst einmal über das, was seit den Ouzoud-Fällen so passiert war.Read more
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- Day 97
- Wednesday, November 27, 2024 at 7:00 PM
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 199 m
MoroccoRass Oumlil28°37’32” N 10°49’59” W
Rass Oumlil

Die heutige Nacht war ganz angenehm, ich habe nur immer wieder mal gehört, dass der Verkehr auf der RN1 doch etwas mehr ist als auf den Straßen vor Guelmim. Nach dem Frühstück packten wir - wie immer - alle Sachen zusammen. Es dauerte etwas länger bis alle fertig waren, doch schließlich ging es weiter Richtung Tan-Tan.
Erst hatten wir Rückenwind und konnten förmlich dahin rasen. Regelmäßig kommen LKWs vorbei, die einem durch den Fahrtwind einen kurzen Geschwindigkeitsschub vom 2 km/h geben - sehr freundlich. Viele hupen und winken auch. Schließlich drehte sich der Wind zu einem Seiten- und schließlich Gegenwind, sodass es langsamer voran ging. Da Cyprian, Lukas und ich schneller waren als Jannick und Chris, fuhren wir voraus und warteten schließlich in einem einsamen Café auf die anderen beiden.
Als sie kamen und auch genug Pause gemacht hatten, fuhren wir noch ein paar km weiter, um Mittag zu essen. Cyprian wollte im Restaurant eine Tangine bestellen, doch ich und Lukas hatten ja bereits unser eigenes Mittag mit. Das Verrückte ist, in Marokko kann man einfach mit seinem eigenen Essen kommen und man bekommt sogar noch Teller und Besteck, um es zu essen.
Nachdem auch die Mittagshitze etwas nachgelassen hatte ging es noch weiter über einen kleinen Berg. Danach war Jannick aber sehr erschöpft und wir stoppten schon nach 80 km, um unser Nachtlager zwischen ein paar alten Mauern aufzubauen.Read more
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- Day 98
- Thursday, November 28, 2024 at 8:15 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 31 m
MoroccoOued Echdida28°17’23” N 11°32’17” W
Tan-Tan

Von Tan-Tan trennte uns heute nur ein kleiner Berg, den wir schnell überwunden hatten und somit bis in die Stadt rollen konnten. Dort angekommen, hatte Cyprian schon Hunger und wir machten wieder Mittagspause in einem Restaurant. Ich besorgte mir eine Sonnenbrille, und damit war mein Sandschutz vollständig, denn Chris hatte mir ein Tuch für einen Turban geschenkt und mir gezeigt, wie man ihn bindet - Danke!
Zudem waren neue Pedalen drin, denn die Lager der Alten waren eigentlich in Spanien schon recht kaputt gewesen.
Nach Tan-Tan ging es über einen weiteren kleinen Berg, bevor wir bis an den Atlantik rasen konnten. Dort erfrischten wir uns in den Wellen. Anschließend radelten wir noch bis in die Dunkelheit hinein bis zu einem Ort, der auf meiner Karte als kostenloses Wilcamping angezeigt wurde. Zwei in der Nähe arbeitende Männer meinten auch, wir könnten hier schlafen. Ein älterer Herr, der gleich in der Nähe wohnte, sah das dann aber anders. Am Strand sei Wildcampen verboten. Auch wenn die Gegend wenig mit Strand zu tun hatte, beharrte er darauf und überzeugte wohl auch die anderen beiden Männer. Wir dachten schon wir müssten die Zelte wieder ganz abbauen und weiterfahren. Dann bot er uns aber zumindest an, 200 m weiter neben seinem Haus zu schlafen - "aber um 6 seid ihr wieder weg!". Mit etwas Verhandeln konnten wir zumindest um 8 Uhr aushandeln, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist.Read more
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- Day 99
- Friday, November 29, 2024 at 7:00 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 33 m
MoroccoHassi Afreidi27°57’12” N 12°51’19” W
Akhfennir

Heute standen wir alle früher auf, damit wir um 8 Uhr abfahren konnten. Ich verabschiedete mich von allen, denn ich hatte beschlossen, dass unsere Geschwindigkeiten nicht so ganz überein stimmten und ich lieber alleine, schneller weiterfahren würde. So starteten wir gemeinsam, aber ich fuhr voraus und kam zuerst in Akhfennir an. Dort gibt es eine steile Felsküste und ein imposantes Loch, das vom Meer ausgespült worden war und das ich mir ansah.
Derweil war auch Cyprian angekommen und hatte sich schon ein Café gesucht. Ich füllte nur meine Vorräte, vor allem das Wasser auf und fuhr weiter. Mittagspause machte ich im Nationalpark Khenifiss bei toller Aussicht und absoluter Ruhe. Ein paar Flamingos konnte man aus weiter Ferne sehen.
Als die Mittagshitze etwas nachgelassen hatte, ging es weiter Richtung Tarfaya. Dummerweise musste ich einen großen Bogen um den Nationalpark fahren und hatte daher ein Stück ordentlich Gegenwind. Als das geschafft war, stieg die Geschwindigkeit dank dem Rückenwind wieder auf 25 bis 30 km/h. Damit es in der eintönigen Landschaft nicht ganz so langweilig war, las ich während der Fahrt ein Buch oder verscheuchte die zahlreichen Fliegen, die sogar auf die Innenseite meiner Sonnenbrille krabbelten. Vor der Stadt machte ich dann halt - nach ganzen 160 km.Read more
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- Day 100
- Saturday, November 30, 2024 at 11:30 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 50 m
Western Sahara26°46’22” N 13°30’29” W
Laâyoune

Heute fuhr ich noch die paar km nach Tarfaya. Hier war Antoine de Saint Exupéry, der Autor des Kleinen Prinz, für einige Monate als Pilot für die Flugpost zwischen Rabat und Dakar eingesetzt. Daher gibt es in der Stadt ein Museum über ihn, das aber am Samstag nur auf Anfrage öffnet. Da ich Niemanden erreichte, blieb mir nur die Vorräte aufzufüllen und Richtung Laâyoune weiterzufahren.
Nur auf der Karte konnte ich sehen, dass ich dabei die Grenze zur völkerrechtlich umstrittenen, aber von Marokko kontrollierten Westsahara überquerte. Insgesamt war die Fahrt aber eine ganz schöne Qual, denn ich hatte andauernden Gegenwind und war meist nur mit knapp 15 km/h unterwegs. Entsprechend erschöpft stoppte ich nach 50 km für die Mittagspause. Ich kochte gleich das Abendessen mit und machte eine Stunde Mittagsschlaf, denn am Abend und in der Nacht sollte der Wind aufhören. Als ich gerade wieder losfahren wollte, hielt ein Auto und der Fahrer bot mir Wasser an. Da ich noch reichlich hatte, lehnte ich dankend ab und er gab mir zwei Dosen Sardinen.
Gegen 17 Uhr ließ der Wind tatsächlich nach und kurz nach Sonnenuntergang erreichte ich Laâyoune. Vor dem Einfahren war eine der in der Westsahara üblichen Passkontrollen obligatorisch. Doch der Polizist war sehr freundlich und unterhielt sich noch kurz mit mir.
In der Stadt selbst vergisst man volkommen, dass man in der Wüste ist: Grünen Bereich Promenaden mit Gras und Palmen, Springbrunnen, Supermärkten und Häusern soweit das Auge reicht. Dazu zahlreiche spielende Kinder und viel Verkehr.
Nach diesem seltsamen Ausflug ging es zurück in die Wüste. Unter Verbrauch einer Kekspackung, zwei handvoll Datteln und einem Brot mit Marmelade fuhr ich noch bis 23:30 Uhr, ging 200 m von der Straße weg und baute meine Liege auf. Die erhofften 200 km hatte ich zwar nicht geschafft, aber immerhin 175.Read more
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- Day 101
- Sunday, December 1, 2024 at 11:40 PM
- 🌙 21 °C
- Altitude: 55 m
Western SaharaGüert Ait Canauin25°32’5” N 14°41’56” W
Boujdour

Gestern Nacht, als ich gerade in meinen Schlafsack wollte, hielt ein Auto auf der Straße. Zwei Männer mit Taschenlampen stiegen aus, hoben einen Beutel auf und schauten sich in der Gegend um. Schließlich kamen sie in meine Richtung - es handelte sich um zwei Polizisten, die nach einer Passkontrolle fragten, warum ich einen Beutel mit Essen an den Straßenrand gelegt hätte. Erst wollten sie mir nicht glauben, dass ich es nicht war. Doch als sie sahen, dass ich nur mit den Fahrrad da war, sahen sie es ein und wünschten eine gute Nacht.
Heute Morgen ging es dann bei fast windstillem Wetter mit angenehmen 23 km/h Richtung Boujdour. Die Landschaft war den ganzen Tag über gleich: Ewig weite Geröllwüste. Nach einigen km kam ich an einer Familie vorbei, die neben der Straße auf Picknickdecken lag. Sie luden mich zu einem Tee ein und ich erfuhr, dass sie auf dem Weg nach Laâyoune waren, doch das Auto eine Panne hatte und sie auf den Abschleppdienst warteten. Nach einiger Unterhaltung verabschiedete ich mich wieder, und sie ließen es sich nicht nehmen, mir Kohle, Tee und Zucker mitzugeben, damit ich unterwegs Tee kochen kann.
Zur Mittagspause wechselte ich wieder meine Kette und reinigte den gesamten Antrieb vom Sand. Dabei hielten gleich zwei Autos mit Europäern, die selbst auf Reise waren und fragten, ob ich Hilfe bräuchte. Die einen gaben mir dann sogar noch eine kalte Limo aus ihrem Kühlschrank.
Am Abend erreichte ich dann die große Stadt Boujdour und deckte mich ordentlich mit Früchten und Wurst ein, denn das bekam ich in den kleinen Orten auf der Route sonst nicht. Total überladen ging es dann weiter in Richtung des 350 km entfernten Dakhla. Heute schaffte ich es dann, die 200 km - Marke zu brechen! 🥳Read more
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- Day 102
- Monday, December 2, 2024 at 11:59 PM
- 🌙 20 °C
- Altitude: 44 m
Western SaharaOued Ed-Dahab-Lagouira24°23’34” N 15°14’25” W
Oued Karaa

Als ich heute aus dem Zelt stieg, erschreckte ich mich kurz. Ich wurde nämlich von zwei nahen Hunden beobachtet - doch ich hatte meinen Stock schnell griffbereit und sie hielten angemessenen Abstand. Während der Fahrt war ich dann noch zwei weitere Male froh den Stock zu haben, weil ich von bellenden Hunden verfolgt wurde.
Ansonsten gab's heute nicht viel Spektakuläres: 90 km lang änderte sich die Landschaft kein bisschen, es gab drei Tankstellen und nur ein kleines Kaff auf dem Weg. Um die Langeweile während der Fahrt zu vertreiben, hatte ich im Laufe des Tages Alles durch: Lesen, Film schauen, Hörbuch und Musik hören, die Route für Westafrika planen, sowie Essen.
Übrigens hatte ich den größten Teil des Tages Gegenwind und konnte nur mit ca. 15 km/h fahren. Daher machte ich wieder eine längere Mittagspause mit Mittagsschlaf, denn erst ab 17:30 Uhr setzte endlich leichter Rückenwind ein. Mein Körper hat sich langsam an das Nachtfahren gewöhnt und ich radelte bis Mitternacht.
Nun freue ich mich, morgen den Surferort Dakhla zu erreichen.Read more
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- Day 103
- Tuesday, December 3, 2024 at 5:00 PM
- 🌬 23 °C
- Altitude: 10 m
Western SaharaAglab el Cammún23°42’26” N 15°55’35” W
Dakhla

Heute wachte ich durch das Geschrei der Möwen auf und als ich das Zelt öffnete, flog ein ganzer Schwarm um mich herum - ein toller Anblick.
Danach ging es nach Dakhla, das auf einer Halbinsel liegt und ich daher einen Umweg von insgesamt 88 km in Kauf nehmen musste, um die Stadt zu besuchen. Hinwärts war das kein Problem, denn ich hatte Rückenwind und war mit teils 30 km/h schnell dort. Nur wusste ich, dass genau dieser Rückenwind rückwärts Gegenwind werden würde.
In Dakhla wollte ich ursprünglich ein Hamam besuchen, denn da ich seit Zagora keine richtige Dusche mehr genommen hatte, war es dringend Zeit. Doch auf dem Weg kam ich an einer thermischen Quelle vorbei. Dort konnte ich mich mit 40 °C warmen, sulfidreichem Wasser, das wie aus einem Feuerwehrschlauch geschossen kam, abduschen lassen. Für meine etwas verkrampften Muskeln war das wie eine Massage und ich fühlte mich danach wie neu geboren.
In der Stadt angekommen machte ich auf einer Parkbank Pause und begann Spaghetti zu kochen. Da kam Mokhtar vorbei, er interessierte sich sehr für meinen Kocher und wir kamen ins Gespräch. Schließlich lud er mich in sein Haus mit Garten ein, um dort fertig zu kochen. Er gab mir einige Gewürze und bot mir dann sogar noch an, die Nacht bei ihm und seiner Familie zu bleiben. Das Angebot nahm ich gerne an. Daher fuhr ich nur noch ins Zentrum von Dakhla, um vor Mauretanien viel Proviant zu besorgen, kehrte zu Mokhtar zurück und wir verbrachten einen schönen Abend mit viel Unterhaltung...Read more
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- Day 104
- Wednesday, December 4, 2024 at 8:00 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 28 m
Western SaharaSeleib Tirichit23°12’28” N 16°5’44” W
Imlili

Nach einem Frühstück bei Mokhtar breche ich heute wieder aus Dakhla auf. Wie erwartet, muss ich gegen starken Gegenwind ankämpfen, um von der Halbinsel zu kommen.
Doch sobald es wieder nach Süden geht, werden die Windbedingungen besser und ich habe eine Mischung aus Seiten- und Rückenwind. Ca. 20 km hinter der Kreuzung nach Dakhla kommt eine Baustelle: Auf einigen km wird die gesamte Straße neu asphaltiert und der Verkehr auf halbwegs befestigten Umleitungen links und recht vorbei geführt. Doch so richtig klar ist nicht, wo man fahren soll, und die Einen Fahren links, die Anderen rechts, wo es eben passt. Ich nutze teils das Stück auf der Baustelle, das die Planierraupe vor 5 Minuten geebnet hat.
Einen Moment hatte ich schon Angst, es würde ab jetzt bis nach Mauretanien auf asphaltloser Strecke weitergehen, doch zum Glück taucht dann eine etwas ältere, aber asphaltierte Straße auf. Kurz nach Sonnenuntergang erreiche ich Imlili, die Polizei hält mich zur üblichen Passkontrolle an und verbietet mir dann aber, im Dunkeln weiter zu fahren. Ich solle die Nacht auf der Tankstelle verbringen und am nächsten Morgen weiterfahren. Erst missfällt es mir etwas, die Fahrt schon zu beenden. Doch so kann ich mich auf der Tankstelle mit dem LKW-Fahrer Daoud unterhalten, der mir unter anderem Videos zeigt, wie er in Mali in seinem Truck beschossen wird. Da ist es für mich als langsamen Radfahrer wohl wirklich eine gute Idee, Mali zu meiden!Read more
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- Day 105
- Thursday, December 5, 2024 at 8:45 PM
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 17 m
Western SaharaOued Ed-Dahab-Lagouira22°2’25” N 16°46’15” W
Bir Gandus

160 km sind es heute bis zum nächsten Ort Bir Gandus - auf dem Weg gibt es nichts außer ein kleines Café. Daher fülle ich bei der Tankstelle mein Wasser auf - weil es kein Leitungswasser gibt, muss ich es in Flaschen abgefüllt kaufen.
Der Wind ist insgesamt sehr stark und bläst andauernd von der Seite: Mal etwas von weiter vorne, mal weiter hinten. So ändert sich auch meine Geschwindigkeit oft. Von 10 bis 28 km/h ist alles dabei. Einige freundliche Leute treffe ich auf dem Weg: Ein LKW-Fahrer, der mir eiskaltes Wasser und Clementinen gibt, zwei Franzosen, die nach Kapstadt reisen und sich kurz aus dem Auto heraus mit mir unterhalten. Außerdem ein LKW-Fahrer mit deutschem Kennzeichen, der mich wohl schon mal vor 400 km gesehen hat und mit nur 100 km pro Tag langsamer als ich unterwegs ist - eine seltsame Gestalt.
Kurz nach Sonnenuntergang kam ich dann in Bir Gandus an, konnte Brot fürs Frühstück kaufen und somit meine Fahrt für heute beenden.
Morgen geht es dann über die Grenze nach Mauretanien - zumindest hoffe ich, dass beim Visumkauf, Aus- und Einreise alles klappt.Read more
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- Day 106
- Friday, December 6, 2024 at 7:00 PM
- 🌙 25 °C
- Altitude: 6 m
MauritaniaBaie de l’Étoile21°1’20” N 17°0’50” W
Guerguerat: Grenze nach Mauretanien

86 km trennten mich heute Morgen noch von der Grenze nach Mauretanien. Da der Wind zum Großteil günstig wehte, schaffte ich es bis 14:30 Uhr an die Grenze, an der es auf marrokanischer Seite ein paar Tankstellen, eine Moschee und Restaurants gab. Die Grenze war gerade geschlossen, da von 13 bis 15 Uhr Mittagspause ist. Daher standen ca. 20 LKWs und einige Autos in zwei Warteschlangen. Ich war über die Pause ganz froh, denn so konnte ich selbst noch eine Kleinigkeit essen und Bekanntschaft mit anderen Reisenden schließen. Darunter ein Paar Franzosen mit PKW auf dem Weg in den Sengal, ein australischer Backpacker und der französische Radler Simone, der jedoch per Anhalter hier her gekommen war. Zudem gab es ein paar Senegalesen, die alte spanische Autos in den Senegal bringen.
Etwas nach 15 Uhr ging es dann los - als Fahrradfahrer konnte ich mit den Fußgängern als Erster meinen Ausreisestempel aus Marokko holen, um dann über eine holprige Piste durch das Niemandsland auf die mauretanische Seite zu fahren. Hier hieß es erstmal kurz Warten, worauf genau wusste ich aber nicht so ganz. Die Zeit nutzte ich um etwas Geld zu tauschen und eine SIM-Karte für sagenhafte 40 € zu kaufen. Danach klapperte ich mehrere Häuser ab, um anzugeben, wo ich hinwolle, mein Visum zu kaufen und den Einreisestempel zu holen. Das Fahrrad wurde durch Hunde auch einer Drogenkontrolle unterzogen. Bei mir fanden sie nichts, aber Simone hatte einen Beutel Cannabis dabei und muss nun bis Montag in Nouadibhou bleiben, um dann die 50 € Strafe zu zahlen.
Ich konnte meine Reise fortsetzen und fuhr in Richtung Nouadibhou weiter. Auf dem Weg bekam ich bereits einen der weltweit längsten Züge zu sehen: Diese bringen dreimal täglich Eisenerz aus Zouerat im Landesinneren zum Hafen in Nouadibhou, von wo aus jährlich 14 Mio. Tonnen in die ganze Welt gehen. Die Züge werden auch von Einheimischen und Abenteuerlustigen genutzt, um auf den Güterwagen ins Landesinnere zu kommen.Read more
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- Day 107
- Saturday, December 7, 2024 at 8:30 PM
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 14 m
MauritaniaSebkha el Graïzima21°6’1” N 16°59’47” W
Nouadhibou

Bis in die zweitgrößte mauretanische Stadt - Nouadhibou - waren es heute Morgen nur noch 10 km und so war ich schnell da. Auf den ersten Blick sah alles noch sehr ähnlich aus wie in Marokko, doch der Verkehr war etwas anders. Ständiges Gehupe, beim Ausparken wird nicht in den Spiegel geschaut, sondern einfach ausgeschert und Ampeln sind sowieso nur Deko. Mit dem Fahrrad gewöhnt man sich jedoch schnell daran und ich schlängelte mich dann irgendwie durch. Angeblich sollte die Versorgungslage hier im Vergleich zu Marokko etwas schlechter sein, doch es gab reichlich Obst, sogar Melonen, Fleisch und alle Grundnahrungsmittel. Zudem auch Elektronik-, Sportschuh-, Kameraläden und vieles mehr. Ich hatte den Eindruck, dass sowohl das Obst als auch viele Leute aus dem Senegal kommen, weshalb die senegalesische Flagge auch oft zu sehen war.
Als sehenswert galt nur der Hafen der Stadt, wo es viele alte Pirogen aus Holz gibt, die noch jede Menge Fisch bringen. Denn die Gewässer vor der Küste gelten mit als die fischreichsten der Welt, auch wenn sie mittlerweile bereits überfischt sind. Vor dem Hafen schlägt einem ein ordentlicher Fischgeruch entgegen, denn in vielen kleinen Ständen wird die frisch gefangene Ware angeboten.
Nach der Stadtbesichtigung ging es weiter zum Cap Blanc, einem kleinen Reservat an der Südspitze der Halbinsel, in dem es 200 von 500 der vom Aussterben bedrohten Mönchsrobben geben soll. Das bedeutete einen Umweg von 34 km, davon 16 über teils komplett versandete Piste. Erst nervte mich die Piste ganz schön, doch rückwärts machte das Offroad-Fahren dann sogar Spaß - ist mal etwas anderes als immer nur auf Asphalt geradeaus. Im Reservat selbst konnte ich als erstes den Leuchtturm besteigen und die Aussicht genießen. Danach gab es ein kleines Infozentrum über die Robben. Die selbst sah ich leider nicht, denn es leben wohl nur zwei direkt an dem Strand dort und der Rest im militärischen Sperrgebiet. Trotzdem konnte ich etwas am Strand entlang schlendern und wieder Möwen beobachten.
Abends ging es noch einmal durch Nouadhibou hindurch, damit ich morgen die Halbinsel verlassen kann...Read more

TravelerNicht gleich so negativ! Man könnte auch sagen: Ein Präparat, damit man sicher eine dieser gefährdeten Robben zu Gesicht bekommt ;-)
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- Day 108
- Sunday, December 8, 2024 at 8:00 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 60 m
MauritaniaNouadhibou20°56’25” N 16°13’55” W
Bou Lanouar

Das erste Ziel war heute das größere Dorf Bou Lanouar, doch es dauerte eine ganze Weile bis ich dort ankam, denn starker Gegenwind senkte meine Geschwindigkeit oft auf 12 km/h. Zumindest konnte ich so noch einmal den Eisenerzzug beim Vorbeifahren bewundern.
Als Bou Lanouar in Sichtweite kam, traute ich meinen Augen erst nicht: Unmengen an Palmen und Akazien wuchsen zwischen und neben den Häusern. Nachdem ich über eine Sandpiste in das "Zentrum" gefahren war, suchte ich ein Lebensmittelgeschäft. Auch wenn es von außen kaum zu erkennen war, fand ich schnell eines und der auf einem Teppich liegende und Tee trinkende Besitzer begrüßte mich. Er hatte jedoch kein Brot und wies mich daher ein paar Meter weiter zu einem anderen Laden, passte aber auf mein Rad auf. Dort trank der Besitzer ebenfalls Tee. Er konnte nur Arabisch, aber trotzdem schaffte ich ihm deutlich zu machen, was ich wollte, bezahlte und wollte gehen, als er mich zum Tee einlud. Eine Unterhaltung war kaum möglich und nach zwei Tassen dankte ich ihm und ging wieder zum Fahrrad. Dort rief mich der erste Ladenbesitzer in seinen Laden und bot mir Nudeln mit Hähnchen zum Essen an. Doch ich hatte erst gegessen und machte mich nach einer kurzen Unterhaltung wieder auf den Weg aus dem Dorf, begleitet von einigen interessierten Kindern.
Ich fuhr wieder bis in die Dunkelheit und ein Transporter hielt vor mir, der Fahrer bot mir an, mich bis ins nächste Dorf mitzunehmen, damit ich nicht länger fahren müsse. Das kam für mich natürlich nicht in Frage, aber trotzdem dankte ich ihm sehr für das Angebot.
Irgendwann baute ich dann das Zelt hundert Meter neben der Straße auf. Da die Straße hier viele Huckel hat, scheppern die LKWs nur so vorbei, doch ab 21 Uhr kommt fast keiner mehr vorbei.Read more
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- Day 109
- Monday, December 9, 2024 at 5:00 PM
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 37 m
MauritaniaChami20°9’54” N 15°58’45” W
Chami

Heute morgen wurde ich durch heftigen Wind geweckt, bei dem ich froh war, dass mein Zelt nicht ganz weggeblasen wurde. Bis ich mit Frühstück, Fahrradreinigung und Kettenwechsel fertig war, hatte er aber schon wieder nachgelassen.
So kam ich mit ca. 20 km/h auch sehr gut voran und erreichte schnell ein kleines Dorf mit Café, Lebensmittelgeschäft und vor allem einer Wasserquelle. Da es gestern nur Wasser zum Kaufen gab, hatte ich nämlich nur das Nötigste mitgenommen und meinen letzten Tropfen auf dem Weg ausgetrunken.
Nach diesem kleinen Ort ging es immer durch weite, flache Sandwüste. Die Orte sind aber bereits etwas häufiger, etwa aller 25 km.
Einmal hielt ein Auto an, der Mann erkundigte sich, wie es mir geht und fragte dann nach einem Geschenk. Er schaute suchend in meine Taschen, woraufhin ich ihm einen Kuli gab. Das befriedigte ihn nicht, er wollte auch Papier zum schreiben, am liebsten mein Buch. Doch ich fragte ihn, ob er ein Geschenk für mich habe. Darauf zeigt er mir nur seine leeren Taschen und ich fuhr schließlich weiter. Eine seltsame, etwas dreiste Person.
Es gab aber wieder viel mehr freundliche Leute, die mich fragten, wohin ich fahren würde und sich kurz mit mir unterhielten. Einer schenkte mir sogar einen Beutel mit Essen.
Im Tagesziel Chami kam ich früh an und entdeckte zwei andere deutsche Reisende. Der Eine auch mit dem Rad, wollte in den Osten Mauretaniens, und der Andere mit dem Auto war auf dem Weg, seine zweite Frau im Senegal zu besuchen. Wir tranken zusammen einen Tee, machten einen Spaziergang durch die Stadt und campten dann auch gemeinsam am Stadtrand.
Morgen plane ich einen Abstecher in den Nationalpark Banc D'Arguinin zu unternehmen. Mal sehen, ob mein Fahrrad mit seinen viel zu schmalen Reifen und zu hohem Gewicht, mit den sandigen Pisten klar kommen wird...Read more
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- Day 110
- Tuesday, December 10, 2024 at 1:00 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 9 m
MauritaniaPresqu’île d’Iouik19°53’5” N 16°17’42” W
Iwik - Parc national du Banc-d'Arguin

Heute morgen ging es wie geplant in den Nationalpark Banc d'Arguin. Anfangs musste ich zwar immer aufs Navi schauen, um die Straße zu finden, aber es ließ sich auf kiesigem Boden gut fahren. Nur bei den einigen Metern breiten Sandstreifen war Schieben angesagt. Irgendwann kam dann ein Bereich, in dem weit und breit nur tiefer Sand zu sehen war und ich beschloss, mit genügend Wasser und Essen weiter zu marschieren - so war ich schneller.
Noch bevor ich zweihundert Meter gelaufen war, kam auf der zuvor verlassenen Piste eine Jeep. Der Fahrer bot mir an, mein Fahrrad bis zu meinem 36 km entfernten Zielort Iwik zu transportieren. Doch er wollte dafür ohne Witz 800 €. Als er über mein letztes Angebot von 20 € nur lachte, wünschte ich ihm eine gute Fahrt und lief weiter. Da war er dann doch bereit, zumindest mich kostenlos mitzunehmen.
Abgesetzt wurde ich vor dem Verwaltungszentrum des Parks, neben dem es auch eine Forschungsstation gab. Gerade waren dort niederländische Forscher, die u. a. untersuchen, wie viele der beringten Zugvögel aus dem niederländischen Wattenmeer erfolgreich hier im Überwinterungsgebiet ankommen. Eine Biologin erklärte die Forschung und gab nützliche Tipps für die Vogelbeobachtung. Dann wollte ich ins Dorf Iwik, wurde aber von einem Parkranger aufgehalten - ich müsse erst den Tageseintritt von 5 € zahlen. Wir hatten bereits alles fertig und er wollte mir nur noch das Wechselgeld geben, als der Direktor des Parks ihm befahl, mir mein Geld zurück zu geben. Obwohl ich zuvor nur ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte, schenkte er mir den Eintritt - "Die Deutschen sind unsere Freunde". Womöglich lag es daran, dass Deutschland den Bau der Station mitfinanziert hatte. Da er mich auch zum Mittag einlud, verspeiste ich mit 20 Parkwächtern und Wissenschaftlern eine ordentliche Portion Kamelfleisch mit Reis.
Danach ging es wirklich in das Dorf Iwik. Sogleich wurde ich von einer Imraguenfamilie zum Tee eingeladen. Am Abend beobachtete ich noch, wie die letzten Pirogen nach dem Fischen wieder einliefen und natürlich hielt ich auch nach Vögeln Ausschau. Am beeindruckensten waren die Pelikane.
Für die Nacht brauchte ich dann nicht auf den Campingplatz, denn der Direktor bot mir an, in der Station zu schlafen...Read more
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- Day 111
- Wednesday, December 11, 2024 at 6:15 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 46 m
MauritaniaChami20°1’57” N 15°54’59” W
Wieder Chami

Nach einer entspannten Nacht in der Parkstation, suchte ich heute als erstes eine Mitfahrgelegenheit, die mich evtl. in die Nähe meines Fahrrad bringen könnte. Da ein Großteil des niederländischen Forschungsteams abreiste, konnten sie mich mitnehmen. Es waren aber noch 3 h Zeit und so unternahm ich einen längeren Spaziergang an der Küste entlang, um noch mehr Vögel zu sehen.
Als dann die Abreise nahte, fand ein großer Abschied zwischen den Parkangestellten und dem Forschungsteam statt. Ich konnte mich zumindest als Fotograf der Gruppe nützlich machen. Dann ging es in zwei Jeeps in Richtung Chami, ich sagte wann ich raus musste. Nur hielt der voraus fahrende Jeep mit meinem Gepäck trotz Hupen nicht an. In Chami angekommen, bekam ich aber meine Rucksäcke wieder und sie fuhren mich dann extra noch ein gutes Stück zurück. So fand ich mein Fahrrad dann schnell wieder. Auch wenn ich mir sicher war, dass hier keine Diebe vorbeikommen dürften, war ich erleichtert, mein Rad wieder zu sehen, das nur viel Sand abbekommen hatte.
Nach dem Mittag im Schatten der Akazie ging es über die sandige Piste zurück nach Chami und dann noch 15 km weiter in Richtung Nouakchott. An einem der üblichen Polizeikontrollposten ließ man mich nicht mehr weiter fahren, weil es eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang war und ich es im Hellen nicht mehr bis zur nächsten Kontrolle schaffen würde.Read more

TravelerUnd außerdem habe ich meinen Kompass auch genutzt, um entsprechend dem GPS in die richtige Himmelsrichtung zu laufen.
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- Day 112
- Thursday, December 12, 2024 at 7:00 PM
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 13 m
MauritaniaE-n-Dghâmcha18°22’58” N 16°0’34” W
محيجرات - Weg nach Nouakchott

Nach einer ruhigen Nacht - gut geschützt durch die Polizei - packte ich wie immer alles zusammen und aß Frühstück. Doch es war deutlich kälter als die letzten Tage und ich war froh, als es auf dem Fahrrad endlich wärmer wurde. Ich fuhr heute in Richtung Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens mit über einer Millionen Einwohner - einem Viertel aller Mauretanier. Besser gesagt flog ich dahin, denn es herrschte starker Rückenwind und ich hatte über den gesamten Tag eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 25 km/h.
Da lehnte ich natürlich erst recht dankend ab, als mir heute zweimal von Autofahrern angeboten wurde, mich nach Nouakchott mitzunehmen.
Ansonsten war der Tag wenig spektakulär. Es ging viel durch Sanddünen, dann durch flache Ebenen mit vielen kleinen Sträuchern. Gelegentlich kamen einige Häuser mit einem kleinen Laden. Der einzige größere Ort war محيجرات - einen Namen in lateinischer Schrift finde ich auf der Karte aber nicht. Es war ein Dorf aus Baracken, in dem ich Wasser tankte und Essen kaufte. Währenddessen und vor allem beim Durchfahren kamen mir viele Kinder entgegen und verlangten "cadeaux" (Geschenke). Sie brüllten es einem ins Gesicht, versuchten meine Taschen zu greifen und einer warf sogar einen leeren Becher nach mir. Insgesamt war mir das sehr unangenehm. Offensichtlich hatten zuvor durchkommende Touristen oft Süßigkeiten gegeben. Ich wollte das Verhalten aber nicht weiter fördern und gab nichts.
Als die Sonne untergegangen war, hatte ich bereits knapp über 200 km - Dank dem Rückenwind ohne große Anstrengungen. Somit schlafe ich nun 30 km vor Nouakchott und werde morgen früh dort sein, um die Stadt zu besichtigen.Read more
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- Day 113
- Friday, December 13, 2024 at 3:00 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 14 m
MauritaniaTarfayat el Mansour18°6’42” N 16°1’38” W
Nouakchott - Ankunft

Um nach Nouakchott zu kommen, musste ich heute durch sagenhafte 6 Polizeikontrollen auf gerade einmal 7 km hindurch. Zwei wollten ein Fiche (Kopie vom Pass), zwei interessierte nur, wo ich hin wollte und wo ich herkam, und zwei winkten mich einfach durch.
Dann ging es immer geradeaus, bis zum Stadtzentrum. Zunehmend gab es mehr Stände am Straßenrand, sowie Leute, die versuchten, etwas an die an der Ampel wartenden Autofahrer zu verkaufen. So auch Scheibenputzer, die sich auch vom lauten Gehupe der nachfolgenden Autos bei grüner Ampel nicht beirren ließen, ihr Werk zu beenden.
Ich wollte als erstes ins Nationalmuseum, doch das hat Freitag bis Sonntag geschlossen und so warf ich nur kurz einen Blick in die Nationalbibliothek, die von der Größe her eher an eine deutsche Stadtteilbibliothek erinnerte. Danach fuhr ich eine Runde, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen, zu denen der Präsidentenpalast mit nicht öffentlichem Garten, sowie die Saudi Moschee gehören. Im Gegensatz zu den Moscheen in Marokko konnte ich hier ohne Probleme rein.
Schließlich ging es auf den zentralen Markt, wo durch Zischen aufdringliche Geldwechsler auf sich aufmerksam machten, um mir meine nicht vorhandenen Euros in Ouguiya zu tauschen. Es gab aber auch ein paar Leute, die sich einfach nur mit mir unterhalten wollten - einer kam aus Iwik und hatte mich wiedererkannt. Ich kaufte dann noch Obst, und frittiertes Gebäck, das ich sogleich verzehrte. Doch das war ein Fehler, denn kurze Zeit später setzten Bauchschmerzen ein.
Ich fuhr trotzdem noch an den Strand, aß dort Mittag und schlief erschöpft eine Stunde. Um mich zu erfrischen, badete ich im kalten Atlantik. Als ich dann wieder durch den Sand zurück zur Straße schieben wollte, fehlte mir die Kraft und ich setzte mich hin. Keine 5 Minuten später erbrach ich mein Mittag in den Sand. Dazu kam Durchfall. Als der überstanden war, schlief ich einige Stunden im Sand, bevor ich mit letzter Kraft noch die Liege mit Schlafsack für die Nacht aufgebaut habe.Read more
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- Day 114
- Saturday, December 14, 2024 at 1:00 PM
- ☁️ 34 °C
- Altitude: 8 m
MauritaniaTi-n-Oueïch18°3’36” N 15°49’54” W
Nouakchott - Pause

Heute Morgen hatte ich das Schwerste bereits hinter mir und fühlte mich nur noch sehr schlapp. Trotzdem musste ich aufbrechen, denn mein Wasser wäre sonst sehr bald zur Neige gegangen. Also schob ich mein Fahrrad mit Pausen aller paar Meter aus dem Sand, um dann mit 12 km/h in Richtung Fischerhafen zu kriechen. Den wollte ich mir nämlich nicht entgehen lassen, zudem ich dort auch gleich Bananen kaufen konnte.
Danach ging es weiter Richtung Stadt, um neues Wasser zu besorgen. Ich beschloss, auf die andere Seite der Stadt zu fahren, denn dort ist ein Kamelmarkt, der wohl immer frühs stattfindet und den ich mir dann am Sonntag ausgeruht ansehen könnte. Auf dem Weg kam ich wieder am zentralen Markt vorbei und wechselte einige Ouguyia gegen CFA-Franc - die Währung Senegals. Ich hoffte, so einen besseren Wechselkurs als an der Grenze zu bekommen, was mir nach zähen Verhandlungen, glaube ich, auch gelang.
Schließlich fuhr ich bis an den Stadtrand, was länger dauerte, als ich dachte. Nouakchott zieht sich ewig weit und noch dazu sind manchmal die großen Straßen komplett durch Märkte oder Baustellen gesperrt und man muss auf sandige Nebenstraßen ausweichen.
Irgendwann fand ich aber ein ruhiges Plätzchen und legte mich dort hin. Von den paar vorbeikommenden Leuten störte sich niemand an mir. Nur Lamine fragte mich, wie es mir ginge und wie ich hieß. Nachdem wir Telefonnummern ausgetauscht hatten, ging er wieder. Eine halbe Stunde später kam er jedoch wieder zurück und sagte, ich solle mit ihm mitkommen, um im Haus zu schlafen, hier sei kein guter Ort. Ich nahm das Angebot gerne an, und so kämpften wir uns - er von hinten mein Fahrrad mitschiebend - durch Unmengen an Sand bis zu seinem Haus. Er wohnt dort bei einem Freund und seiner Familie, die eine kleine Schafherde und Enten halten. Sie sagten ich könne gerne auch zwei, drei Tage, eine Woche oder gar einen Monat bleiben...Read more
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- Day 115
- Sunday, December 15, 2024 at 10:50 PM
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 17 m
MauritaniaTi-n-Oueïch18°3’41” N 15°49’23” W
Zu Besuch bei Lamine

Nach dem Ausschlafen heute Morgen fühlte ich mich bereits besser, wollte aber noch etwas bei Lamine und Zaidous Familie bleiben - so einen Einblick in das mauretanische Leben hatte ich schließlich noch nicht. Als Erstes wurden zwei der Schafe gemolken. Ohne einen Melkstand zu benötigen, fixierte Zaidou ein Schafsbein in seiner Kniekehle und machte sich ans Werk. Danach frühstückten wir: Brot mit Butter und dazu fermentierte Schafsmilch, gemixt mit Zucker und Wasser.
Weil Sonntag war, und das Wochenende in Mauretanien von Freitag bis Sonntag geht, war der restliche Tag sehr entspannt. Wir tranken viel Tee, aßen zum Mittag Couscous, den alle mitzubereiteten. So hatte ich auch viel Zeit, mich mit Lamine zu unterhalten. Er kommt aus Louga, im Senegal und ist zum arbeiten hier. Er finde aber immer nur Stellen für ein paar Wochen, verdiene dann sehr wenig Geld oder nur Verpflegung und Unterkunft. Daher wechsele er oft die Städte und versuche, nach Marokko und dann Spanien zu kommen. Er berichtete mir auch vom Rassismus der weißen Arabern gegenüber den Schwarzen hier in Mauretanien.
Wir gingen dann noch etwas auf den Sanddünen spazieren. Der kleine Yunnus versuchte, sie herunter zu rutschen - Wer braucht schon Schnee! Am späten Nachmittag zerrissen wir alle Pappkartons, denn die Schafe werden hier - abgesehen von dem bisschen was sie selbst auftreiben - tatsächlich mit einer Mischung aus Pappe und Brotresten gefüttert. Da es hier Leitungswasser gibt, nutzte ich die Gelegenheit mal wieder meine Kleidung zu waschen.
Am Abend gab es dann gekochtes Hühnchen mit Kartoffeln und Brot. Ich und Lamine schliefen draußen bei angenehm kühler Temperatur auf einem Teppich und zogen erst im Morgengrauen ins Haus um.Read more
TravelerGern geschehen! Ich finde deine täglichen Berichte toll und folge sehr gespannt. Viele Grüße in den Süden.
Traveler
Richtige Männer würden aussteigen und ihn in Abendessen verarbeiten