Malawi
Chitipa District

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Pengembara di tempat ini
    • Hari 14

      Nyika Nationalpark (Teil 2)

      27 Mei 2023, Malawi ⋅ 🌙 16 °C

      Teil 2 ... Ich genieße es, den für heute letzten Zebras und Elenantilopen beim Grasen zuzusehen. Um 3 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Ausgang des Nationalparks. Die Straße ist spektakulär, in zweierlei Hinsicht: die Aussicht und deren Zustand. Es geht 1200 Höhenmeter bergab auf einer Straße, die als Offroad-Parkour durchgehen würde. Zweimal kippe ich um, weil die Steine so groß sind, dass ich das Gleichgewicht nicht halten kann. Ich merke auch, dass ich platt bin. Bis ich das Tor des Nationalparks erreiche fahre ich über 7 Stunden auf meist schlechten Straßen. Jetzt sind es noch 30 km bis zum nächsten Dorf wo ich übernachten will. Ich lasse es laufen, da ich nicht im Dunkeln fahren will. Ich denke immer wieder, dass die immer schlechter werdende Sicht, die Erschöpfung und der Zeitdruck vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen, die perfekte Kombination für einen Unfall ist. Das will man immer vermeiden und kommt doch immer mal wieder in diese Situation. 4 km vor dem Ziel erwischt es mich dann doch. Auf der Schotterstraße fahre ich eher in der Mitte, da es hier deutlich besser zu fahren ist und seitlich immer die Gefahr besteht von der Straße zu rutschen. Der entgegenkommende Motorradfahrer tut es mir gleich. Nur sehen wir uns sehr spät, da wir uns in einer (von mir aus) Linkskurve befinden. Aufgrund der Fliehkräfte kann ich nicht mehr nach links lenken, was bei dem hiesigen Linksverkehr eigentlich der Fall wäre. Also lenke ich nach rechts, um vielleicht so vorbeizukommen, aber zumindest nicht frontal zusammenzustoßen. Der andere Motorradfahrer lenkt aber auch in diese Richtung und erwischt mich am Hinterrad. So fliege ich bei ca. 60 km/h auf die Straße. Als erstes versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen und ruhig zu atmen. Mir ist bewusst, dass meine Wahrnehmung durch den Schock und das Adrenalin nicht voll da ist und ich setze mich erst einmal für ein paar Minuten hin. Ich kontrolliere wo ich mich verletzt habe, aber nur meine linke Hand tut weh und ist etwas blutig. Ansonsten scheint eigentlich alles in Ordnung zu sein. Die starken Schmerzen in der Hand lassen auch nach ein paar Minuten etwas nach und ich hoffe das nichts gebrochen ist. Nachdem ich versucht habe herauszufinden wie es dem Motorradfahrer und der Frau plus Baby die hinten drauf saßen geht (soweit ich das erkennen kann alles in Ordnung) versuche ich den Schaden an meinem Motorrad zu begreifen. Aber ich bin noch nicht ganz bei mir und so erklärt mir ein weiterer Motorradfahrer der zu mir kommt, das mehrere Sachen fehlen. Ich will nur ins nächste Dorf und mich morgen um das Motorrad kümmern. Also fährt ein anderer mein Motorrad, was nur im 5. Gang möglich ist und ich fahre auf einem zweiten Motorrad hinten mit. Inzwischen ist es völlig dunkel und als wir ankommen, lasse ich mir eine Unterkunft zeigen und gehe etwas essen. Danach besorge ich mir mobiles Internet und rufe meine Eltern an. Ich scheine wirklich Glück gehabt zu haben. Meine Entscheidung, nach rechts auszuweichen, hat dafür gesorgt, dass ich „sauber“ auf die Straße geflogen bin und nicht frontal mit dem anderen Motorradfahrer zusammengestoßen bin oder das Motorrad auf mir gelandet ist. Ich habe mir (soweit ich das jetzt sagen kann) nur die linke Hand geprellt, die sich aber schon etwas besser anfühlt und eine leichte Prellung oberhalb der Hüfte am Rücken zugezogen. Am nächsten Tag habe ich gemerkt, dass mein ganzer Oberkörper etwas gestaucht ist, aber das wird sicher in ein paar Tagen ganz weg sein. Nur mein Motorrad hat einige Schäden davongetragen, die aber leicht zu reparieren sind. Von meinen Sachen, von der Kleidung die ich an hatte bis zur Uhr, meinem Handy in der Hosentasche und sonst alles hat nichts auch nur einen Kratzer abbekommen. Wenn man also einen Unfall hat, dann so.Baca lagi

    • Hari 15

      Wie gehts weiter?

      28 Mei 2023, Malawi ⋅ ☀️ 24 °C

      Ich stehe auf und schaue erst einmal, wie sich mein Körper anfühlt. Manchmal spürt man Verletzungen erst mit einer gewissen Verzögerung. Meiner Hand geht es tendenziell besser, aber ich kann sie nicht richtig bewegen. Ansonsten fühlt sich mein Körper etwas verspannt an. Das wird sich im Laufe des Tages auch noch etwas verstärken und ist ein bisschen mit einem Ganzkörpermuskelkater zu vergleichen. Um 7 Uhr treffe ich mich mit dem Typen der mir gestern schon geholfen hat, da er als Mechaniker gleich mein Motorrad reparieren will/kann. Wir besprechen ein wenig, was gemacht werden muss und etwas mehr als zwei Stunden später ist das Motorrad wieder komplett fahrbereit. Einige Teile habe ich einfach austauschen lassen, auch wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Das ist eben das Privileg, das ich im Vergleich zu den meisten Menschen in diesem Land habe, ich überlege nicht, ob ich mir die paar Euro mehr leisten kann, ich kann sie einfach bezahlen. Mit Ölwechsel und einmal waschen kostet mich das Ganze dann um die 45€. Als das geklärt ist, überlege ich gleich weiter zu fahren. Da ich aber meine linke Hand nicht richtig bewegen kann, kann ich auch kaum schalten. Auch wenn es mir nicht gefällt bleibe ich noch mindestens bis morgen und hoffe das meine Hand bis dahin soweit verheilt ist. Ich habe keine Lust irgendetwas anderes zu machen, sonst gibt es eigentlich auch nichts. Und so sitze ich stundenlang im Schatten, genieße es mit meinen Kopfhörern Musik zu hören und telefoniere am Nachmittag mit zwei Freunden. Abends esse ich noch etwas und schaue einen Film, bevor ich ins Bett gehe.Baca lagi

    • Hari 29

      In Richtung Grenze von Malawi

      27 Ogos 2023, Malawi ⋅ 🌬 31 °C

      Es ging gleich am früh am Morgen weiter, da ich die Grenze überqueren wollte und ich schon gehört hatte, dass das Prozedere etwas dauern kann. Tatsächlich ging es auf der tansanischen Seite sehr schnell, auf der malawischen Seite verbrachte ich ca. vier Stunden bis ich mein Visum im Pass hatte.
      Dann ging es in ein shared Taxi. Eigentlich hat das Auto Platz für 7 Personen, aber wir hatten 15 Leute geladen. Allein auf dem Fahrer- und Beifahrerplatz saßen insgesamt vier Personen. Dann in der Dunkelheit noch hoch in die Berge und ich war endlich in Livingstonia angekommen.
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    • Hari 16

      Fahrt nach Karonga

      29 Mei 2023, Malawi ⋅ ☀️ 29 °C

      Zuerst probiere ich aus, was mit meiner Hand möglich ist. Das Greifen klappt schon etwas besser und ich entscheide mich für eine Probefahrt. Das Motorrad läuft gut und auch das Schalten geht halbwegs. Allerdings ist es mehr eine Ganzkörperbewegung um mit der linken Hand die Kupplung zu drücken. Egal, es geht und ich will weiter. Also packe ich meine Sachen und um 11 Uhr fahre ich los. Ich versuche so wenig wie möglich zu schalten und so viel wie möglich mit einer Hand zu fahren. Aber die Straße lässt beides nicht zu. Nach ca. 20 km nehme ich eine Straße die hier immer Schortcut genannt wird. Mir wurde gesagt, dass das mit dem Motorrad kein Problem sei. Jetzt kann ich diese Aussage besser einordnen - mit dem Motorrad geht es, mit allem anderen nicht. Teilweise ist es mehr ein 30 cm breiter Trampelpfad der immer wieder sehr steil und sehr steinig auf und ab geht. An vielen Stellen kann ich nur im ersten Gang und fast mit Vollgas fahren. Jeder Endurofahrer hätte seinen Spaß daran, aber mit einer lädierten Hand ist das alles andere als geschickt. Die Landschaft ist aber super schön und die „Straße“ führt teilweise über Bergrücken in Richtung Malawisee. Als ich irgendwann die Teerstraße erreiche, fühle ich mich wie am Ziel und danach das Fahren darauf wie auf Wolken. Für die insgesamt gut 100km brauche ich über 5 Stunden, Pausen habe ich fast keine gemacht. Der Stundenschnitt wird allerdings durch die ersten und letzten 20km erhöht, da ich hier deutlich schneller fahren konnte. Eine schwierigere Strecke hätte ich mir nicht aussuchen können. Es hat sich trotzdem gelohnt. Alle anderen Strecken wären mindestens 300km lang gewesen und die Aussicht war immer wieder fantastisch. Außerdem bin ich grundsätzlich immer froh, wenn ich solche Strecken finde, die interessanter sind als die einfachen Straßen. Als ich in Karonga ankomme, gehe ich ins erstbeste Hostel. Mehr passiert dann auch nicht mehr.Baca lagi

    • Hari 42

      Ein perfekter letzter Tag in Tansania

      23 Oktober 2018, Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

      Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Boda Boda (Motorradtaxi), Bajaji (TukTuk) oder Daladala (Kleinbus oder PickUp) von A nach B zu kommen ist sogar noch nach 6 Wochen in Tansania jedes Mal ein kleines Highlight für uns.
      Die Daladalas beispielsweise warten solange mit der Abfahrt, bis sie ganz voll sind (macht auch Sinn, denn je voller sie sind, desto mehr verdienen die Angestellten). Und ganz voll muss man wirklich wörtlich nehmen. Jeder Sitz muss mit ein bis zwei Personen besetzt sein und auch der Gang wird vollgestapelt.
      Deshalb gehts auf den Busbahnhöfen auch so wild zu. Die „conductor“, immer in Konkurrenz zu den anderen Fängern, schreien alle Leute an und wollen sie in IHREN Kleinbus zerren.
      Sobald das Daladala dann mal losfährt kehrt erstmal Ruhe ein.
      Bis der übervolle Kleinbus kurz darauf wieder anhält.
      Unter lautem Geschrei werden von außen alle Fenster aufgeschoben und den Passagieren verschiedenste Waren (Zwiebeln, USB-Stick, Popcorn, Geldbörsen, gegrillte Fleischspieße und co) penetrant direkt unter die Nase gehalten. Unzählige Menschen mit Körben, Plastiksäcken, Kindern, Taschen und Eimern wollen sich rausdrängen, wobei gleichzeitig ähnlich voll beladene Menschen von außen reindrücken. Untermalt wird dieser Trubel natürlich noch von der übertrieben lauten Bongomusik.

      Auf diese Weise gelangen wir heute von Mbeya nach Malawi.
      So unser Plan.
      Mal wieder läuft es nicht nach Plan. Aber das ist ja gerade das Schöne an so einem Lodderleben. Wenn man den Dingen freien Lauf lässt und spontan ist, passieren die wunderbarsten Dinge.
      Peter Felix lud uns bei der Felix-Versammlung vor ein paar Tagen zu sich nach Hause ein. Er wohnt in Kyela, einer kleinen Stadt direkt an der malawischen Grenze.
      Da die Daladalafahrt (wie oben beschrieben) äußerst Pole Pole verläuft, kommen wir zwei Stunden zu spät zum Treffpunkt. Peter Felix lacht, als er uns sieht, obwohl er die komplette Zeit in seinem Auto gewartet hat. Er freut sich einfach nur übermässig: „I am so happy, that we finally found us!”
      Wir steigen in seinen Pick up und wissen überhaupt nicht, was auf uns zukommt.
      Alle paar Meter halten wir an verschiedenen Teeplantagen (offenbar ist er Boss einer Teefirma) und an Kaffeepflanzen (früher war er Boss einer Kaffeefirma), dann fährt er uns zu seinem Haus (nur zum Zeigen, was für ein großes tolles Haus er hat). Wir fahren direkt weiter zu einem kleinen Laden (offenbar ist er Boss dieses Ladens) und dann zu einem schicken Restaurant inkl. Bäckerei „Las Tapas“ (von dem er natürlich auch der Boss ist).
      Unglaublich. Mit was für einem Hecht haben wir uns denn da angefreundet?
      Stolz führt er uns in der Bäckerei herum, stellt uns allen Arbeitern vor und wir essen zusammen mit ihm und seinem Bruder Julius Felix das beste Chapati mit Maharage (Linseneintopf), das wir in ganz Tansania hatten.
      Nach dem obligatorischen Bier („I know you Germans love beer!”) will Peter Felix uns zum Grenzübergang fahren. Nach 3 Minuten Fahrt halten wir.
      Was passiert denn jetzt schon wieder? „Now please take a look at Julius’ work.” Also schauen wir uns die Werkstatt von Julius Felix an, wo er Betonblumentöpfe herstellt. Ist schon sehr beeindruckend.
      Aber wenn wir heute noch zum Malawisee gelangen wollen, müssen wir jetzt endlich mal los zur Grenze! Felix wird ganz hibbelig und beendet unsere Werkstattbesichtigung abrupt. Also alle drei Felixe und ich wieder in den PickUp und los Richtung Grenze.
      500 Meter nur noch, verkündet ein Verkehrsschild. Yes! Gleich haben wir es geschafft!
      Da biegt Peter Felix links ab und fährt die Auffahrt zu einem Hotel hoch. „We have to drink one last beer together. Border-beer.”
      Was soll man dagegen auch sagen? Also sitzen wir in dem superkitschigen Garten des Hotels unter einem Limettenbaum und trinken Bier.
      Mittlerweile ist es fast Abend und ich wage es, Felix zu fragen, ob wir nicht einfach hier im Hotel übernachten sollen, weil wir sonst in voller Dunkelheit an den Lake Malawi reisen müssen. Felix ist nicht begeistert, er will unbedingt heute über die Grenze. Die beiden anderen Felixe am Tisch jedoch flippen vor Freude fast aus und wir können gar nicht so schnell schauen, schon führt uns Gambi, der Besitzer des Hotels (natürlich ein Freund von Peter Felix) stolz durch alle (ALLE!) Zimmer. „You must look at each and every room! And then you take the best one!” Offensichtlich sind wir mal wieder die einzigen Gäste. Die Mitarbeiter sind hellauf begeistert, dass sie was zu tun haben, wir dürfen keines unserer Gepäckstücke selbst tragen. Sogar meine kleine Handtasche bekommt einen extra Träger.
      Als nächstes präsentiert Gambi uns seinen ganzen Stolz - den kitschigsten Garten den wir seit langem gesehen haben. Mit dem ersten Rasen, den wir seit langem gesehen haben. Als ich mich gemütlich auf das satte Grün lege und sage: „Ohh that feels like home!“ quiekt er vergnügt und schießt direkt etliche Fotos von mir.
      Vor lauter Freude, dass wir einen Abend länger in Tansania bleiben, holt Peter Felix gleich seine Frau aus der Stadt ab und ohne dass wir auch nur einmal selbst etwas bestellen, wird uns ein Bier nach dem anderen geliefert. Irgendwann findet Peter Felix raus, dass er wie Felix‘ Papa und Felix wie sein Papa heißt. Da ist er völlig aus dem Häuschen und fragt im vollen Ernst, ob sie sich damit beim Guiness Buch der Rekorde bewerben sollen.

      Es folgen etliche weitere Biere, Whiskey und Papayawein.
      Mit glänzenden Augen berichtet Peter, dass er nun schon seit 19 Jahren mit seiner Frau (einer BIG Mama mit dem größten Hintern den ich je gesehen habe) verheiratet ist. Er lächelt sie liebevoll an und sagt zu mir „she used to be portable like you. Now I can’t carry her anymore!” Und alle prusten vor Lachen. Inklusive der Big Mama selbst.
      Wir diskutieren wild darüber, ob man Kässpätzle und Semmelknödel als neuesten Verkaufsschlager auf die Speisekarte des „Las Tapas“ setzen sollte und dass wir Julius’ Betonblumentöpfe in Deutschland vermarkten werden ist eigentlich auch schon im Kasten.
      Am Ende sind wir alle betrunken und ich kann mir gerade noch so einen Satz von Julius Felix merken, den ich trotz oder vielleicht sogar gerade wegen meiner süßen Trunkenheit sehr rührend finde: „Most tourist just make Kilimanjaro and Safari when they are in our country. But you make also friends.”

      Aus unserem letzen Vormittag in Tansania wurde also unsere letzte Nacht in Tansania und ich fühle deutlicher als je zuvor, dass diese bunt gekleideten freundlichen Menschen mich absolut in ihren Bann geschlagen haben.
      Allen voran ihr unbeschreiblich schönes ehrliches Lächeln, an dem ich mich gar nicht satt sehen kann.
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    • Hari 43

      Hallo Malawi!

      24 Oktober 2018, Malawi ⋅ ⛅ 27 °C

      Es ist soweit.
      Wir kommen das erste mal an unsere Grenzen und erleben sowas wie einen Kulturschock.

      Vielleicht liegt es daran, dass die Malawier ärmer als die Tansanier sind oder auch einfach nur daran, dass wir diesen Grenzübertritt mit einem fiesen Kater angehen.
      Es ist unfassbar, aber hier werden tatsächlich NOCH mehr Menschen in die Kleinbusse gestopft als in Tansania. Wir wollen von der tansanisch-malawischen Grenze über Nzuzu nach Nkhata Bay am Lake Malawi.

      Wir sitzen also mal wieder in einem dieser grellbunten Kleinbusse. Direkt neben uns (oder besser gesagt halb auf meinem Schoß) eine Mutti, die ihre zwei kreischenden Babys links und rechts angezapft hat. Einige der Mitfahrer schreien laut und schrill gegen die noch lautere und schrillere Musik an. Alle 100 Meter halten wir an, noch mehr Menschen mit Sack und Pack werden dazugequetscht. Der Fahrer kennt nur Vollgas und Vollbremsung. Weil es so eng ist, steigen Menschen mitsamt Reis- und Bohnensäcken durch die Fensterluken ein und aus. Bei jedem Stopp wieder das für uns schon gewohnte Shopping durchs Fenster, nur ist es hier irgendwie noch aufdringlicher und penetranter. Die Leute um und auf uns kaufen unter lautem Geschrei ein, futtern Eier (die Schalen landen irgendwo auf dem Nebenmann), mampfen fettige Fleischspieße und Pommes aus klebrigen Plastiktüten, schmatzen und reden mit vollem Mund (dabei fliegen Teile des Essens wieder raus) und zutzeln an Plastiksäckchen gefüllt mit Wasser oder giftig aussehenden Flüssigkeiten. Überall dreckige, fettig glänzende Finger. Die Kinder an Bord schreien, boxen mit den Füßen gegen mein Bein, ihre vollen Windeln werden auf dem Schoß gewechselt, es stinkt nach Kinderkacke, Eier, verbranntem Fleisch und altem Schweiß. Jeglicher Müll wird einfach direkt aus dem Fentser geworfen. Die Sitzbank ist so durchgesessen, dass ich eigentlich nur auf den Metallschienen sitze, die bei jedem der unzähligen Schlaglöcher auf meine Sitzbeinhöcker knallen. Aber immerhin habe ich eine Lehne. Felix sitzt die kompletten fünf Stunden ans Fenster gequetscht ohne sich anlehnen zu können. Die einzige Möglichkeit ist, sich an die Knie seines Hintermannes zu lehnen. So wie es sein Vordermann macht.

      Und dann ist da diese eine Frau.
      Die schreit in so einer grässlichen Tonlage, dass uns die Ohren davon wehtun. Felix’ Nerven sind kurz vor dem Zerreißen („Ich würde der am liebsten das Maul stopfen! Nachher sage ich ihr noch, dass sie die hässlichste Stimme hat und dass sie besser nie wieder reden soll!“).

      Bisher fanden wir diese Fahrten ja immer lustig und abenteuerlich.
      Dieses Mal halten wir es kaum aus und wir müssen uns Mühe geben, dies nicht allzu offensichtlich zu zeigen. Immerhin sind wir Gast in ihrem Land und immer auf der Suche nach „authentischen“ Erlebnissen.

      Ich schaue aus dem Fenster und sehe, wie auch schon in Tansania, am Straßenrand immer wieder Stände voller gebrauchter Kleider und Schuhe. Das Meiste davon kommt aus der Altkleidersammlung von den westlichen Ländern, nicht selten treffen wir deshalb auch auf Menschen mit „Deutsche Post“- oder „Junggesellenabschied von Max“-Tshirts sowie mit Trikots vom BVB, FC Bayern München und co.
      Diese Kleiderspenden sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits geben sie ein paar Leuten Arbeit, die die Kleider sortieren und eben am Straßenrand weiterverkaufen. Andererseits kann sich dadurch auch keine eigene Textilindustrie in den Ländern hier entwickeln. Außerdem bereichern sich irgendwelche Zwischenhändler an „unseren“ gespendeten Klamotten. Denn diese verticken die Second Hand Ware dann an die einzelnen Verkäufer, welche Tag für Tag versuchen, mit den Altkleidern ihre Familie zu ernähren. Ein Second Hand BH wird beispielsweise für umgerechnet 4 Cent verhökert.

      Nach 5 Stunden Fahrt kommen wir im „Mayoka-Village“ in Nkhata Bay an. Wunderschön direkt am Lake Malawi gelegen, sind hier einige Stein- und Bambushüttchen in die Klippen gebaut. Das felsig-steile Gelände ist übersät mit meinen geliebten Frangipani-Bäumen und es wuselt vor grellbunten Salamandern.

      Wir werden von den vielen Mirarbeitern superherzlich begrüßt, fühlen uns direkt pudelwohl und schwuppdiwupp ist unser kleiner Kulturschock auch schon überwunden.

      Hallo Malawi!
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    • Hari 70

      Karonga

      9 Julai 2016, Malawi ⋅ ☀️ 30 °C

      Tansania wir kommen!
      Die Fahrt mit dem Bus von Mzuzu nach Karonga verlief problemlos. Der Blick aus dem Fenster auf den blauen Malawisee stimmte uns etwas traurig, denn ab morgen würden wir ihn nicht mehr wiedersehen. Tansania lockt dafür mit seinen grossen Nationalparks, dem Indischen Ozean und vielleicht schaffen wir es ja auf die Tazara (Tanzania Zambia Railways) aufzuspringen.Baca lagi

    • Hari 6

      Chaminade, Leben in Karonga

      13 Julai 2016, Malawi ⋅ ⛅ 20 °C

      Eine Woche waren wir jetzt in Karonga und haben hier viel erlebt. Schon zu Beginn kamen Lehrer der "School of Champions" wie die Chaminade secondary school auch genannt wird, zu uns nach Hause um uns in Karonga willkommen zu heißen. Am nächsten Tag gings dann in die Schule, wo wir uns vor nochmal von Vertretern der Lehrerschaft und dem Direktor, sowie den Schulsprechern begrüßt worden sind und dann uns allen Schülern vorgestellt haben. Danach haben wir eine Schulführung von allen bekommen, in der wir schon in interessante Gespräche verwickelt wurden. Zu dem Internat gehören die Lehrerhäuser, ein Basketballplatz, die Schlafsäle der Jungs, ein Schweine-, Hühner- und ein Ziegenstall, eine Kirche, ein Essenssaal... also kurz gesagt: genug zum anschauen.
      Über die knappe Woche haben sind wir mit den Schülern ins Gespräch gekommen, haben jeweils kleine Vortrage gehalten, die Malawische Hymne gesungen, bei einer Sportstunde mitgemacht, traditionelle Tänze gelernt, hinten auf einem Pick-up mitgefahren, mit Deutschland geskypet und viele neue Leute kennengelernt (bestimmt habe ich noch Sachen vergessen!)
      Außerdem waren wir uns in Karonga noch viel angeschaut, z.B das Museum, den Strand (:D), waren auf einem Konzert von der Musikschule, waren in einer Shnapsbrennerei, Boot fahren, Essen beim Bischof, waren auf einem Markt...
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    • Hari 5

      Fahrt nach Karonga

      12 Julai 2016, Malawi ⋅ ⛅ 17 °C

      Schon ziemlich früh gings weiter über Mzuzu (und den ersten richtigen Supermarkt) nach Karonga. Auf dem Weg machten wir Stopp an einer Kautschukplantage und kauften von einem Mann selbstgemachte Kautschukbälle, gingen ziemlich wackelig und mit Führer (was alle Beteiligten ganz schön lustig fanden) über eine Brücke, die nur aus Ästen bestand und hielten an einem Platz, wo wir eine wunderschöne Aussicht über den Malawisee hatten. Endlich in Koronga angekommen (natürlich nach sechs) saßen wir im stockdunkeln, weil es (mal wieder) einen Stromausfall gab. Also wurden viele Kerzen im Haus verteilt und es kamen Vertreter der Lehrerschaft, um uns Willkommen zuheißen. Nach einem Abendessen ging dann auch irgendwann wieder das Licht und wir konnten die Zimmer untereinander aufteilen und das erste Mal das wunderschöne Haus, in dem wir die nächsten Tage leben werden, bewundern.Baca lagi

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    Chitipa District

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