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- Dag 30
- tisdag 22 oktober 2024 09:25
- ☁️ 20 °C
- Höjd över havet: 120 m
AustralienLawry Hill38°50’4” S 143°30’22” E
Koalas im Great Otway NP
22 oktober 2024, Australien ⋅ ☁️ 20 °C
Ich mache mich früh auf den Weg über die Great Ocean Road zum Cape Otway. Dort ist der älteste und bedeutendste Leuchtturm des australischen Festlands zu bestaunen. Er wurde 1848 in Betrieb genommen und war damals essenziell für die Schiffe mit den Einwanderern. Vor seinem Bau sind hier Hunderte durch Schiffbruch gestorben. Es ist ein ruhiger, idyllischer Ort. Ein kurzer spaziere mit einer Telegrafenstation und ein paar Infos zu den damaligen Lebens- und Arbeitsbedingungen, zum WW2 und zum Leuchtturm selbst. Außerdem gibt es gratis Tee und Kaffee, denn aufgrund von Personalmangel ist das Café nicht in Betrieb. Der Leuchtturm selbst ist ebenfalls geschlossen, aufgrund von Erdbeben und Quecksilber. Der Zusammenhang zwischen beidem erschließt sich mir nicht.
Aber eigentlich will ich heute Koalas sehen. Und ich weiß auch, wo das möglich ist. Auf der Rückfahrt Richtung Great Ocean Road mache ich einen Abstecher zum Bimbi Park, einem Campingplatz, in dem auch Cabins zu mieten sind und in dessen Nähe es Rezensionen zufolge Koalas gibt. Ich hatte drüber nachgedacht, dort eine Nacht zu verbringen. Als ich jetzt den rummeligen Campingplatz und die Wellblechhütten sehe, bin ich froh, dass ich das nicht gemacht habe. Aber die versprochenen Koalas gibt es.
Mit der Beobachtung von Koalas ist das so eine Sache. Sie sitzen ziemlich weit oben in den Eukalyptusbäumen, denn dort enthalten die Blätter weniger Giftstoffe. Und Eukalyptusbäume sind ziemlich hoch. Außerdem enthalten Eukalyptusblätter so wenig Nährstoffe, dass die Koalas 20 Stunden am Tag schlafen. Ich frage mich, warum die Viecher nicht ihre Ernährung umstellen. Klingt doch echt suboptimal.
Für mich bedeutet das: ich finde einige Koalas, aber sie sind hoch oben im Gegenlicht, und meistens ist von ihnen nur der pelzige Rücken zu sehen. Einer ist tatsächlich wach und guckt mich auch immer mal wieder an. Das ist schon ziemlich süß. Außer seinen Kopf etwas zu bewegen und sich ab und zu etwas anders hinzusetzen, macht er aber nichts. Ich komme zu dem Schluss, dass Koalas sehr putzig sind, aber auch sehr langweilig.
Trotzdem fahre ich weiter zum Kennet River Nature Walk, der weitere Koalas verspricht (allerdings nur einen einzigen liefert). Dabei habe ich rechts eine traumhafte Küste mit türkisfarbenem Meer und weißen Sandstränden, links schöne Häuser mit voll verglasten Fronten zum Wasser hin. So würde ich auch gerne wohnen!
Zuerst steuere ich das Koala Café an, vorbei an Schildern, die dazu auffordern, keine wilden Tiere zu füttern. Das ist leichter gesagt als getan. Bei den Papageien haben sich offensichtlich schon so viele Touristen nicht an diese Bitte gehalten, dass es sehr schwer ist, sie vom Mitessen abzuhalten. Und ich versuche das wirklich, nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch, weil ich Hunger habe. Aber dass das Tier mir meinen Toast nicht aus dem Mund ist, ist wirklich alles.
Der Nature Walk ist ein herrlicher Pfad durch den Eukalyptuswald, immer am Kennet River entlang. Ich sehe wenig Wildlife, aber ich genieße die kleine Wanderung, die Ruhe, und das Rauschen des Flüsschens.Läs mer
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- Dag 30–31
- 22 oktober 2024 19:00 - 23 oktober 2024
- 1 natt
- ☁️ 14 °C
- Höjd över havet: 230 m
AustralienLake Elizabeth38°32’59” S 143°44’35” E
Unterbrechung der Reise für 1 Tag Urlaub
22–23 okt. 2024, Australien ⋅ ☁️ 14 °C
In Apollo Bay war für meine Reisedaten kein Bett im Schlafsaal des Hostels mehr frei. Statt ein Vielfaches für das Einzelzimmer im Hostel auszugeben, habe ich mich für zwei Nächte in einem kleinen Gästehaus eingebucht, das etwas außerhalb auf einem Hügel liegt mit herrlichem Blick über die Bucht. Für heute hätte eigentlich der Nature Walk am Kennet River auf dem Programm gestanden und die Schnabeltiere am Lake Elizabeth. Ersteres habe ich schon gestern gemacht. Ich beschließe, die Schnabeltiere auf später zu verschieben und den Lake Elizabeth ohne zeitliche Restriktionen zu erkunden.
Ich mache es mir am Abend mit einem Buch und einem Glas Wein im Wohnzimmer gemütlich und gehe deutlich später als sonst hier ins Bett. Am nächsten Tag schlafe ich richtig aus: als ich aufwache, ist es fast 10:00 Uhr, und ich habe über 9 Stunden geschlafen. Das fühlt sich wirklich an wie der Start in einen Urlaubstag. Ich mache mir Kaffee und Müsli und setze mich damit und mit meinem Buch auf die Terrasse in die Sonne.
Erst nach 12 Uhr fahre ich los, um das Hinterland zu erkunden. Gut 1 Stunde lang geht es über eine sehr kurvige Straße. Dann hört diese auf und geht in eine Gravel Road über. Jetzt schaue ich doch in die Mietbedingungen. Da finde ich nichts Einschlägiges, fahre also weiter. Wohl ist mir dabei allerdings nicht. 2 km vor dem ausgeschilderten Parkplatz stelle ich das Auto ab und gehe zu Fuß weiter. Von dort ist es noch mal eine gute halbe Stunde über einen schmalen Wanderpfad bis zum Seeufer und dann in einem weiten Bogen um den See herum. Es geht auch hier steil hoch und runter. Wer schon mal mit mir gewandert ist, weiß, dass ich bergauf sehr, sehr langsam werde und bergab nicht besonders trittsicher bin. Ich gehe langsam und vorsichtig, denn einen dritten Sturz auf dieser Reise brauche ich wirklich nicht. Hier die dämmerungsaktiven Schnabeltiere sehen zu wollen und danach im Dunklen den Weg bis zurück ins Gästehaus zurückzulegen wäre wirklich ein gewagtes Unterfangen. Da belasse ich es lieber bei der kurzen nachmittäglichen Wanderung und drehe um, als der Weg matschig wird. Denn das war ja beim letzten Mal nicht gut ausgegangen.
Die Landschaft ist wunderschön. Riesengroße Baumfarne, typisch für den Regenwald in der Küstenregion von New South Wales und Victoria, und noch riesigere Eukalyptusbäume. Trotzdem, hätte ich gewusst, wie aufwändig und kompliziert die Anfahrt ist, wäre ich irgendwo anders spazieren gegangen. Das ist einer der wenigen Tage bisher, von denen ich denke, ich hätte sie anders gestalten können. Zum Beispiel runter ans Meer gehen und den Nachmittag am Strand verbringen. Aber das spare ich mir für später auf, denn an der Ostküste wird es viele traumhaft schöne Strände geben.Läs mer
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- Dag 32
- torsdag 24 oktober 2024 08:28
- ☀️ 10 °C
- Höjd över havet: 22 m
AustralienKay Langan Skate Park38°32’27” S 143°58’31” E
Trennung von meinem kleinen weißen Auto
24 oktober 2024, Australien ⋅ ☀️ 10 °C
Heute geht ein weiterer Reiseabschnitt zu Ende: ich muss meinen Mietwagen zurückgeben. Er hat nicht besonders gut gezogen, aber es war flexibel und bequem mit ihm, weil ein Teil meines Gepäcks einfach im Kofferraum geblieben ist. Und die Fahrerei hat mir auch nichts ausgemacht. Wobei Fahrerei stark übertrieben ist: Ich bin in 10 Tagen gerade mal 1.873 km gefahren. Als ich in Melbourne ankomme - diesmal im Hellen -, bin ich aber doch sehr froh, das Auto abgegeben zu haben. Das ist hier noch trubeliger als in Adelaide. Autos, Radfahrer, Fußgänger, Straßenbahnen … nach der Zeit in der Natur finde ich mich hier schon zu Fuß kaum noch zurecht.
Auch die Angebote überfordern mich. Überall Konsum und Gastronomie, flippige Menschen, Life Musik. Das ist hier, als wäre ich in ganz Asien gleichzeitig. Vor lauter Möglichkeit kann ich mich lange gar nicht entscheiden. Mein Magen und mein Budget sind zu klein, und alles ist so fremd. Ich entscheide mich für ein Restaurant mit Hongkong Küche, das voller Asiaten ist (ich glaube, ich bin die einzige Nicht-Asiatin), und sitze dann ratlos über der Speisen. Keine Ahnung, was ich da gegessen habe. Authentisch war es auf jeden Fall.
Gleichzeitig habe ich Halbzeit: am 24.9. bin ich in Australien angekommen, am 24.11. geht der Rückflug. Und einerseits habe ich schon so viel erlebt und gesehen, dass es sich anfühlt wie zwei Reisen. Andererseits sind meine Energie, meine Neugierde und meine Unternehmungslust nach wie vor ungebrochen.Läs mer
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- Dag 33
- fredag 25 oktober 2024 07:50
- ☀️ 10 °C
- Höjd över havet: 36 m
AustralienState Library Victoria37°48’35” S 144°57’55” E
Melbourne: ein Ganove zum Frühstück
25 oktober 2024, Australien ⋅ ☀️ 10 °C
Beim Aufwachen schaue ich in die Melbourne Hochhäuser vor blauem Himmel. Ich gehe frühstücken in einer stylischen Galerie. Später erfahre ich, dass es hier den besten Kaffee in der QV Mall (Queen Victoria Mall) gibt. Jetzt habe ich immer noch viel Zeit, bis meine gebuchte Walking Tour durch Melbourne losgeht.
Ich warte, bis um 10 Uhr die State Library Victoria öffnet, um mir die Rüstung von Ned Kelly anzuschauen. Die Australier verehren Ganoven, und das war der berühmteste unter ihnen. Er war ein Bushranger, von den einen verehrt als eine Art Robin Hood, mit politischen Beweggründen gegen Diskriminierung und Unterdrückung von Armen im Allgemeinen und Iren im Besonderen, von den anderen verachtet als 1880 wegen Bankraub und Mordes (an Polizisten) verurteilter und hingerichteter Verbrecher. Interessant ist nicht nur, dass seine Rüstung heute wieder ausgestellt wird, sondern noch viel mehr, dass das ausgerechnet in dem nach seinem Richter Sir Redmond Barry (der auch Mitgründer der Bibliothek war) benannten Saal erfolgt. Ich habe im Rahmen meiner Vorbereitung den Roman von Peter Carey gelesen und bin gespalten, ob er für mich ein Held oder ein Krimineller ist.
Ganz nebenbei bei ist die 1856 im Goldrausch errichtete Bibliothek von innen wie von außen wunderschön.
Kurz danach bei der Stadtführung werde ich erneut von Ned Kelly hören, und zwar vor dem Old Melbourne Jail aus dem Jahr 1842. Hier war Ned Kelly nach seiner Verhaftung 6 Wochen lang inhaftiert, um sich im Gefängniskrankenhaus von den 28 Schusswunden in Armen und Beinen zu erholen und anschließend seinen Prozess abzuwarten. Dann wurde er hier gehängt.
Der jüngste Inhaftierte war übrigens erst drei Jahre alt. Er wurde für 6 Monate verurteilt „for being idle and disorderly“, aber nach 3 Monaten wegen guter Führung entlassen.Läs mer

ResenärMan wurde damals für Lappalien verurteilt, unabhängig vom Alter. Aber es gab auch keine Einrichtungen für Waisen, Alleinerziehende Frauen, Obdachlose etc. Die wurden quasi zwangsläufig kriminell und landeten dann im Gefängnis.
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- Dag 33
- fredag 25 oktober 2024 10:30
- ☀️ 12 °C
- Höjd över havet: 36 m
AustralienOld Melbourne Gaol37°48’28” S 144°57’58” E
Fußkrank in Melbourne
25 oktober 2024, Australien ⋅ ☀️ 12 °C
Heute war ein voller Tag. Ich habe an einer Walking Tour durch Melbourne teilgenommen. Wir sind fast drei Stunden lang kreuz und quer durch die Stadt und wurden von Charlotte mit spannenden Informationen vollgestopft:
- State Library Victoria
- Old Magistrate‘s Court
- Old Melbourne Goal
- Eight Hour Day Monument
- Viktorianische Fassaden
- ein Luxus Hochhaus
- Carlton Gardens
- Royal Exhibition Building
- State Parliament
- Chinatown
- Streetart
- Burke Street
- Shopping Arcaden
- Flinders Street Station
- Yarra River
- Hamer Hall
- Eureka Tower
Dazu gibts Informationen über Ned Kelly, den Aufstand der Minenarbeiter, die Gewerkschaften und Universitäten (Melbourne ist die „linkste“ Stadt Australiens), die First Nations, die Separation von Sydney 1850 (der englischen Krone wurde als wesentliches Argument angeboten, den neuen Staat Victoria zu nennen), die nur wenige Wochen vor dem Start des Victorian Gold Rush erfolgte (Melbourne war kurz die reichste Stadt der Welt) und die Melbourner Kaffeekultur.
Zwischendrin gab es eine winzige Mittags- und Pinkelpause, zu der ich mir einen Crêpe holte. Da gerade Happy Hour war, musste ich zwei essen. 😅
Nach der Tour mache ich auf eigene Faust weiter. Vom Shrine of Remembrance aus soll der Blick über die Skyline gut sein. Na ja. Am Federation Square gibt es jede Menge Kunstmuseen mit freiem Eintritt. Die sind deutlich eher mein Fall. Ich besuche den Koorie Heritage Trust (ältestes Community owned and run indigenous Art and Cultural centre in Australia) und die Australian Art Ausstellungen des NGV (National Gallery of Victoria/the Ian Potter Centre). Danach bin ich in jeder Hinsicht k.o.Läs mer
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- Dag 33
- fredag 25 oktober 2024
- ⛅ 16 °C
- Höjd över havet: 11 m
AustralienEnterprize Park37°49’18” S 144°57’52” E
Danke, liebe Mami 😘
25 oktober 2024, Australien ⋅ ⛅ 16 °C
Liebe Mami, ich habe einen Teil deines Zuschusses (keine Sorge, nicht alles) benutzt, um mir heute Abend etwas ganz Besonderes zu gönnen. Ich bin in den 88. Stock des Eureka Towers gefahren (das dauert nur 38 Sekunden!). Der Eureka Tower ist benannt nach einer Rebellion von Minenarbeitern 1854.
Das Timing habe ich so gewählt, dass ich im Hellen ankomme und danach den Sonnenuntergang erlebe.
Ich genieße die Aussicht bei einem French Martini und muss dabei an meinen Abend in der Elbphilharmonie denken. Ich sehe zwei Sonnen, aber das geht anderen auch so, es liegt also nicht am Cocktail.
Die Fotos sind Mist, die Scheibe spiegelt. Ein Japaner hat extra einen Gummiaufsatz für sein Objektiv dabei, um das zu verhindern. Ich wusste es vorher, und es ist ok: das Erlebnis kann mir keiner mehr nehmen. Es ist teuer, aber umwerfend schön. Ich bekomme das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. 🥰
Zum Abschluss hatte ich dann Dumplings bei Shandong Mama - wie passend.Läs mer
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- Dag 34
- lördag 26 oktober 2024 10:30
- ☁️ 14 °C
- Höjd över havet: 34 m
AustralienOld Melbourne Gaol37°48’30” S 144°57’56” E
Ich lande im Gefängnis
26 oktober 2024, Australien ⋅ ☁️ 14 °C
Bis mein Bus heute Abend um zehn geht, habe ich jede Menge Zeit totzuschlagen. Da Herumlungern vor etwa 100 Jahren noch eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen konnte, gehe ich genau dorthin: ins Old Melbourne Jail.
Ich mache die Self-Guided Tour durch das Gebäude und eine Führung außerhalb, bei der ich ganz exklusiv (ich bin die einzige Teilnehmerin) diverse Fluchtgeschichten erzählt bekomme. Es gibt auch eine Goal Experience, bei der man verhaftet und wie in früheren Zeiten abgeführt wird mit Beleidigungen und Herumschubsen und allem. Auf die verzichte ich lieber.
Das Ganze ist keine effekthascherische Touristen Attraktion, sondern ein unglaublich eindrucksvoller und sehr bedrückender Ort, an dem ich viel über die Geschichte lerne. Es ist so interessant, dass ich dreieinhalb Stunden dort verbringe. Und das alles vor dem Frühstück.
Das Gefängnis war etwa 80 Jahre in Betrieb, bis 1924. Es hängt wie alles hier stark mit dem Goldrausch zusammen. In der Zeit ist die Bevölkerung in kürzester Zeit explodiert, und mit ihr sowohl die Kriminalität als auch die Spanne zwischen Arm und Reich. Das Gefängnis war damals riesig und trotzdem überfüllt. Insgesamt 133 Menschen wurden hier hingerichtet. Die Toten wurden anschließend „wissenschaftlich“ untersucht (Phrenologie). Beulen am Kopf deuteten auf gute Eigenschaften, Dellen auf schlechte. Ich muss ein sehr guter Mensch sein, denn ich habe mir am Bett des Hostels ein paar kleinere Beulen am Kopf geholt. 😅 60 erfolgreiche Ausbruchsversuche gab es, allerdings wurden die meisten früher oder später wieder gefasst.
Es war extrem brutal und unmenschlich. Gleich bei seiner Ankunft sah man den Galgen, der so in der Mitte der Zellen platziert war, dass man immer wieder daran vorbei kam. Außerdem war Isolation ein Grundprinzip (Pentonville Model / separate System): die Straftäter sollten „durch stille Kontemplation reformiert werden“. Zuerst verbrachten sie bis zu 6 Monate Einzelhaft im Erdgeschoss, davon 23 Stunden in der winzigen Zelle,. Wenn Sie die Zelle verlassen durften, beispielsweise zum Gottesdienst oder zu dem einstündigen Training im Hof, mussten, sie eine Maske tragen. Alles war so gestaltet, dass sie untereinander noch nicht einmal Blickkontakt haben konnten. Das konnte einen verrückt machen - und Verrücktheit war eine Straftat.
Danach konnte man -
wenn man nicht aufmüpfig war, was weitere Bestrafung nach sich zog - in höhere Stockwerke aufsteigen. Dort gab es ein wenig größere Zellen, in denen man nicht mehr alleine eingesperrt war, mehr Freigang und Arbeit.
Im 2. Weltkrieg wurden hier Soldaten (in der Regel für AWL Vergehen - Absent without leave) und POWs interniert, allerdings meistens nur kurzzeitig und zu deutlich besseren Bedingungen als die früheren Häftlinge. Heute gehören 90 % des ehemaligen Gefängnisgeländes zur Universität, die restlichen 10 % bilden das Museum.
Eine spannende Anekdote: der Melbourner Tullamarine Airport ist nach dem ersten Ausbrecher des vorhergehenden Gefängnisses benannt, das noch deutlich kleiner war und ein Strohdach hatte. Der Aboriginal war für den Diebstahl von Kartoffeln verurteilt worden - eine der Folgen der europäischen Besiedlung - und rettete sich, indem er Feuer legte.
Danach lasse ich mich ein wenig treiben, esse etwas in den Queen Victoria Markets und hoffe, dass ich nicht als obdachlos aufgegriffen und zurück ins Gefängnis geschickt werde, bevor ich die Stadt verlassen kann. Ich besuche das Bunjilaka Aboriginal Culture Centre im Melbourne Museum, das einen geschichtlichen Überblick aus Sicht der First Nations vermittelt. Sehr eindringlich. Dann erhole ich mich im Park, denn seit ein paar Tagen bin ich etwas angeschlagen. Ich schlafe ungewöhnlich lange und bin trotzdem müde, und ich habe leichte Erkältungssymptome.
Nach etwas Sushi (komischerweise war das total billig) lümmele ich noch ein wenig im Hostel rum, bevor ich mir ein Uber bestelle. Alles klappt perfekt, der Greyhound steht schon bereit - nur: er ist diesmal sehr voll. Ich habe auf der 12stündigen Fahrt eine Nachbarin. Wird also noch unbequemer als sonst.Läs mer
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- Dag 35
- söndag 27 oktober 2024 12:19
- ⛅ 22 °C
- Höjd över havet: 12 m
AustralienMarks Park33°53’53” S 151°16’33” E
Rein nach Sydney, raus aus Sydney
27 oktober 2024, Australien ⋅ ⛅ 22 °C
Die nächtliche Fahrt von Melbourne nach Sydney (12 Stunden von 10 bis 10) war trotz eines bis auf den letzten Platz besetzten Busses nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Ob das daran lag, dass die Strecke fast nur über Autobahn ging, oder an der Schlaftablette, sei mal dahingestellt. In Sydney angekommen habe ich mein Gepäck im Hostel abgestellt und dann erst mal recherchiert und überlegt, wie ich den heutigen und die kommenden Tage verbringen möchte.
Für heute fiel die Entscheidung spontan auf den Bondi to Cogee Coastal Walk. Ich also mit Straßenbahn und Bus raus aus der Stadt nach Bondi Beach. Der Strand war schön, und nicht ganz so überfüllt wie ich befürchtet hatte. Da ich immer noch in meinen Reiseklamotten war und keine Badesachen dabei hatte, habe ich ein wenig den Surfern zugeschaut und bin dann weiter. Gerade lief die Ausstellung. Sculptures by the Sea, die wollte ich gerne mitnehmen. Was ich im Vorfeld noch für einen glücklichen Zufall hielt, habe ich aber bald verflucht. Der Coastal Walk war dermaßen überfüllt, die Schildergasse ist nichts dagegen. Und alle müssen unbedingt vor jedem einzelnen Kunstwerk ein Selfie von ihren Kindern und ihren Partnern machen. 😤
Erst nach der Ausstellung wurde es ein kleines bisschen ruhiger, und ich konnte die herrliche Küste und den Blick über die Buchten und Strände besser genießen. Wenn ich Zeit habe, komme ich auf jeden Fall noch einmal mit mehr Ruhe und Badesachen an einen der Strände, und das dann nicht gerade in der Mittagshitze. Aber jetzt geht’s erst mal zurück ins Hostel zum einchecken und duschen.
Diese Reise wäre nicht „atemlos“ durch Australien, wenn ich damit Feierabend gemacht hätte. Stattdessen habe ich an einer Walking Tour durch das Hafenviertel The Rocks teilgenommen. Ein Viertel, das weniger durch architektonische Schönheit besticht, sondern vielmehr durch interessante Geschichten über Convicts, Seeleute, Verbrechen und ihre Bestrafung. Wir hatten ein paar schöne Ausblicke über Oper und Harbour Bridge. In den wenigen alten Häusern ist meist ein Pub drin. In einem davon lass ich meinen ersten Tag in Sydney ausklingen.Läs mer
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- Dag 36
- måndag 28 oktober 2024 10:30
- ☁️ 25 °C
- Höjd över havet: 16 m
AustralienEsplanade Park33°47’51” S 151°17’18” E
Sydney zu Fuß und per Fähre
28 oktober 2024, Australien ⋅ ☁️ 25 °C
Nach den guten Erfahrungen in Melbourne mache ich heute Vormittag eine Walking Tour durch Sydney. Und wieder gibt es viel zu sehen und zu hören:
- Sydney Town Hall
- Queen Victoria Building
- Hyde Park
- Rum Hospital
- General Post Office
- Angel Place
- Australia Square
- Macquarie Place
- Customs House
- Circular Quai
- …
Aber irgendwie packt mich Sydney nicht so richtig. Der Hafen mit Blick auf dieHarbour Bridge und die Oper sind schon toll. Ansonsten fand ich Melbourne schöner und Adelaide entspannter. Vor allem aber bin ich in erster Linie wegen Landschaft und Tierwelt in Australien, was mir hier wieder sehr bewusst wird. Aber wenn ich schon mal hier bin, gehören die Städte halt auch dazu. Und schließlich gibt es ja noch die dem ÖPNV angeschlossenen Fähren. Also auf nach Manly. Das System ist herrlich unkompliziert. Man hält einfach beim Einsteigen - tap on - und beim Aussteigen - tap off - die Kreditkarte an ein Display, dann wird automatisch der richtige Fahrpreis abgebucht.
Nach 22 Minuten mit der Fähre und ein paar Minuten zu Fuß bin ich am Strand von Manly. Ein Geheimtipp ist dieser ganz offensichtlich nicht, aber doch ein wenig ruhiger als Bondi Beach. Außerdem gibt es ruhige Bänke, um die Wasserdrachen herum wuseln. Sogar die Surfer bleiben hier ein wenig länger auf dem Brett stehen. Ich verbringe zwei bis drei sehr entspannte Stunden in Manly. Dann mache ich mich auf den Rückweg, frisch versorgt mit einem Vorrat TimTams.Läs mer
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- Dag 36
- måndag 28 oktober 2024 19:00
- ☀️ 19 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
AustralienSydney Opera House33°51’25” S 151°12’55” E
In der Oper
28 oktober 2024, Australien ⋅ ☀️ 19 °C
Um die Oper (1959 von einem dänischen Architekt erbaut) intensiver zu erleben als mit einer Führung, habe ich mir für heute Abend eine Konzertkarte gekauft. Lustigerweise war sie sogar ein bisschen günstiger als die Besichtigung gewesen wäre. Es war aber auch keine Oper, sondern nur ein einziger Musiker. „Nobuyuki Tsujii in Recital“. Anders als letztes Jahr in der Elbphilharmonie war es diesmal auch akustisch ein Genuss. Sogar ich unmusikalischer Banause habe gemerkt, dass der kleine blinde Japaner ganz phantastisch Klavier gespielt hat. Wenn er auf die Bühne und von ihr herunter geführt wurde, wirkte er sehr unbeholfen, aber sobald er die Tasten berührte, verwandelte er sich total. Und er hat eine Zugabe nach der anderen gegeben - ein Genuss für die Erwachsenen, Geduldsprobe für die Kinder.
Die Oper fand ich von innen überraschend unspektakulär. Recht dunkel, schmucklos. viel Beton und Holz, und irgendwie wirkte die Decke niedrig. Später habe ich erfahren, dass das Innere eigentlich mit Marmor ausgekleidet werden sollte, aber das Geld ging aus.
Der Konzertsaal selbst ist schön. Wie ein großes Ei mit ganz viel Holz, pink und rosa. Im Publikum fast nur Asiaten, was am Pianisten liegen kann oder einfach nur die Struktur der Touristen hier widerspiegelt.
Sehr schön war der nächtliche Ausblick. Richtig beeindruckend auch die Schlange vor der Damentoilette. Die war bestimmt 50 Meter lang!
Leider hatte ich den Konzertbesuch beim Packen nicht bedacht. So machte ich mich mit einem sehr merkwürdigen Zwiebellook und abgetragenen Turnschuhen auf den Weg zum Konzert. Zum Glück war es warm genug für mein Kleid, wodurch ich mich „entzwiebeln“ konnte. Die Schuhe (inklusive der Füße) konnte ich unterm Sitz verstecken.
Auf dem Rückweg habe ich etwas in den Hyde Park nach Possums gespäht, ohne Erfolg. Stattdessen flog auf einmal eine riesige Fledermaus über mich.Läs mer
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- Dag 37
- tisdag 29 oktober 2024 08:31
- ⛅ 18 °C
- Höjd över havet: 16 m
AustralienBaptist Church33°52’40” S 151°12’20” E
City & Hostel Sick
29 oktober 2024, Australien ⋅ ⛅ 18 °C
Nach mehreren schönen und reibungslosen Wochen habe ich hier in Sydney einen Hänger. Das eine ist, dass ich merke, dass ich Städte einfach nur anstrengend finde. Zwar sind sie total interessant, und ich lerne ganz viel über Kultur undGeschichte, aber sie sind mir zu laut und voll.
Das andere ist, dass ich mich gerade mit den Hostels nicht mehr so wohl fühle. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass ich diesmal Pech gehabt habe und oben schlafen muss. Die Leute sind wirklich sehr ruhig, keiner schnarcht, und zum Telefonieren hocken Sie sich alle auf den Flur. So richtig ins Gespräch bin ich noch mit niemandem gekommen, aber das kann auch daran liegen, dass ich die Mahlzeiten bisher fast alle verpasst habe. Nur gestern beim Frühstück habe ich mich kurz mit zwei Deutschen unterhalten, aber die haben mich gesiezt, das hat mir die Laune auf eine Fortsetzung des Gesprächs verdorben. Das Hauptproblem ist, dass alles sehr beengt und ziemlich billig gebaut ist. Mit jedem Schritt, den jemand im Zimmer macht, wackelt mein Bett. Ich schlafe zwar trotzdem gut und lang, aber wenn ich dann wach bin und mein Kopf gegen das Bettgestänge stößt bei dem Gewackel, dann stört mich das schon ziemlich. Und es ist auch ein bisschen schmuddelig. Auch das ist in erster Linie den vielen Menschen geschuldet, die sich die Räumlichkeiten teilen. Da kann man mit der Reinigung gar nicht nachkommen. Und dass ich quasi in meinem Bett lebe und das fünf Nächte lang nicht gemacht wird, merke ich natürlich auch.
Heute Morgen hatte ich noch ziemlich viel Zeit, bis es zu meiner Tour in die Blue Mountains losgeht, und das, obwohl ich sogar die Frühstückszeit verschlafen habe. Dabei fiel mir auf, dass mir auch der muffige Geruch ziemlich auf die Nerven geht. Bei so vielen Leuten, die im selben Raum schlafen, ist das wirklich nicht vermeidbar. Meine Schmutzwäsche und möglicherweise auch ich selbst leisten ja auch ihren Beitrag. Jedenfalls habe ich die Zeit genutzt, und habe das letzte noch verbliebene Hostel storniert und mir stattdessen ein Hotelzimmer gebucht. Der Preisunterschied ist erheblich, aber ich liege bisher sehr deutlich unter meinem kalkuliertem Budget. Da finde ich, ich kann und sollte mir das gönnen.Läs mer
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- Dag 37
- tisdag 29 oktober 2024 12:00
- ⛅ 20 °C
- Höjd över havet: 729 m
AustralienWentworth Falls33°43’43” S 150°22’25” E
Mit Smokey in die Blue Mountains
29 oktober 2024, Australien ⋅ ⛅ 20 °C
Es ist wirklich schwierig, eine Blue Mountains Tour zu finden, die nicht den Featherdale Wildlife Park besucht. Eine habe ich gefunden: die Sunset Tour. Mittags um 12 geht’s in Sydney los. Weitere Abholstopps, Stadtverkehr, Vorstellungsrunde: nach 1 Stunde sind wir immer noch in Sydney, fußläufig von meinem Hostel entfernt. Nach zweieinhalb Stunden, in denen ich trotz Tablette mit Reiseübelkeit gekämpft habe, haben wir Glenbrook erreicht, wo wir eine Mittagspause machen. Um 15.40 Uhr erreichen wir endlich unser erstes Ziel, den Jamison Lookout.
Das hatte ich mir anders vorgestellt. Da wir gemäß Tourbeschreibung durch den späten Start den starken Verkehr vermeiden, möchte ich gar nicht wissen, wie das ist, wenn man zur Hauptverkehrszeit fährt.
Guide Smokey steckt voller Wissen und dummer Sprüche, und kübelt alles ungebremst, ununterbrochen und mit lautem Organ über uns aus. In den Blue Mountains wird er aber noch von den Crickets übertönt, die einen höllischen Lärm machen.
Wir machen einen längeren Walk an den Wentworth Falls, wo uns Smokey viel zeigt und erklärt. Unter anderem die Löcher der Sydney Funnelweb Spinne, der zweitgiftigsten Spinne weltweit. Es wimmelt von diesen Löchern! Ich werde mich länger nicht mehr unbeschwert auf den Boden setzen können.
Da wir immer wieder ewig warten, bis die letzten Nachzügler die Gruppe erreicht haben, haben wir beim nächsten Stopp - Echo Point mit Blick auf die Three Sisters - nur wenige Minuten Zeit. Das hindert ein indonesisches Paar nicht, 20 Minuten später als vereinbart ganz gemütlich Richtung Bus zu schlendern. Der Guide hatte sie schon überall gesucht, und die Gruppe ist kurz vorm Lynchmord, weil alle Angst haben, den Sonnenuntergang zu verpassen. Aber Smokey hatte sowas wohl eingeplant. An dem „geheimen“ Ort mit wirklich umwerfender Aussicht bewundern wir dann mit ca 100 weiteren Leuten den Sonnenuntergang. Dann geht’s zurück nach Sydney.
Ich habe wohl gerade eine nörgelige Phase, aber von der Tour hatte ich mir schon mehr Blue Mountains und weniger Fahren und Warten versprochen. Eigentlich sieht man auf einer organisierten Tour ja mehr als individuell. Ich hatte auch vorher herumgefragt und gesagt bekommen, dass man die Blue Mountains am besten mit einer Tour sieht. In diesem Fall hätte ich aber mal besser den Zug genommen. Der braucht zwar zwei Stunden, aber damit wäre ich zumindest auf dem Hinweg immer noch schneller gewesen als mit dem Bus.
Aber zum Guten: die Blue Mountains mit ihren schroffen Bergen und tiefen Tälern und dem wabernden Dunst der Eukalyptus Bäume sind schon schön. Und nachdem ich sie an drei Stellen gesehen habe, habe ich auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich ohne erneuten Besuch weiterreise. Also ist doch eigentlich alles gut, und das, was nicht gut war, ist eine Erfahrung, was ich in Zukunft besser machen kann. Und vielleicht brauche ich auch einfach mal einen Tag Pause, aber in Sydney und in diesem Hostel könnte ich die nicht genießen.Läs mer
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- Dag 38
- onsdag 30 oktober 2024 08:27
- ☀️ 18 °C
- Höjd över havet: 8 m
AustralienMarlows Creek33°28’10” S 151°9’48” E
Mit dem Postman auf dem Hawkesbury River
30 oktober 2024, Australien ⋅ ☀️ 18 °C
Um Sydney und dem Hostel zu entfliehen - und weil Bilder und Beschreibung Schönes erhoffen lassen - gehe ich heute früh zum Bahnhof und fahre mit dem Zug nach Brooklyn. Es reicht sogar noch für ein Frühstück im Hostel. Trotzdem bin ich zeitig am Gleis. Ich freue mich auf Zug- und Schifffahrt, schon alleine, weil mir das etwas Ruhe verspricht und kein Bus damit verbunden ist. Geniales System im Zug: die Rückenlehnen lassen sich klappen, so dass man auf jeder Bank in beide Richtungen sitzen kann.
Nach einer reibungslosen Anreise steige ich in den Riverboat Postman. Das ist heute ein Ausflugsschiff, das aber nach wie vor Post den Hawkesbury entlang transportiert. Ich bekomme einen Platz auf dem Oberdeck an einem Tisch mit vier netten Aussies zugewiesen. Wahrscheinlich bin ich die einzige Touristin aus Übersee hier. Es gibt Tee und Anzac-Kekse, dann geht es los. Die Damen trinken Sekt oder Cider und werden immer lustiger. Das mache ich jetzt auch. Ich bin überrascht über den Preis. 6 AUD, dafür bekommt man sonst gerade mal einen Kaffee. Für ein Bier bezahlt man 8-12 AUD.
Es ist eine traumhaft schöne Fahrt. Der Fluss schlängelt sich durch herrliche, nur spärlich besiedelte Landschaft. Es geht an bewaldeten Ufern vorbei und unter historischen Brücken durch. Im Wasser treiben hübsche Quallen. Es gibt ein paar Informationen zu den Inseln, die wir passieren. Und es wird tatsächlich immer wieder Halt gemacht, um Briefe und Pakete zu übergeben. Nachdem die Post ausgeliefert ist, bekommen wir Mittagessen, und das Schiff dreht um. Dabei denke ich viel an das Buch „Der verborgene Fluss“ von Kate Grenville, das ich im Vorfeld gelesen habe und das in der Zeit der ersten Siedler hier am Hawkesbury spielt, und ich kann mich gut in die damalige Zeit zurück versetzen.
Als ich kurz nach eins wieder am Bahnhof bin, hatte ich einen wunderbaren, entspannten Vormittag und viele nette Gespräche. Ich habe sogar eine Visitenkarte und eine Einladung von einem italienischstämmigen Herrn namens Laurence, die ich wohl nicht annehmen werde.Läs mer
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- Dag 38
- onsdag 30 oktober 2024 16:00
- 🌬 23 °C
- Höjd över havet: 11 m
AustralienBronte Beach33°54’16” S 151°16’6” E
Entspannter Tagesausklang
30 oktober 2024, Australien ⋅ 🌬 23 °C
Ich lasse einen schönen Tag entspannt am Meer ausklingen und gehe das erste Mal auf dieser Reise (im Meer) baden. Wenn auch mit Hindernissen, siehe Fotos. Es ist kalt, aber es wurde nun wirklich Zeit.
Dabei muss ich einsehen, dass ich mit meinem Bondi to Cogee Walk ein schlechtes Timing hatte. Das war wirklich eine blöde Idee für einen Sonntag Nachmittag. Heute Abend ist hier viel weniger los. Ich muss aber auch jedesmal im Kalender nachsehen, welchen Wochentag wir gerade haben.Läs mer
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- Dag 39
- torsdag 31 oktober 2024 08:17
- ⛅ 18 °C
- Höjd över havet: 16 m
AustralienBaptist Church33°52’40” S 151°12’20” E
Stay away from Gretchen (Buchbesprechun)
31 oktober 2024, Australien ⋅ ⛅ 18 °C
Ich lese „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel. Das Buch nimmt mich so mit, dass ich mit jemandem drüber sprechen muss.
Im Mittelpunkt steht Greta, in Ostpreußen geboren. Heute lebt sie in Köln, ihr Sohn ist Fernsehmoderator. Greta hat versucht, zu vergessen, nie über ihre Vergangenheit gesprochen. Jetzt ist sie dement, bekommt ihren Alltag nicht mehr in den Griff, und die Erinnerungen kommen hoch. Parallel beginnt der Sohn Tom zu recherchieren.
Greta hat die Kriegsjahre mitgemacht inklusive Nationalsozialismus und Bund Deutscher Mädel. Der Großvater hat im ersten Weltkrieg sein Bein verloren, der Vater landet im zweiten Weltkrieg in russischer Kriegsgefangenschaft. Am Kriegsende flieht die Familie in den Westen, landet erst in einem Auffanglager, dann bei einem Bauern, dann in Heidelberg.
Dort erlebt die Familie die bitterarmen Nachkriegsjahre und die amerikanische Besatzung. Greta verliebt sich in einen schwarzen GI, wird schwanger, bekommt ein Mädchen namens Marie. Der GI will sie heiraten, aber das ist schwierig aufgrund seiner Hautfarbe. Nachdem er für die Erledigung einiger Formalitäten in die USA zurück muss, hört und sieht sie nichts mehr von ihm. Greta und ihre Tochter erleben jetzt die geballte Ablehnung und den Rassismus dieser Zeit. Als ihr Vater nach zwölf Jahren aus Russland zurückkehrt, ist er nicht nur körperlich gebrochen, sondern auch psychisch verändert. Er will das schwarze Kind nicht im Haus haben. Greta muss ihr Kind erst ins Heim geben, dann wird es gegen ihren Willen und ohne ihr Wissen nach Amerika zu Adoption gegeben (der sogenannte „Brown Baby Plan“).
Es ist packend und bewegend, wie sich durch Gretas Erinnerungen und Toms Recherche alles nach und nach zusammensetzt. Diese Zeit, über die niemand spricht, wird durch die Geschichte lebendig. Mir kommen beim Lesen immer wieder die Tränen. Abends kann ich es nicht beiseite legen, egal, wie oft ich mir vornehme, früh zu schlafen. Ich fühle mit den Protagonisten (Greta und ihr Sohn Tom) mit, in der Vergangenheit und in der Jetztzeit. Zum ersten Mal kann ich mich in die Traumatisierungen, die die Nazis, der Krieg, und die Besatzung hinterlassen haben, hineinversetzen, und frage mich, wie viel davon meine Oma und meine Eltern erlebt haben. Auch erfahre ich viel über den Rassismus der 40er und 50er Jahre, in Deutschland wie auch in den USA, wo damals noch die Segregation herrschte.Läs mer
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- Dag 39
- torsdag 31 oktober 2024 10:00
- ☁️ 20 °C
- Höjd över havet: 940 m
AustralienKatoomba Falls Reserve33°43’20” S 150°19’4” E
Blue Mountains - per Zug & zu Fuß
31 oktober 2024, Australien ⋅ ☁️ 20 °C
Ich fahre mit dem Zug nach Katoomba in die Blue Mountains. So richtig Lust habe ich zuerst nicht. Aber ich fürchte, ich würde es später bereuen, wenn die kurze Visite vorgestern alles gewesen war. Und ich möchte mir noch ein bisschen was von Sydney übrig lassen für morgen, wenn ich einen langen Tag herumzubringen habe, bis der Bus fährt.
Der Zug braucht 2 Stunden und ist ungleich komfortabler als der Bus. Der Händetrockner auf der Zugtoilette ist so blöd angebracht, dass er mir die Haare föhnt, während ich mein Geschäft verrichte. 😬
Als ich in Katoomba ankomme, höre ich sofort, dass ich richtig bin. Der Lärm der Zikaden ist ohrenbetäubend und wird mich noch den ganzen Tag begleiten. Ich denke, ich weiß jetzt, warum Smokey so laut gesprochen hat. Wenn man regelmäßig hier ist, bekommt man bestimmt einen Hörschaden.
Die Blue Mountains lassen sich tatsächlich ganz hervorragend auf ein eigene Faust erkunden. Ich gehe etwa 15-20 Minuten lang an der Straße durch Katoomba, dann zweigt der Prince Henry Cliff Walk ab. Ich gehe ihn erst ein Stück in die eine Richtung bis zu den Leura Cascades und dann in die andere Richtung zu den Three Sisters. Nach 3 1/2 Stunden erreiche ich den Parkplatz, an dem ich vorgestern im Rahmen der Tour war. Toiletten und Infocenter sind geschlossen, aber zum Glück gibt es Wasserspender.
Der Weg ist anstrengend, weil es warm ist und immer wieder steil hoch und runter geht. Die Stufen sind sehr ungleich, meist nicht unbedingt in ergonomischen Abständen und oft mit großen Löchern dazwischen. Ich gebe gut acht, dass ich diese Wanderung unfallfrei überstehe. Mit Erfolg! Ich habe grandiose Ausblicke und finde es herrlich, mir die Blue Mountains ganz für mich, mit Zeit und Muskelkraft zu erschließen. Und bin danach so müde, hungrig und stolz, dass ich mich in der Station Bar mit einer Krokodilpizza „Bullaburra“ und einem eiskalten Bier belohne.
Im Rückblick finde ich, dass die Blue Mountains zwar schön, aber auch etwas überbewertet sind. Klar, sie haben große kulturelle Bedeutung für die First Nations, und der von den Eukalyptusbäumen herrührende blaue Dunst gibt ihnen eine einzigartige Atmosphäre. Außerdem sind sie so steil, dass ich gut nachvollziehen kann, dass die europäischen Siedler sie lange für unüberwindbar hielten. Aber am Ende sind es bewaldete Berge im Dunst, und der Blick sieht von den diversen Outlooks zwar immer atemberaubend, aber auch ziemlich gleich aus. Dass Patrizia meinte, dass man für sie unbedingt mehr als 2-3 Tage einplanen sollte, erklärt sich mir nur daraus, dass sie in Sydney gewohnt und gearbeitet hat. Als Nationalpark gleich um die Ecke ist das natürlich ein tolles Ziel. Aber wahrscheinlich hat sie die meisten der anderen tollen Ziele, die ich gesehen habe, nicht besucht.Läs mer
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- Dag 40
- fredag 1 november 2024 10:16
- ☁️ 20 °C
- Höjd över havet: 36 m
AustralienHyde Park Barracks Museum33°52’11” S 151°12’45” E
Ein letzter Tag in Sydney
1 november 2024, Australien ⋅ ☁️ 20 °C
Heute Abend geht es mit dem Greyhound Bus weiter die Küste hinauf. Vorher habe ich Gelegenheit, die letzten Dinge abzuhaken, die man in Sydney „gemacht haben muss“.
Top 1: Harbour Bridge. Statt des mittlerweile unbezahlbaren Bridge Climb gehe ich zu Fuß auf die Brücke und dann weiter auf den Pylon Lookout, der auch ein sehr interessantes Museum enthält.
Die ersten Ideen für eine Brücke gab es schon 1815. Es folgten jahrzehntelange Debatten darüber, ob eine Brücke, ein Tunnel oder nichts davon erforderlich wäre. Immerhin gab es ein prosperierendes und gut funktionierendes Fährensystem und ein Netz von Umgehungsstraßen. Von 1924-1932 wurde die Brücke dann endlich gebaut. Damit fiel die Bauzeit in die große Depression ab 1928, und der Brückenbau wurde zu einem wichtigen Mittel zum Erhalt der Wirtschaft. Alleine 1.400 Menschen waren die gesamte Bauzeit hindurch durchschnittlich direkt im Brückenprojekt angestellt, viele weitere bei Subunternehmen und Zulieferern. Die Arbeiter riskierten Gesundheit und Leben: Sicherheitsnetze, Helme oder Gehörschutz gab es nicht. Und die ganze Stadt schaute gebannt dem Bau zu. Am 19.3.1932 wurde die Brücke eröffnet. Sie hatte damals eine Kapazität von 160 Zügen, 12.000 Autos und 40.000 Fußgängern - pro Stunde! Sie war damals die größte Stahlbogenbrücke der Welt. Und eine beeindruckende Silhouette im damals noch recht flachen Sydney. Neben der Kapazität war Schönheit immer auch ein Kriterium. Das ist gelungen. 😃 Die Pylonen bspw dienen in erster Linie der Optik. Seit 1992 gibt es zusätzlich einen Tunnel. Und dass die Fähren nach wie vor super funktionieren, konnte ich ja selbst bei meinem Ausflug nach Manly feststellen.
1988 waren übrigens die letzten für den Bau aufgenommenen Kredite abgezahlt. Die Brücke hat eine unbegrenzte Lebenszeit, aber natürlich muss sie kontinuierlich gepflegt und erhalten werden. Das kennen wir ja von unseren Brücken (nicht 😬).
Top 2: Hyde Park Barracks Museum. Das Museum ist super gemacht: immersiv, informativ und auch noch gratis inklusive Audioguide in frei wählbarer Sprache. Schön für mich, aber schade für das Museum, dass ich hier fast alleine bin. Vielleicht müssten sie einen happigen Eintritt verlangen und erlauben, dass man sein Ticket vor Ort kauft und nicht nur online mit umständlicher Registrierung und Zeitslot Auswahl.
Die Hyde Park Barracks waren bis 1848 Unterkünfte für die Sträflinge. Mit harter körperlicher Arbeit mussten sie die junge Kolonie aufbauen. Dabei wurden heilige Plätze der First Nations für Bauprojekte der Kolonisten genutzt und für Mensch und Tier wichtige Ressourcen vernichtet. Zwei Weltanschauungen und Rechtssysteme kollidierten, mit blutigen Folgen vor allem für die First Nations. Ich finde es gut, dass das Museum nicht nur anschaulich über die Lebensumstände der Sträflinge informiert, sondern auch die Implikationen der Kolonisierung auf die schon zehntausende Jahre hier lebenden Einwohner anerkennt. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass das weiße Australien einen guten Umgang mit diesem Teil der Geschichte pflegt, zumindest in Museen und touristischen Aktivitäten. In den diversen Stadtführungen und Touren, an denen ich teilgenommen habe, wurde das zumindest immer thematisiert.
Ungeplant: Anzac Memorial. Ich interessiere mich nicht besonders für Krieg, aber das gehört halt dazu und war nur ein kleiner Schlenker. Sehr gut gemacht finde ich das Untergeschoss. Dort sind in in den Boden eingelassenen Behältnissen Sand, Steine und Erde aus all den Schlachtfeldern enthalten, in denen Australier gekämpft haben. Ich bin - mal wieder - überrascht, in wie vielen Kriegen die junge Nation Australien schon beteiligt war. Als Deutscher denkt man bei Kriegsdenkmälern irgendwie spontan an den ersten und zweiten Weltkrieg, aber die spielen hier im Vergleich wirklich eine untergeordnete Rolle. Es ist alles dabei: Afghanistan, Irak, Gaza, Korea, Vietnam, unnatürlich auch der erste und zweite Weltkrieg.
Ungeplant: St Mary‘s Cathedral. Riesig und pompös. Muss an den vielen irischen Einwanderern liegen.
Top 3: Botanischer Garten. Hier hoffe ich auf Flying Foxes und auf Possums. Das war leider nicht erfolgreich, und der Durchgang zu Mrs Macquarie‘s Chair (Landspitze mit schöner Aussicht) war wegen eines Red Bull Events gesperrt.
Top 4: Känguru Steak im Orient Hotel (Tipp von Bradley, dem Guide der Walking Tour). War lecker. Und auf dem Rückweg waren dann auch die Flying Foxes da, die ihre Kreise über der Halloween Party im Hafenviertel The Rocks zogen. War irgendwie passend.Läs mer
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- Dag 41
- lördag 2 november 2024 04:45
- ☁️ 21 °C
- Höjd över havet: 33 m
AustralienLittle Beach28°38’10” S 153°38’16” E
Zwischenstop in Byron Bay
2 november 2024, Australien ⋅ ☁️ 21 °C
Ich bringe meine letzte lange Busfahrt hinter mich. 13:20 Stunden von Sydney bis Byron Bay. Der Bus ist voll bis auf den letzten Platz, die Hochsaison kündigt sich an. Es geht wieder über die Autobahn, entsprechend ruhig ist die Fahrt. Um 1 und um 5 werden wir jeweils für eine Pause an einer Tankstelle ausgespuckt. Obwohl ich mich genauso fühle, amüsiere ich mich doch auch etwas über die übernächtigten Gestalten, die da Richtung Klo und durch den Tankshop wanken.
Kurz nach elf am nächsten Tag komme ich in Byron Bay an. Ich habe eine Gepäckaufbewahrung gebucht, um die paar Stunden bis zur Abfahrt des nächsten Busses in Byron Bay verbringen zu können. Es regnet. Byron Bay ist ein alternatives Strand- und Surfer-Paradies. So alternativ, dass man stolz darauf ist, keine Ampeln zu haben. So stehe ich also voll bepackt im Regen und warte auf eine Lücke im dichten Verkehr.
Nachdem ich mein Gepäck los bin, spanne ich meinen Regenschirm auf, ziehe den Regenschutz über meinen Rucksack und mache mich auf meine Wanderung. Es geht durch den Ort, vorbei an wirklich traumhaften Stränden, an denen trotz des Regenwetters gesurft wird. Allerdings nur Anfänger, keine Profis. Dann schlängelt sich der Pfad durch einen traumhaften Wald hoch und runter an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei bis zum östlichsten Punkt des australischen Festlands und von dort aus weiter zum Leuchtturm. Unterwegs sehe ich einen Koala - witzigerweise direkt hinter dem Hinweisschild - und einen Goanna.
Mit Sonnenschein wäre das alles angenehmer gewesen, aber auch so ist es eine schöne Wanderung. Und zumindest konnte ich mir ein wenig die Füße vertreten, bevor ich mich wieder in den Bus setze.
Dann geht es weiter nach Brisbane, vorbei an der Goldcoast. Die Hochhäuser von Surfer‘s Paradise lassen die Skyline von Sydney alt aussehen. Jetzt bin ich in Queensland. Es wird bereits wärmer und schwüler. Bis ich in drei Wochen in Cairns ankomme, werde ich noch Spaß bekommen mit diesem Klima. 🙄Läs mer
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- Dag 42
- söndag 3 november 2024 09:30
- ☁️ 26 °C
- Höjd över havet: 19 m
AustralienFig Tree Pocket27°32’0” S 152°58’10” E
Lone Pine Koala Sanctuary
3 november 2024, Australien ⋅ ☁️ 26 °C
Heute früh bin ich mit dem Bus ins Lone Pine Koala Sanctuary gefahren. Dafür musste ich mir zuerst eine Go Card kaufen, denn hier kann man leider öffentliche Verkehrsmittel nicht per Kreditkarte zahlen. Dafür kostete die dann bloß 0,50 AUD. Da könnte sich Deutschland mal etwas abgucken.
Im Grunde genommen ist das hier ein Zoo, und von denen halte ich ja nicht viel. Aber:
1. Es gibt hier ausschließlich australische Tiere, das passt hierher und auch zum Klima. Der Schwerpunkt liegt auf Koalas, die ja ohnehin keinen sehr großen Bewegungsdrang haben. Weil die so unglaublich süß sind und hier tatsächlich Action gemacht haben, muss ich die Koalas inklusive ihrer Fotos und Videos in einen separaten Beitrag verlagern. 🙈
2. Die Tiere werden in sehr weitläufigen und naturnahen Gehegen gehalten und haben viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Sie wirkten auch alle sehr entspannt, was ich im hoch gelobten Kölner Zoo schon anders erlebt habe.
3. Der Besucherandrang hielt sich in Grenzen, so hatten die Tiere (und ich) ihre Ruhe. Zumindest wenn man von den Kindern absieht, die nach jedem Tier treten oder greifen und an jede Scheibe klopfen, ohne von ihren Eltern davon abgehalten zu werden. Das waren zum Glück aber sehr wenige. Außerdem waren die wenigsten Tiere in Tret- oder Greifnähe, und außer dem Schnabeltier hatte keins eine Scheibe zum Gegenklopfen.
4. Es werden viele richtig gute Informationsveranstaltungen und Vorführungen angeboten. Ich habe einem Koala Vortrag zugehört, der Demonstration eines australischen Kelpies (Hütehund) zugeschaut und hatte viel Spaß bei der Fütterung der wilden Loris.
5. Es gibt eine Art australischen Streichelzoo, der Kindern wie Erwachsenen die Augen zum Strahlen brachte. Man kann für zwei Dollar Futter kaufen und dann in ein riesengroßes Gehege mit Kängurus gehen. Die Kängurus machen die meiste Zeit ihr Känguru Ding. D.h., sie sitzen oder liegen entspannt irgendwo rum, knurren sich gelegentlich gegenseitig an, um klarzumachen, wer der Chef ist oder hüpfen ein wenig abseits, um ein Joey zu machen. Die Besucher werden entweder ignoriert oder als kostenlose Futterautomaten behandelt, was sie ja auch sind. Da habe ich ganz lange die Kängurus und ihr Sozialverhalten beobachtet. Mega spannend!
6. Es sind auch jede Menge wilde Tiere da. Zum Beispiel musste ich meinen Fisch gegen einen Truthahn verteidigen (Australian Brush Turkey - ein Wildtier, das von den Aussies nicht gegessen wird, weil es ihnen nicht schmeckt). Das war eine knappe Sache. Allerdings war der Fisch so gummiartig, dass ich mich hinterher gefragt habe, ob ich ihn nicht dem Tier hätte überlassen sollen.
Ich habe fast den ganzen Tag im Koala Sanctuary verbracht (7 Stunden!) und war froh, dass ich nicht irgendeine Tour gebucht hatte, bei der ich das Doppelte bezahlt und nach 3 Stunden hätte gehen müssen. Gegen Nachmittag wurde es immer ruhiger, wenn man mal von dem Vogelgezwitscher und den über die gesamte Anlage hallenden Brunftschreien der Koalamännchen absieht. Irgendwann waren auf den Gehwegen mehr Agamen als Menschen unterwegs.
Ich hatte einen wunderschönen Tag, und habe es ganz nebenbei mal wieder geschafft, der Großstadt aus dem Weg zu gehen. Für alle Fälle habe ich sogar ein Schnabeltier gesehen, wenn auch bloß hinter einer Scheibe. Die sind so dunkel, dass ich ernsthafte Bedenken habe, ob man sie bei Dämmerung in einem Bach überhaupt erkennen kann.
Auf dem Heimweg ging ich einkaufen und brachte die Einkäufe noch schnell in den Kühlschrank. Danach wollte ich zur South Bank zum Sonnenuntergang. Als ich das Haus wieder verließ, stellte ich überrascht fest, dass es schon dunkel war. Dann wurde mir klar, dass die Sonne hier aufgrund der Zeitumstellung und der nördlicheren Lage schon um kurz nach sechs untergeht und nicht erst um 7:30 Uhr, wie ich das aus New South Wales kannte. Sonnenuntergang also auf morgen verschoben. Ich setzte mich stattdessen noch ein bisschen in den Park und schaute den Flying Foxes zu, die hier in großer Zahl ihre Kreise ziehen. Da hätte ich mir gar nicht in Sydney in die Füße platt laufen müssen. Wie ich inzwischen gelernt habe, gäbe es übrigens ohne Flying Foxes keine Koalas. Die Flugkunde bestäuben nämlich die Eukalypten und sorgen damit für die Ernährung der Koalas.Läs mer
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- Dag 42
- söndag 3 november 2024 11:30
- ⛅ 28 °C
- Höjd över havet: 20 m
AustralienFig Tree Pocket27°32’1” S 152°58’10” E
Deep Dive: Koalas
3 november 2024, Australien ⋅ ⛅ 28 °C
Dass Koalas mega süß sind, konnte ich schon feststellen, als ich sie in der Wildnis gesehen habe. Das Sanctuary hat den Vorteil, dass die Koalas erstens viel niedriger und damit näher sitzen und zweitens durch die Fütterung um 12:00 Uhr deutlich aktiver sind. Ich sah sie nicht nur laufen, sondern sogar springen. Besonders putzig war es, wenn einer über den anderen drüber hüpfte, um an den frischen Eukalyptus zu kommen.
Koalas sind ziemlich picky mit dem, was sie essen. Gleichzeitig haben sie keine Fettreserven, müssen daher jeden Tag 5-600 g Eukalyptusblätter fressen. Das bedeutet, dass das Koala Sanctuary zur Ernährung ihrer circa 100 Koalas etwa 1/2 Tonne Eukalyptus jeden Tag ernten müssen.
Außerdem ist gerade Mating Season. Ich hörte also lustige Brunftschreie. Die Männchen erkennt man übrigens nicht (nur) an den zwischen den Beinen baumelnden Hoden, sondern an dem braunen Fleck auf der Brust. Das sind die Drüsen, mit denen sie ihr Revier markieren.
Übrigens: die Koalas haben für unsere Teddybären Modell gestanden, obwohl sie natürlich gar keine Bären sind, sondern Beuteltiere. Wie Kängurus gebären sie ein Joey, das nicht mal zwei cm groß ist. Es krabbelt aus eigener Kraft in den Beutel, wo es sich dann die nächsten 6-7 Monate von Muttermilch ernährt und weiter heranwächst, bis es zu groß für den Beutel ist. Dann erfolgt langsam eine Umstellung der Ernährung auf Eukalyptus. Um diesen verdauen zu können, benötigt der Kleine spezielle Mikroorganismen aus dem Verdauungssystem seiner Mutter.Läs mer
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- Dag 43
- måndag 4 november 2024 09:30
- ☀️ 28 °C
- Höjd över havet: 8 m
AustralienSouth Bank Parkland27°28’35” S 153°1’20” E
Diverse Probleme in Brisbane
4 november 2024, Australien ⋅ ☀️ 28 °C
Die Stadt Brisbane tut viel, um attraktiv für Bewohner und Touristen zu sein. Unter anderem bietet sie kostenfreie Touren an. Durchgeführt werden diese von Freiwilligen, den Brisbane Greeters. Gemeinsam mit fünf anderen Touristen aus den USA, Taiwan, Belgien und der Türkei begebe ich mich auf einen Rundgang mit einem älteren Herrn namens Dave. Der etwas weniger professionelle, private Charakter und die kleine Gruppe sind schön. Allerdings redet Dave sehr leise, so dass ich trotz der kleinen Gruppe nicht alles mitbekomme. Ich werde auch innerlich schon etwas unruhig, weil es so langsam voran geht. Da kommt die Tour abrupt zu einem Ende, als Dave zusammenbricht. Er hat uns zwar immer wieder daran erinnert, genug zu trinken, das aber selber nicht beherzigt. Große Aufregung, es wird schon der Rettungsdienst angerufen. Zum Glück sind wir direkt am Schwimmbad South Bank und eine der Teilnehmerinnen hat die geniale Idee, einen von den Lifeguards zu holen. Gott sei Dank kommt Dave schnell wieder zu sich. Betroffen und gleichzeitig erleichtert brechen wir die Tour ab.
Ich widme mich nun meinem nächsten Problem: nicht nur meine Kamera und ich, sondern auch mein Handy trägt mittlerweile Spuren der Reise. Es ist zum Glück nur die Schutzfolie aus Panzerglas. Zu Hause habe ich noch eine Folie, denn die gab‘s bei Amazon im Doppelpack. Aber das hilft ja gerade nichts. Immerhin hat die Folie genau das getan, was sie tun sollte. Mein Handy ist jetzt wieder wie neu.
Ich gehe zurück zur City Hall und besichtige Museum und Uhrturm. Trotz der kurzen Geschichte Australiens - wenn man die 65.000 Jahre Besiedelung, über die man fast nichts weiß, mal außen vor lässt -, hat irgendwie jeder Ort sein Erstes oder Größtes. In diesem Fall die erste elektrisch betriebene Glocke der südlichen Hemisphäre. Außerdem gibt es hier trotz des in die Jahre gekommenen Aufzugs (von 1930) kein Problem.
Danach gehe ich zurück an den Ort von Daves Zusammenbruch und begegne dem nächsten Problem: Die Schließfächer akzeptieren nur physische Kreditkarten. Da ich eine solche schon ewig nicht mehr gebraucht habe, habe ich sie in der Unterkunft gelassen. Ich gehe meine Optionen durch. Die Kamera in die Unterkunft bringen und wieder zurückkommen dauert etwa eineinhalb Stunden, das wäre schade um die Zeit. Mich in den Sand setzen und sehnsüchtig aufs Wasser schauen kommt gar nicht infrage. Riskieren, dass mir die Kamera geklaut wird, ist auch keine gute Idee. Die Lösung ist ein Shop, der Gepäckaufbewahrung anbietet, für fast den dreifachen Preis des Schließfachs. Blöd, aber dafür ist das Schwimmbad gratis, so dass es in der Gesamtkalkulation passt.
Ich verbringe einen wunderbaren Nachmittag am Strand und im Wasser. Dann esse ich Sushi (das ist wiederum unglaublich billig) und hole mir im Bottleshop eine kleine Flasche Gin-Tonic (alles andere als billig). Das Problem, wie ich diese auf bekomme, ohne dass der Verkäufer gegen seine Auflagen verstößt, löst dieser, indem er mit mir den Laden verlässt und mir hinter der Grundstücksgrenze einen Öffner in die Hand drückt, mit dem ich die Flasche jetzt selbst öffnen darf.
Damit gehe ich ans Ufer und genieße die wunderbare Kulisse in der langsam einsetzenden Dunkelheit. Die Schwalben zischen dicht über meinen Kopf, sehr viel weiter oben fliegen ein paar Flughunde. Dann huschen vor mir zwei kleine Pelztiere über die Brüstung und in den nächsten Baum. Eine Google Suche am nächsten Tag zeigt, dass ich endlich meine ersten Possums gesehen habe (das sind natürlich auch Beuteltiere, sie haben nichts zu tun mit dem amerikanischen Opossum). Die Hochhäuser und die Brücken sind bunt beleuchtet und sehen wunderschön aus.
Ganz beschwingt gehe ich nach Hause und lande unvermittelt im nächsten Problem. Die Parkanlage kurz vor meiner Unterkunft ist ein Treffpunkt für Obdachlose. Gerade wird Abendessen ausgegeben, und die Schlange ist lang. Klar, auch das gehört zu einer Großstadt. Aber es gibt dem schönen Geglitzer doch einen Dämpfer. Ich google die Ecke und finde nicht nur Hinweise auf die Obdachlose, sondern auch verärgerte Kommentare, dass die Stadt so viel für Kunst (direkt an dem Platz ist eine sehr markante, beleuchtete Skulptur) und so wenig für Housing ausgibt.
Trotzdem ist Brisbane ein heißer Anwärter auf die für mich schönste Stadt Australiens, in enger Konkurrenz mit Melbourne.Läs mer
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- Dag 44
- tisdag 5 november 2024 11:19
- ⛅ 28 °C
- Höjd över havet: 310 m
AustralienKennedy Lookout28°13’51” S 153°14’36” E
Ich fahre wieder zurück, …
5 november 2024, Australien ⋅ ⛅ 28 °C
aber nur für eine knappe Stunde. Dann biegen wir ab Richtung Springbrook NP und Mt. Tamborine, wohin ich eine Tagestour gebucht habe.
Das Hinterland der Goldcoast ist bergig und von üppigem Regenwald bewachsen. In Anbetracht der kurvigen Straße nehme ich prophylaktisch eine Tablette gegen Reiseübelkeit und werde dadurch sehr müde. Aber ein bisschen von der Landschaft und den Erläuterungen bekomme ich trotzdem mit.
Wir machen richtig schöne Stopps: Wir sehen den Hinze Dam, von dem die Gold Coast mit Trinkwasser versorgt wird. Wir machen einen richtig schönen Spaziergang durch den Regenwald zur durch Vulkanismus geformten Natural Bridge. In der Höhle sind viele Glühwürmchen, aber die sind natürlich mangels Glühaktivität nicht zu sehen. Möglicherweise ist das ja genau die Höhle, in die ich mit der ursprünglich gebuchten abendlichen Glühwürmchen Tour ab Byron Bay gegangen wäre (die wurde leider abgesagt).
Nach dem Mittagessen geht es dann in den Tamborine Mountains in eine künstliche Glühwürmchen Höhle. Die hat zwei Vorteile: erstens kann man tagsüber Glühwürmchen sehen, und zweitens gucken sich die 200 Touristen pro Tag, die hier herkommen, nicht mehr die natürlichen Höhlen an, was die Störung der frei lebenden Glühwürmchen reduziert. Das Projekt dient auch der Arterhaltung, denn Glühwürmchen sind sehr empfindlich und entsprechend gefährdet. In der Höhle war nicht nur jede Lichtquelle verboten, sondern man musste sogar die Hand vor Mund und Nase halten, wenn man etwas näher heranging, um sie nicht anzuatmen.
Ich erfahre viel Spannendes über die Glühwürmchen. Zum Beispiel dachte ich immer, sie leuchten, um Geschlechtspartner anzulocken. Dem ist aber gar nicht so. Sie produzieren einen klebrigen, herunterhängenden Faden. Das Leuchten dient dazu, Insekten anzulocken, die dann im Faden hängen bleiben und vom Glühwürmchen verspeist werden. Sie fressen sich auch gegenseitig, aber ihre wichtige ökologische Funktion besteht darin, die Anzahl der Insekten zu begrenzen. Die größten und hungrigsten leuchten am stärksten, die Männchen, Jungtiere und satte Glühwürmchen etwas weniger. In der künstlichen Höhle werden sie geschützt und gut gefüttert, wodurch sie ein extrem angenehmes Leben haben. Ihnen scheint sozusagen die Sonne aus dem Hintern. Vor allem aber ist es wunderschön, in der dunklen Höhle, die vielen glitzernden, blau leuchtenden Pünktchen zu betrachten.
Die Tour schließt mit einem Skywalk durch den Regenwald. Nicht spektakulär, aber ein schöner Spaziergang.
Durch die Tour erfahre ich auch, warum es in den Nationalparks und an den Wanderwegen nirgendwo Mülleimer gibt. Das hat mich schon die ganze Zeit gewundert.
Anscheinend ist es einfacher, die Besucher zu erziehen, ihren gesamten Müll mitzunehmen, als sie zur korrekten Benutzung von Mülleimern zu bringen. Die Sache mit dem Müll ist nur eine von vielen, in denen Australien drakonische Strafen verhängt und diese per Videoüberwachung auch umsetzt.
Das dominierende Gesprächsthema jedoch ist der heute stattfindende Melbourne Cup, ein Pferderennen. Scheinbar haben sämtliche australischen Mitreisenden inklusive ihres gesamten Bekanntenkreis auf Pferde gewettet. Das Lieblingspferd der Mitreisenden ist als letztes durchs Ziel gegangen. Lustig wird es, als im Bus angefangen wird, Witze zu erzählen. Zum Beispiel: wie nennt man einen Bumerang, der nicht zurückkommt? Einen Stock.
Der Bericht eines amerikanischen Paares, das gerade erst auf Heron Island die Eiablage von Schildkröten beobachtet hat, stimmt mich optimistisch für Mon Repos in ein paar Tagen. Ich hatte nämlich befürchtet, ich sei zu früh dran, weil ich die allererste Tour dieser Saison gebucht habe.Läs mer
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- Dag 45
- onsdag 6 november 2024 10:00
- ☀️ 23 °C
- Höjd över havet: 445 m
AustralienWalker Hill26°46’40” S 152°52’49” E
Ein neuer Reiseabschnitt beginnt
6 november 2024, Australien ⋅ ☀️ 23 °C
Ab heute geht es wieder individuell mit dem Mietwagen weiter. Ich bin schon um sechs wach und würde gerne starten, kann den Mietwagen aber erst um 10 Uhr abholen. Ich nutze die Zeit zum Lesen und für ein Frühstück am Flughafen. Erfrischend: Die Dame in der Autovermietung will meinen Pass gar nicht sehen. Man hätte mich ja schließlich ins Land gelassen. Wer wäre sie, das besser beurteilen zu können als der Grenzschutz. Das macht Sinn. Wir plaudern noch ein wenig, und sie gibt mir ein paar Tipps für meine Reise die Ostküste entlang.
Das Auto ist wieder weiß, insofern also keine Umstellung. Allerdings sind Blinker und Scheibenwischer vertauscht im Vergleich zum letzten Mietwagen, was dazu führt, dass ich heute bei schönstem Sonnenschein immer wieder die Scheibe wische. 🤪
1.700 km sind es bis Cairns über den Bruce Highway (M1), der lustigerweise nur in südlicher Richtung Mautgebühr kostet. Dazu kommen diverse Abstecher und Schlenker wie heute in die Glasshouse Mountains. Am 21. November will ich in Cairns ankommen. Das ist viel Zeit, aber ich werde auch immer mal wieder zwei oder drei Nächte am selben Ort verbringen.
Die Glasshouse Mountains wurden von Captain Cook so benannt, weil sie ihn an die Glashütten seiner Heimat erinnerten. Tatsächlich sind sie vulkanischen Ursprung. Vom Mary Cairncross Scenic Reserve habe ich einen tollen Blick über die Berge und Gelegenheit, mir ein wenig die Füße zu vertreten. Einer von den wilden Truthähnen wirft sich vor mir in ein Erdloch und schaut mich misstrauisch an. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Totstell Reflex ist oder wozu das dienen soll. Der Butterfly Walk scheint einem Sturm zum Opfer gefallen zu sein, zumindest sehe ich keine Schmetterlinge. Außerdem ist er so kurz, dass ich noch den Rainforest Walk hinten dran hänge. Ich bin mal wieder fasziniert von den mächtigen Bäumen und den Würgefeigen, den Geräuschen, dem Licht, den Farne, Palmen und Epiphyten. Der Weg ist so schön, ich könnte hier den ganzen Tag verbringen. Allerdings zieht es mich weiter - in Richtung Waschmaschine.
Unterwegs stoppe ich kurz an einer Ingwerfabrik. Bei meiner Begeisterung für Ingwer natürlich ein Muss. Allerdings habe ich eine Führung knapp verpasst, und keine Zeit, eine knappe Stunde auf die nächste zu warten. Ich esse eine Kleinigkeit, selbstverständlich mit Ingwer, trinke ein Ingwer Bier und kaufe im Ingwer Shop ein, dann fahre ich weiter. Im Hostel angekommen, schaffe ich es gerade noch so, Wäsche zu waschen und meine Einkäufe zu erledigen. Dann fahre/gehe ich zu Carlo Sandblow, einer riesigen Düne und perfektem Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang. Ich erlebe ein wunderschönes Farbenspiel und auf dem Rückweg durch den Regenwald eine sehr spannende Geräuschkulisse.Läs mer
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- Dag 46
- torsdag 7 november 2024 11:00
- ☀️ 28 °C
- Höjd över havet: 115 m
AustralienLake Mckenzie25°26’43” S 153°3’10” E
K‘gari - das Paradies ist überfüllt
7 november 2024, Australien ⋅ ☀️ 28 °C
Seit Wochen und Monaten schon ringe ich mit mir, ob ich K‘gari (gesprochen „Gari“, das ist der ursprüngliche und jetzt wieder offizielle Name von Fraser Island) sehen möchte oder nicht. Dafür spricht, dass alle davon schwärmen und dass man hier angeblich „unbedingt hin muss“. 250.000-300.000 Touristen jährlich sprechen eine deutliche Sprache. Dagegen spricht, dass ich es bescheuert finde, dass alle mit dem Auto den Strand lang fahren, denn das ist das Besondere an K‘gari. Außerdem ist es mit 123 x 22 km die größte Sandinsel der Welt, und es ist der einzige Ort weltweit, wo subtropischer Regenwald auf Sand wächst. Denn der Boden besteht hier tatsächlich zu 92 % aus Sand. Entsprechend erstaunlich ist es, dass überhaupt so viel wächst und auch so viele Tiere hier leben.
Wie auch immer, als ich mich endlich entschieden hatte, die Tour nicht machen zu wollen, war der Stornozeitraum abgelaufen. Jetzt werde ich also selbst erleben, ob der Hype berechtigt ist oder übertrieben.
Also auf ins Paradies, denn das bedeutet der Name K’gari. Die ersten Erkenntnisse: Eine Busfahrt wird nicht angenehmer dadurch, dass sie über eine Sandpiste führt. Aber: Wir sehen überraschend wenige Fahrzeuge. Ich hatte mir die Insel rummeliger vorgestellt. Das ändert sich allerdings schlagartig, sobald wir den Lake McKenzie erreichen. Hier wie auch an allen anderen Stopps steht ein Bus neben dem anderen, und entsprechende Menschenmengen sind unterwegs. Tipp für alle, die K’gari noch besuchen wollen: Es bringt überhaupt nichts, eine teure Tour in einer exklusiven Kleingruppe zu buchen (was ich zum Glück nicht gemacht habe), die Touristen sind überall. Es ist wie mit jedem Paradies, man muss es teilen, und dann ist es nicht mehr so paradiesisch. 🤷🏼♀️ Denn ohne die vielen Menschen und Autos wäre K’gari wirklich ein Paradies.
Am Ende wird es ein schöner Tag. Muss man K‘gari gesehen haben? Ich denke, nicht unbedingt. Es ist schade, dass man die Insel so sehr als Abenteuerspielplatz vermarktet und nicht mehr auf Öko- und Naturtourismus setzt. Denn ökologisch und landwirtschaftlich ist die Insel tatsächlich etwas Besonderes, aber das interessiert die Touristen, die hierher kommen, kaum. Und es gibt, wie fast überall in Australien, kulturell bedeutsame Orte und interessante Schöpfungsmythen der Butchulla, die mindestens 5.000 Jahre lang hier im Einklang mit der Natur gelebt haben, bevor sie der Holzindustrie weichen mussten. Denn tatsächlich wurde hier bis 1976 Jahre Sand und bis 1991 Holz (vor allem die wasserabweisenden Satinay-Pinien) abgebaut.Läs mer
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- Dag 47
- fredag 8 november 2024 06:50
- ☁️ 24 °C
- Höjd över havet: 6 m
AustralienBarnacles Dolphin Center25°54’6” S 153°0’48” E
Frühstücksverabredung mit Joe
8 november 2024, Australien ⋅ ☁️ 24 °C
Heute stehe ich schon um 5:45 Uhr auf, denn ich habe eine Frühstücksverabredung in Tin Can Bay. Um 7:00 Uhr öffnet Barnacles Dolphin Center, wo man neben Kaffee und Frühstück auch Delfine vorfindet. Um 8:00 Uhr geht die Fütterung los.
Die Delfin Fütterung in Tin Can Bay hat sich mehr oder weniger zufällig entwickelt, als ein verletzter Delfin in die Bucht kam, dort versorgt wurde und am nächsten Tag zurückkam. Zwischenzeitlich wurde das Ganze aus Tierschutzgründen verboten und dann mit entsprechenden Regulierungen wieder gestartet. Es gibt festgelegte Mengen je Delfin, und es darf nur lokaler Fisch gefüttert werden. Das wird gesteuert über die Ausgabe von Tokens (10 AUD Eintritt plus 5 AUD, wenn man auch füttern möchte). Jede Menge Ranger organisieren das super und achten auf die Bedürfnisse der Delfine wie auch der Besucher. Sie vermitteln auch eine ganze Menge interessanter Informationen über Delfine im Allgemeinen wie auch über die Gruppe von 4-8 australischen Buckeldelfinen, die regelmäßig hier in die Bucht kommt. Total putzig ist, wie sie Stöcke und Steine als Geschenk auf der Schnauze balancieren. Ziemlich häufig bringen sie wohl auch leere Bier und Weinflaschen mit.
Manchmal sind hier 300-400 Touristen und nur zwei Delfine, dann schauen viele (Besucher) in die Röhre. Ich habe Glück, viel Glück. Besuchermäßig ist relativ wenig los, dafür sind viereinhalb Delfine da (das Kalb darf nicht gefüttert werden). So viel Glück, dass ich zuerst Joe füttern darf und später, als alle durch sind und immer noch ein wenig Fisch übrig ist, auch noch Ella. Ein tolles Erlebnis!!! 🥰
Nach den Delfinen hatte ich noch eine zweite schöne Begegnung. Ich bin auf dem Rückweg nach Rainbow Beach am Seary‘s Creek vorbeigefahren, Teil des Great Sandy National Park. Dort kann man in einem der wunderbaren, erfrischenden, glasklaren Bachläufe ein Bad nehmen, wozu ich von den schon dort befindlichen Australiern auch direkt aufgefordert wurde. Es entwickelte sich ein wunderbares, entspanntes längeres Gespräch mit Vater und Sohn (die Namen habe ich leider gleich wieder vergessen) sowie Ehefrau Clara und Schwiegertochter Lisa. Das war mal ein wieder ein Tag, wie ich ihn mir für meine Reise vorstelle und wünsche, und es ist noch nicht mal mittags.Läs mer





























































































































































































































































































































































