Transafrika Westroute

agosto 2024 - junho 2025
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  • Tag 250, 175 Km/34635 Km

    6 de maio, Botsuana ⋅ ☀️ 26 °C

    Über eine Buschpiste fahre ich am Morgen in Richtung Botswana. Vor Abreise hat man mich gewarnt, die Piste sei schlecht, ist sie dann aber überhaupt nicht - ganz in Gegenteil. Die Landschaft ist auf der einsamen Offroad-Straße unglaublich, ich sehe fast mehr Tiere als im Nationalpark selbst. An einer Stelle ist die Brücke, die über einen der Flüsse führt, eingebrochen. Ich kann aber ohne Probleme durch den Fluss fahren, zum Glück hat dieser aktuell so gut wie kein Wasser.
    Ich erreiche einen winzigen Grenzposten, an dem genau vier Personen anwesend sind: der Polizist, der Zöller, einer der die Schranke bedient und ich. Die schnellste Grenze Afrikas, ich reise innerhalb von einer Minute aus Zimbabwe aus. Bei der Ausreise werde ich freundlich vom Polizisten gefragt, ob ich ein Bier für ihn hätte, schließlich ist es bereits halb 11 am Morgen. Die armen Kerle sitzen mitten im Nirgendwo ohne Internetempfang, also sorge ich mir einer Runde Bier für etwas Zeitvertreib. Als die Schranke aufgeht, werde ich mit 'Daumen hoch' und offener Bierdose aus Zimbabwe verabschiedet.
    In Botswana geht es ähnlich weiter. "Du kommt ohne Visum? Kein Problem, hier der Stempel!" Die Einreise ist kostenfrei, man ist super freundlich und Pass und Carnet wird von der gleichen Person gestempelt. Länder Afrikas, so geht Tourismus! Lediglich darüber, dass ich den Einreisezettel mit einem roten Stift ausgefüllt habe, wird bemängelt. "Rote Stifte benutzen in Botswana nur die Lehrer." Nachdem ich Schuhsohlen und Autoreifen durch ein Desinfektionsbad gezogen habe, geht es weiter nach Kasane, eine der Touristenhochburgen Botswanas. Der Chobe-River gabelt sich hier an einer Stelle auf und bildet eine Insel, welche ein Hotspot für Wildtiere ist. Ich organisiere für den Nachmittag eine Bootsfahrt einmal rund um die Insel und tatsächlich hält der Ort was er verspricht. Krokodile, Hippos, Elefanten, dazu die ersten Büffel (und damit Nummer 4 der 'Big Five' des südlichen Afrikas), das ganze im Licht der untergehenden Sonne, ein absolutes Highlight Afrikas. Entsprechend gut besucht ist der Ort, die Ufer sind voll von Hotels und Restaurants, eine Sache an die ich mich immer noch nicht so richtig gewöhnt habe und die man stellenweise durchaus auch als 'Massentourismus' bezeichnen könnte.
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  • Tag 249, 118 Km/34460 Km

    5 de maio, Zimbábue ⋅ ☀️ 26 °C

    Der letzte Tag im Hwange Nationalpark und damit auch in Zimbabwe beginnt so wie bereits viele Tage zuvor: ich repariere das Auto. Zum dritten Mal ist der Anschluss am Dieselkühler undicht, der Dichtring ist einfach platt. Also alles ausbauen, reinigen, neue Dichtmasse reinschmieren und hoffen, dass es noch ein paar Wochen gutgeht.
    Ich starte also etwas später und suche weiterhin Raubkatzen, fahre jede noch so kleine und schwierige Piste ab, gucke stundenlang von links nach rechts, rufe 'Jumanji' doch...nichts. Ein paar Elefanten, hier und da mal ein Zebra oder eine Giraffe, das war's. Ich mache eine kurze Mittagspause am Camp, wo gerade als ich ankomme heute mal die Warzenschweine statt der Paviane für Unruhe sorgen und immer wieder durchs Restaurant rennen.
    Nach Stunden auf der Suche nach seltenen Wildtieren gebe ich irgendwann auf. Auch wenn der Park landschaftlich auch ohne Tiere echt unglaublich schön ist, ist es am Ende schade, nach vielen Stunden Safari dann nicht wirklich was zu sehen. Es wird also höchste Zeit, den Nationalpark zu wechseln. Vielleicht habe ich in den nächsten Tagen in Botswana mehr Glück.
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  • Tag 248, 123 Km/34342 Km

    4 de maio, Zimbábue ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich habe fast die ganze Campsite am Abend für mich alleine, rund 500 Meter weiter steht ein weiteres Fahrzeug, ich sehe aber niemanden. Also stelle ich mich nach dem Trubel in Victoria Falls auf eine ruhige Nacht ein - ist dann aber nicht so. Sobald die Sonne untergegangen ist, explodiert das Leben rundherum, die ganze Nacht sind unzählige Tiere, klein wie groß in der Nähe des Autos zu hören. Nachts von einem grunzenden Hippo geweckt zu werden, ist zweimal schön, die anderen 18 Male dann nicht mehr ganz so. Um 06:00 geht es dann für mich los, die Sonne ist gerade im Begriff aufzugehen. Ich fahre den ganzen Tag durch den Nationalpark, auf der Suche nach Raubkatzen. Jeden Baum und jeden Schatten suche ich ab, ich singe sogar 'can you feel the love tonight' von Elton John, doch kein einziger Löwe möchte sich zeigen, das Gras ist einfach zu hoch. Ich schaue sogar so genau hin, dass ich die gut getarnte Eule im Baum sehe, nur leider halt keinen Löwen.
    Bleibt man im Hwange Nationalpark auf den Hauptstraßen, sind diese zwar gut zu befahren, die Chance auf Wildtiere ist auf den kleineren, einsamen Straße aber besser, also fahre ich hauptsächlich die kleinen Pisten. An einer Stelle brauche ich für 10 Meter 15 Minuten, die Stelle ist extrem steil, ausgewaschen und mit Steinen von 50 Zentimeter Höhe gespickt, dazu so schräg dass ich Angst habe Heiner würde umkippen. Ich muss mehrfach aus dem Auto aussteigen (Löwen gibt es ja offenbar eh keine, also ist das kein Problem) und die nächsten 20 Zentimeter planen, die 10 Meter sind vielleicht das schwierigste Stück der ganzen Reise. Immerhin werde ich für die Arbeit mit Elefanten, Schakal und Hippo belohnt.
    Ich bin am späten Nachmittag vollkommen am Ende, es ist wahnsinnig wie anstrengend es ist über Stunden im Auto zu fahren und von links nach rechts nach Tieren Ausschau zu halten, zusätzlich war die Nacht ja kurz. Als ich dann am Camp ankomme, ist gerade eine Gruppe Paviane dabei, den Platz für sich einzunehmen. Die Affen wissen genau, wie man am Elektrozaun vorbeikommt. Auch wenn ich mittlerweile das einzige Fahrzeug auf dem Campingplatz bin, muss ich also am Abend alles sofort reinräumen, damit die Horde Affen nicht willkürlich mein Zeug klaut.
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  • Tag 247, 160 Km/34219 Km

    3 de maio, Zimbábue ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich bekomme am Morgen Besuch von einem Frosch, der sich auf die Sandbleche gesetzt hat und sich durch nichts verscheuchen lässt, egal wie oft ich ihn mit einem Stock anstoße. Er wird schon von alleine verschwinden, denke ich. Also packe ich zusammen und verlasse Victoria Falls, ich habe schon nach einer Nacht genug vom Trubel und dem konstanten Lärm der Hubschrauber, die von 06:00 bis 18:00 Uhr Touristen über den Wasserfall fliegen. Als ich gute zwei Stunden auf der Straße bin, springt der Frosch irgendwann auf die Frontscheibe und setzt sich nun auf den Scheibenwischer. Als ich irgendwann an einem Bach anhalte, springt er zielstrebig runter, als würde er ahnen, dass hier Wasser ist.
    Ich fahre in den Hwange Nationalpark, der neben Elefanten und Giraffen hauptsächlich für seine Raubkatzen bekannt ist. Als ich die ersten Kilometer durch den Park fahre merke ich, dass es mit Löwe oder Gepard wohl schwierig werden kann, das Gras ist hier zwar mittlerweile fast überall braun, steht aber noch immer zwei Meter hoch bis an die Piste. Also muss ich mich heute mit Giraffe, Manguste und Schakal zufrieden geben. Auch sehe ich keine Elefanten, die einzigen Elefanten die es heute gibt sind bereits tot, die großen weißen Skelette liegen an vielen Stellen in der Savanne.
    Im Nationalpark gibt es eine erstklassige Lodge mit eigenem Flugfeld, um reiche Touristen direkt in den Park einfliegen zu lassen. Mir reicht der tatsächlich gute Campingplatz ein Stück hinter der Lodge, der aus Sicherheitsgründen gegen die Raubtiere rundum mit einem Elektrozaun eingerahmt ist. Zwei weitere Tage werde ich bleiben, vielleicht gelingt es mir ja doch den einen oder anderen Löwen zu entdecken.
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  • Tag 246, 32 Km/34059 Km

    2 de maio, Zimbábue ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich verlasse Livingstone in Richtung Zimbabwe, tanke noch einmal in Livingstone. Als ich an der Tankstelle gerade mit dem Tankwart beschäftigt bin, versucht einer der Männer die hier herumlungern die Fahrertür heimlich zu öffnen, ich sehe den Typen durch das Beifahrerfenster. Seit dem ersten Reisetag schließe ich das Auto auch an Tankstellen immer ab, noch nie ist etwas passiert. Jetzt zahlt sich die Vorsicht aus. Als ich dann wegfahre will er noch Geld, schlägt beim Davonfahren an die Fahrzeugseite - klar, schließlich hat er vorher nichts aus dem abgeschlossenen Auto klauen können.
    An der Grenze, die nur ein paar Kilometer entfernt ist, ist viel los, es gibt die Möglichkeit mit einem Visum beide Länder zu bereisen und so machen viele einen Tagesausflug von Livingstone nach Victoria Falls auf der anderen Seite vom Sambesi. Entsprechend lang ist die Schlange bei der Passkontrolle, beim Zoll steht niemand, alle sind zu Fuß oder mit dem Taxi gekommen. Trotz des Andrangs geht es auf beiden Seiten der Grenze zügig voran, nach 30 Minuten fahre ich über die Victoria Falls Brücke, nach weiteren 30 Minuten bin ich in Zimbabwe eingereist. Tatsächlich ist dies meine dritte Einreise von Sambia nach Zimbabwe über genau diesen Grenzübergang, somit weiß ich noch ganz gut wo ich hin muss. Ein paar Kilometer hinter der Grenze ist der Eingang zur anderen Seite der Viktoria-Fälle, hier ist die Schlange so lang, dass ich nach fast einer Stunde Wartezeit noch nicht mal in die Nähe der Kasse gekommen bin. Die Einreise nach Zimbabwe ging flotter als das Kaufen der Eintrittskarte für den Wasserfall. Also fahre ich zur einzigen guten Campsite in der Stadt, Musik von Bars und Kneipen rundherum lassen schon am Nachmittag das Gefühl aufkommen, als würde ich mitten auf dem Times Square übernachten.
    Zu Fuß mache ich mich am Nachmittag auf zum zweiten Versuch ein Ticket für die Viktoria-Fälle zu bekommen. Auf dem kurzen Fußweg von 10 Minuten werde ich insgesamt 18 Mal (!) angesprochen, man möchte mir Holzfiguren oder alte Geldscheine an der Straße verkaufen. Victoria Falls ist wirklich super touristisch, das Las Vegas von Afrika.
    Die Schlange ist mittlerweile kurz und ich bekomme schnell ein Ticket, fast dreimal so teuer wie auf der anderen Seite. Die Viktoria-Fälle von der anderen Seite zu sehen ist noch einmal ein Erlebnis, auch wenn heraufwirbelndes Wasser auch heute die Sicht behindert. Heute bin ich immerhin schlauer und bin direkt mit Flipflops und Regenponcho gekommen statt alles erst einmal nass werden zu lassen.
    Am Abend zieht es mich in eine der Brauereien nicht weit von der Campsite entfernt und .... es gibt Craft Beer! Nach über 8 Monaten in Afrika der erste Ort, der so etwas bietet. Fühlt sich himmlisch an, das erste IPA seit vielen Monaten zu trinken. Ich könnte noch ne Nacht dranhängen nur um hier zu essen und zu trinken. Manchmal kann Trubel und Tourismus auch positiv sein.
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  • Tag 245, 17 Km/34027 Km

    1 de maio, Zâmbia ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich tausche die Bremsbeläge. Niemals hätte ich gedacht, dass der Verschleiß in Afrika derart hoch ist, die Beläge sind schon unter dem Mindestmaß von 3 Millimeter. Da die Reifen sowieso runter sind, mache ich die Monatswartung gleich mit. Frisch gewartet und mit neuen Bremsen geht es an die Probefahrt und wo kann man die neuen Bremsbeläge besser einschleifen als bei einer Safari. Es gibt einen kleinen Nationalpark direkt am Sambesi und nicht weit weg von der Campsite. Im Nationalpark gibt es insgesamt 7 Nashörner, die 24 Stunden, 365 Tage lang von Parkrangern mit Maschinengewehren bewacht werden. Die Gefahr, die letzten Nashörner hier an die Wilderer zu verlieren ist einfach zu hoch.
    Um die Tiere zu sehen hat man zwei Optionen. Entweder man zahlt 200€ für eine der geführte 'Rhino-Tour' - die dann von einem der Hotels in der Umgebung startet - oder man fährt einfach zum Parkeingang, besticht die Ranger mit 10 Dollar und bekommt die Position der Nashörner gezeigt. Die Nashörner sind ein Stück weg von der Straße, also führen mich zwei der bewaffneten Ranger zu Fuß in den Wald. Vier Tiere sind anwesend, darunter ein Jungtier. Sich bis auf wenige Meter zu Fuß zu nähern ist einfach unbeschreiblich, kein Zaun, keine Autotür ist dazwischen. Das Horn wurde nicht gekürzt, eine absolute Seltenheit und nur an wenigen Stellen so noch zu sehen. Zumindest von diesen Nashörnern wird sich kein reicher Chinese geriebenes Horn zur Potenzsteigerung auf sein Abendessen streuen.
    Als ich dann zum Auto zurückgehe, steht ein weiteres Tier direkt neben Heiner. Vermutlich bewundert er die neuen Bremsbeläge. Das Nashorn ist mit der Reparatur einverstanden und zerstört nichts am Fahrzeug.
    Ich fahre weiter durch den Park, begegne Geier, Pavian und Elefant, die heute ähnlich nah am Auto stehen wie vor ein paar Tagen, glücklicherweise mit Fressen und nicht mit Aggression beschäftigt sind. Im Nationalpark gibt es eine Geisterstadt, der alte Stadtkern von Livingstone der vor fast 100 Jahren aufgegeben wurde. Ich fahre irgendwann mit fertig eingeschliffener Bremse zurück und werde morgen Livingstone in Richtung Zimbabwe über die Victoria Falls Brücke verlassen. Auch im dritten Aufenthalt hat mich Livingstone nicht enttäuscht. Ich bin ziemlich sicher, dass es noch weitere Reisen hierher geben wird.
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  • Tag 244, 45 Km/34010 Km

    30 de abril, Zâmbia ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich probiere am Morgen zuallererst neue Bremsbeläge zu organisieren. Es gibt eine Landrover-Werkstatt in Livingstone, doch hier hat man die Bremsbeläge nicht vorrätig. Ich probiere es noch bei zwei Ersatzteilhändlern in der Stadt, bei beiden leider das gleiche: 'Out of Stock'. Also wieder zurück zu Landrover und die Bremsbeläge bestellen. Der Verkäufer sagt mir, die Ersatzteile wären morgen Nachmittag da. Ganz sicher! Ich ahne schon, dass daraus 'Morgen Nachmittag in zwei Wochen' werden könnte. Nützt aber nichts, mit den Bremsbelägen komme ich nicht mehr weit. Also bestelle ich die Teile. Anschließend geht es wieder in die Stadt. Es gibt eine kleine Wäscherei in einem Hinterhof, alle Sachen lasse ich waschen. Der riesen Sack wird mit einer geeichten Profiwaage gewogen, anschließend werden die 8 Kilo Wäsche, die hier mit 10 Kilo bezeichnet werden, mir für 20€ angeboten. Viel zu teuer. Wir handeln bestimmt 10 Minuten lang, immer wieder wird zur Sicherheit noch einmal nachgewogen, die Waage zeigt alles zwischen 8 und 12 Kilo an. Ich ziehe den Staub in der Wäsche und das Tütengewicht ab und irgenwann einigen wir uns auf 12€, was eigentlich noch immer zu viel ist. Ich handle noch den Express heraus, alles ist am gleichen Tag fertig.
    Dann geht es zum Victoria Fall. Ich bin extra deswegen ein drittes Mal hergefahren, da ich den Wasserfall am Ende der Regenzeit sehen wollte. Schon vom Parkplatz aus hört und spürt man die Wassermassen, die hier herabstürzen. Mit maximalem Wasserstand ist es natürlich noch einmal beeindruckender, leider ist die herumwirbelende Gischt dermaßen stark, dass der eigentliche Wasserfall kaum zu sehen ist. Es gibt einen Pfad runter bis an den Boiling Pot, wo das herabgefallene Wasser sich zu einem Wirbel bildet, mit der Victoria Falls Brücke rüber nach Simbabwe ist dieser Ort nicht umsonst einer meiner Lieblingsplätze in Afrika. Als ich gerade auf dem Weg zum Auto bin, bekomme ich einen Anruf der Landrover-Werkstatt. Die Bremsbeläge wären verfügbar, wir können uns aber nicht an der Werkstatt sondern nur auf dem Parkplatz eines Supermarktes treffen. Ich ahne schon, weshalb. Die Bremsbeläge sind brandneu und kosten das gleiche wie zuvor abgemacht, der Verkäufer steckt sich das Geld für den Verkauf aber lieber selber ein statt den Verkauf über die Werkstatt abzuwickeln. Wie Pablo Escobar beim Kokainhandel dreht er sich immer wieder nach links und rechts um, möchte auf keinen Fall gesehen werden. Mir persönlich ist egal was er da treibt, hauptsache ich habe die Bremsbeläge.
    Um die Bremsbeläge morgen tauschen zu können, brauche ich Bremsflüssigkeit. Also wieder in die Stadt, Bremsflüssigkeit kaufen. Außerdem muss Heiner dringend gewaschen werden, was auch in Sambia ein Spektakel ist. Die fünf Herren spritzen sich lieber selber mit dem Hochdruckreiniger nass als das Auto, um die Windschutzscheibe zu reinigen klettert einer (immerhin der Dünnste der Runde) auf die Motorhaube. Zu Fünft ist man fast eine halbe Stunde am Auto beschäftigt, sogar der Unterboden wird gereinigt und am Ende möchte man für diesen Service umgerechnet 6€ haben. Zum Glück wurde die Autowäsche anders als bei der Wäscherei am Morgen nicht nach Kilo abgerechnet.
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  • Tag 243, 336 Km/33965 Km

    29 de abril, Zâmbia ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich verlasse das Buschcamp und alle Schlangen die sich potentiell noch in den Bäumen aufhalten, fahre bis kurz vor die Grenze. An der Grenze gibt es einen großen Markt für Fahrzeugersatzteile, vor einigen Tagen habe ich festgestellt, dass die Bremsbeläge neu müssen. Ich war fest davon ausgegangen, dass die Beläge bis zum Ende der Reise halten, doch so ist es nicht, der Verschleiß auf den Straßen Afrikas ist einfach deutlich höher als in Europa. Trotz vieler Defender, die in Namibia herumfahren, hat man die Bremsbeläge leider nicht. Ich muss mich also in Livingstone, meinem nächsten Ziel, noch einmal auf die Suche machen. Dann geht es zur Grenze, rüber nach Sambia. Insgesamt ist es meine dritte Reise nach Sambia und da ich vieles kenne, beschränke ich mich auf einen der für mich schönsten Orte Afrikas: Die Viktoria-Fälle.
    Schon weit von der Grenze entfernt beginnt die Schlange der LKW, die zu hunderten hier tage- oder wochenlang anstehen. Für mich geht es an der Schlange vorbei direkt nach vorne, keine 5 Minuten dauert die Ausreise. Dann beginnt das Chaos. Schon im Niemansland zwischen den beiden Grenzen hunderte Geldwechsler und Fixer, die mit dem Auto mitlaufen und mich von allen Seiten penetrant belagern. Ich werde an einer Stelle von einem uniformierten Beamten angehalten, er zeigt mir den Weg und sagt mir "ich solle Fenster und Türen geschlossen lassen. Wegen den Löwen." Mit Löwen sind wohl die 'Helfer' gemeint, die erst kurz vor dem Grenzhäuschen verschwinden.
    Im Grenzhäuschen dann Chaos Teil 2. Es ist kaum etwas los, ich komme an allen Schaltern direkt dran, die Einreise dauert trotzdem fast 3 Stunden. Ich muss zur Polizei, meinen Pass stempeln lassen, dann zum Zoll, dann zum staatlichen Versicherungsbüro, zu Interpol, Straßenmaut und CO2-Steuer zahlen. Jedes dieser Schritte erfolgt in einem eigenen Büro oder an einem eigenen Schalter, überall müssen meine Daten in ein Buch geschrieben und in den Computer eingegeben werden. Die CO-2 Steuer kann ich nur mit Kreditkarte zahlen, die Straßenmaut nur in US-Dollar, die Versicherung nur in Kwacha, der Währung Sambias. Es gibt natürlich keinen Geldautomaten, was zur Folge hat, dass ich zurück ins Löwengehege muss und hier Geld wechseln muss. Natürlich weiß man, dass ich keine Möglichkeit habe, ohne Kwacha weiter zu kommen, also bietet man mir einen Wechselkurs mit 50% Verlust an. Ich diskutiere und handle, keine Chance. Irgendwann habe ich dann Geld gewechselt und irgendwann bin ich dann auch eingereist.
    Im Sambia wird es schlagartig wieder einfacher, die Häuser sind aus Lehm und Stroh, man winkt mir wieder vom Straßenrand zu. Dann beginnt der Alptraum. Die Straße wird über 100 Kilometer schlecht, so schlecht wie ich keine Straße seit Monaten mehr hatte. Das Stück gehört zu den Top-3 der schlechtesten Straßen Afrikas. Die Asphaltstraße stammt vermutlich aus der Römerzeit, wurde seitdem nicht mehr instand gehalten und ist über die Jahre zu Staub zerfallen. Wellblech, Schlaglöcher, scharfe Asphaltkanten und Staub wechseln sich ab. Neben der Straße gibt es einen durch tausende Fahrzeuge selbst kreierten Pfad, dieser ist auch schon total schlecht. Also wurde daneben noch ein weiterer erzeugt, vorbei an plattgefahrenen Büschen und durch Gestrüpp. Wenn man noch 100 Jahre wartet, ist dieses Stück Straße irgenwann mal 5 Kilometer breit. Nach vielen Stunden zermürbender Piste komme ich schließlich in Livingstone an, viel zu spät um hier noch irgendwas zu machen außer Bier zu trinken und zu essen. Ich kenne einen Campingplatz direkt am Fluss, bekomme die letzte Parzelle die frei ist. Nach insgesamt 8 Tagen im Buschcamp mit Selbstverpflegung ist es am Abend eine tolle Abwechslung, eines der erstklassigen Restaurants direkt am Sambesi aufzusuchen.
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  • Tag 242, 167 Km/33629 Km

    28 de abril, Namíbia ⋅ ☁️ 28 °C

    Der letzte Tag im Caprivi-Streifen und somit auch der vorerst letzte Safari-Tag ist gekommen. Ich fahre in den Mudumu Nationalpark, hoffe weiterhin auf Löwen oder Leoparden. Die Vegetation im Park ist noch einmal vollkommen anders, das trockene, braune Gras steht links und rechts der Piste oft ziemlich hoch, keine guten Aussichten auf Raubkatzen. An einer Stelle gibt es auch heute wieder Hippos, die im flachen Wasser treiben und kämpfen, dazu die Mäuler aufreißen und sich gegenseitig mit weit aufgerissenem Maul angreifen. Hippos sind bislang mein absoluter Favorit: sieht man sie, dann ist eigentlich direkt immer Action.
    Es gibt zwei erstklassige Aussichtsplattformen im Park, hier gibt es eine kleine Gruppe Gnus die in der Ferne grasen - sonst versteckt sich die Tierwelt heute leider vor mir.
    Kurz vor Sonnenuntergang fahre ich zurück ins Buschcamp, wo ich bereits seit drei Tagen stehe. Ich steige aus dem Auto aus und gehe ein paar Meter, als sich unmittelbar vor mir eine Schlange durch das flache Gras schlängelt. Die Schlange ist smaragdgrün und klettert schließlich schnell den Baum hoch, direkt da wo Heiner parkt. Ich bin mir ziemlich sicher hier auf eine Boomslang oder 'Grüne Baumschlange' zu treffen, eine der giftigsten Schlangen Afrikas. Schade, der Platz war gut - nur habe ich nicht unbedingt Lust die Nacht unter der Schlange zu verbringen. Also parke ich ein gutes Stück weiter weg. Ganz bestimmt gibt es hier keine Schlange. Ganz bestimmt...
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  • Tag 241, 65 Km/33462 Km

    27 de abril, Namíbia ⋅ ☁️ 29 °C

    Ich laufe am Vormittag drei Stunden zu Fuß durch das Grasland rund um den Nationalpark. Solange ich den Nationalpark nicht betrete, also nicht weiter als bis zu den Bäumen am Horizont laufe, ist es erlaubt, sich zu Fuß zu bewegen. Löwen und insbesondere Hippos gibt es auch hier, sind aber eher selten anzutreffen. Zwei der Männer die im Dorf wohnen laufen mit mir, zeigen mir viele kleine Insekten wie den Ameisenlöwe und Termiten, die man aus dem Auto in der Regel nicht zu sehen bekommt. Es ist komisch zu Fuß zu laufen, nur wenige Meter von Krokodilen und Antilopen entfernt.
    Ich mache mich schließlich noch einmal auf in den Nationalpark, diesmal mit dem Auto. Ich versuche die Chancen auf Elefanten, Löwen und Hippos zu erhöhen, in dem ich erst am späten Nachmittag zum Horseshoe-Bend fahre, der Flussbiegung mitten im Nationalpark. Leider ist auch heute nichts zu sehen, außer die üblichen Antilopen. Ich warte dreißig Minuten, als plötzlich ein einzelner Elefant zum Trinken an den Fluss kommt. Kurze Zeit später höre ich Hippos in der Ferne grunzen, also ab ins Auto, links am Elefant vorbei und rüber zu den Hippos, die im flachen Wasser die Seerosen fressen, die Mäuler zum Gähnen aufsperren und ihren Kot mit wedelndem Schwanz in alle Himmelsrichtungen verspritzen. Zwei Stunden beobachte ich die Gruppe, bis ich irgendwann leider zum Eingangstor zurück muss und gerade noch rechtzeitig vor Schließung des Parks rausfahre.
    Leider fehlt noch immer der Leopard trotz mehrerer Sichtungen an verschiedenen Stellen im Nationalpark in den vergangenen Tagen. Am Eingangstor hängt eine Tafel mit den letzten bestätigten Begegnungen in den letzten 24 Stunden, incl. entsprechendem Sektor. Morgen ist der vorerst letzte Tag in einem der Nationalparks und gleichzeitig auch erstmal der letzte Tag für mich in Namibia. Ich drücke mir am Abend selber die Daumen, vielleicht morgen noch einmal Glück zu haben.
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