On the road...

Seit Dienstag wir nun "on the road again" mit unseren zwei Drahteseln. Dieser kurze Footprint widmet sich jedoch dem "Unterwegs sein" mit dem Auto während der letzten Woche.
Dass die NationalparksWeiterlesen
Seit Dienstag wir nun "on the road again" mit unseren zwei Drahteseln. Dieser kurze Footprint widmet sich jedoch dem "Unterwegs sein" mit dem Auto während der letzten Woche.
Dass die Nationalparks an sich von atemberaubender Schönheit sind, sollten unsere Fotos eindrücklich gezeigt haben. Aber die ganzen Strecken dazwischen, die wir mit dem Auto zurückgelegt haben, waren auch wunderschön. Hätte man an jedem Aussichtspunkt oder an jeder schönen Stelle gehalten, wären wir jetzt noch irgendwo zwischen Grand Canyon und Bryce Canyon.
Viele Fotos davon haben wir nicht gemacht, meistens genossen wir einfach so die schöne Aussicht aus dem Auto. Ein paar nette Aussichten wollen wir dennoch mit euch teilen.Weiterlesen
Stellt euch eine riesige Treppe aus Stein vor, jede Stufe 400 Meter hoch, 300 Kilometer lang und 50 Kilometer tief. Und damit sie besonders schön aussieht, ist jede Stufe aus einem anderen Material. Klingt verrückt? Gibt es aber wirklich! Das Escalante National Monument ist auch bekannt als The Grand Staircase. Bryce und Zion sind nur ein Teil dieses gigantischen Gebildes, in dem wir die letzten Tagen wie (autofahrende) Ameisen umhergewuselt sind. Zum großen Abschluss wurde es nun an der Zeit nicht nur an den ewig langen Felswänden entlangzufahren sondern sozusagen ins Herz vorzustoßen.
Da unsere Knie vom andauernden aus dem Auto aus und einsteigen ganz wackelig geworden sind, musste ein Kräftigungsprogramm her: Wandern was das Zeug hält. Zum Auftakt suchten wir uns eine zweistündige Wanderung zu einem 38 Meter hohen Wasserfall aus. Dank dem nahegelegenen Campingplatz konnten wir morgens direkt aus dem Zelt auf den Wanderweg fallen. Die schöne und schön einfache Wanderung an einem Bach entlang zeigte uns wunderbare Farbspiele aus rotem Fels und grüner Vegetation. Und auch der Wasserfall selbst wusste zu überzeugen!
Eine teilweise nervenaufreibende 50 minütige Autofahrt mit unserem Chevy Malibu (Spitzname: Bubu) später kamen wir an einem Ort der Wahrheit an. Am Eingang der Wanderung zum Spooky und Peekaboo Slot Canyon standen zwei Metallsteelen. Nur wer zwischen diese passt, würde es auch durch die engsten Stellen dieser Canyons schaffen ohne festzustecken. Glück gehabt, trotz amerikanischem Essen haben wir durchgepasst. Auf geht's!
Am Eingang des ersten Canyons angekommen wartete die erste Herausforderung: eine knapp über drei Meter hohe ungesicherte Wand, die es zu erklimmen galt. Erwähnten wir, dass wir nur Wandersandaletten trugen? Es gibt definitiv Schuhwerk mit besserem Grip, aber schon kurze Zeit später sollte sich die Wahl als goldrichtig herausstellen. Mehrere Passagen waren knöcheltief unter Wasser. So überholten wir andere Wanderer, die ihre Schuhe trockneten, genossen die Farbspiele und die vereinzelten leichten Klettereien. Wieder im Freien wähnten wir uns in Sicherheit.
Da hatten wir die Rechnung ohne den Spooky Canyon gemacht, der seinen Namen zu Recht trägt. Schon die anfänglichen Klettereinlagen entlang mehrerer im Canyon liegenden Felsbrocken in Findlingsgröße hatten es in sich. Unten angekommen, quetschten wir uns mühsam in Kaminklettermanier durch körperenge Spalten bis wir nach 20 Minuten das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels erblickten. Für beide kratzte die Wanderung definitiv am Rand der Komfortzone und fühlte sich sehr abenteuerlich an. Welch besseres Gefühl kann man haben, um sich im Anschluss eine wohlverdiente Pizza und einen fetten Milchshake zu gönnen?Weiterlesen
Isabell und CarstenFür mich (Isabell) war es teilweise auch sehr grenzwertig. Von den grenzwertig Situationen gibt es aber keine Fotos! Auf dem Foto war schon wieder alles gut, weil wir wörtlich das Licht am Ende des Tunnel/Canyons gesehen haben.
Seit Mama Claudia zu Hause vom Bryce Canyon geschwärmt hat und sogar der Meinung ist, dass er schöner als der legendäre Grand Canyon ist, stand er bei Isabell auf der Travel-Bucket-List ganz oben. Carsten hat ihn 2013 mit Torbi zwar schon gesehen, war aber nicht abgeneigt, ihn ein zweites Mal zu besichtigen.
Auf der Fahrt Richtung Bryce Canyon wurden wir bereits vom Red Canyon auf den kommenden Tag eingestimmt. Und abends auf dem Campingplatz gab es schon ein erstes Highlight - ihr werdet in den Fotos sehen, um was es sich dabei handelt.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann in den Nationalpark, frühstückten mit einer atemberaubenden Aussicht und machten dieses mal bei ausnahmsweise besten Wetterbedingungen eine etwas längere Wanderung. Insgesamt 10 Kilometer wanderten wir durch den Canyon und verloren dabei mehrere hundert Höhenmeter, die wir am Ende wieder hochlaufen mussten.
Das Hochlaufen entpuppte sich jedoch als besonders kurzweilig, da wir uns mit einem texanischen Republikaner unterhielten, der aber überraschenderweise total nett war und auch unsere Meinung akzeptierte.Weiterlesen
ReisenderDa es kalte Brotzeit gibt, vermute ich es hat nicht geklappt und Carsten müsste fürs nächste Mal einen Kurs bei Tom Hanks in Cast Away nehmen.
Carstens Erinnerungen an den Zion Nationalpark waren sehr positiv geprägt. Toll anzusehende Felswände bis in den Himmel, schöne Wanderungen...nur die damals übergangsweise getragene Prinz-Eisenherz-Frisur würde er gerne vergessen. Grund genug zur Vorfreude auf den nächsten Besuch.
Wie sehr sich die Zeiten jedoch geändert haben. Recherchen zu den Besucherzahlen und Warnungen von Bekannten, zwangen uns zur mentalen Vorbereitung auf Menschen und zwar jede Menge davon. In der Natur. Mit Spiegelreflexkameras größer und schwerer als ein Neugeborenes.
Es sollte sogar noch besser kommen: die damals noch problemlos mögliche Durchfahrt mit dem eigenen Auto ist gar nicht mehr erlaubt. Stattdessen quetscht man sich in Shuttlebusse und fährt damit in den Canyon. Der Zugang zur beliebtesten Wanderung ist nur noch über eine am Vortag stattfindende kostenpflichtige Lotterie möglich. 2013 lief man noch einfach los.
Schweren Herzens folgten wir also unserem Instinkt und machten nur eine kleine Wanderung am Rande des Parks, die frei zugänglich war. Den Rest der Zeit verbrachten wir an einem anderen Tag im nahegelegenen Kolob-Canyon der auch zu Zion gehört. Das war vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber dafür auch wesentlich ruhiger. Genauso wie wir es mögen.Weiterlesen
Fun Fact: der diesjährige Juni ist jetzt schon der 9. verregnetste in Arizona seit Wetteraufzeichnung. Somit hingen Regenschauer und Gewitter wie ein Damoklesschwert über unserem Roadtrip.
So richtig lustig fanden wir das nicht, da wir doch in den schönen Nationalparks wandern wollten. Umso lustiger fanden wir dann die Vorstellung, ganz spontan die Natur Natur sein zu lassen und nach Las Vegas zu fahren. Waren wir doch nur etwas weniger als 2h davon entfernt.
Und Las Vegas hat uns nicht enttäuscht. Es war genau so furchtbar und schrecklich, wie wir es erwartet hatten. Konsum, Konsum, Konsum und immer alles im Überfluss. Mit unseren Wandersandaletten und dem Jutebeutel von Globetrotter fühlten wir uns auch irgendwie fehl am Platz.
Dennoch liefen wir den Strip hoch und runter, amüsierten uns über die Verrücktheit der Stadt und deren Besucher, aßen leckeres, aber viel zu überteuertes Essen, schauten uns die Casinos an, die man aus Film und Fernsehen kennt und am Abend besuchten wir eine sehr lohnenswerte Varieté-Show mit internationalen Künstler*innen.
Haben wir bereut, nach Vegas gefahren zu sein? Nein!
Würden wir es wieder tun? Auf keinen Fall!Weiterlesen
ReisenderHey Isabell, ich habe Las Vegas mit Dir aber als total cool und witzig in Erinnerung. Weisst Du noch unsere Apparatur mit der Pringles Box, um unsere Handys zu laden 😂😅? Fühl Dich gedrückt 🥰.
Isabell und CarstenHuhu Andi, ja die Erinnerung an unseren Vegas Besuch 2009 sind bei mir auch total positiv!!🥰 Aber damals war ich halt echt noch ein anderer Mensch im Vergleich zu heute. War da ja auch noch eine Konsum-Maus, Shopping-Queen und fand Städte cool! Das hat sich in den letzten 16 Jahren ja doch etwas bei mir geändert 😄 Und jaa, an die Pringles Konstruktion erinnere ich mich wieder, jetzt wo du es sagst!😄 Lieber Drücker zurück!
Der Grand Canyon - die Mutter aller Canyons! Schon zum zweiten Mal besuchten wir beide dieses Naturwunder. Isabell war 2009 mit ihrer Freundin Andi und Carsten 2013 mit Bruder Torbi bereits am South Rim. Nach einer kurzen Recherche war für uns jedoch schnell klar, dass wir uns diesmal zum ruhigeren und weniger besuchten North Rim begeben werden.
Die Ranger rieten uns wegen Gewittern davon ab, direkt im Park zu übernachten. Somit schliefen wir etwas weiter unten, aber nicht weniger gemütlich, im Wald und lauschten dem Regen auf dem Zeltdach. Ausgeruht und fit machten wir uns am nächsten Morgen um fünf Uhr auf und hatten somit alle Aussichtspunkte fast für uns alleine.
Würde man jemanden aus Buxtehude mit eingeschränktem Weltbild Fotos vom Grand Canyon zeigen mit dem Hinweis "Ist computergeniert für Star Wars", würde die Person wahrscheinlich beeindruckt nicken. Uns wundert es nicht, dass die indigenen Völker hier eine starke Magie verspürt haben. Man kann die Schönheit, die Formen und Farben genauso wenig begreifen, wie die enormen Zeiträume, die die Natur brauchte, um dieses Meisterwerk zu erschaffen.
Wir waren also auch bei unserem zweiten Besuch begeistert, beeindruckt und sprachlos. Die Bilder können dies nur ansatzweise zeigen, aber wir wollen sie euch natürlich trotzdem nicht vorenthalten.Weiterlesen
Unser zweiter Stopp führte uns am nächsten Tag schon in die Nähe des Colorado Rivers, zum Antelope Canyon. Der liegt in der sogenannten Navajo-Nation, ein von den Navajos (oder in ihrer Sprache Dine) mit etwas mehr eigener Autonomie verwaltetes Gebiet. Dazu gehört u.a. auch, ob es Sommerzeit gibt oder nicht und führt zum interessanten Umstand, dass der besagte Teil Arizonas eine andere Zeitzone hat, als der Rest. Und mit interessant meinen wir eigentlich nervig.
Doch zurück zum Canyon: dieser ist ein Slot oder Tunnel-Canyon, heißt das Wasser hat sich hier einen relativ engen Weg durch das Gestein gegraben. Vielleicht wird ja in ein paar Millionen Jahren ein zweiter Grand Canyon draus. In diesem Canyon wird man in Gruppen á 15 Personen von einem Guide durchgeschleust. Das Klang schrecklicher als es war, tatsächlich hatten wir genug Zeit, das Ganze ausgiebig zu genießen. Auch das Horrorszenario einen etwas zu voluminösen Amerikaner aus einer Spalte retten zu müssen, wurde uns erspart: es waren fast nur Ausländer dabei.
Während der Tour gab es nur vereinzelte Details zur Geologie und Entstehung, aber dafür die schönsten Motive und Steinskulpturen. So erfuhren wir, dass sowohl Apple als auch Microsoft einen ihrer Bildschirmschoner in diesem Canyon aufgenommen haben. Ihr erkennt sie bestimmt.Weiterlesen
Nach den ersten paar hundert Kilometern im Sattel, baten unsere Popos und Handgelenke um ein Päuschen! Da wir uns zufälligerweise auf der Höhe all der atemberaubend schönen Nationalparks befanden, tauschten wir Sättel mit Autositzen und los ging der Roadtrip in Richtung Westen. Yee-haw!
Weniger bekannt, aber nicht weniger spektakulär lag der Petrified Forest Nationalpark direkt auf dem Weg und bot einen fantastischen Auftakt in unsere Nationalpark-Sightseeing-Tour.
"Petrified" heißt übersetzt "versteinert" und so ließ der Forest seine Bäume ganz schön alt aussehen. Hier sind die Bäume nämlich seit rund 200 Millionen Jahren im Ruhestand. Versteinert, bunt gefleckt und härter als jeder Kaktus – diese Holz-Giganten haben ihren Zenit lange hinter sich und sehen trotzdem spektakulär aus.
Aber der Park kann mehr als nur Baum-Fossilien: bizarre Felsformationen, endlose Wüste, versteckte Petroglyphen (Wandmalereien) und eine ordentliche Portion "Wow, das ist wirklich alles echt?"-Gefühl warteten hier auf uns.
Und so fuhren wir in amerikanischer Manier mit unserem Mietwagen von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. In weniger amerikanischer Manier machten wir dann noch eine kleine Wanderung in die steinerne Landschaft hinunter und besuchten ein ehemaliges historisches Hotel, in dem wir das (bis jetzt) teuerste Eis unseres Lebens aßen. Guten Appetit!Weiterlesen
Es war der eine Satz Jeffs von der Hachita Bike Ranch der uns noch wie ein Echo in den Ohren nachhallte: "Die echte Great Divide beginnt erst nach Silver City!". Ein Blick auf die Karte zeigte uns, dass wir ca. 5-6 Tage bis zum nächsten Etappenziel brauchen würden und Essens-Nachschub frühestens am vorletzten Tag verfügbar sein würde.
Dank unserer Wanderungen in Neuseeland war das für uns mental zwar kein Problem, nur die Anzahl und Beschreibung der kleinen Wassertropfen auf unserer Karte bereiteten uns Sorgen: "Possible water" oder "Seasonal water" hörte sich nicht allzu vertrauensvoll an. Bis zu 19 Liter könnten wir zusammen theoretisch unterbringen. Aber wer will das schon einen Berg hochschleppen? So schmiedeten wir also einen Plan, der uns mindestens einmal am Tag an einer möglichst sicheren Wasserstelle vorbeibringen sollte. Auf geht's!
Nach Besorgungen am Vormittag, machten wir uns mittags auf den Weg raus aus Silver City in Richtung Lake Roberts. Wer hier Wasser vermutet, hat richtig geraten! Und sogar die Straßen waren durchweg asphaltiert. Soweit so gut!
Doch schon am nächsten Morgen verließen wir dieses asphaltierte Gefühl der Zivilisation und sollten es für die nächsten vier Tage nicht wiederbekommen. Die Gila Wilderness Mountains lagen vor uns. Aber was wild ist, ist bekanntlich auch oft schön: vorbei war das Gefühl in der Wüste zu fahren. Stattdessen umgaben uns trockene Nadelwälder, während wir einen Pass nach dem anderen hochstrampelten. Das Gefühl von unendlicher Weite und Unberührtheit umgab uns. Es gab uns Kraft und Unbeschwertheit!
Zumindest so lange bis gegen Ende des zweiten Tages ein großer Metallsplitter beschloss, nähere Bekanntschaft mit Isabells Vorderrad zu schließen. Pffff! Ein Geräusch, das kein Radfahrer gerne hört. Aber kein Problem, Ersatzachlauch ausgepackt und weiter geht's! Oder auch nicht. Der Mantel schien nicht mehr richtig zu sitzen, das Rad hatte eine Acht und quietschte dazu noch nervtötend. Sollten wir die falschen Schläuche eingepackt haben? Der Tag neigte sich dem Ende zu, deshalb beschlossen wir vorsichtig zur nächsten Wasserstelle zu eiern. Dort war es Zeit für den ersten magischen Moment - Trailmagic wie Sven sagen würde. Eine Ranch hatte frisches Wasser, eisgekühlte Getränke und Snacks am Wegesrand bereitgestellt. Was für eine Wohltat! Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass uns ein kaltes Wasser z.B. aus einem Beifahrerfenster gereicht wurde.
In den nächsten Tagen wechselten sich wunderschöne Weitblicke mit typisch amerikanischen Canyons und mental extrem zusetzenden Einöden ab. Leider blieb auch der quietschende Reifen ein ständiger Begleiter, der Isabell oftmals an den Rand des Wahnsinns - aber nie darüber hinaus - trieb. Dank diesen Umstands ist sie aber nun wieder bei all ihren Podcasts auf dem neusten Stand. Wasser fanden wir zum Glück oft genug, wenn auch viele Quellen ausgetrocknet waren und uns zur Weiterfahrt zwangen.
Am Ende des vierten Tages wartete dann endlich ein Highlight der Great Divide auf uns: Pie Town. Nicht nur ein richtiger Ort, sondern sogar so berühmt für die dort verkauften Kuchen, dass er danach benannt wurde. Außerdem trafen wir dort erstmals auf die richtig krassen Leute, die die gleiche Strecke wandern! Respekt! Zu guter letzt fand sich dort auch eine stationäre Pumpe mit genügend Power, um den Mantel mit einem sehr befriedigenden Plopp in die richtige Position zu drücken. Diese Stille!
Der nächste, letzte und nochmal sehr lange Tag brachte uns dann endlich wieder auf Asphalt, ein Umstand den unsere geschundenen Handgelenke und Popos sehr zu schätzen wussten. Wir waren beide in unterschiedlicher Weise sehr geschafft von den vielen Stunden in der Hitze auf dem Sattel und freuten uns darauf in Grants die Räder für ein paar Tage zur Seite zu stellen. Trotz der Strapazen waren wir glücklich über die tollen Eindrücke und das Gefühl des Abenteuers.Weiterlesen
Was ist einer der schönsten Sachen beim Reisen für uns? Richtig! Nette Leute kennenlernen! Und so freuten wir uns besonders auf den Ort an der Great Divide, an der die Pfade der zwei offiziellen Startpunkte zusammenkommen: Hachita.
Und die netten Leute ließen nicht lange auf sich warten. Direkt in unserer wohlverdienten Mittagspause nach 70 km in der Wüste, trafen wir zum ersten Mal auf andere Radreisende, die verrückt genug sind, dieses große Land zu durchqueren. Bei der Gruppe handelte es sich um Section-Biker. Sie haben bereits andere Teile der Great Divide absolviert und müssen jetzt "nur" noch durch New Mexico.
Nachmittags rollten wir dann zur Hachita Bike Ranch, dessen Besitzer Jeff wohlbekannt und eine Legende in der Great Divide Community ist. Jeff widmet sein Dasein den Bikern der Great Divide, shuttelt die Leute zur Grenze oder holt sie dort ab, gibt ihnen einen Schlafplatz, Dusche, Wasser und Essen. Spannende Gespräche und Anekdoten von anderen Radreisenden inklusive! So schlugen auch wir dort unser Zelt auf, ruhten uns im klimatisierten Wohnzimmer aus und knüpften Anschluss zu anderen Reisenden.
Mit einem Kanadier - Jack - verstanden wir uns besonders gut und er beschloss, sich am nächsten Morgen uns beiden anzuschließen. Und so radelten wir gemeinsam zum Sonnenaufgang das ersten Mal Richtung Norden, Kanada entgegen! Auch wenn sich die Vegetation noch nicht sehr verändert hatte, rollte es sich an diesem Tag besonders gut. Nicht nur die guten Unterhaltungen mit Jack, sondern auch die Kurven sowie die Hügel auf und ab waren eine willkommene Abwechslung nach 200 km gerader Straße im Grenzbereich zu Mexiko.
An diesem Tag machten wir leider auch erstmalig Bekanntschaft mit den sogenannten "Washboard"-Roads, die sowohl für die Räder, als auch für unsere Handgelenke und wunden Popos ein absoluter Albtraum sind. Dennoch verlief der erste Tag zu dritt so gut, dass wir beschlossen die kommenden 500 km gemeinsam zu radeln - so der Plan.
Jack sagte bei unseren Gesprächen ein paar mal "Life is what happens, while you are busy making plans". Und so schlug auch das Leben am nächsten Tag mal wieder zu: Auf einer Abfahrt mit einigen Sandlöchern blieb Jacks Hinterrad so ungeschickt hängen, dass er schwer stürzte. Isabell hörte zum Glück hinter sich den Aufprall und war sofort zur Stelle. Erst einige Minuten später war klar, dass Jack einen Krankenwagen brauchte, weil er sehr starke Schmerzen in der Hüfte hatte. Als er mehrfach fragte, wo wir sind und sich nicht mehr an unsere Namen erinnern konnte, bemerkten wir den Riss an seinem Helm. Die herbeigerufenen Profis waren zum Glück relativ schnell zur Stelle und transportierten Jack ins nächst gelegene Krankenhaus. Diagnose: gebrochene Hüfte und Rippen. Dem Kopf geht es aber zum Glück wieder gut und er kann sich auch wieder an uns erinnern.
Wir waren erst mal traurig, dass wir unseren gut gelaunten Reise-Buddy wieder so schnell verloren hatten. Besonders schmerzhaft war für uns aber die Tatsache, dass Jacks Abenteuer, von dem er seit 15 Jahren träumt, an Tag 3 schon zu Ende war - vorerst! Wir sind uns sicher, dass es das noch nicht war und er nächstes oder übernächstes Jahr seinen Traum erfüllen wird.
Seit dem Unfall fahren wir besonders aufmerksam und vorsichtig die Abfahrten hinab, versuchen zu kontrollieren, was geht und wissen auch gleichzeitig, dass das Leben manchmal andere Pläne hat.Weiterlesen
Isabell und CarstenOhja! Bis auf 1x beim Grand Canyon, durfte er bisher immer oben ohne schlafen!
Reisender
Ach ja!
Reisender
Que paso con las biciiiis?
Isabell und CarstenNuestros culos necesitaron una pausa 😃