Ich hatte Angst, unbeschreibliche Angst. In jeder Kurve hatte ich das Gefühl zu rutschen. Mein Kopf spielte verrückt, in manchen Situationen flossen Tränen, ich anderen unerbittliche Wut. Es machte kein Spaß!! Ich wollte einfach nicht mehr. Ich hatte genug Adrenalin, genug mein Leben für das Motorrad fahren zu opfern! Der Tag endete mit einer maximalen Geschwindigkeiten von 40km/h.
Ich hoffte, die nächsten Tage werden besser. Mit dieser Geschwindigkeit würde es noch Wochen dauern bis wir wieder zu Hause ankommen würde.
Außerhalb des Kosovos wurde mein Fahrgefühl besser, aber keineswegs gut. Ich hatte immer noch Respekt mich in die Kurven zu legen oder ein zügiges Fahrttempo an den Tag zu legen. Doch die Landschaft und die Tatsache, dass beim Motorrad fahren der Weg das Ziel ist, machte die Fahrt erträglich, fast schon unvergesslich. Ich fing an meine Geschwindigkeit zu akzeptieren und die Natur um mich herum zu genießen. Letztendlich konnte ich an der Situation nichts ändern und musste hoffen, dass es durch Kilometer und Kilometer besser wurde.
Es wurde besser 🥳🥳
Endlich konnte ich die Fahrt Richtung Norden wieder genießen! Keineswegs war die Angst völlig verflogen, aber mich verfolgte nicht mehr in jeder Kurve das Gefühl gleich umzufallen.
Müsste ich mich entscheiden, welches der Länder, die wir mit dem Motorrad durchfahren haben, zu meinen Lieblingsländern gehören sollte… könnte ich mich nicht entscheiden 🤷🏽♀️ dieser Teil Montenegros war einzigartig, unfassbar und einfach nur wunderschön.
🌧 Oh Gott 🌧 Oh Gott 🌧 Oh Gott 🌧
Heute fuhren wir über 300 km und der Wunsch nach einem fahrenden Dach war unerträglich. Heute regnete es nur einmal und das den ganzen Tag, teilweise aus Kübeln und ununterbrochen. Unser Ziel war Mostar und das wollten wir auch unter allen Umständen erreichen. Kurz vor Mostar … Hoffnung … der Himmel öffnete sich und es wurde spürbar wärmer.
Wir schlenderten am Abend noch durch die urigen und wirklich sehenswerten Gassen von Mostar.もっと詳しく
Heute stand einer der längsten Etappen auf unserem Plan. 350 km fuhren wir Richtung Kroatien, in dem Land wo die Übernachtungen wieder teurer wurden und der Tourismus spürbar anstieg.
Ruhetag
Wir machten einen Abstecher in den Nationalpark Plitvicer Seen. Auch wenn ich mir über die komplette Reise keinen einzigen Namen der uns begegnenden Sehenswürdigkeiten gemerkt habe, konnte ich mir diesen Nationalpark merken.
Warum?
Die Gastgeberin unserer Unterkunft empfohl und die Tickets online zu kaufen. Der Onlinekauf gestaltete sich schwieriger als gedacht. Einige Uhrzeiten waren für den Folgetag bereits ausverkauft und die Homepage akzeptiere lediglich eine Kreditkarte. Nach einigen Fehlversuchen hatte ich aber die Eintrittskarten erfolgreich gekauft 💪🏽
Etliche Wasserfälle, unvorstellbar blaues und glasklares Wasser, mit vielen Wandermöglichkeiten bietet der älteste und größte Nationalpark Kroatiens. Die Hauptattraktion des Parks sind die 16 miteinander verbundenen Seen, die eine Länge von ca. 7 km und ca. 135 m Höhendifferenz vorweisen. Es gibt verschiedene Wanderungen und für jeden Geschmack ist das Richtige dabei. Der Nationalpark lohnt sich. Für ein gemütliches Durchschlendern und die große Runde benötigten wir ca. 3,5 h.もっと詳しく
Die Nacht von gestern auf heute war ein Albtraum. Der Abend gestern starte mit Appetitlosigkeit und Magenschmerzen, gefolgt von Übelkeit und Kopfschmerzen. Die Nacht wurde unerträglich. Selten liege ich zwecks Schlaflosigkeit wach. Aber in dieser Nacht kämpfte ich mit Erbrechen und Durchfall. Es war der absolute Horror. Am nächsten Morgen wurde es besser, aber noch weit von hervorragend entfernt. Jules besorgte mir die nötigen Medikamente in der Apotheke, damit ich den Tag auf dem Motorrad überleben konnte.
Wir änderten unsere Route, wichen ab, von der eigentlich geplanten Route und fuhren auf den schnellst möglichen Weg nach Hause.
Nach 230 km war es vermutlich leichtsinnig, ich konnte mich kaum mehr auf dem Motorrad halten, ein Windstoß und ich wäre einfach umgeflogen und liegen geblieben. Ich brachte meinen Körper in den letzten Jahren oftmals an die Grenze, aber diesmal war der Akku leer…. kraftlos stieg ich vom Motorrad ab und wollte den restlichen Nachmittag/ Abend nur noch schlafen.
Nach fast 24h war das schlimmste fast überstanden. Lediglich mein Magen an feste Nahrung zu gewöhnen, verfolgte mich noch weitere Stunden.もっと詳しく
Die Leere in meinem Magen, forderte Kraft und Konzentration. Trotzdem ging es steil bergauf. Trotz allem blieb der Spaß nicht auf der Strecke. Wir verfolgten weiterhin den relativ direkten Weg Richtung Heimat. Die Zeit verfolg und bald mussten wir beide wieder arbeiten bzw. unseren neuen Job antreten.
Nach 380 km entschieden wir uns in Österreich, kurz vor der deutschen Grenze zu schlafen. Morgen endet die Tour. Unfassbar!!もっと詳しく
Geschafft!
Überglücklich und mit so viel Erfahrung reicher, steht mein geliebtes Motorrad wieder in der Garage und wartet nun auf ihrem Einsatz im nächsten Jahr. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, trotz all den Höhen und Tiefen ist und bleibt das Motorradfahren eine Leidenschaft. Mit Sicherheit werde ich kein Heizer, die Vorsicht ist mir ins Gesicht geschrieben und nach einem Wackler bin ich die erste, die lieber ein Gang runter als zwei zu hoch schaltet.
Wir fuhren 4.850 km in 19 Tagen von Friedrichshafen nach Albanien und wieder zurück. Insgesamt reisten wir durch 9 Länder, von der Touristenhochburg in Kroatien, über Montenegro einem Land voller atemberaubenden Landschaftsbildern nach Albanien und in den Kosovo wo wir nette, hilfsbereite und aufgeschlossene Menschen kennen lernen durften!!もっと詳しく