Eig. wollten wir nicht nach Bangkok...
18 Oktober 2022, Thailand ⋅ ☀️ 32 °C
Nach unsrem 3 wöchigen Stopp in Österreich geht's weiter aufs nächste Kontinent - Asien wir kommen!!
Erster geplanter Stopp: Hanoi 🏯 - Halt.. Und wieso sind wir jetzt in Bangkok?!
Tja, das mit der Einreise nach Vietnam stellte sich komplizierter als erwartet heraus. Manus Visum kam nicht rechtzeitig, und entgegen unsrem 'Wissen', dass das Visum auch vor Ort beantragt werden kann, wird uns unser Flug verweigert. Anscheinend nicht der Fall bei allen Fluggesellschaften, wir hatten wohl kein Glück.
Wir beschließen also aufs Visum zu warten und versuchen die Zeit bis dahin in Bangkok zu genießen. Zusammengefasst unsere Aktivitäten: Tempel, Essen, Tempel, TukTuk, Tempel, Marschieren, Tempel, zu scharf Essen 🌶️, Massage, täglich 5x checken ob das Visum da ist, schwitzen! 🥵
Nach 1 ½ Tagen in Bangkok ist's so weit, das Visum ist da, juhee!! 🥳 Euphorisch buchen wir unsren Flug für den nächsten Tag, diesmal aber diesmal nach Da Nang weiter südlich in Vietnam - um auch den südlicheren Teil kennenzulernen.
Beim Check-In am nächsten Tag leider wieder Ernüchterung: unser Boardingpass wird zerrissen wird mit den Worten: 'False Visa Entry Point'.
Wir sind baff, fassungslos und wollen es nicht wahrhaben!
Als Visa Entry Point gaben wir Hanoi an, lasen aber auf der offiziellen Seite der vietnamesischen Regierung, dass man die Einreisestelle frei wählen kann. Falsch gedacht, die Fluggesellschaft sieht das anders, unser Visum ist für unser Ziel 'Da Nang' ungültig. Aber so schnell geben wir nicht auf und wollen auf keinen Fall den zweiten Flieger nach Vietnam verfallen lassen - und tataaa, nach langem Hin und Her bekommen wir eine Sondergenehmigung und dürfen aaaausnahmsweise doch einreisen. Puhh, das hat ordentlich Nerven gekostet. Nicht unbedingt der beste erste Eindruck eines Landes, hoffentlich wars das Wert..Baca lagi
Hội An - Vietnams schönste Stadt?
21 Oktober 2022, Vietnam ⋅ ☀️ 29 °C
Unser erster Stopp in Vietnam: Hội An!
Angekommen am Flughafen in Đà Nẵng fällt uns sofort auf: Vietnamesen sind aufdringlich - und wie! Von SIM-Karte kaufen am Flughafen, bis zur Taxifahrt nach Hội An, über Kaffee trinken oder einfach nur Spazieren. Dauernd wird man angequatscht, meistens von 5 Seiten gleichzeitig, im Versuch etwas zu verkaufen. Für uns ein ziemlicher Kontrast und teilweise ordentlich nervig. Außerdem, hier ist Handeln bzw. Wissen über Preise angesagt. Immer vorher den Preis erfragen, am besten weiß man aber schon im Vorhinein wie viel etwas kosten darf. Ansonsten - Abzocke vorprogrammiert. Tatsächlich versuchten die Einheimischen ununterbrochen mehr zu verlangen, sogar in einer Apotheke. Ein deutscher Einwanderer wurde trotz seiner 20 Jahre in Hoi An auch in der offiziellen Bank beim Geldwechseln betrogen. Das Geld wurde zum "Zählen" auf 3 Angestellte verteilt - schwupps - warns 40€ weniger.
Die Stadt Hội An selbst gilt als eine der schönsten Städte Vietnams und ist wirklich entzückend! Die Altstadt liegt am Fluss mit vielen alten und beschmückten Cafe, Restaurants & Shops - das Meer ist auch nicht weit. Jeden Abend spielt sichs im Zentrum ab: Massen an Touristen bewundern die mit Lampionen beleuchteten Boote oder betrinken sich in einer der vielen Bars. Und das ist angeblich nicht mal Hauptsaison.
Um ca. 22h war aber jeden Tag Schluss mit dem Hauptspektakel, plötzlich ruderten alle Boote wie wild in unterschiedliche Richtungen. Grund dafür der steigende Wasserspiegel, der die niedrigen Brücken für die Holzgondeln nicht mehr passierbar machte. Außerdem stehen hier auch regelmäßig Restaurants und Häuser unter Wasser, vor allem jetzt in der auslaufenden Taifunzeit. So stand in unsrem Homestay alles im Erdgeschoß auf Stelzen bzw. wurde gestapelt oder wie der Kühlschrank schwindlig aufs halbhohe Treppengeländer hochgebunden. Hier zählt Kayak und Co quasi zum Haupttransportmittel in der Regenzeit. Wir hatten Glück: der angesagte Taifun zog weiter nördlich vorbei und brachte nur wenig Regen.
Für uns auf jeden Fall ein super Fleck um in Vietnam anzukommen, uns durchs Street Food durchzukosten, unsren Jetlag auszuschlafen, und an Strand und Uferpromenade Coconut Coffee zu schlürfen. 🥥☕Baca lagi
Hữu Lũng - Bilderbuchgegend & Kraxelei
26 Oktober 2022, Vietnam ⋅ ⛅ 28 °C
Hund, Katz und Gockelhahn geben hier die Bremer Stadtmusikanten zum Besten. Nicht gebunden an irgendwelche Uhrzeiten - schon gar keine "christlichen":
Irgendwer fängt irgendwo an und dank der Stille der Nacht und des perfekten Echos der Karsttürme gibt's binnen Sekunden eine sich wunderbar überlagernde Kakophonie an gejaule, -belle, -miaue und gekrähe. In den luftigen Holzhütten gehen nicht nur Insekten ein und aus, sondern auch der Schall. Wir schlafen also unterm Gelsennetz meist mit Ohropax auf den hier typischen harten Matratzen und würden trotzdem gerade nirgendwo anders aufwachen wollen!
Die Landschaft wie aus dem Bilderbuch: in der Ebene die letzten Reisfelder die gerade noch geerntet bzw. die übrig gebliebenen Halme aufgeschichtet und verbrannt werden - daneben die klassischen 200 Meter hohen steil aufragenden Karsttürme mit fetzigen überhängenden Kalk- und Sinterstrukturen und sonst dicht grün bewachsen.
Von Hội An nahmen wir den 16h Nachtbus nach Hanoi - eine Premiere als wir sie am wenigsten haben wollten: kamen wir das erste Mal auf unserer Reise bereits 2 Stunden verfrüht an - leider um 5 Uhr morgens. Das Leben fängt hier aber auch um einiges früher an - deswegen auch kein Problem klassisch nix verstehend aber immer nickend über 3 Stopps und mit Dutzend grinsenden Vietnamesen irgendwie weiter in den Norden zu fahren und in Hữu Lũng anzukommen.
Zu Unrecht ist dieser Fleck Erde noch nicht international fürs Klettern bekannt - eine Vielzahl an meist zwischen 30 und 40 Meter langen überhängenden Routen in unterschiedlichen Sektoren mit immer schönen Ausblicken! Ganz harte Routen gibt es noch nicht, dafür macht aber wahrscheinlich das Wetter hier manches schwieriger als anderswo - die ersten Tage hier hatten wir anscheinend mit einer Großraumsauna inklusive gebucht: 32°C und 85% Luftfeuchte hören sich ned viel an, haben uns aber ziemlich bedient. 4.5 Liter Wasserzunahme ohne viel Klo gehen während der drei täglichen Routen - falls doch mehr Klettermeter möglich gewesen wären - die am Nachmittag zahlreich aufkommenden Schwitzfliegen haben uns flüchten lassen. Keine Sorge falls Schwitzfliegen einem noch unbekannt sind: hier werden sie schnell vorstellig!
Zum Glück gibt es aber Sektoren ohne diesen veritablen Gfrastern und nach ein paar Tagen auch einen Wetterwechsel: auf einmal nur mehr 30°C und 60% Luftfeuchte: klingt nach wenig Unterschied - fühlt sich aber für uns nach zwei verschiedenen Welten an. Der seitdem leichte Wind putzt die Luft aus und alles erstrahlt in spätsommerlich goldenem Glanz!
Traumhaft!!!!
Wir frühstücken meist Nudelsuppe mit Ei und werden am Abend mit Essen von der Familie versorgt, haben kurz Begleitung in Form von zwei Asiaten* (Malaysia und Singapur) und einmal von zwei Spaniern, essen viele Früchte** aus'm Dorf und untertags die letzten Paçoquita aus Brasilien.
Alles in allem: Wunderschön hier!!
Ruhig, total idyllisch, quasi keine Touris und super Kletterei: wir fürchten, dass es eigentlich nur mehr schlechter werden kann.. 😁
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* Die Kletterwelt ist wiedermal klein: die beiden kannten natürlich den einzigen Singapuri den wir je näher kennen gelernt und mit dem wir den letzten Abend in Waterval Boven (Südafrika) verbracht haben.. 😁
** Bananen, Drachenfrucht, Cherimoya, Jackfruit, Pomelo, Orangen, Guave, Sternapfel, Sternfrucht, Melone, Khaki,... - also die ganze Römerquelle Emotion Produktpalette FOR REAL!Baca lagi

PengembaraWir hüpfen mit euch einmal über den großen Teich und schon haben wir eine Ahnung, wie sich das Leben in Vietnam anfühlen kann… Danke für diese wunderbaren Einblicke!
Gatschhupfer und Netzroller
4 November 2022, Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C
Das Verkehrsmittel der Wahl hier ist natürlich das Moped. Überall und mehrspurig nebeneinander, mehrzählig hintereinander besetzt - in allen erdenklichen Kombinationen aus Mensch, Tier und sonstigem lebenden/nicht lebenden Transportgut.
Wir nutzens auch um zu manchen Kletterwänden zu gelangen, schaffen es aber nur auf eine Doppelbesetzung inklusive Kletterzeux. Viel mehr würd sich anatomisch mit meinen Haxen auch nicht mehr ausgehen.
Das erste Mal Gatschhupfer fahren ist dann doch nicht so schwer und natürlich ziemlich lustig. So dass wir auch eines Tages zum Erkunden der weitläufigeren Gegend mit dem Moped ausrücken: mehr als 100 Kilometer sind's dann sogar geworden!
Gebracht hat es uns weiter in den Norden, vorbei an sonntagspicknickenden Vietnamesen entlang eines idyllischen mäandrierenden aber ziemlich ausgetrockneten Fluss, einer potentiellen Magenverstimmung in Form eines in Bananenblatt eingewickelten rohem Fleisch/Fett was uns als Frühlingsrolle übersetzt wurde, bis nach Bắc Sơn wo wir hofften noch ein paar nicht geerntete Reisfelder sehen zu können.
Der Google Rezension und der fündigen Veri sei Dank - in dem Tal waren die Reisfelder Ende Oktober wirklich noch nicht geerntet und strahlten noch in satten Grüntönen. Nur 5 Kilometer davor war alles bereits geerntet, gehäckselt und verbrannt.
Einen der Karsthügel haben wir dann dort auch erklommen: brav rauf geschwitzt und oben den Rundumblick genossen.
Was wir hier immer wieder sehen.. - und das ist eine Untertreibung, es müsste eigentlich heißen: was wir hier in jedem zweiten Garten sehen.. - wobei das wiederum schon wieder fast an eine 'scherrersche' Übertreibung grenzt.... auf jeden Fall: Volleyballfelder!!!
Alle gleich groß aber trotzdem weder einem Hallen- noch einem Beachfeld entsprechend, sondern anscheinend nach 'VietNorm' standardisiert. Ball, Netzhöhe und Feldgröße anders, die '3-Meter Linie' verdient den Namen nicht. Viele Felder derzeit unbespielbar da zum Trocknen von Maiskörner, Sternanis oder Erdnüssen genutzt. Gespielt wird trotzdem viel und ungeachtet von Alter und Geschlecht: definitiv also 'Nationalsport'. Wir spielten mit ein paar Burschen, sie alle in Flipflops und teilweise wirklich gut - die Mädels waren leider zu schüchtern. Das Versprechen am Abend bei Flutlicht wiederzukommen sind wir noch schuldig geblieben.
Brasilien kann scheißen gehen - Vietnam das Mutterland der Volleyball-Aficionados!!
Nach der längsten Mehrseillängentour Vietnams mit ganzen 5 Seillängen auf 80 Klettermeter (!), noch eine Abschlussrunde in Huu Lung mitm Moped: ein Haufen "Hello, Hellooo!" den ganzen Kindern zurufen - ein kläglicher Versuch sie mit ihren eigenen 'Waffen' zu schlagen. So viel "Hello!" können wir gar ned in die Runde schmeißen, als dass wir dieses Grüßduell gewinnen könnten. Manche zeigen uns aber zusätzlich eine ausholende Schlagbewegung - unsere Volleyballschläge haben also Eindruck hinterlassen..
Abends nochmals mit den quirlig süßen Kindern der Gastfamilie rumtollen und rum sind die 13 schönen Tage.
Cảm ơn Hữu Lũng! 💚Baca lagi

PengembaraWunderschöne Landschaft, erinnert mich ein bisserl an die Wachau - mit Reis statt Wein 😉
Hà Nội - Bist du Moped!
6 November 2022, Vietnam ⋅ ☀️ 28 °C
Städtetrip übers Wochenende in die Hauptstadt Hà Nội. Neben sich Treiben lassen und trotzdem nicht überfahren werden stehen noch ein paar andere Sachen auf der To-Do Liste:
▪️ Laos Visa checken
▪️ Schulden der letzten zwei Wochen begleichen
▪️ Campinggas besorgen
Eines davon stellt sich leider als unmöglich heraus...
Hanoi hat weniger offensichtliche Sehenswürdigkeiten als Bangkok aber die gleiche Party und Bumbum Backpack-Sauftouris - in der richtigen Straße geht's ab!! Unser Hostel stellt sich raus - genau richtig falsch gelegen!
Zu Fuß in der Stadt will am besten irgendeiner übergeordneten Macht vertraut werden. Einfach gehen ist die Beste und sicherste Methode - jede Spontanreaktion wäre Zusammenstoß! Unsere Empfehlung: mit Scheuklappen, unbeirrt und stoisch durch die wirre Masse immer lauter Mopeds hindurch.
Märkte und Straßen für alles - aber jede Straße immer nur exklusiv für dasselbe. Stoffe, Gemüse, Dekor oder auch elektrische Feuerwerkskörper: letzteres eines der nervigsten Dinge je geschaffen. Auf Knopfdruck lautes Knattern und grelle LED Lampen die aufblitzen.
Immer wieder auf Knopfdruck...
Bum Bum Bum Bum Bäng! Bum Bum Bum Bum Bäng!
Wenn wer beim Wichteln einen besonderen Freund gezogen hat - wir hätten da eine Idee..
Der kleine Kojenplatz wo tagsüber Siesta gehalten werden kann, muss am Abend alles Zeux was vorm Stand angeboten wird beherbergen. -Tetris at its best und manchmal Mission Impossible!
Gefühlt wird hier 7 Tage die Woche, 10 Stunden am Tag gearbeitet. Verhaltenskodizes an den Pagoden suggerieren das - faul sein hingegen oder anderen die Freude am Buddhismus zu vertun bringt "mental illness"! (Wobei diese zumindest laut Foto eigentlich recht lustig und befreit ausschaut..)
Im Hostel schlingen wir kontinentales Frühstück runter - eine unerwartet willkommene Abwechslung zur morgendlichen Nudelsuppe mit Spiegelei der letzten Wochen. Auch erstmals wieder schwarzer Tee nach dem sonst überall erhältlichen guten vietnamesischen Kaffee. Was wir hier bisher selten 'gepackt' haben war grüner Tee. Der wird mengentechnisch wie ein doppelter Espresso getrunken - von der Intensität her fühlt's sich für uns aber wie ein fünffacher Espresso an. Ein Haxenausreißer in der Früh!!
Die grünen Lungen der Stadt sind nicht nur Treffpunkt zum Ratschen, Posieren und Flanieren - mancher der Seen in Hanoi entpuppt sich beim Hinsehen als veritable Kloake wo die Fische bäuchlings schwimmen. Unserer Einschätzung nach haben die toten Fische ausnahmsweise nix mit dem Golfabschlagplatz im selbigen See (!) zu tun. So ein gutes Ziel haben ned amal die Golfer..
Last but not least: Visa für Laos zu bekommen war vergleichsweise leicht - mit bisl jammern sogar innerhalb eines Vormittags. Schulden begleichen ist sowieso meist easy..
Das Einzige wo wir nicht erfolgreich waren, war Campinggas zu bekommen. Gaskartuschen für die Küche gibt's viele und vor allem riesig. Aber nachdem Camping hier ned so ein Ding ist, wohl auch die kleine Kartusche nicht..Baca lagi
Cat Ba - Vietnams Tourihotspot
9 November 2022, Vietnam ⋅ ☀️ 27 °C
Nach nur 2 Tagen in busy Hanoi freuen wir uns schnell wieder auf mehr Ruhe & Natur - auf geht's nach Cat Ba Island - zum Glück in der Nebensaison!
In der Hochsaison (angeblich September, die Urlaubszeit der Vietnamesen) gibt's hier alles andre als Ruhe - bis zu 50.000 Touristen tummeln sich zu dieser Zeit auf Cat Ba, und das bei nur 13.000 Einwohnern. Hauptattraktion: Die über tausend 'schwimmenden' Karsthügel in der Lan Han und Ha Long Bucht inklusive Floating Villages. Diese traditionallen Floßboote auf denen vor allem Fischer leben solls aber bald in der ursprünglichen Form nicht mehr geben. Als wären die vielen Touri-Boote nicht schon genug, soll der Hafen auch noch für Kreuzfahrtschiffe ausgebaut werden - nur ca. 20% der Floating Villages dürfen daher angeblich bleiben. Zusätzlich gibt's auch an Land noch überdimensionale Baupläne - erschreckend, wie weit hier die Natur zugunsten des Tourismus zurückstecken muss. Ob Tourismus & Industrie auch für das eher trübe Meerwasser verantwortlich sind, oder doch eher Untergrund und Regen, wissen wir nicht - kristallklares Wasser schaut allerdings anders aus. Außerdem zu sehen/tun auf Cat Ba: Ein Nationalpark, Wandern, am Strand sonnen, Party machen uuuund: natürlich Klettern!!
Tatsächlich ist Cat Ba der Kletterhotspot Vietnams - viel los is trotzdem nicht.. Kletternde Vietnames*innen gibt es sowieso nicht viel - laut Schätzung des Klettershops ca. 100 bei 100 Millionen Einwohner. Zitat der Mutter einer einheimischen Mitarbeiterin im Klettershop: "Was, Leute zahlen dafür?! Wieso macht man sowas überhaupt?" -Aktivurlaub gibt's hier wohl kaum..
Ein paar internationale Kletterer verirren sich zwar schon nach Cat Ba, die meiste Kletterei findet hier aber überm Wasser statt, aka Deep Water Soloing! Dieser 'Extremsport' lockt vor allem abenteuerlustige Kletterneulinge, mit 70€ pro Halbtag sind die Preise aber ziemlich happig. Wir entscheiden uns stattdessen für Klettern an Land & eine entspannte Bootstour und Kayaken in der Bucht.
Fazit: Landschaftlich wirklich beeindruckend! Nur unser Magen war danach nicht so happy. Worans genau lag wissen wir nicht, sicher aber nicht an unsrem ca. fünften Besuch in unsrem neuen Lieblingslokal 'Yummy 2'.Baca lagi

PengembaraWir haben die traumhafte Ha Long Bucht 95 ohne Touristen erlebt. Bin entsetzt über die Ausbaupläne.Oma
Ha long is ma shlong
12 November 2022, Gulf of Tonkin ⋅ ☀️ 26 °C
Büdln
Ninh Bình ~ Tràng An
15 November 2022, Vietnam ⋅ ⛅ 28 °C
Sanfte Ruderschläge hallen von den Wänden wieder.
Geduckt oder kauernd am Boden des Bootes geht es durch die Dunkelheit, nur durch Lampen unterbrochen. Eine Serie an Tunnel die bis zu einen Kilometer lang durch die Landschaft aus Karsthügel (whatelse) und deren vermeintliche Binnenseen führen. Aufrecht sitzend in manchen Tunnel, bei anderen darf der Wasserspiegel nicht steigen, sonst werden sie für die kleinen Boote gänzlich unpassierbar und eher für die Tauchfraktion interessant.
Draussen drückend und still. Kein Blatt bewegt sich - die Ruhe vor dem Gewitter. Meditatives Rudern: platsch, platsch - platsch, platsch.
Immer wieder buddhistische Pagoden und Tempel im Urwaldgrün - für uns die schönsten bisher in Vietnam. Dazwischen natürliche Verbindungstunnel im Karst. Auch hier drinnen: platsch, platsch und Ruhe. Zum Schluss fängt es leicht zu tröpfeln an.
Kein Gewitter.
- Gefasst waren wir auf Bootskolonnen die sich hier durchschieben. Entweder Glück weil vielleicht vormittags mehr los ist, oder ist gerade generell die weniger touristische Jahreszeit dafür? Beschweren tun wir uns auf jeden Fall nicht! 😊
Wir schlafen in einem klassisch vietnamesischen Haus: schmal, hoch und tief/lang. Der Aufbau ist meist gleich: im Erdgeschoss ein die ganze Breite ausfüllender Raum, in der Mitte des Raumes die ebenfalls die gesamte Breite einnehmende Treppe und dahinter noch ein Zimmer. In den Obergeschossen das gleiche Spiel: ein Zimmer nach vorne raus, eines nach hinten und vielleicht noch eines neben der Treppe. Dieses hat eigentlich niemals Fenster da in der Länge/Tiefe diese nicht eingebaut werden. Oft würde es auch keinen Sinn machen weil der Nachbar auf 10 cm die eigene Hausmauer aufzieht - das einen Lichtschacht zu nennen wäre euphemistisch. Manchmal wird auch breiter gebaut - ist aber die Ausnahme, wobei's wahrscheinlich schon effizienter wär..
Schuhe werden wie überall vor den Häusern, Tempel oder sogar Langstreckenbusse ausgezogen. In den Bussen barfuß und die Schuach in ein Sackerl - ziemlich angenehm und hygienisch!
Den zweiten Tag hier regnets durchgehend und stark. Wir hätten noch gerne einen Karsthügel erklommen und von oben runter geschaut. Eigentlich erst das zweite Mal auf der Reise, dass irgendwas wegen dem Wetter nicht geklappt hat. So bleiben wir in Cafés oder stellen uns unter, schauen verschiedene Wetterberichte und probieren vergeblich das Moped - welches offensichtlich keine Arche Noah ist - im Regen zu starten.
Kurz wird die Scheißerei dank der französischen Kolonialmacht und ihren Überbleibsel im Form von Baguette als besiegt erklärt um nach dem ersten vietnamesischen Banh My wieder aufs Klo zu rennen.
Der letzte Tag in Vietnam war trotzdem schön!Baca lagi
The Loop - Welcome to Laos!
28 November 2022, Laos ⋅ ⛅ 28 °C
Nach einem knappen Monat in Vietnam geht's Richtung Westen mit dem Bus nach Laos (der komplizierter als erwartet zu buchen war - seit Covid gibt's weniger Busverbindungen, v. a. dorthin wo wir hin wollten). Von Ninh Binh werden wir schließlich von irgendwem abgeholt und zum Nachtbus gebracht (aka, wir wissen nicht wie, aber es funktioniert) - der ist wiedermal erstaunlich gemütlich. Leider müssen wir aber schon um 6:30 morgens raus - wir sind bei der Grenze angekommen und müssen aus & einstempeln. Leichter gesagt als getan, denn bei der Botschaft hat uns niemand berichtet, dass man sowohl für Ein- als auch für Ausreise ein paar (tausend) Dong zahlen muss - und weder Abheben noch Geld wechseln möglich ist. Glücklicherweise geht's all den (wenigen) Touris so, und wir schaffens gesammelt das nötige Geld aufzutreiben. Juhee - Laos wir kommen!!
In Laos angekommen geht's für uns direkt nach Thakhek und weiter ins 'Green Climbers Home'. Unsre Unterkunft für womöglich mehrere Wochen. Beste Aktivität außerhalb des Kletterns hier: The Loop!
The Loop ist eine Motorrad/Moped Rundtour mit ca. 400km, vorbei an Wasserfällen, Höhlen, Aussichtspunkten und urigen Dörfern. Für uns perfekt, um ein paar Tage unsre Muskeln vom Klettern zu entspannen und das Land kennenzulernen. So machen wir uns von Thakhek aus mit einem kleinen aber feinen Moped, einer groben Karte & sonst wenig Gepäck auf den Weg. So 'leicht' waren wir noch nie unterwegs. Highlight unsrer 3-tägigen Tour war ohne Zweifel die Konglor-Cave. Eine teils riiiesige 7km lange mit Wasser gefüllte Höhle (bzw. eig ein natürlicher Tunnel) der zwei kleine Dörfer verbindet. Entgegen dem 'klassischen Loop' aber mit Empfehlung eines Kletterers entscheiden wir uns die Höhle mitsamt unsrem Moped zu durchqueren. So tuckern wir inklusive Moped in einem kleinen Holz-Lang-Boot den teilweise doch unruhigen Fluss 7km durch die Höhle - echt beeindruckend!! Nur den Transport fand ich etwas fraglich - unser Moped lag irgendwie seitlich quer im Boot, links und rechts stehen Reifen bzw. Lenker hinaus. Doch alles gut gegangen, und wir tuckern diesmal mit dem Moped auf der andren Seite der Höhle 50km in brutaler Hitze auf einer (teilweise schrecklichen) Erdpiste durch traditionelle Dörfer zurück in die Zivilisation - und zurück nach Thakhek. Alles in allem ein tolles Erlebnis, und ein spannender erster Eindruck der laotischen Lebensweise & Kultur.Baca lagi

PengembaraSchön, wieder einmal einen kleinen Einblick in ein für mich bisher völlig fremdes Land zu bekommen…

PengembaraWir waren schon 95 von der Schönheit dieses Landes begeistert. Schön, dass sich Laos noch etwas Ursprünglichkeit bewahrt hat. Oma
Upsidedown in Thakhèk
14 Disember 2022, Laos ⋅ ☀️ 24 °C
4 Uhr früh und wir sitzen einsam vor einem verschlossenen Bahnhof in der laotischen Pampa. Eigentlich zwar der Hauptbahnhof der Hauptstadt Vientiane aber trotzdem ziemlich im Nirgendwo, in einer Landschaft die sicher nicht als Vorort durchgeht. Irgendwo krähen schon ein paar motivierte Hähne.
Eigentlich sollte der Nachtbus von Thakhèk erst um 7 Uhr ankommen - über eine derartige Pünktlichkeit dürfen wir uns nicht beschweren und haben wir nach unserem ersten Nachtbus in Südostasien ein bisschen sogar erwartet.
Hinter uns liegt nicht nur die Pampa rund um Vientiane sondern auch 3 ½ Wochen Kraxelei in Thakhèk dem vermeintlichen Sportklettermekka Indiochinas. Geschlafen wird hier in Bungalows oder Zelten, bekocht entweder vegetarisch oder inklusive Fleisch, geklettert in 5-20min Gehdistanz vom Camp auf überwiegend steilen, überhängenden Routen.
Auf Empfehlung des Hauses wird ein abartiges Dach gespickt mit unzähligen Löchern und Stalagtiten, 90 Grad überhängend, abgemacht in feinem hautschonenden Kalk serviert. Als ersten Gang die "Saugeburt", ein Aperitif der die Sinne schärft und als Entrée zur ganzkörperlichen Ringer-Einheit den nach Wasser lechzenden Körpern Schweiß triefen lässt. Die Reinkarnation nach dem namensgebenden horizontalem Tunnel im Dach feiert man am besten am Absatz in entspannter Pose und freudiger Erwartung auf den zweiten Gang. Wie der Gruß aus der Küche als Vorgeschmack und Verlockung auf das Grande Finale hängen die Schlingen der zweiten Seillänge und locken wieder weiter in die Horizontale.
Gleich der Maus die bäuchlings von unten einem Emmentaler zu Leibe rückt, jonglieren wir uns durch die Löcher und lassen unsere Unterarme in den Hängepositionen möglichst viel Freiraum um sauerstoffgesättigtes Blut zu naschen.
Wenn die letzte Kante rein in die rettende Vertikale aufgrund des Laktatüberschuss nicht mehr technisch fein seziert und einem Weihnachtskarpfen entsprechend säuberlich filetiert werden kann, sondern nur archaisch brachiale Gewalt zur Vollendung führt, dann kommen einem die Henkel auf der anderen Seite wie Gustostückerl aus einer besseren Welt vor. Ein Juchizer beim letzten Klick - und biblischer Genuss im Abgang. Dabei hoffentlich allgemein bekannt, dass nicht alles Eitel Wonne in den heiligen Testamenten war. Eine gewisse Leidensfähigkeit wird also auch hier honoriert.
Also: Welcome to the Roof of Thakhèk!
- Ein athletischer Irrgarten in meist zwei Akten der einen als Zwei-Gang Menü voll in Beschlag nimmt.
(Fast) Genug der Pseudokulinarik: dem Einen hat's geschmeckt und nach anfänglicher Skepsis wurde durchaus Gefallen daran gefunden - der Anderen gelinde gesagt eher nicht! "Anti-Stil" ist noch zu positiv formuliert.
Aber es gibt genug andere Wände hier, wobei der leichte Überhang definitiv beherrscht werden will.
Der Platz hier dient für viele internationale Felskletterer zum Überwintern - anstatt Winterspeck und Fingertraining im feuchten Privatkeller wird hier die Sonne gemieden und im Schatten gekraxelt. In unseren ersten beiden Wochen fragten wir uns des Öfteren wie Klettern hier möglich sei: 35 Grad gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit machten das Leben und die Körper schwer. Die Finger als rettender Kontaktpunkt zum Fels schwitzig und die Haut darauf wegen der scharfen Griffe äußerst spärlich. Nach durchwegs über 25 Grad auch in der Nacht, ists mit der körperlichen Frische in der Früh auch schon mal besser bestellt gewesen. Umso erfreulicher, als nach unserer Mopedrunde die Temperaturen und Feuchtigkeit langsam wieder Normalniveau annahmen und wir am letzten Abend sogar Pulli und manche ihre Daunenjacke auspackten.
Ansonst entspanntes Kletterleben: vormittags die eine Seite des Tals erklettern und nachmittags die Andere. Dazwischen zum Mittagessen ins Camp und rasttags zu umliegenden Höhlen und Gumpen. Abends und sonst dazwischen: Darts, Schach, Quoridor oder ein Pubquiz mit den besten Fragen überhaupt. Zwischendurch hat Veri einmal die "ansa Panier" angelegt, zwei Vorstellungsgespräche eingestreut und 5 Stunden später gleich die Zusage bekommen. - Laos easy life!!
Es ist wieder mal viel zu schnell vergangen - ein paar Leute werden wir aber sicherlich in den nächsten Monaten in Europa wieder sehen!! 😊Baca lagi

PengembaraWahnsinn, das liest sich ja sehr spannend und sehr schön bildlich. Ich wünsch euch noch viele schöne Klettereien, Gustostücke, fingerschonende und -aufreibende. Und dass ihr irgendwann mal wieder heim kommt und sehr sehr viel zu erzählen habt :D Und einen guten Rutsch ins neue Jahr gleich noch dazu!
Luang Prabang - Sabaidee Karl & Sophee
17 Disember 2022, Laos ⋅ ☁️ 25 °C
Nach knappen 4 Wochen in Zentrallaos unser erster Stopp im Norden: Luang Prabang!
Nach einigen weniger guten Erfahrungen von Kletterfreunden mit dem laotischen Transportsystem stellte sich unsre Reise in den Norden als außerordentlich gemütlich heraus (was auch notwendig war, da ich (Veri) mir am Tag davor eine unangenehme tropische Krankheit eingefangen hab): Zuerst ein Nachtbus mit Doppelbett (tatsächlich annähernd so gemütlich wie es klingt) nach Vientiane um dann den Schnellzug in den Norden zu nehmen. Dieser ist für laotische Verhältnisse äußerst gepolstert, luxuriös und vor allem schnell! Zum Vergleich: Die gleiche Strecke dauert mit dem Minibus bis zu 8h durch die hügelige Landschaft, dank zahlreicher Tunnel benötigt der Zug von Vientiane nach Luang Prabang nur 2 Stunden!
Zu 'verdanken' ist das dem lokalen Hegemon China, der diese superschnelle Zugverbindung von Vientiane weg bis ins Reich geplant und zum Großteil vorfinanziert hat - Stichwort: neue Seidenstraße.
Angekommen in Luang Prabang sind wir sofort entzückt - eine wirklich gemütliche und hübsche Kleinstadt mit zahlreichen netten Lokalen, sowie einem Nightmarket, wo wir uns jeden Abend die Bäuche mit Suppen, Frühlingsrollen, Beer Lao (definitiv das beste Bier in Südostasien!!) und Roti voll schlagen. Und es wird noch besser: Wir bekommen Besuch aus Österreich!! Für die nächsten 10 Tage sind wir nun zu viert mit Karl & Sophie unterwegs, die grad am Beginn ihrer langen Reise sind.
So genießen wir die hübsche Stadt, verlängern unser Laos Visa, trinken viel Kaffee, futtern uns durch die tropischen Früchte und den Nightmarket, besichtigen die Kuang Si Wasserfälle, bestaunen Bambusbrücken die nach den jährlichen Regenfällen immer wieder neu aufgebaut werden und genießen die nette vertraute Gesellschaft. 💛
🚝 Addendum Zug:
Laoten können vieles, aber nicht Zug fahren. Kein Wunder wurde die Strecke auch erst vor genau einem Jahr eröffnet und die bisherigen 4 km laotische Gleiskörper bekamen Zuwachs* um stolze 414 Kilometer. Die Hälfte davon, den Hügeln und Gebirge sei Dank, verlegt in Tunnel (!) und 60 Kilometer auf Stelzen.
Für die Kredite - zu 70% finanziert von China - bürgt das hochverschuldete Laos mit seinem Reichtum an Bodenschätzen. Die jährlichen Zinsen für das chinesische Darlehen betragen etwa 20 % der laotischen Staatsausgaben!! - Wer findet den Fehler..?
Einfach so den Zug zu nehmen ist gar nicht so leicht: Tickets können nur mindestens 3 Tage im Vorhinein online oder direkt am Schalter (mit womöglich langen Wartezeiten) gekauft werden und außerdem ist der Bahnhof ganz und gar nicht zentral gelegen, sondern eine 30min Taxifahrt aus dem Zentrum entfernt.
Sicherheitskontrollen und Wartehallen wie am Flughafen, Beschäftigungspolitik wie am Amt oder halt wie es sich für einen sozialistischen Einparteienstaat geziemt: jemand der an einem Ende der Rolltreppe mit 'Stop' und 'Go' Schild den Rolltreppenzustrom regelt und jemand der ein paar Meter weiter mit Megaphon lautstark das Ende der Rolltreppe ankündigt. Einweiser und Stewards inklusive Sicherheitshinweise a là Flugzeug in jedem Waggon, und ausreichend Sicherheitspersonal das einen vor den Gleisen bewahrt.
Zugverkehr undynamisch ähnlich wie bei uns der Flugverkehr, viel Wartezeit vorm Check-in und 4 Zugverbindungen pro Tag, Schwarzfahren quasi unmöglich nach 3 facher Kontrolle bereits vor dem Zug.
Für uns auf jeden Fall ziemlich amüsant! Unsre mühsam erstandene Gaskartusche zum Kaffee kochen konnten wir sogar durch die Sicherheitskontrollen schummeln - also doch ein kleiner Unterschied zum Flughafen Gehabe...
*Diese neuen 414km Gleise ermöglichen anscheinend nun auch eine quasi Direktverbindung zwischen Lagos (Portugal) und Singapur. 3 Wochen sollten für die 18755 km eingeplant werden. Immerhin die längste mögliche Zugstrecke der Welt!! 🚂🌍🌏Baca lagi
Mekong, Mountainbikes, Messi & Mia
20 Disember 2022, Laos ⋅ ⛅ 25 °C
Mit dem Mekong schon seit einem Monat vor der Haustür, zuerst als Grenzfluss zwischen Laos und Thailand, immer wieder als Platz für einen Fruchtshake und einer Partie Schach zum Sonnenuntergang aber bis dato nie zum Schifferl fahren oder gar überqueren.
Bisher hielten wir es wie die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien - die Badewannen-Bonaparten blieben östlich (🇫🇷: Laos und Vietnam), die Möchtegern-Napoleone westlich des Stroms (🇬🇧: Myanmar, Bangladesh und Indien). Der Ärmelkanal und der Mekong als Schicksalsgemeinschaft. Thailand als Puffer zwischen den beiden als einziges Land hier im Eck nie kolonialisiert. Der Mekong als Grenze quasi nicht überquert. Für uns soll sich das ändern.
Erste Querung auf einer Fähre mit unseren geliehenen Rädern. Das gegenüber liegende Ufer von Luang Prabang ist nur spärlich besiedelt und hat schon auf den ersten Metern wenig mit der touristischen und schönen alten Königsstadt zu tun. Ländliches Idyll nur 200 Meter weg von der mit unzähligen Cafés und Restaurants gesäumten Uferpromenade. Bald wird die Asphaltstraße zu einer Schotterstraße und die Anstiege und Abfahrten steiler und ausgewaschener. In den Dörfern am Weg finden sich weniger Leute und auch die klassischen Standln oder kleinen Kioske sind gänzlich verschwunden. Dafür wieder mehr Felder und Gockel die herumstolzieren und plötzlich aufgeschreckt herumgackern - der Grat ist ein schmaler und spontane Ausweichmanöver unabwendbar. Eine kleine Laotin die uns unser Leben erklärt und stolz ihr gesamtes Englisch Vokabular zum Besten gibt ("one, two, three, four,...,ten!") und nach ein paar Stunden treffen wir wieder auf den denselben Mekong - diesmal ein paar Kilometer flussaufwärts.
Leider etwas abseits von der angepeilten Fähre, ein Fischer mit seinem Langboot musste mit uns vier nicht mal das sprichwörtliche Mitleid haben, sondern ging nur seinem 'daily business' nach und schupfte uns gach mitsamt Radln wieder auf die andere Seite.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir auf einem etwas größeren dieser Langboote und fuhren gute 250 Kilometer stromaufwärts bis in die Grenzstadt Ban Houayxay. Die wenigen Haltestellen waren meist Sandbänke vorm Urwaldgrün, wirkliche Häuser oder Hütten nur selten sichtbar - eine richtige Siedlung überhaupt nur einmal. Der Mekong mit seinem hier gänzlich unregulierten Flussbett lässt uns teilweise nur im Schritttempo durch seine Stromschnellen fahren - ein Schinakel mit mehr Tiefgang müsste wahrscheinlich auf die Regenzeit warten. Die zwei Tage am Boot vergehen wie klassische Tage im Kaffeehaus vergehen: Karten spielen, gscheit reden, Kaffee trinken, aussi schaun und Instant-Asia-Noodle-Soup löffeln.
Traute Viersamkeit! 🧡
Einen Abend durften wir noch bis halb 3 aufbleiben und die FIFA in ihrer Verkommenheit doch nicht boykottieren. Messi machte es möglich. Oder Di Maria! 🫶🏼
Hauptsach' Argentinien!
Hauptsach' Wödmasta!!!
(Durch wundersame Weise ist der Lionel seitdem in vielen Unterkünften und Tempel ein- und ausgegangen. Gesehen hat ihn zwar keiner ("der is jo so kloa") aber im Gästebuch war er meist gleich nach unsern Namen zu finden..)
Ein letztes Mal überqueren wir den Mekong mit dem Bus. Mitten auf der Lao-Thai Freundschaftsbrücke No.4 wird von der rechten Spur auf Linksverkehr gewechselt. Willkommen in Thailand!
ຂອບໃຈປະເທດລາວ! 🇱🇦
Khob Chai Laos!
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Themenwechsel - abrupt da dieser Sache leider keine halbherzige Überleitung gerecht wird.
Weil's ein arges Fakt ist und wir vor unserer Reise nicht wussten: der Vietnamkrieg hatte nicht nur Schlimmes in Vietnam sondern auch in Laos zur Folge.
Die US-amerikanischen Bomberverbände hatten während dieses Krieges mehr Sprengstoff über Laos abgeworfen als während des ganzen Zweiten Weltkrieges. (Wikipedia)
Oder um Obama auf Staatsbesuch in Vientiane zu zitieren:
"Over nine years -- from 1964 to 1973 -- the United States dropped more than two million tons of bombs here in Laos -- more than we dropped on Germany and Japan combined during all of World War II. It made Laos, per person, the most heavily bombed country in history."
Das sind 2.5 Tonnen Bomben pro Einwohner.Baca lagi
Triple Chiang: Rai, Mai & Dao
24 Disember 2022, Thailand ⋅ ⛅ 25 °C
In Thailand angekommen geht's direkt in die Tempelstadt Chiang Rai. Schon am Weg von der Grenze in die Stadt mit einem (stark klimatisierten) Minibus wird uns der Unterschied zu Laos bewusst: Generell gibt's in Thailand eine viel bessere Infrastruktur (inkl. guter Straßen) und alles wirkt etwas neuer, moderner, und weniger heruntergekommen.
In Thailand heißts dann wieder Tempel, Essen, Tempel, Essen, Tuktuk, Tempel, Essen, usw. Tatsächlich sind die nördlichen Städte Chiang Rai & Chiang Mai besonders reich an hübschen Tempelanlagen, und außerdem bekannt für die nordthailändische Küche. Wir verbringen jeweils einen Tag in Chiang Rai & und Chiang Mai und genießen die angenehmen nordthailändischen Temperaturen, schauen uns viele Tempel an und futtern uns wieder mal durch Märkte. Besonders angetan hats uns der Thai-Papaya Salat - der steht hier fast jeden Tag auf dem Speiseplan.
Besonders aufgefallen ist uns in Chiang Mai außerdem, dass die Stadt ein Hauptanlaufpunkt für internationale Auswanderer jeden Alters ist - Grund dafür ist wohl so einiges: Die bereits große Szene an Expats hier, die nette Stadt in der schicke Cafés, Lokale & Geschäfte nur so sprießen, das gemäßigte Klima, und vermutlich auch die hübsche hügelig-gebirgige Landschaft hier im Norden.
Nach den beiden Städten Chiang Rai & Mai entscheiden wir uns für die Weihnachtszeit noch etwas in den Norden ins nächste Chiang zu fahren: Chiang Dao. Diese kleine Stadt bietet so einiges - gleich nebenan ragt der 3. größte Berg Thailands in die Höhe (leider nur mit Permit & Guide zu besteigen) , rundherum gibt's ein paar heiße Quellen, Tempel, Höhlen, "sticky" Wasserfälle, uuuund einen super Kletterspot.
Weihnachten verbringen wir hier mit einer Moped Tour, Tempel, Papaya Salat, heißen Quellen, und am Abend am Lagerfeuer in mitten von Obstgärten.
So richtig in Weihnachtsstimmung waren wir allerdings nie. Hin und wieder sieht man zwar Weihnachtsdeko und "Merry Christmas" Schilder, oder hört den einen oder andren Weihnachtssong - mit Weihnachten zu Hause hat das aber trotzdem nichts zu tun. Die Antwort auf die Frage hin wie/ob die Thais Weihnachten feiern: Jeder Anlass zum Feiern, egal aus welcher Motivation, wird genutzt. Wie? Eher Party und Karaoke als besinnliche Zeit.
Am 25.12 heißts dann Abschied nehmen von Karl & Sophie - uns hats Chiang Dao aber angetan und wir verlängern hier noch ein paar Tage. Zu zweit heißts dann wieder Kletter-business as usual: Frühstück in der Unterkunft (das beste dass wir je hatten auf unsrer Reise!!), Klettern neben Erdnussfeldern, Palmen und Bananenbäumen, Frühlingsrollen zum Mittagsessen, mehr Klettern, in der Stadt für wenig Geld die Bäuche mit Papaya Salat, Curry, Suppen & Roti voll schlagen, und danach noch in den heißen Quellen Sterne schauen... so lässt sichs leben!
PS.: das vierte mögliche 'Chiang' wird von uns angesichts des 'Leo' vernachlässigt - letzteres eindeutig das bessere Bier!Baca lagi
Prosit 2566! 🍾
1 Januari 2023, Thailand ⋅ ⛅ 27 °C
Unser Silvesteressen ein 6-Gänge Menü das sich sehen lassen kann: Sushi, Basilikum-Knoblauch Taschen, japanische Fischbällchen, Pad-Thai, Fisch-Curry, Schokokuchen und Donuts. Vor der Nachspeise eine Massage vorm Eingang der Dorfbank - auf gut oberösterreichisch: Raika.
Am Silvestermarkt der nur zufällig auch an Silvester statt findet da er selbst im Haupterwerb ein stinknormaler 'Saturday Night Market' ist, bekommt man das ganze um 10 Euro. Für uns zwei. Inklusive Massagen.
Manchmal zu faul um ein richtiges Restaurant zu suchen - hin und wieder gibt's so etwas in den Ortschaften nicht, aber eigentlich sind es die Märkte die für uns einfach zu verlockend sind und uns doch immer wieder dort den Bauch füllen lassen. Nicht nur alles frisch, sondern meist auch große Auswahl und Bestellen per Fingerzeig funktioniert tadellos. Bei einer Speisekarte bzw. den durchwegs missglückten Übersetzungen von Google gleicht es eher einer Lotterie was dann daher kommt, wobei der Unterhaltungswert der Übersetzungen meist einiges aufwiegt. "Schlagen Sie den weißen Bären" oder doch lieber "Blut und Chlor kochen" - die Übersetzungen machen Gusta, die Entscheidung fällt schwer! 😄
Ein Unterschied hier zu Laos und Vietnam ist nicht nur dass schärfer gegessen wird, sondern dass viele Thais egal welchen Alters Englisch können - beim Bestellen ist man also nicht so sehr der Speisekarte bzw. der Willkür Googles ausgeliefert.
Die Massage war vor allem fröhliches Getratsche mit herumdrücken und -steigen: bei Veri drücken, bei mir steigen und als sie mit uns fertig waren, war auf einmal nix mehr los. Der ganze Markt war weg geräumt und die Hauptstraße wieder frei gegeben. Verkehr trotzdem spärlich, aber Silvester um 21.30 in Mitteleuropa schaut anders aus. Vielleicht liegt's daran, dass die Thais zwar laut ihrem Kalender auch den Jahreswechsel begehen, das Neujahrsfest 'Songkran' als drei tägige landesweite Wasserschlacht wo niemand trocken bleibt aber erst Mitte April gefeiert wird.
Statt 2023 schreiben wir hier jetzt 2566 und kennen uns gar nicht mehr aus - Zeitzonen, Schaltsekunden und Schaltjahre gehen an uns im Zeitraffer vorüber: Willkommen in der Zukunft!
Diese fühlt sich aber nicht so anders an und wir schauen auch nicht dramatisch älter, gebreblicher und gescheiter aus - wahrscheinlich einfach doch nur der anderen Zeitrechnung geschuldet die sich auf irgendwas mit dem allgegenwärtigen goldenen Dicken bezieht*. Bei uns 'der Bluatige am Kreuz' als Referenz für die Zeit, hier der goldene Dicke!
Neutral betrachtet eigentlich keine schwere Entscheidung wer hier Sympathiepunkte davon trägt...
Zum Jahreswechsel noch munter, kurz darauf nicht mehr: Spektakulär als Lebensziel! - Der Inbegriff unseres Silvesters.
Das neue Jahr startet wie das alte geendet hat. 20 Minuten Moped zum Crazy Horse Buttress. Ein Felsen in der Nähe mit 200 Kletterrouten. Besonders auch hier die die riesigen Karsthöhlen. Eine durch ein offensichtliches 'Scheunentor' zugänglich, die Andere durch einen eher zufälligen Schlitz in Kniehöhe. Im ersten Raum auch nicht viel aber nach dem anschließenden Durchgang ein gigantischer Felsendom samt kleinem Fenster der wirkt als wäre das gesamte Crazy Horse von Innen ausgehöhlt.
Als vergleichsweise unspektakuläre Behausung hat ein dort ansässiger Mönch einen der Klettersektoren erkoren. Der Dom als Behausung wäre wahrscheinlich Blasphemie.
In diesem Sinne: Prosit 2566!
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*Der Suriyakati-Kalender basiert auf dem weltweit meistverwendeten gregorianischen Kalender, verwendet aber zur Zählung der Jahre die buddhistische Zeitrechnung. Damit sind die Jahreszahlen um 543 größer als in der christlichen Zeitrechnung. Die buddhistische Zeitrechnung beginnt dem Todesjahr des Siddhartha Gautama 544 vor Christus. (Wikipedia)Baca lagi
Tonsai - Men staring at Walls
8 Januari 2023, Thailand ⋅ ☁️ 29 °C
Das Paradies 2023 nach Christus.
Schon a Neichtl her seit Adam gelebt und Eva gnädigerweise aus einer Rippe erschaffen wurde. Als erstes gleichmal in den Apfel gebissen - seitdem lebt Mensch in ewiger Verdammnis.
Typisch Weib! - Bis heute Schuld an jeglicher Misere. Nur konsequent also dass die römischen Katholiken Evas Nachfahren jegliche Leitpositionen absprechen. Und nun alle im kirchlichen Monoton:
"Denn das ist würdig und Recht!"
Die Vertreibung aus dem Paradies ist also noch nicht so lang her und trotzdem fühlt sich das hier eigentlich sehr paradiesisch an!
Inselfeeling da nur per Holzboot erreichbar. Palmen und Urwaldvegetation nebst schönem Sandstrand und Wasser planschbar wie die Badewanne nach einem grauslichen Novembertag: teilweise genauso seicht und ruhig - immer aber warm! Die Buchten malerisch und es tummeln sich Boote, Kayaks und Schnorchel.
Aber das alles interessiert hier niemanden.
Irgendwas ist hier anders..
Alle dem Meer abgewandt, spazierend mit Blick in Richtung Landesinnere, liegend und sitzend mit dem Rücken zum Meeresrauschen.
Das türkis blaue Meer bekommt nicht die ihm anderswo zugeteile Aufmerksamkeit!
Schuld sind die Kalktürme die die Buchten flankieren. Wenn überhängend wechselt die Farbe zwischen orange, weiß und schwarz, inklusive vieler Stalagtiten die wie Geschwüre aus der Wand wachsen. Wenn nicht überhängend wächst Urwald bis in jeglich erdenkliche Steillage. Direkt vom Strand weg kann geklettert werden, je nach Ebbe und Flut mal mehr oder mal weniger.
Kurz gesagt ein Paradies nicht nur für den herkömmlichen Strandurlaub sondern auch zum Kraxeln!!
Dieses wurde vor mittlerweile 30 Jahren entdeckt und seitdem kontinuierlich erschlossen. Wir waren zuvor etwas skeptisch wegen Hitze, Schwüle und Menschenandrang, sind aber bezüglich unserer gehegten Befürchtungen zum Glück enttäuscht worden. Sogar der Kalk ist verglichen mit manchen Wiener Hauswandln nicht ärger poliert und abgeschmiert. Wir waren auf Schlimmeres eingestellt und wurden positivst überrascht!
Alles also nur eine Frage der Einstellung?
- Nein! Der Fleck hier kann einfach nur gefallen.
Der benachbarte Strand von Railay ist touristisch komplett erschlossen mit vielen Bars und Restaurants. Im 20 Minuten Fußmarsch entfernten Tonsai sind die Portionen besser, größer und billiger, es gibt nur eine Bar diese aber mit super Musik und es ist generell viel viel weniger los. - Also ziemlich perfekte Kombi! Warum hier nicht mehr Leute absteigen liegt wahrscheinlich am fehlenden Halli-Galli abends und daran dass Strom nur in den Nachtstunden verfügbar ist. Gutes Essen, traumhafte Ausblicke, Meer und eine derartig hohe Dichte an wunderschönen Kletterlinien - viel mehr brauchen wir gerade nicht!
Am Strandwandl wird stark überhängend aber kurz geklettert - jedeR die nicht nach 1½ Minuten wieder unten ist, würd sowieso raus fallen da komplett gepumpt. Deswegen stört der Andrang bei manchen Routen fast nicht, weil nach drei Minuten sowieso der oder die Nächste dran ist. Ein Onsight ist dadurch quasi unmöglich, und es hängen meist auch schon die Exen. Ablassen vom Top direkt ins Meer inklusive.
Die sonstigen Wandln in der Umgebung sind höher, meist weniger Andrang aber immer mit schönem Ausblick!
Ein paradiesischer Platz für unsere letzten Wochen!! 🦧🐦🐙
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PS.: Eine teilweise Vertreibung aus dem Paradies fand hier vor 7-8 Jahren statt, als der Bau eines Resorts die Bars und Bungalows weg vom Strand ins Hinterland drängte. Die "freie Welt" fängt nun hinter den Resortmauern an - mit den üblichen aber hier wenigen Restaurants, Massagestudios und Fruchtshakestandln. Nach der Berliner Mauer, dem Grenzzaun zwischen Israel und Palästina und der trumpschen Möchtegern-Mauer, diese also eine der meist geächtetesten Mauern der Welt!
Nachdem wir es nicht anders kennen, gefällts uns trotzdem hier, die Stimmung meinen viele der immer wieder kehrenden Kletterer sei früher aber eine andere gewesen..Baca lagi
Lord of the Thais
14 Januari 2023, Thailand ⋅ ☀️ 29 °C
Bepriesen als eine der besten und schönsten Mehrseillängentouren der Welt: Lord of the Thais.
Spoiler: ist sie vielleicht, vielleicht auch nicht - wer will das schon werten. Wer werfe den ersten Stein?!
Die 5 Seillängen bis in den Schwierigkeitsgrad 7b gehören aber auf jeden Fall zu einer der schönsten Klettereien bisher: Aussicht, Linie und Kletterbewegungen ziemlich top. Wirklich herausragend dabei aber speziell die dritte Seillänge. Die Schönheit der Bewegungen und die Exponiertheit der Kletterei wird nur durch die wunderschön weich geformten korallenartigen Griffe übertroffen. Schwer zu beschreiben - wer's anfasst weiß wovon wir reden. Sensationel!
Ein paar Selfies mit Blitz, so dass es ausschaut als wär das hinter uns einfach eine kitschige Fototapete und es geht wieder runter.
Beim Abseilen wollen die Hacken wieder eingehängt werden, ansonsten findet man sich am Ende des Seils frei baumelnd in der Luft - 150 Meter überm Boden und die eigentlich anvisierte Wand unerreichbare 10 Meter vor der Nase - derart überhängend sind hier manche Seillängen.
Ein weiterer Klassiker der seilschaftlichen Betätigung mit etwas mehr Andrang da leichter, ist eine Tour direkt an der Hauptwand über der Bar. Je nach Taktik kann man in 5, 6 oder 7 Seillängen klettern. Wir sind mit einer optimierten Boxenstopp- Strategie aufgekreuzt und habens in 4 Seillängen runtergebogen. Überall etwas mehr Seilreibung und dadurch anstrengender aber insgesamt weitaus flotter was sich zum Schluss im spärlichen Licht der Abenddämmerung bewährt hat. Mit den Stirnlampen wieder zurück zum Einstieg über der Bar. Am zugehörigen Wellblechdach machts einen lauten Knaller als das Seil beim letzten Abseiler aufklatscht und kurz darauf 'Plopp' und Prost. 🍻
Vorm strömenden Regen zuerst vom Überhang und nun vom Wellblechdach geschützt, wird nochmal über die vorletzte Seillänge sinniert: Anfangs geht's schön löchrig und leicht dahin, bis auf einmal 5 Meter komplett blanke Wand vor einem liegen. Nix was mit der angegebenen Schwierigkeit halbwegs brauchbar überwunden werden könnte - wenn nicht auf einmal hinter einem ein Stalagtit zu einem Spreizschritt einladet und die blanke Wandstelle ausstemmen lässt. Perfekt choreografiert, als ob am Reißbrett geplant oder in der Kletterhalle mit künstlichen Griffen erschaffen. Die Pachamama und Mutter Natur - ziemlich perfekt!!
Die Klettereien an den flankierenden Türme hier zahlen sich voll aus!!Baca lagi
Koh Lanta - Haihappen uhaha!
16 Januari 2023, Thailand ⋅ ☁️ 29 °C
Vom Kletterparadies geht's direkt weiter zu Inselgenuss pur! Noch besser, wir bekommen wiedermal Besuch aus der Kälte und verbringen eine Woche mit meinen (Veri's) Eltern in der Inselwelt Thailands - perfekt um alle müden Klettermuskeln zu erholen und die paradiesische Landschaft in bester Gesellschaft so richtig auszukosten.
Unser erster gemeinsamer Stopp ist Koh Lanta - eine der größten und best-erschlossensten Inseln im Süden von Thailand, die im Gegensatz zum Großteil des Landes hauptsächlich muslimisch ist. Bekannt ist die Insel für die hübschen Strände die verteilt über die ganze Westküste mit dem Moped erkundet werden können und die authentische süd-thailändische Küche & Kultur. So erkunden wir die Insel, quatschen und erzählen alle von unsren bisherigen Erlebnissen, genießen wie immer die ausgezeichnete Küche hier und schlürfen unsre Koksnüsse unter Palmen.
Koh Lanta dient außerdem als Ausgangspunkt für viele weitere Inseln & Touren - eine davon: Koh Phi Phi! 🏝️
Nach etlichem Hin & Her beschließen wir schließlich uns dieses Spektakel zu geben - mit der Erwartung an Meschenmassen und typischer Touri-Tour Abfertigung. Menschenmassen: Ja. Abfertigung: Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, wir sind alle positiv überrascht von unsrer gebuchten Tour. Landschaftlich ist Koh Phi Phi & Umgebung definitiv sehenswert: Steile Karsthügel ragen hier aus dem türkisblauem Wasser, Lagunen laden zum Baden & Schnorcheln ein. Außerdem durften wir die noch bis zum Vortag geschlossene Maya-Bay besichtigen: Schwimmen gehen darf man hier nicht, nur maximal bis zu den Knien darf das Wasser betreten werden, was die Posen der vielen Beach girls & boys fast noch amüsanter machte. Grund für das Schwimmverbot wird beim Betreten des Strandes klar: Diesen Andrang an Menschen in Sonnencreme und sonstigen Duftstoffen würden Wasser & Unterwasserwelt hier nicht lange stand halten.
Apropos Unterwasserwelt: Bei den Schnorchelspots durften wir diese von der Nähe betrachten und waren einfach nur entzückt! 🐠🐡🐟🐙
Korallen und soooo viele bunte Fische in allen Variationen - wir hättens auch noch länger ausgehalten.
Außerdem: Haie!! Viele!! Große!! 🦈🦈🦈
Am Shark-Point angelangt meinte der Guide 'Heute keine Haie'. Manu dachte sich 'Dem zeig ichs' und schwupps, schwamm er mit den Haien. Ich & meine Eltern 50 Meter daneben, ohne jegliche Hai-Sichtung. Kein Wunder, dass ich dem Manu für einige Minuten nicht glauben wollte, dass er die letzten 15 Minuten ca. 30 Haie gesehen hat - sondern erst als wir selbst von ein paar gar nicht so kleinen Blacktail Riffhaien umkreist wurden.
Spoiler: Wir wurden nicht gefressen und verbrachten noch weitere Tage im Paradies.. 🌴🥥🌅Baca lagi
Finding Nemo on Koh Ngai 🐠
20 Januari 2023, Thailand ⋅ 🌧 29 °C
Auf die nächste Insel Koh Ngai geht's per Speedboat, mit dem Longboat wird man schließlich bis direkt vor das Resort geführt. Je nach Gezeitenstand muss danach kürzer oder länger durch das meist knietiefe Wasser gewatet werden. Straßen gibt's es keine auf der Insel, nur ein paar Unterkünfte, Restaurants, Bars & Massagestudios entlang des kilometerlangen Sandstrandes. An Land zu tun gibt's hier demnach wenig, die Unterwasserwelt hat allerdings einiges zu bieten. Mit Kayak & Schnorchelausrüstung - oder direkt vom Strand aus - kann das Korallenriff erkundet werden, das die gesamte Insel umrundet. So erschnorcheln wir die Insel, Freunden uns mit Einsiedlerkrebsen an, Kämpfen mit Krabben (okay, eigentlich nur Manu), und schwimmen mit allen Arten von bunten Fischen, deren Namen wir nicht kennen. Dabei war tatsächlich alles: Klein, groß, gelb, orange, blau, grün, rot, lila, neon, pastel, getupft, gestreift, angriffslustig, schüchtern, allein, in Schwärmen, etc, etc..
Von uns allen Vieren als bester Schnorchelspot und schönster Strand der Insel wurde 'Paradise Bay' auserkoren (vermutlich v.a. durch die Wetterlage, die alle ostseitigen Strände unruhiger machte). Dieser Strand kann momentan nur durch eine 15-minütige Dschungel Wanderung oder per Boot erreicht werden. Wir nehmen den kurzen Dschungelpfad und sind uns alle einig: Wir sind in Jurassic Park gelandet! Die tropische wilde Vegetation, Riesenwarane, schreiende Papagaien und vor allem ein verlassenes Resort lassen diesen Ort unwirklich wirken. Bis vor kurzem konnte man hier noch nächtigen - inzwischen alles zu und verwuchert. Wieso wissen wir nicht genau, vermutlich eine Kombination aus 2 ½ jährigem Covid-Loch und Tropenstürmen. Leider ist dieses Resort aber kein Einzelfall, auch andere Unterkünfte/Restaurants sind nach wie vor Verlassen oder gerade am Aufbau, und entlang des Strandes sind immer wieder Teile der Strandbefestigungen zerstört. Auch wenn hier noch immer weit weniger los ist als vor Covid, blüht der Tourismus jedoch langsam wieder auf.
Wir genießen die ruhige Zeit auf der kleinen Insel auf jeden Fall sehr, und saugen noch alle Eindrücke auf: Inmitten von bunten Fischen schwimmen, Kokosnüsse schlürfen, am Strand vor der impressiven Karstlandschaft spazieren, Warane beobachten, Boot fahren, gut Essen, und vor allem einfach die Zeit mit der Family genießen! ❤️Baca lagi
Happy Chinese New Year! 🐇
25 Januari 2023, Thailand ⋅ ☁️ 29 °C
Schuach in allen Ausführungen und fast allen Größen, schiach blinkende rote Lampions überall, ebenso Schmuck und Ketterl. Sonst am Markt Gemüse, Wurzelzeux und totes Tier. Dazwischen Gedränge und Geschiebe.
Ein letztes Mal Bangkok - das erste Mal Chinatown und das zum chinesischen neuen Jahr. Mangels Vergleich können wir schwer sagen ob es gerammelt voll oder wegen der Feiertage nur die Hälfte los war. Unser Ziel die Straßenmärkte um die letzten Mitbringsel, welche ausschließlich aus Essbarem bestanden, zu besorgen. Zeit hatten wir genug da der Nachtbus wieder um halb 6 morgens angekommen und unser Flug Richtung Heimat erst kurz vor Mitternacht ging. Wir wollten nicht unbedingt Gemüse und totes Tier mitbringen, stattdessen aber Currypasten, getrocknete Mangos und 5 Kilo Sticky Reis. Die Gepäckbestimmungen im Flugzeug machens möglich, dass wir sogar einen Sack Reis mitnehmen. - Soll noch jemand sagen der sprichwörtliche Sack Reis in China ist jedem egal! 😄
Alles zusammen unerwartet eher Tagesbeschäftigung als ein morgendlicher Marktausflug und daher beschließen wir mangels Lust und Energie gleich bis am Abend in der Gegend zu bleiben. Nach einem eingestreuten Frisörtermin - ohne merklichem Schnitt aber viel heißer Luft - greifen wir auf unsere schon bewährte Taktik zurück: sei zum Klo gehen, mal ruhig niedersetzen oder fürs WLAN sind die buddhistischen Tempelanlagen immer unser erster Anlaufpunkt. Sitzen, scheißen und WLAN - die heilige Dreifaltigkeit und Idealbild einer gelungenen Klopause in unserer Arbeitswelt. Hier inklusive billiger Retortenarchitektur mit Blattgold Patina.
Heute aber auch vorm Tempel viel los. In langen Gängen flankiert von roten Plakatwänden die einen ein schönes neues Jahr wünschen geht es Richtung Inneres. Skurriles Treiben im Gotteshaus – mittels Leitsystem und Pfeilen wird die Richtung zum Beten und Opfern für ein glückliches und erfolgreiches Jahr des Hasen vorgegeben.
Vor den Buddha Statuen wird dann teilweise in fünf Reihen angestanden, stets bepackt mit Opfergaben und den Selfies am Handy vom diesjährigen Hasen, lokalen Buddha oder dem roten-goldenen Pappkarton wovor man mit der Liebsten posiert und welcher freundlicherweise auch einen schönen Hasenbraten 2023 wünscht! Grinsen wie Julia Roberts in ihren besten Jahren und eine coole Handhaltung auf die jeder TikToker stolz wäre..🤙🏼
– Wir haben uns wirklich Mühe gegeben hier nicht aufzufallen. OK Boomer!
Geopfert werden zum Glück nicht Menschen oder sonstiges Lebendiges. Mandarinen, orange-goldene Blumen und irgendwelche Flascherl zählen zum Basispaket. Dieses – der Gottheit am Pappteller präsentiert – überlebt dort nicht lange und wird wegen Platzmangel alle drei Minuten von den Ordnern in Müllsack großen Säcken gesammelt und hoffentlich bald wieder geopfert.
Recycling oder die Reinkarnation der Opfergaben: typisch buddhistisch! Ein pragmatischer Glaubensansatz der wahrscheinlich notwendig ist, da die Buddha ansonsten binnen einer Stunde in einem Meer aus Blumen und Mandarinen versinken würden.
Eine wirkliche Reinkarnation von Opfergaben haben wir in Form von Fischen im Chao Phraya (die Donau Bangkoks) miterleben dürfen.
Aus welchem Grund auch immer werden einem die 50cm Pracker hier gegen Bezahlung am Anfang des Steges ausgehändigt, am Ende des Steges Fotos und Selfies fürn Buddha gemacht und dem Pracker Fisch dann die Freiheit geschenkt. Nur damit er 20 Meter weiter rausgefischt wird und wieder am Anfang des Steges landet. Der ewige Kreislauf des Lebens.
Das Nirvana hier ein Badewannenschaffl wo zehn Fische tümpeln und das neue Leben gibts um 40 Baht.
Leider oder zum Glück nicht für die Menschheit gültig, sonst könnte man sich die Überbevölkerung gleich aufpinseln – eine sexuell aktive Hasenpopulation wär ein Schaß dagegen! Jahr des Hasen hin oder her..
Falls das alles zu verwirrend und ausschweifend war – „Take Home Message“ (und in unserem Fall nun wirklich): Wennst was unbedingt willst, zeichns dir auf oder drucks dir aus und legs dem Buddha vor die Füß! So gesehen beispielsweise: Adidas Schuhe auf DinA4 oder das neuestesteste iPhone auf Karton.
Der Buddha wird’s besorgen. Quasi die „24/7 - Open All Hours“ Version vom Christkindl und seinem Wunschzettel.
Es grüßen ein letztes Mal der Hås und das Christkind! 🧚🏼♀️♻️🐇
ขอบคุณประเทศไทย!
Daungsche Thailand!!Baca lagi
Veri's Fazit: Südostasien 🌴🦈🌺
26 Januari 2023, Thailand ⋅ ☀️ 32 °C
Landschaft: Tropisch, eh klar! Außerdem, zum ersten mal während unsrer Reise richtig viel Meer + Unterwasserwelt! 🌴🌺🥥🐠🦈🦀
Unsre Highlights: Mit dem Boot durch die Ha Long Bucht, Reisfelder & Karstlandschaft in Huu Lung, Tonsai mit den besten Ausblicken überhaupt, und Schnorcheln & mit dem Haien schwimmen rund um Koh Ngai & Koh Phi Phi.
Leute: Diesbezüglich war Südostasien ein starker Kontrast zu unseren vorigen Reisezielen. 1. Andere Kultur, auch klar. 2. Fühlen wir uns hier zum ersten mal seit Beginn unsrer Reise wie richtige Touristen. Durch den starken Tourismus und den Fakt, dass die einheimische Kletterszene in Vietnam und Laos quasi inexistent, und in Thailand auch klein ist, lernen wir hauptsächlich andere Touristen oder Expats kennen. Auch schön, und wir haben einige Freundschaften geschlossen, allerdings einfach anders als bisher.
Essen: 😍😍😍😍😍😍😍😍
Mit Abstand das Beste! Südostasien wird hier seinem Ruf absolut gerecht! Von unseren 3 bereisten Ländern hier fanden wir das Essen in Thailand allerdings am allerbesten. Im Gegensatz zu Vietnam ist's würziger & schärfer, im Gegensatz zu Laos verstanden wir meistens was wir bestellten..
Außerdem ein großer Unterschied: In Südostasien ließen wir uns ausschließlich bekochen - sogar ein Großteil unseres Kochzeugs blieb zu Hause. Das günstige Essen an jeder Straßenecke macht's möglich!
Unser Lieblingsmenü:
- Vorspeise: Thai Papaya Salat mit 1x Chili (für Einheimische wenig, für uns grad noch essbar) 🌶️ bzw. frittierte Frühlingsrollen
- Hauptspeise: Panang Curry (im 'Mama's Chicken)!!! mit Sticky Rice oder auch mal Tom Yam
- Nachspeise: Roti 🍌🍫 und natürlich Mango Sticky Rice (wobei das zum Frühstück noch besser ist)
- Und dazu noch eine frische Kokosnuss, ein Maracuja Smoothie, oder ein kühles Beer Lao 🍺
Klettern:
Qualität 👍- Temperatur 👎
Mit dem Wetter hatten wir in Südostasien wohl nicht sonderlich Glück, meistens wars einfach 🥵. Problem war dabei meistens nicht die Temperatur, sondern die Luftfeuchtigkeit. Von anderen haben wir des Öfteren gehört 'normalerweise trägt man zu dieser Jahreszeit Daunenjacken', während wir bei bis zu 36° und 90% Luftfeuchtigkeit schwitzten. Nichts desto trotz, es war trotzdem (meistens) schön!
Unsre Lieblingsspots:
- Huu Lung: Landschaftlich, kulturell & klettertechnisch top!! Super Linien (unsrer Meinung nach schöner als in Thakhek) im Bahamas Style (=meistens übersichert) inmitten von traditionellen Dörfern und Reisfeldern. Wenn's nur nicht so schwül gewesen wär..
- Thakhek: Die Kombination aus schönen Routen und dem chilligen Green Climbers Home bieten alles was das Kletterherz begehrt.
- Tonsai: Wir waren sehr skeptisch ob's uns hier gefällt und wurden positiv überrascht: Trotz vieler Leute und den schwitzigen Temperaturen (die hier aber ganz normal sind) hat uns Tonsai richtig begeistert!! Die Routen sind super (auch wenn manchmal brutal abgeschmiert & gechipped) und die Ausblicke noch besser!!!
- Stolzester Ascent Veri: Kickapoo
- Lieblingsroute Manu: Lord of the Thais
Sonstiges:
Generell war Südostasien ein starker Kontrast zum Rest unsrer Reise. Vom Hippie Leben im Zelt, zum typischem Touri-Ausflugsziel. Schlafen in richtigen Betten, oft sogar mit Klimaanlage, 3x täglich Essen gehen und hin und wieder eine klassische Touri-Tour buchen. Tatsächlich fühlten sich die letzten 3 Monate viel mehr wie Urlaub an, als der Rest unsrer Reise. Am Start unsrer Reise wäre uns das alles wohl ein bisschen zu viel gewesen - so war's allerdings perfekt, und wir genossen unsre letzten Wochen in vollen Zügen, ob kletternd, essend, am Strand oder Unterwasser! 🌅Baca lagi
YOLO for a year: Fäckts!
26 Januari 2023, Red Sea ⋅ ☀️ 24 °C
Epilog No.1:
Ein wunderbares Jahr!
Wir hätten uns nicht gedacht dass alles dermaßen gut aufgeht, die Pläne die wir geschmiedet haben, uns währenddessen immer gefallen, gleichzeitig mit Vorfreude erfüllt haben und auch retrospektiv betrachtet nichts hätten anders machen lassen! Schlicht und afoch: A Waunsinn!!
Wie immer waren es aber nicht nur die spektakulären Landschaften, schönen Aktivitäten und vielen neuen Eindrücke, sondern vor allem die Leute - sei "Dåsige", andere Touris oder liebster Besuch aus der Heimat die die Zeit haben verfliegen lassen, uns mit so vielen schönen Momenten und Erinnerungen beschenkt haben und die Flecken dieser Erde erst zu so etwas Besonderem gemacht haben.
Wir sind dankbar und wissen uns in der privilegierten Situation, dass dies für uns beide möglich war..
- Also wohin auch immer und an wen auch immer: Danke! Danke! Danke!
Unserer Meinung nach dürfen sich hier viele angesprochen fühlen!!!
Das Leben geht daheim bei den Liebsten trotzdem weiter und so musste ich leider heuer zwei Mal Abschied nehmen:
❤️ Opa & Opa vielen Dank für Alles! ❤️
Irgendwo da oben seid ihr und freut euch mit uns. Der nächtliche Sternenhimmel ist jetzt noch schöner und zwei Sterne leuchten für mich dabei besonders hell! ✨
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Auch wenn Zahlen an sich wahrscheinlich der am wenigsten geeignetste und aussagekräftigste Informationsgehalt zum Beschreiben eines Jahres sind, wollen wir hier trotzdem ein paar Fäckts und Zahlen zusammenfassen. Bei einer Frau Doktor und einem Herrn Doktor (-so einen Titel kann man ja einheiraten oder?) ist hier extrem penibelst Buch geführt worden.
- NOOOOOT!
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🌎 GESAMTE 🌍 REISE 🌏
(Miteinander, inkl. Kontinentalflüge und Allgemeinkosten [Impfungen, Versicherungen])
• 373 Tage
• 22.201 € Gesamt
• 29,8 €/Tag/Person
• Flüge (inkl. Stornos): 5.975 €
• Sozialversicherung: 1.656 €
• Reiseversicherung: 982 € (386+596)
• Impfungen: 476 € (200+276)
• Visa+int. Führerschein: 64 € (36+28)
• Reisekosten in Ländern: 13.048 €
• Unterkunft: 6,2 €/Tag/Person
• Essen: 8,3 €/Tag/Person
• Transport: 4,2 €/Person/Tag
• Eintritte: 0,9 €/Person/Tag
• 15.424 Fotos
• 181 Klettertage
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LÄNDERKOSTEN (ohne Allgemeinkosten und Kontinentalflüge)
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🇦🇷 ARGENTINIEN 🇦🇷
• 103 Tage
• 2677 € Gesamt
• 13 €/Person/Tag
• Unterkunft: 1,8 €/Person/Tag
• Essen: 7,1 €/Person/Tag
• Transport: 3,6 €/Person/Tag
• Eintritte: 0,5 €/Person/Tag
• 2227 Fotos
• 58 Klettertage
• 2x ¼ Regentag
• Nächtigung: viel im Zelt davon oft 'wild'; sonst bei Freunden; nur 2 Nächte Hostel
• viel selbst kochen (Nudeln mit Sojagranulat in der Pampa bzw. bei Freunden üppiger)
• 1 Inlandsflug in den Süden, 10x Bus bzw. 2x längeres Taxi
• 1x Grippe
• 1 € = 250 Peso
__________________
🇧🇷 BRASILIEN 🇧🇷
• 72 Tage
• 2850 € Gesamt
• 19,8 €/Person/Tag
• Unterkunft: 3,7 €/Person/Tag
• Essen: 10,6 €/Person/Tag
• Transport: 5,5 €/Person/Tag
• 3614 Fotos
• 35 Klettertage
• 2½ Regentage
• Nächtigung: nie im Zelt; AirBnB oder Hostel in den Städten, 11 Tage in Diegos Bus bzw. 24 Tage in Rodrigos Haus
• viel selbst kochen (Nudeln, Curry, Fisch) aber weil weniger in der 'Pampa' auch mehr Restaurants und Bars (Acarajé, Tapioca)
• 6x Bus, 23 Tage Mietauto, 16x Taxis in Rio und Salvador
• 1x Covid
• 1 € = 5 Reales
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🇿🇦 SÜDAFRIKA 🇿🇦
• 75 Tage
• 3480 € Gesamt
• 23,2 €/Person/Tag
• Unterkunft: 9,3 €/Person/Tag
• Essen: 8,5 €/Person/Tag
• Transport: 4,4 €/Person/Tag (3 Wochen Mietauto + 3 Tage Krüger Gesamt von Manus Eltern bezahlt)
• Eintritte: 1 €/Person/Tag
• 2592 Fotos
• 39 Klettertage
• 1½ Regentage
• Nächtigung: ausschließlich im Zelt auf Campingplätzen außer 18 Tage Unterkünfte mit Eltern;
• viel selbst kochen aber Verpflegung üppiger als bisher dank Spar: Steak, Asia Nudeln, Rusks, Peanut butter Pancakes; selten Restaurants außer mit Eltern
• 7 Wochen Mietauto (51 Tage); 2x Bus
• 1 € = 17 Rand
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🇻🇳 VIETNAM 🇻🇳
• 27 Tage
• 1290 € Gesamt
• 23,9 €/Person/Tag
• Unterkunft: 8,3 €/Person/Tag
• Essen: 7,8 €/Person/Tag
• Transport: 5 €/Person/Tag
• Eintritte: 2,8 €/Person/Tag
(+ 170 € Souvenirs)
• 2454 Fotos
• 11 Klettertage
• 2 Regentage
• Nächtigung: 13 Tage Homestay inkl. Verpflegung; sonst Doppelzimmer
• von Früh bis Spät fremd verpflegt: Pho, Banh Mi,
• 6x Bus, 1x Taxi, 13 Tage Moped
• 1 € = 25.000 Dong
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🇱🇦 LAOS 🇱🇦
• 35 Tage
• 1240 € Gesamt
• 17,7 €/Person/Tag
• Unterkunft: 6,4 €/Person/Tag
• Essen: 8,6 €/Person/Tag
• Transport: 2,1 €/Person/Tag
• Eintritte: 0,6 €/Person/Tag
• 1742 Fotos
• 20 Klettertage
• ½ Regentag
• Nächtigung: 25 Tage im gemieteten Zelt in Thakèk; sonst Doppelzimmer
• von Früh bis Spät fremd verpflegt: Pho, Roti, Egg Sandwich
• 2x Bus, 2x Taxi, 1x Zug, 4 Tage Moped, 2 Tage Boot
• Veri 1x tropische Krankheit
• 1 € = 17.000 Kip
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🇨🇷 THAILAND 🇨🇷
• 39 Tage
• 1511 € Gesamt
• 19,4 €/Person/Tag
• Unterkunft: 7,4 €/Person/Tag
• Essen: 7,4 €/Person/Tag
• Transport: 4,4 €/Person/Tag
• Eintritte & Souvenirs: 0,2 €/Person/Tag
• 2795 Fotos
• 18 Klettertage
• 5x ⅒ Regentag (gewittrige Schauer)
• Nächtigung: Doppelzimmer/Bungalows
• von Früh bis Spät fremd verpflegt (Curry, Papaya Salat, Sticky Reis, Frühlingsrollen, Roti, Pad Thai, Chicken Burger)
• 8x Bus; 7x Boot; 11 Tage Moped
• 1 € = 37 Baht
Nackten Zahlen gehört etwas angezogen und auch Kontext gegeben!
Wir hatten vor der Reise auf jeden Fall mit mehr Ausgaben gerechnet. Dass für uns Argentinien und Brasilien am billigsten war, liegt zum einen an unserem Reisestil in Argentinien (oft ohne Campingplatz gezeltet und dabei selbstversorgt) bzw. daran dass wir in beiden Ländern viel bei Freunden geschlafen haben. Einmal sogar inklusive 24 Tagen geborgten Auto. Gerade in der touristischen Seenregion in Argentinien ersparten wir uns viel Geld kein Auto bzw. Unterkunft mieten zu müssen (beides vergleichsweise teuer). Mit demselben Reisestil aus Südostasien (immer Unterkunft, 3 Mal am Tag Essen gehen) wären wir hier viel teurer ausgestiegen. Aber das ist in Südamerika (v.a. Argentinien) gerade in den entlegenen Kletterspots gar nicht möglich: Zelt und Kocher sind hier Muss!
Südafrika war das erste Land auf der Reise wo wir ausschließlich in bezahlten Campingplätzen bzw. Unterkünften genächtigt haben. Obwohl billig, kostet es trotzdem täglich. Grundsätzlich kein teures Land - Automiete um 8,- Tag, Lebensmittel im Supermarkt billiger und Restaurants auch.
Alleine auf die Lebenshaltungskosten bezogen ist Südostasien sicherlich am billigsten - aufgrund des "normalen" touristischen Reisestils ist es bei uns im Vergleich dann doch teurer gewesen. Aber wenn wir auf den anderen Kontinenten 3x täglich Essen gegangen wären, dann schaut's sicher anders aus. In Südostasien sind wir außerdem etwas zügiger herum gereist bzw. haben gefühlt auch mehr normale Touri Sachen unternommen.
Grundsätzlich sind wir beide sicher genügsam und müssen nicht unbedingt wo besonders absteigen oder gehoben Essen gehen. Entbehrend war höchstens das 10te Mal Nudeln mit Tomatensoße und Sojagranulat in Argentinien aber sonst haben wir uns vor allem beim Essen gegönnt!
Wir haben zum Glück auch keine Allergien oder Unverträglichkeiten und konnten daher in allen Ländern jeweils die lokalen Produkte und Besonderheiten genießen. Das ist meist auch billiger und besser: Käse in Lateinamerika beispielsweise ist vergleichsweise teuer und fad. Dasselbe gilt für Wein in Südostasien und Fruchtshakes in Patagonien. - Hat vielleicht anfangs immer ein, zwei Tage gedauert bis wir raus gefunden haben was hier jeweils besonders gut ist, aber spätestens nach ein paar Einkäufen ist's klar.
In der Zeit mit unseren Eltern wurden wir ebenfalls auf vieles eingeladen - das wär sonst sicher teurer gewesen auch wenn wir diesselben Orte vielleicht anders bereist hätten.
Finanziell gesehen war unser Jahr auf der Gaudi ned teurer und eigentlich sogar billiger als ein Jahr in Ö.Baca lagi
Crushing Routes - Crunching Numbers 🧗🏽
27 Januari 2023, Austria ⋅ ☁️ 1 °C
Epilog No.2:
Ein Jahr nur draußen, nicht gröber verletzt, wir haben uns noch immer gern und lernten uns ein bisl besser kennen. Dank trauter Zweisamkeit in den Lockdowns aber ohne großer Überraschungen. Also schon diesbezüglich eine ziemlich gute Bilanz. ❤️
Geklettert sind wir in diesem Jahr viel: insgesamt 181 Tage – durchschnittlich also jeden zweiten Tag. Aufgeteilt auf die einzelnen Länder auch ziemlich gleich verteilt: von 0,57 Klettertage pro Tag in Argentinien und Laos (=also etwas öfter als jeden zweiten Tag), bis zu 0,41 in Vietnam – etwas seltener als jeden zweiten Tag. Das Schema war aber immer ähnlich: intensiven Wochen mit vielen Klettertagen in Folge ist eine teilweise mehrwöchige komplette Pause gefolgt. Und weil immer wieder gefragt wurde ob wir jetzt “brutale Viecher“ sind: Nein!
Trainingstechnisch sind diese Kletterpausen sicherlich nicht optimal, da die Kontinuität fehlt. Wenig optimal auch unser Kletterstil wo uns einfach teilweise die Maximalkraft gefehlt hat:
Unser Klettertag bestand hin und wieder aus Mehrseillängentouren und alpinem Klettern, zumeist aber der Maximalkraft eigentlich zuträglichem Sportklettern oder sogar Bouldern. Nachdem es in jedem Gebiet viel zu viele schöne Linien gab und eigentlich überall wo wir waren es ausgesprochen – ‘tschuldigung – “geile“ Kletterei gab, haben wir den Großteil unserer Kletterrouten selten öfters als zwei, drei Mal versucht. Hin und wieder gab es aber schon eine Route die öfters probiert werden wollte: unser Maximum waren wahrscheinlich 6 Versuche. Also vergleichsweise selten um größere Projekte zu meistern oder den persönlichen Schwierigkeitsgrad hinauf zu schrauben. – Wie gesagt: die Nachbarroute war zumeist ähnlich schön und wurde von uns noch nicht begrapscht. Das ist natürlich verlockend. (Jegliche Analogie ist schmutzig und entspringt ausschließlich der Phantasie des Lesers/der Leserin. Eltern haften für Ihre Kinder.)
Also kein intensives Projektieren einer einzelnen Route – eher viele Routen probieren und möglichst auch durchsteigen und das bestenfalls beim ersten Versuch (=onsight). Nominell sind wir beide in diesem Jahr unsere schwierigsten Routen geklettert. Aber mit den Bewertungen ist das natürlich so eine Sache: konsistent sind sie sowieso nie – teilweise von Land zu Land auch mit großen Unterschieden und gewisse Art der Kletterei liegt einen natürlich mehr oder weniger bzw. ist vielleicht auch aufgrund der traditionellen Bewertung beispielsweise komplett unterbewertet. So glaub ich, dass wir in Österreich uns wieder an ähnlich schwierigen Routen wie vor der Reise versuchen werden und könnens kaum erwarten unseren ‘Hauswandln‘ wiedermal einen Besuch abzustatten.
Granit, Vulkangestein - Tuff, Kalk, Sandstein, Quarzit und Konglomerat. Fast keine Gesteinsart die nicht beklettert wurde! Risse, Platten, Überhänge, Dächer, Löcher, Leisten und sogar ein Mantel in einer Mehrseillänge: kein Kletterstil der ausgelassen wurde! Überm Meer, überm See, überm Gletscher, überm Dschungel, über der Großstadt, über der Steppe, überm Sand und überm Reisfeld.
Genug gelabert!
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🧗🏼♀️VERI
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✓Routen geklettert: 210
✓schwierigste Route/Grad: Kickapoo (7b)
✓schönsten 3 Routen: Carpe Diem (Valle Encantado), Fasostenido (Santuario), Freak On (Waterval Boven)
✓schönste Mehrseillängentour: “Via dos Italianos“ am Zuckerhut in Rio
✓Boulder geklettert: 41
✓schwierigster Boulder/Grad: Demi Lune (6C)
✓schönsten 3 Boulder: Demi Lune, Girl on our Mind, Hueco Face
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🧗🏼MANU
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✓Routen geklettert: 424
✓schwierigste Route/Grad: Laly Big Smoke – Santuario (8a)
✓schönsten 3 Routen: Makumbia (Santuario), Bomba Neném (Serra do Cipó), Cross Eyed (Tonsai)
✓schönste Mehrseillängentour: “Via dos Italianos“ am Zuckerhut in Rio
✓Boulder geklettert: 84
✓Nominell schwierigster Boulder: Nasty pants – Rocklands (7b)
✓Persönlich schwierigster Boulder: John Denver (7a)
✓schönsten 3 Boulder: John Denver, Orange Heart, Progesterone Pommeling
Wie immer geben Zahlen nur eine Seite der Medaille wieder – hier gefühlt: Keine. Die Eindrücke aus den Klettereien in den unterschiedlichen und wunderbaren Landschaften, die verschiedenen Felsen und Routen mit all den unzähligen Menschen rund herum, die Mehrseillängentouren oder leichteren alpinen Klettereien mit ihrer Exponiertheit, Ausblick und Tiefblick als intensives Erlebnis…
All das ist jetzt auch ein bisschen irgendwo da drin in uns. 💚
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PS.: in grün die Onsight-, in gelb die Flash- und in rot die Rotpunktbegehungen. Ladies first & Boulder second.
PPS.: Heimkommen fällt auch leichter wenn gleich nach 5 Tagen der erste Gast aus Brasilien vor der Tür steht: Rodrigo goes Vienna und sogar Skitour!Baca lagi


































































































































































































































































































































































































































