E1’-Italien-5

March 2023
Die fünfte E1-Tour durch Italien. Auf der Via Francigena von Siena nach Rom.
E1' Tag 194- 206
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  • Day 15

    Rom

    March 20, 2023 in Italy ⋅ 🌧 14 °C

    E1' Tag 206, 13km Pflastertreten in Rom

    Das offizielle Ende der VF ist der Domplatz der Vatikanstadt. Den aber hatte ich gestern nicht angepeilt, sondern für heute aufgespart. Von meiner Unterkunft Domus Helena, die strategisch günstig nahe dem Bahnhof "Roma Termini" liegt, gehts dann heute Richtung Petersplatz. An allen touristischen Hotspots schäumt es vor Menschen, abseits von diesen ist man auch mal ganz alleine unterwegs.
    Meinen persönlichen Schlusspunkt fand ich nicht am Peterdom - dort ist es viel zu unruhig und laut - sondern in der schönen „Chiesa di St.Alphonso di Liguori“. Eine hübsch bunte neugotische Kirche, die ich schon gestern entdeckte.

    Mit dieser kleinen Rundtour durch Rom endet meine Tour auf der Via Francigena. Ein Tag ist zu wenig, um Rom zu erfassen, doch mir hat es gereicht.
    Wenn alles gut läuft, werde ich hier zur rechten Zeit das Band wieder aufnehmen, um weiter Richtung Süden zu wandern.
    Viele Dank für‘s Mitkommen 🤗

    https://www.komoot.de/tour/1056280319?ref=itd&a…
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  • Day 14

    La Storta > Rom

    March 19, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    E1'-Tag 205 | 22km - arrivato!
    Von Strove geht es zunächst für sechs Kilometer entlang der viel befahren Via Cassia Richtung Ringautobahn. Was hat man aus dir altem Weg nur gemacht! Als Wanderer lernt man erneut, Demut zu üben, denn die Bedeutung des Fußgängers in Italien wird einem hier wieder einmal mehr als deutlich gemacht. Ich hätte auch ein Stück mit der Bahn fahren können. Für 1€ wäre ich ruckzuck im Zentrum der antiken Stadt gewesen. Ich hätte es machen sollen! Andererseits hätte ich Jill und Vincent, die beiden Engländer, dann nicht noch einmal getroffen. Die nämlich überholen mich am Ende der Horrorstraße, als ich mir gerade die Hosenbeine hochkremple, denn es wird warm. Was für ein Zufall! Oder auch nicht, schließlich haben wir den gleichen Weg.
    Angenehm plaudernd folgen wir gemeinsam einem schmalem Pfad durch das römische Naherholungsgebietes „Riserva Naturale dell'Insugherata“. Solche Wege haben Seltenheitswert auf der VF, umso erstaunlicher, in der Großstadt auf den naturnahen Weg zu treffen. Schon bald trennen sich unsere Wege wieder, dieses Mal wohl endgültig, wie es bei Wanderern nun mal so ist. Sie gehen die Orginalroute der VF weiter, während ich einen direkteren Weg in die große Stadt wähle. Unwahrscheinlich, dass man sich in der großen Stadt noch einmal begegnet.
    Bald bin ich am Tiber und hier beginnt der Touristentrubel. Frühere Reisende gingen auf der Via Cassia durch das Tor „Ponte Milvio“ in die Stadt hinein, ich aber bevorzuge es, ein Stück am Strom entlang zu schlendern und eine der nächsten Brücken zu wählen, die erst in neueren Zeiten entstanden.
    Laute Musik erregt meine Neugier, so wechsle ich die Flußseite. Mitten hinein in einen Marathon gerate ich. So war die Musik also nicht für meinen Einmarsch in Rom 🙁. Zusammen mit den Läufern geht es weiter zum „Piazzalo Populo“, dem großen Platz mit Obelisken. Die Marathonis müssen einmal rum, entsprechend viele Zuschauer sind hier. Ich ziehe mich lieber zurück auf die Höhen des Piazzale Napoleone Primo, wo ich einen vorzüglichen Ausblick auf Rom und Vatikan genieße. Rom liegt mir sozusagen zu Füßen, doch heute will ich die Stadt gar nicht haben. Die überfüllte Spanische Treppe wieder hinab, strebe ich nach einer erholsamen Kaffeepause meiner Unterkunft zu. Das waren mehr als genug Großstadteindrücke.

    https://www.komoot.de/tour/1055544811?ref=itd&a…
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  • Day 13

    Campagno di Roma > La Storta

    March 18, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    E1'-Tag 204 | 22km - Parco di Veio
    Das Frühstück ist wieder arg italienisch-spartanisch, dafür treffe ich im Frühstücksraum das englische Paar wieder, denen ich gestern auf der VF bereits öfters begegnet bin. Sie haben also auch hier im Hotel übernachtet. Bevor die Bedienung das karge Frühstücksbuffet vollends abräumt, machen wir uns auf den Weg; jeder für sich.
    Heute geht es durch den Nationalpark „Parco di Veio“. Das ist ein Freizeitgebiet der Römer, denn bis nach Rom ist es nicht mehr weit. Da Samstag ist, ist entsprechend viel los, die verfügbaren Parkplätze sind gut gefüllt. Einer der Sportaktivitäten, die die Italiener schätzen, scheint Radfahren zu sein. Mit ihren MTB sausen sie die nahen Berge runter oder schnaufen hinauf.
    Es geht an einem Heiligtum vorbei: „Santuario della Madonna del Sorbo“. Es liegt etwas abseits der VF. Um hinzugelangen, muss man ein wenig aufsteigen. So bin ich überrascht, wie viel hier los ist. Einige der Besucher benehmen sich eigenartig, jedenfalls sieht es für mich als Pilgerlaie so aus. Offenbar ist dies ein wichtiger Ort für sie. In der kleinen Kirche wird gebetet, ein Mann hat Tränen in den Augen.
    Ich ziehe lieber weiter.
    Später treffe ich die beiden Engländer wieder, sie sitzen auf einer Wiese, Bänke gab es zwischenzeitlich auch keine am Wegesrand. Ich geselle mich dazu. Wir plaudern und ich erfahre, dass sie sich ihr Gepäck immer vorausschicken lassen. Ein anderer Wanderer taucht auf, bleibt stehen und spricht uns auf französisch an. Auch ihm bin ich gestern und heute schon mehrfach begegnet. Er hat einen viel zu schweren Rucksack geschultert und sieht fertig aus. Aber er schafft seinen Weg. Bei unserer letzten Begegnung habe ich via Google-Translator mühsam herausgefunden, dass er wie ich in Siena gestartet ist und natürlich auch nach Rom will. Außer französisch spricht er keine andere Sprache, das macht die Verständigung schwierig. So zieht er bald weiter, während ich mich mit den Engländern noch weiter unterhalte. Es ist doch prima, dass es so eine gemeinsame Sprache gibt.
    Den Rest des Weges gehen wir nun zusammen bis Isola Farese, hier trennen sich unsere Wege schon wieder. Sie haben dort ein Hotel gebucht, wo ihr Gepäck wohl schon wartet, während ich mit meinem Rucksack noch drei Kilometer weiter muss, um mein Hotel in La Storta aufzusuchen. Eine schöne Gegend habe ich mir da allerdings nicht ausgesucht. Ich kaufe schnell noch ein paar Lebensmittel für den Abend und ziehe mich in mein Zimmer zurück. Reicht auch für heute! Der Weg war zwar nicht aufregend, aber hügelig.

    https://www.komoot.de/tour/1054182947?ref=itd&a…
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  • Day 12

    Sutri > Campagno di Roma

    March 17, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    E1'-Tag 203 | 26km - Weite
    Die Gastgeber meines B&B in Sutri haben mir als ihren einzigen Gast ein vorzügliches Frühstück bereitet. Zum Abschied geben sie mir mit auf dem Weg, ich würde heute „Weite“ erleben. Ich bin gespannt!
    Aber zunächst muss ich die Straße überleben, die die VF entlang führt. Äußerst schmal und kurvenreich, natürlich wieder keinen Bürgersteig, aber von Autos fleißig genutzt. Ich habe selbst Schuld, ich hätte auch die etwas längere Alternativroute wählen können. Irgendwann aber ist es geschafft, der weitere Weg gestaltet sich entspannter. Bald liegen auch die auf Dauer öden Plantagen, wo die Haselnussbäume in Reih und Glied stehen, hinter mir und - je weiter ich voran schreite, kommt das, was heute Morgen als Weite angekündigt war. Der Blick wird immer offener, kann über Wiesen streifen, auf denen Schafe oder Rinder weiden. Irgendwie erinnert mich die Gegend zunehmend an die Holsteinische Schweiz mit ihrem hügeligen, grünen Wiesen. Wenn, ja wenn da nicht in der Ferne schneebedeckte Berge wären, die die Naturkulisse unwirklich rahmen.
    Highlight dieser Etappe sind die „Cascate di Monte Gelato“, eine Ansammlung kleinerer Wasserfälle an einer ehemaligen Wassermühle. Hübsch anzuschauen, aber nicht spektakulär. Bei mehr Zeit könnte man weiter in den Naturpark Valle del Treja eindringen, vermutlich würde es sich lohnen. Aber ein Fern-Wanderer muss ja immer weiter - und nach Campagno sind es noch ein paar Kilometer.
    Der Ort liegt - wie bisher immer auf dieser Tour - auf einem Berg. Dieses Mal ist der Aufstieg nicht lang, aber überaus steil, dafür fehlt das obligatorische Burgtor. Mauern allerdings gibt es. Der Ort gibt nicht viel her, die Kirche und viele Geschäfte haben geschlossen, bald bin ich auf der anderen Seite wieder heraus. Dort gibt es auch das vermisste Tor und direkt dahinter liegt mein Hotel. Typisch italienisch schaut es aus - Betonoptik halt - aber innen überrascht es mit einem rustikalen Restaurant. Hier wird Fleisch auf offenem Feuer gegrillt. Herr Habeck hätte seine helle Freude!
    Und wie immer der Link zur Komoot- Route:
    https://www.komoot.de/tour/1053046282?ref=itd&a…
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  • Day 11

    Vetralla > Sutri

    March 16, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    E1'-Tag 202 | 25km - viel Haselnuss
    Das Frühstück ist typisch italienisch: süß, aber nicht üppig. Was soll‘s, bis nach Capranica wird‘s schon reichen, dort winken Bars mit Nachschub.
    Die ersten fünf Kilometer hinterlassen bei mir keinen bleibenden Eindruck. Ehrlich gesagt, ich hab sie vergessen. Dann erreiche ich den Rand des Naturschutzgebietes Monte Fogliane. Würde ich jetzt weiter gerade aus gehen, würde ich bald auf den Kratersee Di Vico treffen. Das wäre sicher interessant, aber die VF will nach rechts, den Rand des Waldes entlang und auch ein Stück mitten hindurch. Das ist äußerst erholsam nach der ganzen Pflastertreterei. Endlich auch einmal Schatten, den ich heute allerdings gar nicht brauche, auch wenn die Sonne ihr bestes gibt. Der kalte Nordwind bläst noch und kühlt aus.
    Die Vögel zwitschern und es wäre eine Lust, unbeschwert durch den lichten Wald zu wandern, wenn da nicht alle paar hundert Meter eine wilde Müllkippe wäre. Hauptsächlich Flaschen, mir schlecht verständlich. Es regt mich auf!
    An der Via Cassia, die ich kreuzen muss, ändert sich das Bild. Nun geht es durch ein riesiges Plantagen-Areal. Nussbäume sollen es sein, erkannt hätte ich es nicht. Natürlich wachsen auch derzeit keine Nüsse, nur hier und da treibt erstes Grün. Die meisten Gewächse halten noch Winterschlaf. Auf Dauer sind Anpflanzungen dieser Größenordnung für das Gemüt etwas monoton. Unterbrochen wird das Einerlei der Nußbäumerei nur von den Ruinen eines Klosters. Viel ist aber nicht übrig. Und weiter geht es mit den Nüssen, die mir allmählich auf selbige gehen.
    Dann kommt Capranica. Das wurde auch Zeit, denn ich habe einen Bärenhunger. Der Ort ist gepflegt und schön anzuschauen, aber meine Augen lugen nach einer Bar. Ich werde fündig und mache erst einmal eine ausgiebige Pause. 6€ kostet es am Ende, ich kann‘s gar nicht glauben.
    Und nun kommt der Höhepunkt: in Form eines Singletrails schlängelt sich der sonst so brave Pilgerweg auf einmal ganz wild entlang eines Bachlaufs. Toll! Urwüchsig geht es hier zu, manch umgestürzter Baum ist zu unterklettern. Mir gefällt‘s, endlich mal Action!
    Es hätte noch länger so weiter gehen können, aber schließlich kommt der Pfad in Sutri raus. An der Straße kehrt der Lärm zurück. Ich steige noch auf, durch‘s mittlerweile schon obligatorische Burgtor gehe ich in die Altstadt, besuche schnell noch den recht opulenten Dom samt seiner dunklen Grotte, strebe dann zu meiner Unterkunft, die heute mal außerhalb der Mauern liegt, werde dort auf das herzlichste von meinen Gastgebern empfangen und darf heute als einziger Gast in ihrem kleinen Haus übernachten. Ein gelungener Tag.
    Das Ganze bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/1052251932?ref=itd&a…
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  • Day 10

    Viterbo > Vetrella

    March 15, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

    E1'-Tag 201 | 18 km - Strada Signorino
    Gastgeber Allessandro bereitet auch heute wieder liebevoll das Frühstück. Mit der Unterkunft habe ich Glück gehabt. Zum Abschied macht er noch ein Bild von mir mit Blick auf die Piazza Giuseppe Verdi.
    Dann breche ich auf, gehe noch einmal durch die Altstadt von Viterbo, vorbei auch am Palazzo dei Papi. Heute hat das Museum geöffnet, doch ich gehe vorbei.
    Ich wähle von zwei Alternativen den direkten Weg, lasse damit die Thermen aus (was soll ich da auch?). Was für ein Glück, ich hatte ja keine Ahnung, was mich jetzt erwartet. Kilometerlang geht es nämlich nun entlang einer schmalen Straße, die Strada Signorino genannt wird. Etrusker sollen sie vor langer Zeit in den Tuffstein getrieben haben, nur warum, ist bis heute nicht einwandfrei geklärt. Leider dürfen dort auch Autos fahren. (http://www.viterboinrete.it/joomla/it/monumenti…)
    Nachdem dieser Abschnitt hinter mir liegt, wird es für den Rest der Etappe eher langweilig. Es geht nun entlang der Autobahn und später auf Feldwegen durch Olivenhaine.
    Früh bin ich in Vetrella, zu früh, um in meiner Unterkunft einzuchecken. So steuere ich erst einmal den lokalen Supermarkt an, um den unbändigen Drang nach Trinkjoghurt zu befriedigen. Denn es ist wieder warm geworden, zumindest dort, wo der kalte Nordwind nicht hinlangt.
    Später schaue ich mir noch den Ort an, der auf mich einen etwas abgerockten Eindruck macht. Was man von unten gar nicht wahrnahm: es gibt sogar eine Burgmauer, mit der allerdings nicht pfleglich umgegangen wurde. Überall sind Lücken. Ich würde sagen, der Ort hat sein Potential nicht ausgeschöpft.
    https://www.komoot.de/tour/1051495484?ref=itd&a…
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  • Day 9

    Viterbo

    March 14, 2023 in Italy ⋅ 🌧 13 °C

    E1'-Tag 200.1 | 8 km - Stadtbummel
    Pausentag - mehr als die Hälfte der Strecke ist geschafft! Ich habe mir für die Regeneration die etwas größere Stadt Viterbo ausgeguckt. Ausgerechnet heute soll es regnen und gewittern. Ist das nun Glück oder Pech?
    Nach einem ausgiebigen Frühstück im B&B, das strategisch günstig mitten in der Altstadt liegt, geht’s in die Centro Storico. Ich schau‘ mir die Stadtmauer an, viele der zahlreichen Kirchen, die Kathedrale, Plätze und Gassen. Am Palazzo dei Papi, dem Palast der Päpste, scheitere ich dann. Ich wollte ihn mir von innen anschauen und damit den stärker werdenden Regen abwettern, doch das klappt nicht. Das Museum hat geschlossen, weil heute Dienstag ist. Ich vermute, ich habe etwas verpasst.
    Also zurück in mein kuscheliges B&B, auf‘s Ohr gelegt und dem Regen gelauscht. Schließlich ist ja Pausentag.
    Mehr Bilder zur Stadt:
    https://www.komoot.de/tour/1050821872?ref=itd&a…
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  • Day 8

    Montefiascone > Viterbo

    March 13, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    E1'-Tag 200 | 19 km - La Via Cassia antica
    Heute wird es ein Spaziergang werden - nur halt mit Rucksack. Aber den spüre ich schon gar nicht mehr. Es geht von Montefiascone hinab in ein grünes Tal, auf dessen anderen Seite am nächsten Hang Viterbo klebt. Die Strecke wäre unaufregend zu nennen, wäre da nicht die Via Cassia antica, jener steinerne Weg, der hier vor 2.000 Jahren gebaut wurde. Drei Meter ist er breit, war Heer- und Handelsweg. Auch Pilger nutzten den Weg seit alters her. Und heute marschiere ich hier lang. Manchmal muss ich einem Auto weichen, denn die alte Steinstraße wird immer noch benutzt. Erstaunlich, dass dieser meisterlich handgefertigte Weg aushält, wofür er nicht geschaffen wurde. Als ich die Bahnlinie per imposantem Tunnel unterquere, ist die steinerne Via Cassia plötzlich weg - und taucht auch nicht mehr auf. Merkwürdig! Es scheint fast, als würde sie unter den Schienen weiterlaufen. Zuzutrauen wäre es den Italienern.
    Der weitere Weg ist unspektakulär, derweil die Sonne fast schon zu warm vom makellosen Himmel scheint.
    Am frühen Nachmittag bereits laufe ich durch das Burgtor von Viterbo und checke flugs in meinem B&B ein. Da ich morgen einen Pausentag eingeplant habe, verzichte ich auf einen Stadtrundgang, hole mir nur geschwind noch eine Citymap und einige Ratschläge von einer netten Dame in der Tourist-Information und gehe dann rasch was bei McDonalds essen. Ich hab‘ nicht immer Lust, mit hungrigem Wanderermagen auszuharren, bis die italienischen Restaurants sich bequemen, ab 19 Uhr zu öffnen. Das Essen ist wie immer beim Fastfood-Restaurant, aber die Verständigung ist doch schlimmer als sonst. Keiner der Angestellten spricht auch nur ein Wort Englisch, als ich eine Falschlieferung moniere. Da muss ich wohl noch ein wenig italienisch üben, um klar zu kommen.
    https://www.komoot.de/tour/1050259294?ref=itd&a…
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  • Day 7

    Bolsena > Montefiascone

    March 12, 2023 in Italy ⋅ 🌙 11 °C

    E1'-Tag 199 | 17 km - SIC Monti Vulsini
    Das Frühstück im Hotel Royal ist üppig und etwas mehr Zeit lassen kann ich mir auch. Es wird ja nur ein Spaziergang werden, denke ich noch, als ich starte. Doch ganz so ist es nicht. Nach beschaulichem Schlendern am heute klaren See geht es hinauf in das Schutzgebiet Monti Vulsini. Das sind die Berge, die den Kraterrand der Caldera bilden, die einst durch Vulkanausbrüche entstanden sind. Der Bolserasee füllt die eingestürzten Magmakammern. Der Vulkan ist glücklicherweise lange schon nicht mehr aktiv.
    Kaskadisch geht es hinauf und gelegentlich wieder hinab, immer höher. Rechterhand der schöne Blick auf den runden Vulkansee, der heute herrlich blau in der Sonne liegt. Es geht auf schmalen Pfaden und Waldwegen immer höher hinauf bis zur Via Cassia, wo heute am Sonntag Motorradfahrer auf ihren Maschinen vorbei flitzen. Lange hört man sie röhren, wenn sie hochtourig durch die Kurven fliegen. Doch bald biege ich ab und es wird wieder ruhiger, während der Weg mich immer weiter hoch (und zwischendurch auch wieder runter) meinem heutigen Ziel näher bringt.
    Der Weg war zwar anstrengend, aber nicht sehr lang; so bleibt Zeit für die Besichtigung der Burg Rocca dei Papi - Felsen der Päpste. Hier residierten einige Päpste, bevor sich die Vatikanstadt als Papstsitz manifestierte. Sehr hoch liegt die Burg, die einige Male erweitert wurde, um gegen immer neue Waffen zu schützen und doch ist heute nicht viel mehr übrig als eine Ruine. Einer von vier Türmen ist erhalten geblieben, man kann ihn besteigen. Von oben hat man eine herrliche Rundumsicht. Ich blicke nach Norden über den See, woher ich kam und dann Richtung Süden nach Viterbo, das gar nicht fern scheint. Dorthin geht’s morgen.

    https://www.komoot.de/tour/1049485600?ref=itd&a…
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  • Day 6

    Acquapendente > Bolsena

    March 11, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    E1'-Tag 198 | 23 km - Lago di Bolsena
    In der Herberge gibt es italienisches Frühstück: Zwieback, Kekse, Marmelade. Als Highlight ein Joghurt. Alles in Plastik verpackt. Ich will nicht meckern, denn der Kaffee ist gut.
    Heute wird es eine einfache Etappe werden, denn die Hügel liegen hinter mir, die Schönheit der Toskana allerdings offenbar auch. Es geht auf Feldwegen durch plattes Agrarland. Manche Felder sind schon grün, andere umgebrochen. An manchen Feldrändern ist das Gras braun und tot. Wird hier Glyphosat ausgebracht? Ich hatte Ähnliches schon vorgestern auf riesigen Federn in der Crete Senesi beobachtet. Ich nehme mir vor, abends darüber zu recherchieren. Man braucht ja etwas in der Unterkunft zu tun.
    Meine Gedanken schweifen ab. Mir scheint einmal mehr, als würden die Italiener nicht sehr sorgsam mit ihrer Umwelt umgehen. In den Städten riecht es nach Rauch, es liegt viel Müll in der Natur, etc. Aber ich möchte nicht urteilen…
    Ich komme in den Ort San Lorenzo Nuevo; er liegt etwa auf halber Strecke und reißt mich aus meinen Gedanken. Mir ist nach Kaffee und Croissant, aber die Bar am Marktplatz macht keinen einladenden Eindruck. Lieber besuche ich die Kirche, vor der gerade Markt ist.
    Als ich wieder auf die Straße trete, nieselt es. Irgendwie ist das Wetter umgeschlagen, während ich in der Kirche saß. Eigentlich sollte ich hier einen ersten Blick auf den Lago di Bolsena erhaschen können. Doch ich sehe - nichts. Nur Nebel, wo der See sein sollte.
    Weiter geht es unter‘m Regenschirm. Eine segensreiche Erfindung, auch für Wanderer. Jedenfalls, wenn es windstill ist wie jetzt. Man spart sich, die Regensachen überzuwurschteln.
    Der Weg führt sanft bergab, meistens jedenfalls. Ganz allmählich nähere ich mich Bolsena, meinem heutigen Etappenziel. Es liegt unmittelbar am See und ist offenbar ein Badeort. Zumindest im Sommer, im März ist hier nicht viel los. Die Route führt mich durch die Innenstadt, vorbei an einer kleinen Burg am Wasser, durch enge Gassen und dann eine neuzeitliche, doch stattliche Pappelallee runter zum Wasser. Der See ist fast kreisrund, das konnte ich schon vorher sehen, als es aufklarte und der Niesel aufhörte. Es ist ja auch ein ehemaliger Vulkankegel. In einem Restaurant am See sind ein paar Menschen, sonst ist auch hier nicht viel los. Mein Hotel, das Hotel Royal, liegt auch hier. Ich checke ein und frage nach einem Kaffee; ich habe den ganzen Tag nur einen Energieriegel gehabt. Gibt’s nicht. Auch das Restaurant hat abends nicht geöffnet, wird mir gleich verkündet. Überhaupt scheint das Haus seine besseren Zeiten schon hinter sich zu haben - aber wer weiß, wie es in der Saison wirkt.
    Das Gute daran: ich gehe abends noch einmal in den Ort, bummle durch die Straßen und finde eine Trattoria Tipica. Die Karte gibt es nur auf italienisch. Google Translator hilft bei der Übersetzung nicht viel weiter. Aber es ist lecker, was ich bekomme 😋. Und offenbar ist das Restaurant gut, denn um mich rum sammeln sich nur Einheimische. Italienisches Stimmengewirr. Es ist ja auch Samstag.
    Viva Italia!
    Die Route bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/1048576026?ref=itd&a…
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