• Biologistsonbikes

Balkans Bike Trip

From Vienna to Dubrovnik and beyond En savoir plus
  • Zur Fährenstadt Patras

    2 juillet, Grèce ⋅ ☀️ 30 °C

    Die letzte Etappe auf griechischem Festland führt uns nach Patras - von wo aus wir bald eine Fähre nach Italien nehmen werden.
    Wir stehen mit den Zikaden auf, kurz bevor die Sonnenstrahlen das Camp erreichen. Die Nacht war wieder mal unerträglich heiß. Leider war unser Zelt so eingebaut von Wohnwagen und Dauercamper-Anlagen, dass kein Lüftchen an uns rankam. Eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen war die einzige Linderung. Den Rest der Nacht wälzen wir uns unruhig umher. Immerhin schützte unser Zelt uns vor den lästigen Mücken.
    Zum Losfahren dann endlich ein bisschen Fahrtwind. Ein Rückenwind schob uns dann freundlicherweise ein ganzes Stück die Küstenstraße entlang, bis wir uns zu einem kleinen Frühstückssnack niederließen.
    Danach wurde die Sonne langsam immer stärker. Ich kam mit dem Trinken kaum hinterher. Irgendwann war ich so überhitzt dass eine kleine Wasserflaschendusche nötig war. Leider bietet die Landschaft hier kaum Schatten. An den paar Stellen wo größere Bäume stehen, halten wir dann oft. An einer dieser Stellen stand dann auch ein Müllcontainer um den herum überall Glasscherben lagen. Leider zu spät gesehen. Flo holte sich prompt einen weiteren Platten. Die Dichtmilch griff aber auch hier wieder und es musste nur neu aufgepumpt werden. Schlauchloses fahren ist schon eine gute Erfindung.
    Mittlerweile hatte sich die Straße auf der wir fuhren auch schon von der Küste etwas entfernt. Wir folgten einer Autobahn-Begleitstraße durch die Vororte von Patras. In Rio bogen wir wieder Richtung Meer ab um uns die Rio-Andirrio Brücke anzuschauen. Sie soll die längste Seilbrücke in Europa sein. In der Tat beeindruckend - aber sicher nichts um mit dem Rad drüberzufahren. Wenn man nach Andirrio auf die andere Seite möchte kann man zum Glück auch eine Fähre nutzen. Wir bleiben allerdings diesseits und setzen nach einem kurzen Besuch der Festung Rio, gleich neben der Brücke, die Fahrt Richtung Patras fort. Obwohl nun mitten im Stadtgebiet, war die Einfahrt ins Zentrum recht angenehm. Sogar mit Radwegen.
    Wir checken in eines der Hotels ein und können uns das erste Mal an diesem Tag abkühlen, Dusche und Klimaanlage sei Dank. Wir finden wieder ein tolles Restaurant, hauen uns die Bäuche mit allerlei Leckereien voll und schaffen es dann gerade noch zum Sonnenuntergang die St. Nicolas Treppe hinauf um den großartigen Blick über Stadt und den Golf von Patras zu genießen. Ein heißer Tag geht wunderschön zu Ende.
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  • Kefalonia

    3 juillet, Grèce ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute lassen wir uns Zeit beim Aufstehen. Frühstück gibt’s im Hotel, gegen elf checken wir erst aus, machen noch eine kleine Runde durch die Innenstadt Patras‘ und finden uns dann für die Fährfahrt nach Sami (Kefalonia) am Hafen ein.
    Die Räder dürfen wir ganz ohne Gebühr als Gepäckstück sozusagen mitnehmen. Sie lagern unter Deck neben den LKWs. Hoffentlich fällt keins um.
    Wir nehmen im klimatisierten Teil Platz, aber wandern öfter mal nach oben auf die Oberdecks um Bilder zu machen. Irgendwie muss man sich die 3,5 h Fahrt ja vertreiben.
    Wir fahren vorbei am letzten Festlandzipfel und dem vorgelagerten Inselchen Oxia. Dann gibt es eine Weile sehr viel Wasser zu sehen, bis sich Kefalonia endlich zeigt. Zwischen Kefalonia und Ithaka (beides Inseln) fahren wir Richtung Sami und legen etwas verspätet dort im Hafen an.
    Unsere Unterkunft liegt eine Ortschaft weiter nördlich von Sami - wir fahren also noch ein klein bisschen Rad nach Agia Efimia. Die Küstenstraße ist der Hammer. Wunderschön schlängelt sie sich entlang am Meer. Nur wenige Autos fahren. Es ist herrlich, wenn auch heiß.
    Wir erreichen die kleine Hafenstadt nach ca 10 km. Das übliche Programm beginnt. Einchecken, duschen, Wasser kaufen, essen. Danach lassen wir den Abend an einem der kleinen Strände ausklingen.
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  • Caretta caretta

    4 juillet, Grèce ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir starten heute wieder später, denn wir bekommen erst noch Frühstück in der Unterkunft. Da der Strom ausgefallen ist gibt es nur Instantkaffee - aber besser als nichts.
    Dann fahren wir Richtung Westküste, erst ein bisschen Schotterpiste zum wach werden, dann vorbei am Strand Myrtos (der soll irgendwie schön sein aber wir sehen schon von weitem die Busse dorthin anrollen - nein Danke), und entlang der Küstenstrecke nach Argostoli. Die Strecke war wieder einmal wunderschön! Viel Aussicht auf die Hügel der Insel und das Meer und die Küste und Strände und Ziegen und Bäume. Das Highlight kommt aber noch! Doch erstmal müssen wir die Hauptstadt der Insel erreichen - Argostoli.
    Nach einer langen und wunderbar sanften Abfahrt runter zum Meer sehen wir die Stadt schon von weitem. Ein riesiger Dampfer liegt im Hafen und hat wahrscheinlich Tausende Gäste mitgebracht. Wir fahren über eine lange Fußgängerbrücke in die Stadt ein, die sich ihren Weg durch die flache Bucht bahnt und somit unseren Weg ins Zentrum abkürzt.
    Am Hafen und Stadtzentrum vorbei fahren wir erst einmal weiter ans Ende der Landzunge auf der die Stadt liegt. Dort besichtigen wir den Leuchtturm und ein paar sehr hübsche Mini-Strände und Küstenformationen mit kristallklarem Wasser. Wir fahren schließlich weiter einen Hügel hinauf und haben von dort eine Panoramaaussicht.
    Von dort oben fahren wir zurück in den Ort und erreichen so gemütlich unsere Unterkunft. Wir machen uns frisch und steuern nun fußläufig noch einmal den Hafen an. Dort soll es nämlich Meeresschildkröten geben.
    Wir können unser Glück kaum glauben. Nach ein bisschen umherschauen entdecken wir sie tatsächlich. Immer wieder taucht die eine oder andere auf um Luft zu holen oder um am Seegras am Hafenbecken zu knuspern. Wir sind schwer begeistert und schießen Tausend Bilder. Zufrieden reißen wir uns irgendwann los und gehen essen. Es gibt die besten Austernpilze die wir bisher hatten. Zum Nachtisch schlendern wir noch an einer Eisdiele vorbei.
    Ich glaub ich träum heute Nacht von Schildkröten!
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  • Argostoli - Ruhetag

    5 juillet, Grèce ⋅ ☀️ 25 °C

    An diesem Tag gab’s mal keinen Transfer irgendwohin, sondern pure Entspannung - zumindest für mich, während Flo mir ein neues Lenkerband aufzog (es hatte schon Löcher bekommen). Auf dem Rad saßen wir am Nachmittag dann aber doch kurz, um zum Kalamia Strand zu gelangen. Wir hatten ihn ausgewählt weil er verhältnismäßig klein ist und an einer Seite eine schöne Felsformation mit Bögen und Löchern hat. Das Meer war wie überall hier hellblau und tatsächlich ziemlich warm. Es hat nicht lang gedauert bis ich es ganz hineingeschafft habe. Eine Runde schwimmen, ein paar Bilder vom Strand, dann sind wir auch schon wieder weiter, noch ein kleines Stück die Küste entlang um uns etwas gutes zu essen einzuverleiben. Mit dem Sonnenuntergang waren wir wieder zurück. Ein kurzer entspannter Tag.En savoir plus

  • Meer, Berge, Höhlen und Seen

    6 juillet, Grèce ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute fahren wir zurück Richtung Sami um morgen die frühe Fähre nach Patras zu erwischen. Ein kleines Stück geht es entlang der Küste nach Südosten, um noch ein letztes Mal diese Küstenseite zu betrachten. Auch hier gibt’s es wieder schöne Strände und Felsformationen. Leider geht die Küstenstraße nicht ganz um die Insel. Wir wären das sicher abgefahren. Stattdessen begeben wir uns ins Inselinnere und queren im Zickzack den unteren Teil Kefalonias. Wir fahren vorbei an der Ruine der St. Georgs-Burg, die natürlich auf einem Hügel liegt (unser erster kleiner Anstieg), dann im nächsten Tal vorbei an der riesigen St. Gerasimos Kirche, und wieder rauf, vorbei am höchsten Berg Kefalonias, dem Ainos Oros. Insgesamt ist es wieder eine 1.000 hm Runde. Aber mittlerweile ist das kein Problem mehr.
    Auf der Abfahrt entscheiden wir dann, noch zwei drei Höhlen zu besuchen. Wann wenn nicht jetzt.
    Wir machen also zuerst einen Abstecher zur Drogarati Höhle. Wir haben Glück weil wir gerade den mit duzenden Touristen gefüllten Bus abfahren sehen und so die vielen Stalaktiten fast allein betrachten können. Die nächste Höhle ist aber das wahre Highlight. Nordwestlich von Sami liegt die Mellissani Höhle, die einen See in sich verbirgt. Vor ca 5.000 Jahren (so erzählt uns der Guide) ist die Höhlendecke eingestürzt. So entstand direkt über dem See ein großes Loch, welches den See bei Sonnenschein in seiner ganzen blauen Pracht erstrahlen lässt. Mit eine Ruderboot werden wir und ein paar andere Touristen eine Runde um den See geschippert und bekommen einige Informationen zur Höhle. In einem Teil ist die Decke noch intakt und produziert ein wunderbares Echo, welches von unserem Guide per Gesang demonstriert wird. Ziemlich cool!
    Wir werden wieder auf den Boden der Tatsachen entlassen und verlassen die Höhle. Kurz danach folgen wir dann noch einem griechischen Pärchen durch ein Loch im Zaun in eine ähnliche Höhle. Der See hier muss allerdings flacher gewesen sein, denn Wasser sieht man nur am Rand. In der Mitte türmt sich dafür ein kleiner Hügel auf, der mit allerlei Pflanzen bewachsen ist - vermutlich die alte Höhlendecke. Das Echo probieren wir hier lieber nicht aus - nicht dass noch mehr einstürzt. Satt gesehen machen wir uns auf den Weg zur Unterkunft in Sami.
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  • Eine laaaange Fährfahrt (Teil 1)

    7 juillet, Albanie ⋅ 🌙 27 °C

    Dieser blöde Gepäckträger treibt uns immer noch um. Um wieder sorglos über alle Pisten rütteln zu können fahren wir also in die Radnation Italien. In Ancona haben sie auch scheinbar genau was wir brauchen. Leider ist Ancona von hier sehr weit weg, wir verpassen eine Reihe schöner Plätze entlang der griechischen Westküste. Allerdings gibt es keine Fähre, die uns + Räder in kleinen Schritten nach Igumenitsa (die andere Hafenstadt, von der aus man nach Italien kommt) fahren würde. Der einzige Fährbetrieb den wir finden fährt direkt nach Ancona (oder Bari, aber da ist’s uns gerade zu heiß zum Radfahren). In Igumenitsa halten sie zwar, aber man darf dort nicht von Board. Es wird nur aufgeladen. Wir beißen also in den sauren Apfel und entscheiden uns für eine Übernacht-Fahrt nach Ancona. Wir nehmen die billigere Variante: Sessel mit verstellbarer Rückenlehne, statt einer Kabine (die hätte uns ca 460€ gekostet). Wir zahlen knapp 290€ und nehmen eine potentiell unruhige Nacht in Kauf.
    Die Fähre geht um 14:30. Zu erst müssen wir allerdings von Kefalonia zurück nach Patras kommen. Wir nehmen also die erste Fähre um 8:30 und erreichen um 12 Patras. Dort begeben wir uns direkt zur Ticketverkaufsstelle und dann zum anderen Hafen, denn Pässe müssen kontrolliert werden. Eine Stunde vor Abfahrt erreichen wir das Schiff - die Superfast XI. Durch die Laderampe am Heck betreten wir den Laderaum unter Deck. Unsere Räder verstauen wir in einer Art Container, neben den LKWs und Autos. Nach oben geht’s, zu den Schlafräumen, Cafés und Restaurants. Wir laden unseren Kram im Schlafraum mit den Sesseln ab und machen eine erste Tour durchs Schiff. Auch ein „Casino“ haben sie, in dem man sein Geld an Automaten verlieren kann. Naja.
    Wir setzen uns in eins der Cafés und gehen nach Abfahrt ab und zu nach draußen um aufs Wasser und die vorbeifahrenden Inseln und Küstenabschnitte zu schauen. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Igumenitsa, laden einige Wohnwagen und LKWs auf und fahren, vorbei an Korfu, nach Norden.
    Als es dunkel ist und wir ein letztes Mal nach draußen wandern, sehen wir hell erleuchtete albanische Küstenstädte an uns vorbeiziehen. Wir denken über unsere bisherige Reise nach. Schön war’s hier. Danke für die tollen Erlebnisse.
    Wir begeben uns ins Nachtlager. Mal sehen wie erholsam diese Nacht wird.
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  • Eine laaaange Fährfahrt (Teil 2)

    8 juillet, Adriatisches Meer ⋅ 🌬 27 °C

    Wir sind also auf dem Weg nach Ancona. Unser Nachtlager im Sesselraum war durch unsere Isomatte doch ganz bequem. Es war fast niemand außer uns da. Ich glaube deswegen war es der stündlich patoullierenden Crew egal ob wir da ein bisschen im Weg liegen. Gegen fünf konnte ich dann aber nicht mehr wirklich zurück in meinen Dämmerschlaf. Ich entschied mich für eine kleine Runde nach draußen. Die Sonne war noch nicht ganz da. Flo gesellte sich zum Sonnenaufgang dann dazu. Nun patrouillierten wir das Deck, auf der Suche nach der besten Aussicht. Wenig Menschen waren wach. Eine Gruppe winziger kroatischer Inseln zog relativ nah an uns vorbei: Palagruža. Dahinter konnte man im Dunst Italien erahnen.
    Wir hatten noch über 5h Fahrt vor uns. Ein Frühstück in zwei Etappen vertieb etwas Zeit. Langsam zogen Wolken auf, und wir näherten uns stetig unserem Ziel.
    Schließlich konnte man das Land schon gut sehen, dennoch zog sich das Ende der Fahrt ziemlich in die Länge da die Geschwindigkeit so gedrosselt wurde. Die Einfahrt in den Hafen gestaltete sich dann wieder als kurzweilig, weil spannend mit anzusehen wie dieses riesige Schiff durch enge Passagen manövriert und rückwärts eingeparkt wird.
    Und dann sind wir endlich da. Hallo Ancona.
    Ciao, bella Italia!
    Nach über einem Tag auf dem Wasser sind wir froh, endlich wieder mit unseren Rädern unterm Po unterwegs sein zu können. Für ein paar Tage müssen wir allerdings hier bleiben, bis der neue Gepäckträger montiert ist.
    Wir erkunden das erste bisschen der Stadt, genießen eine fast schon obligatorische Pizza und promenieren dann entlang der grünen Viale della Vittoria zu einer Gelateria für ein weiteres Muss: italienisches Eis. Mhhhhhh…
    Dann schnell heim, es kommt Wetter.
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  • Ancona - Tag 2

    10 juillet, Italie ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute sind wir zu den Grotta Azzurra gegangen - kleine garagenähnliche Abteile entlang eines Küstenabschnitts nördlich von Ancona. Diese Grotten werden von den Inhabern als Lager für Boote genutzt, oder als eine Art Ferienhäuschen. Auf dem Betonboden davor lässt es sich scheinbar sehr gut bräunen. Nach dem Sonnenbad wird gekocht, gegessen und getrunken. Manche übernachten auch hier. Es ist ein bisschen wie in einer Kleingarten Siedlung - nur eben direkt am Meer.
    Etwas weiter gibt es Kieselstrand mit allerlei Muscheln und etwas weiter wohnen viele Krebse. Das ist eher was für uns. Bevor wir einen Sonnenstich bekommen, dann doch aber schnell wieder zurück. Heute dummerweise kein Wasser dabeigehabt. Dafür gibt’s auf dem Rückweg wieder Eis!
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  • Ostra

    11 juillet, Italie ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute ist es endlich soweit. Wir holen den neuen Gepäckträger, lassen ihn gleich installieren und dann kann die große Fahrt wieder unbeschwert weitergehen.
    Zuerst müssen wir allerdings zum Radhändler kommen. Der liegt etwas außerhalb von Ancona. Wir haben also eine knapp 50 km Tour vor uns bis wir das neue Teil begutachten können.
    Aus Ancona raus führt uns erst eine Küstenstraße. Die ist diesmal leider nicht so schön ruhig sondern ziemlich befahren. Wir biegen also bald ins Inland ab und fahren Schotterpisten rauf und runter. Zwischendurch finden wir kleine Wegblockaden vor, zB ein plötzlich geschlossener Zaun mit Tor und Kette davor. Man kann sich zum Glück unten durch zwängen, das Rad halb liegenderweise.
    Dann fahren wir über ein paar Hügel auf denen alte Dörfer sitzen bis nach Ostra, ein ebenso altes Dorf auf einem Hügel. Dort checken wir ein und fahren dann nach Pianello di Ostra zum Radladen. Der ist gut bestückt, sowohl mit Sachen als auch mit Personal. Wir sind guter Dinge. Räder werden übergeben, mit Händen und Füßen wird gestikuliert was wir gern wollen, Englisch geht nur so halb. Dann heißt es warten. Zwischendurch hört man eine Metallsäge am Werk. Wir wissen schon was das heißt: die Kommunikation hat wohl nur so halb funktioniert. Wir bekommen das fix fertige Rad zurück, Gepäckträger neu, alles sitzt. Nur den alten (völlig intakten) Gepäckträger haben sie zersägt - um das Kabel fürs Rücklicht zu retten. Nagut. Den schicken wir wohl doch nicht nach Hause.
    Wir fahren zur Unterkunft zurück, ein letztes mal für heute den Hügel rauf, und genießen bei einem herrlichen Sonnenuntergang unser Abendessen. Morgen, so fühlt es sich an, geht der zweite Teil der Reise so richtig los.
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  • Furlo Schlucht

    12 juillet, Italie

    Heute geht’s zur Furlo Schlucht. Und heute knacken wir die 3.000 km Marke. Aber erst geht’s noch eine kleine Runde durch Ostra. Das haben wir gestern nicht mehr geschafft.
    Dann geht’s los. Wir fahren wieder vorbei an kleinen Dörfchen auf Hügeln und müssen uns wieder mit plötzlich aufhörenden Wegen herumschlagen. Diesmal scheitert unser Plan an der Überquerung eines Flusses. Eine Brücke wird erneuert und queren durchs Flussbett wollen wir uns heute nicht antun. Also etwas umher irren und dann eine weitläufige Umfahrung. Wir sind mittlerweile bei km 20 auf den ersten 5 geplanten km.
    Ärger abschütteln und weiter geht’s.
    Meine Radhose fängt an mich zu erinnern dass das Sitzpolster nicht perfekt sitzt. Zum zweiten Mal in Folge habe ich heute die leichte Hose an, die zwar einen schön luftdurchlässigen Stoff hat, aber leider auch ein zu kleines Sitzpolster. Wenn die Radhose nicht richtig sitzt, dann geht’s dem Sitzfleisch bald schlechter. Ich hatte auf einen kurzen Tag gehofft, doch daraus wird heut nichts. Wir haben noch Anstiege und einige km vor uns. Oft Position wechseln hilft.
    Wir erreichen nach einiger Stramplerei den Furlo Pass, bzw die Schlucht an deren Ende wir heute übernachten werden. Die Schlucht ist schön und irgendwie landschaftlich ganz anders als der Rest der Strecke. Plötzlich ist alles so grün. Am Ende der Schlucht liegt ein kleiner Park an dem sich die Besucher tummeln, Kaffee trinken und mit Kanus im Wasser umherfahren. Wir treffen zwei Radreisende aus Thüringen die gerade auf der Suche nach einem Platz zum Campen sind. Wir unterhalten uns eine ganze Weile über alles bzgl Radreisen. Die beiden haben eine ordentliche Menge Sachen dabei. Sie sogar Malzeug. Sie scheinen das Leben auf dem Rad sehr verinnerlicht zu haben. Ob wir es je auf dieses Level Unabhängigkeit schaffen? Heute jedenfalls nicht mehr. Wir checken ins Hotel ein und gehen im Restaurant essen. Wir sind vlt doch nur Radtouristen?!
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  • Ciclo Appenninica

    13 juillet, Italie ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute geht es weiter Richtung Süden, von Marche nach Umbrien, entlang der Radstrecke Ciclo Appenninica. Wir fahren zuerst vorbei an der Brugnola Schlucht - die fast schöner als die Furlo Schlucht ist. Leider beginnt es hier langsam an zu regnen. Aber erst nur unstet. Ich zieh schon mal die Regenjacke an, damit ich für mehr vorbereitet bin. Die entgegenkommenden Rennradfahrer schauen etwas entgeistert. Die Tropfen hören auf und es wird immer schwüler. Jacke wieder aus!
    Wir suchen uns einen Weg vorbei an den großen Straßen und werden von einem Radfahrer ein vermeintlich gefährliches Stück geleitet - hier fahren wir entgegen der Fahrtrichtung. Das traut der Italiener uns wohl nicht zu. Recht hat er. 😀
    Ein paar Meter weiter - wir sind auf dem Weg nach oben, um über den Pass Madonna della Cima die Apenninen zu queren - hält ein entgegenkommendes Auto, der Fahrer will wissen wo’s denn hingehen soll. Wir werden ob der Strecke beraten und dürfen nach reiflicher Überlegung des älteren Herren unseren Weg nach oben fortsetzen. Eine Empfehlung für gutes Quellwasser gibt es am Ende auch noch. Sehr lieb!
    Der nächste Regen lässt nicht lang auf sich warten. Diesmal hält es bis nach oben an. Nach der ganzen Sonne in der letzten Zeit ist ein Anstieg mit Regen gar nicht so verkehrt. Auf der anderen Seite angekommen, pünktlich zur Abfahrt, hört der Regen auf und blauer Himmel zeigt sich. Wir düsen hinab in eine der schönsten Abfahrten bisher. Am Ende wartet Gubbio auf uns. Eine weitere schöne alte Stadt, in der wir uns kurz umschauen. Dann geht’s weiter zum letzen Anstieg für heute, zu einem Hof der laut Bildern auch Schweine beherbergt. Leider sind sie auf einem anderen Hügel untergebracht und zu weit weg um sie zu sehen. Wir fühlen uns trotzdem sehr wohl und werden gut umsorgt. Der Abendhimmel kann sich auch wieder sehen lassen.
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  • Assisi & Spello

    14 juillet, Italie ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir wachen quasi über den Wolken auf und genießen die Aussicht über die langsam verschwindenden Nebelschwaden die sich im Tal gesammelt hatten. Bei Abfahrt ist alles weg und wir sausen bei Sonnenschein den Hügel hinunter.
    Wir starten Richtung Assisi doch schon auf dem ersten Anstieg gibt es kein Weiterkommen mehr. Wir hatten den ausgewiesenen Radweg bei der Streckenplanung vermieden, da wir schon so einige schlechte Erfahrungen mit Eurovelos gemacht haben. Jetzt aber war das genau der Fehler. Der geplante Weg war nun überseht von verschlossenen Toren die sich Hausbesitzer auf die Straße gestellt haben. Wie das geht fragen wir uns, während wir die Route zurückfahren um dem ausgewiesenen Fahrradweg zu folgen. Der ist dafür dann tatsächlich herrlich - eine leere Landstraße, die über einige Anstiege mit toller Aussicht nach Assisi führt. Auf einem der Anstiege treffen wir ein Pärchen auf einer 10-tägigen Radtour, die uns dann für eine Weile begleiten während wir die gegenseitigen Pläne und Erfahrungen austauschen.
    In Assisi angekommen schauen wir uns kurz um, gehen sogar mal in eine Kirche, finden alles sehr heilig, und fahren weiter nach Spello - ein weiteres mittelalterliches Städtchen auf einem Hügel. Der Weg dahin ist auch wieder schön, durch einen riesigen Olivenhain. Die Zikaden geben wieder ihr ohrenbetäubendes Konzert. In Spello bleiben wir heute Nacht und entscheiden uns sogar für einen weiteren Tag hier um die Sitz- und Fortbewegungsmuskeln mal etwas zu entspannen.
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  • Spello - Ruhetag

    15 juillet, Italie ⋅ ☀️ 29 °C

    Wie üblich an unseren Ruhetagen, wird erstmal ausgeschlafen. Nach dem Frühstück beginnen wir mit den digitalen Aufräumarbeiten, also Bilder bearbeiten, sichern und hochladen. Das nimmt einige Zeit in Anspruch. Flo ist schneller und kann sogar noch sein Griffband erneuern, bevor auch ich bereit bin - für den Pool! Wir gesellen uns zu den anderen Badegästen und ziehen ein paar Runden. Herrlich. Danach gehen wir ausgehungert in die Stadt und suchen uns was zu essen. Wie üblich hier müssen wir uns die Zeit noch etwas vertreiben bis die Restaurants öffnen. Auch die anderen Touristen steuern schon unruhig durch die Gässchen. Wir schauen uns also noch ein bisschen um. Die Bewohner dekorieren alles hübsch mit Blumentöpfen und manche scheinen für ihre Installationen auch Auszeichnungen bekommen zu haben. Die Pflanzen machen alles gleich viel wohnlicher.
    Nach dem Essen konnten wir sogar noch in Sonnenuntergangsstimmung über Stadt und Land blicken. Sehr schön hier!
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  • Lago Trasimeno

    16 juillet, Italie ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute geht es an den Trasimeno See. Der ist leider nicht zum Baden geeignet, dennoch ist es schön mal wieder an einem Süßwasser Gewässer zu sein. Zudem entkommen wir den mittlerweile hohen Unterkunftspreisen mit einem Campingplatz am See. Was will man mehr…
    Die Strecke führt erst noch einmal vorbei an Assisi und leitet uns dann über schöne Fahrradwege nach Perugia, einer weiteren mittelalterlichen Stadt auf einem Hügel. Obwohl ein bisschen mühsam, sich immer wieder hochzustrampeln, ist es doch auch lohnend. Vorbeifahren keine Option.
    Nach einer Gelato Pause fahren wir, über den dezidierten Radweg, weiter zum Trasimeno See. Mittlerweile sind wir schon sehr froh dass die Italiener so eine gute Infrastruktur für Radler haben. Wenn auch manchmal der Weg abrupt aufhört. Irgendwo in der Nähe fängt ein anderer bald wieder an. Zwischendurch wird man auch mal auf Landstraßen geleitet. Dort stehen dann netterweise Hinweistafeln für Autofahrer, sich gegenüber Radlern zu benehmen. Man kann’s ja mal probieren.
    Am Ende landen wir also am See und gönnen uns eine Nacht im Zelt. Wir suchen uns ein luftiges Plätzchen, in der Hoffnung dass ein bisschen Wind die Nacht erträglich macht. Der angekündigte Schauer zieht schon mal an uns vorbei. Leider hört die sanfte Brise zum Sonnenuntergang dann doch auf. Ein bisschen Luft fächern wir uns noch zu bevor wir den Sprung ins Träumeland wagen.
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  • Drei-Seen-Tour

    18 juillet, Italie ⋅ ☀️ 19 °C

    Etwas zerknirscht starten wir heute in den Tag. Die Nacht im Zelt (wenn auch offen) war doch etwas zu stickig. Ein doppelter Cappuccino wird’s hoffentlich richten.
    Die Route führt uns heute entlang des südlichen Ufers des Trasimeno Sees zum Lago di Chiusi und Lago di Montepulciano. Zum dritten See hin überqueren wir dabei die umbrisch-toskanische Grenze. Wir fahren hauptsächlich Schotterstraßen (Strade bianche) entlang, nach den Seen vorbei an einer Mischung aus Sonnenblumenfeldern, Weinbergen und abgeernteten Getreidefeldern. Alles ist staubtrocken. Der aufgewirbelte Staub legt sich auch auf uns und paniert die schwitzige Haut. Am Horizont braut sich aber irgendwann eine Wolkenmasse zusammen die sich über unserem Ziel abzuregnen droht. Wir klettern die Hügel hinauf und hoffen auf Erlösung. Leider kommt kein Tropfen runter. Alles scheint sich mitten in der Luft aufzulösen. Ein schönes Schauspiel.
    Wir fahren weiter und auf dem nächsten oder übernächsten Hügel erwischen wir dann doch noch ein paar Tropfen. Der Wind frischt auf und es verspricht ein kleines Gewitter zu werden. Wir schaffen es noch vor dem vermeintlichen Wetter ins Hotel, der Regen zieht aber knapp vorbei und kommt erst im nächsten Ort schlagartig herunter. Den Ansatz eines Regenbogens erkennen wir in der Ferne. Zeit für Abendessen.
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  • Via Francigena (Teil 1)

    18 juillet, Italie ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute finden wir nun den Weg nach Montepulciano und Pienza, zwei weitere - wie sollte es anders sein - mittelalterliche Städte auf Hügeln.
    Der Tag beginnt aber erst einmal mit einer wunderbaren Aussicht auf den Sonnenaufgang und die drei Seen an denen wir gestern vorbeigefahren sind.
    Montepulciano ist nur einen Katzensprung (+Anstieg) entfernt, und wir schauen uns schon bald in der mittelalterlichen Stadt um.
    Nach Pienza geht es dann entlang ausgewaschener Pfade und Schotterstraßen rauf und wieder runter - und wieder rauf. In Pienza selbst haben wir uns mit einem Eis belohnt und die Aussicht genossen bevor es weiter entlang der Via Francigena ging. Der Weg führt für Pilger von Canterbury nach Rom. Unsere Richtung war zum Ausgangspunkt, der natürlich aber nicht unser Ziel ist. Auf dem Weg kamen uns tatsächlich auch Pilger entgegen, oder es waren Pfadfinder. Oder pilgernde Pfadfinder. Wir haben nicht nachgefragt. Etwas verstreut entlang des Weges schienen sie dennoch zur selben Gruppe zu gehören. Die ersten trugen sogar eine große Fahne mit sich und marschierte zielstrebig gen Rom. Die hinteren Partien, einige km zerstreut, standen etwas hilflos umher und waren sich ihrer Sache augenscheinlich weniger sicher. Ob sie wohl wieder zusammen gefunden haben?
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  • Via Francigena (Teil 2)

    18 juillet, Italie ⋅ ☀️ 28 °C

    Weiter geht die Fahrt Richtung Monteroni d‘Arbia. Auf dem Weg fahren wir durch Zypressen gesäumte Schotterstraßen und können uns kaum satt sehen. Sie bilden eine wunderbaren Kontrast zu den goldgelben Feldern.
    Wieder tauchen Wolken auf, die sich einfach nicht bis zum Boden abregnen können sondern auf halben Weg verdunsten. Die Luftfeuchtigkeit steigt ins Unermessliche und macht die Hitze eine ganz besondere Art von unangenehm. Sauna mit Aufguss sozusagen. Wir sollten vielleicht nackt fahren?!
    Alles bis auf ein paar Tropfen verdampft und wir fahren weiter, auf verschiedenen Radwegen. Meist orientieren wir uns am Via Francigena, doch auch in andere kreuzen wir hier und da ein.
    An Monteroni d‘Arbia fahren wir außen vorbei und landen in einem hübschen Landgut Hotel. Unser Platz für diese Nacht.
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  • Sienna

    19 juillet, Italie ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute ging’s Richtung Sienna, eine unerwartet tolle Stadt. Wir haben ja wirklich schon viele kleine alte Städtchen im selben Stil gesehen, aber Sienna hat schon noch etwas oben drauf gesetzt. Besonders die Kathedrale ist der Wahnsinn und kann in Bildern kaum adäquat eingefangen werden. Die Details an der vorderen Fassade sind unfassbar und vielfältig. Definitiv eine Reise wert. Die Kirche von innen haben wir leider nicht besucht. Vielleicht kommen wir noch mal ohne Räder wieder. Das geht leichter. Der Rest der Stadt hat aber auch überzeugt. Und nach einem letzten Blick über Stadt und Land fuhren wir weiter, bis zu unserem heutigen Ziel nach Poggibonsi. Ein etwas neutrales Städtchen im Val d‘Elsa (Tal des Elsa Flusses).
    Auf dem Weg dahin haben wir dann eine weitere richtig coole (wenn auch grausame) Entdeckung gemacht - eine Wespe die gerade eine Spinne gelähmt hatte und versucht hat aus dem Weg zu räumen um dann in Ruhe ein Ei auf ihr zu platzieren. Die Wespenlarve wird dann später die noch lebendige Spinne langsam vertilgen und so mit genügend Nahrung versorgt groß werden. Ah. Das Wunder der Natur.
    Wir fahren unbeschadet weiter. Für uns gibt’s in Poggibonsi dann beste italienische Pasta und ein gut gefülltes Glas mit Weisswein. Bestes Leben.
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  • Val d‘Elsa

    20 juillet, Italie ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir starten heute ins Elsa Tal und werden in Poggibonsi direkt schon am Fluss entlang geleitet und am Stadtrand in eine Kleingartensiedlung ausgespuckt. Dort bahnen wir uns einen Weg hindurch, bis plötzlich wieder mal kein Weiterkommen ist. Wir machen also Kehrt und versuchen anders unser Glück. Gänse sie wir schon auf der Hinfahrt getroffen hatten scheinen bei unserer Rückfahrt vorbei noch verwirrter als vorher schon. Es gibt ein kleines Honk-Konzert.
    Wir fahren erst noch ein Stück flach bis es wieder hinauf zu einer weiteren kleinen hübschen Stadt geht - San Gimignano. Hier gibt es ganze 14 Türme zu bewundern. Zu Hochzeiten sollen es mal über 40 gewesen sein. Man nennt es auch das Manhattan der Toskana. Wir gönnen uns wieder ein Eis - nach dem schweißtreibenden Anstieg auch nötig - diesmal in einer der vielen „ältesten“ Gelaterias der Welt. Welche davon jetzt Recht hat, wir wissen es nicht.
    Uns treibt es bald weiter. Vor Touristen flüchten wir gern zurück ins Hügelland. Leider führt uns die erstmal über eine alte Römerstraße. Sehr holperig. Später treffen wir wieder mal zwei Radreisende. Diesmal aus Endland. Sie haben eine ähnliche Strecke wie wir hinter sich, und wir können viel über unsere Erfahrungen sprechen während wir zusammen unsere heutige (ebenfalls ähnliche) Route bestreiten. Nach einigen km erst trennen sich unsere Wege. Ein angenehmer Zeitvertreib mit sehr netten Menschen macht die Reise gleich viel kurzweiliger.
    Wir landen kurz darauf auf einem Campingplatz und schlagen unser Nachtlager auf. Zikaden zirpen uns ein Gute Nacht Lied. Ohropacks sei Dank ging’s dann auch mit dem Einschlafen.
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  • Ciclopista d‘Arno

    21 juillet, Italie ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute gibt es den vorerst letzten Reisetag in Italien. Wir fahren entlang des Arno Flusses über Pisa nach Livorno. Von dort aus geht es dann morgen auf die Fähre nach Korsika.
    Aber nun erstmal aufstehen, irgendwie aus dem Zelt schälen, alles zusammenpacken und los.
    Der erste Teil der Strecke führt uns auf einem Damm entlang des schlängelnden Arno - bis der Spaß dann kurz vor Pisa plötzlich etwas unfreundlich mit einem Bauzaun unterbrochen wird. Ein Stück zurück und Ausweichstrecke durch Pontedera bis wir den Weg auf den Ciclopista d‘Arno und den Damm wiederfinden.
    Zum Zeitvertreib singen wir heute mal „Wir fahren übern Damm, übern Damm, wir fahren übern Damm“ - im Stil „Jetzt fahr‘n wir übern See“. Extra Strophen sind leider unwiederbringlich verloren gegangen.
    Schließlich erreichen wir Touristenhotspot Pisa. Wir schlängeln uns mit dem Rad durch die Gassen und wissen schon anhand der immer stärker werdenden Menschenmengen, dass der Turm bald in Sicht kommen muss.
    Und dann steht er da, in seiner schiefen Pracht. Wir sehen die üblichen Posen - die ausgestreckten Arme, den Turm scheinbar haltend.
    Weiter kämpfen wir uns mit den Rädern durch die Massen. Schiebend natürlich. Anders geht’s nicht. Aus der Fußgängerzone entkommen wir schließlich und werden auf die Autos losgelassen. Wir essen zur Ermutigung noch ein Eis bevor es weiter geht.
    Wir fahren wieder auf den Radweg und strampeln uns durch schier endlos gerade Strecken bis wir endlich das Meer erreichen. Wir haben Italien also gequert. Hallo Mittelmeer!
    Nun kommt eine lange Strecke entlang des Meeres, so denken wir, doch Hotel reiht sich an Hotel reiht sich an abgesperrten Badestrand. Man sieht nicht viel von Strand und Meer. Immerhin gibt es den Radweg entlang der Straße noch. Doch enden die Hotelkomplexe, endet auch der Radweg. Wir müssen das Hafengelände Livorno’s durchqueren, ohne Möglichkeit den LKWs zu entkommen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl steuern wir durch die mehrspurige Straße. Alles geht gut, wie eh immer, und wir landen sicher in Livorno.
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  • Fähre nach Korsika

    22 juillet, France ⋅ 🌙 23 °C

    Nun ist es soweit, wir wechseln wieder das Land. Heute geht es nach Korsika, Frankreich. Um die Zeit bis zur Fähre noch ein bisschen rumzukriegen fahren wir Livorno‘s Promenade entlang und schauen schon mal wie denn der Wellengang so sein wird, für unsere Fahrt.
    Zu meinem Unbehagen müssen wir feststellen dass ein starker Wind weht und das Wasser ziemlich unruhig ist. Ich hoffe also inständig, dass die Fähre groß ist und die Wellen besser schluckt als die Fähre damals auf dem Weg nach Dubrovnik.
    Wir kaufen noch ein paar Snacks für die Überfahrt und setzen uns an den Hafen. Andere Reisende warten auch schon ungeduldig aufs Boarding. Wir lernen einen jungen Kerl kennen, der sich vorgenommen hat per Selbstversorgung den Weitanderweg quer durch Korsika zu gehen. In zwei Wochen will er durch die Berge der Insel gewandert sein. Wir wünschen uns gegenseitig gute Reise, als es ans Boarding geht. Wir werden uns aber noch einige Male an diesem Tag treffen.
    Die Fähre ist zum Glück groß und macht mir Hoffnung dass der Wellengang kaum zu merken ist. Nach der etwas chaotischen Verladerei (jeder Einweiser winkt einen in eine andere Richtung) können wir uns auf Deck einen Platz suchen. Trotz der 4h Reisezeit vergeht die Fahrt doch relativ schnell - ich halte mich mit Fotografieren beschäftigt. Ein bisschen wabert das Schiff auch tatsächlich auf und ab, aber es hält sich in Grenzen.
    Als wir endlich wieder Land sehen kann ich’s dann doch kaum erwarten - endlich französische Croissants.
    Wir legen in Bastia an, alles stürmt von Board und wir suchen uns einen Weg durch die Stadt. Beim von der Fähre fahren sehen wir den jungen Kerl wieder, mit Tramper Schild ausgestattet hofft er, gleich ein Stück mitgenommen zu werden. Wir rufen uns wieder gute Reise zu. Für uns geht’s zum Campingplatz am Strand, kurz außerhalb der Stadt. Am Morgen werden wir uns genau dort wieder treffen - er hatte doch kein Glück mit den Autofahrern und musste seine Wanderung schon an dem Abend beginnen. Sozusagen. Wir wünschen uns auch dieses Mal gute Reise. Hals- und Beinbruch.
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  • Vom Strand ins Hinterland

    23 juillet, France ⋅ ☀️ 27 °C

    Unser Tag startet heute so richtig als wir die erste französische Bäckerei besuchen. Einen Kaffee und diverse Gebäcke später machen wir uns auf den Weg.
    Erst geht es entlang der Biguglia Lagune Richtung Süden. Uns fallen schon bald die vielen Korkeichen am Straßenrand auf, die uns hier auf Korsika überall begegnen werden. Durch die Ebene geht es schnell dahin. Doch bald zieht es uns ins Hinterland, in die grünen Hügel Korsikas.
    Wir kommen vorbei an unzähligen kleinen Dörfchen die auch ein bisschen italienisch anmuten. Die kleinen Landstraßen sind wunderschön zu fahren. Wir genießen das Auf und Ab sehr. Es gibt kaum stärkere Anstiege - und doch schaffen wir es am Ende des Tages wieder auf über 1.000hm (zusammengerechnet). Die Landschaft stimmt uns auch sehr glücklich - das satte Grün der Bäume ist erfrischend anzusehen, nach dem doch relativ trockenen Italien. Immer wieder sieht man auch aufs Meer hinunter und wird erinnert dass man auf einer Insel unterwegs ist.
    Wir fahren auf den Monte Sant Angelo und sausen auf der anderen Seite eine etwas steilere Abfahrt hinunter, bis wir ins Flusstal des Fium Alto gelangen. In Fließrichtung geht es nach Casette, zu unserem heutigen Campingplatz.
    Wie fast alle Campingplätze, hat auch dieser hier kein Klopapier. Auf dem Campingplatz von letzter Nacht hat allerdings ein lieber Mensch sein übriges Klopapier auf den „zu verschenken“ Platz gelegt. Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort und konnten uns eine Rolle sichern, die wir jetzt wie ein kleines Heiligtum mit uns herumtragen.
    Auch Klobrillen gibt es scheinbar selten auf den Campingplätzen auf Korsika. Doch eine extra tragen wir jetzt sicher nicht mit rum. Papier muss reichen.
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  • Aléria

    24 juillet, France ⋅ ☁️ 28 °C

    Wir starten heute im Tal des Fium Alto und machen uns auf den Weg nach oben, vorbei an kleinen Bergdörfchen mit italienischen Namen, einer Schlucht mit Wasserfall (Cascade de l’Ucelluline) und kleinem Tunnel, rauf zu weiteren Bergdörfern und hinab zum Alesani Stausee, bis wir schließlich fast ganz auf Meereshöhe zurückkehren und über eine lange gerade nach Aléria sausen - Flo als Zugpferd der mir Windschatten spendet und uns so quasi zur Unterkunft fliegen lässt.En savoir plus

  • Potzblitz und Donnerwetter

    26 juillet, France ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach einem Ruhetag in Aléria starten wir heute frisch und guter Dinge in unsere Runde nach Solenza. Um nicht die ganze Zeit im langweiligen Flachland unterwegs zu sein, haben wir entschlossen recht bald zurück ins Hügelland der Insel zurückzukehren. Wir starten mit wunderschönem Wetter, doch schon bald erwischt uns die erste kleine Husche. Nichts schlimmes. Wir denken uns nicht viel, denn Regen und Gewitter ist nur für den Norden Korsikas angesagt, und wir fahren schließlich gen Süden. Also weiter im Text. Wir nehmen Ziel auf die Hügel - obwohl dort schon ein paar Wolken vor sich hin brauen. Es fängt wieder an zu regnen, erst schwach, dann immer stärker. Ein Grummeln löst das andere ab und bald gesellen sich tatsächlich Blitz und Donner dazu. Wir steigen derweil immer weiter auf und es wird unangenehmer. Mittlerweile trage ich schon keine Brille mehr weil ich sonst nichts sehe. Wir fahren noch ein paar Kurven so weiter, doch an offenen Stellen fühlen sich die Blitze noch schlimmer an. Irgendwann reicht es uns. Wir halten an, verstecken uns unter den Bäumen am Straßenrand und werfen uns unsere Plane über den Kopf (und die Räder). So harren wir der Dinge und sondieren die Wetterlage. Wir haben es genau in die Gewitterzelle geschafft. Na toll… Aber in einer Weile soll sich eine Öffnung ergeben bevor die nächste Front aufzieht. Wir passen die Gewitterpause ab - leicht zu erkennen am zaghaften Wiederaufkeimen des Vogelgesangs - und machen uns wieder auf den Weg. Bei leichtem Regen erreichen wir den heutigen höchstgelegenen Punkt und beobachten aufziehenden Nebel bevor wir die Abfahrt antreten. Bald sehen wir Licht am Ende des Wolkentunnels und als wir völlig durchnässt und etwas fertig in der Küstenstadt Solenza ankommen, fühlen wir uns fast etwas fehl am Platz, oder transportiert in eine andere Welt, denn alles ist trocken hier, die Sonne scheint heiß herab und alle laufen in kurzen Sachen umher. Skurril irgendwie.En savoir plus