Sabbatjahr

September 2021 - July 2022
A 334-day adventure by Karin Read more
  • 69footprints
  • 10countries
  • 334days
  • 312photos
  • 20videos
  • 22.4kkilometers
  • 1.7kkilometers
  • Day 25

    Attentione tornante - Achtung Kehre

    September 25, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    So langsam sind wir so entspannt, dass wir nicht mehr wissen welcher Wochentag ist.
    Am Mittwoch, nein Donnerstag sind wir zügig von unserem Stellplatz im Passeiertal aufgebrochen um einem Wandertip zu folgen. Für 30 Kilometer haben wir eine Stunde benötigt. Wenn die Italiener eins können, dann Passstraßen bauen. Jens ist gefahren, mir wurde schlecht (was nicht an Jens Fahrkünsten lag). Bei unserem Wandertip angekommen haben wir eine wunderschöne Wanderung zum "Knottenkino" unternommen. Auf einem flachen Felsen waren echte Klappstühle aufgebaut und der Hauptfilm hieß: "Gigantische Aussicht". Auf dem Rückweg ist Jens leider gestürzt (er hat extrem ausgeleierte Bänder), hat sich aber zum Glück nur 2 Schürfwunden am Knie und Ellbogen zugezogen. Er nimmt diese Stürze immer mit Humor, mir sitzt der Schrecken immer etwas länger in den Knochen.
    Auf dem Weg zurück ins Etschtal durfte ich die tornanten fahren und Jens wurde schlecht. Allein Luise und Martha sitzen/liegen im WOMO als beführen wir die kerzengerade Route 66.
    Gegen Nachmittag haben wir spontan auf einem Campingplatz in Vilpiano gehalten und glücklicherweise einen Stellplatz für 2 Nächte ergattert. Dieser Stellplatz hat sich als echtes Juwel entpuppt. Es gab einen Pool und die Pizza, die Penne, die Pommes und nicht zu vergessen der Rotwein waren vorzüglich. Die Apfelernte hat übrigens begonnen.
    Gestern sind wir mit der Seilbahn in Vilpiano auf den Berg geschwebt und haben eine Wanderung nach St. Ulrich (eine Empfehlung des Campingplatzbesitzers) unternommen. Es ging immer steil, wirklich steil, bergauf, ca. 1 Stunde lang. Oben angekommen hatten wir einen wunderbaren Blick. Ich dachte eigentlich, wir erwandern eine urige Almhütte. St. Ulrich hat sich jedoch als beliebtes Ausflugslokal entpuppt, dass gerne von älteren Herrschaften in ihren Mercedes/BMW-Cabriolets angesteuert wird. Deren einzige Anstrengung bestand darin, sich möglichst unfallfrei aus ihren tiefergelegten Flitzern zu schälen. Wir haben uns auf jeden Fall unsere Schokotorte verdient. Zurück von der Wanderung sind Jens und Luise in den Pool gehüpft, ich habe Fotos gemacht.
    Heute sind wir weiter zum Kalterer See gefahren. Und der frühe Vogel ergattert den vorletzten Platz auf dem Campingplatz "Gretl am See", echt Suff gehabt. Auf dem Stellplatz vor dem Campingplatz haben wir übrigens vor 9 Jahren schon mal gestanden. Damals war alles noch etwas improvisierter, heute ist es hier super touristisch mit Bar und Boutique. Der Campingplatz selbst hat zum Glück nichts von seinem Charme verloren. Luise und Jens waren schon im See schwimmen bzw. SUP fahren. Ich habe, wie immer wenn nasses Wasser ins Spiel kommt, lieber Fotos gemacht. Hier bleiben wir jetzt 3 Nächte, wir brauchen morgen Abend nämlich dringend Strom um die Bundestagswahl zu verfolgen.
    Jetzt kocht Jens unser Abendessen und wir sitzen danach hoffentlich noch länger draußen vorm WOMO.
    Für Morgen ist schlechtes Wetter angesagt, mal schauen.
    Liebe Grüße von den zwei Wasserratten und von mir
    Read more

  • Day 29

    Am Gardasee beginnt der Süden ...

    September 29, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    ... wusste schon der gute alte Goethe von seiner Italienreise zu berichten.
    Und genau da sind wir jetzt.
    Die (vor)letzte Station war der Kalterer See, von dem ich ja schon einige Impressionen geschickt hatte. Wir waren jeden Tag am See und selbst ich habe meine Füße vom Steg in das glasklare aber auch sehr kalte Wasser baumeln lassen. Dabei haben die sehr großen Fische (jemand sagte, es wären Karpfen) an meinen Fußzehen geknabbert. Ein Erlebnis der besonderen Art. Die Karpfen haben uns an Cyprinus vom "Kleinen Wassermann" erinnert.
    Auch am Kalterer See haben wir eine junge Familie mit ihrer 3jährigen Tochter kennengelernt und gleich, wenn auch zufällig, eine Weinprobe gemacht.
    Nach 3 erholsamen Nächten ging es dann zum Gardasee. Ich hatte die romantische Idee von Lazise, wo ich 1976 mit meiner Familie und Oma und Opa schon zelten war. Das war mein schönster Familienurlaub. Zu damals hat sich viel verändert, was sich schon bei der Stellplatzsuche gezeigt hat. Schlussendlich sind wir auf einem großen Stellplatz für noch größere WOMO gelandet. Ich habe mich echt untermotorisiert gefühlt (siehe Foto von einem dieser Monster). Dieser Parkplatz war außerhalb von Lazise, für Leute die natürlich mindestens E-bikes oder Vespas oder gar kleine Smarts mitführen, kein Problem. Wir sind trotzdem todesmutig mit unseren Rädern nach Lazise City geradelt, immer teils steil bergab. Dort haben wir zufällig eine klitzekleine Bucht gefunden, die nur noch von einem anderen Pärchen besucht war. Luise hat sich natürlich sofort in die Fluten gestürzt und mit Wonne geplanscht. Die Bucht war so klein, dass zwei Schwäne, die angeschwommen kamen und sich sehr ausgiebig geputzt haben, den Weg zurück zum Ufer versperrt haben. Schlussendlich konnte Luise zum Glück doch den See verlassen und wir haben uns italienisches Eis gegönnt. Direkt am schönen Hafen von Lazise. Der Weg nach Hause war schweißtreibend aber wir haben es gut geschafft.
    Auf unserem etwas trostlosen Platz angekommen haben wir uns in die nächste kleine und urige Pizzeria gerettet und dort sehr lecker gespeist. Heute Morgen hat Jens dann eine Erkundungsfahrt mit dem Rad gemacht und dabei den Campingplatz entdeckt, auf dem wir jetzt glücklich und zufrieden und endlich direkt am Gardasee, stehen. Und hier bleiben wir jetzt auch einige Zeit, denn (s.o.): Am Gardasee beginnt der Süden!
    Ciao Karin
    Read more

  • Day 32

    Der Wackelzahn wackelt nicht mehr

    October 2, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Diese Info beschreibt so ziemlich das aufregendste, was sich hier zur Zeit ereignet.
    Wir stehen immer noch auf dem Campingplatz Le Palme in Lazise und genießen die spätsommerlichen Tage. Teils am Pool, teils am und im See selbst oder wir unternehmen Fahrradtouren nach Peschiera del Garda und Lazise. So lange wie hier (insgesamt werden wir voraussichtlich 6 Nächte bleiben) waren wir noch nie an einem Fleck. Wobei das nicht ganz stimmt. Wir sind innerhalb des Platzes 3mal (!) umgezogen, jeweils nur ein paar Meter weiter und jetzt endlich haben wir TV-Empfang. Sehr wichtig, da morgen die Eintracht gegen Bayern spielt und Jens das natürlich schauen möchte.
    Zurück zur Wackelzahngeschichte: Wir alle kennen Luise und ihren Hang zum Drama. Dieser "Begabung" ist es auch zuzuschreiben, dass wirklich alle Urlauber am Pool live und in Farbe das Drama um den Wackelzahn miterleben durften. Die frohe Kunde machte so schnell die Runde, dass Jens, der zum tatsächlichen Höhepunkt des dentalen Ereignisses nicht anwesend war, von anderen Campern am WOMO über das freudige Ereignis informiert wurde.
    Luise, nicht untätig, legte den frisch ausgefallenen Milchzahn unter ihr Kopfkissen und hoffte die ganze Nacht inständig, dass auch in Italien der Brauch der Zahnfee üblich ist. Leider vergebens, was sie dazu veranlasste sich ein schön glänzendes 20-Cent-Stück aus meinem Portemonnaie zu angeln und neben den Zahn zu legen. Sie war sehr zufrieden mit sich als ihre eigene Zahnfee.
    Na dann, Ende gut, alles gut!
    Jetzt habe ich doch wieder relativ ausführlich geschrieben. Eigentlich wollte ich den heutigen Eintrag dazu nutzen um über das italienische Klopapier zu schreiben. Das hebe ich mir für einen nächsten Eintrag auf und mache bis dahin noch weitere Recherchen zu diesem Thema.
    So long und ciao Karin und alle anderen
    Read more

  • Day 36

    Wellen, Wind, Venedig

    October 6, 2021 in Italy ⋅ 🌧 15 °C

    Wir sind seit gestern Nachmittag in Venedig. Genauer gesagt auf einem Campingplatz in Punta Sabbioni, gegenüber von Venedig.
    Den Gardasee haben wir am Montag Abend gebührend verabschiedet, mit Pizza und Vino. Eigentlich wollten wir ein Picknick am Steg machen, leider hat es angefangen zu regnen, so dass wir gemütlich im WOMO gegessen haben. Gestern nach dem Frühstück haben wir uns dann von unseren Camper-Nachbarn verabschiedet und sind Richtung Venedig gestartet.
    Dort angekommen haben wir einen Spaziergang zum 2 Kilometer entfernten Strand unternommen und Luise und Jens haben sich prompt in die Wellen (gefühlt meterhoch) der Adria gestürzt. Luise zum 1. Mal in ihrem Leben. Martha und ich haben ängstlich am Ufer gewartet und waren heilfroh, als beide wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Auf den Schreck hat mich Jens zu einem Drink in die Strandbar eingeladen und Luise hat noch lange Sandburgen gebaut. Leider hatte ich keine Kamera dabei.
    Heute Morgen haben Luise und ich homeschooling gemacht, Jens ist mit Martha eine große Runde gelaufen. Gegen Mittag sind wir dann mit der Fähre nach Venedig übergesetzt. Das Wetter war stürmisch aber zum Glück hat es nicht angefangen zu regnen. Wir haben uns durch die engen Gassen treiben lassen, Eis und Pizza gegessen und eine Fahrt über den Canale Grande gemacht. Glücklich und zufrieden, sehr müde und voller Eindrücke sind wir nun wieder in unserem WOMO, gerade rechtzeitig vor dem Regen. Jetzt haben wir auch einmal Venedig gesehen, Jens und ich bereits zum wiederholten Male und Luise zum ersten Mal. Mich strengen Städte immer sehr an, aber was tut man nicht alles für die Bildung seiner Mitmenschen.
    Wie es ab Morgen weiter geht, machen wir vom Wetter abhängig. Die ungefähre Richtung wird tatsächlich Graz in Österreich sein. Wir wollen uns dort mit Emma und ihrer Familie treffen.
    Vielleicht tanken wir vorher nochmals Sonne hier an der Adria, die Vorhersagen sind leider nicht besonders prickelnd. Wir werden sehen.
    O Sole Mio und Ciao von Jens seiner Frau (reim' dich, oder ich beiß' dich)
    Read more

  • Day 39

    Übermut tut selten gut oder Sturz Nr. 2

    October 9, 2021 in Italy ⋅ 🌙 15 °C

    Heute ist Jens leider wieder gestürzt. Diesmal vom Fahrrad und zum Glück ist ihm, außer einer Schürfwunde am Knie und einer kleinen Wunde am Finger, nichts schlimmes passiert. Der Grund des Sturzes ist selten dämlich. Er wollte mir während der Fahrt mein Popöchen tätscheln. Was ihm gelang, die Fläche ist schließlich groß genug. Leider hat sich danach sein Lenker in meinem Korb verheddert und schon hat es Platsch gemacht. Wieder sitzt der Schreck bei mir und Luise tiefer als bei Jens.
    Aber jetzt der Bericht der letzten Tage:
    Nach unserem Tagesausflug in Venedig sind wir einen weiteren Tag auf dem dortigen Campingplatz geblieben. Das Wetter war sehr stürmisch, teilweise regnerisch und auch nicht besonders mild. Wir haben die Zeit genutzt um einen langen Spaziergang am Strand zu unternehmen, gemeinsam zu spielen und leckere Dinge zu kochen. Luise hat Pesto gemacht und ich aus allen angefallenen Brotresten Semmelknödel.
    Gestern Vormittag sind wir dann nach Grado aufgebrochen. Wir haben die Staatsstraße entlang der Küste gewählt und sind durch viele kleine Dörfer gefahren. Nachmittags waren wir in Grado, auf einem Stellplatz direkt an der Adria. Leider war das Meer gerade nicht da. Wir sind deshalb am Strand entlang ins Städtchen gelaufen und haben die vielen, jetzt menschenleeren Hotels angeschaut. Auf dem Rückweg haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen.
    Heute Morgen mussten wir umparken, zum Glück nur auf die andere Straßenseite. Auf dem gestrigen Parkplatz findet Morgen ein Motorrad-Cross-Rennen statt. Nach einem gemütlichen und wieder sehr späten Frühstück sind wir mit den Rädern losgefahren. Diesmal in die andere Richtung. Pause haben wir an einer Stelle am Strand gemacht, an der sehr viele Kitesurfer durchs Wasser gerauscht sind. Der Wind war sehr stark und die Männer sind nur so an uns vorbeigeschossen und teilweise geflogen. Luise wollte sich danach natürlich auch in die Fluten stürzen. Jens war das nicht ganz unrecht. Also rein in den Neoprenanzug und ab ins Wasser.
    Auf dem Rückweg ist Jens dann gestürzt.
    Jetzt sitzen wir gemütlich im WOMO und läuten den Abend ein. Jens liest Luise Harry Potter vor, ich schreibe und danach koche ich. Es gibt als Vorspeise Gorgonzola an Feige mit Cracker, als Zwischengang Tomate-Mozarella und als Hauptspeise Pesto mit Pasta. An dieser Stelle klingt sich dann auch Luise ein. Die korrespondierenden Getränke werden Aperol Spritz, Bier, Rotwein, Fanta und Grappa sein. Wer was trinkt bleibt mein Geheimnis.
    Morgen fahren wir übrigens nicht weiter Richtung Süden. Wir machen eine kleine Schleife nach Österreich, nach Leibnitz in die Steiermark. Dort treffen wir Familie Leible/Haas und meine neue Kreditkarte. Damit der Rubel weiter rollen kann.
    Also Ciao Italia und Servus Austria
    Read more

  • Day 45

    Indian Summer in Austria

    October 15, 2021 in Austria ⋅ ⛅ 10 °C

    Wenn Engel reisen ...
    Wir haben super schönes "Goldener Oktober" Wetter.
    Seit heute Mittag am Klopeiner See in Kärnten aber auch schon die letzten Tage in der Steiermark.
    Apropos die letzten Tage, hier kommt mein Bericht der letzten Woche.
    Am Sonntag sind wir morgens von einem Brummen und Dröhnen der Motocross-Räder geweckt worden und auch die Luft war bereits benzingeschwängert. Für uns ein klares Zeichen für den Aufbruch von Grado. Wir hatten schließlich Großes vor, wollten wir doch quer durch Slovenien nach Österreich fahren. Die Fahrt hat wunderbar geklappt, an manchen Stellen war es jedoch sehr windig (der Bora, wie wir später erfuhren). Nachmittags sind wir beim Teichwirt in Gabersdorf/Südsteiermark angekommen, wo wir die Nacht verbracht haben. Auf unserer Abendrunde mit Martha haben wir die Ausstellung einer Außenküche eines Schreiners entdeckt. So eine Außenküche möchte ich auch haben, allein die Größe unseres Hofes reicht hinten und vorne nicht aus. Aber träumen darf man ja noch.
    Am nächsten Tag sind wir in eine Therme gefahren und waren danach so richtig sauber. Genau richtig für unseren Besuch bei den Großeltern von Emma in Gralla. Wie schön, Emma und ihre Eltern wiederzusehen. Auf dem Bauernhof leben Oma und Opa und allerlei Getier. Die Ponys Boris und Jona, die Hunde Luna und ihr Freund, dessen Name ich vergessen habe , 2 Hängebauchschweine, Enten, Katzen und super lustige Ziegen mit "Schaukelohren", die mich total an Elvira Klickerklacker vom Klie-, Kla-, Klawitterbus (die älteren unter uns kennen diese Sendung vielleicht noch) erinnern.
    Mit Emma und ihren Eltern waren wir am nächsten Tag gleich nochmal in einer Therme, mit Rutschen und heißen Quellen und, ganz wichtig für Jens und mich, einer Saunalandschaft.
    Am nächsten Tag sind wir zum Schloss Seggau gewandert und haben von dort den wunderschönen Blick zum Sulmsee und zu den Weinbergen der steirischen Weinstraße genossen. Abends hat Harald für uns selbst gesammelte Kastanien gegrillt und dazu haben wir Sturm getrunken, das ist der österreichische Federweiße.
    Gestern sind wir zum größten Motorikpark Europas nach Gamlitz gefahren und haben alle 41 Stationen ausprobiert (die Kinder wirklich alle, die Erwachsenen einzelne auserwählte). Das hat viel Spaß gemacht. Danach ging es zu einem Buschenschank an der Weinstraße. Hier sind die Straßen sehr kurvig und der Wein wächst an steilen Hängen. Der Wein und das Essen waren köstlich.
    Heute Morgen haben wir uns von allen verabschiedet und sind über Soboth schön steil und eng und kurvig zum Klopeiner See gestartet. Wir sind durch viele kleine Dörfer gekommen mit lustigen Namen. Am besten hat mir "Großklein" gefallen und tatsächlich gab es auch "Kleinklein". Jetzt stehen wir auf dem hiesigen Campingplatz als die letzten und einzigen Camper weit und breit. Unsere Abendrunde haben wir auf der Seepromenade gemacht. Morgen wollen Jens und Luise tatsächlich schwimmen gehen. Nach einem kurzen Temperaturtest ist das Wasser angeblich nicht kalt. Ich glaube, ich bin mit Verrückten unterwegs. Mich bringen jedenfalls keine 10 Pferde ins Wasser.
    Jetzt werde ich mit meinen Mitreisenden verhandeln müssen, wer den Abwasch erledigt. Ich habe schließlich gekocht und bin nun völlig erschöpft und sehr satt. Es gab super schlotziges Risotto, echt lecker. Ich werde berichten, wer letztendlich spülen war.
    Liebe Grüße an alle
    Karin
    Read more

  • Day 51

    Vom Tellerwäscher zum ...

    October 21, 2021 in Austria ⋅ 🌧 7 °C

    Ich habe gespült, war ja klar. Jens hat sich zum Abtrocknen durchgerungen, immerhin.
    Das war am Freitag Abend. Am Samstag haben wir es ruhig angehen lassen. Ich bin eine Runde um den See laufen, Jens und Luise haben in der Zeit das Frühstück vorbereitet. Danach sind wir gemeinsam an der Uferpromenade entlang geschlendert und wieder in der gestrigen Bar für eine Orangina und 2 Bier eingekehrt. Die letzten Wochen waren wir mehr oder weniger von Rentnern, recht rüstigen natürlich, umgeben, in der Bar waren lauter junge Leute. Eine erfrischende Abwechslung. Abends haben wir gespielt und sonst nichts mehr gemacht. Am Sonntag sind wir auf den Kitzelberg gewandert, mit tollem Blick auf den Klopeiner See. Und da es mir in der Bar so gut gefallen hat, musste meine Familie danach auch nochmal fast komplett um den See laufen, um ein weiteres Mal einzukehren.
    Am Montag sind wir dann zur Weinebene gefahren. Hier wohnen wir in einer Almhütte auf 1666 Metern. Wieder war das schönste Wetter und wir haben uns auf ein "richtiges" Haus mit viel Platz gefreut. Das Haus ist wirklich sehr schön, allein ich habe sehr schlecht geschlafen. Am nächsten Morgen konnten wir den Kaffee auf der Terrasse trinken, so warm war es. Nach dem Frühstück sind wir zur Grillitschhütte gelaufen, eine wunderschöne Wanderung auf dem Hochplateau und genau auf der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten. An der Hütte angekommen hatten wir einen tollen Weitblick in die Ebene (genannt Himmelreich) und auf die schneebedeckten Berge in der Ferne. Der Weg zurück war ein Klacks. Solche Tage liebe ich, wir waren die ganze Zeit an der frischen Luft. Am frühen Abend sind Jens und ich in "unsere" Sauna gegangen, Luise durfte TV glotzen.
    Auch am nächsten Morgen gab es den Kaffee auf der Terrasse, und das Ende Oktober. Wieder sind wir gewandert, diesmal etwas abenteuerlicher querfeld ein, da wir den eigentlichen Weg nicht gefunden haben. Dennoch war es eine schöne Wanderung mit dem Abschluss auf der Göslerhütte, die nur 5 Minuten von unserem Häuschen entfernt liegt. Zu Hause angekommen, sind Jens und ich wieder in die Sauna gegangen, Luise durfte TV glotzen.
    Heute sind wir alle ein bisschen platt. Aus Jens' Männerschnupfen ist ein Familienschnupfen geworden. Luise war fast den ganzen Tag im Schlafanzug, musste aber trotz Rotznase homeschooling über sich ergehen lassen. Ich habe, auch mit laufender Nase, das WOMO geputzt und Jens hat sich von seinem Missgeschick von gestern erholt. Ich vergaß zu erwähnen, dass er sich beim Aufschneiden des Brotes richtig tief in den Daumen geschnitten hat. Ein Blogeintrag ohne Katastrophenmeldung wäre ja auch irgendwie langweilig.
    Jetzt wird es langsam dunkel hier oben auf der Weinebene und Jens und ich gehen gleich ein letztes Mal in die Sauna. Luise möchte mit, vielleicht gefällt es ihr. Wenn nicht, darf sie wieder TV glotzen.
    Morgen früh fahren wir über den Wörthersee weiter nach Italien (Luises Kommentar: da waren wir doch schon). Grob angepeilt haben wir die Po-Ebene. Laut Wettervorhersage sind dort 20°. Vielleicht schaffen wir die knapp 400 Kilometer nicht, dann machen wir vorher nochmal einen Übernachtungsstop, wir haben ja Zeit.
    Die letzten 2 Wochen in Österreich waren sehr schön. Wir hatten Glück mit dem Wetter, haben Sandra, Harald und Emma getroffen, tolle Wanderungen gemacht, viel sauniert und natürlich besonders lecker gegessen und getrunken. Die Latte für Italien hängt demnach hoch.
    Wie es genau in Italien weitergeht, ist noch unklar. Wir lassen uns treiben und schauen, wo es uns gefällt. Herausforderung ab jetzt wird sein, offene Campingplätze/Stellplätze zu finden, die Saison ist definitiv vorbei. Hoffe, dass uns dies gelingt, bin aber guter Dinge.
    Liebe Grüße und servus von Karin
    Read more

  • Day 54

    Der Barbiere von Cesenatico

    October 24, 2021 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Mein letzter Blogeintrag ist erst 3 Tage her aber seitdem sind wir weit gereist. Deshalb jetzt meine Aktualisierung.
    Am Freitag sind wir morgens von der Weinebene weggefahren und durch Österreich am Wörthersee vorbei weiter Richtung Italien gefahren. Die Fahrt war angenehm, das Cruisen auf den Autobahnen ist entspannt. Luise sitzt auf der Rückbank und darf Handy gucken oder etwas hören, Martha liegt in der Garage und tut keinen Mucks und Jens und ich wechseln uns beim Fahren ab. Auf dem Weg von Italien zurück nach Österreich vor gut 2 Wochen haben wir "die Schöpfung" von Haydn gehört. Jens rührt die Musik jedesmal so sehr, dass er Tränen in die Augen bekommt. Auch ich mag die Musik, was ich nicht von vielen klassischen Stücken behaupten kann. Auf der Fahrt vorgestern haben wir Hugo Egon Balder gehört, bitterböse Texte und sehr witzig. Diesmal hatte ich Tränen in den Augen vor Amusement.
    Tatsächlich sind wir 400 Kilometer gefahren. Unser Ziel war ein Stellplatz in Boccasette in der Po-Ebene (Tip aus dem Reiseführer meines Vertrauens). Glücklich angekommen haben wir uns erstmal ein bisschen ausgeruht, haben uns kurz die Beine vertreten und sind dann auf der Flucht vor den Schnaken ins WOMO geflüchtet. Dort haben wir gemütlich gegessen und gespielt.
    Auf der Fahrt zu unserem Stellplatz sind wir meilenweit durch sehr flache Gegend gefahren, die riesigen Felder waren alle schon abgeerntet (keine Ahnung, was dort angebaut wurde) und viele kleine und größere Kanäle haben das Land durchzogen. Besiedelt ist die Po-Ebene eher spärlich und die Häuser wirken alle ziemlich heruntergekommen und teilweise auch unbewohnt. Leider haben wir auch sehr viele totgefahrene rattenähnliche Tiere am Straßenrand gesehen. Der erste Eindruck von Jens lautete: Die Po-Ebene ist fürn A.... . Wir wollten ja aus dem herbstlichen Bergen in den noch sommerlichen Süden. Das ist uns gelungen, es waren 20 ° und nachts haben Luise und ich in unseren warmen Winterbetten geschwitzt. Am nächsten Morgen sind wir kurz durch den Ort geschlendert auf der Suche nach dem angekündigten Strand. Wir haben ihn nicht gefunden und daraufhin beschlossen, unsere sieben Sachen zu packen und weiter an der Adria entlang Richtung Ravenna zu fahren. Gleich 2 Reisetage hintereinander, nicht gerade meine Wunschvorstellung vom Sabbathjahr aber ausnahmsweise okay. Im letzten Blog habe ich unsere zu erwartende Herausforderung bereits geahnt, und genau dieses Problem ist jetzt Realität geworden. Es gibt nur noch sehr wenige offene Campingplätze. Die Suche nach einem geöffneten Platz hat uns gestern Nachmittag dann hierher verschlagen. Zum Glück haben wir früh genug begonnen zu suchen, sodass wir um 16.00 Uhr glücklich in Cesenatico angekommen sind. Der Campingplatz ist sehr groß (1000 ! Stellplätze), sehr 50er Jahre Charme und sehr einsam, da alle Dauercamper (gefühlt 999 okupierte Plätze) schon in der Winterpause sind. Ein Sanierungsstauproblem gibt's hier auch, in den Sanitäranlagen gibt es tatsächlich noch "Franzosenklos", ist das zu fassen. Jens ist ganz geknickt, weil es mir hier nicht gefällt. Ich finde es gar nicht so schlimm, auch solche Campingplätze gibt es noch, die Relikte einer vergangenen Zeit. Außerdem fühle ich mich in unserem WOMO echt wohl. Hier kann ich mir gut die vielen deutschen Touristen der 50er Jahre vorstellen. Auch am Strand entlang bis ins Städtchen (ca. 4 Kilometer) steht eine Bettenburg-Bauruine nach der anderen, alle verlassen und kaputt, echt gruselig. Vor 70 Jahren muss hier die Hölle losgewesen sein. Das Örtchen selbst ist rund um den Hafen schnuckelig und wuselig, hier waren wir heute Nachmittag mit den Rädern. Ich habe das leckerste Eis ever gegessen (Nüsse mit Salz), Jens hat sich einen hoody gekauft (ehemals Kapuzenpulli) und Luise hat eine Zuckerwatte schnabuliert.
    Heute Morgen waren Jens und Luise auf dem campingplatzeigenen Friseur. Auf den ersten Blick eine nette Frau. Leider hat sie Luise beim Fönen fast ihre Kopfhaut versengt und Jens einen fiesen "Hitler"-Nacken rasiert. Luise konnte ich retten, Jens Haare wachsen bekanntlich schnell nach. Und einen schönen Mann entstellt bekantlich nichts! An meinen Schopf lasse ich jedenfalls nur Elena und Nele. Martha wurde kurzerhand auch noch gestriegelt.
    Jetzt bereiten wir uns auf den Abend vor. Gerade gab es antipasti und gleich pesce e carne e potatopuree und die Eintracht. Ein rundes Abendprogramm mit dem Sieg der Frankfurter, hoffentlich.
    Wir bleiben hier noch die nächsten 2 Nächte. Ich brauche Zeit um unsere nächsten Schritte zu planen (ab morgen kann Jens auch wieder mitüberlegen. An den Wochenenden ist sein Kopf mit Fußball beschäftigt) und für homeschooling mit Luise. Die Temperaturen hier sind angenehm. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir weiter an der Adria bleiben oder uns ins Landesinnere wagen sollen. Die Übernachtungsmöglichkeiten werden das entscheidende Kriterium sein. Ich werde es recherchieren und natürlich berichten.
    Bis dahin, liebe Grüße und arrividerci
    Karin
    Read more

  • Day 59

    Kursänderung

    October 29, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Ihr Lieben,
    heute reisen wir nach Hause. Natürlich in kleinen Etappen und immer nur soweit, wie wir kommen.
    Meine liebe Familie hat mich einen Monat "geschont" und nicht wirklich ehrlich über den Gesundheitszustand meines Vaters berichtet. Jetzt geht es ihm wohl so schlecht, dass wir natürlich nach Hause fahren.
    Jens, Martha und Luise sagen dem Meer gerade tschüss, wir packen danach zusammen und fahren los.
    Dies ist also mein vorerst letzter Eintrag.
    Wie es weitergeht steht noch in den Sternen,
    ich werde berichten
    Liebe Grüße an alle von mir,
    Karin
    Read more

  • Day 113

    Wieder auf Kurs oder Sabbathjahr 2.0

    December 22, 2021 in Germany ⋅ ☁️ -2 °C

    Moin,
    seit meinem letzten Eintrag vor knapp 2 Monaten ist sooo viel passiert.
    Aus Mittelitalien sind wir binnen 4 Tagen nach Hause gefahren, mit Übernachtungsstops u. a. in Malcesine am Gardasee (Jens hat mir dort ein wunderschönes Olivenbäumchen geschenkt) und Kempten. Am Montag, den 1.11. sind wir nachmittags in Hochheim angekommen. Luise haben wir bei ihrer Freundin Emma auch zum Übernachten abgegeben, Jens und ich sind zu meinen Eltern gefahren. Am Abend kamen meine beiden Brüder und meine Schwägerin Yvonne zu uns. Wir haben gemeinsam Pizza gegessen und mein Vater lag im Pflegebett bei uns im Wohnzimmer und hat friedlich geschlafen. Als sich abends dann alle verabschiedet haben und es ruhig im Haus wurde und nur noch meine Mutter im Raum war, hat mein Vater seinen letzten Atemzug getan und ist friedlich eingeschlafen. Seine Frau war bis zum Schluss bei ihm und er konnte in Frieden gehen. Das ist natürlich sehr traurig für uns alle aber gleichzeitig ist der Gedanke tröstlich, dass er so gehen konnte, wie er es wollte. Zu Hause und bis zuletzt bei seiner geliebten Frau. Während ich diese Zeilen schreibe, laufen mir die Tränen. Der Technik sei Dank verläuft die Tinte nicht.
    Jetzt beginnt die Zeit ohne unseren Vater und Opa und natürlich ohne den Mann meiner Mama, was immernoch recht surreal ist. Wir alle müssen uns daran gewöhnen, dass er nicht mehr da ist.
    So sind die Monate November und Dezember ins Land gezogen. Wir 4 Gudehuses (3 Menschen und unsere Martha) wohnen bei meiner Mutter und bringen Stimmung und Hundehaare ins Haus. Das erste Mal seit 30 Jahren (mein Gott, bin ich alt) wohne ich mit meiner Mutter unter einem Dach, was für alle Beteiligten eine echte Umstellung und auch Herausforderung ist. Systeme und unterschiedliche Tagesabläufe prallen täglich aufeinander und müssen jeden Tsg aufs neue justiert werden. Ich hoffe, dass uns dies ohne größere Blessuren bis dato gelungen ist und uns auch die nächsten verbleibenden Wochen gelingt.
    Hier beginnt nun der zukünftige Plan unserer Reisen, schließlich sind wir im Sabbathjahr.
    Bevor ich in die Zukunft schaue, kurz ein Rückblick auf unsere Aktivitäten der letzten 2 Monate.
    Nach dem Tod meines Vaters gab es viele organisatorische Dinge zu erledigen, wobei ich meine Mutter unterstützt habe. Parallel dazu war homeschooling angesagt (Luise arbeitet sooo langsam und so ergeizbefreit), was meine Nerven beansprucht. Und natürlich die Weihnachtsbäckerei. "Backen bis der Notarzt kommt" stellt nicht die geringste Übertreibung dar. Meine Mutter bug (oder heißt es backte) Tag und Nacht, echt krass. Meine Unterstützung war punktuell und nicht erwähnenswert. Mit dem Tempo meiner 84jährigen Mutter komme ich nicht mit. Homeschooling, Plätzchen backen, Schlitten fahren im Taunus, Schlittschuhlaufen auf der Henkell Eisbahn in Wiesbaden, Theaterbesuche in Mainz und Wiesbaden ("die Bremer Stadtmusikanten", "der kleine König Kalle Wirsch"), Gänseessen im Bootshaus in Mainz, verschiedene Glühweinfeste mit Freunden, 5 Tage Urlaub im Center Park Hochsauerland, Starlight Express in Bochum und schließlich dieser Kurzurlaub nach Hamburg waren Dinge, die wir unternommen haben. Und diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Bei längerer Überlegung fallen mir noch Weihnachtsshopping in Seligenstadt, Weihnachtsmarktbesuch in Mainz und in Hamburg (mit Möven, ist das nicht toll, dafür ohne den versprochenen Weihnachtsmann) und mehrere Kinobesuche ein. Ich höre jetzt auf zu überlegen, sonst schreibe ich morgen noch.
    Morgen fahren wir nach Hause, verbringen die Weihnachtstage dort mit Geschenkemarathon, Krippenspielteilnahme von Luise (in einer Doppelrolle: Engel 1 und Engel 2), Völlerei unterschiedlichster Art, Schrottwichteln und was sonst noch alles zum Fest der Liebe dazugehört. Am 30.12. fahren wir nach St. Englmar in den Bayrischen Wald und wie es von dort aus weitergeht, werde ich aus Bayern berichten.
    Wer bis hierhin durchgehalten hat, ist ein echter Freund, vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße von Karin
    Read more