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- 27 Temmuz 2018 Cuma
- 🌧 25 °C
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GuatemalaSan Pablo La Laguna14°43’13” N 91°15’37” W
Seelenbaumeln & Paartherapie

In diesem Blogeintrag versuche ich es mal wieder mit einer korrekten Ausdrucksweise und verständlich formulierten Redewendungen, ob das gelingen wird, werden wir sehen. Nach morgendlicher Motivationsarbeit (Wortwörtlich: „Jan jetzt machen wir aber einen Schwups, wenn nicht sogar einen Schwups die Wups“) machten wir uns zum Markt auf und deckten uns mit diversen Leckereien ein, die wir anschließend in köstliche Sandwiches verwandelten. Mit dem Boot ging es nach „San Marcos“, ein romantisches (Touri-)Dörfchen. In einem „Naturschutzgebiet“ fanden wir einen traumhaften und einsamen Badeplatz und verbrachten den Nachmittag dort - herrlich entspannt! Der Blick auf den stillen See und die im Hintergrund aufragenden Vulkane war etwas ganz Besonderes. Zurück im Hostel lernten wir Lisa und Jonas kennen (zwei 30-Jährige aus dem Ruhrpott und dem Sauerland). Der Abend entwickelte sich von Smalltalk („wo wart ihr davor, wo reist ihr danach weiter…“ – das übliche blabla zwischen Reisenden) bis hin zu einem Paartherapeuteneinsatz unsererseits. Die stolzen Bachelor-Psychologen gaben ihr Bestes und diskutierten eifrig über Themen wie z.B. ‚wieviel erzählt/zwingt man seinem Partner auf, von Erlebnissen aus vorherigen Beziehungen‘. Wir verbrachten einen sehr interessanten Abend und bekamen dank der zungenlockernden Wirkung des Rum-Colas einen erstaunlichen Einblick in die Beziehung der zwei. Auf genauere Erläuterung wird an dieser Stelle aus Respekt vor den Betroffenen verzichtet.
ConnyOkumaya devam et
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- 28 Temmuz 2018 Cumartesi
- 🌧 24 °C
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GuatemalaParque Central Antigua Guatemala14°33’24” N 90°44’2” W
1 Königreich für 1 Party & Rocky

Unser letzter Tag am Lago Atitlán war nach den Strapazen der vorhergehenden Tage (das Entspannen am See steckte uns noch tief in den Knochen und das leckere Essen lag schwer im Magen) dem Chillen gewidmet. Das hieß für mich vor allem spätes Aufstehen, bzw. in der Hängematte dösen, bis es die knallend heiße Sonne unmöglich machte, während Conny (wer hätte das gedacht) bereits aufgestanden war und sich mit Lisa und Jonas unterhielt. Der folgenden Stunden waren dann vor allem von intensivem Blog-Schreiben (dessen Früchte ihr nun ernten dürft) und dem Versuch der Zubereitung eines Curry-Crevettes-Eintopfs (wohlgemerkt „Versuch“ – es wird wohl das erste und letzte Mal gewesen sein) gekennzeichnet.
Nachdem wir das eher mittelmäßige Ergebnis unseres missglückten Experiments verdaut hatten, zog es uns dann doch aus dem Hostel hinaus. Am Vortag hatten wir von einem psychodelischen Techno-Rave (verzeiht mir meine grobschlechte Musikkenntnis in diesem Bereich) gehört, der in einem abgelegenen Hostel stattfinden sollte. Hochmotiviert, uns zu stampfenden Rhythmen in Trance zu tanzen verließen wir also mit einer gemischten Gruppe von Leuten, die wir im Laufe des Nachmittags kennengelernt hatten, das Hostel.
Blöd nur, dass in San Pedro um 23 Uhr alles zu macht… Somit irrten wir eine Weile lang im Dorf umher, von potentieller Party-Location zu potentieller Party-Location – ohne Erfolg. Also ging es zu halbwegs gesitteter Uhrzeit ins Bett.
Für den nächsten Tag stand die Fahrt nach Antigua bevor, welche sich zwischenzeitlich auf unbestimmte Zeit verzögerte, weil der Bus auf unerklärlichen Gründen nicht mehr weiterfahren wollte und wir so circa eine Stunde auf die Fortsetzung der Reise warten mussten.
Letzten Endes kamen wir aber doch der ehemalige Hauptstadt Guatemalas an, welche klassisch im Kolonialstil gehalten ist und dessen Stadtmitte von McDonalds, Burger King, KFC, etc. durchzogen ist. Schließlich gelangten wir in unser Hotel, wo bereits ein alter Bekannter freudig auf uns wartete – Rocky! Wir hatten uns im Vorfeld mit dem alten Banausen verabredet, um uns in Antigua zu treffen und gemeinsam den Vulkan Acatenango zu besteigen!
Das fröhliche Wiedersehen wurde dann mit einem Riesen-Essen und einer verhältnismäßig kleinen Menge Bier (schließlich mussten wir für die Tour am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen) gefeiert und es wurden die besten Geschichten der vergangenen Wochen ausgepackt.
JanOkumaya devam et
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- 30 Temmuz 2018 Pazartesi
- 🌧 15 °C
- Yükseklik: 3.839 m
GuatemalaVolcán de Acatenango14°30’14” N 90°52’33” W
Über den Wolken aufgehende Sonne

Früh morgens ging es also los. Vorausschauend wie immer hatten wir unsere Taschen nicht am Vorabend schon gepackt, sondern stopften in aller Eile das Nötigste in unsere Rucksäcke, duschten uns notdürftig und stiegen kurz darauf mit einem Pärchen (er aus den Staaten, sie aus Kanada) und dem – wie sich später herausstellte - Gründer des Reiseunternehmens unseres Vertrauens in einen Jeep, welcher uns in ein Dörfchen am Fuße des Acatenango Vulkans brachte. Auf der Fahrt erzählte uns Elvin in kürzester Zeit die gesamte Geschichte seines Unternehmens, mit allen darin verwickelten Familienmitgliedern und Hochs und Tiefs und einer kleinen Exkursion in die guatemaltekisch-amerikanische Geschichte. Das ganze natürlich auf Spanisch. Für unsere noch im Halbschlaf steckenden Köpfe also die erste Herausforderung des 2-Tage-Trips.
Im Dorf angekommen gingen wir dann in der Tagesordnung zu einem weitaus angenehmeren Punkt über: dem Frühstück in der Familie von Elvin! Gestärkt und vom Kaffee wachgerüttelt packten wir die verdächtig kleine Essenstüte für die kommenden 2 Tage in unsere Rucksäcke und bekamen noch eine dicke Jacke, Handschuhe, Mütze und Wanderstöcke mit (was angesichts der im Dorf herrschenden Temperaturen noch wie eine übertriebene Sicherheitsmaßnahme für fröstelnde Touris erschien, stellte sich später als dringend nötig und Gold wert heraus).
Nach der Verabschiedung von der Familie wurden wir abermals per Jeep zum Startpunkt der Wanderung gebracht und erhielten von Elvin letzte Ratschläge und Tipps. Gemeinsam mit unserem liebenswürdigen und aufmerksamen Guide „Chaps“ ging es dann unter schwerstem Stöhnen, Grummeln und wiederholtem „Noch können wir umdrehen, Leute“ los – bis zur ersten Pause zum Klamotten-Wechseln (und Verschnaufen) nach knapp 3 Minuten.
Nach und nach gewöhnten sich aber unsere Körper an die Anstrengung (wer hätte das gedacht?) und so stapften wir – zeitweise von verschieden großen Tourigruppen begleitet – langsam aber stetig den Berg hoch. Dabei konnten wir auch immer wieder einen Blick auf den Vulkan Fuego werfen, dessen Ausbruch im Juni zahlreiche Menschenleben (offiziell circa 500, inoffiziell wohl eher 3000) gekostet hatte. Die Spur, die die Lava hinterlassen hat, ist noch klar zu erkennen und der Acatenango, also „unser“ Vulkan war bedeckt mit schwarzen Vulkansteinen, die bei der Eruption des Fuego-Vulkans kilometerweit durch die Luft geflogen sein müssen. Nach circa 5 Stunden erreichten wir unser Ziel – das Base Camp auf circa 3600 Metern. Von dort aus bot sich uns ein atemberaubender Blick über die Landschaft und einige aktive und inaktive Vulkane Guatemalas. Nachdem wir ein wenig aus dem Staunen herausgekommen waren und unsere Taschen abgestellt hatten (sowohl die Zelte als auch eine gemütliche Feuerstelle waren schon bei unserer Ankunft aufgebaut), gesellten sich zwei deutsche Mädels zu uns, denen wir auf dem Weg begegnet waren. Ihr Guide hätte sich schon den ganzen Weg nach oben betrunken und sei nun angetrunken ins Zelt schlafen gegangen. Da sie sich mit ihm unwohl fühlten, baten sie um eine Unterkunft auf unserem Zeltplatz und nach einem kurzen Anruf unseren Guides bei seinem Chef hatte sich unser Rudel um zwei Personen erweitert.
Da wir recht früh das Base Camp erreicht hatten, verbrachten wir noch ein, zwei Stunden mit Quatschen, Fotografieren, Entspannen und dem Trinken eines selbstmitgebrachten Biers (beste Idee Ever!!), bis Chaps zum Essen rief. Auf dem Speiseplan standen Spaghetti mit Tomatensoße und Bohnen. Was normalerweise nicht gerade als ein kulinarisches Highlight durchgehen würde, wurde von uns nach der anstrengenden Wanderung regelrecht verschlungen. Was dann kam, war einfach großartig: Chaps hatte Marshmellows und heiße Schokolade im Gepäck! So saßen wir also bei untergehender Sonne dicht um das wärmende Feuer gedrängt auf 3600 Meter Höhe und verspeisten frisch geröstete Marshmellows und tranken selten so gut schmeckende heiße Schoggi. Nachdem die Sonne untergegangen war, hielt diesmal der Himmel die nächste Überraschung für uns bereit: ein unglaublich schöner Sternenhimmel, wie man ihn nur in der freien Natur und ungestört von Stadtlichtern und Smog beobachten kann.
Was es aber eben auch nur in der Natur gibt: plötzliche, heftige Gewitter mit stürmischem Regen. Und genau so eins brach in dem Moment über uns herein, als wir uns gerade entschieden hatten, uns auf den Weg ins Zelt zu machen. So verharrten wir eine Weile unter der Plane, die über der Feuerstelle aufgehängt war, bis wir merkten, dass es keinen Sinn hatte, abzuwarten und durch den Regen zu unserem Zelt rannten. Die Nacht war dann eher unruhig … immer wieder vom prasselnden Regen, sowie lautem Donner und grellen Blitzen geweckt dösten wir vor uns hin, bis uns um 4 Uhr morgens schließlich Chaps endgültig weckte und uns zu verstehen gab, dass es nun an Zeit sei, die letzten 376 Meter des Vulkans zu besteigen. Mit allem an Klamotten, was unser Rucksack hergab sowie mit Stirnlampen ausgerüstet, stapften wir also den matschigen Pfad in Richtung Gipfel hinauf. Kurz vorm Erreichen des Ziels stockte dann das Vorankommen nochmals – einerseits war der Rhythmus einigen Teilen unserer Gruppe zu schnell und andererseits hatte sich vor uns eine riesige Masse anderer mehr oder weniger wanderfreudiger Touris angestaut. Conny und ich, die zu den etwas fitteren der Gruppe gehörten (hört, hört – ein Raunen ging durch die Menge) und vor allem von der Motivation angetrieben waren, noch vorm Sonnenaufgang die Spitze zu erreichen, warteten eine Zeit lang ab, entschieden uns dann aber, einen Gang zuzulegen und die Mitwanderer auf der Überholspur (also Querfeldein durch Eis und Gestein) links liegen zu lassen. Das Ergebnis dieser Zusatz-Anstrengung lohnte sich absolut und war einfach nur überwältigend. Es bot sich uns einer der schönsten, wenn nicht sogar DER schönste Sonnenaufgang unseres Lebens! Nachdem wir jede Menge Fotos geschossen hatten und auch der Rest der Gruppe eingetrudelt war, umrundeten wir noch den Krater des Vulkans und machten Halt bei einigen Löchern im Berg, aus denen heißer Dampf entwich, bevor es dann an den weitaus weniger beschwerlichen Abstieg zurück zu den Zelten ging.
Mit einem Müsli-Brei Frühstück gestärkt ging es schließlich weiter abwärts. Mehr oder weniger schlendernd liefen wir den Berg hinab und erreichten schließlich wieder die Straße, wo Elvin uns herzlich begrüßte, uns nach den Erlebnissen der vergangenen 2 Tage befragte und uns schlussendlich vor unserem Hotel in Antigua absetzte.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Schlaf Nachholen, Duschen (abermals ging ein Raunen durch die Menge), Essen und Trinken, bis wir uns auf den Weg in eine Bar machten, wo wir mit einer Kanadierin verabredet waren und in der ein Pärchen, welches wir ebenso wie die Kanadierin auf dem Abstieg des Vulkans getroffen hatten, ein Konzert gab. Die beiden gaben ein derart eingespieltes und großartiges Duo ab (er absolut locker an der Gitarre und sie mit viel Witz und einer einzigartigen Stimme), dass ich es noch heute bereue, kein Video gemacht oder die beiden nach ihren Namen gefragt zu haben. (Edit: nach stunden- bis tagelanger Suche bin ich auf das Social Media Profil der zwei gestoßen, sodass ich euch tatsächlich mit einem Video der talentierten Musiker verwöhnen kann!)
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir dann Rocky (Wir sind uns ganz sicher, dass es in Deutschland oder der Schweiz ein Wiedersehen gibt!) und machten uns auf den Weg nach Guatemala City, um unseren Flug nach Bogotá, Kolumbien zu nehmen. Dass wir das ganze zeitlich wie immer unnötig spannend machten, muss eigentlich nicht einmal mehr erwähnt werde, so sehr gehört es schon zu unserem Reise-Alltag, es sorgt aber auch immer wieder für kleine Adrenalinkicks, ohne die es ja auch irgendwie langweilig wäre.
Guatemala wird uns derweil vor allem dank seiner faszinierenden Landschaft, aber auch aufgrund der herzlichen, sehr ursprünglichen, traditionell und indigen geprägten Leute sehr, sehr positiv in Erinnerung bleiben.
JanOkumaya devam et
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- 31 Temmuz 2018 Salı
- 🌧 24 °C
- Yükseklik: 1.532 m
GuatemalaParque Central Antigua Guatemala14°33’24” N 90°44’1” W
"Leche con Canela"

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- 2 Ağustos 2018 Perşembe
- ⛅ 16 °C
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KolombiyaRío San Francisco4°36’16” N 74°4’12” W
Eine tolle Stadt ohne Schokoladenseite

Bogotá also. Ein neues Kapitel unserer Reise. Von dieser Stadt hatten wir so unglaublich viel Ambivalentes gehört (die Meinungen gingen von „geht da bloß nicht hin“ bis hin zu „beste Stadt meines Trips“), dass wir ganz gespannt waren, als wir am Flughafen ankamen. Der Reiseführer beschreibt die Stadt außerdem als „Herausforderung“, der es sich zu stellen gilt und als Blickduell, welches es sich lohnt, einzugehen. Mit dieser Schilderung im Hinterkopf ließen wir uns also auf die 8-Millionen-Stadt ein. Das Folgende ist eine Sammlung unserer Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen. Dabei gilt kein Anspruch auf die Richtigkeit der Reihenfolge. Anzumerken ist zudem noch, dass wir die meiste Zeit in Kolumbien gemeinsam mit Alex und Hannah verbracht haben. Die beiden sind gute Freundinnen aus dem Psycho-Studium, reisen durch Kolumbien und waren zur gleichen Zeit in Bogotá. Denkt euch die zwei also einfach dazu, sofern nicht anders angegeben 😉
1) 25 neue Freunde
Der erste Tag begann gleich mit einer positiven Überraschung. Gerade hatten wir das Hostel verlassen und schlenderten gemeinsam mit Alex (Hannah war zu dem Zeitpunkt noch nicht in Bogotá angekommen) über einen zentralen Platz, als ein Mitte zwanzig jähriger, europäisch aussehender, langhaariger Typ mit einer leicht südländisch angehauchten Freundin auf uns zulief. Er stellte sich uns als Steve vor, sagte, es sei sein 25. Geburtstag und sein Ziel für den Tag sei, 25 „random people“ zu finden, um mit diesen gemeinsam in einem Partybus (hier „Chiva“ genannt) seinen Ehrentag zu feiern. Und wir sollten Teil dieser zusammengewürfelten Gruppe sein. Selbstverständlich sagten wir ohne Zögern zu und so standen wir wenige Stunden später am abgemachten Treffpunkt. So ganz haben wir wohl unsere deutsche Mentalität noch nicht abgelegt, denn trotz 10-minütiger Verspätung waren wir die ersten. Umso mehr freute sich Steve, uns zu sehen! Allmählich trudelten dann auch die anderen geladenen Gäste ein, manche euphorischer als andere und manche sogar mit Geschenken.
Nachdem wir ein paar Bier in der Bar getrunken hatten, ging es dann los mit der Chiva – letzten Endes ein alter, mit lauter Musikanlage ausgestatteter Schulbus ohne Wände und Bänke. So fuhren wir zu mal besserer, mal grausamerer Musik durch die Stadt und sogar bis zu einem Aussichtspunkt, der einen großartigen Nachtblick über die Stadt erlaubte. Nach der Spritzfahrt ging es dann noch in eine Disco. Letzten Endes lässt sich das ganze Erlebnis schwer beschreiben und umso glücklicher sind wir, dass Steve ein Youtube-Video von dem Spektakel gemacht hat: https://www.youtube.com/watch?v=SGdx9Emt6GI&… (ab Minute 9 geht’s los, für diejenigen, die sich das Vorgeplänkel ersparen wollen)
Alles in allem war es jedenfalls ein außergewöhnlicher Abend, der uns noch länger in Erinnerung bleiben wird und der ein optimaler Startschuss für unsere Zeit in Kolumbien war.
2) Ulli & die vermeintliche Free Walking Tour
Nachdem wir in San Cristobal den Fehler begangen hatten, die Free Walking Tour am letzten Tag zu machen und somit sämtliche Tipps und Empfehlungen nicht umsetzen konnten, rafften wir uns diesmal zu Beginn der Bogotá-Tage (bzw. „Bogotage LOL“ – Zitat Jan) auf und standen um 10 Uhr morgen auf dem zentralen Platz, der Plaza Simón Bolívar. Wir fragten eine kleine Gruppe an Touristen, ob sie ebenfalls auf die Free Walking Tour warteten und die diese Frage bejahten. Es stießen einige weitere Touris dazu, die sich alle irgendwie zu kennen schienen (80% Deutsche mit einem Altersdurchschnitt von über 60). Zuerst genervt, später von der uns gebotenen Unterhaltung begeistert und irgendwie fasziniert zogen wir mit der Gruppe los. Die Free Walking Tour war informativer und professioneller als wir erwartet hatten. Normalerweise führen einen solche Touren durch versteckte Cafés oder kleine Ateliers. Dieses Mal wurden wir an sonst für Zivilisten gesperrte Bereiche vor Regierungsgebäuden geführt und erfuhren einiges über die Kolonialarchitektur, Geldscheine und die Geschichte Bogotás. Unsere Landesmänner präsentierten sich von ihrer klischeehaftesten Seite und glänzten durch Unterbrechen und Unterhaltungen während die Guide Dinge erklärte. Besonders vorbildlich verhielt sich hierbei der gute Ulli (Anfang 70, modische Cordhose-Sandalen-Socken-Kombination), den man direkt vom Bürgersteig des Regierungsgebäudes zurückpfeifen musste. Eine halbe Stunde später waren wir auf der anderen Seite des Regierungsgebäudes und wer hätte es ahnen können – Ulli jedenfalls nicht – galt hier die selbe Regel: betreten des Bürgersteigs am Regierungsgebäude verboten. Während die Guide von Simón Bolívar erzählte, nutze Ulli ihre Unaufmerksamkeit und schlich sich hinter ihrem Rücken in Richtung Bürgersteig, um ein Foto mit seiner Digitalkamera – selbst mein Handy macht bessere Fotos – ein Foto des Gebäudes zu schießen. Ein empörter Schrei seiner Frau „Ulli was machst du denn da schon wieder? Hat man dir das nicht gerade verboten?“ verriet den armen Ulli allerdings und die Guide, welche wahrscheinlich letzte Woche mit einer Grundschulklasse einfacher durch den abgesperrten Regierungsbereich kam, forderte den grauhaarigen Rheinländer geduldig auf, doch bitte aus der verbotenen Zone zu kommen. Somit hielt die Stadtführung nicht nur interessante Infos für uns parat, sondern bot uns auch noch ein kleines Theaterstück mit dem Titel „Deutsche Urlauber von ihrer besten Seite“. Als es am Ende noch ein Gruppenbild gab und die freundliche Guide sagte, sie habe ja von allen die E-Mail-Adressen, um dieses zu verschicken, erschlich uns langsam das Gefühl, dass das eventuell doch nicht die Free Walking Tour war. Wir gaben der Guide unsere E-Mail-Adresse und dieser wurde ebenfalls klar, dass wir uns wohl in eine falsche, gebuchte Gruppe verlaufen hatten. Da wir aber wir ihre Lieblingsteilnehmer waren – der Maßstab lag wie bereits erklärt nicht sehr hoch – schmunzelte sie nur und meinte „Ihr kamt wohl einfach so dazu“. Wir waren übrigens auch die einzigen, die ihre Fragen bezüglich kurz vorher präsentierter Infos beantworten konnten. Somit gaben wir ihr ein kleines Trinkgeld und freuten uns über eine kostenlose und interessante Stadtführung durch Bogotá und seine Geschichte.
3) Das berühmt berüchtigte Gold-Museum
Ganz oben auf unserer Liste in Bogotá stand auch das Gold-Museum. Der Grund dafür war, dass dieses in zahlreichen Reiseführen als DAS Highlight und Must-See nicht nur von Bogotá sondern von ganz Kolumbien, wenn nicht sogar Südamerika aufgeführt wurde.
Voller Vorfreude und ganz gespannt betraten wir also das Museum, schlossen uns einer gratis Tour an und was dann kam, war … ernüchternd. Was wir nämlich nicht bedacht hatten, ist, dass zum Hochgenuss eines Gold-Museums auch ein zumindest geringes Interesse an Gold und allem, was man damit machen kann, vorhanden sein sollte. Andernfalls ist das Betrachten von insgesamt 35.000 Ausstellungsstücken aus Gold sehr bald ermüdend und wenig spannend. Wir ließen also die erste Stunde der Tour über uns ergehen, bis wir uns unauffällig entfernten, im Schnelldurchgang die 4 Stockwerke durchliefen und dann desillusioniert das Museum verließen. Naja, Geschmäcker sind verschieden. 😉
4) Die Gangboss-Stadtführung
Auf unserer All-inclusive Free Walking Tour hatten wir am Ende der Führung nach Tipps für eine Stadtführung gefragt, die doch bitte ein bisschen weniger touristisch sein möge und daraufhin die Empfehlung der „Breaking Borders Tours“ erhalten, welche wohl von Ex-Gefängnisinsassen geführt wird und bei der man durch die etwas gefährlicheren Randviertel läuft. Genau richtig also für uns.
Wir trafen uns wie verabredet mit unserem Guide „Jaime“ und seinem Sohn „Kevin“ (übrigens hier ein weitaus weniger klischeebehafteter Name als bei uns) auf einem in der Nähe unseres Hostels gelegenen Studentenplatz. Die Begrüßung verlief überaus herzlich und nach dem üblichen Anfangs-Geplänkel (Woher kommt ihr, wo wart ihr, wohin geht ihr?) folgten wir Jaime bergauf in ein etwas abgelegeneres, ruhiges Viertel. Die Geschichten, die uns dann erzählt wurden, sind eigentlich noch immer unglaublich.
Im Jaimes Viertel „Egypto“ gab es noch bis vor kurzem zwei Gangs, die sich, wie das so ist mit den Gangs, nicht ausstehen konnten, sodass es mehrfach zu Schusswechseln und Messerstechereien zwischen den Mitgliedern der Gangs kam. Hinzu kam noch der gemeinsame Feind, die Polizei. Und unser Guide war mal so ganz eben der Boss eben genau einer dieser Gangs gewesen. Nach seinem letzten Knast-Aufenthalt („Der Typ hatte meinen Bruder umgebracht, als ich ihn gesehen hab, hab ich nicht lange gezögert, sondern zweimal geschossen und als er am Boden lag, nochmal auf ihn eingetreten“) hatte er sich dann entschieden, der Kriminalität den Rücken zuzukehren und nicht mehr gegen seine Mitmenschen zu kämpfen, sondern gegen die Stigmata, die seine Gegend behafteten. Das Ganze, um seinen Söhnen und seinem Viertel eine bessere Zukunft zu bescheren. So liefen wir durch das mittlerweile von Graffitis geprägte, bunte Viertel, sahen Einschusslöcher in den Wänden, sahen die Orte, an denen zahlreiche Freunde und Familienmitglieder von Jaime ihr Leben gelassen hatten und bestaunten die zahlreichen Wunden, die Messer und Kugeln an Jaimes Körper hinterlassen hatten. Irgendwie surreal. Außerdem bemerkenswert war Jaimes Ambivalenz zwischen der Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann und dass ein Wechsel hermuss und der gleichzeitige Stolz auf die Gang und das Glänzen in den Augen beim Berichten von Messerstechereien und Auseinandersetzungen.
Auch die Geschichten aus dem Gefängnis waren für uns unglaublich. Dort herrscht wohl eine klare Hierarchie. Wenn du einen Schlafplatz auf einer Pritsche willst, musst du darum kämpfen. Wenn du etwas zu essen willst, musst du darum kämpfen. Wer etwas besitzt, was viele wollen / brauchen, der hat einen Trumpf in der Hand. Das war auch Jaime klar und so ließ er sich von außen Drogen ins Gefängnis schmuggeln (dabei waren ihm Freundinnen behilflich, die die Ware in ihren Geschlechtsteilen versteckten) und arbeitete sich mit dem Handel an die Knast-Spitze.
Nun hat sich die Lage ein wenig beruhigt, die Polizei darf weitestgehend ungehindert die Straßen betreten, nur Touristen sollen sich nicht dort aufhalten (das wir einem hier zwar über viele Orte gesagt, diesbezüglich jedoch mit so viel Nachdruck, dass man dem getrost Glauben schenken kann). Während unserer Tour fuhren zwei Polizisten auf einer Enduro an uns vorbei und hielten direkt vor uns, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Der Sozio hatte seine Pistole schon beim Herfahren schussbereit gezogen. Das Viertel besitzt einen Kindergarten, für Kinder werden Videoabende und Fußballturniere organisiert und es herrscht eine fast friedliche Stimmung. Vieles davon ist sicher Jaimes Verdienst.
5) Das Baustellen-Polizeipuff-Hostel
Ein paar Worte zu unserem Hostel. Zum einen war da die Baustelle. Eine Baustelle, die sich direkt neben unserem Zimmer befand und auf der die Arbeiter spannenderweise für den Zeitraum von 8-10 Uhr morgens die größtmögliche Motivation hatten und für den sie sich auch gleich die lauteste zu verrichtende Arbeit aussuchten. So waren die meisten Morgen (der Duden verbietet es uns, überraschenderweise, „Morgende“ zu sagen :o ) von Baustellenlärm und einer daraus resultierenden Mischung aus genervtem Stöhnen und Kraftausdrücken in Richtung der Arbeiter geprägt.
Weniger störend aber umso interessanter war, dass eines Mittags plötzlich eine Gruppe von drei Polizisten im Eingangsbereich stand. Diese schienen sich jedoch wenig um die Hotelgäste geschweige denn die Verbrechensbekämpfung zu kümmern, sondern waren vielmehr damit beschäftigt, mit zwei kräftigen Mädels (eine davon die Tochter der Hostelbesitzerin) zu flirten. Interessant wurde es dann, als es nicht beim Flirten blieb, sondern die Truppe gemeinsam die Treppe hinaufging und nach einer Weile wieder hinunterkam, die Mädels mit verwuschelten Haaren und die jungen Polizisten (ist Jungbullen hier der politisch korrekte Ausdruck?) mit einem breiten Grinsen und offenem Hosenladen. Das Ganze spielte sich in den kommenden Tagen mehrmals ab und führte dazu, dass wir weder die Hosteltochter noch die Polizisten nicht mehr so wirklich ernst nehmen konnten 😉
6) Sonstiges & Fazit
Abgesehen von den erwähnenswerten Anekdoten verbrachten wir viel Zeit damit zu, durch die Straßen der Stadt zu schlendern, die kolumbianische Luft auf uns wirken zu lassen und in den Bars und Discotheken zu Reggaeton zu tanzen. Außerdem saßen wir in gemütlichen Cafés und auf studentischen Plätzen, sprachen viel Spanisch mit Einheimischen sowie Ausländern und tranken mal besseren, mal Instant-Kaffee.
Insgesamt hat uns Bogotá sehr, sehr gut gefallen! Wenn sie auch nicht sonderlich fotogen sein mag, so hat uns die Riesen-Stadt doch mit einem gewissen Charme in ihren Bann gezogen und für mich persönlich wäre es sogar eine Option, dort einmal für einen längeren Zeitraum zu leben. Wer weiß, irgendwann vielleicht…
Jan & ConnyOkumaya devam et
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- 3 Ağustos 2018 Cuma
- ⛅ 18 °C
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KolombiyaRío San Francisco4°36’16” N 74°4’12” W
mehr Bogotá

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KolombiyaRío San Francisco4°36’16” N 74°4’12” W
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- 7 Ağustos 2018 Salı
- ⛅ 21 °C
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EkvadorQuebrada de la Cantera0°13’12” S 78°30’44” W
Tradition, Geld und Hühnchen

Nach Bogotá ging es abermals per Flugzeug nach Quito, die Hauptstadt Ecuadors.
Hier eine Zusammenfassung unserer Eindrücke aus drei Tagen Quito:
Wir umgingen die teuren Taxis und fuhren mit zwei Bussen vom Flughafen in die Stadt. Keine Touris zu erblicken und wir fühlten uns auf Anhieb wohl. Dicht gedrängt ging es in Richtung Altstadt. Die Leute um uns herum waren witziger Stimmung und wir freuten uns bereits auf die Erfahrungen, die diese Stadt für uns bereithalten würde. Einen Teil unserer Zeit verbrachten wir mit den drei organisatorischen B: Bilder, Blog und (B)lanung. Darunter fiel unter anderem auch der Gang zum Militärstützpunkt, um uns dort detaillierte Karten für die geplante Wanderung entlang eines Inka-Trails ausdrucken zu lassen. Voller Begeisterung stellten wir fest, dass man in der ganzen Stadt für 2,5 USD zu Mittag essen kann (Suppe, Hauptgang und Getränk). Da meine Lebensqualität entscheidend an die Essenspreise gekoppelt ist (negative Korrelation, wie sie im Lehrbuch steht), konnte Quito (und Ecuador) nur gut werden. Wir kämpften uns zu zwei Aussichtspunkten hoch. Wie immer wurde uns vorher gesagt, dass laufen zu gefährlich für Touris sei und wir ein Taxi nehmen sollten. Auf dem Weg zum zweiten Aussichtspunkt lungerten tatsächlich drei Gestalten hinter einer Ecke, die unseren selbstbewussten Gruß erwiderten und uns ohne Probleme passieren ließen. Da es auf dem Rückweg bereits dunkel war und uns ein etwas ungutes Gefühl beschlich, sammelte ich auf dem Weg einen robusten Stock ein. Die Gestalten lungerten immer noch an besagter Stelle, auf der Suche nach leichten Opfern. Ein zufriedenes Grinsen, sowie das selbstverständliche und schwungvolle Drehen des Stockes aus dem Handgelenk stufte uns als „nicht leichte Beute“ ein und somit trat man mit einem „hola que tal“ zur Seite und ließ uns bereitwillig passieren. Auf dem zweiten Aussichtspunkt fand ich den ersten (geplanten) „Geocache“ meines Lebens. Falls dies jemandem der hier Lesenden kein Begriff sein sollte, hilft Mister Google schnell und umstandslos. Wir nahmen mal wieder an einer „Free Walking Tour“ teil, die sehr informativ war und vielen Fragen auf den Grund ging. Zum Beispiel: Warum hat Ecuador als Währung den US-Dollar? --> Nach diversem Gelddrucken in Überfluss, Korruption, Gelder-Veruntreuung und dem Vergeben von Darlehen an „Ghost Companies“ (Firmen, die nur auf dem Papier existieren) kollabierten die zwei großen Banken Ecuadors. Der „Sucre“ (damalige Währung) verlor rapide an Wert und die Bevölkerung ging reihenweise zu den Banken, um sich ihre Einlagen auszahlen zu lassen oder diese in Dollar zu wechseln. Der aktuelle Präsident schloss die Banken und konfiszierte jegliche Einlagerungen der Bevölkerung. Dies hatte verständlicherweise fatale Folgen, bis hin zu vielen Toten (z.B. aufgrund von fehlender Medizin). Ecuador erkaufte sich mit Bohrrechten für große Ölvorkommen Dollar (es lebe der scheiß freie Kapitalismus!). Fast 20% Prozent der Bevölkerung verließ das Land, um Arbeit zu finden und schickten ihren Angehörigen Dollar nach Hause. Auf diese Weise kamen genug Dollar ins Land, um diese als Währung zu nutzen. Das am meisten ironische an der ganzen Sache ist, dass der ehemalige Präsident, der die Wirtschaft seines Landes an die Wand gefahren, Millionen Menschen enteignet und somit folglich etliche Menschenleben auf dem Gewissen hat, nun in Harvard Wirtschaftswissenschaften lehrt. Da soll sich noch jemand wundern, warum unsere Weltwirtschaft von Korruption, Egoismus und Skrupellosigkeit geprägt ist. Kaputtes System.
Da die Erwartungen unsere verehrten Leser sich wahrscheinlich eher auf unsere Reiseerlebnisse als auf Systemkritik meinerseits beziehen, kehren wir zu diesen zurück. Unsere Abende verbrachten wir sehr heiter. Einmal mit einer Flasche Rum und einer Gruppe Venezuelern auf der Straße, bis unfreundliche Polizisten das Ende des Abends verkündeten. Das andere Mal auf dem Lichterfest, bei dem viele Denkmäler bunt beleuchtet und viele Gebäude mit schönen Lichtspielen verziert wurden.
Unser Fazit von Quito ist sehr positiv und es war schön, wieder mehr indigene Bevölkerung zu sehen und die Wurzeln der Inka waren immer wieder spürbar.
ConnyOkumaya devam et
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- 10 Ağustos 2018 Cuma
- ⛅ 10 °C
- Yükseklik: 3.328 m
EkvadorAchupallas2°16’58” S 78°46’5” W
Busverwechslung Planumdrehung Inkatrail

Voller Motivation starteten wir früh in den Tag. Hätten wir gewusst, wie der Tag endet, wären wir wohl liegen geblieben, aber ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Also gingen wir nichts ahnend frühstücken und machten uns voller Vorfreude auf zum Busterminal, da wir am nächsten oder übernächsten Tag in den Dschungel wollten. Wir hatten noch keine Tour gebucht, da auf unsere per Facebook-Nachricht formulierten Bitten um eine Preisminderung für zwei arme Studenten bisher nicht reagiert wurde. Notfalls hatten wir ja unsere treuen Hängematten dabei und im Dschungel sollte es an Bäumen zum Aufhängen ja nicht mangeln. Im Busterminal war wie immer viel Geschrei und jeder Ticketverkäufer war der Meinung, dass die möglichen Passagiere ihre Pläne ändern würden und ein Ticket bei ihm/ihr kaufen würden, falls er/sie nur laut genug das Ziel seines Busses durch die Halle schreien würde. Ein Angestellter fragte uns nach unserem Reiseziel und wir sagten ihm „Nueva Loja“, er nickte wissend und bestätigte „Si Loja aca“ („ja Loja hier“). Da Städtenamen auf unserer bisherigen Reise oft abgekürzt wurden (Chichicastenango = Chichi), dachten wir uns nichts dabei und ließen uns an den besagten Schalter führen. Da es nur noch zwei Plätze gab, und diese auch nur aus dem Grund, da zwei Tickets storniert wurden, schlugen wir direkt zu. Sehr zufrieden über unser Glück – wir armen Irren – warteten wir 3 Stunden auf unseren Bus. Wir stiegen, wunderten uns über die lange Fahrtzeit (12h, statt der von uns erwarteten 8) und schlummerten weg. Morgens um 04:30 kamen wir in „Loja“ an. Als niemand den Nationalpark „Cuabeno“ kannte, schwante uns langsam Böses. Irgendwann realisierten wir, dass wir komplett auf der anderen Seite Ecuadors rausgekommen waren. Das war vielleicht ein Moment. Nach kurzer Aufregung inklusive Anzweiflung unserer geistigen Gesundheit rissen wir uns schnell wieder zusammen und beschlossen, unsere Reiseroute umzudrehen (statt von Norden -> Süden nun von Süden -> Norden). Somit nahmen wir den nächsten Bus nach Alausí, um von dort aus den „Camino de Inka“ („Weg der Inka“) zu starten. Wir liehen bei einem Tour-Unternehmen Schlafsäcke, Isomatten, ein Zelt und ein Campingkocher aus. Außerdem kauften wir noch Lebensmittel für drei Tage ein und lehnten das Angebot, für 15$ nach „Achupallas“ (das Dorf, aus dem wir unsere Inkawanderung durch die Anden starten wollten) ab. Stattdessen gab es noch eine leckere Henkersmahlzeit und wir trampen zur Bushaltestelle hoch. Es war schon dunkel und niemand konnte uns sagen, ob noch ein Bus kommen würde. Wie immer war alles „gefährlich“. So hielten wir mal wieder den Daumen raus und ein umgebauter kleiner LKW mit einigen indigen aussehenden Insassen nahm uns für 2$ mit bis nach „Achupallas“ – der local Bus also. Wir fühlten uns schon wieder wie die absoluten Abenteurer und „real traveler“. In „Achupallas“ wollten wir noch unsere Handys und die Kamera laden, da machte uns allerdings der Stromausfall einen Strich durch die Rechnung. Daher rührt übrigens auch der Bildermangel dieses Eintrags, Fotomotive gab es selbstverständlich mehr als genug. Wir gingen im einzigen Hostel des Dorfes früh schlafen.
Inka:
Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns mit einem neu erworbenen Kompass, aber leider ohne Kokablätter – im Dorf nirgends zu finden – auf den Weg. Wir fanden uns mit dem Karten gut zurecht und realisierten schnell, dass die Inkas bei ihrer Wegwahl sich was gedacht hatten. Die meiste Zeit des ersten Tages ging es an einem Fluss entlang. Der Weg war allerdings trotzdem abenteuerlich und wir kletterten über den Fluss und Felsen hoch, bei denen wir die Rucksäcke einzelnen hoch geben mussten (der eine hatte 12kg, der andere 20kg). Die Natur überwältigte uns und wir sammelten für Tee und Abendessen diverse Kräuter. Wir begegneten außer einem Reiter und zwei Kindern mit einer Schafherde keiner Menschenseele. Der Weg wurde anstrengender, der 30kg Rucksack gefühlt immer schwerer und es nieselte leicht. Doch die Vorfreude auf das abends im Fett brutzelnde Schnitzel, dass sich im Rucksack befand, trieb uns voran, bis wir die gesuchte Lagune erreichten. Wir bauten unser Zelt direkt am Wasser auf und genossen das Ankommen an diesem tollen Ort. Wir schöpften Wasser aus einem Bach und versetzten es mit … Tabletten, um es trinkbar zu machen. Dabei war unsere Zufriedenheit darüber, was wir doch für Abenteurer seien, nicht mehr zu bändigen. Das Schicksal holte uns allerdings auf unbarmherzige Art und Weise wieder auf den Boden zurück: Das System der Gaskartusche und das des Kochsystems waren nicht identisch. Mit aufsteigender Panik, um unser wohlverdientes Schnitzel gebracht zu werden, baute ich aus einem Plastikstückchen uns Schnüren (wir hatten nicht einmal Klebeband zur Verfügung) eine Konstrukten, die die zwei unterschiedlichen Systeme kompatibel machen sollte. Als ich das Kochsystem entzünden wollte, war allerdings schnell klar, dass das System nicht genug abdichtete, denn die Luft vor uns brannte ebenfalls, bis ich es abriss. Jan verbat mir einen zweiten Versuch mit abgeänderter Konstruktion zu starten und unser Leben für ein Schnitzel zu riskieren. Das klingt euch lieben Lesern jetzt einleuchtend und vernünftig, allerdings sitzt ihr zu Hause im Warmen und Trockenen und seid nicht 6 Stunden mit 20kg auf dem Rücken und der Vorfreude auf ein Schnitzel durch die Anden gewandert. So schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben und füllte Öl in eine Pfanne. Anschließend hielt Jan die Pfanne und ich versuchte diese ca. 30 Minuten (bis das Feuerzeug den Geist aufgab) mit besagtem Hilfsmittel zu erwärmen und das Öl zu entzünden. Wie ihr bereits erahnen könnt, war das Ergebnis nicht eine brennende Pfanne, sondern nur eine Brandblase am Daumen. Somit gab es einen „Salat“ aus rohen Würstchen, Zwiebeln, Knoblauch, ekliger Paprika und den gesammelten Kräutern (darunter Salbei, der im Essen deutlich bitterer als erwartet war). Dazu gab es trockene Tortilla. Das Ganze klingt allerdings noch deutlich zu lecker, es war grausam! Sehr grausam! Um uns die Illusion der großen „survivor” vollends zu zerstören, dümpelten die … Tabletten nach einer Stunde immer noch unaufgelöst im Bachwasser. Was für ein Reinfall. Mit etwas gedämpfter Stimmung und unter vielen Flüchen auf die Mitarbeiterin des Tour-Unternehmens, die uns den Gaskocher ausgeliehen hatte und versichert, dass er funktioniere und das System korrekt sei (auch auf Nachfrage noch), ging es schlafen.
Geplant für das Frühstück waren Bacon, Eier und warme mit Käse gefüllte Tortillas. Stattdessen gab es trockene Tortillas mit kaltem Dosenthunfisch. Ich muss ja eigentlich nichts mehr dazu sagen. So ging es mit immer noch nicht gehobener Stimmung und etwas spät los zu Etappe zwei. Die atemberaubende Natur verscheuchte allerdings schnell unsere schlechte Laune und wir wanderten staunend durch Felslandschaften, Täler und über Flüsse. Mit Süßigkeiten hielten wir uns über Wasser und kamen nach einem fantastischen Wandertag (wieder ca. 6h) mit den letzten Sonnenstrahlen in „San José“ an - der Kompass war uns dabei eine große Hilfe. In „San José“ durften wir bei dem netten Besitzer (Name?) des Dorfladens unser so lang ersehntes Schnitzel braten. So ein Glück! Wir saßen noch mit ihm und einigen Dorfbewohnern im Laden zusammen und diskutierten bei Bier über verschiedenen Länder, die unterschiedlichen Mentalitäten und die korrupten Regierungen. (Name) bat uns schließlich auch an, unsere Isomatten in sein „Wohnzimmer“ (=staubige Kammer) zu legen. Das könnte als Beschwerde missverstanden werden. Dem ist keineswegs so, wir waren sehr froh, vor Wind und Regen geschützt zu sein.
Am Morgen durften wir freundlicherweise wieder die Küche benutzen und zauberten ein riesen Omelett mit Bacon und Käsetortillas. Am Ende wurde also auch essenstechnisch doch noch alles gut. Überaus gut gestärkt und nach herzlicher Verabschiedung machten wir uns auf zur letzten Etappe des „Camino de Inka“. Diese betrug allerdings nur noch zwei Stunden und war wieder in der Zivilisation. Auf dem Weg bekamen wir noch die Chance, einer Familie bei dem Auseinandernehmen und verarbeiten ihrer Kuh zu zuschauen. In „Inga Pirca“ angekommen, besuchten wir das Museum und bekamen eine Führung durch die Ruinen. Das uns am Vorabend versprochene „Machu Pichuu“ von Ecuador war es natürlich nicht, allerdings trotzdem schön und interessant. Wir fuhren mit dem Bus zurück nach „Alausí“ und gaben das ausgeliehene Equipment zurück. Als wir erklärten, dass sie uns ein nicht funktionierendes Kochsystem mitgegeben hatten und was das für Folgen hatte, einigten wir uns nach einiger Diskussion darauf, dass wir für das Ausleihen des Equipments nicht zahlen müssen. Sehr zufrieden erwischten wir den letzten Bus nach „Riobamba“ und checkten ins Hostel ein.
ConnyOkumaya devam et
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- 11 Ağustos 2018 Cumartesi
- ⛅ 14 °C
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EkvadorIngapirca2°32’42” S 78°52’33” W
Inka-Bilder

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- 14 Ağustos 2018 Salı
- ⛅ 7 °C
- Yükseklik: 6.198 m
EkvadorChimborazo1°27’59” S 78°49’21” W
Chillimilli & Chimborazo

Nach den aufreibenden Erlebnissen der letzten Tage gönnten wir uns in Riobamba einen Tag der Entspannung und um wieder in die Zivilisation zurückzufinden. Konkret bedeutete das viel Zeit an Laptop und Handy, außerdem einen Ausflug zum Pollo-Laden um die Ecke und das Kennenlernen einer herzlichen venezonalischen Familie, bei denen wir leckere Arepas (mit Käse gefüllte Mais-Fladen, welche wahlweise mit Schokolade übergossen werden – ratet mal, wer von uns beiden sich die Schoko-Dröhnung gegönnt hat 😉) aßen.
Zudem planten wir den nächsten Tag, welcher das Besichtigen des Chimborazos (der größte Berg Ecuadors, mehr dazu später) inklusive Mountainbike-Tour für uns bereithalten sollte. Wir kontaktierten also verschiedene Tour-Anbieter und fuhren sogar zum Büro eines Anbieters, der uns empfohlen worden war, schafften es aber nirgendwo, trotz hart geführten Verhandlungen und arme-Studenten-Mitleids-Bonus einen Preis zu erhalten, der geringer als 60 Dollar pro Person betrug.
Somit trafen wir am späten Abend kurzerhand die Entscheidung, - verzeiht mir meine Wortwahl – auf das Fahrradfahren zu sch… und auf eigene Faust den Berg zu erobern. Wie sich zeigen sollte, eine der besten Entscheidungen der letzten Wochen.
Am nächsten Morgen standen wir also früh auf und fuhren mit dem local Bus zum Eingang des Nationalparks. Kostenstand bis hierhin: $2,50 pP. Vor Ort warteten bereits einige Fahrer, die uns anboten, uns für „läppische“ 20 Dollar zum ersten Base Camp zu fahren. Auf der Suche nach Leuten, die sich mit uns das Fahrzeug und den Preis teilen würden, stießen wir auf eine Gruppe, die sich zwar auf einer vororganisierten Tour befand, deren Fahrer aber Erbarmen mit uns hatte und uns für $1 pP mitnahm. Neuer Stand also: $3,50 pP. Am Base Camp auf 4800m angekommen stapften wir mit der Geschwindigkeit einer Trauerzeremonie die letzten 300 Höhenmeter nach oben bis zum zweiten Base Camp. Und dann standen wir direkt davor. Vor der 6310m hohen Spitze des Chimborazos. Vor dem Berg, dessen Gipfel aufgrund der Erdkrümmung den am weitesten vom Erdkern entfernten Punkt bildet und somit gleichzeitig der Ort, der der Sonne am nächsten ist. Irgendwie unvorstellbar und wenig greifbar.
Da wir außer ein paar vereinzelten Leuten die einzigen auf dem Berg waren, nutzten wir den Moment, um alle erdenklich bescheuerten Fotos zu schießen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machten. Im ersten Base Camp angekommen hielten wir eine Weile erfolglos nach abfahrenden Autos Ausschau (Conny quengelte, er wolle unbedingt auf die Ladefläche eines Pick Ups, ich hätte mich auch mit allem anderen zufriedengegeben), bis wir einen Anfang 30 jährigen Besitzer eines roten Pick Ups (Juhu!) fanden, der uns nicht nur einen Platz auf seiner Ladefläche bot, sondern auch noch die Frage, wie viel wir ihm dafür geben sollten, abwinkend mit „eure Freundschaft ist mir wichtiger“ beantwortete. Als er dann auch noch sagte, er könne uns sogar bis kurz vor Riobamba mitnehmen, schlossen wir ihn dann vollends in unsere Herzen. So brausten wir also durch den kühlen, staubigen Fahrtwind bis in einen Ort kurz vor unserer Zielstadt. Kostenstand immer noch: $3,50 pP. Wir verabschiedeten uns herzlich von José (?), aßen in dem Dorf zu Mittag (neuer Kostenstand danach: $5,50 pP) und fuhren mit dem nächsten Bus, der für uns anhielt für 0,50 Dollar bis nach Hause. So hatten wir letzten Endes statt 60 Dollar genau $6 pro Person für einen kompletten Tag inklusive Mittagessen ausgegeben und unser Reiseglück schien nach den Erlebnissen des Inca Trails wieder vollends zurückgekehrt.
Das Ganze stimmte uns dermaßen zufrieden, dass nicht einmal Connys verlorener Schuh auf der Pick Up Ladefläche unsere Stimmung trüben konnte (naja, zumindest meine gar nicht und Connys nur einen Moment lang) und wir stiegen in den Bus zu unserem nächsten Reiseziel: Baños.Okumaya devam et
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- 16 Ağustos 2018 Perşembe
- 🌧 19 °C
- Yükseklik: 1.803 m
EkvadorBaños1°23’51” S 78°25’20” W
Entspannung vs. Extremsport

In Baños angekommen viel uns direkt auf, was wir schon von einigen Reisenden gesagt bekommen hatten: Der verhältnismäßig wahnsinnig fortgeschrittene Tourismus. Hier drängt sich Hotel an Hostel und Tour-Büro an Geldautomat. Ecuadorianer sind eher selten zu sehen und wenn, dann nur als Inhaber der verschiedenen Unternehmen und Unterkünfte. Nachdem wir ein Hostel gefunden hatten (mal wieder versuchten wir es mit einem Hängematten-Aufhänge-Ort, leider erfolglos), machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem und erkundeten dabei die Straßen der Stadt. Zu dem bisherigen Bild fügten sich nun noch touristische Restaurants (Pizza, Burger, mediterrane Küche und allen voran ein Lokal, das sich mit Raclette rühmte – alles natürlich für überteuerte 8 Dollar aufwärts). Schließlich fanden wir einen Markt, wo die übliche Portion Fleisch, Reis und Salat 3 Dollar kostete und aßen wie so oft zwischen den vertrauten Gerüchen von rohem Fleisch und Bratfett.
Im Anschluss (~19 Uhr) begaben wir uns in Richtung des Orts, dem die Stadt ihren Namen verdankte - die heißen, natürlichen Bäder (nochmal für die besonders hellen Kerzen auf dem Kuchen: span. „Baños“ = Bäder). Nun stellten wir uns, naiv wie wir sind, unter heißen Bädern natürlich dem Berg entspringende Quellen und Becken, die das Wasser über Jahrhunderte geformt hatte, vor. Als wir dann ankamen, waren wir zumindest einmal überrascht, um nicht zu sagen ernüchtert. Die Bäder waren im Grunde genommen ein mittelgroßes Freibad mit verschiedenfarbigen Becken und drei bunten Wasserrutschen. Nachdem wir unsere Erwartungen dementsprechend ein wenig angepasst hatten, freuten wir uns nun dennoch auf das warme, dampfende Wasser und hatten großartigen Spaß daran, uns in den vorgeschriebenen Badekappen (aka Kopfkondome) zu betrachten und uns in diesen wie TuPac zu fühlen. Außerdem positiv überraschend war, dass sich in den verschiedenen Becken nur wenig offensichtliche (weiße) Touristen tummelten.
So verbrachten wir also ein paar Stunden mit dem Wechseln zwischen den verschieden heißen Becken, der Sauna, einem Dampfbad, einer kalten Dusche und rutschten einige Male die überraschend wilden Wasserrutschen hinunter. Entspannt und erfrischt gingen wir nach Hause und begaben uns dann in das feuchtfröhliche Nachtleben.
Am nächsten Tag ging es dann alles andere als entspannt weiter. Nachdem wir uns ein wenig vor der anstehenden Aktivität gedrückt hatten, sahen wir ein, dass kein Weg daran vorbeiführen würde. Der Eine freudig erregt (überraschenderweise ich), der Andere eher zitternd und mit von Angstschweiß durchtränktem Shirt (überraschenderweise Conny) machten wir uns also auf zum einzigen auf der Tagesordnung stehenden Punkt: dem Bungee Jump von einer Brücke!
Seit einigen Tagen hatte ich diesem Tag positiv entgegengeschaut, während Conny mich überwiegend auf die potentiellen Risiken aufmerksam gemacht hatte und alles daran gesetzt hatte, mich von meinem Vorhaben (was natürlich wie immer von beiden vollzogen werden würde) abzubringen.
An der circa 100 Meter hohen Brücke angekommen sahen wir uns die Sache eine kurze Zeit von außen an, was das ganze allerdings nicht wirklich besser machte, sodass wir mutigen Schrittes die Brücke betraten und direkt von den motivierten Verantwortlichen (3 humorvolle Jungs in Straßenklamotten, die den größten Spaß daran hatten, sich über die angsterfüllten Touris lustig zu machen) hergewunken und freudig mit „You wanna jump?“ begrüßt wurden. „Wollen“ ist ein sehr schwer definierbares Wort in so einer Situation… Nach ein paar Witzeleien beider Seiten (Sehr gut war zum Beispiel „Warum kostet das denn 20 Dollar? Im Reiseführer stand 15.“ – „Wir hatten so viele Unfälle, da mussten wir die Preise heben… Aber du darfst auch gratis ohne Seil springen“) – man könnte es wohl kaum treffender als mit dem Wort „Galgenhumor“ beschreiben – hatte der Chef der amüsierten Bande genug und zog mir kurzerhand Gurt und Helm an und schickte mich auf den kleinen Metallvorsprung, der am Geländer der Brücke angeschweißt war. Instruktionen gab es nicht wirklich („Spring so weit wie du kannst und schrei so laut es geht“) und da begann er schon auf 3 zu zählen. Das Ganze ging mir dann doch ein wenig zu schnell und ich gab ihm zu verstehen, den Countdown zu stoppen und sagte, ich würde auf jeden Fall springen, brauche lediglich ein wenig Zeit um mich darauf einzustellen. So stand ich also ein Weilchen am Abgrund, sinnierte ein wenig über mein relativ kurzes, aber doch recht erfülltes bisheriges Leben, schloss innerlich mein Testament ab (ziemlich sinnlos im Nachhinein, aber es erschien mir in dem Moment angemessen) und bereitete mich mental auf den Moment des Absprungs vor. Schließlich (ich bin mir nicht sicher, wie viel Zeit vergangen war) gab ich dem grinsenden Sprunghelfer ein Zeichen, er zählte auf 3 und ich ... sprang!
Das Gefühl was dann folgte, ist für mich schwer in Worte zu fassen. Ganz zu Beginn hat es etwas von Achterbahn fahren, wie man so mit den Armen rudernd (siehe Video) dem Boden entgegenrauscht. Dann kommt ein Moment, den ich salopp als „Fuck“-Moment bezeichnen würde, in dem mir bewusst wurde, dass ich mich eben nicht in einer Achterbahn befand, sondern mich mit ein paar rostigen Karabinern an einem 2 Zentimeter dickem Seil befestigt im freien Fall in Richtung ecuadorianischen Bodens bewegte. Und dann der Augenblick, in dem du spürst, wie das Seil dich auffängt und du mit einer Mischung aus Adrenalin und purer Erleichterung langsam dem Festland entgegenschwingst. Unten angekommen hätte ich die mich empfangende und mir den Weg nach oben weisende Dame vor lauter Freude küssen können, schaffte es aber, den Impuls mithilfe der letzten vorhandenen Kräfte meines Veto-Areals zu unterdrücken.
Oben angekommen schilderte ich Conny aufgeregt die Erfahrung und dann war er dran. Sein Erlebnis kann er wohl am besten selber beschreiben (vielleicht folgt das noch an dieser Stelle?) und unterschiedet sich bis auf den Adrenalin-Erleichterungs-Cocktail am Schluss wohl auch erheblich von meinem, da es überwiegend von einer vorübergehenden Bewusstlosigkeit in der Luft geprägt war. :D
Den Rest des Tages verbrachten wir mit dem Runterkommen von unserem Adrenalin-Rausch und dem abermaligen Ausgehen in der wohl touristischsten Stadt unserer Reise, bevor wir uns im Laufe des nächsten Tages in Richtung der nächsten Stadt- „Latacunga“ - aufmachten.
JanOkumaya devam et

GezginOhgottogott mir stockt jedes Mal der Atem und das Blut gerinnt in den Adern wenn ich diese Bilder und das Video anschaue, sieht verdammt gefährlich und provisorisch aus und irgendwie nicht nach zertifiziertem Standard... 🧐 gut dass ihr da heil wieder hoch gekommen seid und euch nicht bei dem wilden Geschaukel die Köpfe an den Felsen zerschlagen... dem Himmel sei Dank ! mom Susanne 🤩
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- 16 Ağustos 2018 Perşembe
- 🌧 19 °C
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EkvadorBaños de Agua Santa1°23’38” S 78°25’28” W
Der schwarze Tag

Die Erfahrung des Bungeesprung von Conny geschildert:
Wochen lang bibberte ich diesem Tag entgegen und versuchte Jan von dem Vorhaben abzubringen. Früher hatte ich etwas, dass ich selber als leichte Höhenangst diagnostizieren würde. Diverse Samstage, die ich seit meiner Kindheit auf wackeligen Gerüsten auf Baustellen verbrachte, heilten diese weitestgehend. Der gesunde Menschenverstand wehrte sich allerdings energisch gegen die Vorstellung, sich an einem daumendicken Seil von einer 100 Meter hohen Brücke zu stürzen. Ich lebte zufrieden ohne Hirnaneurysma und wollte es eigentlich auch dabei belassen. Jan war nicht zur Vernunft zu bringen und da er sich mit mir den Wahlhaien - welche nebenbei bemerkt keine reelle Gefahr darstellen - gestellt hatte, schlich ich an besagtem Tage mit unguter Vorahnung und einem mulmigen Gefühl auf die Brücke des Grauens, die tatsächlich 100 Meter hoch war. Zu allem Überfluss fanden die (Un-)Verantwortlichen des Bungees sich witzig und machten Späße über angebliche Unfälle. Ich fand das nicht witzig und erklärte ihnen, dass falls noch ein Witz falle, ich nicht fallen/springen würde. Die Aussicht auf 20$ überwog dem Drang, mich weiter zu verarschen. Jan ließ sich den Gurt um schnallen, stieg auf die Metallplatte und sprang nach kurzer Bedenkzeit. Ich wollte ihn eigtl Filmen, auf dem Video ist allerdings nur zu sehen, wie er abspringt. Anschließend sieht man nur noch den Brückenboden und hört mich "fuck, ach Du Scheiße" fluchen. Nach dem er voller Begeisterung wieder oben ankam, war ich an der Reihe. Was ich empfand, als mir der Gurt umgelegt wurde, glich den Symptomen eines Herzinfarktes. Trotzdem stieg ich auf die Metallplatte und fing nur nicht an zu heulen, da neben mir eine süße Latina stand und mich ermutigte. Der Guide fragte mich, ob ich die Anweisung bei Jan mitbekommen hätte. Ich hatte jedes Wort verstanden, verneinte jedoch, um etwas Zeit zu gewinnen und ließ mir nochmal erklären, dass ich weit springen und laut schreien solle. Die Latina bestätige, dass ich laut schreien solle. Ich erklärte den zwei ***, dass schreien den Druck im Kopf erhöhe und somit auch die Gefahr für ein Hirnaneurysma. Der Guide sagte irgendetwas, was ich ausblendete und forderte mich auf, weiter vor zu laufen. So schob ich abwechselnd den linken und rechten Fuß Zentimeter für Zentimeter nach vorne. Der Guide meinte, ich solle noch weiter, ich schrie zurück, dass ich schon ganz vorne sei und schlurfte weiter. Er fragte mich, ob alles okay sei und ich antwortete mit versagender Stimme, das gar nichts in Ordnung sei und er mich schucken müsse. Hier auf einmal haben sie Regeln. Touris mit einem Klettergurt von einer Brücke springen zu lassen ist okay, aber einen kleinen Schubs geben, wollen sie einem nicht. Die Latina rief "JUMP, JUMP, JUMP" und ich unterdrückte den Impuls, ihr ins Gesicht zu treten. Meine Beine schlotterten und die Knie drohten nachzugeben und ich erkannte, dass es kein Entkommen gab. Somit befahl ich meinen Beinen, sich anzuwickeln und anschließend auszustrecken. Sie gehorchten und ich kippte vornüber. Von Springen kann hier leider nicht die Rede sein. Der Boden rauschte auf mich zu und das war zu viel Intensität. Das Gehirn zog den Stecker und ich "erwachte" wieder im Gurt, wie ich unter der Brücke hin und her schaukelte. Die Blutbahn von Adrenalin überschwemmt. Erleichterung. High Gefühl. Mir leider nicht besser möglich, in Worte zu fassen. Auf dem Video sieht man übrigens, dass ich tatsächlich kurz bewusstlos war, als mich das Seil auffing.
ConnyOkumaya devam et
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- 18 Ağustos 2018 Cumartesi
- ⛅ 15 °C
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EkvadorLaguna Quilotoa0°51’27” S 78°54’14” W
Die Wahl der Qual

Im Vergleich zu unserer letzten Station sagte uns die von Bergen umrundete mittelgroße Stadt von Anfang an deutlich mehr zu. Latacunga empfing uns mit einer Mischung aus Gestank, Dreck, Lärm und von Touris war weit und breit keine Spur zu sehen. So stellten wir in unserem Hostel/Hotel/Motel-Zimmer (O-Ton dessen, was wir zum Taxifahrer gesagt hatten: „Bring uns zum billigsten Ort, den du kennst“) ab und machten uns auf Erkundungstour durch die vollen Straßen, auf denen wir zur Abwechslung mal wieder vom Großteil der Leute aufmerksam gemustert wurden. Das erste Highlight unseres Mini-Ausflugs: Hervorragend leckere Fleischspieße vom Straßengrill für einen Dollar. Mit vollem Magen gingen wir in Richtung eines zentralen Parks, der uns von einem überaus sympathischen spanischen Pärchen empfohlen worden war und machten uns auf die Suche nach einer Bar. In einem andalusischen Innenhof wurden wir fündig, tranken gemütlich 1-2 Bier und unterhielten uns mit den sympathischen MitarbeiterInnen des Lokals.
Im Gegensatz zu Conny, der von den letzten Nächten, die von wenig Schlaf durchzogen waren, noch recht angeschlagen war, hatte ich noch keine Lust, den Nachhauseweg anzutreten und fragte unsere Tischnachbarn nach einer Empfehlung für den Abend und sie rieten uns, zu einem Konzert zu gehen, welches in der Nähe stattfinden sollte. Da ich lange keine Live-Musik mehr gehört hatte und ein wenig Abwechslung zu Reggaetón, Salsa und Bachata auch nicht schaden konnte, schleifte ich Conny zu der uns genannten Bar und als es dort von einem Wartenden hieß, das sei der beste Ort der Stadt, ließ sich selbst der müde Krieger dazu bereitschlagen, die Location zu betreten. Nach circa einer Stunde Warten präsentierte sich uns dann eine Band, die eine durchaus hörbare, laute, schnelle Mischung aus Reggae, Rock und Jazz spielte. Ungefähr ab der Hälfte der Konzerts merkte ich jedoch auch allmählich die Spätfolgen der durchzechten Nächte, sodass wir uns im Halbschlaf durch die letzten Lieder kämpften und direkt nach dem Konzert nach Hause schleppten.
Dass wir uns vorgenommen hatten, den nächsten Tag um 6 Uhr morgens zu starten, machte das Ganze nicht unbedingt leichter, dennoch schafften wir es, das Bett zu verlassen und uns auf die Suche nach Coca-Blättern zu machen, die uns durch den Tag tragen sollten. Statt den gewünschten 5 Portionen wurden es dann leider nur eine, aber es half ja alles nichts und wir setzten uns in den Bus in Richtung der „Laguna Quilotoa“, einem Kratersee, der das Ziel des Tages darstellte. Während ich die Busfahrt als zwei zusätzliche Stunden Schlaf nutzen konnte, war Conny leider eher damit beschäftigt, das Essen des Vortages im Magen zu behalten und so stiegen wir beide nach der Ankunft aus unterschiedlichen Gründen erleichtert aus dem Bus.
Als wir den Berg bestiegen hatten, bot sich uns ein tatsächlich sehr, sehr schöner Ausblick über den großen Kratersee und die umliegende Berglandschaft. Wir liefen den sandigen Weg hinab und verbrachten einige Stunden dösend am Seeufer und ließen uns die Sonne auf Bauch und Gesicht scheinen (rate mal, welche 2 deutschen Kartoffeln die kommenden Tage einen Sonnenbrand hatten).
Auf dem Weg nach oben wollten wir uns eigentlich von einem der zahlreich angebotenen Maultiere nach oben tragen lassen, entschieden uns aber gegen die horrenden Preise von 10 Dollar pro Person und hassten dafür jede einzelne Person umso mehr, die im Schritttempo an uns vorbeiritt und das Laufen dringend nötiger gehabt hätte als wir. Auf dem Rückweg, den wir zunächst trampend zurücklegen wollten, dann jedoch mangels anhalte-freudiger Autofahrer per Taxi und schließlich per Bus bestritten, lernten wir dann noch eine FSJlerin aus Quito kennen, die gemeinsam mit einer Ecuadorianerin ihre letzten Tage im Land reisend verbrachte und viel zu erzählen hatte.
Nun ja, zurück in Latacunga traten wir die direkte Weiterfahrt nach Quito an und ließen die sympathische Stadt hinter uns.
JanOkumaya devam et
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- 22 Ağustos 2018 Çarşamba
- 🌧 23 °C
- Yükseklik: 249 m
EkvadorCuyabeno0°14’3” S 75°48’31” W
Blogposttitelkreativität

Nachdem wir einen gemütlichen Tag und zwei muntere Hostel-Abende in Quito zugebracht hatten, stand für uns der nächste Aufbruch bevor. Diesmal war das Ziel: Der Dschungel Ecuadors, von zahlreichen Amazonas-Ausläufern durchzogen und circa 8 Stunden Busfahrt östlich von Quito in Richtung der ecuadorianisch-peruanischen Grenze gelegen.
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nachtfahrt kamen wir um 7 Uhr morgens in Lago Agrio (aka Nueva Loja – nicht zu verwechseln mit Loja!!!) an, wo wir von unserem Tourunternehmen abgeholt werden sollten (den Amazonas-Dschungel auf eigene Faust in einem Kanu und mit Macheten bewaffnet zu erkunden, erschien uns nach ausführlichem Überlegen dann doch selbst für uns Abenteurer ein bisschen gewagt). Conny hatte sich diesmal vor der Fahrt mit Tabletten in einen komaähnlichen Zustand versetzt und war dementsprechend fit und munter, während mich meine sonst so verlässliche Fähigkeit, egal wann, wie und wo binnen weniger Minuten tief und fest zu schlafen, irgendwie im Stich gelassen hatte und ich mit einer ungewohnten Mischung aus Welthass und Griesgrämigkeit aus dem Bus kroch. Zwei starke Kaffee und ein ordentliches Frühstück (Steak mit Reis) sowie die Bekanntschaft einer herzlichen Venezolanerin peppelten mich dann aber doch auf und so fuhren wir gemeinsam mit 8 weiteren Touris und unserem Guide Jimmy in Richtung unserer Dschungel-Lodge. Dabei wechselten wir zwischendurch von unserem Kleinbus in eine motorbetriebene Holzgondel, in welcher wir circa 2 Stunden durch eine beeindruckende Szenerie von Palmen, Lianen und weiteren Dschungelpflanzen fuhren und bereits einige Bewohner der Region kennenlernen durften, darunter eine Python, zahlreiche Vogelarten und eine Affenfamilie, die sich über unsere Köpfe hinweg durch die Baumwipfel schwang.
In der Lodge angekommen wurden uns unsere vergleichsweise luxuriösen Zimmer gezeigt und beim Abendessen erklärte uns Jimmy den Ablauf der nächsten Tage. Während wir uns noch vom Koma erholten, in das wir beim Begutachten der Bierpreise (4 DOLLAR DIE FLASCHE!) versetzt wurden, begaben wir uns dann per Boot wieder in die Dschungeltiefen. Auf dem Weg zu einem See machten wir eine erfreuliche Begegnung mit einem Pärchen Amazonas-Delfine. Die grauen Süßwasser-Säuger begleiteten uns ein Stück weit und streckten dabei immer wieder ihre Flossen aus dem Wasser. Als wir an dem See angekommen waren, machten wir Halt und Jimmy lud uns ein, baden zu gehen. Während ich angesichts des undurchsichtig schwarzen Wassers und der Vorstellung, welche Tiere wohl in dessen Untiefen lauern mochten, noch zögerte und die anderen nur dankend den Kopf schüttelten, war Conny natürlich schon per Köpfer in das Nass eingetaucht. Angesichts der Tatsache, dass mein compañero auch nach 3 Minuten noch nicht von Krokodilen oder Piranhas zerfetzt worden war, traute ich mich dann auch hinein und so schwammen wir zu zweit im lauwarmen Amazonas-Wasser dem Sonnenuntergang entgegen (#nohomo).
Wieder im Boot machten wir uns dann mit einer Taschenlampe bewaffnet auf die Suche nach Kaimanen (wenn jemand aus dem Stehgreif den Unterschied zwischen Krokodilen, Alligatoren und Kaimanen weiß, immer her damit). Tatsächlich konnten wir bei Mondschein ein Paar rötliche Augen im Gestrüpp am Seeufer erkennen und machten uns zufrieden und erschöpft auf den Weg in die Lodge.
Der nächste Tag hielt wieder spannende Erlebnisse für uns bereit. Zunächst fuhren wir zu einem nahegelegenen Dorf, wo wir die Einheimischen kennenlernten. Mit ihren stinknormalen Klamotten und von den Geräuschen eines im Hintergrund laufenden Fernsehers begleitet waren diese nicht ganz so, wie man sich Dschungel-Einheimische vorstellt, dennoch lernten wir neugierig zahlreiche Pflanzenarten kennen, lutschten rohe Kakaobohnen, bestaunten riesige Baumstämme und beobachteten fasziniert, wie die Locals typische Gerichte mit ursprünglichen Werkzeugen und auf dem offenen Feuer zubereiteten.
Von dem Dörfchen aus ging es dann zu einer „Anlegestelle“ (ein aus dem Wasser ragender Ast), von der aus wir ein kurzes Stück durch den Dschungel stapften, bis wir eine Lichtung erreichten, in deren Mitte sich eine mit Stroh überdachte Hütte befand. Hier wurden wir von einem waschechten Schamanen erwartet! Der mit einer Federkrone und einer Kette aus Jaguarzähnen geschmückte Mann strahlte eine warme Ruhe aus und stellte sich geduldig den Fragen der Gruppe und erzählte aus seinem Alltag. Anschließend kreiste eine Flasche Ayahuasca, aus der der eine einen kleineren Schluck nahm, der andere einen größeren und es wurde ein Freiwilliger für die Ausführung eines demonstrativen Rituals gesucht. Mein Blick wanderte logischerweise zu Conny, bei dem bei dem Wort „Freiwilliger“ mittlerweile in jeder Landessprache ein Funkeln in den Augen zu erkennen ist und der natürlich direkt die Hand hob. Er wurde gebeten, sein T-Shirt auszuziehen und sich vor dem Schamanen auf den Boden zu setzen. In einer uns unbekannten einheimischen Sprache wurde Conny dann verflucht oder gesegnet (so ganz war das nicht rauszuhören) und der Schamane rieb Connys Rücken mit einer Art Efeu ein, die unseren Freiwilligen kaum merkbar, aber doch das Gesicht verziehen ließ. Der Grund dafür war kurz nach Beendigung des Rituals erkennbar. Connys Rücken erstrahlte in Feuerrot und es hatten sich ein mückenstich-artiger Ausschlag ausgebreitet, der jedoch nicht allzu sehr brannte, wie Conny mehrfach angesichts der entsetzten Reaktionen der Umstehenden beteuern musste.
Wieder in der Lodge angekommen, gönnten wir uns eine gemütliche Teepause in den Hängematten, bevor es dann wieder aufs Wasser ging und wir bei einbrechender Dunkelheit am Ufer des Sees vom Vorabend anlegten. Auf dem Programm stand nämlich: eine Dschungelnachtwanderung! Mit Gummistiefeln, dicken Regenponchos und Stirnlampen stapften wir im Gänseschritt durch den Matsch und begutachteten eine Vielzahl an Insekten, Käfern und Kleintieren. Das Ganze stellte sich irgendwie ein bisschen unspektakulärer als erwartet heraus (keine Riesenschlangen, Krokodilangriffe oder Jaguare), dennoch hatten Conny und ich großartigen Spaß an der Wanderung, was von einigen der Gruppe auf die Nachwirkungen des Ayahuascas geschoben wurde. Dabei trug vielmehr zu unserem Amüsement bei, wie sich einige Mitglieder der Gruppe mit ihrem Halbwissen ereiferten, nach der Aufmerksamkeit des Guides heischten und wie eine Schweigeminute bei kompletter Dunkelheit inmitten des Dschungels zu einer schieren Unmöglichkeit wurde, weil es manchem Menschen einfach nicht möglich ist, über einen Zeitraum von 60 Sekunden still zu stehen. 😉
Da beim mittäglichen Schamanen-Ritual zwei Personen beim Blasrohr-Ziel-Pusten ins Schwarze (eine auf dem Boden festgemachte Frucht) getroffen hatten, gab es zum Abendessen Caipi aufs Haus! Dementsprechend aufgelockert war dann die Stimmung und zum ersten Mal entstand eine ausführlichere Interaktion mit der bis dahin eher verhaltenen Gruppe. Das Highlight des Abends: Eine der Gewinnerinnen des Schützenfests vom Mittag entwickelte einen unerwarteten (Über)Mut und versuchte, eine dicke Kröte mit der Hand zu fangen, die sich dann aber mit einem Hechtsprung rettete, nicht ohne einen Schwall Körperflüssigkeit (welcher Art, wurde später ausführlich diskutiert) explosionsartig auf die Hand der Mutigen zu spritzen.
Der nächste Tag begann mit einer (diesmal Tag-)Wanderung durch ein anderes Stück des Regenwaldes, bei der wir vor allem viel über die zahlreichen Pflanzensorten und ihre jeweiligen Heilkräfte erfuhren, aber auch verschiedene Tierarten (darunter auch ein winziger Giftfrosch, der wohl einen ganzen Menschen außer Gefecht setzen kann) entdeckten und eine Kostprobe frisch vom Ast geschüttelter Zitronen-Ameisen probieren durften. Die Hauptfrage, die sich uns hierbei stellte - „Wie zum Teufel entdeckt man die Heilkraft einer Pflanze? Lutscht man einfach an 50 verschiedenen Bäumen und schaut, was passiert?“ - blieb leider unbeantwortet.
Zurück in der Lodge durften wir von Hand unsere ganz persönliche Schokolade herstellen (Bohnen Rösten, Mahlen, mit Butter und Zucker Mischen, glatt Streichen und ab in den Kühlschrank damit) und machten uns dann abermals mit dem Boot, welches mittlerweile unser zweites Zuhause geworden war, auf Piranha-Jagd. Mittlerweile hatten wir uns zu Jimmys Lieblingen entwickelt, sodass ich als erster die Angel in die Hand nehmen durfte. Schon nach kurzem Warten zog etwas an der Nylonschnur und während sich der Fisch beim ersten Mal noch rechtzeitig befreien konnte, war ich schon beim zweiten Mal schneller und der handflächengroße Beißer zappelte auf dem Holzboden des Boots und wurde von Jimmy vom Angelhaken befreit und nachdem wir ihn alle bestaunt hatten zurück ins Wasser geworfen. Bemerkenswert war, wie liebevoll unser Guide dabei mit dem Fisch umging. Nicht nur, dass er extrem vorsichtig beim Herausnehmen des Angelhakens war, um ihn nicht zu verletzen, sondern er entschuldigte sich sogar bei dem Tier, als er dieses nicht so unverwundet wie gewollt wieder in die Freiheit entließ. Anschließend ging die Angelrute (der Stock) zu den anderen Mitgliedern unserer mittlerweile aufgetauten und heiteren Gruppe durch und jeder durfte sein Glück versuchen.
Den letzten Abend verbrachten wir dann bei Kerzenschein, Bier, Musik und Uno.
Am letzten Morgen standen wir um 6 Uhr früh auf, um einen auf dem Gelände stehenden Turm zu besteigen und die umliegenden Baumwipfel bei Sonnenaufgang nach verschiedensten Tierarten abzusuchen. Wir entdeckten die unterschiedlichsten Vögel, welche zum Teil fast irrwitzige Geräusche von sich gaben und Bewegungen vollführten und abermals konnten wir am Horizont eine Affenfamilie bei ihrer morgentlichen Wanderung beobachten.
Nach dem Frühstück ging es dann auf dem gleichen Wege, den wir gekommen waren, zurück nach Lago Agrio, wo wir uns von unserer Reisegruppe und vor allem von Jimmy, den wir mittlerweile wirklich ins Herz geschlossen hatten, verabschiedeten. Per Nachtbus machten wir uns dann auf die lange Fahrt (16 Stunden) nach Guayaquil, welches die letzte Station unserer gemeinsamen Reise darstellen sollte.
Der kurze aber intensive Aufenthalt im Dschungel wird uns als einzigartige Erfahrung in Erinnerung bleiben und selbst obwohl ich eine ähnliche Tour schon vor 3 Jahren in Bolivien gemacht habe, war das Eintauchen in die Amazonas-Regenwald-Welt ein beeindruckendes Erlebnis!
Jan
Ps: Die großartigen Bilder (ihr wisst beim Betrachten, was ich meine) verdanken wir Christian, einem alleine reisenden Österreicher aus unserer Gruppe, der mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet unterwegs war.Okumaya devam et

GezginWenn ich mich richtig entsinne, war der Name des Guide im Dschungel von Trinidad: Cheo, hast du die Kette noch?

Jan-Philip KnirschJa du entsinnst dich richtig 😉 die Kette hängt in Fribourg überm Schreibtisch 🙌🏻
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- 23 Ağustos 2018 Perşembe
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EkvadorCuyabeno0°14’3” S 75°48’31” W
Blogposttitelkreativität 2

Danke, Chris!
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- 24 Ağustos 2018 Cuma
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EkvadorCuyabeno0°14’3” S 75°48’31” W
Blogposttitelkreativität 3

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- 25 Ağustos 2018 Cumartesi
- 🌧 24 °C
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EkvadorCuyabeno0°14’3” S 75°48’31” W
Blogposttitelkreativität 4

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- 27 Ağustos 2018 Pazartesi
- ⛅ 25 °C
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EkvadorGuayaquil2°11’5” S 79°53’24” W
Letzter Halt: Guacamo.. äh Guayaquil

Die folgenden Tage in Guayaquil, einer Stadt, die fast am Meer liegt, verliefen recht entspannt, wenig spektakulär und sind lediglich von einigen lustigen Anekdoten gezeichnet.
Eine der besagten Anekdoten ist so erwähnenswert, dass Sie hier erzählt werden soll: Es geht mal wieder um unsere Unterbringung. Auf der Suche nach der billigsten Unterkunft der Stadt stießen wir auf die etwas heruntergekommene Unterbringung, in der wir herzlich begrüßt wurden und uns der Zimmerpreis nicht in Nächten, sondern in Stunden genannt wurde. Zwar schöpften wir hier bereits einen leisen Verdacht, ließen uns aber davon keineswegs abschrecken und bezogen unser Zimmer. Da das Wlan nicht bis in unser Zimmer reichte, setzten wir uns auf eine Couch an der Rezeption und aufgrund dessen, was sich innerhalb der nächsten Zeit vor uns abspielte, wurde dieser Platz zu unserem Lieblingsort für die nächsten Tage. Und zwar ließ sich von hier großartig beobachten, wie alle halbe Stunde ein neues Pärchen (der weibliche Teil war dabei merkwürdigerweise oftmals der gleiche) das Hostel betrat und einige Stunden später wieder verließ. Darunter befanden sich neben Damen und Herren der unterschiedlichsten Gewichtsklassen auch ab und zu mal ein Polizist, der wortlos und den Blick starr geradeaus gerichtet an uns zwei grinsenden Milchtüten vorbeilief. So machten wir uns mit der Zeit einen Spaß daraus, die Gäste besonders fröhlich und laut zu begrüßen, was nur selten – und wenn, dann nur äußerst beschämt – erwidert wurde und sie auf Deutsch anzufeuern und zu bejubeln.
Abgesehen von unserer Puff-Couch verbrachten wir viel Zeit mit dem Schlendern an der Flusspromenade, dem Herumstreunen in einem gegenüberliegenden Straßenmarkt und dem Schließen neuer Bekanntschaften mit Einheimischen und Venezolanern.
Insgesamt waren wir wie so oft überrascht über das negative Urteil, was viele Leute im Vorfeld unseres Besuchs über die Stadt gefällt hatten und wieder einmal wurde uns bewiesen: Geschmäcker sind verschieden. 😊
Jedenfalls verbrachten wir also ein paar entspannte Tage in Guayaquil, bis dann der letzte Morgen angebrochen war, und sich unsere Wege trennten. Und so schließt sich der Kreis unseres Blogs😊
JanOkumaya devam et
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- 28 Ağustos 2018 Salı
- ⛅ 26 °C
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EkvadorPuerto Ayora0°44’45” S 90°18’44” W
Der Tag nach der Trennung

Wir machen einen kleinen Zeitsprung. Was bis hierher geschah, wird noch nachgetragen.
Morgens zu unmenschlicher Zeit mussten wir uns trennen. Zwei tolle Monate voller gemeinsamer Erlebnisse gehen zu Ende. Was für eine einzigartige Zeit! Jetzt sitze ich auf dem Weg zum Flughafen alleine im Bus. Ich kann es noch nicht richtig glauben. Allerdings wird das die erste Reise, die ich alleine mache, worauf ich auch gespannt bin. Nach einem besonders aufwändigen und doppelten Sicherheitscheck und einem Flug ohne besondere Vorkommnisse kam ich auf Baltra an - nach dem das Gefühl des Abschieds durch das Schreiben in der Gegenwart (eventuell) vermittelt wurde, versuche ich es doch wieder mit dem Präteritum. Als ich den ersten Fuß auf die Vulkaninseln setzte, konnte ich mein Glück kaum fassen, dass dieser Traum wirklich wahr wird. Schon beim ersten Busticket wurde mir klar, dass das low budget Reisen nun zu Ende ist. Aber mit dem Gejammer über die Preise hier verschohne ich euch, da ich sonst jeden Tag damit anfangen könnte... Aber man ist ja nur einmal auf den Galapagos Inseln! In Puerto Ayora (Santa Cruz) klapperte ich die Hostels ab und beim dritten bot mir die netten Besitzer an, die Hängematte auf der Terrasse kostenlos aufzuhängen und ihr Bad und ihre Küche zu benutzen. Was für ein Glück und die Hängematte hing auch fast komplett unterm Dach. Regnen sollte es halt nicht zu arg, aber ich wollte ja sowieso gutes Wetter für die Tage. Nach einigen travel agencies, die mir alle nur teure "Last Minute Tickets" für Cruises anbieten konnten, gelangte an einen sehr hilfsbereiten Besitzer. Dieser erklärte mir, dass die agencies für den Verkauf von Cruise Tickets eine höre Kommission erhalten, allerdings für mich island hopping sinnvoller wäre und ich vieles auf eigene Faust unternehmen könnte. Für den Rest buchten wir einige Tagestouren. So zog ich überaus zufrieden zum "Charles Darwin Research Center". Auf dem Weg traf mich fast der Schlag. Ich lief an einem gerade geschlossenen Fischmarkt vorbei und hörte ein Schnarchen. Als ich nach dem Ursprung dieses suchte, lag dort einfach ein fetter Seelöwe und döste vor sich hin. Mitten in der Stadt! Was für eine verrückte Insel. Auf dem Weg sah ich noch dutzende ebenfalls gutgenährte schwarze Iguanas (große Echsen). Im "Darwin Center" bestaunte ich die verschiedenen Gehege und wie von einer Mini-Schildkröte (locker in eine Hand passend) ein über einen Meter langer Gigant wird. Die Riesenschildkröten bewegten sich mit einer zeitlupischen Gemütlichkeit, worin vermutlich das Geheimnis (niedrige Herzfrequenz) ihres hohen Alters liegt. Der Tag endete nach einem Strandspaziergang, als ich während des Lesens in meiner Hängematte einschlief. Somit wurde das Treffen zwei chilliger Dudes, die ich am Strand kennengelernt hatte, in einer Bar leider nichts.
Seid nicht zu streng mit meiner Rechtschreibung, mein Korrekturleser (Jan) fehlt. Da ich um Bilder hochladen zu können Jans Laptop benutzt hatte, dieser ja aber natürlich mit ihm gegangen ist, sieht es mit Bildern auch erstmal schlecht aus...
ConnyOkumaya devam et
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- 30 Ağustos 2018 Perşembe
- ⛅ 22 °C
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EkvadorPuerto Villamil0°57’32” S 90°57’56” W
Neue Insel, alte Schildkröten

Früh morgens machte ich mich auf zum Hafen, denn heute verließ ich Santa Cruz, um mit einer Fähre (2,5 h) nach Isabela zu fahren. Ein Wassertaxi brachte die Passagiere für jeweils 80ct zur Fähre. Dies war vermutlich ein Gefallen für die lokalen Wassertaxifahrer war, da es sich bei der Fähre um ein Speedboot handelte, welches ohne Probleme in den Hafen hätte fahren können. Im Taxi saß unteranderem auch ein jamaikanisches Paar. Er stolzen Bierbauch und Fette Goldkette, sie beachtlich hohen Silikonanteil am Körper. Sie beschwerte sich auf Spanisch beim Fahrer, was die 80ct sollen, und meinte mit einer Kopfbewegung in unteranderem meine Richtung "für die sind 80ct ja nichts, aber für uns schon". Wer mich kennt, weiß, dass Diskussionen aus dem Weg zu gehen - egal, wie unnötig diese sind - nicht zu meinen Stärken gehört. Somit musste ich das kurz richtig stellen und erklärte, dass ihre Aussage nicht stimmen würde. Langsam läuft das Spanisch doch ganz gut. Ihre Reaktion war doch tatsächlich "Ihr habt doch eh zu viel Geld". Und damit waren die Spiele eröffnet. Ich rechnete ihr als kleine Veranschauung den Unterschied des Wertes unserer Kleidung vor. Und schätze ihre Schuhe (Hilfiger) auf 150$ , Hose von Lewis ca. 80$, Unterwäsche Mal außen vor gelassen, T-Shirt von Suprime (gefälscht) 5$ - kein Einwand ihrerseits -, Pulli von Nike (Echtheit schwer abschätzbar) 40$. Brüste, Nase und Lippen ließ ich aus meiner Schätzung raus, da ich die Stimmung nicht vollends versauen wollte. Ihren Ring schätze ich auf 200$ und beobachtete die Mimik ihres Mannes. Diese veriet mir, dass ich mit meiner Schätzung vermutlich relativ nah lag. Die Ohringe vermutete ich als unecht, da ich hier aber ein sehr tiefes Fettnäpfchen witterte, ließ ich sie ebenfalls aus der Rechnung draußen. Somit kam ich auf 475$. Nun zu mir: Schuhe 15$, Hose 2,5$, T-Shirt 15$ - so schade, dass ich nicht mein 5$ Trikot trug . Insgesamt also 32,5$. Differenz von 452,5$ und ich fragte sie, wer von uns beiden zu viel Geld habe. Sie schwieg. Das wäre der Moment gewesen, an dem das Publikum in tosenden Applaus hätte ausbrechen müssen. Alle glotzten nur. Kein Verlass auf das schwache Publikum. Und so ging es auf die Fähre. Das Paar setzte sich vor mich. Sie (40) pubertierte etwas rum und quängelte ihn voll. Dee Kapitän lenkte das Boot über zwei Wellen und es herrschte sofort Stille auf Deck. Ich betete, dass alle brav ihr Frühstück drin behalten würden. Die Jamaikanerin wurde sichtlich seekrank. Um zu zeigen, dass ich ihr nichts böses wollte, erklärte ich ihr, dass sie aus dem Fenster schauen muss und sich aktiv vorstellen, wie sich das Boot im Vergleich zum Meer bewegt. So minimiere sie die Diskrepanz zwischen vestibulärem System (Lage des eigenen Körpers im Raum) und visuellem System (Sehen), was ihre Übelkeit verursache, da das normalerweise ein Hinweis auf eine Intoxikation sei *F1 (ich bin eine Fußnote). Die Ausführung leidete etwas unter der Sprachbarriere. Zwar wurde mir inzwischen bewusst, dass sie auch Englisch sprechen, wenn sie aus Jamaika kommen, allerdings weiß jeder, der schon in den Genuss meines Englisch kam, dass es auch hier problematische Defizite gibt. Der Kern meiner Botschaft kam trotzdem an und sie befolgte meinen Rat. Das bewirkte so eine Verbesserung, dass sie ihrem Mann wieder auf die Nerven ging. Diesem wäre es wohl lieber gewesen, wenn ich meinen Mund gehalten hätte. Als sie ihr Handy herausholte, wurde ihr - wer hätte es geahnt - wieder schlecht. Ihr war wohl nicht zu helfen *F2 (ebenfalls Fußnote). Als wir nach einer rauen Überfahrt auf Isabela ankamen, wurden wir im Hafen von einem Haufen Seehunden gebührend begrüßt. Auf der Suche nach einem Schlafplatz für meine Hängematte und mich kam ich in einigen Hostels und dem Marine Büro vorbei. Schließlich saß ich beim Bürgermeister der Insel, der mir die Sondererlaubnis erteilte, am Strand überhalb eines Restaurants zu übernachten. Als die Schlafsituation geklärt war, ging ich direkt zum "Concha de Perla" (einem Holzsteg). Dort schnorchelte ich mit beeindruckend vielen Fischen. Anschließend aß lecker zu Mittag und machte mich auf zum "Centro de Crianza", da ich schon wieder Lust auf Riesenschildkröten hatte. Auf dem Weg kam ich an einigen schönen Seen vorbei und konnte Galapagos Flamingos beim Filtern des Wassers beobachten. Auf diese Weise ernähren sie sich. Den Sonnenuntergang genoss ich mit einem leckeren Bier aus einer Hängematte in einer Strandbar und fand mal wieder Zeit, um zu lesen.
Da die Verständlichkeit in immer verschachtelteren Sätzen und Ausschweifungen zu versinken droht, versuche es Mal mit Fußnoten.
*F1: Der skeptische Leser wird sich an dieser Stelle berechtigter Weise denken, was für ein Klugscheißer ich doch bin. Damit liegt er vollkommen richtig, aber ich kann das nur schwer abstellen. Ein witzige Anekdote zu Klugscheißer: Vor vielen Jahren schickte ich meinen Eltern aus dem Zeltlager eine Karte. Darin stand unteranderem "... und Peter (Namen erfunden, da nicht mehr erinnert) ist voll der Glukscheißer..."
*F2: Ich finde langsam richtig Spaß am Schreiben. Ich glaube, ich habe schon eine Erfüllung/Beschäftigung für die Midlife-Crisis: Die Welt mit einem weiteren von einem Möchtegern Schriftsteller verfassten Buch zu belasten.
ConnyOkumaya devam et

GezginAuf dich Möchtegern-Schriftsteller möchten wir nicht verzichten, schliesslich lesen wir gerade dein Erstlingswerk.

Jan-Philip KnirschHaha, bis zur Midlife-Crisis ist es hoffentlich noch ein bisschen... Conny
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- 31 Ağustos 2018 Cuma 14:16
- ⛅ 17 °C
- Yükseklik: 102 m
PeruBarrio Obrero Industrial12°1’54” S 77°3’59” W
Der neue Blog und Pitstop in Lima

Hola! Nun melde auch ich (JP) mich mal zu Wort. Um der potentiellen Verwirrung unter unseren geschätzten Lesern entgegenzuwirken, kläre ich mal ein wenig auf. Conny und mir geht es gut, wir haben uns nicht zerstritten und getrennt, sondern unsere gemeinsamen Tage waren ganz schlicht und einfach abgezählt. 😉 Zusammen haben wir zwei großartige Monate voller unvergesslicher Erlebnisse geteilt und es meiner Meinung nach hervorragend gemeistert, uns für knapp 60 Tage ohne Pause vierundzwanzigsieben Essen, Schlafplatz und Atemluft zu teilen, ohne uns auf den Wecker zu gehen oder uns zu prügeln und dabei mal ganz nebenbei noch eine verdammt geile Zeit zu haben! Danke dafür, Kerle 😊
Jedenfalls bedeutet das, Connys Weg führt weiter auf die Galapagos-Inseln (von denen ihr ja schon die ersten geschriebenen Eindrücke sammeln durftet) und mich zieht es Stück für Stück Richtung Süden. Damit ihr weiterhin auf dem Laufenden gehalten werdet, was uns beide angeht, haben wir uns entschieden, der Einfachheit halber auf diesem Portal weiterzuschreiben. Ihr werdet also in den kommenden Wochen eine Mischung aus aktuellen Beiträgen jeweils von Conny und mir, sowie aus den Erinnerungen an die letzten gemeinsam verbrachten Tage in Ecuador lesen. Juhu!
Ich selber habe den Tag des Abschieds noch ein wenig in Guayaquil herumgegammelt und die kommenden 2 Nächte im Bus nach Lima (Für alle Erdkunde-Profis: die Hauptstadt Perus), mit einem kurzen Zwischenstopp am Meer in Chiclayo (auch Peru) verbracht. Mittlerweile (seit gestern) bin ich in Lima angekommen und hause hier auf dem Sofa bei Kim, einer sympathischen peruanischen Couchsurferin, die mich mit selbstgemachtem Essen und Cookies verwöhnt, sowie mir gestern auf einer haarsträubenden Fahrradtour durch den Stadt-Verkehr eine wirklich ausführliche und überraschend spannende, informative Privatführung gegeben hat. Die 9-MillionenEinwohner-Metropole gefällt mir bisher sehr gut, da ich Peru aber nur als Übergangsstation für mein eigentliches Ziel (BOLIVIAAA) nutze, um nicht eine komplette Woche am Stück im Bus zu verbringen, geht es morgen schon weiter. Jetzt ruft erst mal das Mittagessen. Den nächsten Blogeintrag gibt’s dann wahrscheinlich in ein paar Tagen aus meiner zweiten (dritten, wenn man Deutschland und Schweiz trennt) Heimat Santa Cruz de la Sierra.
Hasta luego!
JanOkumaya devam et
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- 31 Ağustos 2018 Cuma
- ⛅ 23 °C
- Yükseklik: 9 m
EkvadorPuerto Villamil0°57’25” S 90°57’56” W
Die Unterwasserwelt des Paradieses

Heute war es soweit. Das erste mal richtig schnorcheln auf den Galapagos Inseln! Und so ging es mal wieder mit einer bunt gemischten Gruppe aufs Boot und los in Richtung "los tuneles". Hierbei handelt es sich um Lavastein-Formationen, welche zwischen zwei Vulkanen liegen und bei deren Ausbrüchen entstanden sind. Als das Magma ins Meer lief, erkühlte immer die äußere Schicht des Stroms zuerst und das Innere, welches länger heiß und somit flüssig blieb, lief weiter. Über diese einzigartigen Formation wanderten wir eine knappe Stunde und bestaunten neben Blaufusstölpeln das auf der Welt laut Guide einmalige Bild der Kombination aus Kakteen (Pflanzen, die in Gegenden extremster Trockenheit wachsen) und Mangroven (dem absoluten Gegenteil). Paco (der Guide) warnte, man solle aufpassen, wo man hin trete, sich deshalb allerdings nicht an den Kakteen festhalten. Alle lachten. Er erklärte, dass das kein Witz sei. 5 Minuten später hörte man einen Aufschrei von einer 60 jährigen Touristin. Ihr könnt erraten, was passiert war. Auf Touris ist einfach immer verlass, wenn es um Unterhaltung und witzige Geschichten geht. Die selbe war übrigens 30 Minuten vorher quer übers Boot geflogen, weil sie kurz vor einer Welle ihren Sitzplatz wechseln wollte. Nach diesem tollen Start wurden wetsuit, Maske, Schnorchel und Flossen angelegt. Es ging los! Das Bild, welches sich uns bot, bestand aus diversen Fischen und Korallen. Wir schnorchelten in die abstrusen Formationen und robbten über eine Erhöhung. Paco sagte mir, ich solle meinen Kopf hinter der Erhöhung ins Wasser strecken und auf einmal schaute ich direkt mehreren bis zu zwei Meter langen Weißspitzen-Riffhaien kopfüber in die Augen. Was für ein Moment! Adrenalin, Serotonin und diverse andere Neurotransmitter spielten komplett verrückt und ich konnte es Mal wieder nicht im geringsten fassen. Auf dem weiteren Schnorchelgang begegneten uns weitere dieser erstaunlich zutraulichen Tiere. Außerdem sahen wir Galapagos-Haie, ebenfalls riesige Wasserschildkröten, viele Fische, zwei Unterarm lange Seepferdchen(!) und einen großen Schwarm an Gold-Rochen, die mit einer unvorstellbaren Eleganz keinen Meter von mir entfernt vorbei schwammen. Wer schonmal geschnorchelt oder getaucht ist, kann nachvollziehen, was für ein Erlebnis es ist, diesen Tieren unter Wasser zu begegnen und so blieben wir 1,5 Stunden trotz niedrigen Temperaturen im Wasser und zitterten gewaltig, als wir auf dem Boot mit heißem Tee versorgt wurden. Zurück, lieh ich mir ein Fahrrad und fuhr zur "Muro de las Lágrimas" (Mauer der Tränen). Diese stammt aus der Zeit des Kolonialismus und war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Häftlinge. Die Arbeitsbedingungen waren so menschenunwürdig, dass viele dabei starben. Die armen Häftlinge erschufen somit ihre eigene Gedenkstätte - traurige Ironie. Mir bot sich der Blick über eine schöne Kakteenlandschaft. Auf dem Weg machte ich bei einigen schönen Buchten und Lagunen halt. Außerdem begegnete ich einer Riesenschildkröte, in der freien Wildbahn auch sehr schön zu sehen. Erschöpft und überaus zufrieden kam ich zurück ins Restaurant, worüber ich meinen Hängematten-Schlafplatz hatte. Dort machte ich die Bekanntschaft mit Paulina (Anfang 20) und Monica (Anfang 50), welche mich zu einer sehr leckeren Fischsuppe und Empanadas einluden. Wir hatten einen witzigen Abend und sowohl mein Spanisch als auch mein sonst selbstsicheres und nicht so schnell errötendes Gemüt wurden gefordert.
Diesmal gibt es auch ein paar Eindrücke in Form von Bildern, allerdings nur von der Gropro und unbearbeitet.
ConnyOkumaya devam et
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- 1 Eylül 2018 Cumartesi
- ⛅ 21 °C
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EkvadorVolcán Santo Tomás0°49’45” S 91°8’7” W
Der Vulkan nachdem Ausbruch

Mit wenig Schlaf aber guter Laune ging es für mich auf den Vulkan Sierra Negra, welcher einen der größten Caldera (eine Art Karater) der Welt hat. Bisher wurde immer vermutet, es sei der zweitgrößte. Neue Aufzeichnungen zeigten allerdings zum Leid der Touranbieter, dass er nur der 22. größte ist. Trotzdem groß! Die Umrundung des Caldera entspricht einem Marathon. Das Wetter spielte mit und die Wolken verzogen sich, als wir oben ankamen und gaben den Blick auf die riesige Fläche frei. Ich ließ mir von einem der drei gleichzeitig oben seienden (in Erinnerung an unseren Neuroprof Jäncke) Vulkanologen seine Arbeit erklären und zeigen, wir er mit Hilfe einer Drohne und 15 stationierten GPS Sendern eine dreidimensionale Rekonstruktion des Vulkans erzeugte. Mit Hilfe dieser sollten anschließend die Entwicklung des Vulkans bestimmt werden, da dieser vor zwei Monaten das letzte Mal ausbrach. Simon (der aus England stammende Guide) zeigte uns Videos und Fotos und ich wäre zu gerne zwei Monate früher auf den Inseln gewesen. Das wäre allerdings auch zu viel Glück und man konnte den Ausbruch vorallem vom Wasser aus sehen und da ich ja keinen Cruise mache, wäre ich dort sowieso nicht gewesen. Als ich ins Restaurant (Hängemattenplatz) zurückkehrte, warteten Paulina, Monica, Bella und Isabel schon mit dem Mittagessen auf mich. Es gab Ofenkartoffeln, Reis, Gemüse und unfassbar leckeres Schwein. Wie immer auch frischen Smoothie. Nachmittags zeigte mir Paulina noch die Winkel der Insel, die ich noch nicht gesehen hatte. Abends saßen wir wieder bei heißer Schokolade (Milchpulver, dafür aber natürlicher Kakao) beisamen.
ConnyOkumaya devam et
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- 2 Eylül 2018 Pazar
- ⛅ 22 °C
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EkvadorPuerto Villamil0°57’44” S 90°57’33” W
"Dejastes una familia en isabela"

Ich lebte hier wie Gott weit süd-westlich von Frankreich und bekam seit ewig langer Zeit Mal wieder Pancakes zum Frühstück. Den Mittag verbrachte ich am Strand und im Restaurant. Als Abschiedsessen kochte Bella "Ceviche" (=Kalter Fischsalat) und Lobster mit Reis und Platanos (Kochbananen). Der Geschmack ist nicht im entferntesten in Worte zu fassen, daher: Es war sehr lecker! Anschließend ging es per Fähre wieder nach Santa Cruz. Dort kehrte ich in das selbe Hostel zurück, wo ich erneut meine Hängematte aufhängen durfte. Ich machte die Bekanntschaft eines aufgeweckten Jungen Herren von 18 Jahren, welcher vor Kurzem die Schule zu Ende brachte und nun im Hostel seine Brötchen verdient. OK, war ein Spaß: ich lernte einen chilligen Dude kennen, der gerade mit der schule fertig war und im Hostel an der Rezeption arbeitete. Ich gab ihm Englisch-Nachhilfe *F1 (ihr wisst inzwischen, wie's läuft) und er mir in Spanisch. Den Abschluss des Tages bildete eine fertig Nudelsuppe, die mit Knoblauch, Ingwer, scharfer Sauce(!), Curry und Cayenne Pfeffer verfeinert richtig lecker schmeckte. Am Abend erreichte mich noch diese Nachricht von Bella: "Dejastes una familia en isabela" (du hast eine Familie in Isabela zurückgelassen - im Sinne von, ich darf jeder Zeit als Teil der Familie zurückkehren)
*F1: Damit wären wir wieder beim leidigen Thema meines Englischs. Die jenigen unter euch, die schonmal durch mein Englisch unterhalten/erheitert wurden, werden sich jetzt denken "der arme Irre". Aber da er keinen besseren Lehrer zur Verfügung hatte, musste er mit mir Vorliebe nehmen und wir bewegten uns auf Anfängerniveau.
ConnyOkumaya devam et
GezginIch liebe euren Blog!! So faszinierend
GezginUnd vielseitig und humorvoll! Weiter so! Ich bin bei Euch mit Herz und Seele...
GezginEle Paßen
GezginMir wird beim Lesen ganz schwindelig! Wie viele neue, wieviele derart fremde Eindrücke! Wie könnt ihr das alles nur verarbeiten? Mit Hilfe eines Blogs etwa? ;-) Ich bin jedenfalls fasziniert, welch exotische Welten sich da für euch auftun, vor allem im religiösen - ihr sagt spirituellen - Bereich! Eure Erzählungen sind jedenfalls für mich sehr anregend, nochmal einen erneuten reflektierenden Blick auf die Kultur in Europa zu werfen! Danke also für eure Anregungen. Ich werde mich mit Interesse auch in der nächsten Zeit bei euch weiterbilden. Passt auf euch auf!