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- Nov 29, 2023
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 400 m
- ThailandChiang Rai19°54’17” N 99°49’49” E
Nordthailand: Chiang Rai
November 29, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C
Etwas "langweilig" ist es schon, mit dem Flugzeug anzureisen. Eigentlich hätte es mich sehr gereizt mit Bus und Bahn auch die Orte zwischen Siem Reap und Chiang Rai zu erkunden. Doch die meisten Fernbusse ab Siem Reap steuern direkt Bangkok an, was ich nicht wollte. Zudem ist ja das Ziel, Aurelio wieder einzuholen.
Die Stadt Chiang Rai ist nicht besonders schön. Die Häuser sind einfache, lieblose Bauten und oft vergittert oder mit Metallrollos verschlossen, wenn die Restis oder Läden nicht geöffnet sind. Es gibt auch keine hübsche Innenstadt. Das einzige, was mich fast allabendlich in den Bann zog, war der Night Bazaar. Neben Touri-Verkaufsständen, gab es einen überdachten Streetfood-Platz mit Livemusik. Für kaum Geld konnte man hier essen und trinken und das Treiben beobachten.
Als erstes machte ich einen Ausflug mit Bus zum weissen Tempel. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten, irgendwo wird man abgesetzt und danach sind es fussläufig noch 2 Minuten bis zu dieser beeindruckenden Tempelanlage. Sie ist ein bisschen mein Ersatz für die verschneite Schweiz. Der in gänzlich weiss und funkelnd silbernen Steinchen gehaltene Tempel wirkt wie aus Schnee und Eis.
Das andere Pendant nennt sich blauer Tempel und ist, ja richtig geraten, ganz in Blau und Gold gehüllt. Dieser erreicht man am besten mit einem Mototaxi oder Velo und kostet nicht einmal Eintritt.
Dann gibt es etwas weiter nördlich der Stadt, wo bereits die ersten Hügel die Landschaft formen, eine 90-Meter hohe Bhudda-Statue, in der mit dem Lift bis ganz nach oben gefahren werden kann. Daneben befindet sich nochmals ein weisser aber längst nicht so prachtvoller Tempel und eine Pagode. Ich bin extra gegen Sonnenuntergang hingefahren habe etwas gewartet, bis alles schön beleuchtet war.
Highlight war jedoch die über mein Hostel geplante Trekkingtour zu den Bergdörfern, die im Lamnamkok-Nationalpark liegen. Auch wenn das Team im Hostel superfreundlich, offen und hilfsbereit war, so wusste ich doch nicht genau, was mich erwartete. Zuerst fragte ich mich, ob ich wohl mit Trekkinghosen, -schuhen, Ersatz-T-Shirt, Hoodie und Rucksack übertrieben habe? Aber ich sollte es noch herausfinden. Der Guide war ein Verschnitt aus thailändischem Jack Sparrow auf Cannabis. Ein humorvoller, geselliger und zabbeliger Typ, der offensichtlich gut vernetzt ist bei den Locals. Auf dem Weg zum NP stoppten wir noch für Einkäufe beim Fleisch- Gemüse- und Gemischtwarenladen. Danach gings zum Ausgangspunkt, wo ein Securitydog (wtf?) zustieg. Da wir schon verspätet waren, fuhren wir noch einen ersten Teil. Der Securitydog hatte allerdings keine Lust, uns (Vietnamesin aus USA, mir und dem Guide) zu begleiten und blieb beim Auto. Wir steuerten auf einem schmalen Pfad direkt auf den Dschungel zu. Nicht lange, und ein Schwarm Moskitos begleitete uns. Obwohl schwülwarm, zog ich meinen dünnen Hoodie an, Kapuze über die Mütze gezogen. Sah idiotisch aus, nützte aber. Der Guide zeigte uns viele interessante Dinge z.B. dass der innere, weiche Teil von Bananenbaumstämmen resp. -Ästen essbar ist. Er liefert viel Flüssigkeit und wird beim Kauen zu einem natürlichen Kaugummi. Gerade, wenn es an Frischwasser mangelt, sei dies nützlich zu kennen. Oder er bastelte uns Chopsticks aus Bambus. Unser Besteck (aha) für das Mittagessen und als Souvenir. Beim ersten Dorf war mir auch klar, weshalb wir einkaufen gingen. Er wusste genau, wer was mag und so tauschte er kleine Gefälligkeiten unter den Locals aus, dafür durften wir fotografieren und einen Blick in die Häuser erhaschen. Die Wanderung dauerte noch an. Irgendwann bekam ich echten Kohldampf. Es war ja auch schon 13Uhr. Doch irgendwie kamen wir nicht vorwärts und er wurde immer lustiger und gesprächiger und brauchte mehr Pausen als wir.. ach! Was hat er wohl geraucht?! *Facepalm*
Endlich kamen wir an einem einfachen Unterstand mit Feuerstelle an - mitten im Urwald. Es war nun Jungle-Cooking-Class angesagt. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Wir haben Klebreis, Gewürzpoulet und Rührei mit Kräutern, Zwiebel und Tomate in Bambusrohren über dem Feuer gegahrt. Dazu knusbriges Schweinefleisch am Spiess. Gegessen mit den Chopsticks auf Bananenblättern. Ja, der Guide ist wahrlich ein Jungleman. Aus selbstgefertigten Bambus-Shotbechern gab's noch Reiswein. Gegessen haben wir letztlich um 15Uhr. ;-)
Danach gings weiter zu einem Wasserfall. Unterwegs hat er uns Stirnbänder aus Blättern und einen Selfiestick aus einem Ast gefertigt. Es war wirklich witzig. Und das schöne war nun auch, dass die frühe Abendsonne die Landschaft in zarte, warme Farben tauchte. Die ganze Wanderung war letztlich über 12km lang. Zuguterletzt schnitzte er uns noch zwei Bambusbecher als Souvenir mit unseren Namen in Thaischrift. Echt cool und unvergesslich.
Bald geht die Reise weiter nach Chiang Mai, welche nur etwa 5 Autostunden von Chiang Rai entfernt liegt und als kulturelle Hauptstadt Nordthailands gilt.Read more
Hallo Töchti, ich habe mich über deinen Reisebericht echt amüsiert. Viel Spass und Interessantes wünsche ich dir weiterhin. Mam [SMam]