• 日36

    Schwein gehabt

    2019年5月26日, スペイン ⋅ 🌧 15 °C

    T5, Tag 36, WT 30:

    Biarritz – Hondarribia / Irun, Spanien (31,3 km, H420, A460) reine Gehzeit 6:59

    Einmal mehr bereuten wir es immer so wenig Zeit zu haben. In Biarritz nur eine Nacht gewesen zu sein ist eigentlich eine Sünde, aber so war es schon so oft.
    Wir wollten in sechs Wochen so weit wie möglich kommen, in jedem Fall aber Spanien erreichen. Der Preis dafür waren zu viele Tageskilometer und zu wenig Zeit am jeweiligen Tagesziel, so auch hier. Auch waren es insgesamt viel zu wenig freie Tage. Freie Tage waren ein Luxus und kostbar.
    Seit dem Start in Vézelay (Burgund) sind bis heute sechsunddreißig Tage vergangen, davon hatten wir nur sechs Tage frei. Dreißig Tage waren wir also nur auf den Beinen. Die durchschnittliche Distanz eines Wandertages betrug um die dreißig Kilometer. Einmal von der täglichen körperlichen Erschöpfung abgesehen, blieb nach einer sechs bis acht Stunden Wanderung kaum noch Zeit für Sightseeing. Oft waren wir sogar zu fertig, um Essen zu gehen, dann blieb nur noch der Eiweißriegel im Bett.
    Wie auch immer, das alles klingt anstrengend und manch einer mag sich fragen, warum man sich das antut, aber für uns war bisher immer der Weg das eigentliche Ziel.
    Wir gelobten uns für die nächste Wanderung Besserung.
    Von San Sebastian nach Santiago und weiter ans Ende der Welt wollen wir bei der Planung nachbessern. Dann wird zwar weiterhin unser Weg das Ziel sein, aber wir wollen es ruhiger angehen und nach einer Tagesetappe mehr Zeit für Land und Leute haben. Das aber bedingt deutlich weniger Tageskilometer, Etappen um die zwanzig sind optimal.
    Aber jetzt müssen wir erst noch die sechzig Kilometer bis San Sebastian erwandern. Nur noch zwei Wandertage, inklusive heute, ein merkwürdiges Gefühl. Auf der einen Seite die Freude das wirklich geschafft zu haben, andererseits Trauer, weil es gleich vorbei ist. Von San Sebastian fliegen wir erst mal nach Hause um später wieder von dort den nächsten Abschnitt zu beginnen.

    Schlendernd verließen wir Biarritz schneller ging nicht, zu viel gab es zu sehen. Das Meer, die schroffe Küstenlandschaft, die Häuser, es war die perfekte Komposition.

    Die Wanderung heute hat es in sich, über einunddreißig Kilometer und vierhundertzwanzig Höhenmeter. Und dann gab es auch noch eine Zeitvorgabe, denn um die letzte Fähre über den „Bidassoa“ zu erreichen müssen wir spätestens kurz vor sechs in „Hendaye“ sein. Es ist der letzte französische Ort an der Küste, auf der anderen Seite ist bereits „Hondarribia“ in Spanien.
    Die Mündung des Flusses ist zugleich Hafenbecken, ziemlich riesig, rund fünfhundert Meter breit und erstreckt sich über mehrere Kilometer ins Landesinnere. Das Fähre heute nicht mehr zu erreichen, bedeutet insofern eine lange Taxifahrt, um nach „Hondarribia“ zu kommen. Die nächste Autobrücke wäre weit, das ganze Becken müsste dazu umfahren werden.

    Das Wetter meinte es heute nicht gut mit uns, es fing an zu regnen. Die Schönheit des Küstenverlaufs zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen, zu viel gäbe es, trotz der unangenehmen Nässe, zu berichten.
    Erwähnen möchte ich aber den kleinen Ort „Bidart“. Sechs Kilometer hinter Biarritz thront er mit seinen baskisch rot-weißen Häusern hoch auf den Klippen über dem Atlantik. Es ist das höchstgelegene Dorf an der baskischen Küste. Wir waren happy, dass wir hier unsere erste Pause zelebrierten, obwohl das eigentlich noch viel zu früh war. Der Ort scheint sich bereits herumgesprochen zu haben, massenweise Touristen.

    Wir waren wieder auf irgendeinem Küsten-Jakobsweg unterwegs.
    Mit dem vierzehnten Kilometer und glitschenaß in voller Regenmontur, liefen wir in „Saint-Jean-de-Luz“ ein, ebenfalls ein wunderschöner und alter Baskenort, nur viel größer als „Bidart“. Auch hier waren wir überwältigt, weil wir mit so viel baskischer Kultur- und diesen Unmengen von Touristen in Frankreich und zu dieser Jahreszeit, nicht gerechnet hatten.

    Die zweite Pause bei vielfältigen Impressionen war fällig, bevor wir nach der Umrundung des Hafenbeckens auf der anderen Seite diesem Highlight den Rücken kehrten. Weiter ging es immer den Küstenweg entlang, jeder Ausblick spektakulärer als der andere.

    Nach siebenundzwanzig Kilometer fühlten wir den Strand von „Hendaye“ zwischen unseren Zehen. Der Regen hatte sich mittlerweile verzogen, die Wolken aber hingen noch tief. In der Ferne erahnten wir einen schönen Küstenort, zwar etwas moderner als das, was wir bisher gesehen haben, aber dennoch baskisch.

    Mit Schrecken realisierten wir plötzlich die Zeit, es war viertel nach fünf, bis zum Hafen waren es noch zweieinhalb Kilometer, Panik kam auf.
    Es kostete einige Mühe auch Marion davon zu überzeugen, dass Sie Ihrer Strandbegeisterung ab sofort Einhalt gebieten muss. Es folgte ein strammer Marsch, gepeinigt von der Zeit.
    Um zehn vor sechs erreichten wir das riesige Hafenbecken, noch zehn Minuten bis zur Abfahrt. Wir suchten verzweifelt den Anleger der Fähre, weit und breit nichts zu finden, kein einziger Hinweis. Wir quatschten verzweifelt alle möglichen Passanten an, bis wir den entscheidenden Tipp bekamen. Es waren noch Zweihundert Meter bis zum Anleger.

    Völlig erschöpft von Wanderung und Endspurt sprangen wir als Letzte, atemlos auf die kleine Fähre, geschafft, Schwein gehabt.

    Die Überfahrt wurde dann wieder zum Sightseeing, Schiffe glotzen macht immer Spaß.

    Drüben angekommen betraten wir „Hondarribia“, eine Art Vorort von „Irun“. Vermutlich ist Erstere der ältere Ort, schon auf dem Schiff war klar dass es hier spannend werden würde.
    Am Pier lagen alte Fischerkähne aus Holz zur Reparatur, und verzauberten das alte Stadtbild zusätzlich. Zum Hotel war es nur noch ein knapper Kilometer den wir, nach dem Sprint auf der anderen Seite, nun genussvoll schlenderten. Über der Stadt thronte der mittelalterliche Teil des Ortes.
    Wir residierten im Hotel „Rio Bidasoa“. Nix besonderes, und fast direkt an der Runway des Flughafens von „Irun“ gelegen aber dafür am Fuße der Uraltstadt. Die Runway störte kaum, es waren nur wenige Flugzeuge die hier ihre Passagiere entließen.

    Eine kurze Dusche und schon waren wir wieder auf dem Weg, die Treppen hinauf zum mittelalterlichen Kleinod. Es war phantastisch hier, im wahrsten Sinne steinalte Gebäude, enge Gassen und mittendrin eine ebenso steinalte Kirche aus dem fünfzehnten Jahrhundert, die Kirche von „Santa María de la Asunción y del Manzano“. Wieder einmal hätte ich gerne von ihr erzählt beklommen, was sie bis heute alles so erlebt hat, Gutes- wie Böses.

    In der überaus historischen „Cafetería Carlos V“, gleichzeitig auch ein Hotel, kamen wir endlich zur Ruhe. Hey, wir waren in der „Autonomen Gemeinschaft Baskenland“. Kaum vorstellbar, dass hier fünfunddreißig Jahre ein Bürgerkrieg mit achthundert Toten wütete.

    Morgen ist unser letzter Wandertag.
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  • 日35

    Atlantikwall

    2019年5月25日, フランス ⋅ 🌧 18 °C

    T5, Tag 35, WT 29:

    Capbreton – Biarritz (30,2 km, H240, A230) reine Gehzeit 6:28, Samstag, 25.5.2019

    Die Hauptstraße sorgte für eine wenig erholsame Nacht. Das Frühstück war genauso mies wie das Hotel, Fehlgriff.

    Rahul ging es nicht besonders, seine Blasen an den Füßen zwangen zur Pause. Er würde heute mit dem Taxi zum Hotel „Hôtel Gamaritz“ in „Biarritz“ fahren, den Tag dort in Ruhe und mit ordentlich Luft an den Füßen genießen und auf uns warten.

    Die ersten zwei Kilometer marschierten Marion und ich zunächst durch „Capbreton“ wieder in Richtung Strand, nur diesmal auf der Südseite der Stadt. Irgendwann habe ich einmal eine positive Reportage über den Ort im Fernsehen gesehen. Ich frage mich die ganze Zeit wo die das gefilmt haben. In diesem Stadtteil konnte es jedenfalls nicht gewesen sein, hier gab es absolut nichts, worüber man hätte berichten können, hier war es einfach nur „farblos“ und gewöhnlich.

    Wir erreichten wieder das Spektakel, endlich.
    Was uns zunächst beeindruckte waren unzählige, massive- und mit Graffiti beschmierte Bunkerfragmente. Es waren Mahnmale, die mal größer, mal kleiner, wie gigantische Splitter aus dem Sand des Strandes ragten.
    Es waren Fragmente des einst viertausend Kilometer langen Atlantikwalls der Deutschen Wehrmacht, gebaut zwischen 1942 und 1944.
    Noch vor vierziger Jahren waren die Anlagen in den Dünen von Capbreton eingebettet und über kleine Wege mit dem Ort verbunden. Die Brandung des damals noch rund achtzig Meter entfernten Meeres entzogen Bunkern und Dünen über viele Jahrzehnte ihr sandiges Fundament. So erinnern heute nur noch diese riesigen aus dem Sand ragenden „Splitter“ an ihren einstigen Zweck.

    Die gewohnte Einsamkeit hatte uns wieder, das tosende „Orchester“ gab sein Bestes, zehn Kilometer Strand lagen wieder vor uns.
    Zwar hätten wir rein theoretisch, bis Biarritz den Strand entlang wandern können, allerdings hinderte uns einmal mehr so ein gottverdammter Fluss, die „l'Adour“, daran. Er drückte uns einen Umweg von rund acht Kilometer bis zur nächsten und einzigen Brücke in „Bayonne“ aufs Auge. Bayonne ist so zu sagen eine Art „Vorort“ von „Biarritz“ aber mit rund neunundvierzigtausend Atlantik-Fans fast doppelt so groß.

    Den Strand bis Bayonne pflasterten Unmengen von Müll, angespült von den Wellen des Atlantiks. Es war unglaublich, hier war kein Mensch, keiner der etwas hätte „fallenlassen“ können und trotzdem diese Müllberge. Alles gab es hier, Fischernetze, Treibholz, Gummistiefel, Industriehandschuhe, Kanister, einfach alles, Unmengen von Plastik, wir waren schockiert. Hier rächte sich der rege Schiffsverkehr des Golfs von Biskaya.
    Mit dem elften Strandkilometer verließen wir den Selbigen. Parallel dazu, in rund dreihundert Meter Entfernung, marschierten wir nun gute fünf Kilometer durch niedriges Buschwerk, sehr mediterran, wunderschön. Unsere Beine waren mittlerweile wieder schwer wie Blei, der Sand war heute besonders weich und anstrengend. Wir motivierten uns mit Bob Marley.

    Mit dem sechzehnten Kilometer betraten wir „Bayonne“. Dieser Teil des Ortes war zwar ziemlich heruntergekommen, aber nicht unbedingt unangenehm, sogar blühende Gärten gab es. Natürlich, wie sollte es anders sein, befanden wir uns zufällig wieder auf irgendeinem Jakobsweg.
    Die Häuser wurden räudiger und die Straßen oft von herunter gekommenen Industriebauten durchzogen, hier war es nicht mehr schön.
    Es kam noch schlimmer.

    Zwei Kilometer später wurden wir von der „Quai de la Douane“, einer lauten und breiten Uferstraße entlang der „l'Adour“, gefangen, es gab kein Entkommen. Alle unsere bis dahin romantischen Vorstellungen von Uferpromenaden starben hier eines schnellen Todes. Hier war es laut, der stramme Verkehr gab sich alle Mühe. Am übelsten aber war der kilometerlange Zaun linke und rechts der Straße, so dass es für uns kein Entrinnen gab, ausgeliefert. Fußgänger und Radfahrer hatten hier nichts zu suchen. Radwege sind in Frankreich meist exotische Fremdwörter, so auch hier.

    Nach fast vier Kilometer „Straßenkampf“ standen wir mit blanken Nerven endlich auf der rettenden Brücke die uns das andere Ufer ermöglichte.

    Es wurde etwas angenehmer. Zwar war es an der „Boulevard du BAB“ noch immer sehr laut, allerdings gab es hier einen Weg für Fußgänger. Dennoch, die Straße fühlte sich an wie ein Presslufthammer im Kopf, insbesondere nach unseren vielen Strandkilometern.

    Mit dem dreiundzwanzigsten Kilometer kehrten wir ihr den Rücken und tauchten ein in ein Geflecht von kleinen Straßen mit angenehmeren Wohnvierteln. Hier war es ruhig, endlich. Unsere Ohren erholten sich jedoch nur langsam.

    Nach siebenundzwanzig Kilometern wurde aus „Bayonne“ endlich „Biarritz“, „Ville de Fleurie“, stand neben dem Ortschild. Wir waren so gespannt auf diesen berühmten und mondänen Ort am Atlantik mit dem so klangvollen Namen. Hier treffen sich im August auch die Regierungschefs der G7-Staaten zu ihrem Gipfeltreffen.
    Immer mondäner wurde die Bebauung. Die alten und herrschaftlichen Villen standen im Wettbewerb zueinander. Keine Frage, hier war das Geld zu Hause, ein wunderschöner Ort.

    Mit dem neunundzwanzigsten Kilometer hatte uns der Strand wieder, diesmal war es der Stadtstrand mit seiner wunderschönen und herrschaftlichen Promenade. Über allem thront das „Bellevue Hotel“ in dem der Gipfel stattfinden wird und in dem sich die Reichen und die Schönen normalerweise die Klinke in die Hand geben. Derzeit wird es aber dafür noch renoviert.
    Viele Menschen finden den Wohlstand der Reichen unmoralisch. Ohne ihn aber würde es solch einen schönen Ort nicht geben.

    Das Meer vor der Promenade war wild und eingebettet zwischen den alles überragenden Klippen, die Wellen meterhoch. Das Meer sah aus wie ein Gemälde, die Promenade und die Klippen waren der Rahmen dazu.
    Freaks hetzten in Badehosen und mit Ihrem Surfbrettern unter den Armen durch die engen Gassen ans rettende Meer, wie hastige kleine Schildkröten. Draußen, dort wo sich meterhohe Wellen auftürmen, lockten Gleichgesinnte mit ihren akrobatischen Vorstellungen.

    Wir waren überwältigt von diesem Ort.

    Nach dreißig Kilometern standen wir in einer kleinen Gasse vor unserem „Hôtel Gamaritz“, es war auf einem Kap in der Altstadt gelegen. Ein entspannter Rahul mit getrockneten Blasen freute sich auf unsere Ankunft.
    Eine Stunde später saßen wir in einem Bistro am „Place Sainte-Eugénie“ und schaufelten Unmengen von Kalorien in uns hinein. Nach fünfundsechzigtausend Schritten heute kein Problem. Marion und Rahul genossen französischen Wein, ich französische Cola Light.
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  • 日34

    Baskenland

    2019年5月24日, フランス ⋅ 🌧 17 °C

    T5, Tag 354, WT 28:
    Moliets-et-Maa - Capbreton (26,9 km, H160, A170) reine Gehzeit 6:11, Freitag, 24.5.2019

    Schweren Herzens und mit müden Beinen verabschiedeten wir uns vom „Logis Hôtel le Grill de l'Océan“, unserer tollen Wanderherberge. Drei Minuten später standen wir wieder am gigantischen Strand, diesmal mit Marion. Nichts hat sich seit gestern geändert, es war weiterhin atemberaubend, das Spektakel begann erneut.

    Unser heutiges Ziel war Capbreton, „Département Landes“, Region „Nouvelle-Aquitaine“, für die geografisch besonders Interessierten. Wie- und ob wir die gut neuntausend Einwohner aushalten würden wussten wir noch nicht. Bis dahin aber, die kommenden sechsundzwanzig Kilometer, gab es für uns, bis auf eine Flussmündung die es wieder zu umgehen galt, nur den Strand und das ohrenbetäubende Getöse des Atlantischen Ozeans.
    Menschen gab es auch heute keine, nirgends, was in der Hochsaison sicherlich anders wäre, jetzt aber war Mai.
    Vermutlich wären sie selbst in der Hochsaison nur geballt an den Strandaufgängen zu finden, denn bei den vielen Kilometer dazwischen gibt es, durch die dichte Vegetation hinter den Stranddünen, vom Strand kein Entkommen.
    Wie auch immer, es war schön hier im Mai unter uns zu sein, obwohl es für ein Bad im Atlantik viel zu kalt war.

    Das Gehen selbst ging heute besser als gestern, der Sand an der auslaufenden Gischt war heute fester, warum auch immer. Dennoch war es deutlich anstrengender als ein normaler Wanderweg.
    Das Spektakel war so gewaltig wie gestern, es faszinierte uns bis ins Innerste unserer Seelen, wir waren sprachlos, jeder für sich.

    Mit dem achten Kilometer störten eine Handvoll kleiner Häuser das ansonsten blütenreine Spektakel, eigentlich waren es mehr Baracken. Es war der vom Strand aus sichtbare Teil von „Vieux-Boucau-les-Bains“, ein kleiner Touristenort.
    Die Strandkneipe „La Frégate“ war der perfekte Ort für unsere wohlverdiente Pause, die Wahl fiel uns nicht schwer, es war die Einzige offene Kneipe und dazu noch direkt am Strand, perfekter ging es nicht, wir waren die einzigen Gäste.
    Der winzige Ort selbst war zu dieser Jahreszeit ausgestorben, nichts war geöffnet.
    „Vieux-Boucau-les-Bains“, zählt angeblich eintausendsechshundert permanente Einwohner, was ich für ziemlich ambitioniert halte, da wir maximal zehn davon erspähen konnten. Google behauptet, dass hier, während der Saison von Ende Mai bis September, bis zu vierzigtausend Urlauber die Sonne anbeten, sofern sie denn scheint, unvorstellbar.

    Wir saßen auf der Terrasse mit dem „Arsch“ über dem Atlantik und genossen Cappuccino und Cola Light, dazu ein paar Snacks. Rahul pflegte seine Blasen an den Füßen die für ihn immer mehr zum schmerzhaften Ärgernis wurden.
    Zweihundert Meter hinter der Kneipe, weiter den Strand entlang, mündet die „Courant de Soustons“ ins Meer. Sie verbindet ein Geflecht von Seen und Tümpeln hinter der Düne.
    Einmal mehr mussten wir den Strand kurzzeitig zu verlassen, um mit Hilfe der einzigen Brücke weit und breit das verdammte Gewässer zu überwinden. Drei Kilometer weiter würden wir dann unsere Strand wiedersehen.
    Bis dahin führte uns der kleine Weg erst einmal hinter die Dünen, durch eine ungewöhnliche- und von Natur geprägte Fluss- und Seenlandschaft. Das seit zwei Tagen tosende Meer wurde von der hier herrschenden Stille erstickt. Es fühlte sich an, als ob wir nach zwei Tagen den Rand einer vielbefahrenen Autobahn verließen. Das "Dröhnen" der „Autos“ saß noch lange in unseren Ohren. Erst langsam fokussierten sie sich auf die neuen Kleinigkeiten, Vogelgezwitscher hier und dort.
    Mit dem zwölften Kilometer hatte uns die „Autobahn“ wieder. Bis nach „Capbreton“ waren es weitere zwölf Kilometer feinsten Sandes.

    Mit dem dreiundzwanzigsten Kilometer, nach einer kurzen Strandpause und mit reichlich müden Beinen, zeichnete sich in der Ferne, am Horizont, eine kleine Ansammlung größerer Gebäude ab.
    Sie waren irgendwie anders, die Farben typisch baskisch und sie hatten eigenartige Dächer. Wir hatten es geschafft, es war „Capbreton“, wir betraten damit den Französischen Teil des Baskenlandes. Ich muss gestehen, ich war etwas überwältigt, zu Fuß von Hamburg ins Baskenland, was für ein Moment.

    Wir kehrten dem Strand den Rücken und verfingen uns in den Fängen seiner neuntausend Einwohner und ihrer reichlich vorhandenen Autos und Mopeds. Bis zu unserem Hotel, dem „Hotel du Cap“ waren noch rund zwei Kilometer zu latschen.
    Nach dem Strand-Flash der letzten beiden Tage waren die alles Andere als angenehm. Der Ort selbst wird sicherlich keinen Eintrag bei der UNESCO bekommen. Einziges „Highlight“, wenn man es überhaupt so nennen konnte, war die Marina. Sie bescherte uns jedoch andererseits auch mindestens einen Kilometer Umweg, was jede aufkeimende Sympathie in uns erstickte.
    Müde standen wir nach über sechs Stunden endlich vor dem Tresen der überaus unfreundlichen Empfangsdame, ein Meisterwerk der Lustlosigkeit. Wir hatten alle Mühe die in uns aufkeimende Aggression gegen sie zu zügeln. Überhaupt war das Hotel dermaßen enttäuschend, dass wir es in Erwägung zogen uns ein anderes zu suchen, aber dazu waren wir bereits viel zu Müde.
    Die Fotos die dieses Hotel ins Internet stellte, waren ein Musterbeispiel der Blendung, es war unglaublich. Vermeintlich direkt an der Marina gelegen wurde die laute und vielbefahrene Straße dazwischen einfach „wegfotografiert“. Und die vermeintliche Terrasse hin zur Marina entpuppte sich als riesiger kahler „Wintergarten“. Hier hätte es bei dem Krach auch keiner ausgehalten. Und dazu noch die völlig bocklose Dame hinter dem Tresen. Egal, Schlüssel her und Duschen.
    Eine Stunde später saßen wir bereits im „Keep it West - Bar & BBQ“ und verdrückten Burger und Pommes, eine hervorragende Wahl.
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  • 日33

    Vogelfrei

    2019年5月23日, フランス ⋅ ☁️ 18 °C

    T5, Tag 33, WT 27:
    Cap de L`Horny - Moliets-et-Maa (24,2 km, H70, A70), reine Gehzeit 6:47, Donnerstag, 23.5.2019

    Unsere Unterkunft, das „Logis Hôtel le Grill de l'Océan“ war kein guter Ort für Wanderer, denn einmal hier in Bett gelegt geht die persönliche Wander-Motivation dermaßen in den Wogen des Atlantiks unter, dass man sich unweigerlich fragt, wozu eigentlich? Die Ruhe, das Wellengetöse, die Möwen, die Aussicht, alles Gift für einen solchen wie mich.
    Es fiel mir schwer den „Schweinehund“ zu überwinden, einzig die Aussicht auf ein solides Frühstück war ein mildes Gegenmittel das seine Wirkung gerade noch entfalten konnte. Marion musste sich nicht mit ihm herumschlagen, sie nahm sich heute „frei“.
    Da saßen wir nun, Rahul und ich, und quatschten uns beim Kauen so langsam in Laune. Die Aussicht auf ab sofort einhundert Kilometer Strand half und war doch unheimlich gleichermaßen. Die allesentscheidende Frage war, wie viel Kraft kostet einem der weiche Sand. War es überhaupt möglich diese gewaltige Distanz auf Sand zu marschieren?
    Heute Abend würden wir ja wieder kommen, „heim“ ins gemütliche „l'Océan“ und gewiss danach schlauer sein.
    Ein Taxi brachte uns die dreiunddreißig Straßenkilometer zurück zum Parkplatz von Cap de L`Horny und schon standen wir wieder vor seiner modernen Kapelle. Zurück, über den Strand, würden es nur vierundzwanzig davon sein.
    Kurz über den Standaufgang des menschleeren Ortes gehastet und schon kannte unsere Freiheit keine Grenzen mehr, es war überwältigend, wir waren vogelfrei.
    Eine gigantische, schier endlose weiße Sandfläche, zwischen fünfzig und einhundert Meter breit, nur durch sanfte- und mit Gras bewachsene Dünen begrenzt, das waren die Zutaten dieses Superlativs. Die Wellen spielten eine ohrenbetäubende Symphonie die der Wind in alle Richtungen hinausposaunte. Nichts entkam den Klängen und niemand wollte dieser wundervollen Musik lauschen, nur Rahul und ich, Freiheit bis zum Horizont, unendliche Einsamkeit. Unterhalten konnten wir uns nicht, zu laut war das Orchester, wir hatten sowieso kein Bedürfnis zu sprechen, jeder war in sich bei seinen Gedanken und von der überwältigenden Natur gefangen.

    Das Gehen war unterschiedlich mühsam, kilometerlang war der Sand nahe der auslaufenden Wasserkante fest und fühlte sich an unseren nackten Füßen an wie Beton. Dann gab es stundenlange Abschnitte in denen unsere Füße im Sand keinen Halt fanden. Bei jedem Schritt sackten sie dann beim „abstoßen“ durch, ein äußerst kraftzehrendes Unterfangen. Das Spektakel jedoch entschädigte für alles.

    Nach elf Kilometer Freiheit ließen wir uns am Dünenrand nieder, den Muskeln etwas Erholung gebend. Wir lagen da und fühlten uns wie im Theater, wir waren die Zuschauer, noch nie in meinem Leben konnte ich Derartiges erleben.

    Unsere Handys hatten schon seit Stunden keine „Balken“ mehr eingefangen, wir waren auf uns gestellt. Gäbe es ein gesundheitliches Problem, wäre es wirklich Eines, soviel war klar. Es war hier unmöglich im Notfall Hilfe zu verständigen. Auch sind wir bisher, über die gesamte Stecke, keinem einzigen Menschen begegnet. Es gab kein Entrinnen von der Schönheit des Spektakels, wir waren gefangen im Theater des „Plage de la Lette Blanche“. Strandabgänge gab es bisher nur einen. Ohne einen Abgang wäre es unmöglich die dichte Vegetation hinter den Dünen im Notfall zu überwinden.

    Mit dem sechzehnten Strand-Kilometer verließen wir beim gleichnamigen Parkplatz das Spektakel, beim nächstmöglichen Strandabgang.

    Der Grund ist ein kleiner Fluss der ab hier die kommenden sechs Kilometer in ca. dreihundert Meter Entfernung parallel zum Strand fließt und danach, kurz vor unserem Ziel „Moliets-et-Maa“, ins Meer mündet. Nach unserer leidigen Erfahrung mit derartigen Gewässern wollten wir diesmal auf der richtigen Seite des Flusses stehen. Sicherlich hätten wir auch ihn an der Mündung nicht überqueren können, wenn wir den Strand weitergelaufen wären, denn eine Brücke gab es auch dort nicht.
    Der nun folgende Wanderweg abseits des Strandes führte durch niedrigen, mediterranen Wald. Er war es wert ihn mit unsere Gesellschaft zu beglücken, schließlich gab er sich alle Mühe uns mit allerhand spannender Natur zu unterhalten. Zum Ende hin nervte der Weg aber dennoch. Aus dem festen Untergrund wurde mit der Zeit übelster Treibsand, die Kräfte unserer Beine waren zu diesem Zeitpunkt bereits am Ende.
    Gegen vier begrüßte uns müde Wanderer eine äußerst entspannte Marion im Hotel.
    Eine gigantische Grillplatte und das Eine- oder Andere Glas Wein waren der richtige Rahmen um ihr von unseren unglaublichen Eindrücken zu berichten.
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  • 日32

    Shining

    2019年5月22日, フランス ⋅ 22 °C

    T5, Tag 32, WT 26:
    Mimizan - Cap de L`Horny (27,7 km, H320, A350), reine Gehzeit 5:43, Mittwoch, 22.5.2019

    Nach dem Frühstück kam das unangenehme Erwachen.
    Der Zimmerpreis war klar, nicht jedoch der Preis für Franks „Taxidienste“.
    Dazu muss man wissen, dass es in Frankreich unterschiedliche Preise für unterschiedliche Taxi-Klassen gibt. Die Formel lautet: Je „dicker“ das Taxi, umso teurer der Transport, macht ja auch irgendwie Sinn.
    Bisher hatten wir von Taxizentralen automatisch die günstigsten Taxi-Kategorie zugewiesen bekommen. Und wenn uns Gastgeber kutschierten, wurde uns meist nur ein Preis darunter berechnet, das war immer noch gut bezahlt, anders bei Frank.
    Unsere Gastgeber hatten verschiedene Autos, vom Kleinwagen bis zum motzigen Daimler SUV. Frank fuhr uns immer mit dem SUV. Wir interpretierten das stets als „Service am Kunden“ und fühlten uns geehrt. Und wenn wir beim Aussteigen fragten, was wir den schuldig wären, bekamen wir stets als Antwort: „Don't worry, we will do that later“, für uns auch okay.
    Nun war „later“.
    Das Schlitzohr berechnete uns für alle „Fahrdienste“ den teuersten Taxitarif, was sich, formal korrekt, auf mehrere hundert Euro summierte. Nicht, dass wir etwas umsonst erwartet hätten, nein, aber eine Ankündigung seiner Preisvorstellung wäre fair gewesen. Wir hätten ja auch ein viel billigeres, kleineres Taxi rufen können, was er uns stets ausredete.
    Es war das erste Mal, dass wir auf unserer Wanderung derart über den Tisch gezogen wurden. Das wars dann wohl mit der „Villa Baccara“. Wir waren stinkesauer und hatten noch lange daran zu kauen.
    Auch der Fakt, dass die Villa Baccara abseits der Stadt und etliche Kilometer vom Strand entfernt lag, ließ uns Franks Masche noch frecher erscheinen. Ein guter „Transportservice“, um Gäste komfortabel in die Stadt- oder zum Strand zu befördern sollte doch im ureigenen Interesse sein.

    Wie auch immer, nach einem letzten „Gruppenfoto“ im Garten der Villa waren wir wieder „on the road“.

    Heutiges Ziel war ein Parkplatz mit ein paar Häusern in rund achtundzwanzig Kilometer Entfernung, irgendwo direkt am endlosen atlantischen Strand. Hier sollte uns ein Taxi abholen um uns ins sechsunddreißig Auto-Kilometer entfernte Hotel „La Maison de la Prade“ in „Messanges“ zu kutschieren, ein auf der Karte kaum erkennbares Kaff. Zwei Nächte wollte wir in diesem Hotel genießen, um etwas zur Ruhe zu kommen.
    Insofern würde uns morgen vom „La Maison de la Prade“ erneut ein Taxi abholen, um uns wieder zurück zum Endpunkt der heutigen Wanderung zu fahren, so der Plan. Von dort wollten wir dann die rund achtundzwanzig Kilometer zurück zum Hotel „La Maison de la Prade“ den Strand entlang marschieren, um die Lücke zu Fuß zu schließen. Am Strand entlang war der Weg deutlich kürzer als mit dem Auto.
    Marion wollte morgen, so der Plan weiter, im Hotel entspannen und einen Wandertag pausieren.

    Signifikantes Zwischenziel der heutigen Wanderung ist der achtzehn Kilometer entfernte Ort und gleichnamige Strandabschnitt „Plage de Contis“. Hier würden wir endlich den Atlantik zu Fuß erreichen. Bisher hatten wir ja nur mit Hilfe des „Fahrdienst“ vom Hotel Baccara aus das Vergnügen.
    Man kann sich insofern kaum vorstellen wie wir diesen Moment herbeisehnten.

    Den Ort verließen wir über die „Route De Baleste“, einer kaum befahrenen Bundesstraße mit einem Radweg, eine Seltenheit in Frankreich.
    Mit dem sechsten Kilometer kehrten wir, hinter dem kleinen- aber feinen Ort „Bias“, der harmlosen Bundesstraße den Rücken und latschten weiter die „Rue de l'Herté Pierrot“ entlang. Sie war nahezu unbefahren und inmitten menschenloser Leere und Natur. Nach weiteren zwei Kilometern wurde sie zur „Rute de la cure“ und mutierte danach zu einem Feldweg. Übrigens befinden wir uns schon wieder auf irgendeinem Jakobsweg, ich habe den Überblick verloren, es gibt zu viele davon.
    Der Feldweg wurde zum Sandweg und machte uns das Leben schwerer, es wurde anstrengend, sehr anstrengend. Die Umgebung, wie immer menschenleer, zeigte sich mehr und mehr mediterran. Pinien, dörre Kiefern, Gestrüpp und dazu südfranzösische Hitze. Schön, das endlich zu spüren aber dennoch nervig. Das Wandern im Sand war äußerst schweißtreibend, jeder Schritt eine Qual, über viele Kilometer.
    Zwischendurch gab es weitläufige Lichtungen mit niedrigem Kiefernbewuchs, wunderschöne und brütend heiße mediterrane Landschaft, immer jedoch Sand unter den Füßen. Es war Treibsand ohne jede Festigkeit, über weite Strecken sanken wir knöcheltief darin ein, eine Tortour. Wie wir später heraus fanden, war der Wanderweg die „Route forestiere des cinq letotts“, was auch immer das sein soll, in jedem Fall eine Schinderei.
    Wie auch immer, wenige Kilometer vor unserem Zwischenziel „Plage de Contis“ setzte eine kleine Straße unserem Leiden nach achtzehn Kilometern und viereinhalb Stunden Wanderschmerz ein Ende. Mehr torkelnd als wandernd und mit glühend roten Köpfen schwankten wir in das Kaff und fielen mit letzter Kraft in die rettenden Stühle der Strandbar „Oyat“ am Ende der Straße, ein wunderbarer Ort.
    Nachdem wir unsere stinkenden- und triefenden Schuhe und Socken von Unmengen von Sand befreiten (Man verzeihe mir die Detailtreue), ergossen sich weitere Unmengen von kaltem Mineralwasser über unsere Kehlen in die Tiefen unserer Bäuche. Wir waren echt fertig, aber dieser Ort hauchte uns neues Leben ein.
    Als wir langsam zu uns kamen realisierten wir, dass die Strandbar ihrem Namen alle Ehre machte, wir hatten es geschafft. Der Atlantik zauberte uns sein sanftes Getose in die Ohren, wie schön.
    Ein Cheeseburger, groß wie ein Gugelhupf und ein Haufen Pommes rotweiß, gaben uns die Energie zurück die es brauchte, um die restlichen zehn Kilometer bis zum „Cap de L`Horny“ noch zu meistern.
    Das Stimmungsbarometer zauberte uns wieder das Eine- oder Andere Lächeln auf die Lippen, kein Wunder bei dem Sonnenschein und dem grandiosem Wellengetöse, schöner wäre schwierig gewesen.
    Als wir fast schon „abheben“ wollten fiel mir die Mündung eines Flusses direkt vor unserer Nase in vielleicht fünfzig Meter Entfernung auf. Es war die „Courant de Contis“ die hier ins Meer mündete.
    Eigentlich nichts Besonderes, das Problem war nur, dass wir ab hier eigentlich die rund acht Kilometer bis zu unserem Ziel den Strand entlang marschieren wollten und dieser Fluss, gemein wie er nun einmal war, uns sicherlich daran hindern würde. Wir waren auf der falschen Seite, eindeutig, Fehlplanung.
    Es folgten wilde Überlegungen und Diskussionen, denn zur Überquerung konnte uns nur eine Brücke helfen. Die aber befand sich zwei Kilometer zurück in der Richtung aus der wir kamen. Für einen Wanderer nach dem endlosen „Sandvergnügen“ ein gigantischer Umweg. Nein, wir mussten hier an Ort und Stelle rüber, keine Frage.
    Die ungeeigneten Lösungen in meinem Kopf stapelten sich bereits als ich im Wasser, nahe des Flussufers, einige Leute stehen sah. Plötzlich schien die Lösung ganz einfach und zum Greifen nah, einfach durch den Fluss waten.
    Einzige Unsicherheit war seine Tiefe, denn in der Mitte des trüben Wassers stand niemand, Zufall? Es brauchte mein ganzes Repertoire an Überzeugungskraft um Rahul für eine Durchquerung des ca. 20 Meter breiten Flusses mitzuquatschen. Marion sollte sicherheitshalber am Ufer mit unseren trockenen Rucksäcken warten. Klappt die Durchquerung würden wir sie und unsere Gepäckstücke nachholen.
    Um es kurz zu fassen, die Strömung war brutal. Als das Wasser unsere Gürtellinie erreichte und wir uns kaum noch halten konnten, gaben wir auf. Die Hosen hatten wir schlauerweise zuvor ausgezogen. Die Zuschauer waren erfreut über die kostenlose Show und so viel Unkenntnis dem Fluss gegenüber. Mindestens zwei Kilometer Umweg waren uns- und unseren vom Sandweg geschundenen Muskeln, damit sicher.
    Scheiß Fluss, wir verfluchten ihn.
    Als wir eine halbe Stunde später endlich auf besagter Brücke standen, um das böse Gewässer zu überqueren konnte ich es mir nicht nehmen lassen noch einmal hineinzuspucken, Balsam für meine Seele.
    Der weitere Weg von der Brücke nach „Plage de Contis“ verlief ca. 500 Meter parallel zum Strand auf einem schönen mediterranen Weg. Allerdings war es uns wegen der dichten Vegetation nicht möglich von hier aus den Strand zu erreichen und die Route, wie geplant, dort fortzusetzen. Einen Verbindungsweg gab es nicht. Dieser Weg entschädigte dafür durch seine abwechslungsreiche- und mediterrane Schönheit.
    Nach fast sechs Stunden reiner Gehzeit standen wir endlich auf dem Parkplatz von „Cap de L`Horny“. Der „Ort“ war nicht mehr als eine geisterhafte Ansiedlung von wenigen Gebäuden und jetzt, im Mai, menschenleer. Alle Gebäude waren verrammelt und verriegelt, alle Jalousien unten. Egal, wir warteten eh nur auf unseren Abholer der uns ins rettende Hotel bringen sollte.
    Es dauerte dreißig Minuten, bis unser Taxi einfuhr, ein Tesla „Model X“, teuerste Taxikategorie. Die vermeintlichen- und so nicht bestellten Kosten waren uns diesmal egal, Hauptsache schnell ins Hotel und duschen.
    Der Taxifahrer war ein übler Zeitgenosse um die fünfzig, unfreundlicher geht es nicht. Während der Fahrt spielte er permanent mit einem Stift auf seinem riesigen Display herum, um alle möglichen elektronischen Schnickschnack-Funktionen aufzurufen und uns damit von seinem vermeintlich innovativen Gefährt zu imponieren. Immer mit versteinerter Miene versteht sich und ohne einen Kommentar aber immer auch hoffend, dass wie sehen war er da so treibt. Nur zu dumm, dass ich selbst Tesla-Fahrer bin und dass das, womit er eigentlich beeindrucken wollte, mich durchaus nicht beeindruckte, Depp.

    Das Hotel „Hotel La Maison de la Prade“, ist eine ehemalige Ferienkolonie aus den dreißiger Jahren, es zu finden war alles andere als einfach. Denn den Ort gab es eigentlich gar nicht, es war nur Wald zu sehen und ein paar abzweigende Privat-Zufahrten die alle in großen Abständen irgendwo darin verschwanden.
    Nach einer aufwendigen Suche, Fragen konnten wir leider nicht, weil wie so oft keine Menschenseele zum Fragen auf der Straße unterwegs war, entließ uns der Angeber beim Hotel in die Freiheit. Der U-förmige Bau war umgeben von einem trockenen Kiefernwald. Sonst war da weit und breit nichts, aber auch rein gar nichts. Außer dem Gebäude aus den dreißiger Jahren war hier niemand. Kein Wunder, löste es doch in uns, warum auch immer, Unbehagen auslöste. Nur Rahul schien damit kein Problem zu haben.
    Durch unser lautes suchendem Geschrei stand plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Geist vor uns. Die Empfangsdame übergab uns die ersehnten Zimmerschlüssel.
    Auch die Zimmer, irgendwo im endlosen und kahlen Flur abzweigend, waren alles andere als einladend. Das Gebäude wirkte innen noch unheimlicher als von außen. Es strahlte einen morbiden Eindruck aus und erinnerte unweigerlich an den Film „Shining“ mit Jack Nicholson, nur ohne Schnee. Dies war mit Sicherheit kein Ort zum Entspannen und schon gar nicht zum Wohlfühlen. Marion wollte ja eigentlich morgen hier relaxen und wäre während unserer Wanderung alleine im düsteren Gemäuer geblieben, für sie und mich kaum vorstellbar.
    Schnell waren wir uns einig diesen äußerst unbehaglichen Ort wieder zu verlassen. Lieber würden wir die bereits im Voraus bezahlten Übernachtungen in den Wind schießen, auch Rahul hatte Verständnis.
    Ich quälte Google Maps.
    Schnelle entdeckte ich das Hotel/Restaurant „Logis Hôtel le Grill de l'Océan“ in „Moliets-et-Maa“, fast direkt am Meer und 6,8 Kilometer zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren. Auch ein Taxi, diesmal ein Kleineres, ließ sich schnell rufen, weg waren wir. Die Dame vom Empfand wusste gar nicht wie ihr geschah, wieder war sie wieder alleine, die Arme.
    Das „Logis Hôtel le Grill de l'Océan“ war die richtige Wahl, toller Ort, tolles Haus am Meer, ein volles Restaurant mit Terrasse und gut gelaunte Gäste. Dazu ein schönes, helles Zimmer mit dem Rauschen des Atlantiks, was will man mehr, welch ein Unterschied, danke Google Maps.
    Das war der richtige Platz für die kommenden beiden Nächte und Marions Pause.
    Wir zelebrierten die Grillplatte und ließen den Fluss noch einmal eintausend Tode sterben.
    Wir freuten uns auf morgen, denn ab hier würden wir nur noch den Strand entlang marschieren, fast einhundert Kilometer weit bis Biarritz, ein unglaublich Gefühl.
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  • 日31

    Urlaub mit Minutengeiz

    2019年5月21日, フランス ⋅ 18 °C

    T5, Tag 31:
    Mimizan, frei, Dienstag, 21.5.2019

    Das Wetter gab alles, um uns den Einen freien Tag maximal zu versüßen.

    Viel haben wir nicht gemacht, Ausschlafen war das Wichtigste.
    Danach ausgiebig und ohne Pack-Stress frühstücken um anschließend, am schönen Pool der Villa, erst einmal abzuhängen und den geschundenen Knochen wenigstens etwas Urlaub gönnen.
    Das Wasser war leider noch zu kalt, aber die Luft zum Sonnen war prima.

    Der schön angelegte Garten verwöhnte uns. Überhaupt war hier alles sehr geschmackvoll, innen wie außen mit viel Harmonie komponiert. Schwule Gastgeber können das und haben sehr viel Sinn für Ästhetik, wie wir auf unserer Wanderung schon des öfters feststellen durften.

    Rahul hatte noch etwas für unsere gemeinsame Firma, GECO Asia, in Singapur und auf den Philippinen remote zu managen. Gegen zwei viel auch bei ihm der Hammer. Schon waren wir wieder auf dem Weg nach Mimizan-Strand.
    Ein bisschen Shoppen hier und dort, etwas Eis essen, und im schönen Sand am Meeressaum spazieren gehen. Was man halt so macht an so einem einigen freien Tag.

    Weil die aber selten sind haben wir immer das Gefühl, jede einzelne Minute davon, bewusst- und ganz genau abgewogen, ausgeben zu dürfen. Blos keine Zeit mit Unwichtigem verschwenden.

    Den späten Nachmittag ließen wir dann am schönen Pool der Villa ausklingen, einfach nur abhängen und uns über so viel "Dekadenz" und den neuen Wanderabschnitt morgen, freuen. Ab jetzt geht’s für viele Kilometer an den Strand.
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  • 日30

    Geradeaus

    2019年5月20日, フランス ⋅ 17 °C

    T5, Tag 30, WT 25:
    Parentis-en-Born – Mimizan (29,2 km, H210, A230), reine Gehzeit 5:52, Montag, 20.5.2019

    Frank brachte uns, gut abgefüllt mit Frühstück, zurück zum gestrigen Ausgangspunkt, dem „Le Petit Bôo Guesthouse La Burle“, in „Parentis-en-Born“.
    Was bei unserem Ausstieg so in Franks Kopf wühlte war mir klar, „…die spinnen die Deutschen“. Mit dicken Bäuchen und insofern etwas knapp an Luft, machten wir uns auf den langen Weg.
    Wir hatten so gar keine Vorstellung von dem, was uns heute an Strecken-High-Lights begeistern könnte, dafür aber jede Menge an hoffentlich selbsterfüllenden Fantasien.

    Unser Startpunkt, das Tor zum Guesthouse, war Mitten im Nichts, an einer langen- und wie fast immer kaum befahrenen Straße, der „Route de la Bourle“.
    Entsprechend waren unsere Erwartungen an den Ort, den es gar nicht zu geben schien. Wir hatten zunächst etwas Schwierigkeiten unseren rechten Weg mit Komoot zu finden, wo es doch so einfach war, immer entlang der etwas öden Straße.
    Die Häuser wurden mehr, und nach gut drei Kilometern standen wir vermutlich im Zentrum von „Parentis-en-Born“.
    Es war ein eigenartiger Mix an Baustielen des Sechstausend Seelen Ortes.
    Ein Mix aus bürgerlichen Wohngebieten mit ihren gepflegten Einfamilienhäusern, einem relativ alten Ortskern, selbstverständlich mit einer alten Kirche, und einer Ausfallstraße die mit ihren flach gebauten Einkaufszentren und Geschäften wegen ihrer großzügigen Gestaltung eher an eine typisch amerikanische Kleinstadt erinnerte, nicht unangenehm. Der Ort war ambivalent, teilweise wirkte er aber auch etwas düster. Die Sonne kämpfte noch mit den Wolken, schien aber den Kampf für sich zu entscheiden.

    Unser Weg aus der Stadt, mit seinen sechstausend Nasen nur gut halb so groß wie Prien am Chiemsee (Ein wichtiger Vergleich für mich, ist ein Teil meiner Heimat), führte uns auf der „Rue Du Chateau D'eau“ am gestrigen Monster vorbei.
    Die vermeintliche Papierfabrik war gar keine, wie ich noch gestern Abend recherchierte. Es ist ein Art Chemieunternehmen namens „Chemviron“ die unter anderem Aktivkohle herstellt. Keine Ahnung wozu sie dafür diese Unmengen von Plantagenkiefern, die in riesigen Bergen sauber gestapelt die Fabrik umringen, benötigen.
    Laut Google arbeiten hier Zweihundertzwanzig Menschen.
    Der größte Witz steht allerdings auf deren Website (https://www.chemviron.eu/de/) unter dem Menüpunkt „Welt verbessern“, „Nachhaltigkeit“.
    Sehr geehrter Herr Vorstand, ich überlasse Ihnen gerne die Wanderroute unserer letzten Tage, dann können Sie sich selbst einmal von den gigantischen Nachteilen Ihrer Nachhaltigkeit überzeugen. Was halt alles so als nachhaltig zählt, ich könnte mir den Finger in den Hals stecken, aber abhaken ist besser.

    Gleich hinter dem Monster befanden wir uns wieder einmal zufällig auf irgendeinem Jakobsweg, und schon waren wir wieder im Wald.

    Mit dem elften Kilometer kamen wir wieder an einer dieser gigantischen-, bewässerten-, und kreisförmigen Anbauflächen, mit ca. einem Kilometer Durchmesser, vorbei.
    Der Weg bis dort hin war gar nicht unangenehm. Einsame Landstraßen und schöne- Wege in einer Landschaft, die mehr und mehr an die Lüneburger Heide erinnerte. Hier war es flach und weitläufig, bis zum Horizont.
    Rahul, wohnhaft in Singapur, geboren und aufgewachsen in Indien, war verständlicher Weise begeistert von der Einsamkeit hiesiger Landstraßen. Er ließ es sich nicht nehmen sich von uns, mitten darauf sitzend, ablichten zu lassen. Ein Beweisfoto für die ungläubigen Nachbarn im verwöhnten Singapur.

    Mit dem Kreis befanden wir uns plötzlich auf einem Sandweg inmitten dieser heideähnlichen Landschaft. Er ging nur geradeaus, bis zum Horizont und weit darüber, ein Lineal. Der Weg, eigentlich mehr eine breite Sandstraße, war schön, erschreckend und beängstigend zugleich, fast zehn Kilometer in einer Linie, mitten im Nichts, keine Gebäude, keine Autos, keine Menschen, einfach nichts, unglaublich einsam war es hier. Wir fühlten uns wie Winzlinge, verloren in einer Galaxie. Links und rechts endlose, prärieähnliche Graslandschaft.
    Mich faszinieren solche Einsamkeiten, eigentlich ganz mein Ding, aber irgendwann hört auch bei mir der Spaß auf, nämlich dann, wenn man nach weiteren sieben Kilometern immer noch eine gerade Sandstraße bis zum Horizont sieht, ohne einen greifbaren Anhaltspunkt fürs Auge. Marion hatte die Lust an diesem Superlativ ohnehin schon weit vor mir verloren. Da halfen nur noch Lieder, Witze und Stories, aber auch diese erschöpften sich, wir legten uns ins Gras, einsame Pause.

    Die Sonne hatte mittlerweile den Kampf für sich entschieden und bescherte uns angenehme Temperaturen.
    Am Ende des Lineals gab es wenigstens einige große Kiefern zu sehen, Vorboten eines weitläufigen und lichten Kiefernwaldes, diesmal natürlich und groß gewachsen. Einsam auf dem sandigen Weg war es aber weiterhin, erst mit dem zwanzigsten Kilometer hat sich auch die Einsamkeit verabschiedet, es war übrigens immer noch der Jakobsweg.
    Der Ort „Saint-Paul-en-Born“ mit seinen neunhundert Bürgern stellte so etwas wie die rettende Insel der Schiffsbrüchigen für dar. Unsere Augen krallten sich an der gebotenen Abwechslung fest, endlich, sie erholten sich von der Monotonie.

    Etliche Kilometer später kündigte sich, nach fast dreißig Kilometern, der weitläufige Rand von „Mimizan“ an. Dummerweise kamen wir auf die Idee eine von Komoot nicht akzeptierte Abkürzung zur Villa, quer über ein Feld, zu nehmen. Leider wurde auf der anderen Seite des Feldes das ganze Villenviertel mit einem unüberwindbaren Zaun vor den bösen Mitmenschen beschützt. Die vermeintliche Abkürzung bescherte uns einen Kilometer Umweg, Komoot war diesmal eindeutig schlauer.

    Nach einer phantastischen Dusche unter der wir uns des Heidesandes entledigten, und danach gespornt mit frischen Ausgeh-Klamotten plus einer Prise Parfüm, machten wir uns auch schon wieder auf dem Weg zum Strand von Mimizan, Frank war unser Chauffeur.
    Im intensiven Licht der Abendsonne standen wir am gigantischen und menschenleeren Strand, romantische Fotos schießen, von Marion und mir, wir Beide, langjährig verliebt und Stolz auf unsere bisherige Wanderung.

    Danach saßen wir schon wieder im schönen Restaurant „A Noste“, mit gigantischen Blick auf Meer, goldenem Strand und untergehender Sonne.
    Die Begrüßung war herzlich, wir waren die Exoten, keine Frage. Marion und Rahul geben sich einmal mehr dem französischen Wein hin, ich bevorzugte wie immer Cola Light. Für Rahul waren die Weinpreise hierzulande ein Schnäppchen, verglichen mit Singapur. Natürlich gab es auch leckeres für uns zu Speisen.
    Wir ließen die Strecke noch einmal lustig Revue passieren, war schon unglaublich heute, wieder einmal. Und das Beste, morgen hatten wir Urlaub, einen ganzen Tag in der schönen Villa Baccara.
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  • 日29

    Papierfabrik

    2019年5月19日, フランス ⋅ 14 °C

    T5, Tag 29, WT 24:

    Lugos (Église Notre-Dame) - Parentis-en-Born (24 km, H170, A170), reine Gehzeit 4:44, Sonntag, 19.5.2019

    Nach dem Aus-Checken saßen wir wieder im Taxi unseres marokkanischen Fahrers auf dem Weg zur Kirche nach Lugos, Endpunkt der gestrigen Wanderung.
    Rahul nutze die Gelegenheit, um ihm noch schnell seine wirklich allerletzten Geheimnisse zu entlocken. In der Regel fängt das immer mit einem harmlosen „My friend, tell me …“, an...
    Bei der Kirche angekommen war er endgültig „blank“, alles ausgespuckt und Rahul zufrieden. Zur „Belohnung“ gab es fettes Trinkgeld.

    Die heutige, vierundzwanzig Kilometer kurze Wanderung, führt uns zum „Le Petit Bôo, Guesthouse La Burle“, in „Parentis-en-Born“. Wir wollen dort nicht übernachten, es ist vielmehr der vereinbarte Treffpunkt an dem uns einer der beiden Gastgeber der „Villa Baccara“ in „Mimizan“, unser Domizil für die kommenden Tage dort, hoffentlich abholt.

    Das Prinzip der Mehrfachübernachtungen und täglichen Transfers zu den jeweiligen Start- oder Endpunkten der Tagesetappen, wollen wir diesmal auch von der Villa Baccara in "Mimizan" aus realisieren. Sage und schreibe drei Mal werden wir dort Übernachtungen, inklusive des freien Dienstags.

    "Mimizan" ist dafür prädestiniert, denn die Stadt mit ihren rund siebentausend Einwohnern liegt direkt am Atlantik und wird, nicht zuletzt wegen ihres schönen Strandes, auch als "Perle der Côte d'Argent" bezeichnet, na schauen wir mal …
    Zum ersten Mal werden wir heute also, wenn unser Plan denn aufgeht, den Atlantik sehen. Unsere Erwartungen, vor allem Marions und meine, sind, nachdem was wir dafür bisher alles geleistet haben, riesig, die Vorfreude grenzenlos, endlich am Meer!

    Die „Route de Casaque“ entfernte uns von der „Église Notre-Dame“ um uns, einen guten Kilometer weiter, wieder an endlosen- und mickrigen Kieferplantagen zu „erfreuen“. Der langweilige Weg dazwischen, geradeaus bis zum Horizont, gehört zum Bild der mickrig-Kiefer-Plantagen. Nur gut, dass wir uns stets viel zu erzählen haben.

    Nach dem sechsten Kilometer mündete unser Weg in die „Route de Sanguinet“, eine Landstraße, nahezu unbefahren, dreieinhalb Kilometer geradeaus bis zur Bahntrasse und dazwischen einmal mehr unsere geliebten Plantagen. Ein paar Häuser am Straßenrand waren die einzige Abwechslung fürs Auge. Der graue Himmel gab der Tristesse der Landschaft auch noch den entsprechenden Rahmen.

    Irgendwann überquerte die Straße die Trasse des „TGV“, des französischen ICEs, wobei der Vergleich etwas hinkt, der ICE kann bei Comfort und Geschwindigkeit hier vermutlich kaum mithalten.

    Von nun an war der Weg neben der Trasse für die nächsten zwei Kilometer der Unsrige. Zwar war auch er einsam, endlos und langweilig, aber alle paar Minuten kam der TGV mit 300 angeschossen, eine willkommene Abwechslung, Servus TGV.

    Mit dem zwölften Kilometer hatten wir genug TCVs gebührend begrüßt, kehrten der Bahntrasse den Rücken und folgten rechts einem weiteren Feldweg.
    Erwähnenswert sind an diesem Abschnitt die gigantischen, noch unbestellten Kreisfelder. Jedes exakt kreisrund, circa einen Kilometer im Durchmesser und voll ausgestattet mit einer genauso gigantischen, fahrbaren Bewässerung. Größenwahn pur, Monokultur vom Feinsten, nichts für einen Bayern mit Bio-Bauern-Ambitionen.

    Es wäre mühsam den weiteren Wanderverlauf zu beschreiben, eine Tristesse jagte die andere. Immer wieder kümmerliche Kieferplantagen bis zum Horizont, dazwischen die gigantischen- und brachliegende Monokulturfelder, und schließlich der Weg, immer geradeaus bis zum Horizont. Einzig der blühende Ginster dazwischen bot den vom Grün der Kiefern und Braun der Felder geschundenen Augen etwas Erholung.

    Irgendwann standen wir vor unserem Tagesziel, dem „Le Petit Bôo, Guesthouse La Burle“, in „Parentis-en-Born“, ein kleiner Ort der eigentlich gar keiner ist, weil die Häuser sehr weitläufig- und hinter Bäumen versteckt, verteilt sind.

    Eine halbe Stunde später kam Frank, einer der beiden Gastgeber in seinem panzerähnlichen-, überdimensionalen SUV-Mercedes.
    Als Dauerwanderer ist Autofahren immer wieder ein besonderes Erlebnis. Man muss sich durch die hohe Geschwindigkeit neu fokussieren, zu sehr hat man sich an die Schrittgeschwindigkeit gewöhnt. Alles fliegt dann an einem vorbei, die detaillierte Betrachtung muss dann einer Oberflächlichen weichen, für die ersten paar Minuten ein seltsames Gefühl.

    Während der Fahrt erblickten wir, gleich hinter dem Ortsausgang von „Parentis-en-Born“, eine gut dimensionierte Papierfabrik mit ihren qualmenden Schloten, ihren Namen gab sie nicht preis. In „Mimizan“ sollte es später noch eine weitere geben.
    Jetzt war klar, warum wir all die tristen Kiefernplantagen ertragen mussten, es war das Futter für ihre Schlunde. Unglaublich wie diese Monster einen Landstrich derart mit Monokulturen verwüsten dürfen. Liebe Lokalbürger ich frage mich, ob es Euch das Wert ist, vermutlich nicht. Wir jedenfalls, liebe Baumfress-Monster, hätten gerne Schmerzensgeld für schier unerträgliche-, visuelle Qualen.

    Frank öffnete das ferngesteuerte Grundstückstor zur Villa Baccara, nicht minderüppig wie der SUV und rein größenmäßig durchaus vergleichbar mit „Hollywood“, jedoch neuer und würfelig. Der Villa fehlt jedoch, im Vergleich zu Hollywood, der Charakter und der Charme, es fehlt das Außergewöhnliche.
    Das parkähnliche Gelände drumherum war riesig. Hier wurde geklotzt, keine Frage, Geld war anscheinend nicht das Problem.

    Das Wohnzimmer, der erste Raum den man unweigerlich nach dem Eintreten passierte, war mehr eine Halle bis unters Dach der zweigeschoßigen Villa. Umlaufend im Obergeschoß eine Galerie von der aus sich die oberen Zimmer abzweigten.
    Marion und ich bekamen ein Zimmer im Erdgeschoß, direkt neben dem großen Pool. Alles war vom Feinsten und geschmackvoll eingerichtet, wir waren zufrieden, die Villa Baccara war eine sehr gute Wahl.
    Auch der zweite Gastgeber begrüßte uns herzlich, Frank und er waren ein Pärchen.

    Eine Stunde später saßen wir wieder im SUV, auf dem Weg zum Strand von "Mimizan".

    Frank fuhr uns bereitwillig, denn unsere Unterkunft war gut drei Kilometer vom Zentrum- und rund zehn vom Strand entfernt. Insofern ist die Villa Baccara für Wanderer nicht unbedingt geeignet. Wir freuten uns aber über seine Hilfsbereitschaft. Geld wollte er zunächst keines von uns nehmen. Er meinte wir machen das später, was immer das auch zu bedeuten hatte. Ich als notirischer Negativdenker, hatte da bereits so eine Vorahnung wollte aber, tiefenentspannt wie ich nach so vielen Wandertagen bereits war, eben nicht schon wieder negativ denken.

    Da standen wir nun, bei strahlender Abendsonne an diesem gigantisch- tollen Strand, endlich. Vor allem Marion und ich konnten unser Glück kaum fassen. Es war so unglaublich hart für uns bis hier her zu gehen. Nur noch wenige Tageswanderungen und wir würden jeden Tag diesem endlosen Strand folgen, eine unglaublich ergreifende Vorstellung.

    Der Strandstadtteil von Mimizan musste natürlich viele Touristen genügen, dennoch gab keine unangenehme Bauweise, insbesondere keine Hochhäuser. Es gab Hotels, Appartementhäuser, Guesthäuser, Geschäfte und Restaurants, fast alles zu dieser Jahreszeit jedoch noch im Halbschlaf.

    Die Strandbar „A Noste“ mit direktem Blick auf den Atlantik, war geöffnet und unsere einzige Wahl.
    Wir hatten einen tollen- und wie immer lustigen Abend, mit lecker Essen und viel Spaß. Marion und Rahul kosteten den einen oder anderen Wein, ich als Anti-Alkoholiker, verkostete französische Cola Light mit Eis. Wie gerne hätte ich mir zur Feier des Tages und angesichts des bestimmt leckeren französischen Weines, einen Ordentlichen „hinter die Birne“ gekippt. Ich blieb standhaft, so wie die letzten, fast dreißig Jahre zuvor, auch.
    Dafür habe ich morgen bestimmt keinen Kater, eine gerechte Belohnung für meine Abstinenz.

    Ein toller erster Abend am Atlantik, wir waren voller Vorfreude auf das was noch auf uns wartete.

    Der letzte Streckenabschnitt vor "Mimizan" morgen versprach Spannung, hoffentlich diesmal ohne mickrig-Kiefer-Plantagen.
    Und ganz zu schweigen von Übermorgen, da haben wir einen ganzen Tag Urlaub in der herrlichen Villa Baccara in "Mimizan".
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  • 日28

    Zu dritt

    2019年5月18日, フランス ⋅ 12 °C

    T5, Tag 28, WT 23:
    Le Barp – Lugos, Église Notre-Dame (20,5 km, H160, A190), reine Gehzeit 4:05, Samstag, 18.5.2019

    Bereits beim Frühstück war es schon wieder recht lustig. Mit Rahul gab es immer etwas zu lachen, ein witziger Typ.
    Eigentlich kommt er aus Kaschmir in Indien, lebt aber mit seiner Familie seit vielen Jahren in Singapur. Dort bekam Rahul als jugendlicher von der Regierung ein Informatik-Stipendium, danach bleib er. Seit dreizehn Jahren sind wir Geschäftspartner und haben in Singapur ein gemeinsames Unternehmen.

    Wir zwei „Wanderprofis“ wussten nicht so recht was wir von unserem neuen Wanderbuddy erwarten sollten. Zwar hatten wir ihn gut gebrieft, aber wir rechneten dennoch mit allem, zum Beispiel mit schlechter Ausrüstung, wer geht in Singapur, bei dreiunddreißig Grad Tagestemperatur und neunzig Prozent Luftfeuchtigkeit, schon langstreckenwandern? Wir jedenfalls nicht!
    Auch hatten wir Bedenken bezüglich seiner Kondition, unsere Tagesstrecken waren meist lang und brachten uns mittlerweile trainierte schon hart an unsere Grenzen, wie würde es dann erst Rahul ergehen? Auch das Trainieren in Singapur war bei dem Klima dort alles andere als easy, außer man geht ins klimatisierte Fitnessstudio.
    Wie auch immer, wie sich herausstellte waren alle unsere Befürchtungen unbegründet, sein Equipment war mindestens genauso gut -, wenn nicht noch besser, als unseres und seine Kondition versetzte uns ins Staunen.
    Wir waren alle auf dem gleichen Level, das entspannte das gemeinsame Projekt.

    Gegen halb elf schlichen wir uns bei immer noch bedecktem Himmel aus dem Ort.

    Unsere Wanderung führt uns heute zur gut zwanzig Kilometer entfernten „Église Notre-Dame“, in „Lugos“, einem Kaff mit knapp eintausend Nasen. Dort haben wir uns mit einem Taxi verabredet das uns wieder zurück ins Hotel bringen sollte und morgen wieder zurück hierher.

    Die Idee mit mehreren Übernachtungen an einem Ort, dafür aber Taxitransfers zu den jeweiligen Start- oder Endpunkten, gefällt uns immer besser. Man bekommt so mehr Urlaubsfeeling, lebt nicht nur aus dem Koffer, und hat nicht ständig das Gefühl auf der „Flucht“ zu sein.

    Unsere verhassten Fichten-Monokulturen scheinen für heute erst einmal der Vergangenheit anzugehören. Stattdessen fanden wir uns in einer schönen Heidelandschaft wieder. Der Horizont und unser Wanderweg waren eine Einheit, viele Kilometer geradeaus, nicht gerade abwechslungsreich, aber immer noch deutlich besser als Monokulturen.
    Dennoch war es kurzweilig weil es immer noch viel zu quatschen gab. Auch der Himmel meinte es gut mit uns und überzeugte mit seinem Blau.

    Mit dem zehnten Kilometer, genau zur Hälfte der Tagesstrecke, beglückten wir die siebentausendvierhundert und elf Bewohner von „Salles“.

    Als wir an der Bundesstraße den Erstbesten, geöffneten Imbiss entdeckten (Untere Kategorie), nutzen wir die Gelegenheit für einen Snack, wer weiß, wann- oder ob überhaupt, die Nächste kommt. Der Wirt machte mit uns vermutlich seinen gesamten Tagesumsatz, wir hielten ihn ordentlich auf Trab.
    Später, noch in Salles, entdeckten wir deutlich bessere Snack-Gelegenheiten, beispielsweise ein schönes Café mit einer ordentlichen Kuchenauswahl, Pech, wir waren bereits so abgefüllt, dass nichts mehr ging.
    Nach einem kurzen Abstecher zur „Église de Salles“ und drei Kilometer weiter hatte uns die unberührte Monokultur wieder. Ja, hier waren sie wieder, die geliebten Kieferplantagen, auch Rahul sollte das Vergnügen haben sie kennen zu lernen.

    Unser Wanderweg mündete nach gut fünfzehn Kilometer in die Bundesstraße „D108E3“, der „Route du Lanot“. Die „Bundesstraße“ war so gut wie unbefahren, was die restlichen fünf Kilometer bis zur Kirche in Lugos deutlich entspannte.

    Da wir zu früh am vereinbarten Treffpunkt waren mussten wir noch einige Zeit auf das Taxi zu warten. Die Kirche „Église Notre-Dame“, der Name war ja wohl völlig übertrieben, gab leider auch nicht allzu viel her.

    Auf dem Weg zurück zum Hotel war die Unterhaltung mit dem Taxifahrer ziemlich angeregt.
    Rahul hat das Talent fremde Manschen furchtlos anzusprechen und in kürzester Zeit in angeregte Gespräche zu verwickeln. Dabei sind seine Fragen oft derart direkt und manchmal auch indiskret, dass Marion und ich direkt rote Ohren bekommen, so auch hier. Nach kürzester Zeit wussten wir alles über unseren Fahrer, er über uns nichts, der Arme.

    Abends wollten wir uns dann im feinen Restaurant unseres Hotels mal so richtig von den Pinguinen verwöhnen lassen. Zwar hatten wir nicht reserviert, bekamen aber als Hotelgäste dennoch einen Tisch.
    Als ich mich jedoch erdreistete meinen unbequemen Stuhl gegen einen bequemeren vom noch leeren Nachbartisch ohne Genehmigung auszutauschen, kam unverzüglich unser „Garcon“ angeschossen und wurde so richtig böse. Er riss mir den Stuhl aus der Hand und knallte ihn zurück zum Nachbartisch. Bei dem habe ich wohl verschissen, na ja, morgen sind wir ja eh hier weg.
    Trotzdem hatten wir noch einen lustigen Abend bei dem Rahul seine „Weinprobe“ ausgiebig fortsetzte. Marion und ich wunderten uns über sein Durchhaltevermögen. Wenn wir aus Singapur zurückkommen, sind wir wegen des Zeitunterschiedes meist gegen achtzehn Uhr Bett reif.
    Rahul hingegen schien gegen Jetlag immun zu sein.
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  • 日27

    Trostlos

    2019年5月17日, フランス ⋅ 14 °C

    Teil 5, Tag 27, WT 22:
    Canéjean - Le Barp (23,9 km, H200, A170), reine Gehzeit 4:35, Freitag, 17.5.2019

    Gegen zehn lag „Canéjean“ bereits hinter uns.
    Früh waren wir heute auf den Beinen obwohl nur knapp vierundzwanzig Kilometer zu gehen waren. Der Grund dafür war Rahul, aus Singapur, den wir heute Abend im „Hôtel Le Résinier“ treffen würden.
    Er kommt mit dem Flieger über Paris und Bordeaux. Von dort wollte er ein Taxi zum achtunddreißig Kilometer entfernten Hotel nehmen, eine lange Anreise aus Singapur.
    Das Treffen wird bestimmt lustig, ganz zu schweigen davon was es alles zu erzählen gibt, sicherlich das Highlight des Tages.

    Unsere heutige Wanderung dagegen war alles andere als ein Highlight, mit jedem Kilometer nahm die Trostlosigkeit in der Einsamkeit zu. Kein Wunder, welcher Depp wollte hier schon wandern?

    Hier gab es nichts, absolut gar nichts, was unser hätte Auge verwöhnen können, nur Wald und irgendwelche komischen Wald- und Feldwege. Dazwischen bis zum Horizont riesige, brachliegende, landwirtschaftliche Anbauflächen mit Bewässerungsanlagen in einer Dimension, wie wir sie zuvor noch nie gesehen hatten.
    Einmal davon abgesehen, dass dieser „natürliche Wald“ ein junger, unansehnlicher Wald mit niedrigem Baum- und Buschbewuchs war, nach meiner Kategorisierung aus den voran gegangenen Wanderabschnitten gerastert als „Schmuddelwald“, passierten wir immer öfter kilometerlange Kiefer-Monokulturen.

    In Reih- und Glied bis zum Horizont gepflanzt, zwischenzeitlich auf eine niedrige Höhe von acht- bis zehn Meter herangewachsen und von schwacher Gestalt, waren diese endlosen „Kieferplantagen“ an Trostlosigkeit kaum zu überbieten.
    Hinzu kam der wolkenbedeckte Himmel, der es nicht versäumen wollte, auch seinen Beitrag zur Depression zu leisten.

    Bereits bei der Planung hatten wir schon darüber gerätselt, wie wohl der Abschnitt zwischen Bordeaux und der Atlantikküste aussehen würde. Uns fehlte die Vorstellungskraft und im Internet fanden wir auch keine brauchbaren Informationen darüber, nun wissen wir es.

    Immer wieder kamen wir an eingezäunte Kieferplantagen die über einen vermeintlich vorhandenen Waldweg hinweg gepflanzt wurden, dann war der Weg auf einmal futsch was uns jedes mal Umwege bescherte. Einmal mussten wir deshalb etliche Kilometer auf der Bundesstraße „Avenue Saint-Jacques de Compostelle“ latschen, der Name sagt schon alles. Merkwürdig nur, dass es hier gar keinen Jakobsweg gab.

    Wir waren genervt und verfluchten die Akteure die das zu verantworten hatten.

    Die Bundesstraße hatte aber auch einen Vorteil, wir kamen so am „Bistro 287“ vorbei. Das Bistro war eine Art Raststätte an der Bundesstraße, ziemlich miese Kaschemme, aber geöffnet und etwas zu essen gab es auch. Ein idealer Platz für eine Rast in dieser Einöde und der Einzige. Die Gäste, meist Fernfahrer, waren ziemlich schräg, aber der Wirt war ganz okay.

    Wieder aufgewärmt und Steak-gestärkt waren wir gerüstet für weitere Monokulturen. Die große Frage war, was machen die mit diesen abertausenden gakelig-kleinen Kieferbäumen?
    Wir kamen nicht wirklich drauf, dachten aber an Pellets zum Heizen, das Einzige was uns einfiel.

    Die Kieferplantagen endeten erst unmittelbar vor Le Barp.

    Es war ein weitläufiger Ort mit viel Platz zwischen den Häusern. Es gab sogar einen Marktplatz mit geöffneten Geschäften.

    Unser Hotel, das „Hôtel Le Résinier“ machte einen soliden Eindruck. Es gab darin ein Feinkostgeschäft, ein ansprechendes Bistro und ein feines Restaurant in dem man sich abends von „Pinguinen“ verwöhnen lassen konnte.
    Die Zimmer waren okay und verteilten sich auf verschiedene Gebäude. Nach hinten gab es noch einen großen Garten mit Pool, keine Option für diese Jahreszeit.
    Alles in allem war das Le Résinier eine gute Wahl.

    Nachdem wir uns am Marktplatz mit diversen französischen Leckereien eingedeckt hatten, Pausensnacks für die morgigen Wanderung, klingelte auch schon das Telefon, es war Rahul.
    Wir begrüßten uns herzlichst im Bistro, voller Vorfreude auf die bevorstehende, gemeinsame Wanderung. Wir hatten uns auch schon lange nicht mehr gesehen.

    Der Spätnachmittag ging nahtlos in den Abend über, so viel gab es zu erzählen, so viel zu besprechen so viel zu planen.
    Nur gut, dass ich keinen Alkohol trinke und Marion sich immer vornehm zurückhält. Ganz im Gegensatz zu Rahul, der natürlich die erste Gelegenheit nutze und den französischen Wein für wenig Geld reichlich kostete. In Singapur ist französischer Wein kein günstiges Luxusvergnügen.

    Wir werden ganz entspannt zwei Nächte im Hotel bleiben. Am Ende des morgigen Tages lassen wir uns vom Taxi am Tagesziel, der „Église Notre-Dame“ in „Lugos“ abholen und zurück zum Hotel bringen. Übermorgen werden wird wieder bei der Kirche starten und „Le Barp“ endgültig den Rücken kehren.

    Am Ende des kurzweiligen Abends war klar, alle freuen sich auf morgen und die gemeinsamen Wanderungen, die uns im Verlauf bis nach San Sebastian in Spanien bringen werden.
    Nun denn, auf zu neuen Ufern.
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