Via Rhôna meets Mediterranea

August - September 2022
Vo Fribourg nach Barcelona in 20 Täg mit Zelt und Velo.
Nationalroute 4
Eurovelo 17
Eurovelo 8
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  • Day 11

    Avignon - Saint-Gilles

    August 11, 2022 in France ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute habe ich wohl definitiv die Rhone verlassen, sie reiste auch nur gedanklich mit mir mit. Seit Avignon habe ich kaum mehr einen Blick erhaschen können. Dafür gab es die ersten EV8 Schilder unterwegs und morgen bin ich bereits am Mittelmeer und auf dem Weg nach Barcelona! Ich hoffe, dass es angenehm vorwärts geht, Zeit habe ich ja reichlich, da spätestens am 23.8. um 22:30 die Fähre auf mich wartet.
    Heute gab es sehr viel Schotterstrassen und noch mehr Staub, ich bin wohl definitiv im Süden angekommen. Ebenso ist das französisch langsam in einen semiverständlichen Dialekt übergegangen und das Rechnen im Kopf bei den Zahlen hat schon lange begonnen. Heute konnte ich zudem ein neues Parakito-Armband und einen tollen Campingplatz ergattern. Die Mückenstiche summieren sich zwischenzeitlich auf 16 an den Beinen, 2 im Gesicht, 4 an Armen und etwa 5 am Rücken. Die Mücken befinden sich wohlgemerkt nie im Zelt! Ansonsten scheinen die Franzosen nicht auf Fleisch verzichten zu können, da das einzige vegetarische Gericht beim Italiener Tomatenspaghetti sind, wenn es zur Abwechslung einmal keine Pizza sein sollte. Ebenso fand ich keine Trockenfrüchte für unterwegs, zum Glück reicht der Vorrat noch etwas aus.
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  • Day 12

    Saint-Gilles - Marseillan Plage

    August 12, 2022 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    Es ging bei bedecktem Himmel los, die ersten Wolken, welche ich in Frankreich überhaupt gesehen habe (abgesehen von den AKWs). Es war jedoch sehr angenehm, nicht direkt die volle Ladung Sonne zu erhalten, die Temperaturen fallen kaum mehr unter 20°C in der Nacht. So ging es los mit dem Ziel evtl. bis nach Sète zu fahren, je nach Energie. Zu meiner Überraschung fuhr ich fast den ganzen Tag am Wasser entlang. Der Canal du Rhône führt nach Sète und dann ist da noch die Camargue. Sie erinnerte mich ein wenig an Afrika, mit den ganzen Flamingos und Bäumen rundherum. Jedoch sind sie wohl auch der Grund für meine unzähligen Mückenstiche. Um 9:20 Uhr ass ich mein pain au chocolat und Brioche mit Blick auf das Meer! Grau-du-Roi ist erreicht - die Weiterfahrt stellte sich danach sehr holprig und ineffizient dar. Durch die ganze Gegend war die Signalisation etwas durcheinander und es herrschte viel Verkehr, wodurch ich kaum vorwärtskam.
    Palavas-les-Flots einmal erreicht, ging es erneut zügig voran, so dass ich definitiv Sète als Etappenziel ansteuerte. Dort angekommen fuhr ich erstmal ans Ende der EV18, um zu erkennen, dass da nichts gekennzeichnet ist. Ein Foto gab es dennoch!
    Danach ging es ins Touristenbüro, um nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen - alle Hotels sind restlos ausgebucht! So musste ich weitere knapp 20km auf mich nehmen und ich steuerte den erst besten Camping, mit etwas mehr Sternen und Stellplätze für Zelte an. So wurden es heute 115km und sehr müde Beine. Dafür gab es Wellnessprogramm mit Sprudeldüsen für die Muskeln und der erste Schwumm im Meer!
    Zum Abendessen fragte ich nach einem Vegiburger, da die Fleischalternativen sich erneut auf Pizza Margherita und grüner Salat beschränkt. Die Küche war zuerst völlig überfordert, haben mir dann aber einen Burger mit Onionrings gezaubert, zusammen mit Frites und Salat das perfekte Abendessen. Zum Apéro gab es bereits 2 Crêpes an der Bar, welche ebenfalls impeccable waren - evtl. liegt das auch am grossen Hunger nach den Strapazen!
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  • Day 13

    Marseillan Plage - Colombiers

    August 13, 2022 in France ⋅ ☁️ 26 °C

    Der heutige Tag geht nach gestern in die Kategorie "schnell vergessen und nach vorne schauen". Ich gab mein Garmin-GPS an der Réception ab, um es sicher laden zu können und als ich es zurückholte, gab es noch immer 4% Akku an - sie haben es nicht richtig eingesteckt. Nun hiess es Handy und Garmin irgendwie voll zu kriegen, ohne die Nacht auf der Toilette verbringen zu müssen. Das Garmin hatte klar Vorrang, weshalb ich es mit der Powerbank auflud und entschied mich dafür, das Handy wie immer morgens nochmals anzuschliessen, wenn alle schlafen. Ich stand wie immer früh morgens auf und bemerkte sofort, dass mein ganzes Zelt nass war und dementsprechend meine Kleider und Handtuch ebenso, welche eigentlich trocknen sollten. Geregnet hat es nicht, doch es ist wohl einfach zu feucht und zu warm am Meer. Ebenso war meine Brille komplett beschlagen im Zelt. Weiter ging es dann mit einer vollgekotzten Toilette und sehr viel Betrieb auf den Toiletten trotz der frühen Uhrzeit - Handy laden konnte ich also vergessen. Ein freundlicher Mitarbeiter bot mir dann jedoch an, das Handy im Technikraum anschliessen zu können.
    So machte ich mich erneut fertig für eine weitere Etappe. Die nassen Sachen eingepackt, das Zelt so gut es ging getrocknet und mit der festen Absicht heute ein Hotel zu ergattern im Gepäck bin ich losgefahren. Ich entschied mich bereits im Béziers Halt zu machen und die Lage zu checken auf dem Office de Tourisme. Das Fazit: im Umkreis von 50km sei alles ausgebucht und für nächstes Jahr um diese Zeit ebenfalls, da könne man nicht spontan aufkreuzen und Wunder verlangen. Sie drückten mir eine Karte in die Hand und meinten, ich soll eben chambres d'hôtes anfragen. So verbrachte ich über 1,5h im klimatisierten Office ohne jeglichen Erfolg. Kurzerhand entschied ich mich doch nochmals für Camping, mit der Hoffnung, das es dann unter der Woche wieder besser aussieht. Hinzu kommt, dass ich heute aufgrund von muskulärem Oberschenkelschmerzen im linken Bein kaum vorwärtskam und ständig den Weg wegen schlechter Signalisation suchen musste. Alles in allem überhaupt nicht motivierend. Kurz nach 12:00 Uhr erreichte ich dann den Camping, welcher natürlich Mittagspause hatte. Zu meinem unschieren Glück kam jedoch ein Mitarbeiter geraden an und sagte mir, wo ich mein Zelt aufstellen darf. So konnte ich mich einrichten, Wäsche aufhängen zum Trocknen, das Zelt trocknen lassen, duschen und die Waschmaschine inspizieren. Ich entschied mich dafür meinen Pausentag hier zu verbringen, die Lust zum Weiterfahren und nach Hotelsuche ist mir vergangen. So klebte ich mir ein Gittertape auf den lädierten Oberschenkel, dort wo es weh tut und hoffe, dass dies zusammen mit dem Ruhetag wennschon dieses Problem minimiert. Wäsche waschen konnte ich ebenfalls, befolgte schön die Anleitung und verschenkte 5 Euro, da diese die falsche Reihenfolge angibt. Der Himmel war den ganzen Tag schon sehr behangen und obwohl ein sehr angenehmer Wind blies, wurde sie kaum trocken. Um 18:30 entschied ich mich im Restaurant des Campings eine Pizza zu essen, wobei ich 30-40min warten durfte, da der Pizzaofen noch nicht eingefeuert wurde - passte zum Tag. Nach und nach verdunkelte sich der Himmel weiter und ca. gegen 20:30 Uhr donnerte es in der Nähe und keine Minute später fing es an zu regnen. Gut konnte ich alles trocknen und die Wäsche waschen, welche nun nass im Zelt neben mir liegt. Morgen soll es mit Regen weitergehen, zum Glück habe ich noch ein Buch auf meinem Kindle dabei. Immerhin hat es keine 30°C im Zelt.

    Fotos habe ich ebenfalls kaum gemacht, die Natur wäre wunderschön gewesen, jedoch fehlte mir die Lust darauf.
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  • Day 14

    Colombiers

    August 14, 2022 in France ⋅ 🌧 24 °C

    Der Pausentag heute war dringend notwendig. Nach einer regnerischen Nacht erwachte ich erneut mit Regen. So blieb ich einfach liegen und las an meinem Buch weiter bis mich gegen 9:20 Uhr die Sonne durch das Zelt blendete. Nach einer Dusche mit frisch gewaschenen Kleidern am Körper und Sonne im Gesicht sah die Campingwelt wieder etwas besser aus - ganz im Gegenteil zu meinem regen- und dreckverschmierten Zelt. Ebenso konnte der Regen den Staub von meinem Kristall (Velo) nicht runterwaschen, mal sehen, ob die mich auf die Fähren lassen mit dieser Drecksschleuder.
    Ich startete also sehr gemütlich in den Tag, stellte mein Zelt in die Sonne zum Trocknen und fuhr zum Bäcker ins Städtchen. Der Oberschenkel scheint wieder zu funktionieren soweit und die Brötchen und Fruchtsaft taten gut.
    Den Morgen verbrachte ich dennoch nochmals mit Hotelsuche, um dann irgendwann zu entscheiden, dass ich nicht nur unbefriedigende Angebote und ausgebuchte Hotels anschauen kann (AirBnBs für 1000.-). So entschied ich mich weiter die Campingplätze zu nutzen und meine Weiterfahrt zu planen. Ich rechnete die Strecken aus und sorgte für Barcelona einmal vor, damit ich spätestens da im Hostel übernachten kann. So verging der Tag, das Buch ist fertiggelesen und die Motivation und Energie wieder aufgefüllt!
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  • Day 15

    Colombiers - Port Leucate

    August 15, 2022 in France ⋅ ⛅ 27 °C

    Ich überlegte gestern ein paar Mal, ob ich die Veloroute nehmen soll bis Narbonne und all die kleinen Dörfchen mitnehmen und somit einen Riesenumweg machen oder auf direktem Weg nach Narbonne zu fahren. Mein erster Stopp galt wie immer dem Bäcker, danach ging es auf die Veloroute: unbefestigte Schotterstrasse, soweit das Auge reicht! Ich entschied mich bei der erst besten Gelegenheit auf die Hauptstrasse zu wechseln. Dadurch kam ich relativ zügig nach Narbonne, bemerkte jedoch nach 10-15km, dass mein Oberschenkel mehr Ruhe bräuchte und die Schmerzen erneut begangen. In Narbonne suchte ich vergebens nach irgendeinem Velowegweiser der Mediterranea und ich verliess mich auf mein Navi. Dies führte mich auf direktem Weg erneut auf die Schotterpiste, mit grossen Steinen und Wurzeln - suboptimal, wenn man Schmerzen hat und 15kg Gepäck transportiert auf einem Trekkingbike. Ich wurde unzählige Male überholt, ausnahmslos von Gravelbikes. Der Weg war jedoch landschaftlich traumhaft, es führte am Canal de la Robine entlang direkt in die étangs und ans Meer. Der Plan war bis nach Leucate zu fahren und dort auf dem Office de Tourisme nach einem Zeltplatz zu fragen. Der Weg nach Leucate führte jedoch plötzlich über Kieselwege steil hinauf, wie mir ein netter Biker mitteilte - es sei wunderschön doch nichts für mein beladenes Fahrrad. Also ging es zurück und erneut der Hauptstrasse entlang. Dort angekommen stellte sich heraus, dass das Office de Tourisme eine lange Mittagspause von 12:30-15:00 macht, gut stand ich 12:34 vor geschlossenen Türen. Nach kurzem Blick über die Campings, welche sehr nach Stellplätze für Wohnmobile aussahen, entschied ich mich in Port Leucate zu informieren. Erneut Schotterpiste und Sand und fehlende Signalisation. Im Office de Tourisme konnte sie mir einen Camping empfehlen, also fuhr ich dort hin und fragte nach einem Zeltplatz. Die nette, aber sehr langsame Dame am Empfang fragte, wie meine Ausrüstung aussieht und sicherte mir einen Platz zu. 1 Zelt, 1 Fahrrad, 1 Person, 1 Nacht: 50 Euros 🙈. Ist es das Meer oder die Hochsaison oder der Fakt, dass ich wohl die einzige Velotouristin in ganz Südfrankreich zu sein scheine?? Naja, immerhin ist es ein sauberer und gepflegter Camping und ich hatte Glück mit einem Schattenplatz!
    Als ich mich vorhin bettfertig machte und mich dann in mein Zelt verkroch, kamen plötzlich meine Nachbarn von schräg gegenüber vorbei und boten mir Wasser, Kaffee, Milch und alles mögliche an 🥰 Ich bedankte mich und erklärte, dass ich früh morgens bereits wieder weiterfahre und sie meinten, ich soll einfach rüber kommen, wenn ich was brauche. Sehr sympathisch - anders als in Marseillan Plage, wo ich das Gefühlt hatte, meine Nachbarn beobachten jeden Schritt von mir und beurteilen jede Handlung.
    Heute knackte ich zudem die 1000km und bis Barcelona sind es noch 5 Etappen! Ich kann es kaum fassen, wie weit ich in so kurzer Zeit gekommen bin und wie schnell sich mein Körper an die Anstrengungen angepasst hat (naja, abgesehen vom Oberschenkel und dem möglichen Hitzeekzem).
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  • Day 16

    Port Leucate - Le Boulou

    August 16, 2022 in France ⋅ ☀️ 32 °C

    Die heutige Etappe war wunderschön, 40km entlang der Meeresküste in den frühen Morgenstunden. Ich kam nur langsam vorwärts, da ich alle paar Meter anhalten musste, um Fotos zu machen und diese Leere der Strände und die Weitsicht zu geniessen - unglaublich, was ich hier erleben darf!
    Eigentlich wollte ich es heute langsam angehen, doch abgesehen von dem Meeresblick und der erneut perfekten Beschilderung mit perfekten Radwegen (Stichwort asphaltiert) hatte ich ebenfalls keine grossen Beschwerden im Oberschenkel verspürt. So entschied ich mich in Argelès-sur-mer nach guten 40km erstmal am Meer zu frühstücken und dann schauen, ob ich in Le Boulou ein Hotelzimmer erhalte, heute Nachmittag und in der Nacht soll es regnen. Ein Anruf später war das Zimmer reserviert (fast zum gleichen Preis wie der Camping in Marseillan Plage 🙈) und so ging es nochmals 20km weiter in die Pyrenäen. Der Anstieg hielt sich noch sehr in Grenzen, ich bin wohl erst bis zum Fusse der Berge gekommen, obwohl ich kontinuierlich Höhenmeter sammelte. Seit dem Abzweiger in Richtung Berge hatte ich ebenfalls kontinuierlich Gegenwind, so dass ich fast anhielt je nach Böen. Die Kombination von leichtem Anstieg und Wind verursachten dann erneut Schmerzen im Oberschenkel, so dass ich etwas häufiger Pause machte - mein Hotelzimmer wird sowieso erst um 14:30 Uhr bezugsbereit sein.
    Angekommen bin ich schlussendlich kurz vor halb eins, so dass ich erstmals eine Apotheke ansteuerte für meine allergische Reaktion an den Beinen. Die Dame wollte mir erst gar nichts mitgeben und hat gemeint, dass ich Sonnenschutz verwenden muss. Wenn die wüsste, wie ich ohne LSF50 aussehen würde... Mitgenommen habe ich dann jedoch doch eine Sonnencreme mit Anti-Rötungs-Protektion, kann ja nicht schaden. Zum Glück sieht es nur hässlich aus, ist aber ansonsten schmerzlos und juckt nicht.
    Danach ging ich doch bereits ins Hotel, lagerte mein Fahrrad incl. Gepäck zwischen und freute mich über den Glückstreffer, den ich gelandet. Erstmal ging es aber ins Restaurant nebenan, welches wahnsinnig toll aussieht und sein Versprechen gehalten hatte! Heute lass ich es mir gut ergehen.

    PS: die netten Nachbarn von gestern haben noch geschlafen, als ich wegfuhr.
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  • Day 17

    Le Boulou - L'Escala

    August 17, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 26 °C

    Spanien begrüsste mich mit bedecktem Himmel, herrlich angenehmen Temperaturen (25-27°C) und extrem schlechten Velowegen. Obwohl fast alle 5m ein neues Veloschild anzutreffen ist, sind die Wege miserabel. Die Schilder braucht es wohl, da man ansonsten meint auf einem Wanderweg, Privatweg oder komplett auf dem Holzweg zu sein!
    Die Steigung hoch auf den Col de Panissars entpuppte sich als sehr angenehm und schnell bewältigt. Nur das Schild zu Beginn des Passes mit dem Hinweis, dass dieser geschlossen ist, irritierte etwas. Da ich keine andere Wahl hatte, ging ich dennoch hoch. Waldbrandgefahr ist der Grund für die Schliessung, das Schild kam einige Kilometer vor dem Pass nochmals. Mit einem etwas mulmigen Gefühl kletterte ich weiter die Höhenmeter hoch und dachte mir zugleich, dass hier oben in der Wildnis wohl kaum ein Franzose geschweige denn ein Spanier auf mich warten wird und die Durchfahrt verwehrt. Ebenso gab es kein Passhäuschen bei der Grenze, sondern lediglich einen Friedhof 😅 Der Abstieg gestaltete sich dann wesentlich schwieriger und kräftezehrender aus besagten Gründen. Die knapp 7km nach La Jonquera bewältigte ich wohl in über einer Stunde - mit Schieben, Stossen, Fluchen und ganz viel Hinterfragen. Nachdem ich dann wieder asphaltierter Belag unter den Rädern hatte, war die Freude gross! Für etwa 5km, danach ging es erneut auf Schotterpisten weiter und das mit Steigungen! Ich entschloss mich der Hauptstrasse zu folgen, einerseits wegen dem linken Oberschenkel und andererseits wegen meinen Fahrradtaschen, welche diese Schüttlerei ebenfalls nicht sehr mögen. Mein Garmin navigierte mich also zurück auf die Hauptstrasse und den nächsten Berg hoch, bevor es dann doch rechts in besagte Feldwegveloroute lenkte. Die Freude war begrenzt, der Untergrund jedoch weniger holprig als zuvor und es ging gerade aus. Gefühlt habe ich 50km Schüttelstrassen befahren, 17km auf perfekten Radwegen in Frankreich erlebt und die restlichen 13km Asphalt in Spanien kennengelernt. Ich hoffe sehr, dass die Wege für die letzten drei Tage nicht ganz so schlimm werden!
    Zu loben sind jedoch die Campingplätze hier, gute 5min vom Strand entfernt, einen Stellplatz mitten unter unzähligen Pinienbäumen und dafür nicht mal 15 Euros! Da könnte ich direkt 6 Nächte bleiben für die eine Nacht in Marseillan Plage....
    Ebenso gab es eine Regendusche mit warmem Wasser, welches nicht alle 7 Sekunden ausschaltet - wer hätte gedacht, dass ich mich darüber in Spanien freuen werde! Bis Barcelona ist es nun nicht mehr weit - 174km über die Autobahn von Le Boulou aus.
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  • Day 18

    L'Escala - Llagostera

    August 18, 2022 in Spain ⋅ 🌧 22 °C

    Den Morgen startete ich gemütlicher, die Etappe ist nicht so gross und das Wetter weiterhin eher bedeckt, so dass ich keiner Hitze ausweichen muss. Nachdem ich mich erneut beim Bäcker eingedeckt habe, geht es gegen 8:30 Uhr richtig los. Die Route ist schnell wieder gefunden und gut beschildert, die Wege weiterhin wünschenswert. Es macht nicht sehr viel Spass bei den Verhältnissen in die Pedalen zu treten! Immerhin knallt die Sonne nicht wie in Frankreich. Immer wieder sehe ich Regenzellen in der Ferne und hoffe insgeheim, dass ich ausweichen kann. Die Fahrt ist anstrengend und langsam, es ist gut, bin ich kurz vor Barcelona - ist ein bisschen wie mit einer Schwangerschaft, gegen Ende muss es dir richtig ablöschen schwanger zu sein, so dass die Geburt starten kann 😅 Ich nehme also langsam Abschied vom Velofahren und freue mich auf die bevorstehende Entspannung!
    Am Nachmittag hat es mich dann doch noch erwischt, und wie! Es regnete Bindfäden und ich entschied mich auf schnellstem Weg zum Camping zu gelangen. Es führte über die Hauptstrasse, laut Navi direkt auf die Autobahn. Zum Glück kann man im Kreisverkehr einmal alles begutachten und dann entscheiden, wo man abbiegen möchte 😅 Es ging zurück, Route studieren und Strassenverhältnisse. So im Regen stellt sich das mit Touchscreen jedoch schwierig heraus, so dass ich auf der Tankstelle Unterschlupf suchte. Kurz schaute ich mir auch die Hotelsituation an, entschied mich dann aber dagegen - schwierigeres Unterfangen und der Camping ist lediglich 7km entfernt. Nach kurzer Reorganisation ging es wieder los, dem Autobahnzubringer aus dem Weg und auf einen neuen Schüttelweg - noch schlimmer in nassem Zustand!
    Das Gewitter zog vorbei und ich kam fast trocken auf dem Camping an. Der Herr an der Réception begrüsste mich sehr freundlich und meinte für Velofahrer haben sie immer Platz. Anscheinend habe ich einen französischen Akzent in meinem verrosteten Spanisch, da viele sofort auf französisch wechseln. Ich konnte also mein Zelt im Trockenen aufstellen, alles in Sicherheit bringen, während es bereits wieder donnerte und blitzte in der Ferne. Der Regenschauer dauerte jedoch erneut nicht ewig lange und der restliche Abend verlief trocken. Dumm nur, wenn man keine geschlossenen Schuhe hat, die nicht feucht sind, aber ziemlich kalte Füsse. Daher gab es heute an der Bar erstmalig einen Tee zum Aufwärmen. Der Camping stellt sich sowieso als sehr hübsch heraus - normale Toiletten mit WC-Papier, Seifenspender an den Lavabos und richtige Spiegel. Zudem gibt es gratis Wlan, ein Bücherregal und alles ist sehr sauber - abgesehen vom Kristall und meinen Fahrradtaschen!
    Einzig die spanische Essenskultur kollidiert mit meinem Rhythmus - Abendessen frühestens ab 20:00 Uhr! Dann wird es Morgen wohl auch nicht um 7:00 Uhr wieder losgehen.
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  • Day 19

    Llagostera - Malgrat de Mar

    August 19, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

    Der heutige Tag startete wie der gestrige geendet hat - nass und kalt. Zwar regnete es nicht, doch das Zelt war taunass und es war ganz schön kalt um halb 7 Uhr als mein Wecker klingelte. Ich beschloss, noch liegen zu bleiben, die heutige Etappe ist nicht so lange. So stand ich sehr gemütlich auf, wartete auf den Sonnenaufgang und stellte das Zelt in die Sonne zum Trocknen. Richtig los ging es dann gegen 9:30 Uhr.
    Den heutigen Tag wollte ich nochmals geniessen, so dass ich die Hauptstrasse anstelle der Velowege nahm. Zügiges vorwärtskommen und dank Pannenstreifen auch kein Problem mit den Autofahrern. Ebenso gab es nochmals einige Höhenmeter zum Bewältigen mit grandioser Aussicht auf das Meer! Da mein Campingplatz abgeschieden lag, gab es heute keinen Stopp in der Bäckerei und so besorgte ich mir ein Mittagessen im Spar - frische Früchte, Empanadas und einen Muffin, sowie frisches Wasser. Für die heutige Nacht habe ich mir einen günstigen Campingplatz rausgesucht, vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass meine Ansprüche doch etwas höher sind und so ging es einen Stellplatz weiter, zahlte erneut einiges zu viel als Velofahrerin aber geniesse dadurch auch saubere Toiletten und Duschen (sehen jedoch aus, wie aus dem 2. Weltkrieg...) und direkte Strandlage. Zelt zum letzten Mal aufgestellt, frisch geduscht, Bikini angezogen und ins Meer gesprungen. Was freue ich mich auf die kommenden Tage Entspannung am Meer!
    Zum Abendessen ging es in die Stadt zum Inder, da funktioniert es immer mit vegetarischem Essen und bietet Abwechslung zum Fastfood der Campingplätze.

    Aufgrund der Hauptstrasse gibt es auch kaum Fotos von heute.
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  • Day 20

    Malgrat de Mar - Barcelona

    August 20, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 29 °C

    Der letzte Tag vorerst auf dem Velo, die letzte Nacht im Zelt auf einem Campingplatz hinter mir!
    Heute ging es als erstes an den Strand, um den Sonnenaufgang zu schauen. Da ich erst ab 15h mein Hostel-Zimmer beziehen kann, beeilte es nicht mit losfahren. Ich genoss also den Morgen, packte gemütlich nochmals alles zusammen und fuhr gegen 8:30 los. Der Weg führt alles an der Küste entlang und ich wollte eigentlich den Veloweg direkt am Strand nehmen, doch ich merkte bald, dass dies mit all den Fussgänger und Joggern eher mühsam ist als schön, so dass ich erneut auf die Hauptstrasse wechselte. Dort ging es zügiger voran, bis der Gegenwind ab Kilometer 20 einsetzte und bis nach Barcelona anhielt🙈 Zu diesem Zeitpunkt sah ich bereits in der Ferne die Skyline von Barcelona und so konnte ich mein Ziel vor Augen gegen den Wind ankämpfen. Ich benötigte ein paar Zwischenstopps, um die letzten Kräfte zu mobilisieren, irgendwie ist es dann doch frustrierend, mit dem Ziel vor Augen nicht voranzukommen.
    So zogen sich die letzten Kilometer sehr in die Länge, Höhenmeter waren auch noch einige mit dabei, so dass es doppelt mühsam wurde. Ebenso zeigt sich das spanische Wetter von der schönsten Seite, doch dank dem Wind fühlte es sich nicht so heiss an. Irgendwann verliess ich die Küste und es ging Richtung Vorstadt. Ich wartete die ganze Zeit auf ein Ortsschild Barcelona, doch erst 2-3km vor meinem Ziel realisierte ich, dass ich schon längstens in der Stadt bin! Die Durchfahrt war super einfach, Barcelona ist sehr Velo-freundlich, eigene Velospuren links der Fahrbahn und sehr deutliche Bodenmarkierungen überall. Mein Navi lotste mich ebenfalls einwandfrei durch die Strassen, bis ich vor dem Velogeschäft mein Ziel erreichte. Ich erkundigte mich als Erstes, ob es möglich ist, mein Kristall waschen zu lassen bis Dienstag, so könnte ich mir nämlich die Kosten im Hostel für das Parking sparen. Mein Plan ging tatsächlich auf, so dass ich am Dienstag ein frisch gewaschenes Fahrrad mit auf die Fähre nehmen kann.
    Das Hostel befindet sich nur wenige Minuten vom Velogeschäft weg, so dass ich im Hostel kurz mein Gepäck abgab und direkt zurückfuhr. Danach ging es erst etwas Essen, um die Zeit bis 15:00 Uhr rumzubringen. Ich hatte keine Lust in den Velokleidern und den Veloschuhen weit herumzulaufen, so dass ich kurz einen Blick auf google maps warf und ein nettes "Brunch"-Café sichtete. Es stellte sich heraus, dass dies erneut ein Glückstreffer war, alles vegan erhältlich und super vielfältig! Kein Burger, keine Pizza, keine Pommes. Mein Herz jubelte! So ass ich meine Mango Bowl, trank meine Ingwerlimonade und war sehr glücklich über die 1338km Weg und 7077 bewältigten Höhenmetern der vergangenen drei Wochen. Nun heisst es entspannen, geniessen und vor allem Wäsche waschen!

    Erneut wenige Bilder, da Hauptstrasse.
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