• Jörg L
  • Irene L

Nordkapp Winter 2025

Wir haben das grosse Vorrecht, uns einige Wochen im Jan-März 2025 frei schaufeln zu können und unsere Wintercamping-Erfahrung mit Wohnwagen um eine lange Reise in den hohen Norden inkl. Nordkapp zu ergänzen. Im Sommer macht das ja jeder 😉. Meer informatie
  • Bäume im Schnee

    3 februari, Zweden ⋅ ⛅ -20 °C

    Nachdem gestern noch etwas der Muskelkater die Lust auf Bewegung vertrieben hat, sind wir heute wieder mit den Skiern los. Irene hat die halbe "Dorfrunde" gemacht und ich bin mit den Back-country-Ski los.
    Meine Spur war von einem Schneemobil gezogen und führte bald über den Golfplatz von Gällivare. Mein Spiel war schnell zu Ende, da ich den Ball nicht mehr gefunden habe. Vorbei an allen Varianten von Bäumen im Schnee ging es weiter. Irgendwann müsste ich umdrehen, das war klar. Die Überlegungen, wann der beste Zeitpunkt sein könnte, zogen sich um eine halbe Stunde, denn hinter der nächsten Biegung könnte sich ja noch was interessantes verbergen - also kurz nachschauen. Dort waren dann Bäume im Schnee. (Jetzt wisst ihr warum ich -Irene- mich zu einer eigenen kleineren Tour entschlossen habe 😉)
    Die Entscheidung zum Umdrehen wurde dann abgenommen, als ich überraschend auf der Hügelspitze ankam. Mit Wind war es so kalt, dass Gesicht und Hände weh taten. Das Rundum-Video wird zur Hälfte dann auch in der Drehung schneller, damit ich meine Hände wieder in die Handschuhe stecken konnte.
    Der Vorteil der Ski konnten nun ausgespielt werden. Felle abnehmen und den Weg bergab wieder hinunterfahren. Jetzt erstmal in die Sauna, fast nebenbei machen wir parallel unsere Wäsche.
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  • Unterwegs in Gällivare

    4 februari, Zweden ⋅ 🌫 -20 °C

    Temperaturen um die -20° und dazu ein konstanter Wind machen heute nicht wirklich Lust auf große Abenteuer. Wir beschließen trotzdem etwas durch Gällivare zu laufen - es ist vom Campingplatz direkt zu erreichen.
    Der alte Bahnhof ist in Blockbohlen-Bauweise errichtet und schon über 100 Jahre alt. Darin sollte sich im Obergeschoss ein Museum zur Geschichte der Gegend befinden, welches aber leider vor Kurzem umgezogen ist. Dahin wollen wir nun doch nicht laufen. Zum Glück gibt es gegenüber ein Hotel mit einem Cafe, wo wir uns kurz Aufwärmen. Die Zeit zwischen Mittag und Kaffee spiegelt sich auch in der unterschiedlichen Wahl unserer 'Mahlzeit' wieder (Krabbenbrot vs Zimtschnecke). auf dem Rückweg noch vorbei an dem ältesten Gebäude der Stadt: Der Kirche von 1747. Sie liegt direkt hinter dem Bahnhof und wurde einst gebaut, um einen Versammlungsort für die stetig wachsende Zahl an Samen, die Christen wurden, zu haben. Sie ist wie auch die "neue" Kirche von 1882 ein Holzbau und verschlossen.
    Da wir ein paar Ersatzteile brauchen, sind wir noch etwas in Gällivare unterwegs. 2 Steckverbindungen unserer Frontabdeckung sind bei der Kälte gebrochen. Vor dem Laden im - ja was eigentlich? Industriegebiet, Shoppingcenter vor der Stadt - finden wir, was wir suchen. Und noch mehr: Die Herausforderung, die Tiere aufzuspüren drehen wir einfach um. In dem Jagdgeschäft gibt es auch Lock-Pfeifen für fast alle Tiere. Außer für den Bären, aber für den haben wir schon eine Glocke. Vor dem Geschäft parken die Kunden, die Motoren laufen während drinnen ganz gemütlich geplaudert und ein Kaffee getrunken wird. Eilig hat es niemand. Mit ein wenig Handwerksarbeit müssen die Schnallen angepasst werden, dann funktioniert es wieder. Beim Zusammenstecken noch eine 3. Schnalle abgebrochen - wir haben jetzt Reserve eingekauft.
    Gällivare ist wie Kiruna eine Bergbaustadt. Man nimmt es nicht wirklich war, obwohl die Stadt - ebenfalls wir Kiruna - auf dem Bergbau steht und ebenfalls umziehen muss. Teile der Stadt wurden und werden abgerissen. Was an Neuem entsteht ist aber durchaus ein Gewinn.
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  • Gewöhnliches

    4 februari, Zweden ⋅ 🌫 -15 °C

    'Das ist das Angenehme am Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neues und Überraschung das Aussehen eines Abenteuer gewinnt' (Johann Wolfgang von Goethe)
    Wir haben heute Abend dann noch die Küche am Campingplatz genutzt, um für die nächsten Tage vorzukochen. Aber in dem gewöhnlichen Bauerneintopf kam Hack vom Elch und in die Gulaschsuppe Rentierfleisch . (@Willi: Wir haben 'dein' tolles Rezept von Alfons Schuhbeck genommen; es schmeckt hervorragend mit der kleinen nationalen Anpassung 😀). Wir frieren das Essen ein, indem wir es einfach draussen vor die Tür stellen!
    Und auch heißes Wasser verändert sich bei diesen Minusgraden: Wenn bei extrem kalten Temperaturen heißes Wasser in die Luft geschleudert verwandelt es sich augenblicklich zu Dampf. Mussten wir unbedingt mal selber ausprobieren.
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  • Das letzte Rentier nach Jokkmokk

    5–8 feb., Zweden ⋅ ☁️ -10 °C

    Es schneit seit 36 Stunden. Das Schöne daran ist, dass es zumindest bislang ausschließlich Pulverschnee ist. Schön leicht, weich aber 15cm. Wir warten also erstmal ab, bis der Campingplatz geräumt ist und wir gemütlich abfahren können.
    Unser Ziel ist Jokkmokk, wo wir schon vor 3 Wochen 2 Nächte verbracht haben. Die Straße ist heute nicht so angenehm zu fahren. Die Spikes kommen durch den Schnee nicht bis aufs Eis und wir brauchen etwas länger beim Bremsen.
    Zum Glück für das einsame Rentier, das dann auf einmal auf der Straße stand, reicht das, da man auf den Straßen meistens schön weit schauen kann. Wahrscheinlich ist das Rentier auf dem Weg nach Jokkmokk verloren gegangen. Wir wollten jetzt aber auch nicht ewig hinter ihm herfahren, wie der ein oder andere Einheimische auch, und irgendwann hat es sich doch zur waghalsigen Flucht durch die recht hohe Schneekante am Strassenrand entschlossen.
    Auf dem Platz in Jokkmokk müssen wir erstmal den Schnee räumen. Man kommt mit Räumen nicht nach, da für den morgen beginnenden Markt überall Platz geschaffen werden muss. Die Vorbereitung für den Markt laufen auf Hochtouren. Es werden irgendwas um die 40.000 Besucher erwartet (Zahlen aus den Vorjahren).
    Und wir haben den ersten Bären gesehen - der war echt platt, als er uns gesehen hat ;-)
    Grillen bei -10°! Gegessen wird aber drinnen.
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  • Wintermarkt Jokkmokk

    6 februari, Zweden ⋅ ☁️ 2 °C

    Der Markt in Jokkmokk findet dieses Jahr bereits zum 420. Mal statt. Mit dem stärkeren Zugriff des schwedischen Königshauses auf Lappland bestand auch das Interesse mehr Kontrolle zwecks Steuern auf die regionalen Märkte zu bekommen und so wurde beschlossen, dass 1605 der Markt in Jokkmokk alle anderen regionalen Märkte ersetzen sollte. Zuerst natürlich unbeliebt (wer zahlt schon gerne Steuern) scheint das zumindest heute keinen Touristen mehr zu interessieren. Ursprünglich DER Markt für die Samen ist er heute durchaus ein Treffpunkt vieler begeisterter Touristen im winterlichen Schweden. Er ist sehr stark touristisch aufbereitet und als wirklicher Markt für die Samen bzw. nordische Produkte hat er wohl kaum noch Bedeutung, als Umsatzbringer für die regionale Wirtschaft natürlich sehr wohl. Trotzdem hat der Markt gerade aufgrund dieser Aufbereitung ein für uns sehr schönes weil ungewohntes Flair. Ponyreiten kennt jeder, Schlittenhundefahren oder Rentierrennen eher weniger.
    Die Rentier-Karawane ist ein reines Touristenspektakel - und die einzige Karawane, die hier traditionell und täglich zur gleichen Uhrzeit einzieht. Auch die Bauweise der Stände hat wenig Traditionelles. Samische Trachten sehen wir weniger, als Drindl auf dem Oktoberfest (wobei: da waren wir noch nie, nur im Zug von München nach Kempten und da waren es seeehr viele). Aber im überwiegenden Teil werden immer noch sehr nordische Waren und Speisen der Samen angeboten. Zum Glück gibt es nur 2 Stände mit chinesichem Plastikmüll für Kinder.
    Wir haben bereits die - spannende- Atmosphäre vom Aufbau genossen.
    Unsere Entscheidung, den Markt am Do und Fr zu besuchen, war goldrichtig. Bei unserer Abfahrt vom Campinplatz und dem Schlängeln mit unserem Wohnwagen durch die Umleitung in der Stadt am Samstag können wir abschätzen, dass die Wartezeit der Besucher an der Zufahrt zum Parkplatz min. 1 Stunde beträgt.
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  • Renn-Tiere

    6 februari, Zweden ⋅ ☁️ 2 °C

    Text folgt noch. Wir hatten lange Besuch.
    Schon mal ein spezieller Gruß an Jürgen von den Huskys!
    Update: Die Husky 's haben wir uns natürlich auch gleich auf dem Wintermarkt angesehen und es hat uns ebenfalls an die tolle Zeit erinnert, in der wir einen eigenen sibirischen Husky hatten. Schon das Geheul 🤣...
    Die angebotenen kurzen Rundfahrten auf dem See haben uns allerdings sehr an ' Ponyreiten' in Deutschland erinnert.
    Die Rentier-Rennen waren gleich nebenan. Dabei werden die Rentiere besonders zum Start von jeweils drei kräftigen Männern festgehalten. Auf den Schlitten waren wirklich wagemutige Touristen, denn es war schnell erkennbar: Schon bis zum Ziel auf dem Schlitten zu bleiben, ist eine gewisse Herausforderung. Man beachte bei den Video die Hektik der Starthelfer sobald das Rennen gestartet ist: Die müssen die Rentiere am Ziel wieder einfangen. Blaue Flecken garantiert.
    Übrigens hatten wir an dem Tag sogar leichte Plusgrade, empfanden es aber durch den Wind als sehr kalt.
    Ah - und seit dem Tag sind wir auch Besitzer von 2 Rentieren, allerdings kann man mit denen kein Rennen mehr fahren, aber ihr Fell wärmt uns! Die erinnern auch irgendwie an einen Bausatz. Wahrscheinlich muss man die Haare, die sie verlieren einfach nur wieder einsetzen.
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  • Übersicht behalten

    7 februari, Zweden ⋅ ☁️ 4 °C

    Bei dem Wintermarkt in Jokkmokk gab es u.a. Die Möglichkeit bei einen kurzen Rundflug mit dem Hubschrauber 🚁 mitzufliegen. Jörg hatte durch seine Auslandseinsätze schon viele Gelegenheiten mit dem Hubschrauber zu fliegen - ich bisher nicht. Es war aufregend und mega schön!! Vor allem einen Eindruck über die Landschaft aus der Höhe zu bekommen; und das alles bei untergehende Sonne...Meer informatie

  • In Finnland

    8–14 feb., Finland ⋅ ☁️ -5 °C

    Nach unseren mega schönen geselligen Abenden auf dem Campingplatz in Jokkmokk am Lagerfeuer, sind wir heute zu unserem nächsten Ziel in Finnland aufgebrochen. Derzeit haben wir wieder normale -10 Grad; kurzzeitig hatten wir gestern tatsächlich ungewöhnlich +5 Grad. An die Begegnungen mit Rentieren auf den Straßen sind wir inzwischen gut gewöhnt. Von unserem Standort hier in Muonio werden wir uns die nächsten Tage einem größeren Kite Treffen anschließen. Der Wind bläst schon mal....Meer informatie

  • Pallas Snowkiten

    9 februari, Finland ⋅ ☁️ -7 °C

    Mitten im Pallas-Nationalpark steht das älteste Berghotel Finnlands. Der Park ist benannt nach dem Berg Pallas, der für die Samen eine besondere Stätte ist. Das Hotel wurde 1938 gebaut, als die Strasse noch nicht bis dorthin ging sondern 15-20km vorher endete. Heute fahren wir von unseren Stellplatz ebenfalls noch ca 30km durch menschenleere Gegend aber immerhin auf schneebedecktem Asphalt. Leider erlaubt uns das Hotel nicht, direkt davor auf dem sehr großen Parkplatz stehen zu bleiben.
    Kurz nach der Einweihung des Hotels gab es Krieg in Europa und die Deutschen waren nicht sehr freundlich - sie haben das ursprüngliche Hotel gesprengt. Mittlerweile wurde wieder ein "neues" Hotel gebaut, das als Basis für mehrtätige Skiwanderung u.ä. dient. Dazu gibt es noch 2 Lifte, aber keine präparierte Piste. Die Lifte sind noch geschlossen, denn die Saison fängt erst in 1 Woche an.
    Trotzdem findet hier ein snowkite-event statt, das wir in unsere Routenplanung eingebaut haben.
    Irene baut ihre Fähigkeiten mit dem Wing aus und Jörg testet die Ski-Abfahrt mit dem kite. Der meiste Sport bestand allerdings darin, das ganze Material mit dem Schlitten bis zum Startpunkt zu bringen!! Denn neben dem Weg sind wir sofort bis zur Hüfte im Schnee versunken. Morgen werden wir deshalb direkt am Weg aufbauen. Keine Ahnung, wie die anderen kiter einige hundert Meter ins Gelände gekommen sind.
    Wind und Temperaturen sind ideal: wenig Böen bei 15 Knoten und -7°.
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  • Rundfahrt

    10 februari, Finland ⋅ ☁️ -3 °C

    Nachdem wir beide mit kräftigem Muskelkater aufgewacht sind, haben wir heute einen Tag Pause im Sport eingelegt und den Tag mit einem Besuch in einen tollen Schweizer Café begonnen. (Pamela und Gabi, euer Herz als Schweizerinnen würde da auch gleich höher schlagen). Danach ein kleiner Ausflug in die Umgebung.Meer informatie

  • Alle Achtung!

    10 februari, Finland ⋅ ☁️ -3 °C

    Die Skandinavier scheinen sehr zuvorkommende Menschen zu sein. An vielen Stellen werden wir daran erinnert, Menschen, Tieren und Gegenständen Achtung entgegen zu bringen ;-).
    Einige Schilder konnten wir noch nicht fotografieren, da die ja am Strassenrand stehen und wir nicht jedes Mal mit dem Wohnwagen eine Vollbremsung machen können.
    Es ist garnicht so einfach beim Vergleich dann zu schauen, was denn da dann wirklich über die Strasse gelaufen ist und was angekündgt war. Die feinen Nyancen sind da durchaus entscheidend. Nicht, dass der Hirsch ein Rentier geworden wäre.
    Fortsetzung folgt....
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  • Kitereparatur notwendig

    11 februari, Finland ⋅ ☁️ 3 °C

    Heute stand wieder snow-kiten an. Irene hat mit Blick auf die Windvorhersage lieber zu den Skiern gegriffen und ist durch die herrliche Schneelandschaft gelaufen ( diesmal auch ohne Blasen) Sie hatte Bedenken, dass bei zu wenig Wind, sie den Wing mit viel Krafteinsatz hoch halten müsste.
    Der Wind war heute auch etwas launischer. Mehr Böen und zwischendrin auf mal abgeschaltet, aber stärker als erwartet. Zum Glück hat Jörg doch noch den 'kleineren' kite mit 12qm vom Auto mitgenommen. Die 17qm wären nicht zu fahren gewesen.
    Trotzdem hat sich der kite in einem kurzen Windloch neben einen kleinen aus dem Schnee ragenden Ast gelegt und blieb dort etwas hängen. Hab mir nicht gleich was bei gedacht und den Cut erst kurz vor Ende der Session gesehen. Natürlich liegt mein Reparaturmaterial in Deutschland in der Garage. Zum Glück hat ein finnischer Kollege unter Vermittlung eines österreichischen kiters tapes zum flicken dabei. Das war dann meine Abendbeschäftigung.
    Heute sind auch unsere Briefwahlunterlagen angekommen. Wir konnten sie an die Adresse vom Hotel (beim Kitetreffen) schicken lassen. (Wir sind weiterhin auf einem Campingplatz in der Nähe)

    Nicht zu fassen: jetzt regnet es gerade draussen bei +1,5 Grad. Schmuddelwetter haben wir auch Deutschland - brauchen wir hier nicht! Das ist auch nur eine kurze Episode, ab morgen sind wieder kräftige Minus Temperaturen angesagt.
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  • Fortschritte beim Wing-Snow-Kiten

    12 februari, Finland ⋅ ☀️ -6 °C

    Ein Traumwetter! Der Regen hat sich nachts recht bald wieder beruhigt und die Temperatur ging wieder in den Minusbereich.
    Ein kurzer Besuch noch bei Post, um unsere Briefwahl einzuwerfen und dann zur Apotheke für den österreichischen Kollegen Schmerzmittel kaufen - ja ja wenn man es mit dem Sport übertreibt.
    Fast hätten wir die Dachbox nicht aufbekommen. Wir hatten den Regen im Verdacht, der die Schlösser auf beiden Seiten eingefroren hat. Also mit Enteiser-Spray ran - wir sind ja vorbereitet. Leider kein Erfolg. Das ist nun etwas blöd, da unsere Ski dort eingeschlossen sind. Wir versuchen es weiter - bis Jörg auffällt, dass er die ganze Zeit den Wohnwagenschlüssel genommen hat ....(Irene: ich dachte frag mal lieber nicht😅)

    Der Wind hat 180 Grad gedreht und kommt fast ohne Böen mit einer Konstanz, wie man es sich wünscht. Der kite ist heute mit 8 qm 1/3 kleiner als die anderen Tage. Dazu strahlend blauer Himmel und -6 Grad. Jetzt fehlt nur noch ein Elch, gefolgt von einem Bären und ein Wolf im Gegenlicht, der den heutigen Vollmond anheult. Wir sind ja nicht so anspruchsvoll. Ach ja - und dazu Polarlichter.
    Irene hat heute super Fortschritte mit dem wing gemacht.
    An einem der ganz wenigen offenen Wasserstellen haben wir die wahrscheinlich nördlichsten Schwäne Europas gesehen. Da sollte Hamburg mal vorbeischauen- die sammeln die Schwäne nämlich jeden Herbst ein, weil zu kalt. Diese Stelle zwischen 2 Seen friert selbst bei tiefsten Temperaturen nicht zu.
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  • Wir kommen näher ...

    14–20 feb., Finland ⋅ 🌙 -8 °C

    Recht spontan haben wir heute morgen beschlossen, weiter Richtung Norden zu fahren und nicht noch einmal zum Kiten zu gehen.
    Wir fahren durch menschenleere Gegenden nachdem wir erstmal das Gebiet von Levi, einer der Haupt-Skiorte Finnlands hinter uns gelassen haben. Uns zieht es mehr in weniger touristisch überrannte Gebiete (obwohl das ja alles relativ ist). Ein Elch grüßt uns vom Strassenrand und ein Rentier möchte unbedingt unsere Kühlfigur werden, verpasst das aber knapp - den Spikes sei Dank.
    Nach ca 230km erreichen wir den Inari-See, lassen ihn aber erstmal rechts liegen. Wir haben einen kleinen Campingplatz weit abseits des Trubels im Sinn, bei dem wir ein paar Tage bleiben wollen. Heute soll es wieder Polarlichter geben und im Umkreis von 50km gibt es hier keine grossen Lichter. Dafür aber wilde Rentiere, die den zum Platz gehörenden Rentieren das Futter klauen. Im Gegenzug darf man sich ihnen bis auf wenige Meter näheren.
    Und heute gibt es dann tatsächlich: Polarlichter. Sie leuchten für das bloße Auge sichtbar. Kein störendes Licht. Irene schafft sogar ein Bild mit Rentier und Polarlicht. Bei der Ankunft stellen wir fest, dass im Kühlschrank nicht nur ein Marmeladenglas ausgelaufen ist, sondern die Fussbodenheizung nicht mehr funktioniert, sowie im hinteren Teil vom WW auch das Licht nicht mehr. Beides repariert Jörg noch am Abend - er ist ein Genie🥰
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  • ... auf Futtersuche

    15 februari, Finland ⋅ ☁️ -7 °C

    Direkt neben unserem Weg unserer heutigen Ski-Wanderung sind Rentiere bei der Futtersuche. Der Schnee erinnert irgendwie an einen Waldboden, der von Wildschweinen umgepflügt wurde. Aber die Rentiere können durch den Schnee die Pflanzen riechen und graben dann nach ihnen.
    Wirklich wilde Rentiere gibt es wohl keine. Sie leben aber nicht eingezäunt in den Wäldern. Bei manchen ist ein Halsband mit Sender erkennbar. Zudem sind einige Tiere mit Farbe gekennzeichnet.

    Bei Futtersuche fällt mir ein .... Vielleicht nehme ich heute Abend im Restaurant wieder Rentierfilet.
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  • Noch ein Elch

    16 februari, Finland ⋅ ☁️ -6 °C

    Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist ca 40km entfernt. Dort ist auch die nächste Tankstelle und die Grenze nach Norwegen. Wir haben ihr mal einen kleinen Besuch abgestattet und unseren Kühlschrank aufgefüllt- eher überfüllt. Zwischen 2 Tankstellen können jetzt auch mal 100 km liegen weshalb wir zum ersten mal unseren Reservekanister gefüllt haben.
    Unterwegs haben wir noch eine Skiwanderung unternommen und auf dem Rückweg am Straßenrand eine Elchkuh mit Jährling gesehen.
    Einer der Gründe für den Einkauf war das Grillen heute Abend. Ganz klassisch sollten es Bratwürste sein, damit wir unsere in Jokkmokk neu erworbenen Teleskop-Spiesse ausprobieren können. Die Skandinavier scheinen Würste in sehr vielen Varianten zu lieben. Das halbe Kühlregal ist voll davon - aber keine einzige weiße Bratwurst. Nur Rote. Notgedrungen nehmen wir was zu haben ist. Natürlich auch noch Rentier-Kotlett.
    Am Campingplatz gibt es neben einem sehr feinen kleinen Restaurant noch jede Menge kleine und durchaus teure Übernachtungshütten, aber auch eine überdachte Feuerstelle. Das Restaurant ist bestimmt das beste im Umkreis von 50 km - es ist auch das einzige, aber es ist wirklich sehr gut und sehr teuer. Heute wird aber selbst gegrillt. Holz liegt hier anders als in Schweden an den Feuerstellen häufiger kostenlos. Bei leichtem Schneefall und geringem Wind ist es auf den Rentierfellen ganz gemütlich. Bei den Bratwürsten müssen die Skandinavier aber noch ganz schwer üben!
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  • Spuren im Schnee

    17 februari, Finland ⋅ ☁️ -5 °C

    Am Ende einer Elch-Spur im Schnee steht immer .... genau: ein Elch. Wir haben uns also wieder aufgemacht, nach frischen Elchspuren gesucht und sind dieser gefolgt. Gefunden haben wir viele Spuren, nur keinen Elch bzw Elchkuh. So eine Spur ist echt lang. Mittlerweile können wir die Spuren so gut lesen, dass wir schon wissen, ob es 1 oder 2 Elche waren, Kuh oder Bulle und die ungefähre Größe.
    Zusätzlich gab es auf unseren bisherigen Touren alle möglichen anderen Spuren. Manche wissen wir zuzuordnen, andere nicht.
    Speziell die Spuren von Schneehühnern sind lustig anzusehen. Man kann sich bildlich vorstellen, wie diese dort umeinander wuseln.
    Außer Spuren im Schnee und aufgescheuchten Schneehühnern und anderen Kleintieren haben wir aber auf unseren Expeditionen nicht wirklich was gefunden. Unsere bisherige Erfahrung: Tiere sieht man am Besten aus dem Auto. Dann wissen die nämlich, dass von dort keine unmittelbare Gefahr droht und sie bleiben (meistens) dort wo sie sind. Sobald wir anhalten, sucht der Elch das Weite.
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  • Eisbaden und Sauna

    17 februari, Finland ⋅ ☁️ -4 °C

    Zu unserem aktuellen Stellplatz gehört neben dem sehr schönen Restaurant auch eine etwas rustikale Sauna, die wir uns für heute Abend gebucht haben. Ein paar Meter runter zum gefroren Fluß ist ein Loch ins Eis gesägt, in dem man sich nach der Sauna abkühlen kann. Ohne Schuhe tun die Füße vom kalten Eis mehr weh als man oben friert.
    Zwischen den beiden Saunagängen haben wir uns einen kleinen Aufguß gegönnt.
    Sollte man nicht glauben, wie sich die Sauna-Kultur doch unterscheiden kann. Die Schweden und Finnen nehmen das Bier sogar mit in die Sauna, wenn es sein muss. Dafür haben die aber Badekleidung an und in Schweden war auf allen Campingplätzen mit Sauna eine bei der Herren- und eine bei der Damendusche. Das Ambiente stellt man sich genau richtig vor - wie eine Sammelumkleide im Schwimmbad. Da es hier nur eine Sauna gibt, fiel eine Entscheidung schon mal weg. Wir haben dann wie gewohnt die deutsche Sauna-Kultur beibehalten. Das gab etwas Einschränkung in der Auswahl der Fotos.
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  • Unsere ersten roten Polarlichter

    19 februari, Finland ⋅ ☁️ -4 °C

    Ab mittags ein Traumwetter, weshalb wir wieder einmal mit den Skier losziehen. Nachmittags dann abermals Sauna und zum Abend unsere ersten roten Polarlichter.
    Unsere Tochter hat sich beim Besuch unseres gerade nicht belegten Wohnhauses gewundert, dass das Wohnzimmer leer aussieht. Richtig! Denn wir haben unsere Wohnzimmersessel mit genommen - zumindest die leichte Version. Und die hatten heute Abend ihren großen Auftritt, damit wir nicht noch einmal Nackenstarre bekommen. Ausgepolstert mit Rentierfell und Decken, dazu unsere Polarjacken, -handschuhe und -Stiefel ließen sich die ca -10 Grad auf dem zugefrorenen Fluß ganz gut aushalten. Allerdings war die Wahl der Blickrichtung schwierig, da sich das Schauspiel über uns hinweg auf 180° erstreckte. Damit war es auch kaum zu fotographieren, filmen geht schon gar nicht. Hier kommt uns die geringe Umgebungsbeleuchtung zugute. Wir konnten die durchaus hellen Polarlichter (niemals so hell, wie auf den Fotos) sowohl in grün als auch ansatzweise rot mit bloßen Auge sehen. Heute haben sie sich mit einer Geschwindigkeit bewegt, die wir noch nie vorher gesehen haben. Als ob jemand mit einem Stock in einen Farbeimer eine zweite Farbe einrührt und Schlieren zieht. Schnelle als sich oft Wolken bewegen. Ebenso schnell und stark wie sie gekommen sind, waren sie nach gut 1 Stunde auch wieder weg. Da macht es nichts, dass zeitgleich ein paar Wolken aufzogen.Meer informatie

  • Jäniskoski Stromschnellen bei Inari

    21–23 feb., Finland ⋅ ☁️ -5 °C

    Gestern sind wir in Inari angekommen und haben das Sami Museum hier besucht. Der Campingplatz in Inari ist allerdings sehr enttäuschend - wirkt mehr wie ein unaufgeräumter Wertstoffhof zum Preis eines Frist Class Hotels - aber hat immerhin eine Spülmaschine! Direkt vor uns am See stehen ca 30 Schneemobile bereit für die Pauschal-Touristen....
    Heute sind wir zu den Jäniskoski-Stromschnellen in Irani gewandert. Auf dem Weg haben wir ca 5 Leute getroffen, das sind wir gar nicht mehr gewohnt. So haben wir uns mit dem Auto noch weiter nördlich die Optionen für einen einsamen Stellplatz angeschaut. Dort wollen wir ab morgen mal wieder zur Abwechslung ' frei stehen' und freuen uns auf die einsame Natur bevor wir nach Norwegen weiterfahren. Also tanken, Wassertank füllen, Brennholz eingekauft, noch mal geduscht und los geht's morgen...
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  • Auf dem Inarisee

    22–24 feb., Finland ⋅ ☁️ 0 °C

    Wir stehen - nur mit eigenem Strom - an einem schönen Plätzchen mit unseren Wohnwagen direkt am Inari-See. Völlig allein....wobei das stimmt so nicht ganz: Zwei Rentiere kamen gleich mal vorbei, um nach dem Rechten zu schauen. Und ca. 10 Birkhühner waren auch zu sehen als sie der Meinung waren, vor uns davonfliegen zu müssen. Wir hätten die überhaupt nicht gesehen, denn die haben sich im Schnee eingegraben und sitzen dort wenn nicht den ganzen Winter, dann doch zumindest längere Zeit.
    Auf dem See haben wir mit unseren Skiern die unendliche Weite genossen. Der Ort hier wäre perfekt für Nordlichter, da außer uns nicht einmal eine Strassenlaterne oder Hausbeleuchtung in der Nähe ist. Das Wetter ist heute allerdings bewölkt & windig. Deshalb haben wir es uns mit Zimtschnecken & Punsch nach dem Ausflug im Wohnwagen gemütlich gemacht.
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  • Snowkiten auf dem Inari-See

    23 februari, Finland ⋅ ☁️ 2 °C

    Heute Nacht fing es bereits bei +1 Grad an zu regnen. In Norddeutschland nennt man das "Schietwedder". Das hat aber den Elch nicht davon abgehalten sein Frühstück vor unserem Wohnwagen-Schlafzimmerfenster einzunehmen. Das durften wir dann bei unserem Kaffee heute Morgen beobachten. Das war aber noch ein sehr junger Elch. Wahrscheinlich gerade 1 Jahr alt. Irgendwie machte er einen sehr jugendlichen Eindruck, wie er so mehr oder weniger lustlos mal hier, mal dort etwas anknabberte und dann ziellos weiter trappelte.
    Später kamen noch Rentiere direkt auf dem See vorbei. Wahrscheinlich die selben wie gestern zur Begrüßung. Die hatten immer noch Dienst.
    Wir nutzten das bessere (es hat aufgehört zu regnen) Wetter ab Mittag dann zum Snow-Kiten und zum Ski fahren auf dem Inari-See. Heute fiel das Orientieren auf der weiten Fläche auch schon leichter und wir haben uns noch mal weiter raus gewagt. Immer wieder tauchen neue Inseln im See auf und die Perspektive ändert sich.
    Der Inarisee ist der 3. größte See Finnlands, der übringens bei Kirkenes in Norwegen in die Barentssee mündet. Wenn man sich eine Landkarte anschaut, ist es fast unmöglich zu sehen, welcher Seitenarm noch dazu gehört, was eine Insel ist oder wo zwischen 2 Landmassen noch ein Wasserweg ist. Gerade das macht wohl im Sommer den besonderen Reiz aus. Es gibt tausende von kleinen Inseln. An manchen Stellen schaut jetzt eine kleine Felsspitze ein paar cm mitten im Wasser bzw aus dem Schnee raus. Auf anderen gibt es sogar frei zugängliche rustikale Schutzhütten zur Übernachtung in Eigenregie (mit Feuerplatz). Teilweise werden diese Hüttchen auch im Winter von Ski-Wanderern bei mehrtätigen Touren angesteuert. Mit dem ganzen Schnee entzieht sich aber ein Teil dieser Wirkung, da vieles eine einzige weite weiße Fläche ist.
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  • Zum ersten Mal in Norwegen

    24–27 feb., Noorwegen ⋅ 🌬 2 °C

    Heute morgen waren es 2 Birkhühner, die uns zuerst mit ihrem Gurren geweckt haben. Nach etwas Suchen haben wir sie bei Bäumen ungefähr 50m vor unserem Schlafzimmerfenster gefunden.
    Es taut immer noch und die Strasse ist wirklich nicht schön. Wir fahren heute weiter nach Nord-Osten Richtung Kirkenes in Norwegen. Dort gibt es aber keine uns bekannten Stellplätze, weshalb wir wenige km hinter der Grenze einen Platz ansteuern, der zwar eigentlich geschlossen hat aber wir dürfen trotzdem stehen, haben Storm, Wasser und eine Sauna. Letztere ist mit Holz geheizt und genial. Vieles an dem Platz gefällt uns. Es ist diese rustikale Ursprünglichkeit, die uns gerade in Finnland gelegentlich gefehlt hat. Hier ist vieles sehr zweckmäßig und rustikal aber eben passend und nicht einfach nur aus Lustlosigkeit defekt. Leider hat das Restaurant noch geschlossen. Da dieser Platz vor allem ein perfektes Revier für Angler ist, hätten wir gerne Fisch probiert.
    Auf der Fahrt vom Inarisee Richtung Norden verändert sich zunehmend die Landschaft. Die Straße wird kurviger und ist oft nicht mehr so schön weit einsehbar wie wir es bislang gewohnt waren. Bei der nun wieder vorherrschenden Eisplatte ist das weniger angenehm zu fahren. Das Rentier auf der Straße sehen wir aber trotzdem rechtzeitig. Die anderen Rentiere sind nur am Rand an der Strassenseite....
    Nach und nach werden die Wälder lichter und wie mit einem Schnitt ändert sich mit der Grenze die Landschaft komplett. Wir sind in der Tundra, jener baumlosen Strauchsteppe, die von arktischen Klima geprägt und geformt sind. Dazu die nun stärker ausgeprägten Hügel und deutlich kurvigere Straßen. Die Grenze ist tatsächlich durch einen Zaun gesichert. Allerdings soll er Rentiere von wandern zwischen den Ländern abhalten. Warum verstehen wir nicht, denn eigentlich haben sie Samen da Ausnahmerechte.
    Aber zunächst müssen wir durch den Zoll. Wir verlassen die EU und haben gewissenhaft unseren Alkoholbestand kontrolliert. Dazu gestern noch die Kartoffeln gekocht. Die dürfen roh nämlich auch nicht rüber. Und dann die große Enttäuschung: keiner will uns kontrollieren. Es kommt nicht mal jemand aus dem Häuschen, irgendwie verständlich bei dem Wetter.
    Wir fahren nach dem Aufbau des Wohnwagens noch einmal nach Kirkenes, um einen ersten Eindruck zu bekommen von dieser nörd-östlichsten Stadt Norwegens. Bis zur russischen Grenze sind es von dort weniger als 10km.
    Zurück heizen ich für uns erstmal die Sauna ein - mit Holz macht das nochmal mehr Spaß. Zum Abendessen sind wir sehr international: Schweizer Raclette mit französischem Käse, einem sehr guten italienischen Wein 🍷( in Norwegen gekauft), finnischen Kartoffeln, norwegischem Rentierschinken und etwas Gemüse aus der südlichen EU.
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  • Am Gehege des roten Bären

    25 februari, Noorwegen ⋅ ☁️ 2 °C

    Dass wir bei Bären vorsichtig sein müssen, wissen wir schon und sind entsprechend zurückhaltend.
    Als ich (Jörg) vor beinahe 40 Jahren 18 Monate Abenteuer-Urlaub auf Staatskosten machen musste (mancher erinnert sich: Y-Tours - wir buchen sie fluchen), waren bei den Übungen wir immer die Blauen und der Gegner die Roten. Wer hätte gedacht, dass diese Farbgebung bei Freund/Nicht-mein-Freund nochmal wieder solche Aktualität bekommt. (Irene meint, daß versteht niemand ohne Erklärung: Also, die Fahrzeuge der Bundeswehr haben als Kennzeichen immer ein "Y").
    Hier oben in der Finnmark spielte sich sehr viel Geschichte in Kontakten mit dem Nachbarland Rußland ab. Sehr prägend war dabei auch die deutsche Besatzung in Kirkenes mit bis zu 160.000 Soldaten während des 2. Weltkriegs, die verhindern sollten, dass militärisches Gerät aus den USA und Großbritannien in großen Schiffskonvois zur Unterstützung Rußlands geliefert wurden. Die Befreier von den Nazis waren hier die Russen. Bei einem Besuch im "Grenzland-Museum Kirkenes" bekommt man ein kleinen Eindruck über die Geschehnisse. Es blieb am Ende kein Stein oder Balken auf dem anderen. Keine andere Stadt wurde im 2. Weltkrieg häufiger bombardiert als Kirkenes. Mehr als 320 Angriffswellen durch russische Bomber. Bei den Geschichten kann man nur noch heulen. Kein wirkliches Urlaubsthema.
    Bis zum Gebiet des roten Bären sind es kaum 10km. Nach Murmansk - einem der wichtigsten Militärhäfen Rußlands und der wahrscheinlich größten Atom-U-Boot-Basis - sind es knapp 200km. Wir statten dem einzigen Grenzübergang mal einen Besuch ab. Außer Bauarbeiten auf norwegischer Seite gibt es aber nichts zu sehen. Es gibt auch keinen sichtbaren Grenzverkehr von Waren und Personen. Zu dicht trauen wir uns auch nicht heran. Wir wollen ja keine schlafenden Bären wecken. Wir werden in den nächten Tagen noch einen Campingplatz im (Braun-)Bärengebiet direkt an der Grenze zum roten Bären ansteuern. Wir müssen ja noch eine Verwendung für unsere Bärenglocken finden.
    Wir versuchen entlang den Fjordküsten irgendwie bis an die vordere nordöstliche Kante des Festlands zu gelangen, um die Barentssee zu sehen. Auf dem Weg nach Kirkenes ist der Eindruck des nördlichen Polarmeeres schon beeindruckend, aber es fehlt uns noch die Weite. Es will sich aber nirgendwo ein Weg finden. Der bekannteste Weg nach "Grense Jakobselv" ist im Winter gesperrt.
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  • Fjordküste Finnmark

    26 februari, Noorwegen ⋅ ⛅ 2 °C

    Uns ging es beiden ähnlich: Mit dem Grenzübergang Finnland-Norwegen fühlen wir uns wie in einer anderen Welt. Das ist nicht nur dem regnersichen Wetter geschuldet, das hatten wir auch am Inari-See.
    Überall zeigt sich die Landschaft anders. In zahllosen Fjorden zwängt sich die Barentssee weit ins Landesinnere, so das es kaum möglich ist, das offene Meer zu erahnen und zu fühlen ist es auch fast nicht. So weit hier innen kommt keine raue See an. Das Meer erscheint uns fast friedlich - allerdings haben wir auch ablandigen Wind. Die Küste in Norwegen sieht wohl größtenteils ähnlich aus.
    Die Hügel verdienen schon bald die Bezeichnung Berge und sind deutlich schroffer, steiler und höher als jenseits der Grenze. Ihre Oberflächen sind durch Gletscher aus lange vergangenen Jahrtausenden glatt geschliffen und je dichter wir ans Salzwasser kommen umso spärlicher bewachsen sind sie.
    Mal haben wir auf der einen Strassenseite eine Eisfläche und auf der anderen den direkten Blick auf die bewegte Wasserfläche. Süßwasser trifft Salzwasser. Letzteres noch zusätzlich durch den Golfstrom angeheizt - wenn man das bei Wassertemperaturen von 2° C im Winter und durchschnittlich max 10° C im Sommer so sagen kann.
    Wir haben uns heute früh angesichts des zu erwartenden trüben Wetters für die Fahrt an die Küsten zu einem kleinen Dorf entschieden. Zu unserer großen Begeistung und Überraschung riss 30 min nach Abfahrt der Himmel auf je weiter wir nach Westen kamen. Es wurde ein Traumwetter. Das Licht ist nicht zu beschreiben. Wenn wir bedenken, dass hier gerade einmal 5 Wochen die Sonne wieder über den Horizont krabbelt sind es bereits gewaltig warme Sonnenstrahlen. Die Sonne hat hier auch nur 4 Monate Zeit von "kein Sonnenaufgang" zu "kein Sonnenuntergang" zu wechseln. Die erreichten Zustände bleiben dann für jeweils 2 Monate. Wie soll man da ein Zeitgefühl entwickeln? Unsere ist den letzten Wochen eingeübte Praxis "Aufstehen ungefähr zum Sonnenaufgang" wird gerade überarbeitet. Die Zeit arbeitet gegen uns.
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