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  • Day 29

    Immernoch begeistert von der Soča

    July 3, 2022 in Slovenia ⋅ ☀️ 29 °C

    Kurz nach dem Wecker klingeln gegen 6 Uhr morgens plötzlich ein „Bumm“ vom Zaunspfahl und dann zwei galoppierende Pferde an unserem Zelt vorbei. So schnell sind wir lange nicht mehr aus dem Bett bekommen. Zum Glück sind sie nur ein Stück die Wiese entlang und haben dann gefressen. Wir wissen leider nicht wie es passiert ist, ob sie mit Absicht durchgerannt sind oder ob der Pfahl von alleine gekippt ist. Er war ja auch nur notdürftig gestern in die trockene Erde gesteckt worden und auch nicht sonderlich tief.
    Wir machen uns also zügig fertig, gehen abwechselnd duschen während der jeweils andere ein strenges Auge auf die Pferde hat und packen dann in mittlerweile sehr gewohnten Handgriffen die Pferde startklar. Wir holen uns in der Rezeption noch unsere bestellten Brötchen ab und bekommen sogar noch einen Kaffee. Den genießen wir kurzerhand auch direkt vorm Eingang auf dem Parkplatz.
    Dann ging es mal wieder los ohne ein direktes Ziel, weil alles was wir uns überlegt hätten entweder zu nah oder zu weit wäre. Wir wollen also erstmal schauen wie weit wir es überhaupt heute schaffen.
    Es ist viel zu warm und wir sind auf trockenen Feldern und ruhiger Straße unterwegs. Es ist sehr ermüdend so zu laufen und wir sehnen uns nach dem Fluss. Bald gibt es die Möglichkeit und wir baden an einer schönen Stelle während die Pferde im Schatten dösen. Hier treffen wir eine junge Frau aus Deutschland die ebenfalls wie wir aus Salzburg gestartet ist und auch bis ans Mittelmeer laufen wird, allerdings ohne Huftier.
    Julia unterhält sich angeregt mit ihr, während Josi einen Geburtstagsanruf erledigt.
    Nach der Abkühlung überlegen wir, wo wir heute hinkönnten und finden was schönes, allerdings noch an die 30km weg und auch wieder mit ordentlich Höhenmetern dazu. Wahrscheinlich wird das eher für morgen Abend unser Ziel sein.
    Wir gehen weiter und sehen jetzt unglaublich viele Paraglider in der Luft, Wahnsinn wie sie da wie große Vögel in Zeitlupe segeln und fliegen. Wirklich beeindruckend.
    Am nächsten Zeltplatz gibt es nochmal ein Eis zur Stärkung und dann führen die Wege endlich wieder am Fluss entlang. Die Soča verändert sich immer mehr, sie wird breiter, voller und wärmer und zu jeder Zeit ist sie wunderschön mit ihrem türkis blauem Wasser. Sie lädt so sehr zum baden ein. Da wir jetzt schon wieder extrem aufgeheizt und müde sind nutzen wir auch die nächstbeste Stelle und gehen nochmal baden. Diesmal sollen auch die Pferde mit rein, also absatteln. Es soll trotzdem nur eine kurze Pause sein, denn hier sind sehr viele Leute und es gibt keinen günstigen Schattenplatz.
    Wir bleiben weiter am Fluss und hören jetzt laute Musik aus der Ferne. Es gab auf dem Weg heute schon öfter Hinweise auf ein Festival und als wir jetzt auf Menschenmassen, laute Musik und aufgebaute Pavillons mit Bars treffen haben wir das Gefühl mitten drin gelandet zu sein. Die Ponys gehen souverän durch und wir bekommen anerkennende Kommentare und sehr viele Blicke zugeworfen.
    Wir kommen nun an einem niedlichem Ort raus wo der Fluss nochmal breiter wird und bevor es wieder auf eine Straße geht, kommt noch eine etwas längere schmale Treppe. Für uns mittlerweile eigentlich keine große Sache mehr, allerdings nur ungünstig das diese Treppe direkt an der stark befahrenen Straße raus kommt. Wir entscheiden einen von uns oben zu positionieren damit dieser die Pferde aufhalten und gleichzeitig die Straße absperren kann. Prinz soll zuerst hoch gehen hält aber nach wenigen Stufen an und fängt an sich umzudrehen. Julia will ihn schnell wieder auf den richtigen Weg schicken hat aber natürlich noch Aufi dabei die dann aus Not der Enge auf der Treppe zur Seite schießt und durch einen Zaun geht. Das war erstmal ein Schreck Moment, aber es ist keinem was passiert, der Zaun ist schnell repariert und beim zweiten Anlauf geht alles gut. Wir wissen was wir hätten besser machen können und werden beim nächsten mal besser aufpassen.
    Es geht nun nochmal eine steile Straße hoch und wir sind schon wieder komplett verschwitzt und kaputt. Da sehen wir rechter Hand niedliche Zeltähnliche Holzhäuschen und eine Frau im Garten. Wir sprechen sie an und fragen ob wir hier bleiben dürften. Sie bietet uns an, den Nachbarn nach Heu zu fragen. Es klappt und wir können den Zaun aufbauen und in unser Glamping Häuschen einziehen. Die ganze Nachbarschaft kommt nochmal gucken. Wir werden als Attraktion bezeichnet.
    Wir bekommen von der netten Gastwirtin noch eine Hauseigene Suppe und ein Stückchen Kuchen. Sie gesellt sich noch ein wenig zu uns aber wir sind doch ziemlich müde und verabschieden uns recht bald fürs Bett.
    Für morgen ist wieder ein frühes aufstehen geplant denn es soll weiterhin sehr heiß bleiben.
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  • Day 28

    Unser Freund, der Fluss

    July 2, 2022 in Slovenia ⋅ 🌙 19 °C

    Heute morgen war es sofort einfach nur warm. Auf dem Campingplatz war ein ordentliches Gewusel von den Kajakfahrern die ihre Sachen gepackt haben. Routiniert wie wir mittlerweile sind geht es auch für uns weiter auf den Weg. Wir laufen parallel zum Fluss auf Feldwegen und Nebenstraßen. Der grobe Schotter, die verbrannten Wiesen und die Hitze erinnern uns daran, dass wir jetzt auf einem neuen Abschnitt der Reise unterwegs sind und schon einen weiten Weg nach Süden hinter uns haben. Die Herausforderung dieses Abschnittes wird sein, den Pferden genug Futter anbieten zu können. Wir können bei den Temperaturen leider nur Schritt reiten und sind dankbar, dass die Pferde uns vertrauen obwohl es auch über längere Zeit kein Wasser gibt. Als der ewig lange Schotterweg weit oberhalb des Flusses endlich wieder runter geht, kommen wir, Überraschung: zu einer Hängebrücke. Sie ist etwas breiter also gehen wir ganz selbstverständlich gleichzeitig rüber. Dahinter soll ein Campingplatz sein und wir hoffen auf ein kühles Getränk. Mitten auf der Brücke schwingt sie plötzlich hin und her, sodass wir alle vier ein wenig schwanken und unser Gleichgewicht wieder finden müssen. Ein paar Italiener von der anderen Brückenseite rufen nur "Piano, piano". Wir halten die Pferde an und nach kurzer Zeit wird das Schwingen der Brücke weniger. Wir laufen langsam und sicher weiter. Wow, das war aufregend und Josi hat sogar alles davon gefilmt.
    Auf dem Campingplatz werden wir direkt wieder rausgeschmissen. Die Pferde sollen hier weg. Nagut, sind eben nicht alle so freundlich wie wir es doch meistens erlebt haben. Wir verzichten also auf ein kaltes Getränk und laufen runter ans Wasser um den Ponys dort wenigstens etwas kühles nass anzubieten. Es geht sehr seicht rein und das blaue Wasser lockt, also Pause mit Absatteln. Nach kurzem Zögern sind wir alle vier im Wasser und es ist so erfrischend. Scheinbar haben die 20km weg von der Quelle geholfen um das Wasser auf eine angenehmere Temperatur aufzuwärmen. Immerhin sind wir nicht nach wenigen Sekunden erfroren. ^^
    Beide Pferde zieht es ins Tiefe und sie schwimmen immer wieder gegen die starke Strömung, als ob sie Spaß daran hätten. Während wir im Wasser sind kommen immer mehr Rafts und Kajakfahrer an. Wir schlängeln uns zurück an den Strand, satteln und packen wieder. Währenddessen wuseln sicher über 30 Kajaks am Strand rum. Die Pferde nehmen das völlig gelassen und ruhen am Strand. Die beiden bekommt fast nichts mehr aus der Ruhe zu kriegen, Wahnsinn.
    Wir ziehen weiter und machen im nächsten Dorf noch eine kurze Eispause. Die Pferde knabbern etwas Grün am Straßenrand und eine Anwohnerin fragt gleich ob wir Wasser brauchen. Anschließend führt sie uns auf eine schattige Wiese, sodass die Ponys noch etwas fressen können. Auf Haupt- und Nebenstraßen geht es dann weiter zu einem Campingplatz. Hier begrüßen uns erstmal zwei Islandpferde und die Leute freuen sich über uns. "Ich hab was ganz tolles für euch". Der Campingwirt führt uns zu einer schattigen Wiese und meinte er bringt noch Zaunspfähle. Wenig später schlägt er extra Holzpfähle in den Boden und stellt eine riesige Wanne Wasser hin. Der Nachbar bringt selbstverständlich später noch Heu. Das geht hier immer so schnell und problemlos, das ist wirklich ein Segen. Wir setzen uns ins Restaurant und lassen den Abend ausklingen. Später lernen wir noch unseren Heusponsor kennen und er erzählt uns, dass er auch mal die Route von der Soča-quelle bis mündung geritten ist. Das war wohl 2004 anlässlich des EU-Beitritts, er hatte da wohl eine Gruppe mit 70 Pferden geleitet. Es ist ergreifend, dass wir auf so einem historisch bedeutenden Weg unterwegs sind und auch heute fühlen wir uns willkommen. Wir können es gar nicht so richtig fassen, wie viel Unterstützung wir von wildfremden Menschen bekommen, egal welcher Nation. Das ist sehr bereichernd und macht glücklich.
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  • Day 27

    Semipausentag

    July 1, 2022 in Slovenia ⋅ 🌙 19 °C

    Nach einer zunächst unruhigen Nacht wegen zwei Fotografen neben unserem Zelt, sind wir heute morgen wieder mit einem traumhaften Blick auf die Pferde und den Berg aufgewacht.
    Zum Frühstück kam wieder der mobile Supermarkt, sodass es mal wieder Müsli gab. Wir haben uns sogar noch einen richtigen Kaffee gegönnt.
    Da wir den ganzen Tag die Schuhe anhaben, laufen wir morgens und abends immer barfuß. Julia ist mal wieder in eine Biene getreten sodass es Frühstück auf den Steinen im Fluss gibt mit nebenbei Füße kühlen.
    Nach dem Frühstück und zusammen packen geht es nochmal fix ins Bad und während Josi auf Toilette sitzt, hört sie von Julia nur: "Josi, ich glaub ich brauche einen Arzt." Vor 3 Tagen hatte Julia schon ein komplett zugeschwollenes Auge, am nächsten Tag einen Wespenstich und jetzt nochmal eine Biene. Wegen dem Auge hatte sie eine slowenische Mutti schon “genötigt“ regelmäßig Allergietabletten zu nehmen, aber jetzt konnte man zusehen wie der ganze Körper sich rot färbt. Wir laufen zum Chef und der bot an uns zum Arzt zu fahren wenn es schlimmer wird. Julia hat dann noch eine Bekannte telefonisch um Rat gefragt und danach nochmal 2 Allergie Tabletten eingeworfen. Nach ständigem Kühlen und 3h später wurde es dann endlich besser. Wir haben schnell nach 10km noch eine Unterkunft organisiert und nach einem Eisbecher ging es 15.00Uhr dann noch ein Stück weiter.
    Nach einem kurzen Stück Feldweg ging es wieder auf den schwierigen Sočatrail. Wiedermal kommt eine Hängebrücke, sie ist lang und der Abgrund tief. Prinz und Josi gehen mutig voran. Die Brücke ist an sich sehr stabil aber super wackelig. Josi muss sich zwischendurch festhalten und Prinz kämpft um Halt mit der Hinterhand. Sie schaffen es sicher bis rüber aber Julia ist abgeschreckt, sie entscheidet sich ein Stück zurück und dann durch den Fluss zu gehen.
    Kurz danach werden die Wege wieder krass, aber die Ponys machen einfach alles mit. Nur weil die Wege so schmal sind, schleifen die Taschen andauernd am Felsen. Das tut schon weh mit anzusehen wie die Satteltaschen so misshandelt werden. Als wieder eine sehr schwere Stelle über Felsen geht, entscheiden wir nach oben zur Straße zu klettern und gehen Straße. Später wird der Weg wieder breiter und wir können sogar längere Strecken galoppieren und traben/tölten.
    Immer wieder kommen schöne Flussabschnitte und kurz vor dem Ziel gehen wir nochmal etwas baden. Viele Kajakfahrer ziehen vorbei und wir wissen das wir kurz vorm Ziel sind.
    Die angebotene Wiese eines Zeltplatzes passt leider futtertechnisch nicht ganz, aber mit einem kurzen Telefonat organisiert der Chef noch einen Ballen Heu von einem Hof durch den wir bereits geritten sind.
    Wir genießen den schönen Ort zwischen Bergen und Fluss und da das Flussbett schön sandig ist, reiten wir ohne Sattel noch ein Stück durch den Fluss.
    Zum Abendbrot suchen wir uns einen Ort mit WLAN und versuchen unseren Beitrag bei MelodieTV zu verfolgen. Nach der halben Sendung erfahren wir, dass der Schnitt nicht rechtzeitig fertig war und die Sendung erst morgen kommt. Wir holen uns an der Bar ein kühles Getränk und lassen den Abend am Fluss ausklingen.
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  • Day 26

    Start Sočatrail

    June 30, 2022 in Slovenia ⋅ ⛅ 17 °C

    Als wir heute morgen aufgewacht sind, haben wir direkt vor uns die Pferde zusammen mit den Bergen gesehen. Die Musik des fahrenden Supermarktes der auf den Campingplatz eingebogen ist, holt uns dann final aus dem Bett. Praktisch, so müssen wir unsere Route nicht nach der Zivilisation richten. An der Schlange treffen wir ein Pärchen aus der Pension von vorgestern. Mal sehen wie oft wir uns noch sehen werden.
    Bis alles zusammen gepackt ist, dauert es wieder eine ganze Weile. Das erste Stück führt an der Straße entlang, da der Sočatrail zu schwierig aussieht. Mitten in Trenta geht es dann zurück auf den Trail. Die Wege haben mäßig viel Anstieg und sind für Wanderer eigentlich sehr schön. Allerdings voller Wurzeln und Felsen, sodass die Ponys sich schon ordentlich konzentrieren müssen.
    Unterwegs gibt es auch einige Hängebrücken, das haben wir ja gestern schon geübt und zum Schluss traut sich auch Julia mit Aufi zusammen rüber. Die größte Brücke sind wir allerdings umgangen. Es hat sich aber recht schnell ein Alternativweg durch den Fluss gefunden. Ansonsten mussten wir bei der ein oder anderen Stelle auch ein bisschen kreativ werden. Mal eine Flussdurchquerung, mal einen Baum aus dem Weg, aber alles in allem, können wir echt stolz auf die Pferde sein. Treppenstufen sind für sie mittlerweile die kleinste Hürde.
    Kurz hinter der größten Hängebrücke sehen wir eine tiefe blaue Stelle im Fluss und bekommen Lust zu baden. Zufälligerweise entdecken wir kurze Zeit später einen Sandstrand unter Bäumen und legen eine Pause ein. Zusammen mit den Pferden geht es ins eiskalte Wasser.
    Nach einer längeren Pause geht es weiter auf dem Trail. Wir merken, dass wir durch den schwierigen Untergrund doch eher schleppend voran kommen, genießen aber umso mehr das Panorama auf Fluss und Berge.
    Gegen ca. 19:30 entscheiden wir uns dann doch am nächsten Campingplatz wieder nach einer Übernachtung zu fragen. Der Chef führt uns auf seine Wiese gegenüber und wir spannen unsere Litze für die Pferde. Weil wir etwas Bedenken haben, dass es futtertechnisch nicht reicht, bekommen wir prompt noch einen Heuballen dazu.
    Wir genießen noch ein richtiges Abendbrot im Restaurant am Campingplatz. Kurz nachdem endlich unser Zelt komplett aufgebaut ist, hält ein Auto auf der Wiese und ein Mann in Uniform kommt auf uns zu. Wir ahnen, dass es der Ranger ist und sind froh das wir zum Campingplatz gehören. Er läuft gefühlte 5min in unsere Richtung und baut sich immer mehr auf. Dann zeigt er uns stolz seinen Dienstausweis und meint wir dürfen hier nicht sein. Wir zeigen ganz gelassen unser Campingplatzarmband und erklären ihm, dass der Wiesenbesitzer es uns persönlich erlaubt hat hier zu campieren. Er diskutiert kurz und fährt dann wieder. Wir erzählen es dem Chef und sofort wird das Telefon gezückt. Wir sollen uns wohl keine Sorgen machen und beruhigt schlafen gehen. Mal sehen mit wie vielen Leuten wir heute Nacht noch diskutieren werden..
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  • Day 25

    Wir laufen durch die Wolken

    June 29, 2022 in Slovenia ⋅ 🌧 21 °C

    In der Nacht und auch früh morgens hören wir das Gewitter und hoffen beide nur, das die Pferde noch in ihrem dünn eingespannten Grasstück stehen. Wir verlassen unser Apartment und haben vor, uns im nächsten Supermarkt dann was zum Frühstück zu holen.
    Bei den Pferden stellen wir fest, dass diese durch extrem laute Bauarbeiten nebenan sehr angespannt sind. Wir satteln und packen schnell damit wir sie da weg holen können.
    Wir kommen bei recht nasskühlem Wetter erstmal ganz gut voran. Vor uns liegt der wahrscheinlich erstmal letzte hohe Berg, der Wurzenpass über den wir müssen. Bis es wirklich hoch geht sind es noch ganz tolle Strecken am Fluss entlang, teilweise auch gut reitbar. Wir hören allerdings recht bald auch wieder unverkennbares grummeln und donnern über uns im Berg. Als es dann anfängt zu regnen stellen wir uns notdürftig an einem Haus unter bis das schlimmste vorüber ist. Wir sind unmittelbar vorm Aufstieg aber die Berge sieht man kaum vor lauter Nebel. Die Wege rauf zum Gipfel sind krass steinig und an sehr vielen Stellen entscheiden wir die Pferde vom Strick ab zu machen damit sie sich ihren Weg selbst suchen können und uns nicht versehentlich umrennen wenn sie einmal den Schwung zum hochklettern haben. Irgendwann sind wir oben und es fühlt sich an als wären wir in den Wolken. Die Nebelschwaden sind teilweise so dicht das man keine 10Meter weit gucken kann. Echt eine Wahnsinns Stimmung hier oben. Die Belohnung der tollen Aussicht nach einem so anstrengenden Aufstieg bleibt heute leider aus. Ein wenig enttäuscht darüber machen wir uns langsam Richtung Abstieg. Hier und da sieht man eine Bergspitze durch den Nebel aufblitzen aber nicht gut genug für ein Foto. Als wir schon halb unten sind, wird das Wetter endlich besser und wir sehen nun auch die tollen Berge. Fun fact: Bei einem Waldweg versperrt uns auf dem Weg ein großer umgekippter Baum, da Julia mit allem ausgestattet ist, was man zum Outdoor überleben braucht, benutzen wir heute zum ersten mal die Seilsäge. Mit vereinten Kräften schaffen wir es den Stamm zu zerteilen und kommen jetzt weiter. Mittlerweile ist es schon recht spät geworden und wir haben noch keine Unterkunft für die Nacht. Entlang der Soča sind etliche Zeltplätze weshalb wir den erstbesten ansteuern wollen. Wir fragen nochmal einen netten jungen Mann auf dem Weg ob er weiß was sich am besten anbietet mit Pferd. Er gibt uns Hoffnung das es klappt.
    Am Ende eines Treppenartigen Abstiegs kommt da plötzlich eine Hängebrücke über dem Fluss. Eine von noch sehr vielen weiteren wie wir im Verlauf der nächsten Tage feststellen werden. Man weiß halt leider beim ersten mal nie wie die Ponys auf sowas reagieren. Dieses wackeln der Holzbretter und der Abgrund rechts und links. Josi geht mit Prinz voraus und Aufi wird alleine hinterher geschickt und auf der anderen Seite in Empfang genommen. Es hat super funktioniert und wir sind mächtig stolz auf die zwei. Da ist sie also, die wunderschöne Soča, der wir nun sehr lange folgen wollen, bis sie uns zum Meer führt.
    Die Sonne geht nun unter und es wird jetzt wirklich dunkel. Die Wege am Fluss sind manchmal nicht so ganz einfach und wir haben Zeitdruck denn bald ist auch am Zeltplatz keiner mehr da an der Rezeption. Dann passiert das wohl kaum denkbarste in diesem Urlaub. In einem Moment des nicht aufeinander achtens, weil Julia straff mit dem Handy am Ohr voraus geht und Josi gerade absteigt vom Pferd und noch die Zügel richten muss verlieren wir uns aus den Augen. Blöderweise war genau in dem Moment eine Abzweigung und Josi geht in der Hoffnung richtig zu gehen den am Fluss führenden Weg weiter. Doch immernoch gibt es keinen Sichtkontakt zueinander. Langsam steigt die Panik bei Josi auf, denn es wird dunkel und hier gibt es grad kein Netz. Julia merkt erst nach einer ganzen Weile das Josi und Prinz nicht mehr hinter ihr sind und dreht dann um, damit wir uns wiederfinden. Josi derweile ist in ihrer Panik und vergeblichen Rufens und Anrufversuchen bei Julia, den eigentlich richtigen Weg wieder umgedreht und zurück gegangen bis zu der Stelle wo wir uns das letzte mal gesehen haben und die Abzweigung kam. Auch Prinz fängt jetzt verzweifelt an zu wiehern. Da Julia zurück gelaufen kam finden wir uns auch endlich wieder und erleichtert aber nun noch mehr im Zeitdruck geht es nun trabend an der Hand weiter bis zur nächsten Hängebrücke nach der wir zum Glück direkt am Zeltplatz sind. Wir haben wirklich riesiges Glück gehabt denn 10min vor Schluss bekommen wir vom Zeltplatzvermieter eine große fette Wiese zur Verfügung gestellt und können unser Zelt direkt daneben aufbauen. Es ist jetzt schon dunkel aber wir sind mehr als erleichtert das es so schnell geklappt hat. Wir kochen uns noch ein kleines Abendbrot und die Ponys sind so geschafft von dem Tag, das sie gleich beide umfallen. Prinz hört man sogar im Schlaf noch wiehern. Wirklich herzzerreißend.
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  • Day 24

    Slowenien!!! 🇸🇮

    June 28, 2022 in Slovenia ⋅ 🌧 20 °C

    Nach dem langen Abend gestern fiel uns das Aufstehen heute wieder schwer. Die Ponys sind zum Glück noch da und wir motivieren uns für das leckere Frühstück.
    Es ist schon wieder brütend heiß, aber früh aufstehen war keine Option.
    Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und nutzen nochmal ausgiebig den Pool. Danach Pferde fertig machen und noch ein Gruppenbild vorm Start, heute geht es über die Grenze nach Slowenien. 13.00Uhr marschieren wir endlich los. Wir müssen ja "nur" über den Berg.
    Bei 33°C sind 700hm doch recht anstrengend und wir halten an jeder Wasserquelle an um die Ponys zu tränken und uns selbst zu erfrischen. Etwas sitzt uns die Zeit im Nacken, denn es soll mal wieder gewittern und wie wir bei Sieglinde gelernt haben sind Gewitter nach der Hitze gefährliche Gewitter.
    Es kühlt tatsächlich schon etwas ab, sodass es angenehmer zu laufen ist. Wir erreichen den Kamm und damit die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Nochmal 1km weiter wäre dann Italien gewesen, aber das heben wir uns noch auf.
    Oben angekommen trinken wir noch einen Holler, doch die Hüttenwirte sind schon in Aufbruchstimmung und auch sonst scheinen alle etwas zögerlich wegen des angesagten Gewitters zu sein. Aber sie geben uns noch den Tipp, dass es zwei Gasthöfe im Dorf gibt und einer davon Pferde hat.
    Wir machen uns also auch schnell auf den Weg ins slowenische Tal und es fängt tatsächlich an zu grummeln. Ein paar Serpentinen später setzt der erste Regen ein und wir beeilen uns. Es lässt sich aber nicht mehr verhindern: wir werden einmal komplett nass und der Weg verwandelt sich halb in einen Bach. Mal wieder funktioniert die Navigation nicht und wir hoffen, dass wir trotzdem auf dem einfachen Weg ins Tal sind. Prinz mag Regen garnicht, er will sich dann nurnoch unter den nächstbesten Baum stellen und einfach abwarten. Aber Julia hat keine Ruhe und drängt zu schnellem weitergehen ins Tal. Also Zähne zusammen beißen und weiter Schritt für Schritt.
    Weiter unten wird das Wetter schon besser, aber es ist trotzdem schon recht spät. Wir kommen in Radece an und sind plötzlich in einer anderen Welt. Es ist so verrückt, dass auf der anderen Seite des Berges gleich eine andere Sprache gesprochen wird und man dem Ort auch eine andere Kultur ansieht.
    Wir fragen uns durch und werden von einer Frau die Straße runter links geschickt. Auf dem Weg werden wir auf einer Wiese von zwei Islandpferden begrüßt. Allerdings sieht es nicht nach Gasthof aus, deshalb fragen wir bei zwei Männern auf einem Hofänlichen Grundstück nach. Sie erzählen uns, dass es in diesem Ort heute keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
    Wir sind verwundert und vermuten, dass in der Wegbeschreibung rechts und links vertauscht waren also versuchen wir es nochmal in die andere Richtung. Hier kommt eine Frau gerade aus dem Hühnerstall über die Straße und freut sich ein bisschen über die Pferde. Ihr Sohn ruft sofort die Tochter aus dem Haus und während wir noch miteinander reden, wird auf der Wiese schon ein Zaun aufgebaut für die Ponys. Zelten halten die Leute für keine gute Idee, deshalb werden jetzt direkt mitten auf der Straße erstmal alle Bekannten durchtelefoniert. ^^ Sie selbst haben zwar auch Appartements doch die sind schon ausgebucht. Ein weiterer Mann hält mit seinem Auto und übersetzt etwas deutsch-slowenisch. Irgendwann steht fest, dass wir im Gasthof nebenan schlafen dürfen. Die haben zwar morgen eigentlich geschlossen, aber das passt schon. Es ist so schön auch hier in Slowenien zu merken, dass sich immer eine Lösung findet.
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  • Day 23

    Tag der herzlichen Begegnungen

    June 27, 2022 in Austria ⋅ ☀️ 30 °C

    Um es gleich mal vorweg zu nehmen. Wir begegnen jeden Tag einigen Menschen und die meisten davon sind herzlich und bleiben uns sicher lange in guter Erinnerung. Nur heute waren es einfach besonders viele.

    Für heute waren über 30°C angesagt. Da wir durch den Pausentag recht ausgeruht waren, klingelte der Wecker schon 4.00Uhr morgens.
    Mit Frühstück, Packen und Pferde fertig machen sind wir dann 6.45Uhr endlich losgekommen. Kurz bevor die Sonne über den Berg kam. Es ist noch angenehm kühl.
    Die Waldwege überraschen uns mit ihrer Schönheit. Wir laufen durch ein Stück auf dem Radweg entlang der Drau und dann durch die Villacher Vorstadt.
    Kurz vor der Stadt ist der Weg wiedermal von Kühen versperrt. Wir sind zwar mittlerweile routiniert in der Durchquerung von Rinderherden, aber diesmal sind nur 2m Platz und die Kühe haben Kälber. Wir haben etwas Respekt. Gerade als wir versuchen zu rangieren kommt der Bauer raus und meinte, es wäre hier auch ein Stier dabei. Er treibt seine Rinder in Stall und Nachbarwiese und wir können passieren. Wir quatschen noch kurz mit ihm und er ist beeindruckt und freut sich über unser Abenteuer. Er erzählt auch noch ein paar Geschichten von seinen Kühen, dann geht es weiter.
    Als der Weg wieder in den Wald abbiegt, sehen wir ein Tor und davor und einen Mann der Holz bearbeitet. Wir haben noch im Kopf, dass überall Reiten verboten ist und fragen ganz vorsichtig, ob wir den Weg nutzen dürfen und er ist total begeistert und interessiert. Eine schöne Begegnung.
    Wieder raus aus dem traumhaften Wald ging es noch etwas an der Straße entlang. Wir kommen an einem riesigen Pferdehof vorbei und schauen kurz auf die Karte. Die nächsten km kein Wasser und es ist schon sehr heiß geworden. Wir entscheiden kurz auf dem Hof nach Wasser zu fragen und werden gleich auf den Waschplatz gelotst. Die Pferde bekommen Wasser und eine kalte Dusche. Auf dem Weg raus verquatschen wir uns noch mit dem Schmied, der den Weg nach Slowenien gut kennt und uns noch etwas ermutigt.
    Anschließend geht es wieder durch den Wald. Die Wege wirken wie ausgespülte Flüsse. Auch wenn es auf der Karte einfach aussieht, ist der Weg doch recht felsig. Teilweise laufen wir komplett auf Steinplatten. Trotzdem sind wir überrascht, von so vielen schönen Wegen. Es geht weiter an den Radweg entlang der Gail. Überraschenderweise ist der wieder viel schöner.
    Wir suchen nach einer Badestelle und machen erstmal eine lange Mittagspause mit ganz viel baden. Die Ponys panieren sich und fangen bald an zu dösen. Wir essen unseren Proviant und springen immer wieder ins Wasser.
    Die nächsten Kilometer werden anstrengend. Wir hoffen immer wieder auf ein kaltes Getränk, aber überall ist Montags Ruhetag. Unser eigenes Wasser ist ekelhaft warm und auch schon fast aufgebraucht. Die Stimmung wird schwierig und wir quälen uns durch brütende Hitze. Als wir endlich wieder in den Wald kommen wird es nur minimal besser.
    Die Ponys haben anscheinend nicht so ein großes Problem, sodass wir aufsitzen können und einige Strecken traben. Wir kommen zu der Brücke die uns nach Arnoldstein führt und legen noch eine Badepause ein. Danach ist die Stimmung wieder besser und wir reiten erstmal zum nächsten Penny um uns endlich ein paar kühle Getränke zu holen. Dort sind wir mal wieder eine Attraktion und werden auf vielen Bildern verewigt. Das letzte Stück geht es noch bergauf, aber frisch gestärkt ist das kein Problem mehr.
    Wir schlafen heute in einer Pension und die Ponys dürfen die Streuobstwiese abweiden.
    Wir bekommen sogar noch ein Upgrade und ziehen ins ebenerdige Appartement ein um schnell bei den Ponys zu sein. Hier gibt es sogar einen Pool. Also schnell die Pferde versorgt und ab ins Wasser. Auf der Terrasse sitzen einige Gäste also schließen wir uns der gemütlichen Stimmung an und trinken was kühles und bestellen uns eine Pizza vom Italiener. Es ist so gesellig, dass wir noch bis Mitternacht auf der Terrasse versacken.
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  • Day 22

    Das Beste vom Schloss - der Stall

    June 26, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 28 °C

    Weil wir draußen sowieso von der Sonne geweckt werden, haben wir uns mal keinen Wecker gestellt. Also wachen wir halb 9 in unserem Pavillon auf. Wir haben zwar gut geschlafen, sind aber beide irgendwie kaputt. Das 1.Mal Muskelkater nach 3 Wochen wandern. Den Ponys geht es hier so gut und unsere beiden Gastgeber sind so lieb, dass ziemlich schnell feststeht: Heute ist Pausentag. Das wollten wir sowieso noch vor Slowenien machen und außerdem ist es zu heiß.
    Wir fragen schnell nach, ob wir bleiben dürfen und natürlich ist es kein Problem. Nach einer Dusche geht es erstmal einkaufen. Es ist immer dumm mit leerem Magen einkaufen zu gehen, also wird der Wagen sehr voll. Auf dem Weg hatten wir ein Café gesehen, indem wir rückzu versacken.
    Nebenbei planen wir den Weg nach Slowenien und buchen eine nächste Unterkunft.
    Zurück im Stall, dürfen wir dann zu unserem Glück noch eine Ferienwohnung für die Nacht beziehen.
    Beim Sachen hin und her schleppen versackt Julia im Stall und schnell sitzt auch Josi daneben.
    Chris, der Stallbesitzer kommt aus England und hat den Stall und die Ferienwohnungen hier aufgebaut. Er erzählt viel über den Aufbau und seine Zeit in England. Auch die Unterschiede in der Reiterei und Wertschätzung der Pferde. Er schwärmt von den Fahrkünsten Prinz Philipps, den er öfter in Windsor begegnet ist und dass die Queen wieder reitet. Einige Stunden Fachsimpelei und Diskussion vergehen bis wir endlich in der Ferienwohnung einziehen und uns ausruhen und kochen. Die Ponys durften sich ausgiebig auf dem Platz wälzen und in den Abendstunden auf eine riesige Wiese. Das war ein gelungener Pausentag.
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  • Day 21

    Ein weiter weg zum Schloss

    June 25, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 26 °C

    Wir haben beide wunderbar geschlafen in dem großen Gästebett der netten Gastfamilie. Wie wir später erfahren, haben sie uns 8 Uhr zum Frühstück erwartet, aber wir waren noch so platt und müde das wir bis nach 9 Uhr noch am munter werden waren. Draußen war schon lautes toben der Kinder zu hören und dann der Ausruf „Die Pfeeeerdeee sind weeeg!“ immer wieder. Wir gucken aus dem Fenster und sehen sie allerdings seelenruhig auf ihrer Wiese stehen, also nur ein kleiner Trick von den Kids um uns mal aus dem Bett zu kriegen. Sehr clever.
    Wir bekommen noch ein liebevolles Frühstück und die ganze Familie samt 5 Kindern wuseln mit in der Küche herum. Wir fühlen uns so wohl, es ist so eine nette, freundliche Atmosphäre.
    Nach dem Frühstück bekommen die Kinder noch ein Gratis Ponyreiten. Jedes Kind hat sich getraut und die Eltern waren stolz und glücklich über diese Möglichkeit.
    Auch hier hätten wir noch weitere Tage verbringen können, so wohl haben wir uns gefühlt. Aber wir haben ein Ziel, also geht es weiter. Es wird heute eine lange Tour, ca 30km und über 1000hm noch dazu. Immerhin sind wir viel im Wald unterwegs auf schönen Wegen. An einer Stelle kommen wir an einen kleinen Fluss mit einer Brücke darüber die so lavede, schmal und extrem rutschig ist, dass wir mit den Pferden da definitiv nicht drüber können. Sowas können wir mittlerweile gut abschätzen, was geht und was nicht. Wir müssen also die Böschung runter, über einen Baumstamm der im Fluss liegt drüber und auf der anderen Seite wieder hoch. Prinz hat mit sowas weniger Probleme, er geht voraus, springt und wartet auf der anderen Seite. Aufi braucht viel Zuwendung und Überwindung aber meistert es natürlich am Ende mit Bravour. Sie ist so ein feines Stütchen und immer bemüht, auch wenn sie vor etwas Angst hat. Prinz ist oft mutiger und scheut nicht vor riskanten Herausforderungen, dafür hat er oftmals Probleme zur Ruhe zu kommen wenn es angebracht wäre und wirkt unausgeglichener. Aber wir wachsen alle über uns hinaus und das ist echt schön.

    Zwischendurch haben wir eine so tolle Sicht auf den Ossiachersee und auch die massiven Karawanken kommen immer näher.
    Heute sind wir echt kaputt und die Füße tun auch wieder weh. Angekommen an unserem Ziel für heute: ein Schloss, bekommen die Pferde jeweils eine große Box mit Heu und wir schlafen im Garten unter einem Pavillon. Zu Besuch kommt ein Igel und eine zerzauster Kater.
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  • Day 20

    Planen ist gut, spontan sein ist schöner

    June 24, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 24 °C

    Auch wenn es wirklich total gemütlich war in dem urigen Holzhäuschen und wir uns irgendwie schon wieder nach Pause fühlen, machen wir uns bereit zum weitergehen. Es gibt die letzten Portionen Tütchenkaffee und etwas Brötchen. Die Ponys haben ganze Arbeit geleistet sich im Kuhdung zu wälzen, weshalb das putzen und packen ein wenig länger dauert.
    Wir laufen durch das niedliche Tal, holen uns noch eine kleine Stärkung beim Bäcker und der nächste Halt ist erstmal ein Rastplatz an der Straße. Dort treffen wir nämlich einen Schmied den Julia zuvor geordert hat und ihm durch gegeben hat wo wir sind. Aufram wird kurzerhand vorne neu beschlagen. Sie macht das sehr brav und die Situation könnte nicht seltener und außergewöhnlicher sein. So sind wir halt und so war es genau richtig. Auch für den Schmied war das eine neue Erfahrung. Jetzt kann es erleichterten Herzens weiter gehen. Wir schauen zwischendurch immermal wo wir diese Nacht hin könnten, die ersten Anrufe werden gemacht nur leider ohne Erfolg. Das stresst uns aber nicht mehr und wir gehen einfach erstmal weiter. Später gibt es auch wieder mal eine nette Begegnung mit einer Familie die uns Getränke und sogar Eis anbieten und viele Fragen stellen. Sie haben auch noch ein paar Pferdehöfe im Kopf die wir anrufen können. Aber auch diese bringen heute keinen Erfolg. Manchmal ist es eben schwierig.
    Das nächste Stück geht es lange durch wunderschönen Buchenwald und wir galoppieren sogar hier und da ein Stückchen. Jetzt wird es langsam Abend und wir haben immernoch keine Unterkunft. Wir spielen jetzt schon mit dem Gedanken das Zelt einfach im Wald aufzustellen. Wir verlaufen uns auch nochmal und finden den zugewachsenen kleinen Abstiegsweg erst beim zweiten Anlauf und landen dann in einem kleinen Ort Namens Klatzenberg. Mittlerweile sind wir wirklich schon sehr weit gelaufen deshalb starten wir noch einen letzten entspannten Versuch für eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir sehen Leute und gehen einfach mal hin und fragen nach einer Unterkunft für die Nacht. Wie immer sind die Leute erstmal völlig erstaunt wen sie da vor sich haben, aber dann findet sich schnell ein Stück Wiese für die Ponys. Wir werden von der großen Tochter, die selbst auch ein Herz für Pferde hat, liebevoll bewirtschaftet. Sie schwärmt für unsere Reise und sagt, wenn sie könnte würde sie uns begleiten.
    Wir bekommen zum Abendessen kühle Getränke, Pizza und einen Salat und können uns garnicht oft genug bedanken. Schlafen dürfen wir dann bei dem Haus der Schwiegereltern. Damit hätten wir auch nicht mehr gerechnet. Heute können wir wirklich nur dankbar sein.

    Zudem sind wir ganz erstaunt, weil wir von hier aus plötzlich wieder hohe Berge sehen. Nach einem Gespräch mit der interessierten Großmutter erfahren wir das dies die Karawanken sind und dahinter schon Slowenien liegt. Wow, wir sind schon so weit gekommen. Slowenien wird ein spannender neuer Abschnitt und wir freuen uns sehr darauf.
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