Vamos al sur!

October 2023 - June 2024
Pura vida ☀️ Read more
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  • Day 176–179

    Salar de Uyuni - 3 Tage durch die Wüste

    April 17 in Bolivia ⋅ 🌙 0 °C

    Zu 6. plus Fahrer geht es international (6 Nationalitäten an Bord) im Toyota Landcruiser 3 Tage durch die bolivianische Hochebene mit surrealen Landschaften und unerwartet reicher Tierwelt! Zunächst muss aber die Einreise nach Bolivien hinter sich gebracht werden und wir stellen direkt einige Unterschiede zu Chile fest: Jeder Klogang kostet hier und Toilettenpapier muss man meist selbst mitbringen! Alternative ist natürlich immer die Inka-Toilette ;)
    Unser Fahrer Victor bringt uns an Tag 1 zu mehreren Lagunen, dem Geysir "Sol de mañana" und auf dem Weg begegnen uns immer wieder Vicuñas (die wilden und etwas kleineren Guanacos), ein Fuchs und an der farbenfrohen "Laguna Colorada" unzählige Flamingos!
    Die Mittagspause wird an bzw. in thermalen Quellen verbracht. Wir befinden uns die ganze Zeit auf über 4000 m und als sich bei Lisa etwas Kopfschmerzen ankündigen, werden zum ersten Mal die zuvor erstandenen Koka-Blätter ausprobiert (Anleitung siehe unten). Außer Kurzatmigkeit und leichtem Schwindel halten sich die Höhensymptome dann aber zum Glück in Grenzen und wir können auch nachts erstaunlich gut schlafen. Am zweiten Tag stehen vulkanische Steinformationen auf dem Programm, die wir direkt für eine kurze Boulder-Einheit nutzen, bevor uns dann aber schnell die Luft ausgeht. An der nächsten Lagune machen wir Bekanntschaft mit den wilden Wüstenhasen "Vizcacha" und sichten nicht nur das erste Lama sondern erwischen die Herde mitten in der Paarungszeit. Nach einer Nacht im Salz-Hotel (Wände & Bett sind wirklich aus Salz!) steht am nächsten Morgen das Highlight an: Um 5:15 Uhr geht es los zum Sonnenaufgang in der Salzwüste! Unser Guide sucht eine Stelle mit Wasser vom letzten Regen auf, damit wir die Reflexion des Himmels am Boden erleben können. Und tatsächlich gibt es hier keinen einfachen sondern einen doppelten Sonnenaufgang zu bestaunen! Der Rest des Tages geht mit der Isla Incahuasi (Kaktus-Insel umgeben von Salz), dem ersten und einzigen Salzhotel mitten in der Wüste und einer lustigen Fotosession in der Salar vorbei wie im Flug. Als wir nachmittags in Uyuni ankommen, müssen wir uns von unseren lieb gewonnenen Reisebegleitern verabschieden und kümmern uns dann um Unterkunft, SIM-Karten und Weiterreise...
    Anleitung Koka-Blätter:
    Man nehme 15 getrocknete Blätter und stecke sie sich in eine Backe. Dort für ca. 30 Minuten lassen und den Saft schlucken. Die Masse ab und zu etwas kauen. Nach Bedarf neue Blätter nachlegen oder ausspucken. Profis wie Viktor laufen den ganzen Tag mit einem dicken Knubbel in der Backe herum!
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  • Day 179–181

    Potosí - Silber, Staub und Blut

    April 20 in Bolivia ⋅ ⛅ 18 °C

    Auf dem Weg zu unserem nächsten Freiwilligen-Aufenthalt nehmen wir den Weg über die Stadt Potosí, wo wir für zwei Nächte bleiben. Potosí ist die einstmals größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und hat eine sehr spezielle Geschichte. Bereits die Inkas bauten die reichen Silbervorkommen des über der Stadt thronenden "Cerro Rico" ab. Während der spanischen Kolonialisierung wurden sowohl indigene als auch afrikanische Sklaven in die Mienen geschickt und starben dort zu hunderttausenden an der harten Arbeit und den Unfällen. Schätzungsweise stammt ein Großteil der weltweiten Silbervorräte aus den Mienen des Cerro Rico. Noch heute arbeiten dort über 10.000 Menschen unter noch immer prekären Bedingungen, teilweise auch Kinder ab 12 Jahren. Hauptsächlich wegen der Staubbelastung, aber auch wegen der vielen Unfälle, werden die "Mineros" meist nicht älter als 55 Jahre. Wir entscheiden uns dennoch mit gemischten Gefühlen für eine Tour in die Minen, da der wachsende Tourismus eine alternative Einkommensquelle für ehemalige Mineros darstellt. Wir bekommen zunächst Overall, Stiefel und Helm und besuchen dann den Minenmarkt, auf dem sich die Mineros mit Koka-Blättern, 96%-igem Alkohol und dort legal erhältlichem Dynamit eindecken. Dann gehen, kriechen und klettern wir durch eine der kolonialen Minen, in denen aber auch heute noch weniger wertvolle Mineralien abgebaut werden. Wir bekommen von unserem Führer (der dort bereits selbst gearbeitet hat) Einblicke in die Arbeitsweise, die Geschichte, Unfälle & Gesundheitsfolgen sowie über die ganz eigenen Bräuche in der Mine. So beschenken die Mineros z.B. die Teufelsgestalt "El Tio" (der Onkel), im Austausch für Unversehrtheit & reiche Funde. Selbst mit unserem Vorwissen ist die Tour echt harter Tobak und wir sind froh, als wir wieder im Sonnenlicht stehen. Anschließend erkunden wir noch ein bisschen die Kolonialarchitektur und beschließen den Tag (ungeplant) zusammen mit Kris und Sam aus unserem Hostel bei jeder Menge des lokalen Bieres, das durch die Lage der Stadt auf über 4.000 Meter aus der angeblich höchsten Brauerei der Welt stammt. Am nächsten Morgen genießen wir das üppige Hostelfrühstück inkl. Pancakes, bevor wir uns mit einem "Truffi", einer Art Linientaxi, auf den Weg ins 4 Stunden entfernte Villa Abecia machen...Read more

  • Day 181–193

    Villa Abecia - Oliven im Valle de Cinti

    April 22 in Bolivia ⋅ ☁️ 30 °C

    Ein roter Canyon mit mediterranen Klima im Süden von Bolivien: willkommen im Dörfchen Villa Abecia! Wir sind für knappe 2 Wochen bei Juliana und lernen allerlei über Fermentation, Einmachen von Oliven, Tomaten und Essig sowie Kombucha und genießen unsere freie Zeit im großen Garten der Familie alias "Viña", auch wenn hier inzwischen keine Weinstöcke mehr, sondern vor allem Oliven- und Fruchtbäume wachsen. Zum Einkaufen begleiten wir Ju auf den lokalen Markt und bereiten zu Hause allerlei Köstlichkeiten aus frischen und regionalen Zutaten zu. Nur eine halbe Stunde Fußmarsch vom Dorf entfernt besuchen wir in der ansonsten sehr trockenen Umgebung idyllische "Pozas", natürliche Bade-Becken im Bergfluss.
    Die obligatorische Wanderung zum Aussichtspunkt über dem Dorf steht am Sonntagmorgen vor der großen Mittagshitze an. In der zweiten Woche begleiten wir Ju nach Tarija und nutzen die Zeit vor Ort, um an einer Wein-Tour inkl. dem bolivianischen Cocktail "Chuflay" aus Singani und Gingerbeer teilzunehmen und anschließend den städtischen Markt zu erkunden.
    Was Singani eigentlich ist? „Wenn ein feiner Tequila und ein milder Pisco auf einem Bett aus Rosenblättern miteinander liebkosen würden, dann wäre das Liebeskind ein Singani!“
    Auch der letzte Tag in Villa Abecia steht ganz im Zeichen des Weines, als wir die Viña & Bodega "Tierra Roja" von Diego und seinem Vater German, Jus Nachbarn, mit allerlei handverlesenen Rot- und Weißweinen kennenlernen. Welch ein Kontrast zu der Weinindustrie vom Vortag!
    So vergeht die Zeit wie im Flug und mit volleren Taschen als zuvor treten wir ausgeruht und um einige Rezepte & Inspirationen reicher die Weiterreise nach Norden an. Danke für alles, Juliana!
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  • Day 192–194

    Sucre - Die Stadt in weiß

    May 3 in Bolivia ⋅ ☁️ 18 °C

    Sucre! Weltkulturerbe! Weiße Stadt! Und ein Wiedersehen! Aber langsam: Nach einer Nachtbusfahrt kommen wir früh morgens am Terminal an und werden dort von Vale begrüßt, einer sehr guten Freundin von Lisa, die gerade ebenfalls in Bolivien in einem Zahnarztprojekt arbeitet und mit der wir uns hier für das Wochenende treffen. Wir lassen unsere Rucksäcke im Hostel zurück und stärken uns zunächst mit einem Frühstück ganz oben in einem ehemaligen Glockenturm mit einem super Ausblick über die Stadt. Anschließend besuchen wir ein Museum, in dem wir viel über die lokalen, bunten Strick- und Webmuster und deren Herstellung & Bedeutung lernen - sehr beeindruckend! Am Nachmittag gelangen wir nach einer kurzen Suche nach dem geheimen Eingang in ein ehemaliges Kloster, in dem man vom Kirchdach aus die umliegende, in weiß gehaltene Kolonialarchitektur bewundern kann. Nach einer kleinen Kaffee-Stärkung mit unfassbar leckerem Maracuja-Cheesecake degustieren wir zurück im Hostel die handverlesenen Oliven, Guayaba-Marmelade und den Wein von unserem letzten Aufenthalt in Villa Abecia, bevor wir uns trotz einsetzender Müdigkeit nochmal die nächste Bar unsicher machen.
    Ausgeschlafen kommt auch am Sonntag die Kultur nicht zu kurz - wir besichtigen das Anwesen bzw. Schloss eines reichen Silberminen-Investors, der später zum bolivianischen Botschafter in Europa aufgestiegen ist. Den Rest des gemeinsamen Nachmittags schlendern wir durch den Stadtpark und beobachten, wie die entspannten Bolivianer ihren Sonntag verbringen: Eis schlecken, Tretboot fahren und Hüpfburgen für die Kinder! Ein zweiter Maracuja-Cheeseckake dient uns als gebührender Abschluss, und mit vollen Bäuchen tragen wir unsere Rucksäcke durch das nächtliche Sucre zurück zum Busterminal...
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  • Day 196–198

    Torotoro - Auf den Spuren der Dinos

    May 7 in Bolivia ⋅ ☀️ 28 °C

    Ein noch eher unbekanntes Juwel Boliviens befindet sich eine 3 stündige Minibus-Fahrt von Cochabamba entfernt: der Torotoro-Nationalpark (urspr. "turu turu" "Lehm Lehm" in Quechua)! Neben versteinerten Dinosaurier-Fußabdrücken gibt es hier Tropfsteinhöhlen, einen Canyon und weitere urzeitliche Highlights zu entdecken. Dafür braucht man jedoch einen Guide, den man sich hier bis zu sechst teilen kann bzw. muss. Leider haben wir am ersten Nachmittag kein Glück: es sind weit und breit keine Tourinteressierten mehr anzutreffen... Unverrichteter Dinge kehren wir ins Hostel zurück und schauen uns dafür mit Merlin, einem deutschen Mitreisenden, das Champions-League Halbfinale mit dem BVB an! ⚽ Nach einem leicht eskalierten Nachmittagsschläfchen wollen wir uns gerade auf den Weg zu einem Restaurant machen, als ein Stromausfall das ganze Dorf in Dunkelheit versinken lässt...
    Am nächsten Morgen starten wir zu dritt und finden diesmal weitere 3 Mitstreiter für die Tour in den Vergel-Canyon inkl. Badespaß, Wasserfall & Dinospuren! Wir staunen, als unser Guide Felix von mehreren tausend Fußabdrücken im Tal erzählt, die hier ganz aus der Nähe betrachtet werden können. Die Wanderung hält außerdem eine Menge Kraxl- und Kriecheinheiten für uns parat. Abends begegnet uns auf der Straße ein Umzug der lokalen Schule begleitet von einer Big Band, die in Bolivien sehr verbreitet und bisher in beinahe jeder Stadt zu hören gewesen sind.
    Wir verabreden uns mit der gleichen Gruppe für den nächsten Tag, um in einer weiteren Tour die Tropfsteinhöhlen zu besichtigen, die auch blinde Fische, einige Kletterpassagen inkl. Kriechen & Abseilen sowie einen unterirdischen Fluss bietet. Abenteuerspaß garantiert! Zurück im Tageslicht bestaunen wir nochmals den riesigen Höhleneingang und die Möglichkeit, hier in Bolivien diese besonderen Orte in der Natur hautnah erleben zu können.
    Nach einem mexikanischen Mittagessen machen wir uns zurück auf den Weg nach Cochabamba, um uns nochmals mit Valentina zu treffen, die Stadt zu erkunden und einen hohen Berg zu besteigen...
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  • Day 197–202

    Ungeplant lange verweilen wir am Ende in Cochabamba oder einfach "Cocha". Die Stadt wird von Reisenden oft links liegen gelassen und so tauchen wir ein ins bunte und trubelige Leben ohne viele Touristen. Dabei hilft es sehr, dass wir über Valentina und die anderen Zahni-Freiwilligen einige Locals aus Cocha kennenlernen, mit denen wir am Freitag Abend zusammen zu einer Salsa-Tanzstunde gehen. Dort treffen wir auch Merlin von unserer Torotoro-Gruppe wieder! Nach der Salsa-Stunde und zumindest einem Bachata-Lied für Lisa gehen wir mit dem Tanzlehrer noch in eine lokale Billardkneipe, lernen ein bolivianisches Würfel-Trinkspiel kennen und vernichten so das ein oder andere Bier... Weil es so schön war, verabreden wir uns gleich noch für den Sonntag zur Besteigung des Pico Tunari - ein 5000er in der Nähe von Cochabamba! Als kleine Trainingseinheit steigen wir am Samstag die paar hundert Stufen zum Christo hinauf (übrigens größer als das Pendant in Rio!) und besuchen ein Autorennen, das mitten in der Stadt auf gesperrten Straßen stattfindet. Als wir abends Valentina treffen, besuchen wir den Christo gemeinsam gleich nochmal zum Sonnenuntergang - weil's so schön war! Diesmal aber mit dem Taxi, wir müssen ja die Beine schonen ;)
    Neben den eh schon günstigen Taxis entdecken wir außerdem das Truffi-fahren für uns! Mithilfe einer App findet man sich im Chaos der verschiedenen Linien zurecht, wartet ein paar Minuten an der Straße, hält den Daumen im richtigen Moment raus und für 2 BOB (ca. 30 Cent) kommt man im geteilten Minibus an sein Ziel! Mit Ausstiegsservice an jeder beliebigen Ecke!
    Am Sonntag wird es dann spannend: Unsere deutsch-bolivianische Wandergruppe "Sexy Baby Alpacas" teilt sich ein Truffi, das uns bis auf 4400 m bringt. Eine super holprige Autofahrt und schweißtreibende 650 Höhenmeter später haben wir es alle geschafft und stehen (vielleicht den Cocablättern sei dank?) stolz am Gipfel! Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Halt an einer Art Lamafestival (dort vor allem im Kochtopf anzufinden...), und stehen als einzige Europäer bei einer kleinen, traditionellen Folklore-Tanzstunde kurzzeitig im Mittelpunkt der Veranstaltung!
    Der ereignisreiche Tag endet dann aber doch mit einem Wehrmutstropfen, nämlich als sich Lisa von Valentina verabschieden muss und die Weiterreise im Nachtbus ansteht... Wie schön es doch ist, in der Ferne auf ein Stückchen Heimat zu treffen <3
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  • Day 202–216

    La Paz - Paraden, Gondeln & Wrestling

    May 13 in Bolivia ⋅ ☀️ 19 °C

    La Paz, die höchste (Verwaltungs-)Hauptstadt der Welt! Nach einer wegen unangekündigten Bloqueos (Straßensperren als effektive Protestform) äußerst turbulenten Nachtbusfahrt kommen wir müde früh am Morgen an und erkunden zunächst die unmittelbare Umgebung unseres Hostels. Auf dem Hexenmarkt z.B. lassen sich Lama-Föten und andere obskure Ritualgegenstände erwerben. Wir entscheiden uns aber doch lieber für 30 Minuten anstehen und ein sterne-würdiges Mittagsmenü im beliebten "Bolivian Popular"! Mit unserer neuen Bekanntschaft Ilda und Merlin verabreden wir uns für den nächsten hohen Gipfel: den 5.320 m hohen Pico Austria. Spoiler: das dient hauptsächlich der Akklimatisierung, da demnächst ein 6000er auf uns wartet... Trotz der dünnen Luft und heftigem Schnaufen gelingt uns der Aufstieg dank Cocablatt-Hamsterbäckchen und des hoch-andinen Panoramas ganz gut! Wir haben zwar Camping-Equipment dabei, übernachten dann aber doch lieber vor den Elementen geschützt in einem rustikalen Refugio. Irgendwas muss sich Leo dabei eingefangen haben, denn der eigentlich unzerstörbare Bub muss die nächsten beiden Tage mit 39 Grad Fieber und Verdauungsstörungen das Bett hüten, während Lisa La Paz unsicher macht... Kaum genesen, erkunden wir La Paz elegant schwebend aus der Luft: Wegen der Kessellage (ähnlich Stuttgart) verfügt La Paz über modernste Doppelmayer-Liftanlagen als Alternative zu den von unzähligen Truffis verstopften Straßen! Auch nachts ist viel geboten: eine endlose Parade aus Kapellen und Tanzgruppem führt die Generalprobe für ein großes Fest am nächsten Wochenende durch - direkt vor unserem Hotelfenster, wo uns das Schlafen entsprechend schwer fällt... Leicht gerädert steigen wir auch am nächsten Tag wieder in die Gondeln, um den großen Sonntagsmarkt in El Alto zu erkunden und um zuzusehen, wie traditionell gekleidete Cholitas sich beim Wrestling gegenseitig auf die Matte schicken - eine spektakülare Performance! Die letzte Vorbereitungswanderung führt uns ins beeindruckende Valle de las Animas mit seinen nadelförmigen Felsformationen und einem beeindruckenden Ausblick über die Stadt. Nach einem weiteren, schmackhaften Besuch des "Bolivian Popular" wird es ernst: die nächsten drei Tage werden wir La Paz verlassen, um den Huayna Potosí zu besteigen (Inhalt des nächsten Footprint)....
    Am darauffolgenden Wochenende steht auch schon das größte Fest in La Paz vor der Tür - die "Fiesta del Gran Poder". Die ganze Stadt drängt sich in den engen Straßen, um die bunt und aufwändig verkleideten Tänzer zu bejubeln, die unter reichlich Bierkonsum von 9:00 Uhr bis spät in die Nacht durch die Stadt paradieren. Ein Spektakel sondersgleichen! Während Lisa mit Valentina eine Verschnaufpause bei einem weiteren schicken Abendessen einlegt, schaut sich Leo in einem der höchsten Stadien der Welt den 4:0-Erfolg des Heimteams "Bolivar" an. Danach geht's weiter bei der Parade, für die sogar unsere Hotellobby in eine Burger-Braterei verwandelt wird! Dann schaffen wir zwei Helden es aber tatsächlich, kurz hintereinander im gleichen Geldautomaten unsere Kreditkarten zu versenken.
    Aber Ente gut, alles gut: Wir bekommen unsere Karten direkt nach der Rückkehr von unserem Ausflug zum Titicaca-See zurück und sind nach den mehr als zwei Wochen in & um La Paz mehr als bereit zur Weiterreise!
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  • Day 211–213

    Huayna Potosí - Über den Wolken

    May 22 in Bolivia ⋅ ☀️ 0 °C

    Morgens um 9 Uhr steigen wir mit voller Bergausrüstung und 5 weiteren Mitstreitern, Guide und Cholita-Köchin in den Minibus in La Paz... und werden 2 h später am Base Camp auf 4.800 m wieder ausgespuckt, wo wir zum ersten Mal den Berg aus der Nähe sehen, den wir in den nächsten 3 Tagen besteigen wollen! Eine Teilnehmerin aus Malaysia hat sich für die 2-Tagestour angemeldet und startet sofort mit ihrem Guide zum Highcamp. Zum Glück haben wir noch etwas Zeit zum akklimatisieren und starten nachmittags mit unserer sympathischen, deutsch-englischen Gruppe zum Gletscher in der Nähe. Auf dem Plan stehen Geh-Übungen mit den Steigeisen und Eisklettern! Nach dem Abendessen kriechen alle bald in die Schlafsäcke im Matratzenlager im ersten Stock um möglichst viel Schlaf zu bekommen: auf der Höhe gar nicht so einfach!
    An Tag 2 steht nach dem Mittagessen der Aufstieg mit schwerem Gepäck zum Highcamp auf 5.270 m an. Ab jetzt kommen die Cocablätter zum Einsatz! Auf dieser Höhe ist die Luft schon merklich dünner und eine Pulsmessung bestätigt die kontinuierliche Anstrengung für den Körper. Beim Abendessen lernen wir unseren Guide Umberto für den nächtlichen Aufstieg kennen.
    Nach einer unruhigen und eher schlaflosen Nacht wird es um 1:15 Uhr ernst: wir (Leo, Lisa & Guide Umberto) schnallen kurz hinter dem Refugio unsere Steigeisen an und starten in 3er-Seilschaft im magischen Vollmondlicht auf den dadurch gut erleuchteten Gletscher. Ab 5.700 m wird die Luft dann richtig dünn und wir haben bei einer kurzen Pause einen fantastischen Blick auf die Lichter von El Alto in der Ferne. Lange Pausen sind allein wegen der Kälte nicht möglich, außerdem ist unsere Deadline 7:00 Uhr, um auf dem Gipfel zu sein! Also kämpfen wir uns weiter bergauf, Cocablätter in die Backe stopfend, ein Schritt nach dem anderen...
    Das letzte Stück hat es dann nochmal richtig in sich: im Zickzack geht es steil, ausgesetzt und mit vielen Pausen zum Luftschnappen bergauf, bevor dann kurz unter dem Gipfel die Sonne die ersten Strahlen über die Bergkämme schickt. Außer Atem, erschöpft und glücklich kommen wir mit unserem Guide nach ca. 5 h Anstrengung und mentalem Kampf auf dem Gipfel an. Der Huayna Potosí belohnt uns mit relativ milden Bedingungen (-5°C, wenig Wind) und einem wunderschönen Sonnenaufgang auf 6.088 m. Kurz nach uns kommt der Rest unserer Gruppe am Gipfel an und wir freuen uns gemeinsam über das erreichte Ziel. Wahnsinn, unser erster 6000er!
    Lange halten wir es am Gipfel aber nicht aus und nach einigen Fotos in alle Richtungen steigen wir zügig ab, um Platz für die Anderen zu machen, die sich an diesem Tag auf den Gipfel kämpfen. 2 h später sind wir zurück am Highcamp und steigen nach einer Suppe ziemlich fertig die restlichen Höhenmeter zum Basecamp ab, wo landestypisch mit Empanadas und Cola gefeiert wird. Ein letzter Blick aus dem Auto zurück auf den weißen Riesen, auf dessen Gipfel wir noch vor wenigen Stunden gestanden sind... aus dieser Perspektive fast nicht mehr vorstellbar!
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  • Day 216–217

    Lago Titicaca - Mediterrane Vibes

    May 27 in Bolivia ⋅ ☀️ 8 °C

    Sind wir immer noch in Bolivien?! Als wir am Titicacasee ankommen staunen wir nicht schlecht über die schiere Größe des Sees: Wasser so weit das Auge reicht! Nach einem kurzen Mittagessen als Stärkung hüpfen wir zusammen mit Merlin und Valentina auf das nächste Boot zur Isla del Sol. Auf der Sonneninsel soll der Inkagott Inti geboren worden sein, dementsprechend wichtig war die Insel im Inkareich und es gibt einige Ruinen und Tempel zu besichtigen. Wir entscheiden uns für den etwas weniger besuchten Norden der Insel und finden in Challapampa auch recht schnell eine Unterkunft zu viert. Auf Empfehlung unseres Gastgebers machen wir uns nachmittags noch auf zu den nahegelegenen Ruinen, bevor die Sonne untergeht. Was für ein Kontrast zum trubeligen Gewusel in La Paz die letzten beiden Wochen! Die Insel bietet grüne Idylle und türkisblaues Wasser wie in Griechenland - nur zum Baden ist es uns dann doch zu kalt. Unterwegs begegnen uns allerlei Tiere (Esel, Kühe, Hühner, Hunde, Schafe, Schweine) und mit letzteren schließen wir dann gleich Freundschaft. Besonders eine Schweinefamilie am Strand hat es uns angetan und wir verbringen einige Zeit mit Streicheleinheiten, die scheinbar dankend angenommen werden 🐖
    Die Inka-Ruine bei Challapampa ist ein kleines Labyrinth und wir durchstreifen die vielen Gänge und Sackgassen, die noch ziemlich gut erhalten sind. Zurück im Dorf machen wir eine vegetarische Ausnahme und probieren die frische Forelle direkt aus dem See! Sobald die Sonne weg ist, wird es hier auf fast 4.000 m direkt empfindlich kalt, sodass wir ziemlich bald ins Bett kriechen und versuchen uns aufzuwärmen...
    Am nächsten Morgen genießen wir am Seeufer bei schönstem Sonnenschein bzw. unter der sengenden Strahlung (Sonnenschutz ist hier oben Pflicht!) ein Frühstück und machen uns anschließend auf zur Wanderung quer über die Insel, bei der sich immer wieder spektakuläre Ausblicke bieten. Der Süden ist deutlich touristischer und wir finden direkt ein Restaurant für ein Mittagessen mit wunderbarem Blick auf den See und die peruanische Seite in der Ferne. Wir dürfen sogar den von Valentina mitgebrachten bolivianischen Wein öffnen und zum Abschied von Merlin, der noch auf der Insel bleibt, anstoßen.🍷
    Gemeinsam mit Valentina nehmen wir die letzte Fähre zurück zum Festland und steigen in den Bus nach La Paz, wo wir uns ja noch um unsere Kreditkarten kümmern müssen...
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