Portugal

toukokuuta - kesäkuuta 2023
50-päiväinen seikkaillu — mcrainabeelclan-on-tour Lue lisää
  • 31jalanjäljet
  • 5maat
  • 50päivää
  • 51valokuvat
  • 0videot
  • 7,8kkilometriä
  • 4,0kkilometriä
  • Päivä 5

    Orléans feiert seine Jeanne

    7. toukokuuta 2023, Ranska ⋅ 🌧 14 °C

    Orléans entpuppt sich in mancher Hinsicht überraschend. Es fängt schon damit an, dass wir innerhalb kürzester Zeit einen sehr zentralen freien Parkplatz fanden, obwohl wegen des Johanna Feiertages die Stadt brechend voll war. Und weil heute Sonntag ist, ist der Parkplatz auch noch kostenlos. Plötzlich halten drei radfahrende Polizisten neben uns an. Klar denken wir zuerst, dass sie uns als Falschparker identifiziert hätten, aber sie machen uns nur darauf aufmerksam, am besten einen Zettel mit unserer Handynummer ins Fenster zu legen, für alle Fälle. Hocherfreut machen wir uns auf den Weg ins Zentrum. Der Weg führt uns an einer riesigen Bühne vorbei, wo gerade der soundcheck läuft. So laut habe ich noch nie Musik gehört! Die Hunde und Rupert hatten Angst um ihre Ohren. Dieser gefahrenzone sind wir schnell entkommen und trafen schon hinter der nächsten Biegung auf einen mittelalterlichen Markt, wo wir uns an einem vegetarischen Stand ein Gemüsecurry und ein Beignet gönnten. Das Essen nahmen wir an einem Tisch in der Sonne ein und beobachteten von dort das muntere Treiben um uns herum. Viele Besucher sind heute wegen des Johanna Festes ebenfalls mittelalterlich gekleidet. Für unsere Hunde ist dir aber zu viel Fußvolk unterwegs deshalb verlassen wir den Markt nach dem Essen und schauen uns die nicht weit entfernte Kathedrale etwas näher an. Schon die Fassade finde ich schöner als die der Kathedrale von Reims. Als ich dann das Innere betrete, bin ich wirklich fasziniert von der Schönheit dieses Baus. An den Wänden der Fenster Nischen hängen grußformatige Gemälde aus dem Barock. Hier gibt es seitenschiffe mit den unterschiedlichsten Altären, und von der Decke hängen Kronleuchter. Anlässlich des besonderen Festes ist die Kirche zudem mit vielen bunten mittelalterlichen Fahnen geschmückt. Ich ermunterte Rupert, auch hineinzugehen und sich diese Pracht anzuschauen. Die Hunde zittern unterdessen vor Angst, wir könnten nicht mehr zueinander finden. Doch am Ende sind wir alle wieder glücklich vereint und beschließen angesichts grauer Regenwolken, zum Auto zurückzugehen. Kaum haben wir den Gedanken ausgesprochen , fängt es von oben an zu tröpfeln. Wir können gerade noch Zuflucht im Arkadengang eines Museums finden, bevor der Regen richtig losgeht. Von allen Seiten kommen schirmlose Menschen angerannt und drängen sich ebenfalls in den Schutz der Arkaden. Als der Regen ein wenig nachlässt, wagen wir es, den Rückweg fortzusetzen. Was für ein Spaß! Gut durchnässt kommen wir am Wohnmobil an und reiben zuerst die Hunde und dann uns selbst trocken. Wie schön, dass es im Wohnmobil warm ist! Rupert serviert uns eine schöne Tasse Tee mit leckeren Hafer Biscuits von Ikea dazu, und die Welt ist wieder in Ordnung.Lue lisää

  • Päivä 5

    Nouans-les-Fontaines

    7. toukokuuta 2023, Ranska

    Zwei Stunden haben wir etwa zu fahren, bis wir an unserem nächsten Stellplatz ankommen. Wir sind angenehm überrascht von dem wirklich schön angelegten Platz inmitten eines gepflegten Parks, direkt an einem Bach gelegen. Und wieder einmal kostenlos! Hier können die Hunde sich herrlich austoben und das ermöglichen wir ihnen dann auf sofort. Wir unternehmen einen kleinen Abend Spaziergang in das Dorf. Es gibt hier eine große Kirche, deren Besuch uns in der Park4night App empfohlen wurde. Allerdings sind alle Türen verschlossen und wir suchen stattdessen eine kleine und einzige Pizzeria im Ort auf. Hungrig von dem langen Tag bestellen wir uns was zu essen. Eine Pizza Margherita für Rupert und Pasta Carbonara für mich. In einer halben Stunde können wir das Essen abholen, also spazieren wir noch so lange durch die Gegend. Diese Spaziergänge in der langsam einsetzenden Dämmerung sind besonders schön. Kaum jemand auf den Straßen. Wir genießen die Abendstimmung und die friedliche Atmosphäre. Mein lieber Mann und ich reden nicht viel auf unseren Gängen, Hin und wieder teilen wir unsere Freude an kleinen Details in der Umgebung. Für mich sind das meistens blühende Wesen, Rupert hat einen Blick für kitschige Kuriositäten. Er versucht auch regelmäßig, mich mit Quizfragen aus seinem historischen Wissenspool zu ärgern. Da merke ich dann immer wieder, dass er bestimmt der bessere Lehrer gewesen wäre, zumindest was die Lust am Belehren angeht. Die führt er mir auch täglich mit seiner Erziehung der Hunde vor Augen. Das liegt mir ja gar nicht er aber ist erfolgreich damit. Na ja, und davon profitiere ich ja auch. Mit anderen Worten, wir sind ein Herz und eine Seele.Lue lisää

  • Päivä 6

    Tag 6 Montresor

    8. toukokuuta 2023, Ranska ⋅ 🌙 13 °C

    Heute Nacht haben wir mal die Schlafordnung verändert. Das heißt, dass ich den Alkoven verlassen und im unteren Bett geschlafen habe. Oben war es mir einfach zu eng geworden. Anscheinend habe ich eine magnetische Anziehungskraft auf meine Mitreisenden.
    Zu dumm, mich klagt seit Beginn unserer Reise wieder mein chronischer Husten in der Nacht. Ich versuche herauszufinden woran es liegen könnte. Vielleicht ist es das Baguette, das ich nicht vertrage? Gestern Abend habe ich schon auf das obligatorische Glas Rotwein verzichtet, weil ich es als Ursache verdächtigt hatte. Also weiter mit Versuch und Irrtum.
    Wir haben lange geschlafen bis 10 Uhr. Zum Frühstück gibt's Baguette aus dem Dorf und nachdem wir klar Schiff gemacht haben, steuern wir unser nächstes Ziel Montrésor an.
    Eigentlich wollte ich gar nicht dorthin, aber Rupert hatte es sich in den Kopf gesetzt. Und was soll ich sagen, etwas besseres hätten wir für heute nicht finden können.
    Als wir aus dem Auto aussteigen, ahnen wir noch nicht, was wir hier alles finden werden. Wir verlassen den Parkplatz unterhalb der Burg und stehen nach 50 m vor einem mittelalterlichen Ständerhaus, dessen Obergeschoss auf gewaltigen Holzsäulen ruht. Rechts und links führen geschwungene holztreppen ins Obergeschoss hinauf. Die Treppen führen in einen großen dunklen Raum, der in einen Korridor mit rechts und links abgehenden Kammern unterteilt ist. In jeder der kann man befinden sich leuchtende Glasbilder, deren Motive an große Meister, wie z.b George Braque und Pablo Picasso, erinnern. Bei näherem betrachten erkennen wir, dass die Bilder aus mehreren Schichten bunter Glasstücke zusammengesetzt sind. So etwas haben wir bis jetzt noch nie gesehen! Am Abend finde ich auf Google die Beschreibung dieser besonderen Kunstform, Gemaille genannt. So eine Überraschung! Wir lassen uns eine ganze Weile von den Bildern verzaubern, bevor wir wieder hinunter steigen. Wir laufen ein Stück weiter und ich entdecke an einem gartenzaun ein handgemaltes Schild, dass hausgemachten Honig anbietet. Vor dem Haus steht ein alter Mann und wir gehen auf das Grundstück und machen uns bemerkbar. Als als der mich auf Französisch anspricht, sage ich meinen standardsatz "je ne comprends pas français très bien, un petit peu seulement", was ihn dazu ermutigt, ausschweifend weiter zu reden. Viel verstehe ich nicht, nur so viel, dass es um den Honig geht. Da immer wieder das Wort jaune fällt, vermute ich, dass es sich um Rapshonig handelt. Wir kaufen einen Topf Honig für 6 €, Rupert fotografiert mich mit dem netten Herrn und wir laufen weiter. Eine Nebenstraße führt uns über eine Brücke zu einem Wanderweg am Fluss entlang. Wir schlendern gemächlich den Weg entlang und betrachten das Dorf mit der riesigen Burg und einer ebenfalls großen Kirche auf der anderen Seite des Flusses. Die Hunde können hier freilaufen und sich so richtig austoben. Der Weg führt uns nach einer Weile durch malerische Gassen zum verfallenen teil der Burg, hinter dessen Tor sich der Schlossgarten erblicken lässt. Wir wären schon gerne hineingegangen, doch 20 € waren uns doch zu viel. Dafür reicht unser Budget einfach nicht.
    Bis auf eine kleine Pizzeria sind die wenigen Lokale im Dorf noch geschlossen. Wir haben Kaffeedurst und zwängen uns auf zwei Barhocker der kleinen gut besuchten Terrasse. Hier gibt es nur Espresso und der ist gut und günstig. Was wollen wir mehr. Ein Buch vielleicht! Nicht weit von der Pizzeria entfernt steht einer dieser öffentlichen Bücherschränke, die es bei uns mittlerweile überall gibt. Rupert und ich schauen die Bücher einmal durch, und ich entdecke eins, das ich als Geschenk für Claudia mitnehme.
    Wir sind ganz erfüllt von allem, was dieser kleine Ort uns zu bieten hatte, und machen uns beglückt auf die Weiterreise.
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