Quer durch Nordindien ab 27.11

11月 – 12月 2024
  • Katrin Nassal
Die letzten 18 Tage nochmal Nordindien, diesmal aber alleine: auf dem Landweg von der nepalischen Grenze (Sonauli) nach Varanasi über Agra (Taj Mahal) nach Rajasthan und über Delhi per Direktflug zurück nach Frankfurt. もっと詳しく
  • Katrin Nassal

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市内観光、文化、観光、一人旅、と ヨガ
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  • 27.11. Sonauli- Varanasi

    2024年11月28日, インド ⋅ 🌙 15 °C

    Die Fahrt begann in Sonauli, dem indischen Grenzort.
    Alles weitere DAZU am letzten Tag (=dem vorletzten Footprint vom 26./ 27.11) meines 2. Reiseabschnittes "Katrin Nepal ab 30.10."
    Es ist jetzt nach Mitternacht, sprich bereits der 28.11. in Varanasi und draußen wird ein Feuerwerk abgebrannt. Das ich aber nur höre und nicht sehe. Aus Zeitgründen - ich möchte heute mal MEHR als 5 Std schlafen-, versuche ich es wieder mit Copy and Paste von ein paar Nachrichten, die ich am 27.11. unterwegs und / oder abends von Varanasi aus an Familie, Freunde und Reisebekanntschaften geschickt habe.
    Erstmal herrschte ja große Erleichterung bei mir, weil ich überhaupt mit dem EVisum einreisen DURFTE, was im Visumsformular selbst verbal ausdrücklich ausgeschlossen worden war...
    Mein heutiger indischer junger Begleiter Nikhil und ich stiegen gleich in den ersten local Bus, der von Sonauli nach Gorakhpur fuhr. Nach gut 3 Stunden wirklich heftiger bumpy roads in der letzten Sitzreihe, wo auf 5 Sitzplätzen 5 Männer und ich saßen - also alle Schulter an Schulter... Manchmal verschaffte ich meinen Schultern Erleichterung, indem ich meine linke Schulter etwas zum ohnehin offenen, kleinen Busfenster herausschob...
    Gut, dass ich jemand zum Unterhalten neben mir hatte - alles andere ( Lesen, Handy...) war wegen des permanenten Schlagloch- Gerumpels unmöglich!
    Zu Beginn dieser Fahrt hatte sich Nikhil jedoch - angeregt durch MEIN Zugticket!! 😜- durch einen Freund per Handyanruf rasch auch ein Zugticket buchen lassen - für denselben Zug. Er bekam einen Sitz im Wagen vor meinem.

    [27.11., 11:24] Bernd Helle: Und wie ist der Stand?
    Ich: Grenzfotos + "hat geklappt!"
    [27.11., 14:28] Bernd Helle: Freut uns für dich😁 besondere Leute haben Glück
    [27.11., 14:29] Katrin: Ja, bin grade mit meinem indischen Begleiter in einem Hotelrestaurant in Gorakpur schräg gegenüber Bahnhof, denn DORT kann man weder essen noch aufs Klo gehen. Schlimm - v.a. der Gestank. Wir haben noch 1,5 Std Zeit bis der Zug kommt...
    [27.11., 14:31] Bernd Helle: Der Vorplatz zum Bahnhof ist für mich immer noch das schlimmste was ich je erlebt habe, geruchstechnisch. Damals...

    Dann eine WhatsApp- Nachricht an meinen letzten, sehr unterstützenden Hotelwirt in Lumbini-, der die ganze Hängepartie wegen "Grenzübertritt möglich? - ja oder nein?" hautnah mitbekommen hatte:
    Hello dear host and wife, Om Ganeshaya namo! It did work! My Indian company Nikhil and me are now in Gorakhpur - waiting for the same train to Varanasi. We will arrive there at 21.35 h and will share a Taxi to Asi Ghat. Both of our Hotels are nearby - by chance! Thanks a lot for your hospitality! You are such a nice family! 🙏😍
    Und abends nach der über 5 stündigen Zugfahrt nach Varanasi (auf der ich nicht ein einziges Mal das WC zu benützen versucht habe...) sowie einer wilden Tuktukfahrt durchs nächtliche Varanasi irrten wir beide noch eine Weile rund ums Asi Ghat herum. Endlich - nach vielem Fragen und falsch Abbiegen standen wir vor einem komplett geschlossenen Tor. Anrufen klappte nicht, also klopfte ich dagegen. Mir wurde rasch geöffnet. Als ich sah, WO ich da gelandet war, war ich - gelinde gesagt - entsetzt, was sich in folgender Nachricht an meine Freunde ausdrückte:
    "Jetzt bin ich grade erst - kurz vor 23 Uhr in Varanasi angekommen im "Ashish- Cafe", das mir meine französischen Engel in Lumbini- vor allem wegen der Lage am Assi- Ghat empfohlen haben. Es ist wie eine Art Gefängniszelle ohne Außenfenster und man hört alles hier drin von anderen Zimmern, Hundegebell, Rufen, Schreien ... Hilfe, gruselig! Muss morgen was anderes finden! Aber gut, dass der Inder Nikhil ( 35 Jahre) aus meinem vorigen Hotel mich auf dem gesamten Weg bis hier vor die Türe begleitet hat. Nachts am Bahnhof Varanasi ankommen ist echt ein Kulturschock. Da war alles bis hierher Verwöhnprogramm dagegen...🙈"
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  • 28.11. Morgendämmerung in Varanasi

    2024年11月29日, インド ⋅ 🌙 14 °C

    Meine erste Nachricht des jungen Tages (nachts kurz nach Mitternacht geschrieben!) ging an meinen Reisebegleiter, der vorhatte, gleich morgens um 5.30 Uhr zum Morgen- Arati an genau dieses Assi- Ghat am Ganges zu kommen, weil das besonders berühmt ist:

    Good night and: thank you so much for joining and helping me today! 🙏That was really very releaving the whole trip for me! 👍🧚‍♂️
    Tomorrow morning I have to sleep! So: no Assi Ghat at 5.30 h!

    Aber: anders als in meiner nächtlichen WhatsApp- Nachricht angekündigt, wachte ich von selbst um 5 Uhr auf. Ich war ja mit dem festen Vorsatz eingeschlafen, anderntags eine bessere Herberge zu finden. So dass mir beim Erwachen sofort klar war: "Jetzt oder nie!"
    Jedes nächste Zimmer wird weiter weg vom Assi Ghat sein als das AshishCafe, das quasi auf der Rückseite DIREKT ans Ghat anschließt... Also: Augen auf und RAUS!
    Die Dusche war tatsächlich warm - juhu!
    Etwas schlaftrunken stolperte ich die hohen Stufen erst hinunter, dann einige Schritte weiter wieder hinauf, wo um 5.40 Uhr am Ganges bereits alles in vollem Gange war: Hunderte von Zuschauern saßen auf Plastikstühlen oder standen hinter dem " Ritualplatz" und schauten bzw. hörten zu: siehe und höre Video 1.
    Als erstes kaufte ich mir von einem fliegenden Händler mit Thermoskanne vermeintlich einen Espresso. Es stellte sich aber als ein scharfer, brühheißer und SALZIGER Gewürztee heraus, der Scheintote erwecken würde - das wäre einen Versuch wert!
    Ich trank ihn mit einer Mischung aus Schaudern und Faszination. Da es bereits mein drittes großes Arati am Ganges war - nach Haridwar und Rishikesh- berührte mich das Spektakel heute früh eher optisch als spirituell-emotional.
    Als ich danach zum Ganges runter schlenderte, erwischte mich gleich einer, der mich fragte, ob ich ein Boot suche. Er zeigte auf ein kleines Ruderboot zwischen lauter großen Ausflugsbooten für Gruppen...
    Ja, so eine kleine private Fahrt ziehe ich diesen lauten Gruppenfahrten ja immer vor...
    Ohne auch nur an Handeln zu denken, nickte ich den unverschämten Preis von 1500 Indischen Rupien (gute 16 Euro) für eine Stunde einfach ab und stieg ein.
    Über lange Strecken hōrte man wirklich nur das Quietschen der Ruder in der Verankerung (die sicher einen zünftigen nautischen Namen hat), Möwengekreisch und das Geschnatter der Wintergäste, der sibirischen Enten, die ich ja schon vom Rapti- River in Chitwan her kannte.
    Dazu sich wandelnde Märchenkulissen: von der orientalisch anmutenden Waterfront des großen Ashrams, über den Königspalast bis hin zur Silhouette eines galoppieren Pferdes mit Reiter hin zu drei Kamelen am anderen Gangesufer war alles dabei! (Jeder Ausblick, sprich jedes Handyfoto umgerechnet ein Euro, hihi!)
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  • öffentliches, tägliches Yoga am Asi-Ghat - 1 Stunde mit abschließenden Atemübungen
    Der Pan- Macher bei der Arbeitzerhackte Bethelnuss kommt auf die kalkhaltige Pasteim Pan-Laden aushängende Kautabak-PäckchenLaden einer hilfreichen Frau für alles: Tee, Haarfarbe, Snickers, Klopapier...aus dem kleinen Laden herausEin einfaches Zimmer für knapp 20 €, aber mit Garten und Beton-Flachdach plus Yoga-MatteAndere Perspektive in meinem Zimmer im Singh- GuesthouseSchild im Karki-Restaurant vor dem Bereich mit den niedrigen Tischen und Polsternabendlicher Blick vom Balkon des Karki-Restaurants auf die Straße - ein fliegender Süßi-HändlerPasta und Bier im Karkitypische Glas-Schildkröte aus Varanasi- so eine in klein hatte auch die Hotelwirtin von hier mitgebrBuch, das Nikhil sich hier gekauft hat

    28.11. Varanasi: hilfreiche Begegnungen

    2024年11月30日, インド ⋅ 🌙 16 °C

    Der erste Tag hier war wirklich (wieder) ein Tag, wo mir von quasi jeder Person, die ich angesprochen oder auch nur nach dem Weg gefragt habe, GEHOLFEN wurde - ohne Geld zu erwarten bzw. ohne dieses anzunehmen- wirklich unglaublich!
    Marie Christine und Jerome - ein älteres französisches Paar (er 72, sie etwas jünger), die alleine im Ashish- Cafe saßen, als ich dort frühstücken wollte. Ich fragte sie etwas, sie zeigten mir etwas auf ihrem Handy in googlemaps und Zack: schon saß ich bei ihnen am Tisch und sie lösten beim Frühstück meine
    Probleme 1 und 2:
    1. Neue bessere Unterkunft finden - wo?
    Lösung:
    Singh Guesthouse (Luftlinie 400 m, zu Fuß etwas länger). Es liegt genau hinter diesem Märchenschloss- Ashram (siehe Foto mit dem großen "Hakenkreuz" = Svastika-Symbol auf der schrägen Damm-Mauer zum Ganges, das ich am Ende der "Pilgerreise Indien" bereits erklärt habe).
    Sie priesen den Garten und die Ruhe dort.

    2. Wo Essen gehen UND Bier trinken?
    Lösung: z.B. im Kharki- Restaurant hinterm Assi- Ghat: im Obergeschoss, angeblich immer selbst gemachte Pasta (aber genau die hatten sie dann zur Zeit leider nicht). Bier/ Alkohol gibt's im heiligen Varanasi ja offiziell nicht...
    Beides - Pasta und Bier - hat mich an diesem Tag happy gemacht!

    3. Den Weg zum Singh- Guesthouse ohne Internet finden im Gassen- Labyrinth
    4. Indisches Telefonguthaben neu aufladen
    Lösung für Probleme 3 und 4:
    Lösung für 3.: Zwei junge Männer schauten auf ihrem Handy in googlemaps nach. Ich war schon fast dort...
    Lösung zu 4.:
    Nach meiner Erklärung, dass ich - weil ohne Internet - außerdem auf der Suche nach einer Auflademöglichkeit fürs Handyguthaben bin, zückte der eine gleich sein Handy, fragte nach meiner indischen Mobil- Nummer und versuchte selbst, es aufzuladen. Das dafür aufgebrachte Geld (immerhin 350 Rupien = gute 3,50 €) von SEINEM privatem Konto wollten er auf GAR keinen Fall (!) in bar annehmen! Das sei nun wirklich kein hoher Betrag... (Das stimmt für die meisten Leute hier eben NICHT - dafür bekommt man hier eine komplette Mahlzeit. Umso verblüffter war ich über dieses großzügige Angebot - von mir völlig Fremden!)

    4. ATM finden und hinkommen:
    VOR allem anderen brauchte ich dringend Bargeld aus einem ATM- Automaten. Aber in der Assi- Road gebe es keinen, der funktioniere, wurde mir gesagt. Entweder 1,5 km weiter rechts oder 1,5 km weiter links.
    Lösung: Nach meinen entsetzten Blicken (für mich war die Angabe 1,5 km viel zu ungenau - in diesem bunten Straßen- und Ladengewirr so einen unscheinbaren ATM-Automaten zu finden?), versuchte der Mann, mir eine Rikscha zu bestellen. Da der erste Rikschafahrer in seinen Augen mit seiner Forderung von 100 Rupien - statt 10 - zu unverschämt war und der zweite das Ziel nicht verstand oder nicht verstehen wollte, brachte er mich schließlich selbst mit seinem eigenen Roller (Scooter) hin.

    5. Geld ERHALTEN aus dem ATM-Automaten:
    Auch das klappte keineswegs auf Anhieb.
    Ich bin nicht nur jedes Mal unsicher, was ich eingeben soll mit den diversen Auswahlmöglichkeiten "Cash withdrawal", "current", "savings" etc. Auch die Höhe des Betrages ist offenbar entscheidend. In Nepal konnte ich viel mehr auf einmal abheben als hier und die Gebühren wurden offen gelegt. Hier war wieder trial and error angesagt und das ist ja immer aufregend.
    Der Mann hinter bzw neben mir am anderen Gerät versuchte mir zu helfen - bei ihm kam Geld raus, bei mir nicht - mit keiner meiner Karten!
    Er riet mir, in die Bank nebenan zu gehen und zu fragen. Die Dame am Schalter war sehr nett, hatte aber auch keine wirkliche Ahnung. Sie meinte, es könne sein, dass der Automat leer sei - kein Geld mehr drin. Was ja nicht stimmen konnte, denn der Mann hatte ja nach mir Geld erhalten!
    Ich solle zur nächsten Bank 30 m weiter rechts gehen... Das tat ich.
    Jedenfalls bekam ich nach weiterem Fehlversuch am dortigen ATM-Gerät- wieder am Bankschalter und nach Anfrege bei der nächsten Mitarbeiterin - heraus, dass die Höchstsumme für mich 10.000 Rupien sind. Das entspricht etwa 110 €. Diese kann ich aber auch mehrmals hintereinander heraus holen.
    Lösung: Nach einigen weiteren Versuchen bzw einem Mann, der mich Schritt für Schritt am Bildschirm begleitete, klappte es endlich - juhu!

    6. Problem: Daten aufs Handy kriegen bei bereits aufgeladenen Guthaben
    Lösung:
    Der Franzose Jerome hatte mir zwar gesagt, wo ich einen Laden finde, der hier hilft: An der Asi Chowk (Kreuzung) direkt neben dem "Green Lassi"-Shop(das bedeutet Lassi mit Cannabis - es gibt aber auch normales Lassi dort).
    Ja, da war ein Handystand. Aber nein - Guthaben aufladen können sie nicht - ich solle rüber zu dem kleinen Tabakladen. Dieser bestand aus einem ca 2 m breiten, sehr wild aussehenden Stand voller bunter - in Girlanden herabhängenden - Alupäckchen (mit Kautabak etc), in dem ein dünner jüngerer Mann im Schneidersitz saß und irgendwelche natürlichen Zutaten in grüne Blätter rollte. Er nickte zu meiner Frage nur und tippte dann auf meinem Handy herum. Ja, Guthaben war drauf, Telefonieren könnte ich, aber die mobilen Daten waren irgendwie blockiert: 2 Gigabyte täglich bekommt man ja für einen Monat für weniger als 4 Euro. Er wirkte bei allem sehr konzentriert und routiniert. Ich solle mich neben bzw. vor ihn auf die Stufe da setzen, bedeutete er mir.
    Ständig wurde er beim Versuch, mein e Handydaten frei zu schalten, auvon ausschließlich männlichen Kunden unterbrochen, die einzelne Zigaretten oder diese kleinen Folienpäckchen und vor allem das "Pan" kauften- alles für je 5 - 10 Rupien pro Stück.
    Er entschuldigte sich dafür, aber ich sagte, dass ich Zeit habe und betrachtete fasziniert aus der Froschperspektive das Geschehen: wie er auf je eins der grünen Blätter eine hellbraune weißliche Paste schmierte, Zuckerperlen, verschiedenfarbige Pülverchen, etwas Tabak, drüber mit Messer und Mörser zerstoßene "Nüsse" (offenbar Bethelnuss- er gab mir ein Stückle zum Probieren) drüberstreute, nochmal eine dunkle Paste drüber, zum Schluss Pülverchen und dann alles blitzschnell einwickelte, das gerollte Blatt flachklopfte und noch mehrmals faltete. Zum Schluss das Päckchen ordentlich mit einem Grashalm verschnürte... Ich fragte, was er da mache? Dies war eine ganz besondere kulinarische Handarbeit ;-)
    Offenbar ist das eine Art Kautabak für arme Leute, die das - statt zu rauchen- kauen. Sie haben den Mund dann ganz voll für mindestens 10 Minuten und können so auch nicht sprechen. Wenn sie das länger bzw öfter am Tag tun - und das scheint hier in Varanasi besonders üblich zu sein-, sind sie nicht nur über Stunden unfähig zu sprechen, sie werden offenbar ein kleines bisschen" high" (aber nicht so stark wie von Alkohol oder Gras), sondern müssen auch dauernd roten Schleim ausspucken... :-(
    Zurück zum Handy: Er schaffte es leider NICHT - auch nicht mit meinen Versuchen, die deutschen Angaben ins Englische zu übersetzen.
    Er schickte mich dann bedauernd zum Kopierstand schräg gegenüber. Dort dasselbe Spiel. Ich wartete geduldig, bis Telefonate erledigt und alles mögliche - z.B. Daten eintippen durch mich - ausprobiert war: gute 15 Minuten konzentrierter Tätigkeit des jungen Mannes dort: nichts! So langsam wuchsen meine Zweifel. Der Helfer baute die beiden SIM- Karten ein und aus bzw vertauschte sie, reinigte sie - tippte wieder und endlich: YES!!! Große Freude auf beiden Seiten: Take five! Ich gab ihm 50 oder 100 Rupien, die er wirklich nicht annehmen wollte, aber ich bestand darauf. Auch dem Pan- Faltkünstler gegenüber, der schon vorhin jede Bezahlung vehement abgelehnt hatte, legte ich kommentarlos einige kleine Scheine hin- er hatte mir ja den Retter vermittelt! - bevor ich glücklich weiterzog.

    7. Laden finden für Riegel, Kräutertee, Haarfärbemittel, Wasser, Klopapier etc.
    Gleich 2 Shops weiter war einer der üblichen Kioskartigen TanteEmma- Straßenläden. Ich sah verpackte Burgerbrötchen, wollte aber nur eines statt einen ganzen Viererpack.
    Hier gab es natürlich keine Gratislösung meiner Wünsche.
    Aber toll war, dass mir die Ladenbesitzerin im Inneren ihres vermeintlichen kleinen Straßenstandes ihre Vorräte in den fast 3 Meter hohen Regalen zeigte - unglaublich, welche Fülle und Vielfalt von Waren in so einen winzig kleinen Laden passt! Von den ersehnten Kräutertees hatte sie gleich mehrere Sorten der edlen Biomarke zu bieten, die ich schon aus Rishikesh kannte. Und dann tatsächlich auch eine Einmalpackung Haarfärbemittel einer bekannten europäischen Marke ( Garnier o.ä.). Das und Snickers- Riegel machten mein Einkaufsglück perfekt!
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  • Im Karki - die Mutter am Nebentisch wollte ein Foto mit ihren Kindern und mirMein einziges Scheiterhaufen- Foto von FerneErholung von der Verbrennungszeremonie in einem edlen Cafe am Ghatin der Vorstadt außerhalb der Touri-Meile vom Tuktuk- aus

    29.11. ganz "harter Tobak" in Varanasi

    2024年12月1日, インド ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Nachmittag begann ganz harmlos, endete aber wirklich gruselig und gefühlt so dreckig, dass ich nach der Rückkehr ins Hotel ALLES waschen musste, was ich am Körper trug - - inklusive Schuhe und lange heiß duschte. Die Eindrücke ließen sich jedoch nicht abspülen...
    Nach einem Vormittag mit Waschen, Blogeinträgen, Hotel buchen etc traf ich Nikhil um 13 Uhr im Karki, weil ich ihn dort zum Lunch und Bier einladen wollte. Lange waren wir die einzigen Gäste dort und hatten Pasta + Lassi (ich) und Pizza + Bier (er). Als ich eine Mail entdeckte mit der Rückerstattung der Ticketkosten für den Zug am 1.12. ( Begründung: "all seats occupied")., war ich erstmal frustriert. Wo ich die Online- Buchung doch zum 1. Mal ganz alleine bewältigt hatte! Dann war ich aber einfach froh, mit Nikhil am Tisch zu sitzen, der ja die RICHTIGE indische Bahnapp UND das Knohow hat. Er buchte mir also in der kommenden Stunde - ja, das dauert alles (Telefon- und Pass- Nr, alle meine sonstigen Daten, diverse missglückte Bezahlversuche mit meiner MasterCard...) Schließlich bezahlte er meine beiden nächsten Tickets (am 2.12.nach Agra, am 3.12. nach Jaipur) mit seiner Karte und ich gab ihm alles in bar...
    Obwohl jetzt alles nochmal einen Tag später war (früher gab's keinen freien Zug Platz von hier nach Agra), war ich so FROH!!! 🙏 (Das Hotel für den 1.12. zu stornieren und auf den 2.12. neu zu buchen war nun wirklich das kleinste Problem.) Und: so hatte ich noch einen Tag mehr hier in Varanasi, was mir im Grunde Recht war. Wenn das ältere französische Paar hier jedes Jahr 4 Monate verbringen kann, dann würde ich es wohl auch gute 4 Tage aushalten können... 😉👍

    Okay - nun ging's los mit unserer Sightseeing- Tour zu den hinteren Ghats einschließlich des Manikarnika-Ghat mit den vielen offenen Krematorium- Scheiterhaufen. Wir fuhren per Tuktuk zum Ghat davor und gingen Ghat für Ghat weiter zu Fuß stadtauswärts bzw. flussaufwärts. Dabei machten wir gegenseitig diverse Fotos.
    Allerdings ist offiziell am Krematoriumsghat selbst jegliches Fotografieren streng verboten.
    Hätte ich dem Typen, der mich dazu überreden wollte, allerdings Geld gegeben, hätte ich es sehr wohl tun können. Aber sein aufdringliches Drängen nervte mich so, dass ich dankend ablehnte. Die Bilder bleiben MIR sowieso und meine "Follower" sollen selbst entscheiden, ob sie Bilder im Internet ( YouTube?) suchen und anschauen wollen.
    Ein junger "Guide" hatte uns beide nämlich sofort am Wickel und führte uns schließlich nicht nur ZU, sondern mitten IN die brennenden Scheiterhaufen. Die Leichen sind lose in schlichte helle Baumwolltücher gewickelt, aber da man die Körperumrisse sehr gut erkennt und zum Teil Haare oder Füße herausgucken, weiß man meistens, ob es Männer oder Frauen, Jüngere oder sehr Alte sind. Die Zehen der Frauen haben z.B. oft Fußringe...
    Generell tragen die Verstorbenen oft Schmuck. Da die Asche anschließend in den Ganges geworfen wird, gibt es dort offenbar "Goldsucher", die am Ufer und im Wasser nach Gold- oder Silberschmuckstücken fahnden...
    Wir wurden also zuerst an mehreren Barbieren vorbeigeleitet. Die sitzen da und rasieren den männlichen Hinterbliebenen- also engen Verwandten (Kinder, Geschwister) die Kopfhaare vollständig ab. Nun ging es an kleineren Verbrennungsstätten vorbei bis wir am Ende direkt auf der obersten Plattform standen- kaum 1 m entfernt von der ersten Reihe mit etwa 5 Feuern. Dahinter nochmal etwa 3 Reihen... Es war heiß wie in der Hölle, dabei soll das ja der allerheiligste Platz sein, an dem die Verstorbenen DIREKT ins Nirwana kommen, wo sie Moksha ( Erlösung) erlangen. Wer hier verbrannt wird, der / die muss keine Wiedergeburt mehr fürchten. Es geht von hier aus pfeilgrad sündenfrei in den Himmel! Weshalb die gläubigen Familien offenbar aus dem ganzen Land die Leichen ihrer Verstorbenen herbringen. Unser selbsternannter "Guide" erzählte, dass hier ständig 27 Feuer auf einmal brennen, dass eine Leiche mindestens 3 Stunden braucht, bis sie vollständig zu Asche geworden ist und dass am Tag hier zwischen 300 und 400 Leichen verbrannt werden. (Die Rechnung geht SO allerdings nicht ganz auf?) Denn: Der zweite, stadtnähere Verbrennungsplatz Hatichandra ist nur sehr klein - mehr als 3 Scheiterhaufen gab es da nicht, als ich am Tag danach mit Dipa vorbeikam.
    Oben auf die Plattform, wo wir in der "Vorhölle" schmorten, dürfen keine weiblichen Angehörigen hoch - nur Touristinnen wie ich. Denn: Frauen sind zu emotional 😭 und heulen oft. Dann kann der / die Tote nicht gehen, d.h. kommt nicht ins Nirvana.
    JEDER Guide - selbst mein sehr wortkarger Ruderer vom erstem Morgen! - erklärt einem voller Inbrunst, dass 5 Sorten von Verstorbenen prinzipiell NICHT verbrannt werden dürfen bzw. dies nicht benötigen: Kinder unter 10 Jahren, Schwangere, Sadus, Menschen, die von einer Schlange gebissen wurden oder welche, die an ... leiden (habe Krankheit vergessen) Sie werden in den Ganges geworfen und kommen von dort aus direkt ins "Paradies".
    Ich war froh, dass ich schon morgens daran gedacht hatte, wenigstens eine FFP2- Maske mit zu nehmen. Dass der Rauch und Gestank hier mehr als unangenehm waren, brauche ich wohl nicht zu betonen. Über die Einzelheiten, die ich gesehen habe, schweige ich besser...
    Es war ein gruseliges Gefühl, direkt über die Bambus-Bahren zu gehen - also AUF das Holz, den trockenen Dung, die abgewickelten farbenfrohen äußeren Stoffbahnen und Dekorationen der Bahre zu treten, mit denen die Körper her transportiert worden waren. Darunter viele Schichten weicher weißer Asche .
    Die Bambustragen bleiben übrig, weil der eingewickelte Körper am Schluss von der Bambustrage herunter genommen und direkt auf einen Holzstapel gelegt oder gar geworfen wird...
    Sogar Nikhil, für den diese Verbrennungsrituale ja "normal" und nicht weiter irritierend sind, schien hier über das Ausmaß der "Abfälle" etwas entsetzt. Er äußerte sein Befremden darüber, dass das hier angeblich einer der heiligsten Plätze ist, aber gleichzeitig einer der dreckigsten...
    Angeblich wird einmal täglich "aufgeräumt". Meine emotionale Betroffenheit wurde natürlich vom Guide waidlich ausgenützt. Er verlangte von mir eine dicke Spende - angebliche für die Armen, die sich die Kosten für eine Verbrennung (Holz?) nicht leisten können. Ich gab seiner Meinung nach zuerst viel zu"zu wenig' - nur 700 Rupien, sprich 7,50 € woraufhin er voll einen auf moralisch machte und ein Riesendrama veranstaltete: ich sei nur einmal im Leben hier, und würde hier etwas lernen fürs Leben... (Blablabla) Nach weiteren 500 Rupien gab er sich schließlich "zufrieden". Nikhil meinte, dass davon wahrscheinlich nur etwa die Hälfte an die "Armen" gehe. Dipa und ich sind aber überzeugt, dass der Guide ALLES selbst behält. Egal. Sie meinte heute, dass ich mich nicht ärgern solle, weil mein Karma durchs Geben gut sei, seins durch den "Betrug" aber ganz schlecht. ;-)

    Nachdem das überstanden war, klapperten wir alle weiteren Ghats bis zum letzten ab.
    Bei einem Hotel mit hübscher Außengastro tranken wir Capucchino. Am allerletzten Ghat hörten und sahen wir noch bei einer Art " Schüler- Arati" zu. Die jungen Brahmanen werden hier zu Priestern ausgebildet und üben offenbar hier die allabendliche Zeremonie.
    Der Heimweg war dann wirklich nochmal eine Nervenprobe mit Höllenlärm und Gehupe- zu Fuß, per Tuktuk und per Fahrradrikscha. Der arme Kerl, der uns barfuß ! auf seiner Rikscha und eine Teil des Weges zusammen mit weiteren durch Höllenverkehr bugisierte, tat mir echt leid. Ich bezahlte ihn deshalb großzügig Wir waren ja bis zum allerletzten Ghat gelaufen, d.h. hier in die Außenbezirke verirrten sich offenbar kaum Touristen. Es war wirklich wieder eine andere, mir doch SEHR fremde Welt. Ich fühlte mich ein bisschen wie in einem Film - zurück in die Vergangenheit (Teil 2 nach der mittelalterlichen Scheiterhaufen- Zeremonie).
    Wir gingen dann noch kurz am Assighat in einem indischen Terrassenrestaurant Abend essen und verabschiedeten uns dort. Nikhil war etwas wehmütig, weil sein "Urlaub" morgen früh zu Ende geht...
    Und ich glaube - er sagte das auch! - , dass er es besonders heute nett fand, die Zeit mit mir zu verbringen statt alleine. Ich glaube wir fanden uns gegenseitig nett und unkompliziert.
    (Anmerkung: Nikhil erkundigte sich während der folgenden 2 Wochen immer wieder wie es mir geht und schickte mir nun auch Weihnachts- und Neujahrswünsche)
    .
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  • einer von tausenden von Mini-Altären in der Stadt
    bereits halb abgewaschenes Tatoo - später im Guesthouseam übernächsten Morgen - Dipa macht das Foto, weil i-phone-Fotos weniger Falten zeigen, hihi!

    30.11. netter Nachmittag in Varanasi

    2024年12月1日, インド ⋅ ⛅ 24 °C

    Hilfe - hier steht ja weder ein Wort noch ein Bild. Ob ich das jetzt, am 16.12. , noch zusammenkriege?
    Was ich noch weiß: Wegen "dringender" Hausarbeiten wie Wäsche waschen, Haare färben etc kam ich erst spät aus dem Guesthouse. Ging zu Fuß und googlemaps folgend zu dem "Terrakotta- Cafe", das mir Nikhil empfohlen hatte. Dabei kam ich u.a. an einem kleinen, völlig zugemüllten, stinkenden Tümpel vorbei, wo ich wilde Schweine entdeckte. Bisher hatte ich in Indien noch kein einziges Schwein gesehen und nun mitten in der Stadt mehrere ,"wilde", also freilaufende haarige Borstentiere wie bei uns im Wald?
    Ich kam an einem zweiten kleinen "Pond" (Teich) vorbei, der aber ordentlich angelegt, d.h. mit Betonstufen umgeben ist. Leider zu 3/4 zugewachsen von Wasserlinsen. Aber direkt dort ist auch das Terracotta- Cafe im 1. Stock zu finden. Welche Überraschung: ein sehr gemütlicher, freakiger Ort, wo mindestens so viele Inder wie Weiße und heute sogar noch mehr weibliche als männliche Gäste saßen - siehe Bilder.
    Ein neuer Trend (das weiß ich nun von Christa und den Stuttgart Süd- Grünen... ) bei jungen Leuten scheint ja zu sein, dass sie winzige Perlen auffädeln zu Armbändchen. Das wird definitiv NICHT mein neues Hobby, hihi! 😉
    An der Ecke des größten niedrigen Tisches saßen drei junge, weiße (davon 2 blonde) Frauen und taten genau das. Da hier die einzig noch freie Ecke war, ließ ich mich ebenfalls neben ihnen im Fersensitz nieder. Schuhe müssen in solchen Kneipen 😉immer draußen bleiben- besonders bei diesen nur kniehohen, 'orientalischen' Tischchen, wo Polsterbänke oder Matratzen als Sitzmöbel dienen (siehe "Chappal"-Bild vom Karki vom 28.11.).
    Meine Tischnachbarinnen waren Langzeitreisende aus Australien und USA, die schon seit zweieinhalb Jahren in der Welt unterwegs sind. Allerdings zum Teil ein halbes Jahr oder mehr an einem Ort, wo sie dann als Animateurin für Kinder arbeiten oder remote Webseiten erstellen oder...
    Ich bestellte mir hier Pasta und Käsetoasts, Die Toasts teilte ich schwesterlich mit den drei Mädels.
    Anschließend holte ich mir nochmal Geld von dem ATM, den ich ja jetzt kannte, und ging später zurück an den Ghats entlang. Ich kaufte einem jungen Kunststudenten ein kleines Aquarell ab und schlenderte weiter. Zwischen Assi- Ghat und meinem Guesthouse saß eine blondgelockte Touristin an einem Stand mit Ketten etc. und ließ offensiv ihre frisch mit Henna bemalten Hände trocknen. Sie hielt eine Gitarre / Ukulele? im Arm. Irgendwie kamen die Standbesitzerin, die junge deutsche Frau - namens Anna - und ich ins Gespräch. Natürlich wurde ich von der Standbesitzerin gefragt, ob ich nicht auch Hennahände...?
    Na klar, warum nicht. Es gehört irgendwie dazu - selbst wenn man NICHT zu einer indischen Hochzeit eingeladen ist.... Anna stand auf und ging weiter. Es ist die, die im letzten Bild des Instagram-Videos vom 1. Dezember zu sehen ist. Die 28jährige Standbesitzerin stellte sich mir vor: Dipa. Sie sei auch eine Guide in Varanasi. Weibliche Guides gibt's also auch hier!
    Wir vereinbarten für morgen ein Treffen für 8 Uhr, wo sie mich unter anderem zum Hanuman- Tempel führen wollte, den ich eigentlich heute hatte anschauen wollen. Was ich am Rest des Abends machte, weiß ich nicht mehr...
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  • Der "Krankheiten-weg"- und Kinderwunsch-Ganges-BadeortAlte Bibliothek - heute Park zur allgemeinen Rekreation (ruhiger Platz für Yoga, spielende Kinder..)Teich am DurgatempelDurga- Tempel am Durga-TeichMal eine ganz andere Govinda (KrishnasKuh) oder Nanda (Shiva's Kuh) -Darstellung!ParvatiShiva's oder Ramas??? heilige Fußabdrücke, die ehrfürchtig berührt werdenGanz alte Darstellungen von Sita, Rama, der Powergöttin und Saraswati (re, heller), der Göttin der WDER berühmte Lassi-Stand am Asi-Ghat

    1.12. schon morgens 5 Tempel

    2024年12月1日, インド ⋅ ⛅ 24 °C

    Mit meiner Guide Dipa hatte ich mich ja bereits gestern nachmittag auf heute um 8 Uhr morgens am Mahadevi- Ghat verabredet, wo sie ab nachmittags ihren Verkaufsstand betreibt.
    Sie wollte mir am nächsten Tag - also heute! - 5 Tempel zeigen. Ich winkte entsetzt ab und bat darum, nur zu den beiden ältesten gebracht zu werden. Dass es heute früh dann doch fünf Tempel wurden, lag daran, dass wir nach dem ersten, wirklich einzigartigen! Shiva geweihten Mahadevi- Tempel direkt am Ghat an drei anderen Tempeln vorbei kamen (alle im.Umkreis von ca 300 m), bevor wir zum letzten, dem hiesigen "Monkey-Tempel" kamen.. Monkeys hab ich keine gesehen, aber Hanuman ist ja selbst eine Art Affengott. Hier hätte ich theoretisch Bilder machen können, aber es ist Pflicht, am Eingang alle Handies abzugeben. Wieso? fragte ich natürlich. Dipa meinte, das sei bereits seit etwa 7 Jahren so. Besonders Freitags, Samstags und Dienstags (an den 3 Hanumantagen!) sei es so voll, dass die Menschen sich so drängten, dass es gefährlich sei, dass das Handy gestohlen wird oder dass eine Bombe damit gezündet wird. Es gibt auch eine Taschenkontrolle am Eingang plus diesen torartigen "Rahmen", den sie auch an den Flughäfen haben. Jedenfalls ist das einer der ältesten Tempel mit einem unglaublich riesigen alten "Wunschbaum" mit vielen dick zusammengeschnürten "Lianenwürsten". Aber viel spannender war der alte Shivatempel mit einem großen, sehr tiefen Brunnen- der aber vermutlich vom Ganges gespeist wird, da er Zeitweise ( in Monsunzeiten) mehr als doppelt so tief und groß ist. Hierher kommen vor allem umgewollt kinderlose Paare und Menschen miHautkrankheiten oder ähnlichem. Das wusste Dipa genau, weil sie hier in der Hochsaison ( Fest im September - also während des Monsuns) den Menschen geholfen hat, sich nach den Gebeten im Tempel badefertig zu machen,dann ihre abgelegten Kleider zu entsorgen. Alles Alte aus dem vorigen unglücklichen Leben wird hier zurück gelassen...
    Sie zeigte mir Handy-Videos von den MenschenMASSEN, die sich zu Hunderten und Tausenden hier drängen und das Wasser im Innenbecken nicht nur mit ihren Körpern belasten, sondern jeder auch noch kiloweise Gemüse ( kein Obst) opfern sprich ins Becken werfen- ein einziges Wogen von Kohlköpfen, Wurzelgemüse und züchtig bekleideten Menschenkörpern...
    Eine echte Überraschung war dann auch der Rama- Sita- Tempel, Man musste 20 Rupien Eintritt zahlen und ins Obergeschoss gehen: in schreiend bunten Farben und in vielen offenen Bühnen standen, saßen, lagen und BEWEGTEN sich fast lebensgroße Figuren aus dem Rama- Sita- Epos. Da wurde mit Dämonen gekämpft, geheiratet, gesegnet und getrunken... Götter, Menschen, Tiere und alles mit Klamotten, Federn, Haaren etc Disneyland für Göttergeschichten. Für Kinder sicher großartig: gäbe es so was bei uns, wären die biblischen Geschichten sicher auch populärer! Nicht zu vergessen eine weitere wichtige Zielgruppe: die Analphabeten, Sehsveachen und Lesefaulen sprich kaum gebildeten! Wie ich zu meinem Erstaunen erfuhr, war auch die smarte, gut Englisch sprechende, erst 28 jährige Guide Dipa nicht nur Vollwaise und Mutter einer 8jährigen Tochter und eines 6jährigen Sohnes. Nein, sie war selbst nur 1 Jahr in die Schule gegangen und ist totale Analphabetin!
    Ebenso wie ihr älterer Bruder, der von einer Zukunft als Chiropraktiker bzw. als Physiotherapeut träumt. Und jetzt kommt's: Er hat sein komplettes " Wissen" darüber von Youtube- Videos. Auch Dipa sendet und empfängt Whatsapp- Textnachrichten an ihre Kunden auf Englisch und vermutlich auch in Hindi. Sie lässt sich diese in Sprachnachrichten übersetzen und hört sie ab. Ebenso umgekehrt - sie spricht die Antwort, die bei mir dann als Textnachricht ankommt. Ihren Instagram Account bestückt die 8jährige Tochter - jedenfalls die Textpassagen. Schöne neue Medienwelt!
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  • 1.12. Ghat-Impressionen und Großeinkauf

    2024年12月1日〜3日, インド ⋅ 🌙 18 °C

    Am Nachmittag nochmal 3 Stunden (15 bis 18 Uhr) zusammen mit Dipa, die mich genau die Ghats entlang begleitete, die ich bisher noch nicht kannte: vom Assi- Ghat bis zum Haupt- Arati-Ghat für den Abend, dem Dashashwa Medh Ghat, von dem aus Nikhil und ich ja 2 Tage zuvor "stadtauswärts" also flussaufwärts gegangen waren.
    Das Ziel war eine Textilmanufaktur, sprich exportorientierte Firma für Seiden- Pashmina- und Kashmirstoffe, -Schals, -Decken, -Kleider hinter dem großen Dashashwa Medh Ghat. Dipa kennt die Firma bzw. die Besitzer und führt öfters " ihre Touristen" dorthin. Sie behauptete, die Qualität sei besser und die Preise billiger als in den Touristen- Läden oben an der Assi - Road. Und ich muss sagen, dass ich ihr das - inzwischen auch glaube. Das war kein normaler Laden bzw. er war nicht einfach zu finden. Ein versteckter Eingang ohne große Hinweisschilder von der Straße aus. Und innen dann eine Art Stoffgeschäft wie bei uns in Westeuropa vielleicht in den 50-er Jahren. Wieder ein bisschen wie in einem Film. (Wahrscheinlich gibt's aber in Wien, Polen, Tschechien und den Balkanstaaten auch heute noch einige solcher Läden) Nur indische Kunden, soweit ich das sehen konnte. Ich wurde gleich ins Obergeschoss geführt, wo mir der Verkäufer ( siehe Foto 1 ) und sein Helfer ( Foto 2) eine riesige Auswahl von leichten Kaschmirdecken, Pashmina-Schals, und Seidenschals zeigten und erklärten. Da ich mich nicht entscheiden konnte und auch ein paar Geschenke und Mitbringsel haben wollte, kaufte ich - natürlich- zu viel...
    Zu meiner " Verteidigung" bzw. als Erklärung möchte ich aber sagen, dass ich mir genau das vorgenommen hatte:
    Ich wollte mir am Ende der Reise - also eigentlich erst in Rajasthan oder in Delhi- ein paar Sachen kaufen - vorzugsweise solche Schals oder leichte Decken , weil die hier ja hergestellt werden und mit Sicherheit VIEL billiger und besser als bei uns sind. Varanasi ist berühmt für die Textil- Herstellung: 500 000 Personen arbeiten laut dem Stoffhändler hier in Textilfirmen. Vermutlich kriege ich hier bessere Preise und Qualität als in Rajasthan und Delhi. Nun war ich also hier an der Quelle, habe ja aber noch 2 volle Reisewochen vor mir...
    Also nahm ich das Door to Door- Verschickungsangebot des (Export-)Händlers an - geht alles wieder nach Tùbingen zu meiner Mutter. Natürlich nicht umsonst - mit 39 € und angeblich nur 8 - 10 Tagen Lieferzeit aber günstiger und schneller als mein Schuh- und Klamottenpaket aus Pokhara. Aber in beiden Fällen ist Vertrauen angesagt - in die jeweiligen Verschickungs- unternehmen und Transportwege...
    Hier ist der zuständige Gott definitiv Shiva - also: Om namo Shivaya!

    (Nachtrag vom 16.12. : diese WhatsApp habe ich direkt vor meinem Abflug erhalten:
    "We have received a notification from DPD stating that the consignee's address is incorrect. Kindly provide the following details at your earliest convenience to ensure successful delivery:
    Full name of the consignee
    Correct address (including street name, street number, house number)..."

    Somit KÜMMERT sich der Händler immerhin um.meine Sendung!!! Das lässt mich weiter hoffen. Zumal meine Mutter schon vor 1 Woche mein Päckchen aus Nepal erhalten hat! Juhu!
    Das Hin- und Her der Whatsapp-Nachfragen und DHL-Sendungsverfolgung zog sich noch eine weitere Woche hin 23.12. hin: Dipa fragte jeden 2. Tag per Whatsapp, wie der Stand ist und rief auch noch einmal selbst beim Händler an. Der schickte mir ebenfalls neue Nachrichten. Aber erst nachdem ich am 22.12. abends nochmal von DHL angefordert 77 € Zoll per Paypal gezahlt hatte, kam das Päckchen ganz rasch am NÄCHSTEN Morgen (23.12.) schließlich noch vor Weihnachten nach Tübingen in die Gölzstraße. Uff - die letzte offene Frage von meiner Reise ist also auch noch gut gelöst worden! Somit habe ich wirklich keinerlei größere Verluste zu beklagen - im Gegenteil: Auf und über die Schals und Decken habe ich mich ganz besonders gefreut. reue ich mich ganz besonders! Es sind die einzigen etwas wertvolleren Gegenstände/ Mitbringsel, die ich mir in Indien und Nepal geleistet habe. Sonst waren die größeren Ausgaben meistens Kosten für Guides (Kathmandu und Pokhara, oder für Events (Rafting in Pokhara, die 3 Events in Chitwan, d) und am Ende noch die beiden teuren Restaurantbesuche mit prasun und die Ausflüge in Jaipur.
    Apropos: Auch meine Guide Dipa habe ich ziemlich gut bezahlt: Sie bekam für das Tatoo 500 Rupien, für die 3 stündige Morgenführung 2500 Rupien und für die 3 Stunden Ghatbummel und die Vermittlung des Stoffhändlers auch nochmal 2000 Rupien von mir. Somit war sie mit insgesamt 53 Euro für ihre 2 Einsätze wirklich gut entlohnt.
    Ich hatte aber das Gefühl, dass sie das Geld auch nötig braucht: sie hat 2 Grundschulkinder, für die sie Schulgeld und die Schulsachen zahlen muss., da sie auf private Schulen gehen. Die Miete für das Loch, in dem die ganze Familie mit 5 Personen wohnt, kostet 7000 Rupien im Monat. Natürlich verdient ihr Mann als Fitnesstrainer in einem Studio auch, aber nicht sehr viel, wenn ihre Angaben mir gegenüber stimmen. Wovon ich ausgehe.

    Am Abend nach der Rückkehr vom Schal-Einkauf zeigte sie mir noch kurz ihre "Wohnung", die gleich bei meinem Guesthouse um die Ecke war.
    Es ist möglich, dass dies nicht ohne Hoffnung auf mein Mitleid geschah - vielleicht macht sie das öfters mit den Touristinnen, die sie führt.
    Es war eher eine Art Garage als ein Haus: ein ebenerdige Behausung aus Stein, aber mit Wellblechdach. Vorne nur eine Türe zur kleinen Küche, dahinter der 2. kleine Raum - Schlaf- und Aufenthaltsraum für 4 Personen.nen Räumen;:Küche und Schlafraum. Vor der Haustüre lag der Vater ihres Mannes auf einer Liege im Freien. Er ist offenbar nicht viel älter ist als ich, aber kaum noch laufen kann. Er sieht SEHR alt (etwa wie Ende 70) aus und streckte mir die Hände entgegen - es wirkte aber nicht wie eine Begrüßung, sondern wie Betteln. Dipa zeigte mir ein einfaches Geh- und Stehgestell, das sie angeblich erst heute früh für 2000 Rupien (21 Euro) auf dem markt gekauft hat für ihren Schwiegervater - angeblich mit meinem Geld von gestern. Ob das nun stimmt oder nicht: die Armut in dieser "Familienwohnung" ohne Betten und mit einfachsten Kochgeräten und quasi ohne Möbel (kein Tisch, keine Stühle - auch an einen Schrank erinnere ich mich nicht...)war wirklich schockierend. Dipa beantwortete mir meine erstaunten Fragen: der Schwiegervater schläft in einer Nische in der Küche; Dipa, ihr Mann und die Kinder auf dem Boden auf Decken und Matten) im zweiten Raum. Es gibt kein Fenster und keine Isolierung - im Winter muss es besonders nachts eiskalt sein, im Sommer sicher brütend heiß... Dafür sind 75 Euro Monatsmiete hier in Indien wirklich Wucher.
    Jedenfalls dachte ich, dass diese junge Familie das Geld wirklich gebrauchen kann
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  • 2.12. Expresszug nach Agra

    2024年12月2日, インド ⋅ 🌙 17 °C

    Den letzten Morgen in Varanasi - nach der fünften Nacht hier - habe ich endlich wieder mit ein bisschen Yoga auf dem Dach begonnen - kurz vor 8 Uhr.
    Inzwischen bin ich so steif , weil nun schon länger ohne Yoga, Wandern, Radfahren, Schwimmen...- .dass ich morgens keinen Pflug hinkriege - also die Füße dabei nicht ordentlich auf den Boden bringe - von gestreckten Beinen ganz zu schweigen... Schande!
    Dann folgte das unvermeidliche Ritual mit Duschen, Kaffee trinken, PACKEN (wie ich das hasse!). Das hieß heute auch: 2 Sachen aussortieren, da ich ja gestern Zuwachs hatte - eine neue BW-Hose aus dem Textilladen von gestern. Da hatte ich zunächst auch nach leichten Hosen gefragt, aber der Verkäufer winkte erstmal nur ab, weil er offenbar fand, dass ich solche Lapp(alie)n überall kriegen kann. Ganz im Gegensatz zu seinen tollen Pashmina- Schals, hihi...😜 Nachdem ich aber all meine Schals per Kreditkarte bezahlt hatte, warf er mir noch einen Stapel Hosen hin. Ich probierte zwei an, wollte tatsächlich eine davon und bekam sie dann geschenkt. Jedenfalls muss immer was raus aus dem Gepäck, wenn ich was Neues einkaufe... Kurz nach 10 verließ ich mein Zimmer und mein "Kümmerer", der Manager des " Singh-Guesthouse", (der mich unterwegs hier immer anruft, wenn ich erwartet werde oder tagsüber so lang weg bin, dass ER sich Sorgen macht ), brachte meine Reisetasche an die Rezeption.
    Nun erwartete mich um 10.30 Uhr an ihrem Verkaufsstand Dipa , die mir zum Abschied die Rudrafrucht. als Perle zum Umhängen geben wollte. Das tat sie. Als ich ihr vom abendlichen Gespräch mit ihrem Bruder beim Tee erzählte, erfuhr ich: Ja, sie sei tagsüber nun öfters auch in seiner Mietwohnung - besonders, um seine neue 18jährige Ehefrau - sie sind erst seit 3 Wochen verheiratet- in die Haushaltsarbeit einzuführen. Aha - sie haust also nicht ganz ausschließlich in diesem Loch! Und: sie hat sich vor ein paar Jahren selbst ein Stück Land gekauft am anderen Gangesufer gleich hinter der Brücke. Dort wolle sie sich ein, zwei offene Räume für den Sommer drauf bauen, sobald sie das Geld dafür habe...
    Aha! GANZ sooo perspektivlos , wie sie mir gestern bei der "Hausbesichtigung" erschien, ist ihre Lage also nicht. Gleichwohl hart.

    Gerade schrieb ich an meine Lieben:
    ' Ich bin noch im Expresszug nach Agra - noch bis 22.30 Uhr. Der Zug-Service ist hier eher wie im Flugzeug: zuerst kam ein Tablett voller Snacks mit Saft und Tee, später eine gräßliche Tütensuppe zum Auflösen in heißem Wasser mit knallharten "Crissini", dann das Abendessen im Stil von nepalesischem Dal bhat (heißt in Indien Thali), also Reis mit Dhal und Paneer- Curry plus bissle Kartoffelgemüse, das mir trotz Joghurt viel zu "spicy" war und zum Schluss ein super leckerer Eisbecher - mmmh!! Ich sollte mich jetzt um die Taxibestellung per Uber- App kümmern, hab aber bissle Kopfweh und bin müde... Wenn ich es nicht SOFORT hinkriege mit der Buchung, setz ich mich einfach ins nächstbeste und zahle halt viel zu viel... 🙈 (So geschah es...)
    Und morgen früh um 5 klingelt der Wecker und um 6 geht's los - nur 4 Minuten zu Fuß - zum Taj Mahal. Das geht offenbar nur so früh - danach Menschenschlangen und -scharen...
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  • 3.12. Taj Mahal und "Safari" in Agra

    2024年12月3日, インド ⋅ ☀️ 17 °C

    Diese Anlage - dieser Gebäudekomplex- ist wirklich überwältigend! Alle, die mir geraten hatten, hier UNBEDINGT herzukommen, hatten Recht: es lohnt sich!
    Es ist wahrscheinlich eines der schönsten Bau- Kunstwerke der Welt. Und einer, wenn nicht DER meist besuchte(sten) Ort(e) Indiens. Gut, dass heute nicht Freitag ist, denn da ist angeblich geschlossen wegen der Moschee im Inneren, zu der nur die gläubigen Moslems für 2 Stunden am Tag Zutritt haben.
    Es ist erlebbare perfekte Symmetrie in der kompletten Anlage: jedes Gebäude sieht von vorne und hinten gleich aus und die meisten sogar von allen 4 Seiten.
    In der Morgendämmerung und beim Sonnenaufgang zauberhafte An- und Ausblicke. Offenbar waren hier schon unzählige VIPs - Lady Di etc. - und ließen sich ablichten. Für die VIPs gibt es ein eigenes Tor ( Osttor) und ein eigenes Guesthouse - exakt das gleiche Gebäude wie die links vom Taj Mahal gelegene Moschee.
    Unfassbare Handwerkskunst in jedem Detail: alles aus indischem weißem Marmor. Die bunten Blumenintarsien aus Halb- und Edelsteinen - der blaue aus Afghanistan, der rote aus Jemen, der schwarze Stein für die Sanskritschrift (oder arabische Schrift???) aus Belgien importiert etc. Erbaut zwischen 1631 und 1653 - 22 Jahre lang. Für jedes Jahr wurde ein neues rundes Dächle über dem Westtor errichtet - also 2 mal 11.
    Im riesigen Vorhof (fourt court?) 220 Arkaden außenrum - offenbar die "Räume" (nach vorne ganz offen) für die 20 000 Arbeiter, die hier beschäftigt waren - 10 000 am Arbeiten, 10 000 am Ausruhen oder Schlafen. Schon damals mussten sich also viele einen winzigen Raum - also eher einen Wetterschutz?- teilen...Aber Zahlen sind ja sowieso Schall und Rauch.
    Der Guide nannte mir diese, aber ich kannte noch nicht einmal den Namen des Herrschers ( Shah Jahan) oder den seiner dritten Frau (von allen nur "Mumtaz" genannt), für die er dieses immense Mausoleum errichten ließ. Die im Inneren stehenden ( leeren) Steinsarkophage entsprechen den patriarchalen Vorgaben: SEINER ist deutlich größer und höher als IHRER - ausgerechnet HIER also nix mit Symmetrie!!! Immerhin steht IHR Sarkophag genau im Zentrum - also exakt in der Mitte. Shah Jahans andere 2 Frauen sind draußen beerdigt, Mumtaz hat er geheiratet als sie 22 Jahre alt war. Sie gebar 14 Kinder und starb mit 31 Jahren.
    Mein Tuktukfahrer wartet draußen schon seit 10 Minuten - ich muss los - den "Bazar" anschauen... Später mehr.
    Inzwischen sitze ich auf am Rand eines riesigen gepflegten Golfgeländes TOTAL alleine mitten im Herzen der Millionenstadt Agra. Über eine Mauer mit Lücke im Zaun und über einen kleinen Pfad mitten durch den Müll kam ich rein. Mein Tuktukfahrer Kamel meinte hier sei es ruhig, hihi. Dass der Eintritt vermutlich weder erlaubt noch vorgesehen ist, sagte er nicht, hihi! 😉
    Als ich eben aufblickte vom Handy, rannte ein Reh (?) schnell die baumbestandene kurzgeschorene Wiese entlang - immer hin und her. Siehe Video. Aber hinten grasen nun drei Tiere und ich erkenne nicht, welche Art geweihlose Rehe oder Hirsche das sind... Nie gesehen. Wild und scheu jedenfalls. Wenn ich hingehe, rennen sie vermutlich davon.... (Ja, das tun sie.)
    Unglaublich. Auch hier eine große Ruhe und Natur-Ästhetik, obwohl das Dauergehupe und der Motorenlärm unüberhörbar und sehr nahe sind.
    So, das war jetzt meine ganz private Stadt-Safari in Indien!
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  • 3.12. von Agra nach Jaipur

    2024年12月3日, インド ⋅ ☀️ 26 °C

    Da natürlich nicht alle Bilder von heute hier Platz fanden, noch bissle was im Anschluss.
    Zunächst mal die Auflösung des Rätsels um den liebenden reichen Schah im Jahr 1631 und seine dritte, viel zu früh verstorbene junge (!) Ehefrau Mumtaz Mahal. In ihrem Todesalter (mit 31 Jahren) hatte ich grade mal 1 Kind - sie 14! Siehe Foto von der englischen Infotafel.

    Und schon sitze ich wieder im Zug. Mit deutlich geringerem Komfort als gestern, d.h. in einer schlechteren Zugklasse. Da es noch (?) nicht voll ist (25 min nach der Abfahrt), sitze ich nicht beengt. Schon eine Stunde vor Abfahrt konnte ich meinen Sitz, die Lehne und den kleinen Plastiktisch abwischen und desinfizieren.
    Meine - aktuelle- Whatsapp- Kommunikation mit Nikhil, der mir auch dieses Ticket gebucht hat:
    [3.12., 14:09] Katrin: And now I am sitting in the Train to Jaipur: Station Agra Fort, Platform 2, Waggon B1, Seat 65. I hope it will all work... 🙏 Departure in 32 minutes... 😜
    [3.12., 14:11] Katrin: Not so much luxury as in the last train... 😂
    [3.12., 14:19] Nikhil: Haha..I know..this is 3 AC
    [3.12., 14:37] Katrin: You always introduced me in the local Indian culture and in the daily life and death(!) too- even, if you are far away... 🥴🙈
    Nikhil: Haha, India trip is gonna be a good experience for you..no worries 😀😀
    Gerade ist ein junger Mann ins " Stockbett" über mir geklettert. Die ältere Inderin mir gegenüber hatte vorhin noch mit der Anrufannahme Ihres ständig "singenden" Handys gekämpft - jetzt schnarcht sie ausgestreckt auf 3 Plätzen! Der Klingelton ihres Handies ist das berühmte Gajatri- Mantra ( Om bhur...) in einer melodiös gesungenen Version. Das wäre der Traum meiner Yoga- Ausbildungsgruppe!!! Wahrscheinlich aber nur in Indien so einfach installierbar. Oder, Cristina?! 😜
    Apropos Yoga: zu meiner großen Freude lese ich gerade bei Booking.com, dass man im oder bei meinem Hotel in Jaipur morgendliche Yogaklassen buchen kann - hoffentlich stimmt das!
    Bei all dem mich für knapp 39€ pro Nacht erwartenden Luxus und den kommenden, weiterhin sehr touristischen Aktivitäten in Rajasthan ist es wohl gut, dass ich nun hier in der "Volksklasse" Zug fahre, um wirklich auch noch "echtes" indisches Leben mit zu kriegen...
    Gerade kam ein - hier äußerst seltenes Exemplar! - eines weißen, jungen Rucksacktouristen vorbei. Hihi, DAS gibt's also auch noch!
    Im Moment höre ich vier Handygespräche gleichzeitig - alle auf Lautsprecher bzw. mit Earplugs frei gesprochen... Dazwischen kommen im Abstand von längstens 2 - 3 Minuten verschiedene mobile Händler vorbei, die laut rufend " Samoozeee", irgendwas mit " Kotletts" ??? ( Klingt so 😜😂), Chips oder Tee feil bieten
    Dabei bin ich sooo müde von weniger als 5 Stunden Schlaf gestern Nacht... :-(
    Aber: wie Manne schon mal zutreffend hier kommentiert hat: "Schlafen kannst du in Stuttgart". Na dann...
    Eben habe ich die Kür in der Disziplin " Asia- Toilette" erfolgreich absolviert: im fahrenden, rüttelnden Zug in der einfachen Klasse! Hab auch ganz brav mit Metallbecher und Hahnenwasser runter gespült, Hände mit Wasser und mit gebrachten Waschgel gewaschen UND desinfiziert. Dass ich ständig neue Schwämme kaufe, um meine Turnschuhe abends mit heißem Wasser und blauer Wäscheseife abzuschrubben, ist ohnehin schon Teil des Programms.
    Als ich also wieder in mein Abteil zurück wollte, sah ich, dass die Türe des Zuges offen war und ein Mann fröhlich singend im Türrahmen stand. Das hatte ich grade per Video festgehalten, als mir der Schreck in die Glieder fuhr: die Zugtüre hinter mir öffnete sich wie von Geisterhand ebenfalls: Hilfe! Das war dann nochmal eine höhere Gefahrenklasse als im offenen Tuktuk durch einen mehrspurigen Rush-hour- Verkehr zu kurven!
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