In 6 Tagen von München nach Scharbeutz an die Ostsee und das ganze alleine nur mit dem Fahrrad Read more
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    August 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Die letzten Vorbereitungen sind getroffen, das Rad ist gepackt und die warmen Sachen wieder ausgepackt. Die Regenjacke ist griffbereit verstaut und der Wecker ist gestellt. auch Plan B steht. Wenn es in Nürnberg immernoch nach super schlechtem Wetter ausschaut, weiter mit dem Zug bis nach Bamberg und zur Not erst dort starten. Laut Wetterbericht sind Windböen bis 56 km/h gemeldet, aber die Hoffnung, dass das Wetter es sich doch noch anders überlegt, ist nach wie vor da.Read more

  • Day 1

    Im Gegenwind geschwind zum Sauerteig

    August 7, 2023 in Germany ⋅ 🌬 10 °C

    Mit dem krassesten Gegenwind, aber trocken ging es erstmal zum Münchner Hauptbahnhof (in Schneckentempo, aber der Zug nach Nürnberg hatte sowieso Verspätung und ich natürlich wie immer genug Zeit eingeplant). Als ich in Nürnberg ankam, musste ich die Entscheidung des Tages treffen, weiter mit dem Rad oder doch lieber mit dem Zug nach Bamberg und hoffen, dass da das Wetter besser ist. Der Regenradar hat mir Hoffnung gemacht, es sollte ab 12:30 Uhr nicht mehr regnen ( Überraschung, es hat nicht gestimmt). Also hab ich mir eine Stunde am Nürnberger Hauptbahnhof die Zeit vertrieben und habe das erste Mal auf der Tour meine Klauphobie überwunden und mein Rad mit Gepäck mitten in der Halle angeschlossen um aufs Klo zu gehen. Hat geklappt, alles war noch da sogar die Banane die nur im Netz eingeklemmt war. Im Zug nach Bamberg hab ich mich mit einem Radler unterhalten, der schon seit 15 Jahren jeden Sommer mit seinem Bruder eine Radtour macht und auf dem Heimweg war und ein Ehepaar aus Holland, das von Amsterdam nach Wien geradelt ist und auch auf dem Heimweg war (mit dem Deutschlandticket wohlgemerkt die ganze Strecke). Als ich in Bamberg ankam war meine Laune zuerst richtig gedämpft, es hat geschüttet wie nochmal was. Aber durch einen anderen Radler, der nach meinem Equipment gefragt hat und wie ich mein unschlagbar minimalistisches Gepäck geplant und gepackt habe, habe ich den Entschluss gefasst die knapp 60km zu radeln, die ich jetzt noch auf dem Tacho hatte. Komoot und ich hatten anfangs kleine Startschwierigkeiten und so hatte ich schnell 10km Umweg auf der Uhr, aber dadurch, dass sich die Etappe eh verkürzt hatte, zum Glück nicht so dramatisch. Ich muss sagen, die Laune war nicht die ganze Fahrt gut, als ich einmal in den Platzregen kam und weit und breit nicht mal ein Baum zum unterstellen, dachte ich ich geb auf. Aber das war eh keine Option, ich stand ja in der Pampa, also hab ich mir vorbeugend ein bisschen Zink eingeworfen (wir wollen ja nicht krank werden) und bin weiter gefahren. Ganz nach dem Motto dem guten Wetter entgegen. Ich bin unterwegs auch einer Premium Radservicestation begegnet, da könnten sich unsere Landkreise mal was abschauen. Komoot hat mich zwischendurch nochmal sehr geärgert, aber wie wir als Familie ja schon sehr oft gelernt haben, immer den grünen Pfeilen nach und schön das Navi ignorieren! Und nicht zu vergessen, ich glaube ich hab das erste Mal bewusst den Main überquert. Als Coburg noch ca. 22km entfernt war ( und der Regen endlich nicht mehr Sprühregen sondern ganz weg war), wollte ich gerne Mittagspause machen, aber auch hier war es wie verhext, es kam nichts wo man etwas Essbares hätte kaufen können. Zum Glück hab ich genug Riegel dabei gehabt und mich so über Wasser gehalten und irgendwann war die Essensschwelle dann weg und ich bin bis auf eine 15 Minuten Pause durch geradelt. Sollte ich morgen nicht machen ich weiß! Als ich dann aber 10km vor meinem heutigen Ziel eine 11% Steigung (Jojo ich hab sogar aufs kleine Ritzel geschaltet!) vor mir hatte und sehr sehr sehr starken Gegenwind, musste meine, zum Glück mitgenommene, Banane dran glauben und mein Asthma auch ein bisschen. Keiner möchte hören wie ich röchelnd auf dem Rad saß. Und dann war ich endlich (wieder bei Regen) auf der Zielgeraden, als ich den Gasthof Sauerteig erreicht hab, bin ich natürlich erstmal dran vorbeigefahren, also kurzes Wendemanöver und ab zum einchecken. Beim Radl abstellen war ich dann aber super stolz, es durchgezogen zu haben, wenn auch nicht ab Nürnberg, aber das ist jetzt egal. Mein Rad durfte ich im Festsaal im trockenen parken, es residiert also diese erste Nacht besonders fein, und so musste ich nicht komplett alle meine Taschen abbauen. Eine warme Dusche später und die Beine schön ausgedehnt und locker gemacht, hab ich mich dann zu Fuß auf den Weg zu Aldi ( stilvoll wie es sich für Schneider gehört in Schlappen mit Socken) gemacht und schonmal 2 Bananen für morgen und einen Snack besorgt und siehe da, als ich aus dem Gasthof kam war da plötzlich blauer Himmel und Sonnenschein! Falscher Zeitpunkt ganz klar. Jetzt sitz ich beim Abendessen und es gibt sogar vegane Lasagne und mein Kaloriendefizit wird wieder aufgefüllt. Ich möchte noch die Strecke für morgen durchschauen, ob alles passt oder Komoot wieder komische Sachen machen möchte und dann geht's nur noch ab ins Bett. Gute Nacht! Und morgen hoffentlich ohne Gegenwind.Read more

  • Day 2

    Im Gegenwind nix geschwind

    August 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Krise am Morgen bringt Kummer und Sorgen. Was soll ich sagen der Tag hat mit einem sehr großen Zweifel und sehr vielen Tränen gestartet. Ich war mir nicht sicher ob ich's durch den Thüringer Wald alleine schaffe und nach dem Tag gestern hatte ich schon ein bisschen Angst. Eigentlich hatte ich keinen Grund dazu, die Sonne hat geschienen und das Wetter sah super aus, ich hatte nichtmal Muskelkater. Aber irgendwas war da in mir, danke Mama fürs aufmuntern. Was soll ich sagen die Tränenausbrüche waren den ganzen Tag über an meiner Seite. Sollte wer ein spitzen Kombitraining von Cardio mit Bauch brauchen empfehle ich weinend bergauf zu fahren. Nachdem ich los bin hab ich mich irgendwann auch wieder eingekriegt, die ganzen Berge haben es mir aber nicht leichter gemacht. Schon wieder war es so, dass mir alle nur entgegen kamen und niemand, außer zwei E-Bikern die lässig den Berg hoch sind, mit mir da hochgestrampelt ist. Ich hab ehrlicherweise oft den Rat befolgt wer sein Rad liebt der schiebt, aber bei 16-19% Steigung denk ich ist das ok. Festgestellt hab ich, dass hier super viele Rodungsflächen sind und die sind noch dazu riesig! Das Wetter hat mich ab der Hälfte leider auch wieder im Stich gelassen und ich musste auf die langen Sachen und die Windjacke zurückgreifen. Leider wars essenstechnisch so wie gestern und zwar Nada. Aber ich hatte vorgesorgt und mir beim Frühstück Brotzeit hergerichtet. Als dann der letzte große Anstieg kam und ich bei soliden 20% Steigung schiebend versucht habe mein Rad vorwärts zu bekommen, war ich echt etwas frustriert (das beste an der ganzen Geschichte ist aber, dass das der Rollstuhl weg war. Also da frag ich mich wirklich wie man da lebend oben oder unten ankommen soll). Oben angekommen gab's dann erstmal die zweite Hälfte meiner Semmel und ein bisschen Bildung. Ich war nämlich an einem Ort der Hexenverbrennungen zwischen dem 15. Und 18. Jhd und später wurde die Wiese als Schöffenwiese verwendet um Gerichtsverhandlungen zu führen. Die Belohnung nach diesem letzten super krassen Anstieg war dann die Abfahrt, dachte ich. Aber doch zu früh gefreut, können wir bitte eine Petition starten, dass Waldarbeiter die Wege so hinterlassen, dass man da mit dem Rad noch drüber fahren kann? Ich bin heute also durch den Thüringer Wald auf dem Rennsteig geradelt, der als Radler ausnahmsweise nicht nach den grünen Pfeilen, sondern dem großen, dicken R verläuft. Achtung! Nicht das kleine dünne R, das ist der Wanderweg. Anschließend ging es über den Radfernweg immer an der Gera entlang, die man aber nur einmal sieht, weil sie so eingewachsen ist. 5km vor meinem Hotel hat's dann auch noch angefangen zu regnen und die Laune war wieder auf dem Tiefpunkt. Ich bin außerdem dafür, dass Umleitungen von Radwegen deutlich ausgeschildert werden und nicht erst ein Schild steht man soll links fahren und 2 Meter weiter eins nach rechts (hab mich nach kurzem Prüfblick auf der Karte für links entschieden und war zum Glück richtig). Für mein Fahrrad hab ich mir kurzerhand unter einem Holzüberstand was zum Anschließen gebaut, ich wollte Fritzi ja nicht im Regen stehen lassen und das wortwörtlich.
    Was ich heute gelernt hab Landhotel heißt wirklich Landhotel inkl. Landhausstil. Ein Pachtwasser ist ein Stück vom Fluss das man pachten kann um zu angeln. Wenn dabei steht es gibt Lieferdienste muss man trotzdem drum kämpfen was zu essen zu bekommen (habs zwar am Ende geschafft, aber viel zu viel essen und ich denke nur weil ich am Telefon verzweifelt geweint habe nach der dritten Absage). Mein Komoot heißt jetzt Meisi, weil's manchmal ne Meise hat. wenn man will kann man's eben doch schaffen. Und weinen hilft zwar nix, aber tut meistens doch ganz gut. Jetzt kam mein Essen an und das lass ich mir jetzt schmecken!
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  • Day 3

    Nie ohne meinen ... Gegenwind

    August 9, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute Nacht hab ich mir ehrlicherweise schon angeschaut, wie ich mit dem Zug zueiber nächsten Unterkunft komme. Es hat so geregnet und ich war ständig wach und musste darüber nachdenken. Aber nach dem Frühstück hat es zum Glück aufgehört gehabt und ich hab mein Rad gepackt. Nicht ohne weinen, aber vielleicht wird das jetzt auch einfach mein Morgenritual, wer weiß. Ich bin dann also losgefahren und schon nach 23km komplett Stopp. Genau vor mir ist ein Rad Unfall passiert. Ich bin hinter zwei E-Bikerinnen gefahren, dann kam uns ein Ehepaar entgegen. Der Mann ist normal an uns frei vorbei gefahren, aber die Frau hat nach rechts geschaut und nach links ausgeschwenkt. Leider ist sie dabei fast frontal in die erste der beiden Frauen gekracht und beide sind plötzlich am Boden gelegen. Ich konnte gerade noch bremsen und ausklicken, sonst wäre gleich der nächste Unfall passiert. Nur die E-Bikerin hat einen Helm getragen, der auch tatsächlich kaputt gegangen ist und nach ihrer Selbstdiagnose meinte sie ihre Schulter ist vermutlich ausgekugelt, wir haben dann nachdem das Ehepaar es eigentlich nicht für nötig hielt, den Rettungswagen gerufen, denn die Unfallverursacherin trug keinen Helm und ist auch auf dem Teer gelandet (mit dem Kopf). Das Fahrrad war auch nicht mehr fahrtüchtig, hinten komplett alles verbogen und einiges ist kaputt gegangen. Der Mann wollte die Situation sie ganze Zeit runter spielen und die Schuld auf das E-Bike schieben, dabei hat er als Einziger den Unfall nicht gesehen. Nachdem dann der Rettungswagen kam, hat die Freundin der Schulter mich weiter geschickt, weil ich ja noch einiges an Strecke vor mir hatte. Mit einem mittelguten Gefühl hab ich sie also ihrem Schicksal überlassen, aber nicht ohne einen dummen Kommentar vom Mann zu bekommen der nämlich meinte "in die Timmendorfer Bucht? Da würde ich nicht hinfahren, da ist's ganz hässlich". Alles in allem kann man sagen er war ein Depp. Wieder losgedüst hab ich dann festgestellt, dass Königsbrunn im Gegensatz zu Thüringen richtig gut abgesegnete Bordsteine hat. Hier sind es leicht mal 5 cm über die man drüber muss. Ich nur schiebend denn einmal wäre ich fast hingeflogen, konnte mich aber noch fangen und bis auf einen blauen Fleck am Knie bin ich verschont geblieben. Alles in allem ein Unfall reicher Tag also. Meine Tour heute ging durch viele Felder, ich hab ein noch nicht zusammen gebautes Windrad gesehen, viele unendlich weite Sonnenblumenfelder, wieder einige Steigungen und viel Gegenwind gehabt. Ich würde schätzen von 110km hatte ich 85 Gegenwind und Gegenwind ist richtig hart, wenn man sich nach einem anstrengenden Anstieg auf die Abfahrt freut und dann feststellen muss, dass wenn man nicht tritt, hier gar niemand runter fährt. Die Sonne kam zum ersten Mal raus und ich konnte sogar komplett in kurz kurz fahren.
    Heute hab ich auch zum ersten Mal meinen Hintern gespürt und die Beine wollten manchmal nicht so fest treten, wie mein Kopf. Ich nenne die Strecke von heute den Vorharz, was wahrscheinlich komplett falsch ist, aber so hat sichs angefühlt. Immerhin hab ich seit heute Mittag nicht mehr geweint. Ich bin ehrlich ich überlege, ob ich morgen mit dem Zug nach Braunschweig oder bis Salzgitter fahre, ich weiß nicht ob ich mir den Harz mit den vielen Anstiegen zu traue nach dem Thüringer Wald gestern.
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  • Day 4

    Elend in Elend

    August 10, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Ich habe mich nachts und morgens entschieden die Etappe mit dem Rad zu machen und nicht den Zug zu nehmen. Schlimmer als der Thüringer Wald kann's ja nicht werden, war mein Motto. Tja was soll ich sagen? Es war viel schlimmer! Die bergauf Strecken waren bei konstanter 6% Steigung und auf gut 5-8km ganz schön happig. Ich konnte nicht mehr und das nach erst 25km. Der Harz hat sich auch nicht ruhig aufgebaut, man steckt plötzlich mittendrin. Aber es gab kein zurück mehr, wäre ich umgedreht, um zum Bahnhof zu kommen, hätte ich meinen ersten Berg den ich schon geschafft hatte ja wieder hoch gemusst. Also dachte ich, das war bestimmt das schlimmste der Tour und bin weiter. Nach einer ersten richtigen Krise, weil ich den Weg nicht gefunden hab und Meisi meinte ich soll doch bitte rechts abbiegen und da einfach kein Weg war, bin ich an einer alten und verlassenen Lungenheilstätte vorbei, die seit 1991 leer steht, weil sich keiner dafür verantwortlich fühlt. Die wurde anscheinend auch schon öfter für Filmkulissen genutzt, aber seit 2006 verfallen die Gebäude so sehr, dass man sie gar nicht mehr betreten darf.
    Ich war dann eine Weile auf dem Harzer Grenzweg unterwegs (der alles andere als leicht zu befahren ist) und früher die innerdeutsche Grenze zwischen Westdeutschland und der DDR gebildet hat. Einen alten Wachturm und diese Zäune wo man sich beim hochklettern die Fingerkuppen abschneidet hab ich auch noch gesehen. Da gibt es abseits von meinen Weg auch verschiedene Stationen und Museen, ich glaube das ist sehr interessant. Man kann ihn in gut 100km komplett durch den Harz "erwandern".
    Die Berge haben gefühlt nicht aufgehört, ich saß schon längst wieder weinend auf dem Rad und hab den Harz beschimpft. Den Brocken hab ich gesehen, ihm gewunken und gedankt, dass ich ihn nicht persönlich kennenlernen durfte. Als ich dann in Elend den Bahnhof gesehen habe, hatte ich Hoffnung. Ich weiche einfach auf den Zug aus. Dachte ich! War aber nicht so es war die Harzbahn, die mich zum einen nur für eine Station in die richtige Richtung gebracht hätte und zum anderen eine alte Dampflok mit noch richtigen Wagons ist und keine Fahrräder mitnimmt. Wieder nichts. Ich saß heulend in Elend und hab mich passender Weise elend gefühlt und hatte keine Ahnung wie ich den letzten Anstieg noch schaffen sollte. Aber eigentlich hatte ich ja keine Wahl, ich muss da durch. Um eine neue Motivation zu haben, hab ich mir den nächsten Ort gesucht in dem ich durchkomme und der einen richtigen Bahnhof hat, wo Züge auch Räder mitnehmen! Das war dann Ilsenburg. Mir war alles egal Hauptsache ich komme zu diesem Bahnhof. Eigentlich höre ich nie beim Radfahren irgendwas, aber jetzt mussten die wilden Hühner her halten und sie haben mich zumindest ein bisschen unterhalten, während ich die letzten Anstiege überwunden habe und plötzlich, schneller als gedacht, war ich am höchsten Punkt der Tour. Ab da ging es fast nur noch bergab oder nur kleine Steigungen, die ich zwar mit komplett dichten Beinen fahren musste, aber das war ja pipifax gegen alles andere. Nach einer wirklich langen und fast schon erholsamen Abfahrt bin ich in Ilsenburg angekommen und hab das Burgschloss entdeckt, wollte gerne ein Eis kaufen aber die blöde Eisdiele macht im August Mittagspause, wer zum Teufel hat sich das ausgedacht?
    Kurz dachte ich tatsächlich ich fahr einfach weiter den Rest nach Braunschweig, aber die Vernunft hat gesiegt und ich habe den Zug genommen. Ganz ehrlich? Es war nicht leicht, ich wollte doch eigentlich ohne fremde Hilfe die Tour schaffen, aber ich glaube zwar, dass ich angekommen wäre, mich aber auf keinen Fall morgen wieder auf das Rad setzten würde! In der Karte sieht man wie langsam ich war (dunkel/mittelblau) und wie schnell dann der Zug (komplett rote Strecke), aber jetzt kann ich eh nichts mehr ändern und muss damit leben, dass ich nicht komplett durch geradelt bin.
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  • Day 5

    Von der Sonne geküsst

    August 11, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Nacktschnecken machen plopp, wenn man drüber fährt. Das hab ich heute sehr oft gehört.
    Morgens hab ich mich entschieden die Hälfte der Strecke wieder mit dem Zug zu fahren und so statt geplanten 116km nur 70km zu radeln. Das Wetter schien nicht allzu gut zu sein und hat immer mehr zu gezogen und mein ganzer Körper tat noch von gestern weh. Durch das viele bergauf schieben hab ich doch tatsächlich meine Arme sehr gespürt und meine Beine auch. Gerade auf dem Weg zu meinem Fahrrad in der Tiefgarage, ist mir eine meiner beiden Flaschen runter gefallen und so blöd aufgekommen, dass das Gewinde abgebrochen ist. Ziemlich blöd aber immerhin erst am Ende der Tour passiert. Am Bahnhof hab ich mir dann schnell einfach eine Flasche gekauft die in meinen Getränkehalter passt und war so zumindest mit genügend trinken ausgestattet.
    Also ging es 1 1/4 Stunden nach Wittingen um von dort zu starten. Als ich aus dem Zug gestiegen bin war es plötzlich so kalt, dass ich erstmal die wärmeren Schichten aus meiner Tasche suchen musste um nicht zu erfrieren. Zum Glück hat die Sonne sich dann aber doch noch blicken lassen und so konnte ich weiter an meiner wundervollen T-Shirt-Bräune arbeiten, die ich vermutlich bis nächsten Sommer noch sehen werde, aber hey jetzt kann niemand mehr leugnen, dass ich viel geradelt bin im Sommer. Gute 25km fährt man immer am Elbe Seitenkanal entlang, wo ich das erste Schiff und das erste "Moin" getroffen habe. Endgültig im Norden angekommen, hab ich mir gedacht und gekonnt mit "Servus" geantwortet. Außerdem konnte ich kurz vor Uelzen einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen und zwar beim Schiffe schleusen zuschauen. Ich bin auch an einer Nordmannstannen-Plantage vorbei gekommen und weiß jetzt wo hier die Christbäume herkommen. Zwei Esel hab ich auch noch getroffen, die waren super neugierig und hätten fast meine Banane geklaut, hab ich aber natürlich rechtzeitig verhindert. Außerdem sind jetzt alle fast Häuser aus Backstein und es gibt hier noch super viele große Höfe.
    Morgen ist schon der letzte Tag! Verrückt und Mal sehen was er so bringt, angeblich Regen, aber das glaub ich erst wenn's soweit ist.
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  • Day 6

    Angekommen

    August 12, 2023 in Germany ⋅ 🌧 22 °C

    Der Wetterbericht war eigentlich noch auf meiner Seite. Starkregen und Gewitter waren angesagt. Nach einem kleinen Pläuschchen mit der Oma vom Gasthof der letzten Nacht, habe ich beschlossen zuerst nach Lüneburg zu radeln und je nach Wetter zu entscheiden, ob ich weiter radel oder Zug fahre. Bis nach Lüneburg ging es die meiste Zeit der Strecke wieder am Elbe-Seitenkanal entlang bis zum Bahnhof. Dort angekommen hat es angefangen zu regnen und so hab ich beschlossen erstmal Zug zu fahren bis Ratzeburg und wenn das Wetter doch nicht besser wird weiter nach Lübeck und dann zur Not weiter nach Scharbeutz. In Ratzeburg hat das Wetter dann aber nochmal aufgerissen und ich hab mich für radeln entschieden. Und es ging schneller als gedacht 3 Stunden später war ich schon am Meer! Sofort hab ich es gerochen und ich wusste ja auch wo ich hin muss, schließlich war ich ja erst letzen Februar hier. Also hab ich zu allererst das gemacht, was man am Strand tun muss. Die Füße in den Sand gesteckt und bis zu den Waden ins Wasser rein. Auf einer Bank noch schnell eine kleine Brotzeitpause und dann ging's schon zu Ute. Und was soll ich sagen, kaum war ich da hat es angefangen zu tröpfeln und mittlerweile regnet es. Gerade nochmal Glück gehabt!
    Jetzt heißt es für mich Füße hoch und Urli ich bin da!
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