• Susi Sorglos
  • Kathi Stutz
Agu – Sep 2019

Balkan Express 2019

2 Frauen und Liese auf dem Balkan Baca selengkapnya
  • Awal trip
    22 Agustus 2019

    Auf geht's!

    22 Agustus 2019, Jerman ⋅ ⛅ 22 °C

    Ein paar Impressionen vom Start auf dem Dresdner Altmarkt.
    Anne, Uwe und Jan samt Kindern waren gekommen, um uns zu verabschieden - vielen Dank nochmal dafür!
    Man beachte das Auto neben uns: Ein orange Manta!Baca selengkapnya

  • Start mit Hindernissen

    22 Agustus 2019, Republik Ceko ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem wir vom Altmarkt glücklich losgekommen waren (und das war schon nicht bei allen Teams der Fall!), stellten sich, noch bevor wir Dresden verlassen hatten, die ersten Probleme ein: Das Quietschen vom rechten Hinterrad, das ich schon bei der Einfahrt nach Dresden vernommen hatte, wurde immer lauter. Also hielten wir gleich wieder an und warteten auf Jan, der noch in der Nähe weilte und zum Probehorchen vorbeikam.
    Er meinte, da würde halt was an der Bremse schleifen, das wäre halb so schlimm. Wir sollten halt alle hundert Kilometer mal kontrollieren, wie heiß die Bremsen sind. An unserer Stelle würde er sich eher um das Trommeln in den Linkskurven sorgen. Aber wenn uns das gar nicht aufgefallen ist, dann ist es wohl schon länger und wird auch noch ein Weilchen gutgehen. (Ansonsten: Je weiter wir fahren, desto billiger werden die Werkstattkosten!)
    Derart beruhigt konnten wir endlich aufbrechen - und kamen immerhin 100 Kilometer weiter, bis Česká Kamenice. Dort ging (nach einem kurzen Stop an einem Supermarkt) mitten auf der Straße plötzlich der Motor aus. Und ließ sich auch nicht mehr starten. Das Starterspray, das uns vor ein paar Tagen in einer ähnlichen Situation gerettet hatte, half nicht mehr, und die nahegelegene Werkstatt (100 m vor der Werkstatt liegengeblieben, yeah!) vertröstete uns auf morgen.
    Un nu?
    Zum Glück hielten einige andere Rallye-Teams an, die uns erst von der Straße schleppten und sogar Leute mit genug Ahnung dabei hatten, die das Problem analysieren konnten. Die stellten fest, dass der Motor mit dem Starterspray problemlos startet, dann allerdings nicht genug Benzin anzukommen scheint. Und Susanne erinnerte sich, dass das Problem vor ein paar Tagen bei einem ähnlichen Füllstand auftrat. Also holten wir von der ebenfalls nahegelegenen Tankstelle (wirklich eine empfehlenswerte Stelle zum Liegenbleiben!) 20 Liter Sprit, kippten sie rein - und schon sprang Liese wieder an (mit dem guten Starterspray natürlich).
    Wir haben nun jedenfalls einen gefüllten 10l-Kanister dabei und wollen die Tanknadel nicht mehr unter ein Drittel fallen lassen. Zu voll darf man Liese aber auch nicht tanken, sonst hinterlässt man eine Benzinspur...
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  • Im Böhmischen Paradies

    22 Agustus 2019, Republik Ceko ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach unseren kleinen Startschwierigkeiten schafften wir aber noch die heutige Tagesaufgabe: Drei Sehenwürdigkeitem im Böhmischen Paradies (Český ráj - das heißt wirklich so!) zu besuchen und auf einem Sandsteinfelsen stehend mit Utopenci ("ersoffenen" Würstchen) und einem tschechischen Bier in der Hand "Bohemian Rhapsody" zu singen. Ah ja.
    Das böhmische Paradies mit der Burg Kost und der Burgruine Trosky war tatsächlich sehr malerisch im Abendsonnenschein und die Ersoffenen werden wir zum Abendbrot (oder eher Nachtmahl) probieren.
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  • Und täglich grüßt das Murmeltier

    23 Agustus 2019, Slovakia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer geruhsamen Nacht in einem Motel bei Olmütz (leider ohne Quarkeln), ereilte uns am nächsten Nachmittag mal wieder ein wohlbekanntes Schicksal: Kurz nach einem Zwischenstop ging Liese aus und nicht wieder an.
    Zum Glück hielten innerhalb kürzester Zeit wieder mehrere Teams an, um uns zu helfen, und es waren auch wieder einige Leute dabei, die ein bisschen mehr Ahnung von Autos hatten als wir. Wieder einmal war der Tank halbleer, wieder einmal hatten wir vorher eine Pause gemacht, wieder einmal half das Starterspray nicht. Wieder einmal lautete die Diagnose: Es kommt zu wenig Sprit am Motor an.
    Während gestern aber noch der Benzinfilter der Hauptverdächtige war, geriet heute eher die Benzinpumpe ins Visier. Eine Theorie war, dass sie möglicherweise Luft zieht, weil am Benzinschlauch keine Schlauchschellen dran sind. Das ließ sich immerhin schnell fixen, und nach zusätzlichem Auftanken und Startenspray konnte es für uns weitergehen.
    In Dresden hatte uns eine etwas aufgeregte Frau ja noch gefragt, was für Ersatzteile wir denn mithätten, damit die anderen T3-Fahrer sich im Notfall an uns wenden könnten. Wir mussten sie leider enttäuschen, weil wir nämlich gar nichts mithaben. Das, was heute benötigt wurde, um die fehlenden Schlauchschellen zu ersetzen, hatten wir allerdings doch dabei: Kabelbinder!
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  • Unterwegs mit Phantomas

    23 Agustus 2019, Slovakia ⋅ ⛅ 20 °C

    Unsere heutige Beifahrertausch-Aufgabe führte uns in das sehr malerische Dörfchen Vlkolínec.
    Dort tauschten wir mit den beiden Phantomassen, die uns schon bei unserer heutigen Panne weitergeholfen hatten. Sie heißen im echten Leben übrigens ganz unspektakulär Dirk und Lothar und haben irgendwie vergessen, eine Landkarte zur Rallye mitzunehmen. Nun fahren sie nach Gefühl oder eben anderen Rallye-Teilnehmern hinterher.
    So konnten wir uns für die Pannenhilfe revanchieren, indem wir sie nach Vlkolínec zum Mitfahrertauschpunkt lotsten und dann auch gleich mit ihnen den Beifahrer (in diesem Falle Lothar und Susanne) tauschten.
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  • Budapest

    24 Agustus 2019, Hungaria ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach einer Nacht auf dem Arena Camping in Budapest (der übrigens sehr zu empfehlen ist) und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns endlich an die Erfüllung der hiesigen Road Mission und besuchten die Freiheitsstatue bei der Zitadelle auf dem Gellertberg. Dort gab es tolle Panoramablicke über die Stadt, leckere Langos und einen Trupp als Asiaten verkleidete Briten, die auch nicht mehr ganz nüchtern waren. Sie nahmen mich tüchtig hoch für meinen australischen Dialekt (welcher australische Dialekt?) und ich bin mir nicht sicher, ob wir dadurch nun die Aufgabe, uns mit einer asiatischen Touristengruppe fotografieren zu lassen, wirklich erfüllt haben...Baca selengkapnya

  • Auf der Jagd nach Sprajcer Pal

    24 Agustus 2019, Hungaria ⋅ ⛅ 28 °C

    Susanne bekam mit 12 Jahren einen ungarischen Brieffreund namens Sprajcer Pal (Paul Spreitzer). Sie schrieben sich auf Deutsch Briefe, bis Pal sein Heimatdorf Szöreg bei Szeged verließ, um zu studieren. Als Susanne 1972 zum ersten Mal in Ungarn war, war Pal gerade in Jugoslawien, und später schlief die Brieffreundschaft ein, ohne dass die beiden sich jemals getroffen hätten.
    Eine spätere Kontaktaufnahme per E-Mail schlug fehl. Aber so leicht gibt Susanne doch nicht auf!
    Während die anderen Teams also nach Rumänien in den Apunesi Nationalpark fuhren, um dort Höhlenmenschen darzustellen (die heutige Tagesaufgabe), bogen wir Richtung Szeged ab, das wir nach stundenlanger Fahrt über schwülwarme Landstraßen gegen Abend erreichten.
    Da wir keine weiteren Anhaltspunkte hatten, fuhren wir einfach nach Szöreg und begannen dort herumzufragen. Wir crashten hintereinander 2 Hochzeiten (sehr heiratsfreudige Leute hier), wo wir zwar junge Menschen fanden, die Englisch konnten, aber eben niemanden aus Szöreg direkt. Es wurde langsam dunkel und uns gingen die Ideen aus. Als letzten Versuch fragten wir ein altes Pärchen mit Fahrrädern auf der Dorfstraße: "Sprajcer Pal?" Die Antwort lautete: "Pali?" - sein Spitzname! Die beiden kannten ihn, wussten aber nicht genau, wo er wohnte. Also fuhr die Frau in einem Affenzahn quer durchs Dorf vor uns her, um wiederum zwei andere Leute aus ihren Häusern zu klingeln, wovon die zweite ihr die gewünschte Auskunft geben konnte.
    Ein Stück weiter unten in der Straße klingelte sie dann wieder - und bingo, da war er! Nicht mehr ganz so fesch wie auf seinen Jugendbildern (wer hätte das gedacht!), aber sehr erfreut, uns zu sehen. Wir bekamen Mini-Langos mit Marmelade, seine Frau staunte Bauklötze über unser plötzliches Erscheinen und wir schafften es mit Händen und Füßen (seit damals ist leider nicht viel übriggeblieben von Pals Deutschkenntnissen), von unserer Rallye zu erzählen. Zum Abschluss wurden E-Mails ausgetauscht - mal schauen, ob sich die Brieffreundschaft wiederbeleben lässt...
    Sehr zufrieden fuhren wir danach weiter Richtung rumänische Grenze und übernachteten bald auf dem Campingplatz in Makó.
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  • Party time

    25 Agustus 2019, Rumania ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach unserem Aufbruch in Makó in Ungarn überraschte uns Liese mal wieder mit heftigem Stottern, was sich auch nach dem Auftanken nicht sofort gab, sondern noch eine Weile für Herzklopfen bei uns sorgte.
    Ein Stück hinter der rumänischen Grenze fing sie sich aber wieder und der Rest der Strecke Richtung Party verlief weitgehend ereignislos aus der Puszta hinein in die Karpathen.

    Auf der Party war dann einiges los.
    Die Fat Pandas (3 kleine Schweizer, die ihren Yaris als Panda verkleidet haben - siehe Foto) hatten einem Bauern seine Schnapsvorräte abgekauft und schenkten sie nun aus, ein Hobby-Barbier scherte Schnurrbärte und Glatzen gegen eine Spende für eine Leukämie-Stiftung, da sein Mitfahrer an Leukämie erkrankt ist, der Metzgermeister und seine Frau beeindruckten alle mit ihren Vampirkostümen, Berti und Klausi mit ihrem Manta entpuppten sich als Lehrer aus dem Rhein-Neckar-Kreis, wir erfuhren, dass Toni auf seiner Vespa noch tapfer dabei ist, vier andere Teams aber schon aufgeben mussten...
    Nach einem langen Abend mit vielen Gesprächen, leckerem Essen und guter Musik scheuchte uns schließlich der nächtliche Regen ins Bett - und das war auch gut so, denn morgen liegt eine anstrengende Bergstrecke vor uns!
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  • Woohoo!

    26 Agustus 2019, Rumania ⋅ ☀️ 29 °C

    Man nehme eine kaputte Ladebuchse, einen netten jungen Mann, 100 Lei (20 Euro) und 2,5 Stunden Wartezeit - und schon hat man wieder ein funktionierendes Tablet!
    Wir stärkten uns in der Zwischenzeit mit Sushi und Smoothies und machten uns dann frohen Mutes auf den Weg in die Berge.Baca selengkapnya

  • Die andere Seite

    26 Agustus 2019, Rumania ⋅ ⛅ 27 °C

    Unsere Probleme mit Radlager und Benzinpumpe wurden gestern Abend durch etwas völlig Neues in den Schatten gestellt: Susannes Tablet lässt sich nicht mehr laden! Da wir außer dem Tablet nur mein Mini-Handy mit haben, sind wir ohne es ganz schön aufgeschmissen. Bevor wir also Liese verarzten können, müssen wir uns erst mal darum kümmern.
    Deshalb sitzen wir nun in Sibiu (Hermannstadt) in einem Shopping-Zentrum und warten auf die Ergebnisse des Handy-Reparatur-Shops. Bei der Gelegenheit kann ich euch gleich mal die andere Seite Rumäniens zeigen - wo der Zweite Weltkrieg nicht gerade erst vorbei ist...
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  • Eine der schönsten Straßen der Welt

    26 Agustus 2019, Rumania ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Transfagarasan wurde Anfang der Siebziger von Ceausescu als Reaktion auf die Niederschlagung des Prager Frühlings gebaut. Er wollte einen zusätzlichen Pass durch die Karpaten haben, um im Falle eines russischen Einmarsches schnell reagieren zu können. Die Straße verläuft dazu über keinen natürlichen Pass, sondern durchbricht den Kamm auf 2000 Metern Höhe mit Rumäniens längstem Tunnel (800 m). Wie viele Soldaten bei ihrem Bau ums Leben kamen, bleibt ungeklärt.
    Heute ist die Transfagarasan eine beliebte Touristenroute, weil sie spektakuläre Panoramablicke bietet. (Sogar die Jungs von Top Gear waren schon hier!)
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  • Hinter dem Pass

    26 Agustus 2019, Rumania ⋅ ⛅ 20 °C

    ...geht es wieder runter, wer hätte das gedacht! Der Ausblick war erstmal nicht so spektakulär wie auf der anderen Seite, dafür gab es Schafherden mit Hirten, und weiter unten im Tal führt die Straße über den Vidraru-Staudamm - wow!
    Dummerweise war uns erst auf dem Weg nach oben aufgefallen, dass jetzt bestimmt erst mal eine Weile keine Tankstelle kommt, wir aber eigentlich bald tanken sollten, um unserem Benzinpumpen-Problem vorzubeugen. Prompt hatte Liese am Fuße der Berge dann auch gestottert, sich zum Glück aber schnell wieder von allein eingekriegt.
    Auf der anderen Seite ging es ja zum Glück erstmal spritgünstig bergab, allerdings dauerte es eine ganz schöne Weile, ehe die Zivilisation wieder begann. Und als wir jubelnd zur ersten Tankstelle einbogen, erwartete uns dort an der einzigen Zapfsäule ein Schild: "No avem Benzina".
    Liese hielt allerdings tapfer durch, und bald kam die nächste Tankstelle in Sicht, wo wir dann auch wirklich auftanken konnten. Da es so langsam dunkel wurde und wir genug für heute geschafft hatten, suchten wir uns danach eine Pension am Wegesrand - und duschten endlich mal wieder!
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  • Warten auf Godot

    27 Agustus 2019, Rumania ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach einem vergeblichen Versuch in Crutea de Arges haben wir in Pitesi tatsächlich eine Werkstatt gefunden, die ein Radlager für unser altes Schätzchen besorgen kann. Der Ausbau des alten gestaltete sich aber etwas schwierig ("So many rust..."), so dass wir hier nun schon seit Stunden sitzen und darauf warten, Liese wieder in Empfang nehmen zu können. Eine neue Benzinpumpe haben wir inzwischen auch besorgt; allerdings ist unklar, ob sie noch vor Werkstattschluss eingebaut werden kann. Die allermeisten anderen Teams sind derweil an uns vorbei gezogen - wir werden heute und morgen ein bisschen aufholen müssen...Baca selengkapnya

  • In der Walachei

    27 Agustus 2019, Rumania ⋅ 🌙 28 °C

    Nach vier Stunden Zwangspause in der Werkstatt ging es endlich weiter. Liese hat jetzt ein neues Radlager mit extra viel blauer Schmiere, allerdings keine neue Spritpumpe, da sie doch die falsche bestellt hatten (eine elektrische statt einer mechanischen).
    Jetzt macht das Rad endlich keine Geräusche mehr - weder Rumpeln noch Quietschen. Susanne sagt, irgendwie würde es ihr fehlen...

    Pitesti war übrigens der östlichste Punkt unserer Reise. Ab jetzt muss ich im Atlas manchmal zurückblättern, während es bisher immer nur vorwärts ging. Ein komisches Gefühl. Außerdem hatten wir zum ersten Mal auf dieser Fahrt keinen abendlichen Regen, sondern einen malerischen Sonnenuntergang und später Sternenhimmel - wow!

    Hinter Pitesti beginnt übrigens die Walachei. Also, wirklich. Und sie ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe: Sehr groß, sehr flach, sehr ländlich. Felder mit Sonnenblumen und Mais, Pferdewagen voller Heu, ein Horizont, der so weit weg ist wie sonst nur auf dem Meer. Abends waren in den Dörfern alle Leute auf der Straße unterwegs - und das heißt, direkt auf der Straße, denn Bürgersteige gibt es dort nicht. Das machte das Fahren im Dunkeln schon etwas anstrengend...
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  • Kurz durch Bulgarien gehuscht

    28 Agustus 2019, Bulgaria ⋅ ☀️ 24 °C

    Um von Rumänien nach Bulgarien zu gelangen, muss man irgendwie die Donau überqueren. Da die hier unten aber schon ein sehr breiter Strom ist, gibt es nicht allzu viele Brücken. Wir entschieden uns schließlich für die Fähre Bechet-Orjahovo, was aber etwas hektischer und umständlicher war als gedacht.
    Wir kamen nämlich kurz vor Abfahrt der Neun-Uhr-Fähre an, die genau noch einen kleinen Platz für uns übrig hatte und tatsächlich auf uns wartete. Da wir als letzte aufgefahren waren, mussten wir auch als erste rückwärts wieder runter, dicht gefolgt von den anderen Fahrern, die auch alle einen langen Tag gehabt hatten und endlich heimwollten. Das sorgte durchaus für etwas Hektik.
    Um die Fähre benutzen zu können, muss man insgesamt dreimal Geld bezahlen: Zweimal für den Hafen und einmal für die Fähre selbst. Dazu kommt noch zweimal Passkontrolle, auf der bulgarischen Seite zweistufig mit einem kleinen Zettel, den man am Ende wieder abgeben muss, und einmal Desinfizieren des Fahrzeugs von außen. Das war das Umständliche dabei.

    Wir waren jedenfalls sehr froh, als wir endlich in die Dunkelheit der stillen, zugewachsenen bulgarischen Landstraßen verschwinden konnten. Wir fuhren noch bis nach Vraca, wo wir uns ein (ziemlich schickes) Hotel suchten. (40 Euro fürs Doppelzimmer mit Frühstück, übrigens.)

    Am nächsten Tag ging es durch malerische Schluchten - hier zeigte das Autobahn-Verbot mal wieder seine Vorteile - nach Sofia. Südlich davon besuchten wir die Zlatnite Mostove ("Goldene Brücken") im Vitosha Nationalpark. Dabei handelt es sich um ein Flussbett voller großer runder Steine, das sich 2 km lang ins Tal zieht. Wir hängten die Füße ins Wasser und aßen etwas im dortigen Restaurant, ehe wir aufbrachen in Richtung mazedonische Grenze.

    Als wir von Zlatnite Mostove losfahren wollten, erhielt unsere gute Stimmung einen deutlichen Dämpfer: Der Beifahrergurt blockierte und ließ sich überhaupt nicht mehr herausziehen. Das heißt, der Beifahrer muss nun den Mittelplatz nutzen, der nur einen (recht engen) Beckengurt hat und auf Dauer reichlich unbequem ist.
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  • Die Rache der Benzinpumpe

    28 Agustus 2019, Bulgaria ⋅ ☀️ 24 °C

    Erinnern wir uns an die bisherigen Probleme:
    - Rechtes Hinterrad rumpelt und quietscht -> gefixt!
    - Tablet lädt nicht mehr -> gefixt!
    - Beifahrergurt lässt sich nicht mehr benutzen -> leider noch aktuell

    Aber war da nicht noch etwas?
    Genau, die Benzinpumpe! Nachdem sie in Rumänien haarscharf ihrer Ersetzung entgangen war, suchte sie sich nun natürlich den unmöglichsten Moment aus, um mal wieder zuzuschlagen: An der bulgarisch-mazedonischen Grenze.

    Wir hatten das Prozedere auf bulgarischer Seite problemlos hinter uns gebracht, konnten die verlangte Quittung für den Vignettenkauf vorweisen und waren vom lustigen Zollbeamten darauf hingewiesen worden, dass die anderen Rallye-Fahrzeuge schon viel früher vorbei gekommen waren. (Jahaaa...)
    In der mazedonischen Einreiseschlange fing dann das Gestotter an, bis Liese schließlich einen halben Meter vorm Passkontroll-Fensterchen ausging und nicht mehr anspringen wollte. Also erledigten wir die Formalitäten, füllten Sprit nach (immer noch einen halben Meter vorm Fensterchen) und, als auch das nichts half, wurde Liese letztenendes von mir nach Mazedonien geschoben - unter freundlicher Mithilfe eines Grenzbeamten.

    Direkt hinter der Grenze mühten wir uns mit dem Starterspray, was auch nichts brachte, bis die zwei Mazedonen, die hinter uns in der Schlange gewesen waren, vorbeikamen und uns den Tipp gaben, die Pumpe mit kaltem Wasser zu übergießen. Der eine prüfte außerdem Ölstand, Kühlwasser und Zündfunken und als Liese kurz darauf plötzlich wieder zum Leben erwachte, lautete seine Diagnose, dass es wirklich an der überhitzten Pumpe liegen würde.

    Er zeigte uns, wie man sie mit einem nassen Lappen kühlt, beschrieb uns den einfachsten Weg zu einem Hotel in Skopje, lud uns zu einem Kaffee an der nächsten Tankstelle ein und erzählte, dass er früher in Deutschland als LKW-Fahrer gearbeitet hat. Und danach wollte er nicht einmal einen unserer Dankes-Schnäpse annehmen, die wir für solche Fälle dabei haben...

    Jedenfalls lief Liese wieder, wir hatten eine neue Theorie bezüglich ihrer sporadischen Aussetzer und mussten in Skopje nicht erst lange nach einer Unterkunft suchen - sehr hilfsbereite Menschen hier!
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  • Auf Irrwegen in Skopje

    29 Agustus 2019, Makedonia Utara ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach einem eher mittelschönen Frühstück im Hotel lautete unsere erste (inoffizielle) Tagesaufgabe, eine einheimische SIM-Karte mit Balkan-Roaming zu besorgen, damit wir in den Ländern außerhalb der EU auch mobiles Internet nutzen können, ohne uns dumm und dämlich zu bezahlen. Mit der Unterstützung des netten jungen Mannes im Telekom-Shop in der Skopje City Mall (Erinnert ihr euch an die Bilder aus Rumänien? Genau so, nur noch größer.) war das auch gar kein Problem. So konnten wir bald weiterziehen, um die Road Mission von gestern zu erledigen, nämlich zum Millennium Cross hochzufahren.

    Dabei handelt es sich um ein 66 m hohes Kreuz auf dem Vodno-Berg direkt oberhalb von Skopje. Nachts ist das mit zahllosen Lampen bestückte Kreuz auf dem unbeleuchteten Hügel noch beeindruckender, da man es schon aus sehr großer Entfernung am Himmel "schweben" sieht.
    Abgesehen davon, dass man die ethnischen Spannungen in der Region sicher nicht gerade mindert, indem man ein riesiges Kreuz aufstellt, hat man von dort oben nach einer recht schwungvollen Seilbahnfahrt einen unglaublichen Ausblick in alle Richtungen.

    Liese nahm uns allerdings die lange, gewundene Auffahrt zum Kreuz etwas übel: Sie stotterte, sobald wir den Parkplatz erreicht hatten, und ging auf dem Weg nach unten ständig aus, sobald man den Fuß vom Gas nahm. Als wir die Stadt erreicht hatten, schnurrte sie zwar wieder, wir beschlossen allerdings, trotzdem mal lieber in einer Werkstatt nach einer neuen Benzinpumpe zu fragen. Immerhin waren wir hier ja in einer Großstadt, wo so ein Teil evtl. zu besorgen sein müsste.

    Das Suchen der Werkstatt gestaltete sich schwieriger als gedacht, aber mit Hilfe eines freundlichen Motorradfahrers und eines Polizisten gelangten wir schließlich quer durch Skopje auf einen Werkstatthof. Der alte Meister hörte sich unser Problem geduldig an, meinte, er könne so eine Pumpe auch nicht so schnell besorgen, und empfahl uns, den Tank eben immer möglichst voll zu halten. (Auf dem Berg war die Tanknadel teilweise wieder nur bei halb gewesen - und wir hatten nach dem Grenz-Zwischenfall auch vergessen, den Kanister wieder zu befüllen, auweia!)
    Außerdem hatte er eine neue Theorie, die er uns mit einer Skizze an unserer staubigen Scheibe verdeutlichte: Vielleicht ist ja auch das Ansaugrohr im Tank gebrochen, so dass die Benzinpumpe gar nichts mehr ansaugen kann, wenn der Füllstand unter halb fällt.

    Wir bedankten uns (er fragte, wofür) und fuhren zuversichtlich weiter - nur um zweihundert Meter weiter schon wieder stehen zu bleiben. Da ich am Steuer saß, war Susanne mit Schieben dran, aber auch diesmal sprang sofort jemand aus einem Auto und half ihr, den Bus von der Kreuzung zu befördern.

    Danach befolgten wir den Rat von gestern, verschafften dem Motor etwas frische Luft und kühlten die Benzinpumpe mit einem nassen Lappen. Nach einer halben Stunde ließ sich Liese tatsächlich wiederbeleben, und nach ein paar Proberunden auf dem Parkplatz brachen wir endlich auf in Richtung Albanien!
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  • Auf nach Albanien

    29 Agustus 2019, Albania ⋅ ⛅ 28 °C

    Nachdem Liese in Skopje endlich angesprungen war, machten wir sie so schnell nicht wieder aus. Außerdem war es schon später Nachmittag und wir wollten noch einiges an Strecke aufholen. Also fuhren wir so schnell wie möglich durch Mazedonien nach Süden Richtung Ohrid-See.
    Am Anfang noch Autobahn (mit sporadischen Mautstationen, an denen man auch in Euro bezahlen kann), wand sich die Straße später anderthalbspurig in zahllosen Kurven über Berg und Tal (bergauf zweispurig, bergab einspurig). In den Tälern sahen wir schon die Pfeiler für die in Bau befindliche Autobahn stehen, die den Weg zukünftig verkürzen soll.
    Wir kamen durch Orte der albanischen Minderheit, in denen Moscheen statt orthodoxer Kirchen standen und die albanische Adlerflagge statt der mazedonischen Sonnenflagge wehte (ein Hang zu übergroßen Flaggen scheint beiden Bevölkerungsteilen gemein zu sein). Den Ohrid-See erreichten wir leider erst im Dunkeln, machten eine kurze Picknick-Pause und überquerten dann die Grenze nach Albanien, wobei wir den südlichsten Punkt unserer Route erreichten. (Ab jetzt wird im Atlas noch schneller rückwärts geblättert...)
    Susanne war etwas skeptisch gegegnüber den dortigen Zuständen gewesen, allerdings waren die Straßen gut und die Dörfer sahen auch nicht ärmlicher aus als in Mazedonien. Wir nutzten die nächtlich leeren Straßen und fuhren bis hinter Tirana, wo wir für 25 Euro ein tolles Zimmer in einem Hotel an der Straße bekamen.
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  • Auf gewundenen Wegen zur Party

    30 Agustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach einem viel zu großen Frühstück (wir hatten ja keine Ahnung, wie viel man für 10 Euro bekommt!) fuhren wir weiter Richtung Montenegro. (Übrigens fanden wir hier, in der Nähe von Tirana, zum ersten Mal eine Stehtoilette. Da muss man also schon bis nach Albanien fahren...)

    Da wir endlich gut im Zeitplan lagen, fanden wir auch die Muße, um die gestrige Tagesmission noch zu erledigen: In einer der zahllosen Waschstationen am Wegesrand ("Lavazh") einem Albaner beim Waschen seines Autos zu helfen (gefragt war eigentlich ein Mercedes, aber ich glaube, ein Audi geht auch). Außerdem verstanden wir jetzt, was die Esten in Skopje gemeint hatten, als sie uns nach unserer Einschätzung der hiesigen "driving culture" gefragt hatten. Gestern Abend war uns nur aufgefallen war, dass die Tempolimit-Schilder offensichtlich Deko sind und beim Überholen im Dunkeln der Vorausfahrende im Allgemeinen mit Lichthupe kurz gewarnt wird (was gar nicht so unpraktisch ist). Heute erlebten wir dann, wie die Albaner mit Stau umgehen: Es werden einfach zusätzliche Spuren im Schotter neben der Straße oder auf der Gegenfahrbahn aufgemacht. Wenn aber auf der Gegenfahrbahn tatsächlich jemand kommen sollte (wir zum Beispiel!), dann muss der halt warten, bis der Überholende irgendwo wieder in die Schlange reingelassen wurde...

    Schließlich überquerten wir die Grenze nach Montenegro und erreichten die Adria! Allerdings war es mal wieder schrecklich heiß, es herrschte sehr viel Verkehr auf der Küstenstraße und wir wollten mal ausnahmsweise rechtzeitig zur Party kommen. Also begnügten wir uns mit ein paar sehnsüchtigen Blicken aufs blaue Wasser und bogen bald Richtung Inland ab. Dort ging es über 25 km einspurige Straße mit zahlreichen Serpentinen zur Party nach Rijeka Crnojevica am Nordende des Skadar-Sees. Susanne schwitzte und fluchte bei jeder Haarnadelkurve, wenn uns mal wieder jemand entgegenkam oder wenn es neben uns ohne Randbegrenzung steil bergab ging. (Aber selbst fahren war ihr lieber als von mir gefahren werden!) Zum Glück waren auf der Strecke noch zahlreiche andere Rallye-Autos unterwegs, und irgendwann erreichten wir das Ende einer Autoschlange, an deren Anfang zwei teilnehmende LKWs den Weg für alle anderen freiräumten. Ab da war das Fahren deutlich entspannter und wir konnten die atemberaubenden Ausblicke über das Mittelmeer und den Skadar-See auch ein wenig genießen.
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  • Mal wieder Party time!

    30 Agustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 30 °C

    Die zweite Party fand auf einem geräumigen Zeltplatz am Ufer des Flusses Crnojević statt. Da wir ausnahmsweise mal rechtzeitig da waren, konnten wir an einer der angebotenen Bootsfahrten teilnehmen. (Da wir das Tablet dabeihatten und der Tracker noch lief, ist sie nun auch Teil unserer Route hier.) Es war sehr malerisch: Der Fluss voller Seerosenblätter, die umliegenden Berge im Abendsonnenschein, unzählige, mir größtenteils unbekannte Wasservögel... Die zwei Fantomasse waren auch mit von der Partie, sowie die versoffenen Holländer, die natürlich Musik dabei hatten und immer mal "Albania!" grölten, weil das auf ihren Handtüchern stand. Zwischendrin sangen sie allerdings auch ein Ständchen für Susanne, weil die nämlich heute Geburtstag hatte.

    Wir hatten aus diesem Anlass schon vorher eine kleine (ziemlich leckere) albanische Torte mit den beiden Fantomassen und einigen zufällig vorbei gekommenen Rally-Teilnehmern verdrückt, wahlweise mit Kaffee oder albanischem Bier.

    Später gab es leckeres Gegrilltes, Bier und Schnaps und fast ein illegales Autorennen (die Veranstalter haben da mal lieber eingegriffen), außerdem wurden Leute auf einem Skateboard über die Wiese gezogen (die meisten hoben recht schnell ab). Verschiedenste Teams hatten verschiedenste schräge Verkleidungen, es gab Vokuhila-Perücken und dicke Goldketten, Cowboyhüte und karierte Westen, Kuh-Overalls, Leopardenjacken und einen Herren in einem Einteiler mit Flamingomuster. Die Fat Pandas schossen mit ihren Aufblas-Pandakostümen aber mal wieder den Vogel ab.

    Es gab natürlich auch Musik und eine großzügige Tanzfläche, allerdings waren wir noch etwas geschafft von der letzten, irgendwie zu kurzen Nacht, und wollten deshalb zeitig ins Bett gehen.

    Ein Highlight durften wir aber nicht verpassen: Andi, der Metzgermeister aus München, hatte eine Geburtstagsüberraschung für Susanne vorbereitet. Nachdem ich sie zur Tanzfläche gelotst hatte, sang er dort "Happy Birthday Susi" zur Melodie von "Happy Birthday Baby" (goldiger Song, kannte ich noch gar nicht), danach kamen jede Menge Leute zum Gratulieren vorbei und es wurde natürlich "Mit 66 Jahren" gespielt.

    Wir tanzten noch ein bisschen und wollten dann aber wirklich ins Bett gehen, aber irgendwie waren die verschiedenen Gespräche dann doch zu interessant und es wurde ziemlich spät für mich... Zusammen mit den beiden Fantomassen lauschte ich noch verschiedenen Schnarchern, sah mir den Menschen an, der auf einer Motorhaube schlief, und bestaunte das Durchhaltevermögen der Schweden, die auch nachts um Drei noch unermüdlich ihr Trinklied (sie hatten nur eins) sangen und dabei ihren Campingtisch kurz und klein hauten. Und dann waren da noch die beiden Typen, die den ganzen Abend einfach am Fluss standen und angelten...
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  • Susanne am Abgrund

    31 Agustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 30 °C

    Der Tag nach der Party begann viel zu früh, weil die Sonne fleißig auf die Zeltwiese schien und so die Temperaturen im Bus sehr schnell unerträglich wurden. Da wir aber erst mal in aller Ruhe frühstückten, duschten, Route planten und bloggten, waren die allermeisten anderen schon längst weg, als wir endlich aufbrachen. (Bis auf einige wenige Schnapsleichen - siehe Foto.)

    Die heutige Road Mission führte uns entlang der Bucht von Kotor, die wirklich wunderschön anzuschauen ist. Und die Straße mit den tollsten Panorama-Blicken führt eben an einem steilen Hang über 25 Serpentinen hinunter zum Meer. Susanne fuhr und war mal wieder am Schwitzen und Fluchen wegen der steilen Abgründe, unebenen Straße oder engen Kehren. Wobei man sagen muss, dass diese Strecke auf jeden Fall breiter und der Rand besser befestigt war als gestern die Piste zum Campingplatz. Dafür hatte man hier teilweise Reisebusse im Gegenverkehr - auf einer Straße, auf der sich schon normale PKW aneinander vorbeidrücken müssen!

    Nach reichlich Aufregung waren wir endlich am Meer angelangt und konnten der malerischen Bucht folgen, bis wir irgendwann ins Inland abbogen, um zur bosnischen Grenze zu gelangen. Vorher streikte Liese mal wieder - nach dem Tanken war es ihr zu warm, um gleich wieder anzuspringen. Also kühlten wir fleißig die Benzinpumpe und schwatzten derweil mit anderen Teams, die vorbeikamen, bis es nach einer halben Stunde wieder weitergehen konnte.

    An der bosnischen Grenze hatten wir die bisher längste Wartezeit (ca. 45 min) und brauchten auch die meisten Papiere: Ausweise, Fahrzeugschein, grüne Versicherungskarte UND Führerschein. (Bloß die Vollmacht von Jochen wollte noch niemand sehen - dabei haben wir diesmal sogar eine echte!)

    Gleich hinter der Grenze kamen wir in eine Polizeikontrolle - die erste, die wirklich mal Dokumente von uns sehen wollte. Auch sonst ist die starke Polizeipräsenz im Land auffällig. So vielen Polizisten sind wir in noch nirgendwo sonst begegnet.
    Ähnliches gilt für die Kühe, die hier ohne Zaun oder Leine direkt neben der Straße weiden und gern auch mal gemählich über die Fahrbahn schlurfen, wenn ihnen das Gras auf der anderen Seite grüner zu sein scheint. Zum Glück scheinen die aber bei Einbruch der Dunkelheit alle zurück im Stall zu sein.

    Wir schlichen auf gewundenen Straßen durch die Berge, in endlosen Kurven und Kehren immer rauf und runter. Die Landschaft war schön, aber wir waren müde und wollten auch endlich mal ankommen. Wir wechselten uns ab mit Fahren und Nickerchen machen und freuten uns über den Regen, der ein wenig Abkühlung brachte. (Und die Scheibe ist jetzt auch wieder sauber!)
    Als wir endlich in Sarajevo ankamen, war es schon dunkel und wir total knülle. Wir suchten uns eine kleine Pension mit Restaurant am Wegesrand und aßen dort erstmal, was auch immer der Kellner empfahl (war lecker), und waren froh, danach endlich ins Bett sinken zu können.
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  • Sie haben den Klappstuhl ausgegraben!

    1 September 2019, Bosnia dan Herzegovina ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir hatten abends im Hotel einen Schotten getroffen, der in Glasgow lebt, monatsweise in Sarajevo arbeitet und dabei einen Haufen Knete verdient. Er meint, wenn seine Familie mitmachen würde, würde er sofort herziehen. Ihn stört, dass man mit Sarajevo nur den Krieg verbindet, obwohl der doch so lange her ist und sich seitdem eine Menge geändert hat. Das wäre ja so, als würde man wegen des Krieges nicht nach Vietnam fahren...

    Der gute Schotte meinte auch, die Bob-Bahn der Olympischen Winterspiele 1984 (die gestrige Tagesaufgabe) wäre gar nicht weit entfernt und leicht zu finden. Also brachen wir heute frohen Mutes in die angegebene Richtung auf. Nach dreimaligem Anhalten und Nachfragen und fast einer kompletten Runde um den Trebević-Berg hatten wir sie dann auch schon gefunden... (Auf unserer Irrfahrt sahen wir aber, was die Leute hier sonntags so machen: Sie gehen mit Klappstühlen in den Wald. Offensichtlich gehört hier zu einem Picknick auch eine vernünftige Sitzgelegenheit!)

    Nach dem ersten Foto-Stop an der Bob-Bahn wollte Liese allerdings die darauffolgende Steigung nicht mehr hoch, so dass wir wieder einmal anhalten und die Benzinpumpe kühlen mussten. Immerhin ließ sich die Wartezeit gut nutzen, um die Gegend zu erkunden. Aber nicht abseits der Wege - angeblich könnten hier immer noch Landminen im Wald liegen (gruselig).

    Vom Berg runter hat man einen grandiosen Blick über Sarajevo im Tal, und eine Seilbahn gibt es auch. Ich fühlte mich ein wenig an Skopje erinnert, nur dass die Seilbahn hier niegelnagelneu ist und alles daran blitzt und blinkt. Außerdem ist die Attraktion hier kein riesiges Kreuz (wäre wahrscheinlich auch ein super Ort dafür...), sondern eine verfallene Bob-Bahn, die man in Deutschland aus Sicherheitsgründen schon längst eingezäunt und abgesperrt hätte. (Wie Ronan so schön sagte: "Brandschutz!")

    Nach der obligatorischen halben Stunde war Liese dann auch wieder willens, anzuspringen, und so konnte die Fahrt weitergehen. Erstmal zurück nach Sarajevo und dann weiter Richtung Mostar. Und gerade, wenn man wirklich nicht mehr an den Krieg denkt, kommt man tatsächlich an Hochhäusern mit verdammten Einschusslöchern vorbei...
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  • Von Mostar zur Adria

    1 September 2019, Bosnia dan Herzegovina ⋅ ⛅ 34 °C

    Auf dem Weg von Sarajevo zurück zur Adria kamen wir in Mostar vorbei, dessen Altstadt und namengebende Brücke wir uns nicht entgehen lassen wollten. Ich war überrascht, wie touristisch es dort ist. Von der Brücke springen regelmäßig junge Männer in das 20 m weiter unten liegende Wasser, nachdem sie genug Münzen von den Schaulustigen eingesammelt haben. Die engen Gassen der Altstadt haben so ziemlich das unpraktischste Pflaster der Welt und sind gesäumt von Souvenirshops und Restaurants. Wir stießen sogar auf eine große asiatische Touristengruppe (eine der Foto-Aufgaben, ihr erinnert euch vielleicht an Budapest...), allerdings genau in dem Moment, als die Führung vorbei war und sie sich zur Freizeit in der Stadt verstreuten.

    Nach dem kurzen Zwischenstop ging es weiter Richtung Küste. Das Fahren war recht angenehm heute (im Vergleich zu gestern), auch weil wir diesmal auf einer größeren Straße unterwegs waren (und ausgeschlafen). Ansonsten fahren die Bosnier sowieso recht entspannt. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie meist mit kleinen Autos aus den Neunzigern unterwegs sind. So viele Golf 2 sind mir seit 20 Jahren nicht mehr begegnet! (Erinnerungen an mein erstes Auto...)

    Nachdem wir die Grenze zu Kroatien passiert hatten, wo irgendwie niemand so richtig unsere Papiere sehen wollte, ging es weiter bis zur Adria. Wir folgten eine Weile der empfohlenen Küstenstraße, dann konnten wir die Hitze und den Anblick des Meeres nicht mehr ertragen und gingen baden.

    Wir übernachteten schließlich auf dem erst besten Campingplatz hinter Split, der zufällig vier Sterne, eine freche Katze und beunruhigend ruhige Gäste zu bieten hatte.
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  • Abenteuer am Entspannungstag

    2 September 2019, Kroasia ⋅ ⛅ 26 °C

    Der heutige Tag ist eindeutig einer von den dreien, die zusätzlich eingeschoben wurden, nachdem die Rallye letztes Jahr viel zu hektisch für die Teilnehmer gewesen war. Es gibt keine Tagesaufgabe, außer sich zu entspannen ("Relax!"), und auch keine Road Missions, außer dem Auftrag, nicht mehr als 250 Kilometer zu fahren.

    Wir verbrachten den Morgen erstmal gemütlich auf unserem Luxus-Campingplatz, frühstückten ausgiebig, wuschen endlich mal Wäsche (damit die Schlüpfer auch reichen!) und versuchten irgendwie, mit der unerträglichen Schwüle klarzukommen. Egal was man machte, man schwitzte die ganze Zeit. Dabei knallte die Sonne nicht einmal so runter wie an den letzten Tagen, aber die Wolken und der Dunst machten es noch schlimmer...

    Schließlich brachen wir auf und fuhren an der Küste entlang bis nach Zadar, wo wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbanden und in einem Einkaufszentrum sowohl die Kühle genossen als auch Fotos für das Roadbook entwickeln ließen. Danach fuhren wir weiter die Küste entlang (es war immer noch nicht erträglicher) und widmeten uns einer bisher ungelösten Aufgabe.

    Damals in Rumänien, vor neun Tagen oder so, sollten wir nämlich eigentlich als Tagesaufgabe im Apunesi-Gebirge eine Höhle suchen und darin Höhlenmenschen mimen. Da wir uns an diesem Tag aber lieber auf die Jagd nach verschollenen Brieffreunden als nach Mammuts gemacht hatten, war diese Aufgabe immer noch offen. Und das, wo wir doch so tolle Ideen für ein Höhlenmenschen-Outfit hatten! Da sich nun aber das Ende der Rallye nähert und es hier an der Adriaküste viele Felsen gibt, hielten wir heute nun angestrengt Ausschau nach einer Höhle.

    Am späten Nachmittag kamen wir an einem Felsen vorbei, der tatsächlich eine kleine Aushöhlung zu bieten hatte. Wir hielten sofort an und ich begann, durch Gras und über Steine (und einigen Müll) hopsend der Felswand weiter zu folgen, weil sich ja um die Ecke noch eine bessere Höhle verstecken könnte. Als ich dabei ein Stück kahlen Fels überquerte, sah ich dort einen braunen, glänzenden, mehrfach gebogenen Stock auf der Erde liegen - eine Schlange! Und zwar eine echte, keine Blindschleiche, locker einen halben Meter lang und dunkelbraun (ohne erkennbare Zeichnung).
    Ich erschrak ziemlich, da ich zum einen fast auf sie draufgelatscht wäre und sie zum anderen keine Anstalten machte, abzuhauen, sondern sich in meine Richtung umdrehte. Wahrscheinlich war ich so plötzlich aufgetaucht, dass es ihr für eine Flucht zu spät erschien und sie deshalb direkt zum Angriff überging... Zum Glück war ich eh noch in Bewegung und konnte meinen Schwung nutzen, um an ihr vorbei zu hopsen, woraufhin sie sich dann ins nächste Gebüsch verkrümelte.

    Nach dieser Begegnung kamen wir zu dem Schluss, dass die Mini-Höhle vorn an der Straße vielleicht doch für unser Unterfangen ausreichte. Dort hatten wir dann nur mit Dornen, der unerträglichen Schwüle, neben uns zerbröselnden Felsen (deshalb gibt es hier kaum Höhlen!) und der langsam einsetzenden Dämmerung zu kämpfen. Am Ende hatte Susanne blutige Beine und ich war klatschnass geschwitzt, aber wir hatten ein halbwegs brauchbares Höhlenmenschen-Foto fürs Roadbook hinbekommen.

    Liese war mit dem Zwischenstop jedoch nicht so ganz einverstanden gewesen: Im nächsten Dorf blieb sie mal wieder liegen. Wir haben ja so langsam schon Routine damit, also Sprit nachfüllen, Gepäck wegschieben, Motorklappe auf, Lappen nassmachen und den Passanten erklären, dass lediglich die Benzinpumpe abkühlen muss. Ein altes Männchen kam vorbei und schenkte uns ein paar Feigen (lecker!) und einer der Nachbarn empfahl uns sehr, doch lieber mal die Pumpe austauschen zu lassen, statt immer nur Kühlstops zu machen. Außerdem erzählte er, dass schon seit drei Monaten kein richtiger Regen mehr gefallen wäre. Am 15. August hätte es geregnet, aber nur eine Stunde lang. Seine Zisterne ist nun bald leer, einen Wasseranschluss hat er nicht, also wird er einen Wasserlaster bestellen müssen.

    Außerdem meinte er, dass es ja morgen endlich mal kühler werden soll, weil der Bora kommt. Bora, stimmt, irgend so ein Wind am Meer, das hatte ich schon mal gehört. Aber so, wie er davon sprach, klang es ein wenig, als wäre dann Ausnahmezustand...
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