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- poniedziałek, 6 sierpnia 2007
- 🌙 27 °C
- Wysokość: 30 m
HiszpaniaPlaza de Canalejas38°25’39” N 0°23’54” W
El Campello
6 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 27 °C
In der Nacht gab es Regen und der Morgen war verhangen mit Gewittergrollen. Ein erneuter Regenguss verhinderte den frühen Start. Aber dann ging es hinaus, und mit mäßigem Nordost-Wind segelten wir den Gewitterwolken davon und an Benidorm vorbei: die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern pro Einwohner und nach Manhattan in der Welt die Stadt mit den zweit-meisten Wolkenkratzern pro Quadratmeter. Der Anblick ist erschreckend.
Erst am Nachmittag schlief der Wind ein, wieder musste der Motor sprechen, bis wir am Nachmittag den Yachthafen von El Campello erreichten. Leider gab es mal wieder kein Internet, dafür die Möglichkeit, den Hund im Wasser zu trainieren. Ein netter Marinero lieh mir zu diesem Zweck seine schwimmfähige Sandale.
Kein Internet – das bedeutet: Keine Wettervorhersage. Für solche Fälle hatte ich mit meinem sachkundigen Sohn einen SMS-Service vereinbart, und er schickte uns zuverlässig die Windstärke und -richtung aufs Handy (Danke!). Czytaj więcej
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- wtorek, 7 sierpnia 2007
- ☁️ 26 °C
- Wysokość: 14 m
HiszpaniaPlaza de la Constitución37°58’39” N 0°40’58” W
Torrevieja
7 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 26 °C
Guter Wind war angesagt, also rechtzeitig raus aus dem Hafen und die Segel gehisst. Segeln kann doch schön sein auf dem Mittelmeer – Wind aus der richtigen Richtung mit angenehmer Stärke stetig den ganzen Tag, wenig Seegang, warmer Imbiss zu Mittag – neun Stunden segeln mit Autopilot bis zum Hafen von Torrevieja (33 sm).
Hier landen wir in einer Marina, die sich noch im Bau befindet (daneben ist der alteingesessene königliche Segelclub und die Marina internacional). Ein freundlicher Marinero winkt uns an den Steg, wir dürfen festmachen wie wir wollen. Wir bevorzugen es, längsseits anzulegen, da wir dann bequemer ein- und aussteigen können, als wenn wir über die Büge festmachen. Dann spüle ich zuerst mal das ganze Salz vom Schiff und wische die Kajüte. Heute Abend haben wir trockene Füße drinnen. Leider kein Internet, aber Zeit, Spinnereien aufzuschreiben.
Szene I
Eine Frau am Steuer eines Segel-Katamarans, ein Mann sitzt im
Regiestuhl an Deck und liest.
FRAU, ängstlich: »Schatz, schau mal die Wolken dort oben, was haben die zu bedeuten. Gibt es Sturm?«
MANN, schaut unwillig kurz aus dem Buch auf:
»Die sind harmlos.« Schaut wieder ins Buch. Drei Minuten später.
FRAU: »Schatz, und warum sind die dort so ausgeweht? Da muss doch viel Wind sein!«
MANN, mit kurzem Blick über den Buchrand:
»Das hat nichts zu bedeuten.« Liest gleich weiter.
Eine Minute später, FRAU: »Aber schon mal kam nach solchen Wolken Sturm, weißt du noch, damals am Fluss?«
MANN, ohne die Augen zu heben: »Lies mal nach bei Paul Watzlawik ›Wie wirklich ist die Wirklichkeit‹, da werden solche Koinzidenzien erklärt.«
Die Frau kneift die Lippen zusammen und steuert ohne Worte weiter.
Für die Wettervorhersage musste wieder der Sohn per
SMS bemüht werden. Czytaj więcej
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- środa, 8 sierpnia 2007
- ☁️ 25 °C
- Wysokość: Poziom morza
HiszpaniaPunta del Cocedor37°44’47” N 0°43’40” W
Mar Menor
8 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 25 °C
Und wieder ein schöner Mittelmeer-Segeltag – sogar ohne Gewitterwolken. Der Wind blies stetig aus Südost, der Autopilot tat seinen Dienst und an Bord wurde gesonnt und gelesen. Natürlich muss immer einer aufpassen, ob nicht ein Schiff den Kurs kreuzt oder ein anderes Hindernis im Weg ist.
Am frühen Nachmittag spielte der Wind leider wieder sein Lieblingsspiel: drehen, uns entgegenwehen – und so konnten wir den Punta de Cocedor nicht ohne Motor umrunden. Wir wollten dann in den Hafen von Tomás Maestre im Mar Menor einlaufen. O weh, da gab es flache Stellen hinter dem Wellenbrecher, beinah wären wir aufgelaufen.
Die Marina erreicht man über einen Kanal, mit einer Drehbrücke, ein Schild gibt den Funkkanal an, über den man den Herrn der Brücke erreichen kann. Als wir ankamen, war die Brücke geschlossen, aber der Herr der Brücke hatte wohl gerade Pause, es antwortete niemand. Ein Angler am Ufer bedeutete uns, dass die Brücke erst um sechs Uhr geöffnet werde.
Wir drehten also um und warfen in der Bucht hinter dem Wellenbrecher den Anker. Mit uns war eine französische Yacht eingelaufen; wir gaben sogleich unsere Information weiter, und auch sie ging neben uns vor Anker. Der Platz war gut, und so beschlossen wir, am Anker liegen zu bleiben und uns die Hafengebühr und das Warten auf die Öffnung der Brücke zu ersparen.
Es war heiß, und was lag näher, als erst mal schwimmen zu gehen. Zum ersten Mal sprang Jóia mit mir von Bord ins Wasser und schwamm mit zum nahen Uferstrand. Dort erledigte sie in einem stillen Eckchen ihre Geschäfte und wir schwammen zurück zum Boot. Sie kletterte halb die Badeleiter hoch, und Käpt’n Fidel zog sie an Bord.
Die französische Yacht bat uns um Schlepphilfe, sie hätten einen Motorschaden. Wir mussten leider ablehnen, da wir ja am Anker bleiben wollten, so hielten sie eines der zahlreich vorbeifahrenden Motorboote an und ließen sich in den Hafen schleppen.
Endlich war Zeit, des Kapitäns Haare zu schneiden, für Tea-Time und ein erneutes Bad im warmen Wasser. An uns vorbei rauschte der Boots-Verkehr in den Hafen. Eine große Yacht versuchte, vor uns zu ankern, hatte das Manöver schlecht geplant, rammte uns beinah. Später machten wir uns landfein und schipperten mit dem Beiboot an Land zum Essen fassen in einer seltsam anmutenden Landschaft mit hineingesetzten Hochhäusern, Appartments, Hotels. Czytaj więcej
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- czwartek, 9 sierpnia 2007
- 🌙 25 °C
- Wysokość: 17 m
HiszpaniaPlaza San Francisco37°36’7” N 0°59’3” W
Cartagena
9 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 25 °C
Die Nacht war sehr ruhig. Am Morgen ruderten Kapitän und Hund an Land für Hundegeschäfte, und wir starteten gegen halb neun. Entgegen der Vorhersage drehte der Wind schon sehr früh auf Südost und blies eher zaghaft, mit kleinen Aufwallungen. Für alle Kaps und Ecken (Cabo de Palos, Punta Espada, Punta del Hacho, Punta de Loma Larga und wie sie alle heißen) brauchten wir den Motor und dümpelten durch manch schöne Bucht.
Ca. 26 sm bis Cartagena haben wir geschafft. Dort ging es um eine weitere Ecke, dann deutete eine lange Hafenmauer in Ost-West-Richtung die Einfahrt zum Hafen an; es folgte eine Felseninsel und eine noch längere Mauer in Nordwest-Südost-Richtung. Hinter der Mauer befindet sich die Einfahrt in eine Industriehafen-Anlage und weit hinten in der Bucht sahen wir die Einfahrt in die Häfen der Stadt: Industriehafen, Militärhafen und ein großer Yachthafen, wo wir gleich an der Einfahrt von einem netten Marinero auf einem Motorroller in Empfang genommen wurden. Er wies uns umgehend einen Platz an der Pier zu, wo wir zwischen den großen Motoryachten lagen und direkt in die schön angelegte Stadt ohne Touristenaufmarsch hopsen konnten.
Auf der Suche nach dem Internet-Café fragten wir zwei Polizisten, der erste rief gleich seinen Kollegen aus dem Wagen zu Hilfe, weil dieser englisch könne. Letzterer war sehr stolz auf seine Sprachkenntnisse und führte uns höchstpersönlich drei Blocks weiter zum Internet-Laden, wo wir sage und schreibe für 1,20 € fast eine Stunde lang tätig waren. Ein gelungenes Essen – eine Kombination verschiedener Tapas – und später eine kühle Dusche rundeten diesen Abend ab. Czytaj więcej
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- piątek, 10 sierpnia 2007
- 🌧 26 °C
- Wysokość: 20 m
HiszpaniaPlaya de Levante37°24’36” N 1°34’50” W
Aguilas
10 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌧 26 °C
Heute Morgen gibt es ein leckeres Frühstück im Städtchen. Es weht kein Wind, also Fahrt unter Motor. Das Meer zeigt sich glatt gespiegelt, nur eine leichte Dünung wellt aus Nordost. Das Himmelsblau ist von vielen Wolken durchzogen, und am späten Vormittag gibt es sogar etwas Seenebel, die Berge liegen im Dunst. Wir fahren vorbei an einsamen Stränden, die nur zu Fuß oder von See aus zu erreichen sind, unterhalb von Felsen und Höhlungen.
Plötzlich gibt unser Echolot Flachwasser-Alarm: nur 90 cm Wasser unter den Rümpfen – was aber nicht sein kann, denn kurz zuvor hatten wir noch 98 Meter. Des Rätsels Lösung: Die Anzeige hat keine drei Stellen zur Verfügung. Wenn das Wasser über 100 Meter tief ist, kann das Gerät es nicht anzeigen und gibt Alarm.
Szene II
Der Mann sitzt bequem in einem Regiestuhl auf dem Achterdeck eines Segel-Katamarans und liest, die Frau hockt auf einem dreibein Angelhocker ohne Lehne, kuckt mürrisch auf das immerblaue Wasser.
FRAU: »Immer hast du die bequeme Sitzgelegenheit, während ich mich auf dem Hocker quälen muss.«
MANN, kuckt entnervt auf und legt das Buch zur Seite:
»Jetzt hör mir mal genau zu: Du hast den roten Luxussessel (er meint den Steuermanns Sitz), kannst auf dem Schlauchboot sitzen, hast außerdem den Bootsmannsstuhl (ein Brett an Seilen, mit dem man den Mast entert), deinen Hocker, das bequeme WC im Bad, das Kojendach und den Fußboden, während ich n u r diesen schäbigen Regiestuhl zum Lesen benutzen darf – und da nörgelst du noch.«
Er schüttelt den Kopf in Unverständnis, lehnt sich bequem in seinem Regiestuhl zurück, nimmt sein Buch auf und liest weiter. Die Frau macht ein mürrisches Gesicht und schaut auf das immerblaue Wasser.
Die Oberfläche des Meeres wellt wie ein schläfriges vielgestaltiges Tier, das leicht zu erregen ist und unter der Oberfläche lauert. Vielleicht sind es viele. Es hebt sich hier und senkt sich und dann dort, wie ein Atem; wie runde Rücken unter dem Spiegel, gleich werden sie erwachen und sich aufbäumen und unser Schiffchen schaukeln.
Die Wellen sind hier anders, als wir sie vom Atlantik gewohnt sind; sie schwabbeln auf, sind kurz und steil und schaukeln sich schnell zu heftiger Höhe hoch. Auch wenn es so glatt ist wie heute, kommen immer mal wieder von schräg hinten hohe Dünungswogen angerauscht, laufen unter dem Schiff durch und davon. Und innerhalb von wenigen Minuten kann sich alles ändern, ein aufbrisender Wind und schon gibt es das schönste Gewalle. Im Atlantik haben wir eine lange Dünung wie von weit her; lange gleichmäßige Wogen, die das Schiff wie eine Wiege heben und senken.
Immer muss der Steuermann, der meistens eine Steuerfrau ist, aufpassen und auf etwaige Seezeichen, Hinweise der Fischer oder Untiefen achten. Da sehe ich ein dunkles Dreieck aus dem Wasser ragen, gleich ist es wieder verschwunden, da tauchen zwei, drei, vier davon auf, dazu dunkel glänzende Körper, die bogenförmig aus dem Wasser schnellen und wieder verschwinden: Eine Gruppe Schweinswale, auch Tümmler genannt, aus der Familie der Delphine, zieht an uns vorbei.
Da den ganzen Tag kein vernünftiger Wind zustande kommt, fahren wir unter Motor bis Aguilas. Der Hafen erscheint uns sehr klein und voll, daher gehen wir in der Bucht vor Anker und fahren mit dem Schlauchboot zum Einkaufen, Hundespaziergang und Essen. Im Tauchclub ist die Lady so nett, und Einblick in das zu erwartende Wetter zu gewähren: wenig Wind ist vorausgesagt. Czytaj więcej
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- sobota, 11 sierpnia 2007
- ☁️ 30 °C
- Wysokość: 10 m
HiszpaniaPuerto de Garrucha37°11’7” N 1°49’14” W
Garrucha - nicht in guter Erinnerung
11 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 30 °C
Ein Rummelplatz am Hafen mit Musik und Fahrbuden erschwerte das Einschlafen. In der Nacht rummste ein vor Anker liegendes Schlauchboot gegen unser Schiff und verhakte sich, Fidel musste aufstehen und die Leinen sortieren. Wir erlaubten uns deshalb am Morgen einen etwas längeren Schlaf und brachen erst gegen halb elf auf. Die See zeigte sich spiegelglatt, am Himmel war kein Wölkchen zu sehen, aber es war dunstig. Mit flauem achterlichen Wind unternahmen wir zunächst einen Segelversuch – erfolglos, der Wind drehte sogleich auf Süd, als ob er uns ärgern wollte. Wir wollten daher gleich den nächsten Hafen in Villaricos anlaufen.
Dieser Hafen war zwar in unserer Karte eingezeichnet, in unserem Buch dagegen nicht aufgeführt. Nach ca. einer Stunde frischte der Wind auf und das Meer begann schwabbeln. Die Hafenmole kam in Sicht, Felsspitzen ragten davor aus dem Wasser, wir fuhren um die Mole herum und sahen einen winzigen Hafen vor uns. Wir fuhren hinein, fanden alles belegt, wendeten auf engstem Raum und fuhren wieder hinaus in das zunehmende unangenehme Geschwabbel. Jetzt waren die Felsspitzen in den schäumenden Wellen kaum noch zu sehen. Voraus hatten wir eine zweite Mole mit grüner Bake gesehen, war dort noch ein Hafen? Als wir um die Mole herumfuhren, fanden wir einen Badestrand und einen weiteren Minihafen: Einfahrt für unser großes Schiff unmöglich. Wegen des starken Windes beschlossen wir, in der Bucht zu ankern, gaben aber bald auf: bei drehendem Wind wäre Olga in der Felsmole gelandet. Also wieder hinaus. Noch waren wir guter Dinge, bis zum nächsten Hafen – der zweitgrößte der Provinz Almeria – waren es nur dreieinhalb Meilen, und im Dunst konnten wir schon die lange Hafenmole und die Segeljollen davor erkennen.
Nun aber! Zuerst kamen die Wogen von vorn angerauscht, höher und immer höher und steiler und dicht aufeinander. Dann legte der Wind zu und erreichte bald fünf Stärken, die er uns entgegen schickte. Wir waren immer noch gut gestimmt, bald würden wir ja den Hafen erreichen. Als wir ein Drittel der Strecke bewältigt hatten, legte der Wind noch einen drauf, pfiff uns mit sechs Beaufort entgegen, schickte Woge um Woge und wir kamen nur noch im Schneckentempo dagegen an. Die Hafenmole in erreichbarer Nähe, kämpfte Olga sich Stückchen um Stückchen näher, und wir konnten nur hoffen, dass Motor und Antrieb durchhielten. Das Schiff hob die Rümpfe in die Wogen und tauchte hinab, Wasser klatschte auf das Vordeck, schwappte von hinten herein. In solchen Augenblicken musste ich an den Ausspruch meiner jüngsten Tochter denken, die uns auf der ersten Reise ein Stück begleitet und mich in meinen damaligen Schleusenängsten getröstet hatte:
»Wieso hast du Angst, das Schiff schwimmt doch!«
Es schwamm auch jetzt und der Kapitän steuerte durch alle Wogen, und für den größten Notfall war der Strand nicht weit. Nach drei unendlich scheinenden Stunden konnten wir endlich in die Hafeneinfahrt von Garrucha einbiegen und rauschten nunmehr mit den Wellen in den Hafen hinein.
An der Tankstelle war ein Plätzchen frei und wir näherten uns mit der Leine im Anschlag, als schon der Tankwart herausgeeilt kam und abwehrend mit den Armen fuchtelte: Hier nicht!!! Ich bedeutete ihm, dass wir unmöglich in diesen Sturm wieder hinaus könnten – er wies uns kaltschnäuzig ab, alles sei voll und deutete auf einen unbestimmten Ort an der gegenüberliegenden Seite. Dort gab es einen weiteren Anlegesteg, an dem mehrere Yachten schaukelten, ein Platz war frei und wir starteten das erste Anlegemanöver. Ich versuchte, die Menschen dort aufmerksam zu machen, damit sie eine Leine annähmen – ohne Erfolg. Da ich mich nicht entschließen konnte, von der schwankenden Olga auf den schwankenden Steg zu springen, misslang dieses Manöver. Käpt’n Fidel fuhr einen Bogen und wir näherten uns erneut – nun hatte uns ein junger Mann auf einer der Yachten bemerkt und kam uns entgegen; doch von einer anderen Yacht wurde bedeutet, hier könnten wir nicht anlegen, da wir keine Sicherungsleine nach achtern legen könnten. Bei gutem Willen hätte er uns erlauben können, an seiner Yacht zu sichern, aber ganz offensichtlich wollte man uns dort nicht.
Da hat es mir gereicht, meine Nerven waren am Ende und ich beschimpfte sie auf Deutsch und erklärte, dass wir seit Stunden durch diesen Sturm gefahren waren. Vergebens natürlich. Sie gestikulierten und zeigten auf eine Mauer weiter vorn, wo zwei Fischkutter und einige Yachten lagen und der junge Mann kam tatsächlich dorthin gelaufen, um die Leine entgegenzunehmen. Endlich lagen wir sicher vertäut – dachten wir und zogen uns zunächst für eine kurze Pause in die Kajüte zurück.
Als Fidel wieder nach draußen schaute, war Olga gerade im Begriff, sich mit dem Bug von der Mauer zu entfernen – der Knoten hatte nicht gehalten. Die Leine lief zwar noch am Ufer um den Poller, aber ein Ende hing lose an der Mauer herab, von Bord aus nicht zu erreichen. Da Olga ca. anderthalb Meter unter der Mauerkante lag, konnten wir auch nicht mal eben an Land hüpfen. Was also tun? Gerade liefen oben einige Spaziergänger vorbei, und sie erhörten meinen Hilferuf, zogen Olga wieder heran und schlangen den Festmacher um den Poller. Dieses Mal besiegelte ein ordentlicher Knoten das Werk: gerettet!
Und nun der Landgang. Um oben auf die Mauer zu gelangen, mussten wir auf das Kajütendach steigen, von dort eine Lücke in der Mauer als Treppenstufe nutzen und uns am Seil hochziehen. Nachdem ich als erste oben war, wurde der Hund hinaufgereicht, dann konnte der Käpt’n nachkommen. Auch hier gab es einen Rummelplatz am Hafen. Und auf der Uferstraße herrschte lärmender Verkehr, Autos, Mopeds, aufheulende Motoren, Menschengewühl, kreischende Kinder, laute Menschen.
Endlich fanden wir ein stilles Fleckchen in einem älteren Wohngebiet am Hang und saßen einige Minuten in erholsamer Stille, bevor wir uns wieder in das Gewühl wagten. Wir fanden ein etwas abgelegenes Restaurant auf der Strandpromenade und erholten uns von den Mühen des Tages bei gutem Essen.
Als wir schlafen gehen wollten, gab es einen kleinen Schock: Irgendwie war in dem Gebrause und Gewoge unser Bett feucht geworden, es war wohl eine Welle gegen die Fenster geklatscht … Wir legten die Decke auf das Bett, es war auch ohne zudecken heiß genug, und schliefen, ein wenig ungemütlich, dennoch ein. Czytaj więcej
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- niedziela, 12 sierpnia 2007
- 🌙 32 °C
- Wysokość: 10 m
HiszpaniaPuerto de Garrucha37°11’7” N 1°49’14” W
Garrucha zum Zweiten
12 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 32 °C
Für heute war wieder Starkwind angekündigt, also blieben wir in diesem – eher ungemütlichen – Hafen liegen. Der Scirocco ist es, der uns zu schaffen macht. Er kommt aus der Sahara herangebraust, heiß und heftig und erreicht bei Almeria – das liegt hier sozusagen um die Ecke – seinen Höhepunkt.
Als wir beim Frühstück an Deck saßen, kam ein Gummikrokodil vorbeigeflogen. Das war wohl einem Kind am Strand davongelaufen. Jóia fand es sehr bedenklich und bellte es an, als wir es eingefangen hatten. Sie gab keine Ruhe, bis das Tier ordnungsgemäß (wie sie fand) in einer Luke verschwunden war.
Am Abend besuchten wir ein Internet-Café und fragten die Dame dort, ob wir unser eigenes Notebook einstöpseln dürften – sie zuckte die Schultern, hatte keine Ahnung. An den Rechnern waren Automaten angebracht, wo man Geld einwerfen sollte. Wir packten unser Notebook auf einen der Tische, ich schaute unter dem Tisch nach, dort hingen Netzwerkkabel lose. Eines davon fand den Weg in die entsprechende Buchse am Laptop und wir waren »drin« – ohne Münzen einzuwerfen. Als Fidel nachher ordnungsgemäß einen Euro bezahlen wollte für Internetnutzung, wusste die Dame wieder nichts damit anzufangen und lehnte ab.
Auch für den nächsten Tag war wieder Starkwind angekündigt. Wir nahmen uns vor, extra früh zu starten und schnell in den nächsten Hafen zu huschen, bevor der Wind das Wüten anfinge.
Szene III
Eine Frau am Steuer eines Segel-Katamarans; sie schaut mit ängstlichen Augen auf das blaue Wasser. Der Mann sitzt in einem Regiestuhl und liest.
FRAU: »Schatz, schau mal, die Wellen dort, sind das Wellen von einem Wind, der kommt, oder von einem Wind, der schon vorbei ist?«
MANN, schaut kurz von seinem Buch auf: »Die Dünung kommt von einem Wind, der ganz wo anders weht.«
Er liest sofort weiter.
FRAU: »Aber in dem Buch von … steht, im Mittelmeer kündige der Schwell den aufkommenden Wind an.«
MANN murmelt Unverständliches, ohne den Blick zu heben.
FRAU: »Kuck mal, jetzt kommen noch mehr Wellen. Gibt es etwa Sturm?«
MANN schaut einmal kurz in die Runde: »Da hinten ist ein Motorboot vorbeigefahren, was du siehst sind die Heckwellen davon.« Er liest sofort weiter.
Eine Sturmböe rauscht heran, reißt ihm das Buch aus der Hand, es flattert über Bord.
FRAU: »Ich habe es dir schon so oft gesagt, Schatz, du sollst aufpassen: Auf einem Schiff kann alles ins Wasser fallen!«
Der Mann kuckt mürrisch ins Leere. Czytaj więcej
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- poniedziałek, 13 sierpnia 2007
- 🌙 25 °C
- Wysokość: 5 m
HiszpaniaPlaya de Los Genoveses36°44’37” N 2°7’21” W
Playa de los Genoveses
13 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 25 °C
In der Nacht gab es Hundealarm, was den Schlaf ein wenig beeinträchtigte. Vielleicht hatte das Krokodil unter Deck rumort. Es ist ja gut, einen Wachhund zu haben, nicht mal ein Polizist käme hier unbemerkt an Bord.
Um 6:30 Uhr beendete der Wecker den Schlaf der Gerechten, Jóia wurde kurz an Land gehievt und dann brachen wir ohne Frühstück auf. Der Wind wehte dürftig aus Nordost, was uns veranlasste, hoffnungsvoll ein Segel zu setzen. Fünf Minuten später nahmen wir es wieder herunter: Der Wind säuselte sanft aus allen Richtungen und das Segel hätte die Motorfahrt nur behindert.
Wir hatten ein Buch an Bord, in dem die meisten Yachthäfen verzeichnet waren, und wir hatten eine Seekarte, auf der ebenfalls die Yachthäfen eingetragen waren. Dazu wurden Angaben über die Ausstattung gemacht. Nun war auf unserer Seekarte ein Hafen in Carboneras eingetragen, der im Buch fehlte. Die Ausstattung war verlockend: Wasser, Strom, Duschen, Wäschewaschmöglichkeit, Supermarkt in der Nähe und und und. Die Entfernung war erträglich, angesichts des vorausgesagten Starkwindes. Diesen Hafen also steuerten wir an und ich zählte schon die Stunden, die halben Stunden, die Meilen, die Kilometer, vor Angst: Gleich kommt der Sturm!
Endlich erreichten wir die Bucht, entdeckten in der Ferne die Einfahrt zum Hafen (es gibt dort einen Yacht- und Fischereihafen und zwei Industriehäfen) und liefen erleichtert ein: O klein. Fischkutter überall, dort hinten ein Steg mit kleinen Motorbooten und Segeljollen, aber kein Platz für Olga. Wir drehten eine Runde, machten vor einem Fischkutter fest, erst die Mittelleine von Bord aus, dann ging ich an Land, belegte am Poller Heck- und Vorleine. Die Fischer schauten interessiert zu.
Gerade hatten wir gemütlich fest gemacht, da rauschte ein mittelgroßer Fischkutter herbei, der Mann an Bord bedeutete uns, das sei sein Platz für den Kutter. Also alles wieder losmachen, an Bord gehen. Die Fischer an Land schauten interessiert zu. Gegenüber lagen drei Boote im Päckchen, da wäre noch ein Platz, aber der gehörte wohl den Tauchern, die dort auf ihren großen Schlauchbooten hantierten. Aber auf der anderen Seite war ein Stück der Kaimauer weiß-grün markiert und frei. Das musste der Platz für die Gäste sein. Wir machten dort fest und gingen an Land, interessiert beäugt durch die umstehenden Fischer. Wir fragten einen von ihnen. Das sei der Platz der Kommunalbehörde für das Polizeiboot. Es sei gerade auf See, käme aber bald wieder. Wir sollten im Büro nachfragen, was wir gehorsam taten. Der freundliche öffentliche Herr dort sprach ein wenig deutsch, freute sich über unser selbstgebautes Schiff, sprach Käpt’n Fidels Namen korrekt aus, knöpfte uns sieben Euro ab und wies uns einen Platz bei den im Päckchen liegenden Booten an.
Wir gingen erst einmal Kaffee trinken.
Zurück am Boot schauten wir in die Runde: dort im Päckchen – unmöglich! Da lag ein größeres Motorboot, daneben eine Segeljolle, daneben ein kleines Motorboot – wie sollten wir dahin passen. Das brauchte keine Absprache: Wir fahren weiter! Sieben Euro in den Wind geschrieben – dafür hatten wir ja in Garrucha nichts bezahlt.
Mit Motor tuckerten wir weiter und weiter, drei Stunden lang, der Wind schlief. Kurz bevor wir den Hafen von San José erreichten, frischte er ein wenig auf, natürlich uns entgegen. Von Starkwind zum Glück keine Spur.
Der kleine Hafen: completo! Ein Wort, das ich nicht mehr hören mochte. Alles besetzt. Inzwischen war es halb Fünf, wir waren seit sieben Uhr unterwegs, hatten keine Lust mehr und tuckerten um die nächste Ecke, eine Bucht weiter: Playa de los Genoveses, kurz vor dem Cabo de Gata; eine weite Bucht mit Sandstrand und nach Süden hin schützenden Hügeln, in der schon mehrere Yachten vor Anker lagen. Hier warfen wir unseren Anker und genossen die Ruhe: kein Rummelplatz, keine Lautsprecherdurchsagen, kein Autoverkehr, keine laut sich unterhaltenden Menschen, nur noch das Rauschen der Brandung am Strand.
Zum Abendessen gab es ein chinesisches Süppchen, einen Tee; dann mit dem Schlauchboot zum Strand, baden, Hundetraining, und später die Wettervorhersage per SMS vom Sohn. Fast dreißig Seemeilen haben wir heute geschafft, ab morgen geht es westwärts!
Szene IV
Eine Frau steuert einen Segelkatamaran, der Mann sitzt in einem Regiestuhl und liest. Er hebt den Blick.
MANN: »Für heute ist wieder viel Wind angekündigt.«
Er liest gleich weiter.
FRAU: »Aber schau doch mal die Wolken dort: Die sehen gar nicht nach Starkwind aus.«
MANN, schaut kurz auf: »Wir hatten zwei übereinstimmende Wetterberichte.« Liest weiter.
FRAU: »Wenn wir bisher solche Wolkenbilder hatten, gab es nie Starkwind.«
MANN, ohne den Blick zu heben: »Du solltest mal bei Paul Watzlawick nachlesen ›Wie wirklich ist die Wirklichkeit‹. Dort werden solche Koinzidentien erklärt.«
Die Frau zieht die Stirn kraus und steuert ohne Worte weiter. Czytaj więcej
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- wtorek, 14 sierpnia 2007 11:29
- 🌙 27 °C
- Wysokość: 46 m
HiszpaniaMercado Central de Almería36°50’29” N 2°27’46” W
Almería
14 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 27 °C
Schon am frühen Morgen gibt es Badende in der Bucht, nackte Spanier – man glaubt es kaum. So schön hier, wir wären gern noch ein paar Tage geblieben. Als wir gerade frühstücken wollen, tauchen zwei Guardia Civilisten mit Squads auf, die uns vom Strand aus bedeuten, dass wir zu nah am Ufer liegen und uns entfernen sollen. Vor dem Frühstück also ein Verholmanöver, ankern dreißig Meter weiter draußen.
Aufbruch mit Motor; mit null Windstärken umrunden wir das Cabo de la Gata – das Katzenkap – und da schwabbelt uns eine heftige Dünung entgegen. Wir fahren ein wenig nordwestwärts in die durch eine Hügelkette geschützte Bucht von Almeria hinein und die Wellen bleiben draußen. Deutlich ist eine Grenze sehen zwischen ruhigem und schwabbeligem Wasser. Wir steuern einen Hafen auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht an. Bei schlechter Sicht tuckern wir Stunde um Stunde durch den Dunst, und unser Echolot fängt mal wieder zu spinnen an und piept Amok, weil es die große Tiefe nicht anzeigen kann. Es nervt und wird abgeschaltet.
Später kommt tatsächlich etwas Wind auf, Südwest, und wir setzen zuerst das Fock- und dann auch das Großsegel. Der Motor bleibt an, der Wind ist zu schwach und wir wollen schnell den Hafen erreichen. Ich erfinde ein neues Wort für diese Art, sich fortzubewegen: »mogeln« aus mo(toren) und (se)geln. Immerhin erreichen wir so eine Geschwindigkeit von 5,9 Knoten! Bis auf 3,5 Meilen kommen wir an den angepeilten Hafen von Aguadulce heran, da beginnt wieder das Gewoge uns entgegen. Wir kehren um (entgegen einem alten Vorsatz: niemals zurück) und fahren zurück nach Almería. Tatsächlich gibt es ein Plätzchen für uns im gut besuchten Hafen, der in den Industriehafen eingebunden ist.
Endlich haben wir mal wieder den vollen Luxus: Duschen, Elektrizität, Frischwasser, und Wifi (Drahtlosnetz) an Bord. Die ganze Olga bekommt eine Süßwasserdusche, innen wird gewischt, und für mindestens einen Tag wird es trocken sein, wo man geht oder hinfasst. Anschließend duscht die Crew ausgiebig mit Genuss, auch der Hund wird von Salz und Sand befreit und wir erkunden die schöne, wenig touristische Stadt – sie zeigt sich lebendig, aber nicht hektisch. Es gibt wenig Grün für Hunde, aber einen seltsamen Park, wo die Bäume in kleinen Mulden stehen; Wege und Flächen sind mit Platten belegt oder betoniert. Die Ruhe im Hafen stört hier kein Rummelplatz und kein Touristenlärm. Am Abend wird das Internet ausgiebig in Anspruch genommen. Czytaj więcej
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- środa, 15 sierpnia 2007
- 🌙 29 °C
- Wysokość: 12 m
HiszpaniaPuerto de Roquetas de Mar36°45’37” N 2°36’27” W
Roquetas de Mar
15 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 29 °C
Auch in Almeria wären wir gern noch geblieben.
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag war ungünstig: ab Mittag starker Wind aus Süd. Wir wollten aber wenigstens ein Stück weiter, möglichst aus der Bucht heraus, um bei günstigem Wind bald nach West segeln zu können. Also tuckerten wir los, gaben jedoch bei böigem Gegenwind bald auf. In Roquetas del Mar fanden wir einen Fischereihafen mit Club Nautico und einer offenbar neuen Marina mit vielen leeren Plätzen. Das Anlegemanöver bei böigem Seitenwind gelang erst im zweiten Anlauf, dann lagen wir bequem längsseits am Kopf einer Steganlage. Kein Marinero ließ sich blicken. Wir fragten einen Mann, der nebenan in seinem kleinen Motorboot hantierte, und erfuhren, dass Feiertag war (achja, den haben wir in Portugal auch: Mariä Himmelfahrt).
Die Capitanía war nicht besetzt. Der nette Ort gefiel uns: unprätentiös, unaufdringlich, mit schönem Strand. Es gibt Geschäfte, Lokale, keine aufgedrehten Touristen, keinen Rummelplatz. Vor dem Castillo de Santa Anna fand ein Markttreiben statt, mit orientalischen Leckereien und Handarbeiten.
Im Internet-Café stellten sich die Windverhältnisse für den nächsten Tag immer noch schlecht dar, wir beschlossen einen Urlaubstag und hofften, dass Olga am Steg liegen bleiben konnte. Czytaj więcej
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- czwartek, 16 sierpnia 2007
- 🌙 29 °C
- Wysokość: 11 m
HiszpaniaRambla del Cañuelo36°45’47” N 2°36’42” W
Roquetas de Mar
16 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 29 °C
Ausschlafen! Herrlich – aber mit der leisen Angst im Hinterkopf, es könnte gleich jemand ans Schiff klopfen und uns wegschicken. Später gehen wir in die Captanía. Der Hafenkapitän ist erstaunt, aber freundlich. Er nimmt die Daten auf, weiß aber noch keine Preise. Die Marina befindet sich noch im Bau, nichts ist richtig fertig, es gibt noch keine Duschen, Elektrizität gibt es auch nicht, aber Frischwasser. Wenn wir also morgen früh wegfahren, beschließt er, brauchen wir nichts bezahlen. Falls wir noch einen Tag länger bleiben, zahlen wir nur für einen Tag.
Es ist der Tag des Wanderns durch die Stadt, auf und ab, kreuz und quer (man nennt es: sich einen Wolf laufen), auf der Suche nach bestimmten Werkzeugen, die der Chef für Reparaturen braucht. Es ist der Tag des Lesens, des Eis-essens und Granizado-trinkens; es ist Zeit für Hundetraining von Bord aus und Zeit für Fellpflege mit Schampon und Bürste. Für unseren Wasserschlauch haben wir einen Duschvorsatz erstanden – man kann wunderbar am Steg duschen. Und es ist auch Zeit zum Träumen …
Für morgen sind günstige Winde vorhergesagt, also frühes Aufstehen. Gute Nacht.
P.S. Heute habe ich einen schööönen Mann gesehen: groß, breitschultrig, schulterlanges dunkles Haar, dunkler Bart, die engen Jeans spannten über kräftigen Pobacken. Und der Mann ging, wie ein schöööner Mann nur gehen kann, der die Blicke auf sich zieht und das auch weiß: Er schwingt locker die Arme aus den Schultern, dreht den Kopf unmerklich in die Runde, damit man ihn auch von allen Seiten bewundern kann … Czytaj więcej
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- piątek, 17 sierpnia 2007
- 🌙 24 °C
- Wysokość: 15 m
HiszpaniaLos jardincillos36°44’56” N 3°1’13” W
Adra
17 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 24 °C
Für heute ist Wind aus Ost – Rückenwind – versprochen, allerdings ab Mittag in Sturmstärken. Also früh aus den Federn, ablegen um sieben Uhr mit dem ersten Lichtstrahl, Sonnenaufgang auf dem Meer unter verwischten Wolken und die Segel hoch.
Olga kommt ins Traben, vorbei an Almerimar, und sie fällt in leichten Galopp. 6,5 Knoten haben wir zwischendurch gemessen! Gegen Mittag erreichen wir den Hafen von Adra, und an Bord gibt es leichte Unstimmigkeiten, ob wir hier einlaufen oder bis Motril weitersegeln, da der Wind so günstig weht. Mir erscheint die Weiterfahrt zu ungewiss, bis Motril ist es noch weit und wer weiß, ob der Wind hält. Also laufen wir ein in den Fischereihafen mit einem kleinen Segelclub, wo alles belegt ist.
Der Käpt’n wird noch ärgerlicher, er bekommt die Auskunft, er solle sich irgendeinen Platz suchen. Wir finden einen an der Kaimauer vor einer Halle – das ist die Fisch-Auktionshalle. Aber keiner sagt was, also gehen wir erst mal Kaffeetrinken und die Laune verbessern.
Als wir wiederkommen, finden wir unser Schiff außen an einem Fischdampfer festgemacht. Die Fischer mussten an den Kai, um ihre Beute abladen zu können, also haben sie Olga kurzerhand und netterweise einfach an ihrem Kutter festgemacht. Wir können dableiben, sagen sie, sie haben nichts dagegen. Also klettern wir über den Kutter in unser Schiff und Käpt’n Fidel begibt sich zur Siesta. Da taucht ein Guardia Civilist auf. Er möchte die Bootspapiere sehen und bedeutet mir, dass wir hier nicht bleiben könnten, das sei reserviert für die Fischer. Wir sollten an der »Levante« anlegen, der Ostmauer des Hafens. Ich wecke meinen Kapitän und wir verabschieden uns von den netten Fischern, die nochmal versichern, ihretwegen hätten wir bleiben können. Czytaj więcej
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- sobota, 18 sierpnia 2007
- 🌙 23 °C
- Wysokość: 39 m
HiszpaniaParroquia de Nuestra Señora de la Encarnación36°44’42” N 3°31’15” W
Motril
18 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 23 °C
Keiner störte unsere Nachtruhe an der Levante.
Wir starten früh, es ist Wind aus Ost versprochen – aber leider wehte er mal wieder von vorn. Nach sechs Stunden unter Motor erreichten wir Motril und ergatterten den letzten freien Platz an einem Steg, direkt gegenüber einem Anlege- und Ladeplatz für Frachter.
Die bürokratische Ordnung erreicht Höhepunkte: Nicht nur schreibt der Hafenmeister fein säuberlich alle Daten des Schiffes und der Crew ab auf ein Datenblatt, von dem er sie dann in den Computer überträgt; auch die Guardia Civil ist dabei und schreibt alle Daten nochmals auf ein Extrablatt, die Ordner müssen schließlich voll werden. So sind wir unter ständiger Aufsicht; ich weiß aber nicht, ob sie uns vermisst melden, wenn wir nicht in einem anderen Hafen wieder auftauchen.
Eine Beobachtung: In Spanien wird alles sehr gründlich gemacht. Olivenplantagen: Tal um Tal, Hang um Hang über hunderte von Kilometern hinweg – das kennen wir von unseren Autoreisen. So auch der Tourismus: Ganze Landstriche sind voll von Hotelburgen und Touristenstränden, andere ganz unberührt. Wo wir jetzt sind, gibt es Städte, da trifft man fast keine Fremden, selbst in Roquetas del Mar, das die meisten Hotels der Gegend besitzen soll, trafen wir in der Altstadt keine Ausländer.
Hier an der Küste begegnet uns etwas Neues: Gewächshäuser. Seit der Bucht von Almeria ist jeder Hang, jedes Tal gepflastert mit Gewächshäusern, auf Terrassen an den steilsten Hängen bis hinunter an den Strand. Land unter Plastik: ein merkwürdiges Bild. Czytaj więcej
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- niedziela, 19 sierpnia 2007
- 🌙 25 °C
- Wysokość: 27 m
HiszpaniaPlaza de la Constitución36°43’17” N 4°25’18” W
Malaga
19 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 25 °C
Heute blieb das Meer den ganzen Tag über spiegelglatt, kein Tier wellt, kein Geschwabbel stört und wir fahren unter Motor.
Von den Fischen: Im Hafen stehen sie in Scharen unter dem Schiff, kleine, noch kleinere, große. Sie wedeln sanft mit den Flossen, und wenn Frühstückskrümel zwischen den Planken unseres Achterdecks hindurchrieseln, sind sie gleich zur Stelle.
Auch über die Flugkünste der Möwen gibt es zu berichten, wie sie flach übers Wasser streichen, mit den Flügeln fast eintauchen, aber genau bemessen, und dann auf der Oberfläche landen. Wie sie stundenlang auf den Wellen schaukeln und in Scharen bei den Fischern lauern, ob es nichts geschenkt gibt. Und wie sie noch im stärksten Wind gelassen gegenan schweben und mit energischem Kopfdrehen nach Beute äugen.
Wir tuckern an der Costa del Sol entlang: Ab Punta de la Mola ein einziger Badestrand, bunte Sonnenschirme dicht an dicht, Menschen, Menschen. Und darüberhin fliegen die kleinen Flugzeuge mit den Werbe-Transparenten, zu zweit, zu dritt kurven sie immer wieder im Tiefflug an den Stränden vorbei.
Die beeindruckend hohen Berge der Sierra Alhama ziehen sich bis zur Küste hin; der Monte Maroma ist mit über 2000 m die höchste Erhebung. Und wir sehen Städte, die sich erfreulich bunt an den Hängen hinauf ziehen, fast ohne Hochhäuser, so dass man von See aus die Kirche erkennen kann.
Während ich den motorenden Katamaran steuere – eigentlich muss es heißen, Wache sitze, denn er läuft mit dem Autopiloten – gerate ich ins Denken. Plötzlich schrecke ich auf: ein Schwabbel, eine dreieckige Rückenflosse, noch eine, glänzende Leiber, vier Delphine umkreisen spielerisch das Boot, tauchen darunter hindurch, springen minutenlang vor den Bügen. Jóia ist ganz aufgeregt, bellt die unbekannten Tiere an. Und der eine Delphin scheint zu antworten, beim Auftauchen gibt er Grunzlaute von sich, die ähnlich einem Bellen klingen. Und schon ziehen sie weiter.
Nach vielen Stunden Fahrt erreichen wir gegen halbsieben müde den angestrebten Hafen El Candado und biegen in die enge Einfahrt ein. Käpt’n Fidel funkt den Marinero an und sogleich bellt es in barschem Ton aus dem Lautsprecher zurück, sinngemäß: Um Gotteswillen, bloß nicht, zurück zurück, todo completo, alles voll.
Also weiter. Vor uns in einer Dunstglocke liegt Malaga, und je näher wir herankommen, desto undurchdringlicher scheint der Dunst, den die Schnellboote und Wassermotorräder noch mit ihrem Gestank anreichern. Die Luft scheint zu dick zum Atmen, vor unseren Bügen tauchen Scharen von Fischen auf, die die Köpfe aus dem Wasser recken, als schnappten sie nach Luft. Dort hinten erscheinen schemenhaft die Hafenkräne von Malaga, dort müssen wir hin.
Eine weitere Stunde und wir fahren in den Industriehafen ein, links wird gerade ein riesiges Containerschiff beladen. Wir fahren hindurch bis zur Marina, die für eine solch große Stadt erschreckend klein ist, und als wir einfahren wollen, taucht schon ein Marinero auf und macht energisch abwehrende Handbewegungen: alles voll, weg hier!
Es ist mittlerweile fast acht Uhr, wir sind hundemüde nach dem langen heißen Tag, aber das interessiert hier niemanden. Der Marinero weist uns in eine Richtung weiter hinten im Hafen, wo anlegen offenbar möglich ist. Dort finden wir Yachten an einer Kaimauer und freie Plätze und machen fest.
Endlich darf der Hund von Bord und dringende Geschäfte erledigen, aber o Schreck: Dieser Platz ist durch eine code-gesicherte Tür abgesperrt, man kann zwar hinaus, aber nicht wieder herein. Also steht der Käpt’n Wache, während Jóia »muss«. Als wir zum Boot zurückkommen, fahren bereits zwei Polizeiautos vor.
»Ist das Ihr Boot?« – »Ja.« – »Hier darf man nicht anlegen, das ist ein Industriehafen, hier kann man nicht … Wenn Sie unbedingt hier übernachten wollen: Dort drüben ist eine Mauer, da können Sie festmachen.« – »Okay.« Und wir machen uns bereit, loszuwerfen. Aber Halt:
»Wie lang ist das Boot, wie breit ist das Boot, da gibt es Tarife, Moment mal. Und bis morgen früh, also bis 12 Uhr nachts ist es ein Tag, und von 12 Uhr nachts bis am Morgen ist es ein zweiter Tag; Sie müssen also für zwei Tage bezahlen.«
Dann ruft der »nette« Polizist bei seinem Vorgesetzten an und erfragt in einem stundenlangen Palaver, wie hoch denn nun der Preis sei, für das Liegen an einer Mauer ohne jeglichen Service für zwei Tage, weil aus eins mach zwei. Wir stehen dabei, sind müde, haben Hunger. Endlich teilt er uns den Preis mit: 58 Euro! Für nichts außer einer Erlaubnis!
Käpt’n Fidel sagt nur knapp: »Nein, wir fahren wieder.« Wir machen quasi auf dem Sandalenabsatz kehrt, werfen die Leinen los und lassen die verdutzten Polizisten stehen. Nichts wie raus aus diesem stinkenden Hafen! Malaga, du schöne Stadt, du kannst uns mal, wir fahren raus, um die Ecke, dort finden wir eine kleine Badebucht, der Anker rauscht aus und fertig. Ankersuppe und gute Nacht.
Nachtrag zu Jóia: Wenn wir in einen Hafen einlaufen, ist die Freude immer riesengroß: Aha, jetzt gleich geht es an Land, hurra! Laufen, die Beine vertreten, schnüffeln etc. Wenn wir ankern und beginnen, das Schlauchboot zum Einsatz fertigzumachen, freut sie sich auch: Gleich ist Strand dran, rumtoben, Wasser … All das gab es aber an diesem Abend nicht. Es war schon dunkel, zu spät, wir waren zu müde. Und unser lieber braver Hund beruhigt sich wieder, legt sich uns zu Füßen, seufzt einmal und ist doch zufrieden. Czytaj więcej
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- poniedziałek, 20 sierpnia 2007
- ☁️ 24 °C
- Wysokość: Poziom morza
HiszpaniaPuerto Deportivo De La Duquesa36°21’11” N 5°13’53” W
La Duquesa
20 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 24 °C
Heute Morgen gibt es ein extra schickes Jóia-Manöver. Der Käpt’n hat keine Lust, extra das Schlauchboot auszusetzen: zuviel Arbeit, so viel Zeitverlust. Stattdessen fährt er mit Olgas Hinterteil so dicht an den Strand heran, dass ich nur nasse Füße bekomme beim Aussteigen, mich allerdings hinsetze, als Jóia ungestüm hinterher springt, begeistert, von der Badeleiter aus ins Wasser. Und an den Strand rast, tobt, Geschäfte erledigt, eine Extrarunde im Fegetempo hinlegt und sogleich wieder zu mir kommt, als ich erkläre, wir müssten doch wieder zum Boot. Sofort steht sie neben mir im Wasser, bereit, loszuschwimmen. Das Boot liegt nur wenige Schritte entfernt, sie schwimmt zur Leiter, wir hieven sie an Bord und weiter geht unsere Fahrt; Frühstück gibt es unterwegs.
Wieder bleibt der versprochene Wind aus, kein Hauch kühlt die schwüle, milchige Luft, kräuselt das Wasser. Wir motoren den ganzen Tag in brütender Hitze.
Im Wasser schwimmende Gewächse machen die Fahrt schwierig. Wie schon auf der Mosel schlingen sie sich um den Propeller und hindern ihn am Drehen, mehrmals müssen wir anhalten und ihn freischneiden. Schlimmer noch: Kiloweise hängen sie an unserem Echolot, die Stange verbiegt unter der Last, das Gerät kann nicht mehr arbeiten. Nach zehn mühsamen Stunden erreichen wir den Hafen von La Duquesa, bekommen einen Platz und bei der Anmeldung eine Flasche Wein geschenkt.
Wir finden ein Lokal im ansehnlich mit Appartementhäusern, Läden und Restaurants angelegten Hafenumfeld. Und als wir, wie gewohnt auf Spanisch bestellen wollen, sind wir doch sehr erstaunt: Der Kellner versteht kein Spanisch, er spricht nur englisch!!! Dafür kenne ich jetzt den fünften Namen für eines meiner Lieblingsgetränke: a shandy (e) = una clara (sp) = un panaché (f) = ein Radler (b) = ein Alsterwasser (d). Wie mag das wohl auf Portugiesisch heißen? Czytaj więcej
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- wtorek, 21 sierpnia 2007
- ☁️ 27 °C
- Wysokość: Poziom morza
HiszpaniaPunta Torre Nueva36°13’14” N 5°19’12” W
Kurz vor Gibraltar
21 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 27 °C
Heute weht der Wind wie vorhergesagt, nur ein bisschen stärker – aus West, wo wir hinwollen. Wir gehen den Tag gemütlich an, finden für das Frühstück eine Bar, in der spanisch gesprochen wird. Es werden diverse Arbeiten an Bord erledigt: saubermachen, das Bett frisch beziehen etc. für die Dame des Hauses; Maschinenraumtätigkeit für den Hausherrn. Gegen Mittag tanken wir und brechen auf.
Draußen pustet uns der Wind entgegen, aber da er von Land kommt, haben die Wellen kaum Chancen zu wachsen. Immer wieder schlingen sich Gewächse um den Propeller, den ich schon einmal im Eifer des Gefechts »Ventilator« nannte. Dieser hängt bei Motorfahrt an einer langen Welle im Wasser, die man hochziehen kann, damit er beim Segeln nicht die Fahrt hemmt.
Wir biegen um die nächste Ecke und da liegt er vor uns: der steile Felsen von Gibraltar; hier wächst Spanien dem schwarzen Kontinent entgegen. Wir passieren den Hafen von Sotogrande und ankern im Windschutz der Dünen, hoffen auf ein Nachlassen des Windes, um den Felsen zu umrunden und die Bucht von Algeciras zu erreichen.
Doch der Wind lässt nicht nach. Das Schwanken am Anker verursacht mir immer noch leichte Seekrankheit. Am späten Nachmittag schwimmen wir zum Strand, versuchen, den Hund zum Mitschwimmen zu überreden, ohne Erfolg. Sicher hat sie meine Bedenken gespürt, der Strand ist nicht ganz nah und der Wellengang spürbar. Das Wasser hier ist merklich kühler als weiter nördlich im Mittelmeer, man spürt den Einfluss des Atlantik.
Gegen Abend taucht aus dem Dunst am südlichen Horizont ein Hauch von Afrika auf, der sich mit dem Dunkelwerden verstärkt. Vor der Einfahrt zur Meerenge liegen unzählige Frachter vor Anker, die im Dunkeln mit ihren Lichtern herübergrüßen. Der Chefkoch an Bord serviert Spaghetti, mit Speck gebraten.
Für morgen ist Ostwind angekündigt, hoffen wir, dass er kommt, und wenn er kommt, in Stärken, die ich aushalten kann.
Nachtrag: »Barbara, Barbara, komm mit mir nach Afrika, wo die kleinen Negerlein , tanzen Ringelreih’n.« Dieses Lied hat meine Kindheit begleitet. Fast jeder Fremde, den ich mit Schönes-Händchen-geben begrüßen musste, sang es mir vor. Was für eine Vorstellung pflanzt ein solches Lied in einen Kinderkopf ? Als ich größer wurde, wäre ich gern mitgekommen nach Afrika, das ich noch später in Marokko begrüßt habe. Aber das war mir nicht genug Afrika, Afrika ist für mich tiefer und dunkler als Marokko. Czytaj więcej
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- środa, 22 sierpnia 2007
- ☁️ 24 °C
- Wysokość: 14 m
HiszpaniaPlaza De La Inmaculada36°11’33” N 5°55’9” W
Barbate
22 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 24 °C
Um viertel nach fünf heute Morgen war die Nacht zu Ende, das Geschwabbel war so heftig, dass es uns quasi aus dem Bett warf. Als wir nach dem Frühstück aus der Kajüte krochen, kam ein Boot auf; kam dicht heran, strahlte uns mit seinen Scheinwerfern an, drei Männer an Bord, fuchtelten mit irgend etwas herum. Ich fantasierte schon: tunesische Piraten, wo liegt bloß unsere Pistole … da drehten sie ab. Es waren wohl doch bloß Fischer gewesen, oder die Piraten versprachen sich keine reiche Beute bei uns.
Jóia musste kneifen, für einen Landgang war es noch zu dunkel. Gegen viertel vor sechs holten wir den Anker ein und brachen im Stockdunklen auf. Zur Orientierung dienten uns die Lichter der zahlreichen Frachter vor Gibraltar. Plötzlich knurrte Jóia und fing an zu bellen, irgend etwas stimmte nicht. Da – Delphine schwammen wieder um das Boot und Jóia warnte vor der vermeintlichen Gefahr. Langsam wurde der Himmel heller und als wir auf Höhe des Felsens waren, färbte sich der Horizont rosa. Vor uns lag der Punto Europa, das flache Südende der Landzunge von Gibraltar, das in die Straße von Gibraltar hineinragt.
Nun lag ein mit Spannung und nicht ohne Kribbeln erwarteter Abschnitt unserer Reise vor uns: die Straße von Gibraltar. Gefährlich soll es dort sein, und viel Verkehr herrschen. Die Frachter haben wegen der Enge vorgeschriebene Fahrtrouten, und es gibt Strömungen, hier treffen die Gezeiten des Atlantik mit den Wellen des Mittelmeeres zusammen und so weiter.
Heute gab es nichts von alledem: Spiegelglatt zeigte sich das Wasser, die Frachter schliefen alle noch, der Wind blies uns sanft aus Ost (wie versprochen) in die Segel. Am Eingang zur Meerenge lag – wie zur Warnung – ein havarierter Frachter, die Schnauze tief im Wasser versunken, nur das Hinterteil schaute noch heraus.
Wir passierten die Bucht von Algeciras: Hier herrschte viel Verkehr ein und aus, die Bucht selbst lag voller Frachter, und wir schauten, dass wir rasch vorbeikamen. Olga zischte mit Motor und Segeln ab, trotzdem zeigte unser GPS nur maximal drei Knoten Fahrt über Grund an: Die Strömung stand uns entgegen. Afrika zeigte sich wieder nur nebelhaft gegenüber. Die mit soviel Spannung erwartete Durchfahrt verlief völlig ereignislos.
Inzwischen hatte der Wind zugelegt und wir gönnten dem Motor eine Pause. Unter Segeln erreichten wir den Ausgang der Meerenge bei Tarifa: An dieser Ecke herrschte eine starke Strömung uns entgegen und das Wasser schwabbelte heftig gegen die Felsen. Der Atlantik begrüßte uns mit stürmischer Wiedersehensfreude und schickte uns heftige Böen, die sich jedoch nicht auf eine stetige Richtung besinnen konnten; das Vorsegel flatterte und musste bald herunter, Olga war kaum zu bändigen. Wir konnten nur mit dem Besansegel fahren und der Motor musste wieder Hilfsdienste leisten.
Die Strecke nach Barbate war weit (46 sm Tagesetappe), stundenlang kämpften wir uns durch die immer wieder aufbrausende See, wo sich teilweise zwei Wellensysteme begegneten und aufschaukelten, dann wieder rollten sie bergeweise von hinten heran. Schließlich pustete der Wind wieder von vorn, so dass auch das Besansegel herunter musste und die letzten Meilen nur mit Motor zu bewältigen waren. Nach zwölf Stunden erreichten wir unser heutiges Ziel, fanden eine schöne moderne Marina im Rahmen eines Fischereihafens vor, Platz für uns war vorhanden, Internet gab es leider nicht. Es folgte ein langer Marsch ins Städtchen zwecks Einkauf und ein leckeres Abendessen im Hafenrestaurant »el capitan«.
Anmerkung: Jóia hat fast 30 Stunden an Bord ausgehalten und nur einmal Pipi auf dem Vordeck gemacht – mit extra Erlaubnis und Aufforderung. Als wir endlich an Land gingen, war sie fröhlich und erledigte alle Geschäfte ordentlich, wie es sich gehört. Sie hatte das Glück, einem netten Hund zu begegnen zum Spielen und Toben und einem kurzen Strandausflug (Hunde verboten) in einem abgelegenen Eckchen. Immerhin haben wir in Spanien schon drei Menschen getroffen, die sie als Wasserhund – perro de agua – identifizierten. Czytaj więcej
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- czwartek, 23 sierpnia 2007
- 🌙 24 °C
- Wysokość: 14 m
HiszpaniaPlaza De La Inmaculada36°11’33” N 5°55’9” W
Barbate
23 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 24 °C
Der gute angekündigte Wind übertrieb mal wieder: Sechs böige Stärken waren uns zuviel zum Segeln und wir blieben im Hafen liegen, durften ausschlafen, erledigten einige notwendige Einkäufe (neue Seekarte, portugiesische Flagge). Es ist immer dasselbe, was an solchen Ruhetagen an Bord passiert: saubermachen, reparieren, Haare und Bart schneiden, Hund bürsten … naja, faulenzen auch.
Für Jóia war es ein glücklicher Tag: Wir unternahmen einen weiten Gang ins Städtchen an der Promenade entlang, wo sie auf dem Rückweg auch über den Strand toben durfte. Toben im Sand ist für sie das Allergrößte; dann erfindet sie Spiele mit sich selbst, jagt irgendwelchen Papierfetzen hinterher, dreht sich um sich selbst, rast zum Wasser und zurück, wirbelt Sand auf und freut sich darüber. Auf der Promenade hatten die Menschen Freude daran, wie sie mit einem kleinen Hund spielte: Die beiden rannten um die Tische eines Restaurants herum, belauerten sich, sie jagte ihn, ließ sich von ihm jagen, sie sprangen über die Auslage eines Straßenverkäufers und als wir Jóia riefen, kam sie sofort angelaufen.
Eine Leine brauchen wir fast gar nicht mehr. Wenn ich sie bitte, »junto« (bei Fuß) zu gehen, läuft sie zwischen uns beiden. Vor kleinen Geschäften bleibt sie ohne Leine liegen und wartet; vor dem Supermarkt binde ich sie fest und sie wartet ohne zu klagen.
Ein Höhepunkt ist das Bürsten: Sie liegt auf meinem Schoß und lässt sich wohlig überall bürsten, lässt sich hin und her drehen, auch auf den Rücken und genießt es. Und wenn ich auf dem Achterdeck sitze und lese, liegt sie neben mir, den Kopf auf meinem Schoß.
Für morgen hoffen wir auf guten Wind: noch vier oder fünf Tage bis zu unserem portugiesischen Zuhause. Czytaj więcej
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- piątek, 24 sierpnia 2007
- 🌙 25 °C
- Wysokość: 14 m
HiszpaniaPlaza De La Inmaculada36°11’33” N 5°55’9” W
Barbate
24 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌙 25 °C
Wieder ein Sturmtag, der uns im Hafen festhielt, wo wir doch nachhause wollen!
Ein ausgedehnter Pinienwald verlockte uns zum Wandern, aber wir fanden keinen gangbaren Weg, überall nur Müll und Scherben. Ich konnte Jóia nicht von der Leine lassen, hatte Angst, sie verletzt sich.
So durchwanderten wir die Stadt; eine unzusammenhängende, traurige Stadt, mit stillgelegten Fischkonserven-Fabriken. Hier wird saniert, stand auf großen Schildern und in den neuen Wohnvierteln sahen wir schöne Häuser. Sobald wir aber um eine Ecke bogen, fanden wir wieder nur Müll. Und auf den Straßen herrschte ein unglaublicher Lärm, jedes dritte Fahrzeug hatte die Musikanlage bis zum Anschlag aufgedreht, jeder eine andere Musik, Hauptsache laut mit wummernden Bässen. Dazwischen knatterten Mopeds, die Leute sprachen laut durcheinander, der Kellner knallte die Gläser auf die Tische, auf der Strandpromenade lagen überall leere Dosen, Flaschen, Plastiktüten … aber Hunde sind nicht erlaubt, nicht im Touristenbüro, nicht im Internet-Café. Unerlaubterweise tobte Jóia auf dem späten Heimweg am mittlerweile leeren Strand. Für den nächsten Tag war besseres Wetter angesagt und ließ uns hoffen. Czytaj więcej
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- sobota, 25 sierpnia 2007
- 🌧 20 °C
- Wysokość: 9 m
HiszpaniaCastillo de Sancti Petri36°23’41” N 6°12’27” W
Sancti Petri
25 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ 🌧 20 °C
Endspurt
Nachdem der vierte Nasensonnenbrand verheilt war und mein Dauer-Herpes, mein Segel-Herpes, erst abheilen würde, wenn wir Zuhause wären, jetzt der Schluss.
Hoffungsvoll brachen wir gegen zehn Uhr auf und tatsächlich – segeln war möglich, Olga kam ordentlich in Trab. Mit bis zu sechs Knoten umrundeten wir das historische Kap Trafalgar. Gestern hatten wir in einem kleinen Museum die Schlachtenaufstellung der sagenhaften Schlacht gesehen.
Aber bald begann das übliche Spiel: Das Windex dreht hin und her, der Wind überlegt sich seine Richtung, das Windex kreist um sich selbst, die Segel flattern, das Besansegel schlägt auf die andere Seite … und es endet wie es enden muss: stürmischer Wind von vorn!!! Eine Weile ging es noch mit Segel und Motor, und dann, am Cabo Roche, nichts wie Segel runter, umgedreht und um die Mole in den kleinen Schutzhafen huschen: Conil. Es ist keine Marina, nur ein kleiner Bootshafen, und an den Stegen gab es keine freien Plätze. Wir warfen den Anker in der Mitte des Hafenbeckens. Nach uns kam noch eine deutsche Yacht herein und ankerte ebenfalls.
»Fahren Sie noch weiter?«, wurden wir gefragt – »Mal sehen, was der Wind macht.« – »Ich will noch nach Sancti Petri, habe dort einen Liegeplatz gebucht.« – »Vielleicht fahren wir auch noch dorthin.«
Der Wind ließ bald nach und als erste brach die Yacht »Sirena« auf, wir folgten kurz darauf. Wieder ging das Focksegel hoch und Käpt’n Fidel ließ verlauten, dass wir bei solchem Wind in 15 Stunden Zuhause sein könnten: quer über den Golf von Cádiz. Aber leider kann ich da nicht mithalten: 15
Stunden ununterbrochen segeln, nicht wissen was kommt, welcher Wind, welche Wellen – nein danke, das übersteigt mein Vermögen. Kurz darauf ging es auch schon wieder los: Wind von vorne, immer heftiger werdend. Die letzten vier Meilen legten wir im Schritttempo zurück, zum Glück waren die Wellen nicht so steil wie im Mittelmeer. Die »Sirena« war längst unseren Blicken entschwunden.
Endlich erreichten wir die Einfahrt von Sancti Petri, fuhren an einer Insel vorbei in die Lagune mit Untiefen und Sandbänken. Es war uns so vertraut, fast wie die Ria Formosa in Portugal. Die Durchfahrt war betonnt, drinnen lagen viele Yachten an Bojen. Wir fanden tatsächlich einen freien Platz am Steg, wo freundliche Menschen angelten. Wir gingen zum Büro und – was bisher noch nie vorgekommen war – wir durften am selben Platz liegen bleiben! Dazu der sagenhafte Preis von nur 12 Euro und kein Deposit für den Schlüssel! Obendrein Internetzugang. Und das in Spanien – unglaublich!
Wir fanden ein nettes kleines Restaurant am Strand, dort gab es zwei spanische Wasserhunde: Sie sehen aus wie lockige Schäfchen und haben nur ein Stummelschwänzchen – Jóia durfte die ganze Zeit mit ihnen am Strand herumtoben. Der Restaurantsinhaber, ein langlockiger Strandseebärentyp, hatte außerdem zwei zahme Dohlen, die um die spielenden Hunde herumhüpften. Es herrschte eine wohltuende Ruhe, keine lärmende Stadt, keine laute Musik, keine Mopeds, nichts, nur springende Fische. Am Abend besuchte uns das »Sirena«-Ehepaar und wir tauschten Erfahrungen aus. Czytaj więcej
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- niedziela, 26 sierpnia 2007
- ☁️ 25 °C
- Wysokość: 10 m
HiszpaniaPlaya de Castilla37°8’45” N 6°51’23” W
Mazagón
26 sierpnia 2007, Hiszpania ⋅ ☁️ 25 °C
Früh auf, die Heimat ruft und guter Wind war angesagt. Bei der Ausfahrt aus der Lagune blies uns der Wind kräftig entgegen, dann aber drehten wir nach Nordwest und er pustete uns von hinten mit fünf Stärken in die Segel, als wolle er uns nachhause helfen. Wir brausten an Cádiz vorbei, an Rota und weiter in enormem Tempo.
Cipiona war der letzte Hafen, bevor es auf eine 30 Meilen lange Strecke ohne Fluchtmöglichkeit ging. Aber der Wind schien uns ja günstig und wir wollten schnell nachhause. Was gab es da noch zu überlegen. Auf und übermütig vorbei.
Kaum beschlossen, begann der Wind sein »Ich-dreh-mich«-Spiel, flaute ab und blies aus Nordwest. Wir segelten hoch am Wind, die Heimat lockte. Und es wurde ein langer, langer Törn, entlang endloser Strände, Steilküste, Strand. Der Wind kam immer mehr von vorn, zum Glück nicht stark, sonst hätten wir umkehren müssen, später schlief er fast gänzlich ein. Stunde um Stunde stampften wir gegenan und immer noch war kein Ziel in Sicht.
Gegen halb elf, nach 13 Stunden Fahrt meist unter Motor, erreichten wir mit dem letzten Licht den Hafen von Mazagon. Fast 57 Seemeilen haben wir heute zurückgelegt und sind rechtschaffen müde. Aber nun wieder: anmelden, sich einen Platz zuweisen lassen, zurück zum Boot, das Boot verholen, landfein machen und nun endlich essen im Hafenrestaurant – sehr lecker.
Randbemerkung: in vielen französischen und spanischen Häfen haben wir Technikzonen gesehen, sauber aufgeräumt, mit der Möglichkeit, technischen Müll zu entsorgen; einmal sogar mit einer Augendusche für Verätzungen und Erste-Hilfe-Station. ABER keine einzige Technikzone hatte solch eine schöne Atmosphäre, wie die in Valence, wo wir unter Bäumen, mit freundlichen Menschen, unsere Arbeit tun konnten und wo man auf dem Schiff wohnen konnte. Czytaj więcej
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- poniedziałek, 27 sierpnia 2007
- 🌙 26 °C
- Wysokość: 10 m
PortugaliaPraça do Marquês de Pombal37°11’41” N 7°24’56” W
Vila Real de Sto. António
27 sierpnia 2007, Portugalia ⋅ 🌙 26 °C
Frühstück an Land und Einkauf; Aufbruch ohne Wind, nur ein sanftes Säuseln weht uns entgegen. Käpt’n Fidel hat vergessen, beim Hafenkapitän nach dem Wetter zu schauen. Aber wir haben so unsere Erfahrungen mit Wetterberichten: Es stellt sich alles draußen heraus, wie Captain Ron zu sagen pflegte. Die meisten Stürme wurden nicht vorhergesagt und die versprochenen guten Winde hielten selten, was sie versprachen. Man muss doch nehmen, was kommt.
Das Meer ist heute spiegelglatt und es ist gut zu beobachten, wie die Wellen entstehen: Es kommt ein wenig Wind auf und die Oberfläche kräuselt sich, als ob die See friert, dann beginnt es zu kribbeln wie eine aufgeregte Kinderschar, lauter kleine Häupter und wenn der Wind ein wenig zunimmt, fangen sie an zu schieben und türmen sich. Heute bleibt aber alles glatt. Wir fahren mit Autopilot und während ich so sitze und aufpasse, komme ich ins Denken.
Was tun wir, wenn wir ankommen? Seit gestern beschäftigt uns, hauptsächlich allerdings mich, diese Frage. Wo legen wir an, wo entladen wir das Boot – und wohin mit der Freude. Wir dürfen flaggen nach so einer langen Reise – alle Gastflaggen, die wir unterwegs geführt haben ziehen wir auf. Hm, naja, das sind nicht wirklich viele. Wir bringen die schmucken Relingskleider wieder an. Wir entladen das Boot am Steg im Parque natural und ankern anschließend in der Buch von Marim. Wir bringen Olga zum Glänzen bevor wir ankommen und … und …
Szene V
FRAU am Steuer eines Segelkatamarans: »Wenn wir ankommen, ziehen wir dann die Flaggen der durchfahrenen Länder hoch? Das darf man doch dann.«
MANN im Regiestuhl, blickt kurz aus seinem Buch auf: »Das machen nur Angeber!«
FRAU, sehr leise: »Manchmal wäre ich aber gern ein Angeber.«
Heute muss ich besonders gut aufpassen: Überall haben die Fischer ihre Zeichen, schwimmende Kanister mit Fähnchen drauf, dort sind Fässer versenkt zum Krakenfang. Ich muss einen Zickzack-Kurs steuern und manchmal hilft nur: Gang raus und vorbeitreiben lassen.
Eine Segelyacht überholt uns, ebenfalls unter Motor, ich schaue genauer hin, es ist eine portugiesische Yacht. Begeistert renne ich hinein, hole unsere Fahne und schwenke sie zum Begrüßen.
Während ich so steuere, fällt mir ein Dialog aus einem meiner Lieblingsfilme ein, »Ein Rabbi im Wilden Westen« . Auf uns übertragen würde er so lauten: »Kann dein Gott auch Wind machen?«, fragt der Kapitän den Rabbi – »Wind, oj, mein Gott macht Wind, er macht die Stürme, er kann Orkane machen und Hurrikane …« – »Reden wir nicht von Hurrikanen«, unterbricht der Kapitän. »Aber tut er es auch?« – »Er kann es, er tut es auch, aber er ist manchmal a bissl eigenwillig.«
Wir nähern uns der Mündung des Grenzflusses Guadiana, und der schönen portugiesischen Stadt Vila Real de Santo António. Plötzlich fängt das Echolot an zu piepen, Alarm, Alarm: 1,20m, 1,00m, 0,90m Wassertiefe. O weh – eine Sandbank.
Aber wir sind ja gewiefte Lagunen-Fahrer, wir wissen, wie es aussieht, wenn das Wasser flach ist und finden den Weg hinaus. Dann biegen wir in den Fluss ein und haben die Strömung gegen uns. Das Wasser läuft ab und wir kommen nur noch mit 1,9 Knoten voran. Der Wind bläst jetzt seitlich und wir ziehen noch einmal das Focksegel auf und erreichen endlich gegen sieben Uhr die im Vergleich zu spanischen Marinas winzige Marina von Vila Real de Santo António. Mitten im Fluss hatten wir zuvor die Fahne gewechselt – wir haben die letzte Grenze überschritten – wir sind fast zuhause!
Hier hat sich – außer dem Preis – nicht viel verändert, seit wir 2004 zum letzten Mal mit dem alten Boot hier waren. Dieser ist mit 28 Euro mehr als doppelt so teuer; die Duschen sind die gleichen, in Containern untergebracht, winzig im Vergleich zu den luxuriösen spanischen Duschräumen, aber sie erfüllen ihren Zweck und wir genießen es. Am Gaststeg liegen kaum Segler, wie noch vor drei Jahren hauptsächlich, stattdessen große Motoryachten.
Ich bringe Olga zum Glänzen, sie wird geputzt, abgespritzt und geschrubbt. Danach gehen wir essen in der schönen Stadt: kein Auto mit lauter Musik, keine knatternden Mopeds, keine schreienden Menschen, es ist angenehm ruhig auf dem großen Platz, obwohl dort etliche Kicker-Geräte stehen, an denen Kinder und Erwachsene spielen. Später in der Marina überraschenderweise ein offenes Internet – ich rufe meine Freundin Carla an. »Estás em Portugal? Juhuuu!«
Morgen sind wir zuhause. Czytaj więcej
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- wtorek, 28 sierpnia 2007
- 🌙 26 °C
- Wysokość: Poziom morza
PortugaliaPraia dos Cavacos37°2’5” N 7°47’41” W
Praia de Marim / Quelfes
28 sierpnia 2007, Portugalia ⋅ 🌙 26 °C
Finale
Um sieben Uhr stehen wir auf, um rechtzeitig vor Einsetzen der Flut aus der Flussmündung herauszukommen. Aber wir haben ja noch die Chipkarte für die Tür zur Marina, die müssen wir erst abgeben. Wir fragen den Marinero, ob er sie abnimmt und die Kaution zurückzahlt. Nein, das Büro macht erst um halb zehn auf. Um halb zehn ist Niedrigwasser, dann setzt die Flut ein und strömt uns entgegen. Mist! Umsonst früh aufgestanden.
Wir unternehmen noch einen Spaziergang durch Vila Real, trinken einen Café am Platz Pombal und kehren zurück. Der Marinero winkt uns verschwörerisch zu – aha, jetzt kann er doch die Karte annehmen und die Kaution erstatten. Er hatte wohl vorher keine Lust.
Hurtig sammeln wir Wasserschlauch und Elektrokabel ein und werfen die Leinen los. Der starken Strömung wegen, die auch diese Marina nicht verschont, strebt Olga mit dem Hinterteil vom Steg weg, was den Käpt’n veranlasst, rückwärts herauszufahren. Ein wenig versteuert er sich und wir kommen dem gegenüberliegenden Katamaran ins Gehege, setzen ab und kommen endlich frei und ins Fahrwasser, mit der Strömung flussabwärts und hinaus aufs Meer. Der tut wieder, was er am liebsten tut, und bläst uns sanft entgegen und so fahren wir unter Motor in Richtung Heimat. Bei Fuseta nehmen wir die Abkürzung durch die Lagune.
Bei Hochwasser ist die Fahrrinne in der Lagune besonders schlecht auszumachen, weil dann auch die Flachwasserzonen überspült sind. Gewievte Lagunen-Fahrer? Von wegen. Prompt sitzen wir fest bei der Ausfahrt in die heimatliche Bucht, dazu haben sich Schlingpflanzen um den Propeller gewickelt und hinter einem Ruder verhakt. Der Kapitän geht von Bord und platziert den Anker immer ein Stück weiter voraus, so dass wir Olga am Ankerseil herausziehen können ins tiefe Wasser.
Am Steg vom Parque Natural (Quinta do Marim) wartet das Empfangskommittee: Freundin Carla ist da, ihr Mann Helder, Sohn Carlos und Schwester Sónia, und sie jubeln uns zu.
Aber da sind auch Jóias Mama »Onda« und Papa »Delphin« zur Begrüßung gekommen und Jóia springt zum ersten und einzigen Mal unerlaubt von Bord und begrüßt ausgelassen ihre Familie.
Wir umarmen uns und es gibt viele viele portugiesische Küsschen – eine überaus herzliche Begrüßung. Dann laden wir schnell die wichtigsten Dinge aus und Fidel startet mit Olga allein, bringt sie zurück in die Bucht von Marim und legt sie dort vor Anker. Inzwischen bringen Helder und ich unsere Sachen zum Haus und holen den nass geschwommenen Käpt’n ab. Czytaj więcej
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- środa, 29 sierpnia 2007
- 🌙 25 °C
- Wysokość: 23 m
PortugaliaIgreja Matriz in Olhão37°3’28” N 7°49’17” W
Fazit
29 sierpnia 2007, Portugalia ⋅ 🌙 25 °C
Ein großartiges Projekt, das vor fünf Jahren seinen Anfang nahm, ist glücklich zu Ende gebracht, Olga ist in Portugal angekommen. Wir haben auf dieser letzten Reise ca. 1.080 Seemeilen zurückgelegt, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,4 Knoten. Uns wurde keine Meile geschenkt, jede einzelne musste erfahren, erduldet, erkämpft, erstritten, genossen, geliebt und viele viele gegen den Wind gestampft werden.
Was hat es gekostet? Es hat Geld gekostet, manchmal harte Arbeit, schlaflose Nächte. Es hat mich mehr als einmal Überwindung gekostet, morgens wieder auf diese unberechenbare See hinauszufahren. Es hat Tränen gekostet, heimliche und unheimliche; es hat Kraft gekostet und auch Mut. Diese Reise hat an unserer Liebe gerüttelt, weil wir Dinge so verschieden erlebt haben und es gab manchen Tag, da wäre ich lieber von Bord gegangen und mit dem Bus nachhause gefahren. Es gab mutlose Tage, an denen ich dachte, die Strecke ist noch so lang, wie sollen wir das schaffen.
ABER: Wir haben diese ganze Reise gemeinsam bewältigt, haben dreieinhalb Monate auf engstem Raum zusammen gelebt und gearbeitet. Wir haben unglaublich viele Eindrücke gesammelt, haben Schönes und nicht so Schönes gesehen. Wir haben eine große Reise »erlebt« und sind endlich Zuhause angekommen. Czytaj więcej





























































