• Sebastian Schiller
  • Melanie Fugger

Balkan 2024

Alle Videos đŸ“č:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLLS919MnsewXVQCyyjhVNr8iEs3zUPNQV
En savoir plus
  • BunkArt 2: Die Geheimpolizei

    11 octobre 2024, Albanie ⋅ ☁ 22 °C

    Nach unserem Besuch in BunkArt 1 wollten wir natürlich auch BunkArt 2 sehen. Während BunkArt 1 vor allem einen guten Überblick über die gesamte Zeit der Diktatur liefert, konzentriert sich BunkArt 2 sehr auf die Arbeit der Geheimpolizei während dieser Zeit.

    Der Bunker 2 liegt viel zentraler, mitten in Tirana, wodurch er auch von mehr Touristen besucht wird. Das kann zu Stoßzeiten sehr anstrengend werden, denn in den engen Gängen kommt man kaum aneinander vorbei und kann sich auch nicht in Ruhe mit den Infotafeln und Exponaten beschäftigen.

    Da wir ohnehin noch ins House of Leaves wollen, das sich ebenfalls mit der Geheimpolizei beschäftigt, haben wir beschlossen, nur noch die Exponate zu besichtigen und schnell wieder raus zu kommen. Im Gegensatz zum Bunker 1 war es hier nämlich auch noch unangenehm heiß und stickig.

    Im Gegensatz zu Bunker 1 ist der Bunker 2 auch sehr viel kleiner und alleine dadurch nicht mehr sooo spektakulär. Die Exponate sind in jedem Fall sehenswert und es ist lobenswert, dass man aus den Bunkern etwas Sinnvolles macht. Aber wer nicht beide Bunker besuchen möchte, sollte auf jeden Fall Bunker 1 wählen 😉.

    Das spannende Thema über die Geheimpolizei werden wir beim House of Leaves beleuchten.
    En savoir plus

  • House of Leaves: Der Sigurimi 📜

    11 octobre 2024, Albanie ⋅ ☁ 22 °C

    Das House of Leaves erzählt die bedrückende Geschichte der totalen Überwachung durch den albanischen Geheimdienst, den Sigurimi, der von 1946 bis zum Ende der Diktatur 1991 aktiv war. Die Ausstellung dokumentiert eindrucksvoll, wie das kommunistische Regime in diesen Jahrzehnten ein Netz aus Kontrolle und Misstrauen über die Bevölkerung spannte, das in jeden Winkel des täglichen Lebens eindrang und die Gesellschaft nachhaltig traumatisierte.

    Das unscheinbare Haus im Zentrum von Tirana spielte eine bedeutende Rolle in dieser Geschichte. Ursprünglich 1931 als Klinik gebaut, wurde es während des Zweiten Weltkriegs von der Gestapo genutzt und nach dem Krieg vom Sigurimi übernommen. Unter der Diktatur von Enver Hoxha verwandelte es sich in ein Zentrum für Überwachung und Verhör. Die Fassade, die seither mit Pflanzen bedeckt ist, gab dem Haus seinen Namen – "House of Leaves" – und symbolisierte die verborgene Natur der Operationen, die darin stattfanden.

    Das House of Leaves wurde bewusst aufgrund seiner Lage direkt neben dem zentralen Postamt ausgewählt. Diese Position ermöglichte es dem Sigurimi, den Schriftverkehr effizient zu überwachen, indem Briefe abgefangen, geöffnet und manipuliert wurden. Gleichzeitig war das Gebäude ein Zentrum für die Telefonüberwachung, wobei spezielle Abhöranlagen genutzt wurden, um Gespräche systematisch zu überwachen.

    Im Inneren des Museums bekommt man einen tiefen Einblick in die perfiden Überwachungsmethoden, die das Regime einsetzte. Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Sammlung von Abhörgeräten und Wanzen, die in praktisch jedem erdenklichen Gegenstand versteckt wurden, von Radios über Möbel bis hin zu Regenschirmen und Kinderwagen. Bei gezielten Abhöraktionen wurden Alltagsgegenstände der Zielperson heimlich präpariert oder mit einer manipulierten Version ausgetauscht.

    Bei Verdachtsfällen wurden Agenten des Sigurimi direkt vor Ort stationiert, oft in speziell eingerichteten Räumen, die eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung ermöglichten. Sie konnten durch Wände lauschen oder versteckte Kameras bedienen. In Spitzenzeiten überwachte das Regime Tausende Menschen gleichzeitig, unterstützt von einem dichten Netz unauffällig agierender Agenten in den Städten. Diese allgegenwärtige Überwachung erfasste nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens.

    Überwachungsmethoden und Technologien wurden durch Partnerschaften mit der Stasi und anderen sozialistischen Verbündeten wie der Sowjetunion und China verfeinert. Diese Partnerschaften ermöglichten es dem Sigurimi, moderne Überwachungstechniken anzuwenden, die in anderen sozialistischen Staaten bereits erfolgreich genutzt wurden.

    Der Sigurimi nutzte ein weit verzweigtes Netz aus Informanten, das die gesamte Gesellschaft durchdrang. Niemand wusste sicher, wer Berichte lieferte – es konnten Freunde, Nachbarn oder sogar Familienmitglieder sein. Die Bevölkerung lebte in ständiger Unsicherheit, und oft wurden Menschen gezwungen, andere zu denunzieren, um sich selbst zu schützen. Dieses System der Überwachung führte zu einer Atmosphäre des Misstrauens, die das soziale Gefüge nachhaltig beschädigte.

    Besonders bedrückend ist die Dokumentation der Folgen dieser Überwachung. Während mehr als 14.000 Menschen unter Hoxhas Regime verhaftet, gefoltert oder hingerichtet wurden, war insgesamt über 100.000 Albaner von der Überwachung, Verfolgung oder Schikane durch den Sigurimi betroffen. Oft reichte ein harmloser Kommentar, das Hören ausländischer Musik oder der Besitz verbotener Bücher, um in den Verdacht der Subversion zu geraten und Opfer der Repression zu werden. Das Museum zeigt Verhörräume und Protokolle, die belegen, wie unschuldige Menschen systematisch durch den Geheimdienst verfolgt wurden.

    Auch Ausländer und Diplomaten wurden gezielt ins Visier genommen. Das Regime misstraute jedem Einfluss von außen und überwachte systematisch Touristen, ausländische Journalisten und selbst Mitarbeiter von Botschaften. Hotelzimmer, in denen Ausländer wohnten, wurden mit versteckten Kameras und Abhörgeräten ausgestattet, um jedes Gespräch und jede Bewegung zu dokumentieren. Besonders verdächtige Gäste wurden von Agenten des Sigurimi beschattet, die ihnen unauffällig folgten, während sie sich durch die Stadt bewegten.

    Das Ausmaß der Überwachung und die Repressionen zerrütteten das soziale Gefüge tiefgreifend. Das ständige Misstrauen, das die Gesellschaft prägte, hinterließ bleibende Spuren, die bis heute spürbar sind. Viele Familien wurden durch Denunziationen auseinandergerissen, und das Trauma der allgegenwärtigen Überwachung wirkt in den Erinnerungen der älteren Generation nach. Der Sigurimi drang nicht nur physisch, sondern auch psychologisch in das Leben der Menschen ein, was zu langfristigen sozialen Verwerfungen führte.

    Die Eröffnung des House of Leaves im Jahr 2017 markierte einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung dieser düsteren Vergangenheit. Es ist heute nicht nur ein Museum, sondern auch ein Symbol für die schmerzhafte, aber notwendige Auseinandersetzung mit einer Zeit, in der niemand sicher war – weder vor den Augen des Staates noch vor denen des eigenen Umfelds.
    En savoir plus

  • Namazgja-Moschee

    11 octobre 2024, Albanie ⋅ ☁ 21 °C

    Dies ist die Namazgja-Moschee, die größte Moschee des Balkans, die gestern vom türkischen Präsidenten Erdogan bei seinem Besuch in Tirana eröffnet wurde – nach fast einem Jahrzent Bauzeit. Mit ihren vier 50 Meter hohen Minaretten und der riesigen Kuppel überragt sie alles in ihrer Umgebung – auch das Parlamentsgebäude daneben. 

    Die Moschee bietet Platz für bis zu 10.000 Gläubige und ist nicht nur ein Gebetshaus, sondern ein multifunktionaler Komplex. Neben dem Gebetssaal gibt es ein Kulturzentrum, eine Bibliothek und eine Ausstellungshalle, was sie zu einem wichtigen Treffpunkt für Kultur und Religion macht. 

    Obwohl die Türkei den Bau finanziert hat, ist diese Zusammenarbeit nicht unumstritten. Während die Moschee für einige ein Symbol der engen Beziehungen zwischen Albanien und der Türkei ist, sehen andere darin eher den wachsenden Einfluss der Türkei in der Region – ein Thema, das auch in Zukunft für Diskussionen sorgen wird.

    Unbestritten ist die Moschee ein beeindruckendes Meisterwerk und hat uns wirklich überwältigt.
    En savoir plus

  • Tirana

    11–15 oct. 2024, Albanie ⋅ ☁ 20 °C

    Tirana, die Hauptstadt Albaniens, liegt zentral im Land, umgeben von Bergen, und ist das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Seit den 1990er Jahren verwandelt sie sich von einer grauen, kommunistisch geprägten Stadt in eine aufstrebende, moderne Metropole.

    Diese Entwicklung begann mit einer Initiative des ehemaligen Bürgermeisters und Künstlers Edi Rama, der die tristen Betonfassaden in leuchtenden Farben bemalen ließ. Gleichzeitig wurden neue Gebäude errichtet und öffentliche Plätze modernisiert, was das Stadtbild stark verändert hat. Besonders im Zentrum fühlt man sich wie in einer typischen Großstadt: beeindruckende Hochhäuser, zahlreiche Geschäfte, Cafés und Bars sowie eine lebendige Menschenmenge. Im Viertel Blloku, das einst der Parteielite vorbehalten war, tobt heute das Leben.

    Tirana ist ein interessante Stadt, in der es viel zu sehen und zu erleben gibt. Unser Aufenthalt war fast zu kurz, um sich alles in Ruhe anschauen zu können.

    Unser einziger Kritikpunkt ist die extrem chaotische Verkehrssituation, welche die Stadt in einen einzigen Stau verwandelt, der häufig zu riskanten Fahrweisen führt. Noch nie waren wir so froh, unfallfrei wieder aus einer Stadt zu kommen und würden auch nie wieder mit einem Auto in die Stadt fahren. Ein trauriger Nebeneffekt der unzähligen alten Autos, die stundenlang im Stau stehen, ist der Smog. Entlang der Hauptstraßen fühlt sich drückende und stinkende Luft an, als wäre man in einer Tiefgarage. Tatsächlich ist Tirana europaweit die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung. Abseits der Hauptstraße ist es in Ordnung.
    En savoir plus

  • BaoĆĄići und die Bucht von Kotor

    14 oct.–4 nov. 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 18 °C

    Unsere Reise führte uns zum ersten Mal nach Montenegro – ein kleines Land voller landschaftlicher Kontraste und versteckter Schätze. Obwohl Montenegro zu den kleinsten Ländern Europas zählt, beeindruckt es durch seine unglaubliche Vielfalt. Auf nur etwa 14.000 km² Fläche finden sich gleich fünf Nationalparks mit diversen Natur-Highlights. Diese Nationalparks schützen die unberührte Natur, in der dichte Wälder, tiefe Täler und alpine Gipfel eine weitgehend naturbelassene Landschaft formen. Mehr als die Hälfte des Landes ist unbewohnt oder nur dünn besiedelt, was Montenegro einen fast mystischen Charakter verleiht. In diesen menschenleeren Gebieten finden seltene Tierarten wie Wölfe und Braunbären einen geschützten Lebensraum – ein seltenes Naturparadies. Die Bevölkerung Montenegros ist vielfältig und umfasst vor allem Montenegriner, Serben, Bosniaken und Albaner, weshalb im Land sowohl Montenegrinisch (eine Variante des Serbischen) als auch Bosnisch und Albanisch gesprochen werden.

    Unser Aufenthalt begann im kleinen Küstenort Baošići, einem ruhigen Fleck am Rande der spektakulären Bucht von Kotor. Das beschauliche Küstendorf mit seinem traditionellen Charme bot uns die perfekte Umgebung für einen entspannten Start in Montenegro. In unserem gemütlichen Apartment mit wundervollem Balkon konnten wir die Aussicht genießen und die Zeit in vollen Zügen auskosten. Der kleine Hafen und die ruhigen Cafés entlang des Wassers luden ebenfalls dazu ein, einfach mal abzuschalten. Das Leben hier verläuft in gemächlichem Tempo, und die umliegenden Dörfer strahlen mit ihrer ursprünglichen Lebensweise eine angenehme Ruhe aus.

    Die Bucht von Kotor wird oft als der „südlichste Fjord Europas“ bezeichnet und gilt als einer der schönsten Naturhäfen der Welt – umgeben von steilen Bergen und tiefblauem Wasser, das sich weit ins Land zieht. Entlang der Küste liegen idyllische Städtchen sowie historische Kirchen und Festungen, die der Bucht ihren besonderen Charakter verleihen. Mit dem Auto kann man die Bucht gut umfahren und immer wieder anhalten, um den fantastischen Blick auf das Wasser mit den beeindruckenden Bergen im Hintergrund zu genießen. Besonders im Morgen- und Abendlicht ist die Landschaft einfach wunderschön.

    Von Baošići aus erreicht man die Highlights der Bucht in kurzer Zeit – von der Altstadt Kotor über den Lovćen-Nationalpark bis zu den kleinen Inseln vor der Küste. Auch Dubrovnik, das bekannte kroatische Küstenziel, ist nur eine Stunde entfernt und ideal für einen Tagesausflug. Insgesamt war die Bucht von Kotor bisher unser schönstes Reiseziel, weil es in unmittelbarer Nähe so viel zu sehen und zu erleben gibt. Das wird auf jeden Fall ein spannendes Video geben 😉
    En savoir plus

  • Prevlaka â˜€ïžđŸŒŠ

    15 octobre 2024, Croatie ⋅ ☀ 21 °C

    Für unsere Abenteuer in Montenegro haben wir uns medizinische Unterstützung aus der Schweiz 🇹🇭 organisiert. Willkommen Max 😊. Zur Begrüßung suchten wir einen schönen Sonnenuntergang und fanden ihn auf der mysteriösen Halbinsel Prevlaka.

    Prevlaka liegt an der Grenze zwischen Kroatien und Montenegro. Sie spielte sowohl im Kalten Krieg als auch während des Jugoslawienkriegs eine strategisch wichtige Rolle. Während des Krieges in den 1990ern war das Gebiet hart umkämpft und wurde von jugoslawischen Truppen besetzt. Schließlich wurde Prevlaka 1992 zur demilitarisierten Zone erklärt und ging später in den Besitz von Kroatien über. Seitdem verfallen die über die Insel verteilten Einrichtungen langsam aber sicher.

    Am beeindruckensten ist die große Festung am Zipfel, die nur leider nicht zugänglich ist. Wir fuhren also weiter durch den Jungel, vorbei an verlassenen Gebäuden und Bunkern, bis wir die ehemaligen Artellerieplattformen fanden, die den perfekten Ausblick aufs Meer und die Berge bieten.

    Dies ist der ideale Ort für einen wunderschönen Sonnenuntergang und mit dem Auto einfach zugänglich.
    En savoir plus

  • Kotors neue Seilbahn

    16 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☁ 15 °C

    Die Kotor-Lovćen-Seilbahn ist ein neues Highlight in Kotor. Seit ihrer Eröffnung im August 2023 bringt sie Besucher in nur 11 Minuten von der Küste auf über 1.300 Meter Höhe vor den Lovćen-Nationalpark. Die Fahrt bietet wunderschöne Ausblicke auf die Bucht von Kotor.

    Oben angekommen, haben Abenteuerlustige die Möglichkeit, mit dem Alpine Coaster durch die Berge zu sausen, während Genießer auf einer der Terrassen entspannt den Sonnenuntergang mit einem Drink genießen können. Zudem starten hier verschiedene Wanderwege, die einen tiefer in das Lovćen-Gebirge führen.

    Unser Coaster-Erlebnis hatte allerdings einen kleinen Haken: Einige chinesische Besucher waren so eifrig mit Fotos beschäftigt, dass sie die Bahn komplett blockierten! Statt loszufahren, nahmen sie in aller Ruhe Bilder – so gründlich, dass niemand mehr einsteigen konnte. Es war fast wie ein Coaster-Fotoshooting! Auch wenn das den Spaß etwas gedämpft hat, bleibt der Alpine Coaster auf jeden Fall eine Empfehlung.
    En savoir plus

  • Herceg Novi

    19 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☁ 20 °C

    Herceg Novi ist eine charmante Küstenstadt, die weit weniger touristisch als Kotor ist, aber mit ebenso viel Geschichte und mediterranem Flair begeistert. Sie liegt direkt gegenüber dem schmalen Zugang zur Bucht und spielte aufgrund dieser strategischen Lage eine entscheidende Rolle in der Verteidigung der Region. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt von verschiedenen Mächten beherrscht, die jeweils ihre eigenen Festungen errichteten oder ausbauten. Diese Anlagen zeugen heute von der bewegten Geschichte der Stadt.

    Beliebt ist Herceg Novi auch aufgrund seiner kleinen, aber urigen Altstadt. Verwinkelte Gassen, alte Steinhäuser und kleine Plätze verleihen ihr einen besonderen Charme. Wir erlebten hier eine angenehme und authentische Atmosphäre, da man überwiegend Einheimischen begegnet. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Weg durch die Altstadt mit vielen Treppen verbunden ist, was ihr den Spitznamen "Stadt der tausend Treppen" eingebracht hat.

    Unser Besuch begann an der urigen Promenade, an der man ewig die Küste entlang spazieren kann und dabei gleichermaßen auf tradionelle Lokale und Straßenverkäufer stößt, wie auf moderne Cafés und Touri-Shops. Nicht zu viel und nicht zu wenig - ein gemütlicher Urlaubsort.

    Die Promenade führte uns rasch zur Festung Forte Mare und den Überresten der Citadella, einer ehemaligen Verteidigungsanlage, die nach einem Erdbeben halb ins Meer gestürzt ist. Forte Mare wurde im 14. Jahrhundert von den bosnischen Herrschern erbaut und war der Grundstein für die Verteidigung der Stadt vor Angriffen über das Meer. Von unten kann man die Festung durch einen besonderen Eingang betreten, eine sehr steile und enge Treppe, wo sich Max direkt den Kopf gestoßen hat. Die Festung innen ist ganz nett, aber spannender ist natürlich der Ausblick. Praktischerweise konnten wir die Festung oben durch den normalen Eingang verlassen und waren direkt in der Altstadt.

    Nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt fanden wir die Haupttreppe, die hoch zur Festung Kanli Kula führt. Diese Festung, deren Name „Blutturm“ bedeutet, wurde im 16. Jahrhundert von den Osmanen erbaut und diente lange Zeit als Gefängnis. Heute wird sie als Freilichttheater und für Location für Veranstaltungen genutzt. Im Inneren läuft eine Dokumentation, die einem die Geschichte der Stadt auf unterhaltsame Weise näher bringt.
    En savoir plus

  • Die Festung San Giovanni und Kotor

    20 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 14 °C

    Das Städtchen Kotor gehört zu den beliebtesten Reisezielen an der Adriaküste, auch wenn die meisten den Namen noch nie gehört haben. Ein Grund dafür ist die gut erhaltene Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Ein anderer Grund ist die spektakuläre Fahrt durch die Bucht von Kotor, die wie ein Fjord wirkt, umgeben von steilen, gigantischen Bergen. Hier legen viele Kreuzfahrtschiffe an – im Schnitt 2 bis 3 pro Tag, zur Hochsaison können es auch bis zu 5 sein đŸ«€.

    Neben der Altstadt ist Kotor auch für seine beeindruckende Befestigungsanlage bekannt, die die gesamte Altstadt umschließt und bis zur Festung San Giovanni hinaufführt. Die venezianischen Mauern erstrecken sich über mehrere Kilometer den Berghang hinauf. Wer die über 1.300 Stufen erklimmt, wird mit einem spektakulären Blick über die Bucht und die Altstadt belohnt.

    Der Eintritt zu den Stufen kostet dreiste 15€ pro Person und in Reiseberichten haben wir zufällig von einem "geheimen" Eingang erfahren. Anstelle der mühsamen Treppen kann man einen Wanderweg auf der Rückseite der Burg nehmen und dort Indianer Jones mäßig durch ein Burgfenster klettern. Früher gab es dort eine Leiter, weshalb der Weg auch "Ladder of Kotor" (Leiter von Kotor) genannt wird. Seitdem wird die "Leiter" in Form von Steinen und Stühlen immer wieder abgerissen und neu aufgebaut. Laut einigen Berichten liegt auch regelmäßig Menschenkot im Fenster, um die Wanderer abzuhalten. Trotzdem lockt dieser alternative Zugang immer wieder Abenteurer an, die den längeren Weg und das Klettern nicht scheuen. Wichtig: Falls man es rein schafft, muss man denselben Weg zurück nehmen, da man sonst unten zur Kasse gebeten wird.

    Wir entschieden uns dazu, diesen Weg zu probieren, auch wenn es nicht klappen sollte. Nach einer wirklich schönen Wanderung während des Sonnenaufgangs hatten wir Glück und sahen schon aus der Ferne, wie Menschen in der Mauer verschwanden. Der Durchgang ist nicht schwer, aber man muss klettern bzw. sich die Mauer hochziehen können. Die Blicke der Leute, die 1.300 langweilige Stufen hinaufgewandert sind und dafür auch noch 15€ bezahlt haben, sind unbezahlbar. Man fühlt den Triumph 😂.

    Das Beste an dem Wanderweg ist jedoch, dass man an einigen kleinen, sehr gastfreundlichen Höfen vorbeikommt. Hier haben wir uns nach erfolgreicher Eroberung selbstgemachte Limonade und eine unglaublich leckere Schinken-Käse-Platte bei bestmöglicher Aussicht gegönnt. Leider nicht preiswert, aber was man bei den Treppen spart, sollte man unbedingt lieber hier ausgeben. Außerdem gibt es hausgemachten Schnaps, bis zum Rand gefüllt, als Absacker aufs Haus - und der super nette und extrem gemütliche Wirt trinkt jedes Mal mit. Der Kontakt zu den Einheimischen und die idyllische Atmosphäre machen den Weg zu einem unvergesslichen Erlebnis, fernab des Massentourismus.

    Motiviert vom Schnaps entschieden wir uns dazu, dem Wanderweg nach oben zu folgen. Nach etwa einer Stunde ist man doppelt so hoch und hat eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge. Kotor erscheint winzig. Lediglich die Kreuzfahrtschiffe stechen wie Fehler im Bild hervor. Und da war es auch schon.. das nächste Kreuzfahrtschiff, das auf Kotor zusteuerte und es bald erreichen würde đŸ„ș.

    Als wir nach der Wanderung in die Altstadt zurückkehrten, hatten wir das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Die Altstadt war von einem einzigen Schiff komplett überfüllt. In den engen Gassen bildeten sich Staus, die Reisegruppen machten jede Atmosphäre zunichte und aufgrund der Vielzahl an Menschen sah man auch nicht wirklich viel. Also schnell die Runde gemacht und nichts wie weg. Schade, denn Kotor ist durchaus schön. Aber auch nicht viel schöner, als andere Städten in der Bucht.

    Für uns war der Tag jedoch ein voller Erfolg und wir fielen glücklich und erschöpft ins Bett.

    In der Bucht von Kotor sieht man übrigens übermäßig viele Katzen. Sie wurden ursprünglich von Seefahrern auf Schiffen gehalten, um Ratten und Mäuse fernzuhalten. Auch in den Städten halfen sie dabei, unerwünschte Nagetiere und Schlangen zu vertreiben, weshalb die Bewohner sie schätzten und fütterten, wodurch es immer mehr wurden. Katzen sind heute das inoffizielle Maskottchen von Kotor und die Stadt hat sogar ein einzigartiges Katzenmuseum für sie errichtet.
    En savoir plus

  • Insel-Hopping in der Bucht von Kotor

    21 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 20 °C

    Zum Abschluss für Max und zur Erholung nach unserer Wanderung in Kotor war eine ganztägige Bootstour durch die Bucht von Kotor genau das Richtige. Der Tag begann entspannt mit einem kleinen Frühstück in Tivat, von wo wir starteten.

    Zuerst ging es nach Kotor, um noch ein paar Leute einzuladen. Vom Wasser aus wirkte die Stadt mit ihren langen Mauern und den aufragenden Bergen noch einmal ganz anders. Glücklicherweise stiegen nicht allzu viele Leute zu, sodass alle genug Platz hatten, um sich abwechselnd auf die Sonnenliegen oder Bänke im Schatten zu setzen. So macht das Bootsfahren durch die wunderschöne Bucht richtig Spaß.

    Unser erster richtiger Halt waren die beiden kleinen Inseln, die mitten in der Bucht liegen und einen fast schon mystischen Eindruck machen. Zuerst legten wir auf Gospa od Škrpjela an, was übersetzt „Unsere Liebe Frau vom Felsen“ bedeutet. Die Insel hat eine besondere Entstehungsgeschichte: Im 15. Jahrhundert soll ein Marienbild immer wieder auf einem Felsen an dieser Stelle erschienen sein. Die Fischer sahen das als göttliches Zeichen und beschlossen, hier eine Insel zu errichten. Sie begannen, Steine und gestrandete Wracks ins Meer zu werfen, bis die Insel schließlich entstand. Diese Tradition wird bis heute beim jährlichen Fest „Fašinada“ fortgeführt, bei dem die Einheimischen weiterhin Steine ins Wasser werfen, um die Insel zu festigen und wachsen zu lassen.

    Für einen kleinen Eintritt kann man die Kapelle auf der Insel besichtigen, in der sich einige faszinierende Schätze verbergen. Besonders beeindruckend ist ein Wandteppich, den eine Frau aus Perast über 25 Jahre lang anfertigte, während sie darauf wartete, dass ihr Mann von der Seefahrt zurückkehrt. Sie hat dabei nicht nur Seiden- und Goldfäden verwendet, sondern auch ihre eigenen Haarsträhnen eingewoben. Außerdem gibt es über 2.500 kleine Silberplatten, die von Seeleuten gestiftet wurden, um ihre Dankbarkeit für eine sichere Rückkehr auszudrücken. Die Wände der Kapelle sind mit barocken Gemälden verziert, die die maritime Geschichte und den Glauben der Menschen hier widerspiegeln – es ist ein kleiner, aber beeindruckender Ort, der voller Geschichten steckt.

    Gleich daneben liegt Sveti Đorđe, eine ganz natürliche Insel. Sie ist von hohen Zypressen umgeben und wirkt total ruhig und fast ein bisschen geheimnisvoll. Hier steht ein altes Benediktinerkloster, das man aber nicht betreten darf. Früher wurden dort die Adligen von Perast beerdigt, was der Insel noch eine besondere Atmosphäre verleiht. Während Gospa od Škrpjela oft von Besuchern angesteuert wird, scheint Sveti Đorđe eher still und abgeschieden.

    Nachdem wir die beiden Inseln angeschaut hatten, führte die Bootstour weiter bis zum Eingang der Bucht. Hier kamen wir an einer weiteren kleinen Insel vorbei, Mamula, die früher als Gefängnis genutzt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs nutzten die italienischen Faschisten die Insel als Gefängnislager, wo viele Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen litten. Heute steht dort ein umstrittenes Luxushotel, das für viele Einheimische ein echtes Ärgernis darstellt. Das Anlegen ist nur für Hotelgäste erlaubt, und die Übernachtungspreise sind mit mindestens 500 Euro pro Nacht für die meisten unerschwinglich.

    Die Rückfahrt war dann fast schon der schönste Teil des Tages: Als die Sonne langsam hinter uns unterging, lag die Bucht in goldenem Licht, und es war einfach nur schön, das alles in Ruhe auf sich wirken zu lassen.

    Für 25 € pro Person war die Tour wirklich super. Es gab an Bord auch Speisen und Getränke zu fairen Preisen.
    En savoir plus

  • Dubrovnik

    22 octobre 2024, Croatie ⋅ ☀ 22 °C

    Dubrovnik gehört zu den beliebtesten Reisezielen an der Adriaküste und zieht jedes Jahr unzählige Touristen aus aller Welt an. Die Stadt ist vor allem bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt, die mächtigen Stadtmauern und als Drehort der Serie Game of Thrones.

    Doch nicht zuletzt dadurch ist Dubrovnik auch zur überlaufensten Stadt Europas geworden – mit bis zu 15.000 Touristen an einem einzigen Tag. Selbst jetzt, am Ende der Saison, war die Stadt bei unserem ersten Besuch am Vormittag bereits brechend voll. In der kleinen Altstadt drängten sich die Menschen wie auf einem Jahrmarkt, und die Preise für fast alles wirkten völlig überzogen. Wir stempelten Dubrovnik deshalb zunächst als „Einmal und nie wieder“ ab.

    Doch dann bekamen wir eine zweite Chance: Nachdem wir Max nachts zum Flughafen gebracht hatten, warteten wir zwei Stunden bis zum Sonnenaufgang und erlebten die Stadt so, wie man sie erleben sollte – leer und idyllisch, fast wie eines der kleinen Dörfer an der Adriaküste. Außer uns waren nur ein paar Einheimische unterwegs, die ihre Cafés vorbereiteten. Zum ersten Mal konnten wir die Stadt wirklich sehen und genießen. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es ein völlig anderes Erlebnis war. Diese friedliche Atmosphäre blieb bis etwa 8:30 Uhr, als die ersten Busse ankamen, und um 9 Uhr war das „Jahrmarktgefühl“ dann wieder in vollem Gange.

    Dubrovnik, früher als Ragusa bekannt, hat eine reiche Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einer unabhängigen Republik und einem wichtigen Handelszentrum. Durch geschickte Diplomatie konnte Dubrovnik seine Unabhängigkeit wahren und eine strategische Rolle im Handel einnehmen – selbst als Venedig und das Osmanische Reich die Region dominierten. Die Altstadt vereint venezianische, gotische und barocke Einflüsse und lässt Dubrovniks wechselvolle Geschichte erahnen. Besonders eindrucksvoll sind die Stadtmauern aus dem 14. Jahrhundert, die noch heute zu den am besten erhaltenen Festungen Europas zählen.

    Doch die Stadt hat auch schwere Zeiten erlebt. 1667 wurde Dubrovnik von einem verheerenden Erdbeben erschüttert, das große Teile der Stadt zerstörte. Der Wiederaufbau in der Barockzeit prägte das heutige Stadtbild, das sich trotz weiterer Zerstörungen im Kroatienkrieg (1991–1995) weitgehend erhalten hat und heute UNESCO-Weltkulturerbe ist. Während der Belagerung durch serbisch-montenegrinische Streitkräfte 1991 wurde die Stadt erneut stark beschädigt, doch nach dem Krieg sorgte eine sorgfältige Restaurierung dafür, dass Dubrovnik heute in voller Pracht erstrahlt.

    Wer Dubrovnik besuchen möchte, sollte dies außerhalb der Saison tun und so früh es geht da sein. Man sollte sich auf eine schlechte Parksituation und überteurte Preise einstellen. Die Dubrovnik Card ist für ca. 30€ obligatorisch und kann Online gekauft werden.
    En savoir plus

  • NjegoĆĄ-Mausoleum im Lovćen-Nationalpark

    25 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 15 °C

    Der Lovćen-Nationalpark liegt in den Bergen oberhalb von Kotor und erstreckt sich über rund 62 km². Man erreicht ihn über die berühmte Kotor Serpentine – eine Panoramastraße mit über 25 engen Kurven, die spektakuläre Ausblicke auf die Bucht von Kotor garantieren. Die Autospiegel sollte man dabei besser einklappen.

    Oben angekommen, hat man bereits 1.200 Höhenmeter überwunden. Nach der Einfahrt in den Nationalpark (4 Euro) weitet sich die Landschaft zu einem riesigen Hochplateau. Die Hügel um einen herum sind so breitflächig verteilt, dass das Gefühl für die eigene Höhe fast verschwindet. Erst die gelegentlichen Wolken in der Ferne erinnern daran, wie hoch man sich befindet. Es ist ein ungewöhnlicher Eindruck, der auf Fotos kaum einzufangen ist.

    Wir verbrachten die Nacht in einem der wenigen Hotels auf dem Berg, da wir den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang sehen wollten. Den Sonnenuntergang konnten wir wetterbedingt nicht sehen, dafür aber einen wunderschönen Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück ging es dann auch direkt zur Hauptattraktion des Nationalparks: dem Njegoš-Mausoleum auf der Spitze des Jezerski Vrh.

    Der Zugang zum Mausoleum kostet 8 Euro und erfolgt durch einen 500 Meter langen Tunnel, der 461 Stufen den Berg hinaufführt. Der Aufstieg belohnt mit einer fantastischen Aussicht, die auf 1.660 Metern Höhe in alle Richtungen reicht – von der zerklüfteten Bucht von Kotor und den Hügeln des Nationalparks bis zu den Küstengebirgen Albaniens. An besonders klaren Tagen kann man angeblich sogar die Umrisse Italiens am Horizont erkennen. In jedem Fall ist Aussicht phänomenal.

    Das Mausoleum selbst ist ein beeindruckendes Bauwerk und das höchste seiner Art weltweit. Der Eingang wird von zwei vier Meter hohen Granitfiguren bewacht, die den Stolz und die Stärke Montenegros symbolisieren. Im Inneren steht eine 28 Tonnen schwere Statue von Njegoš, über der sich ein Baldachin aus 200.000 goldenen Mosaiksteinen spannt (die aktuell scheinbar restauriert werden). In der Krypta direkt darunter ruht Njegoš’ Leichnam.

    Petar II. Petrović-Njegoš, zu dessen Ehren das Mausoleum errichtet wurde, trat bereits mit 17 Jahren das Amt des Fürstbischofs an und vereinte damit politische und spirituelle Macht in einer Person. Als zentrale Figur des montenegrinischen Widerstands führte er das Land durch schwierige Konflikte, vor allem gegen das Osmanische Reich, und wird bis heute als Symbol der nationalen Identität angesehen. Sein Werk "Der Bergkranz", eine epische Dichtung über den Freiheitskampf der Montenegriner, gilt als Ausdruck des nationalen Stolzes und gehört zur grundlegenden Literatur des Landes.

    Die Errichtung des Mausoleums auf dem Gipfel des Lovćen erfüllte 1974 Njegoš’ letzten Wunsch und steht für die Entschlossenheit und den Stolz des montenegrinischen Volkes. Die Lage auf dem Lovćen, von dem aus man bis zur Adria blicken kann, wird als Ausdruck der engen Verbindung von Natur und Kultur in Montenegro verstanden und ist bis heute ein bedeutendes nationales Wahrzeichen.

    Unten am Tunnel befindet sich übrigens ein Restaurant mit einer großen Terasse, die ebenfalls einen wundervollen Ausblick in die Berglandschaft bietet und gleichzeitig eine Art Mini-Museum (mit Touri-Shop) beinhaltet.
    En savoir plus

  • Lost Places der Halbinsel Lustica

    31 octobre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 20 °C

    Heute machten wir uns auf die Erkundung der Halbinsel Lustica, auf die wir vom Balkon aus blicken. Von hier sieht sie aus wie ein Dschungel, überzogen von dichtem Wald, aus dem nur hin und wieder ein paar weiße Häuschen hervorragen. Um die gegenüberliegende Seite zu erreichen, müssen wir fast zwei Stunden um die Bucht fahren.

    Lustica bildet gewissermaßen die natürliche „Außenmauer“ der Bucht von Kotor zur offenen Adria hin. Durch diese Lage eignete sie sich perfekt zur Überwachung der Meerenge, weshalb hier dutzende Verteidigungsanlagen in Form von Festungen, Bunkern, Wachtürmen und U-Boot-Tunneln gebaut wurden, von denen einige über unterirdische Gänge und versteckte Zugänge verbunden sind. Die Anlagen sind heute alle verlassen, aber zum Großteil ohne Schwierigkeiten zugänglich und sind also perfekt für eine „Lost Place“-Rallye geeignet.

    Unser erstes Ziel war das Fort Kabala, eine beeindruckende Festung aus der österreichisch-ungarischen Zeit, die um 1900 errichtet wurde. Als Teil der zweiten Verteidigungslinie der Bucht von Kotor wurde sie mit einem künstlich angelegten Burggraben und einer doppelten Mauerstruktur gesichert. Die drei Ebenen des Forts, teils in den Fels gehauen, boten im Untergeschoss Platz für Vorräte und Unterkunftsräume, während oben schwere Mörser und Haubitzen stationiert waren.

    Die Erkundung war sehr spannend, denn wir waren mutterseelenallein, und insbesondere die unteren Etagen sind teilweise in Dunkelheit gehüllt. Einer der Räume scheint für irgendwelche Rituale genutzt zu werden, da sich ein Altar darin befindet und merkwürdige Schriftzeichen an die Wand gemalt wurden.

    Auf dem Weg hin und zurück liegen noch einige andere verlassene Anlagen, die für verschiedene militärische Zwecke genutzt wurden, darunter eine Kommunikationszentrale sowie verschiedene Lagerhäuser.

    Unser finales Ziel war der U-Boot-Bunker „Rose“. Dies ist der letzte von insgesamt drei U-Boot-Tunneln, die von der jugoslawischen Marine während des Kalten Krieges errichtet wurden. Sie dienten als versteckte Basen und Schutz für U-Boote vor möglichen Angriffen der NATO. Diese Anlagen sind so in den Felsen eingebaut, dass sie von der Luft aus kaum zu erkennen sind. Die Eingänge wurden mit täuschend echten Steinattrappen bedeckt, von denen man heute noch die Überreste sehen kann.

    Auf dem Weg dorthin kamen wir am Wachhaus Kabala vorbei, das auch aus Zeiten der österreichisch-ungarischen Herrschaft stammt und einst als Kontrollpunkt für die gesamte Halbinsel diente. Heute sind nur noch die Grundmauern übrig, weshalb es nicht mehr wirklich viel zu sehen gibt. Das Gelände ist zudem weitestgehend zugewachsen.

    Uns ist aber ein Tunnel im Außenbereich aufgefallen, der in den Berg führt und nach wenigen Metern bereits stockfinster wird. Wir sind bis zu einem großen Loch gegangen, in das eine Leiter führt. Das Loch war so tief, dass wir den Boden nicht sehen konnten. Schon etwas gruselig. Ohne richtige Taschenlampe kehrten wir lieber wieder um und machten uns auf den Weg zur Küste.

    Dort erstrahlte der U-Boot-Bunker bereits im schönen Abendlicht. Der Tunnel führt ca. 100 Meter in den Berg hinein. Das leicht plätschernde Wasser und die steigende Dunkelheit schufen eine ungewöhnliche Atmosphäre, wie in einer großen Tropfsteinhöhle. Zu unserem Erstaunen gibt es einen offenen Eingang in die eigentliche Bunkeranlage. Diese liegt komplett im Dunkeln und besteht aus einigen Räumen. Einer davon hatte ein großes Loch mit Leiter in der Decke und damit war das Geheimnis des mysteriösen Tunnels gelüftet.

    Zum Abschluss schauten wir uns vor dem Tunnel noch den Sonnenuntergang an und machten uns schließlich auf den Heimweg.
    En savoir plus

  • Budva

    1 novembre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ⛅ 21 °C

    Unser kurzer Stopp in Budva hat uns einen richtig schönen Eindruck von dieser Küstenstadt gegeben, die als einer der beliebtesten Urlaubsorte Montenegros gilt. Die Altstadt – „Stari Grad“ – ist klein, aber charmant, mit ihren verwinkelten Gassen und alten Steinhäusern. Gerade jetzt, außerhalb der Saison, war die Atmosphäre ruhig und entspannt, die Straßen fast leer – perfekt, um das mediterrane Flair auf sich wirken zu lassen.

    Bevor wir die Altstadt erkundet haben, waren wir auf der Festung oberhalb von Budva. Der Ausblick über die Stadt und die Küste bis hin zur Insel Sveti Nikola war spektakulär und gibt einem ein Gefühl für die besondere Lage Budvas direkt am offenen Meer.

    Auch die Zitadelle in der Altstadt haben wir besucht, die vor allem durch die Aussicht und die kleine Bibliothek interessant ist. Drinnen gibt es sonst nicht allzu viel zu entdecken, aber die Umgebung draußen bietet alles, was man braucht: verwinkelte Gassen, die direkte Nähe zum Meer und die felsige Küste, an der wir bis zum Sonnenuntergang geblieben sind.

    Leider hatten wir diesmal nicht viel Zeit, aber der erste Eindruck hat definitiv Lust auf mehr gemacht. Budva verbindet Geschichte, Natur und das Meer in einer lebendigen, aber gleichzeitig idyllischen Mischung. Wir kommen sicher nochmal wieder, um den Ort und die Region in Ruhe zu erkunden!
    En savoir plus

  • Die Höhle von Obod

    2 novembre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 16 °C

    Heute besuchten wir die Höhle von Obod (Obodska Pećina). Sie liegt am Ursprung des Flusses Crnojevića, einer der Hauptzuflüsse des Skadar-Sees. Schon die Anfahrt durch die Berge bietet einen großartigen Ausblick auf den Fluss, der sich wie ein grünes Band durch die Hügel schlängelt.

    Der Wanderweg startet in dem kleinen Dorf Rijeka Crnojevića, das außerhalb der Saison etwas ausgestorben wirkt und als Geheimtipp für Bootstouren gilt (was wir vorher nicht wussten). Von hier verläuft der Weg entlang des Flusses, mal über Stock, mal über Stein. Man kommt vorbei an verschiedenen Ruinen, die früher mal Mühlen gewesen sein sollen - außer den Mühlsteinen erkennt man davon nicht viel, aber es gibt einige Info-Tafeln zu der früheren Geschichte.

    Vor der Höhle türmen sich massive Felsbrocken, die durch den Fluss aus dem Gestein herausgelöst wurden und so die Höhle entstehen ließen. Um hineinzukommen, muss man etwas klettern. Ein kleines Abenteuer, das sich aber allemal lohnt.
    En savoir plus

  • Abenteuer Skadar-See đŸ›¶đŸŒž

    3 novembre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ☀ 19 °C

    Der Skadar-See, eingebettet zwischen Montenegro und Albanien, ist ein wahres Naturjuwel und mit seiner beeindruckenden Landschaft und vielfältigen Tierwelt ein echter Geheimtipp in der Region. Er liegt etwas abseits der typischen Touristenrouten und lässt sich ideal per Bootstour oder – wie wir es gemacht haben – selbst mit dem Kajak erkunden.

    Als größter See des Balkans dehnt sich der Skadar-See je nach Jahreszeit über 370 bis 530 Quadratkilometer aus. Im Winter überschwemmen die Regenfälle die Uferzonen und schaffen Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, während er im Sommer oft bis auf seine ursprünglichen Grenzen zurückgeht. Entstanden durch tektonische Verschiebungen, bietet der See eine faszinierende Mischung aus klarem Quellwasser und Flusszuflüssen und zählt damit auch zu den fischreichsten Seen der Region.

    Berühmt ist der Skadar-See vor allem für seine endlosen Felder aus weißen und gelben Seerosen. Der flache, warme See bietet ihnen ideale Bedingungen, und besonders im Sommer verwandeln sie große Teile der Wasseroberfläche in ein duftendes Blütenmeer. Die Seerosen wachsen hier so zahlreich, weil die regelmäßigen Wasserschwankungen und die Mischung aus frischem Quellwasser und dem Zufluss der Morača ihnen genau die nährstoffreichen, sonnigen Flachwasserzonen bieten, die sie brauchen.

    Auch die Tierwelt am Skadar-See ist beeindruckend vielfältig: Mehr als 280 Vogelarten, darunter der seltene Krauskopfpelikan und der Krähenkormoran, nutzen die Feuchtgebiete des Sees als Brut- und Rastplatz. Für viele Zugvögel ist der See eine essenzielle Station, die zu ihrem Artenerhalt beiträgt, und macht ihn zu einem der bedeutendsten Vogelgebiete Europas. Der See beherbergt außerdem 49 verschiedene Fischarten, von denen einige nur hier vorkommen. Besonders faszinierend ist der Skadar-Aal, der jedes Jahr rund 6.000 Kilometer bis in den Atlantik nahe der Bahamas zurücklegt, um sich fortzupflanzen – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das Forscher seit Langem fasziniert.

    Unsere Kajaktour auf dem Skadar-See war ein echtes Erlebnis. Über fünf Stunden paddelten wir durch ruhiges, spiegelndes Wasser, vorbei an Fischern in kleinen Booten, Burgruinen am Ufer und sogar einigen verbliebenen Seerosen, die trotz der Jahreszeit noch halbwegs intakt waren. Besonders spannend war der Abschnitt, in dem wir uns durch dichtes Schilf kämpfen mussten. Hin und wieder haben wir auch verschiedene Vögel beobachten können. Nach fast 20 Kilometern taten nicht nur die Arme, sondern auch der Hintern weh 😅.
    En savoir plus

  • Die NiagarafĂ€lle Montenegros

    3 novembre 2024, MontĂ©nĂ©gro ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Canyon Cijevna, auch als „die Niagarafälle Montenegros“ bekannt, ist ein echtes Naturwunder. Nur etwa 10 Minuten von Podgorica entfernt stürzt hier der Cijevna-Fluss über die Felsen und formt dabei spektakuläre Wasserfälle. Sie sind zwar nicht so imposant wie das Original, aber das türkisblaue Wasser und die rauschenden Strömungen schaffen trotzdem ein eindrucksvolles Naturschauspiel, besonders abends, wenn der Canyon im Licht der untergehenden Sonne fast magisch wirkt.

    Vor allem besticht der Canyon durch seine unberührte Natur: glatte Felsen und glasklares Wasser laden Abenteuerlustige zum Baden, Fotografieren und sogar Klippenspringen ein. Für alle, die es ruhiger mögen, gibt es entlang des Flusses auch kleine, fast private Badestellen, die an heißen Sommertagen perfekt zum Abkühlen sind.

    Am Fluss gibt es auch ein gut bewertetes Restaurant, in dem man montenegrinische Gerichte probieren oder einfach einen Kaffee genießen kann.

    Der Canyon selbst ist zwar relativ klein und man hat schnell alles gesehen, aber wer in der Nähe ist, sollte unbedingt einen Abstecher einlegen – ein echter Geheimtipp, den man sogar gratis besuchen kann.
    En savoir plus

  • Zlatibor

    4 novembre 2024, Serbie ⋅ 🌙 7 °C

    Zlatibor, ein malerischer Ort im Westen Serbiens, hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Tourismusregionen des Landes entwickelt. Während im Jahr 2010 noch etwa 120.000 Besucher gezählt wurden, stieg diese Zahl bis 2020 auf über 300.000 Gäste an. Dieses beeindruckende Wachstum spiegelt den Wandel der Region wider, die von einer traditionellen Berglandschaft zu einem modernen Urlaubsziel mit vielfältigen Angeboten und einem starken Fokus auf den Ausbau der Infrastruktur geworden ist.

    Unsere Reise nach Zlatibor fiel in den November, eine Zeit zwischen den touristischen Hauptsaisons. Ohne Schnee und winterliche Aktivitäten wirkte der Ort ruhiger, aber nicht weniger einladend. Besonders begeistert waren wir von unserem Airbnb, das sich als das schönste herausstellte, das wir je gebucht hatten. Es war gemütlich, geschmackvoll eingerichtet und dazu noch überraschend preiswert. Allerdings mussten wir uns an das deutlich kühlere Klima gewöhnen, da wir zuvor aus dem warmen Montenegro angereist waren.

    Der Ort selbst strahlt mit seinen traditionellen Holzhäusern und modernen Neubauten einen einzigartigen Mix aus. Zlatibor befindet sich auf einer Höhe von etwa 1.000 Metern über dem Meeresspiegel, was nicht nur das Klima, sondern auch die Luftqualität positiv beeinflusst. Besonders beeindruckend ist die längste Seilbahn der Welt, die direkt im Ort beginnt und bis auf den Berggipfel von Tornik (1.496 Metern) reicht.

    Im Zentrum von Zlatibor gibt es zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés, die auch außerhalb der Hauptsaison für eine lebendige Atmosphäre sorgen. Der kleine See im Herzen des Ortes lädt zum Spazieren ein und verleiht der Gegend einen charmanten Charakter. Neben den zentralen Angeboten lohnen sich Ausflüge in die Umgebung, wie etwa zur Stopića-Höhle, für die man jedoch idealerweise ein Auto benötigt.
    En savoir plus

  • Die lĂ€ngste Gondel der Welt 🚠

    5 novembre 2024, Serbie ⋅ ☀ 9 °C

    Heute sind wir mit der Gold Gondel in Zlatibor gefahren, die mit ihren 9 Kilometern die längste Panoramaseilbahn der Welt ist! Von Zlatibor auf rund 1.000 Metern Höhe fährt man entspannt hinauf zum Tornik-Berg auf etwa 1.500 Meter. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und bietet unterwegs einen tollen Blick auf die umliegenden Hügel und Wälder.

    Oben geht es außerhalb der Skisaison eher ruhig zu. Es gibt zwei Cafés und einen Kinderspielplatz, aber ansonsten steht hier einfach die Aussicht im Mittelpunkt. Jetzt im Herbst sieht man die grünen Hügel und dichten Wälder bis zum Horizont. Im Winter, wenn alles verschneit ist, hat das bestimmt nochmal einen ganz anderen Reiz.

    Besonders schön ist die Landschaft in der Abendsonne, weshalb wir die letzte Bahn zurück genommen haben und nicht enttäuscht wurden.
    En savoir plus

  • Open air museum Old village Sirogojno

    6 novembre 2024, Serbie ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir besuchten das Freilichtmuseum „Staro Selo“ in Sirogojno, das einen guten Einblick in das Leben der Region Zlatibor im 19. Jahrhundert bietet. Der Eintritt kostet 300 RSD für Erwachsene (etwa 2,50 Euro), und der Parkplatz vor dem Museum ist kostenfrei. Das Museum besteht aus über 50 originalgetreu wieder aufgebauten Gebäuden, darunter Wohnhäuser, eine Schule, ein Hühnerstall und Werkstätten. Diese Gebäude wurden aus verschiedenen Dörfern in der Umgebung ins Museum transportiert, um die traditionelle Architektur und Lebensweise zu zeigen. Beeindruckend waren die detailgetreue Rekonstruktion der Wohnhäuser und Arbeitsräume, die uns einen authentischen Eindruck vom damaligen Leben vermittelten.

    Dort gibt es auch Workshops, bei denen man Handwerkstechniken wie Weben oder Holzschnitzen erlernen kann. Leider gab es bei unserem Besuch im November keine, aber sie sind bestimmt ganz interessant.

    Nach unserem Rundgang machten wir eine Pause im gemütlichen Café des Museums. Wir bestellten ein dunkles Brötchen mit Schinken (Šunka u pecivu) und ein Gebäck aus Blätterteig (Pita od lisnatog testa), dazu Tee. Die Atmosphäre war ruhig und einladend, ideal, um in die lokale Kultur einzutauchen und sich etwas aufzuwärmen.

    Im Museum selbst gibt es einen schönen Souvenirladen, den wir aber als recht teuer empfanden und deshalb dort nicht kauften.
    Aber vor dem Museum kauften wir einen leckeren Beerenlikör, der von einer freundlichen Frau angeboten wurde. Sie sprach zwar kein Englisch, war aber sehr herzlich und ließ uns ALLES probieren, bevor wir uns entschieden. Dort kann man nicht mit Karte zahlen, aber in Euro geht es. Zudem gab es eine Vielzahl von Souvenirs, darunter handgefertigte Textilien, Kunstwerke und weitere lokale Produkte.
    En savoir plus

  • Die Stopića Höhle

    6 novembre 2024, Serbie ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Höhle von Zlatibor, auch bekannt als Stopića Höhle, ist eine geologische Attraktion, die mehrere Millionen Jahre alt ist. Sie entstand während der geologischen Prozesse der letzten Eiszeit und wurde durch den Fluss Stopića geformt, der heute noch durch die Höhle fließt. Sie wurde erst 2007 für den Tourismus zugänglich gemacht, obwohl sie schon lange zuvor bekannt war. Mit einer Länge von etwa 200 Metern ist sie relativ klein, doch ihr fließendes Wasser und die Tropfsteinformationen machen sie zu einem interessanten Ziel.

    Unser Besuch war unkompliziert: Der Eintritt war mit umgerechnet 3-4 € sehr günstig, und auf dem Parkplatz zahlten wir nur 1 €. Ein kurzer, 5-minütiger Spaziergang führte uns dann zur Höhle. Als wir am Eingang nachfragten, ob wir in der verbleibenden Stunde noch genug Zeit hätten, wurde uns gesagt: „Ihr seid in 15 Minuten fertig.“ Das gab uns einen guten Eindruck von der Größe der Höhle, die in der Tat eher klein ist.

    Die Beleuchtung innerhalb der Höhle war funktional, wenn auch wenig ästhetisch. Einige Bereiche wirkten wie Baustellen, insbesondere die Metallgitter, die eher unpassend zur natürlichen Umgebung waren. Doch das fließende Wasser war definitiv ein Highlight – die klaren Becken und das plätschernde Wasser verleihen der Höhle eine besondere Atmosphäre.

    An verschiedenen Stationen in der Höhle fanden wir QR-Codes, die zusätzliche Informationen zur Geschichte und Geologie des Ortes boten. Leider war die begleitende App nur für ältere Android-Versionen verfügbar, sodass wir diese nicht nutzen konnten.

    Trotz dieser kleinen Mängel war der Besuch der Höhle für den Preis vollkommen in Ordnung. Die starke Bewerbung dieser Attraktion können wir jedoch nicht ganz nachvollziehen. Sie ist zwar nett, aber andere Höhlen bieten in Bezug auf Größe, Schönheit und Ausstattungsniveau mehr. Dennoch hat die Höhle von Zlatibor Potenzial und bietet durch das fließende Wasser und die idyllische Lage einen sehenswerten Stopp, vor allem, wenn man in der Region unterwegs ist.
    En savoir plus

  • Museum of African Art

    12 novembre 2024, Serbie ⋅ ☁ 6 °C

    Während unseres Besuchs in Belgrad haben wir das Museum of African Art entdeckt, eine der wenigen Sammlungen afrikanischer Kunst in dieser Region. Es wurde 1954 gegründet und gehört zu den ältesten Museen für afrikanische Kunst in Europa. Es wurde von der jugoslawischen Regierung ins Leben gerufen, um die kulturellen Beziehungen zwischen Jugoslawien und afrikanischen Ländern zu fördern. Heute beherbergt das Museum über 1.500 Exponate, darunter Masken, Skulpturen und andere Artefakte aus verschiedenen afrikanischen Regionen. Es gibt auch Wechselausstellungen und Workshops, die das Museum zusätzlich künstlerisch bereichern. Die Lage ist etwas außerhalb des Stadtzentrums, was es zu einem ruhigen Ort macht, um sich in afrikanischer Kunst und Kultur zu vertiefen. Der Eintritt ist kostenlos, und der Audio-Guide sorgt dafür, dass der Besuch besonders informativ wird. Es ist kein Muss, aber wenn man in der Nähe ist und sich für afrikanische Kultur interessiert, sollte man vorbeischauen.

    Ein umfangreiches Element der Sammlung sind die Masken. Sie haben in vielen afrikanischen Kulturen eine zentrale Rolle gespielt und waren nicht nur Kunstwerke, sondern auch wichtige spirituelle Objekte. Viele dieser Masken wurden bei Zeremonien getragen, um mit den Geistern der Vorfahren zu kommunizieren und diese zu beruhigen. Sie halfen, das Gleichgewicht zwischen den Lebenden und den Verstorbenen zu bewahren und begleiteten die Toten ins Jenseits. Einige Masken wurden auch verwendet, um Krankheiten abzuwehren oder die Gemeinschaft zu schützen, indem sie böse Geister vertreiben sollten. Darüber hinaus war es üblich, dass Masken bei Initiationsriten getragen wurden, um die Übergänge von Jugendlichen zu Erwachsenen zu markieren und ihre Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen zu bestätigen.

    Ein weiteres interessantes Element der Ausstellung sind die Türen, die ursprünglich den Zugang zu Versammlungsräumen ermöglichten. Diese Räume waren absichtlich klein und niedrig gebaut, um eine respektvolle Kommunikation zu gewährleisten und Streit zu vermeiden. Die geringe Raumhöhe sorgte dafür, dass die Versammlungsteilnehmer in einer respektvollen Haltung und auf Augenhöhe bleiben mussten und nicht einfach aufstehen konnten. Auch junge Menschen waren bei diesen Versammlungen anwesend, jedoch nur als Beobachter. Sie hatten keine Entscheidungsmacht, sondern nahmen teil, um von den älteren Mitgliedern der Gemeinschaft zu lernen und in die sozialen und politischen Prozesse eingeführt zu werden.

    Die Türen dienten nicht nur als Zugang zu wichtigen Räumen, sondern stellten auch die soziale Ordnung innerhalb der Gemeinschaft sicher, indem sie unbefugten Zutritt verhinderten. Viele der Türen waren mit kunstvollen Schnitzereien und Symbolen verziert, die oft Geschichten aus der Mythologie oder gesellschaftliche Werte darstellten. Diese Verzierungen hatten eine tiefere Bedeutung und unterstrichen die Wichtigkeit des Raumes und der dort getroffenen Entscheidungen.

    Ein kleiner Teil in der Ausstellung sind die Zepter, die von Anführern oder wichtigen Persönlichkeiten gehalten wurden. Diese Zepter waren nicht nur Machtzeichen, sondern auch ein Symbol für die Legitimation der Führerschaft. Nur wer das Zepter in der Hand hielt, galt als amtierender Führer der Gemeinschaft. Es war üblich, dass der Anführer das Zepter bei offiziellen Anlässen trug, jedoch nicht in seinem Privatleben. Dies unterstrich die Bedeutung des Zepters als Zeichen der autorisierten Führung. Die Zepter selbst waren oft kunstvoll gestaltet und spiegelten sowohl den Status des Trägers als auch die kulturellen Werte der Gemeinschaft wider.
    En savoir plus

  • Museum der Geschichte Jugoslawiens

    16 novembre 2024, Serbie ⋅ ⛅ 6 °C

    Das Museum der Geschichte Jugoslawiens liegt etwas außerhalb von Belgrad und ist am besten mit dem Bus zu erreichen, da es nur wenige Parkplätze gibt. Der Eintritt kostet für Erwachsene aktuell 600 RSD (ca. 5 Euro) und ermöglicht den Zugang zu mehreren Ausstellungen innerhalb der Anlage, darunter das Museum von Josip Broz Tito und die Tito-Gedenkstätte (Blumenhaus) . Außerdem hat man die Möglichkeit an einer Führung teilzunehmen.

    Ein zentraler Punkt des Museums ist Titos Leben und Erbe. Die Ausstellung zeigt nicht nur Titos Rolle als Führer Jugoslawiens, sondern auch seine internationale Bedeutung und seine Rolle während des Kalten Krieges. Tito stand mit allen wichtigen Akteuren des Kalten Krieges in Kontakt, aber hielt sich gleichzeitig aus den direkten politischen Konflikten heraus. Tito ist auf dem Gelände des Museums beigesetzt, was für viele Besucher von historischer Bedeutung ist. Zudem wird die diplomatische Bedeutung Jugoslawiens durch die vielen Geschenke deutlich, die Tito von verschiedenen internationalen Staatsoberhäuptern erhielt.

    Die Gründung und Entwicklung Jugoslawiens wird ebenfalls thematisiert, insbesondere der Übergang vom Königreich zum sozialistischen Staat und die Entwicklung des sozialistischen Modells unter Tito. Die sozialistische Ära wird in verschiedenen Ausstellungen beleuchtet, und man erhält einen Einblick in die Industrialisierung und die gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit.

    Die Anlage ist recht groß und sehr gepflegt. Sie bietet auch ein Café, mit einem kleinem Souvenirladen und saubere Toiletten. Was uns etwas störte, waren einige Ausstellungsstücke im älteren Teil des Museums, diese waren teilweise etwas unübersichtlich platziert, so konnte man nur schwer Fotos von den schönen Geschenken machen. Dennoch war der Besuch sehr interessant und wir konnten mehr über die Geschichte des Landes und Titos Rolle darin erfahren.
    En savoir plus

  • Die Festung von Belgrad (Kalemegdan)

    16 novembre 2024, Serbie ⋅ ☀ 8 °C

    Zu Beginn fällt sofort ein Wahrzeichen der Festung auf. Es ist die Statue des „Siegers“ (Pobednik). Diese nackte Figur auf einer hohen Säule wurde ursprünglich für das Stadtzentrum geplant, aber wegen ihres nackten Pos wurde sie auf die Festung verbannt. Heute überblickt sie stolz die Stadt und die Flüsse Donau und Save, sie ist eines der bekanntesten Symbole Belgrads.

    Die Festung selbst ist kostenlos zugänglich und beeindruckt mit ihren historischen Mauern, Toren und dem Militärmuseum, das spannende Ausstellungen bietet. Rund um die Anlage erstreckt sich der Kalemegdan-Park. Besonders vielseitig sind die Angebote vor Ort: Es gibt einen Dinosaurier-Park mit lebensgroßen Modellen, einen Bereich zum Bogenschießen und ein charmantes Café im Ritterstyle, in dem man alte Spiele ausprobieren kann. Wir konnten uns leider nicht alles ansehen, da ein paar Dinge im Winter geschlossen haben, weshalb wir gerne wieder kommen würden. Besonders schön sind dort aber die Sonnenuntergänge, denn von der Festung aus hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und die Flüsse. Es sind immer viele Menschen dort aber über die riesige Fläche verteilt es sich ganz gut.

    Die Festung ist übrigens auch als Kalemegdan bekannt und wurde ursprünglich im 2. Jahrhundert n. Chr. als römisches Kastell errichtet und über die Jahrhunderte immer wieder umgebaut. Die heutige Form stammt größtenteils aus dem 18. Jahrhundert.
    En savoir plus

  • Das Serbische Nationalmuseum

    17 novembre 2024, Serbie ⋅ ☀ 10 °C

    Das Serbische Nationalmuseum in Belgrad, ursprünglich 1903 eröffnet, ist eines der ältesten und bedeutendsten Museen des Landes. Das Gebäude selbst wurde mehrfach beschädigt, besonders während der Bombardierung Belgrads im Jahr 1941. Es wurde später renoviert und um moderne Elemente erweitert, um den Anforderungen als Museum gerecht zu werden. Heute beherbergt es eine Vielzahl von Sammlungen, die die gesamte serbische Geschichte von der Antike bis zur modernen Zeit umfassen.

    Die Dauerausstellung zeigt bedeutende römische Artefakte, byzantinische und osmanische Einflüsse sowie bedeutende Exponate aus der Jugoslawien-Ära. Wir konzentrierten uns auf die Geschichte Serbiens, die chronologisch gegliedert ist und die wichtigsten Ereignisse und Wendepunkte der serbischen Nation zeigt, da uns dieser Bereich am meisten interessierte.

    Der Eintritt zur Dauerausstellung kostet 300 RSD (ca. 2,50 Euro) für Erwachsene. Aber wir hatten Glück, Sonntags ist der Eintritt zur Dauerausstellung kostenlos. Das Museum ist gut mit dem Bus zu erreichen, Parkmöglichkeiten gibt es in einer nahegelegenen Tiefgarage.

    In Bezug auf das Fotografieren wurde uns im Bereich der Gemälde erklärt, dass keine Fotos vom gesamten Raum, sondern nur von einzelnen Exponaten gemacht werden dürfen, was aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen notwendig ist. Insgesamt ist das Museum aufgrund seiner großen Sammlung so umfangreich, dass man problemlos einen ganzen Tag dort verbringen kann, wenn man sich für alle Bereiche interessiert.

    Im Museums gibt es die Möglichkeit, im Café (ein kleiner Automat + Tische und Stühle) eine Pause zu machen. Am Ende gibt es noch einen kleinen Souvenirladen. Alles klein und übersichtlich. Das Museum ist aber riesig und gut gemacht, gerade für den Preis waren wir wirklich positiv überrascht.
    En savoir plus