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- 2.7.2022 klo 7.16
- ☁️ 12 °C
- Korkeus: 10 m
- YhdysvallatWashingtonGrays Harbor CountyAberdeenChristian Cable Ministries46°58’13” N 123°49’25” W
Olympic National Park
2. heinäkuuta 2022, Yhdysvallat ⋅ ☁️ 12 °C
Alpine Wanderwege, kristallklare Seen, tosende Wasserfälle, uralte Regenwälder, endlose Pazifikstrände: All das bietet der Olympic National Park innerhalb weniger Dutzend Meilen. Dabei steuern wir tatsächlich nur an, was moderat zu erlaufen und so auch mit einem zugegebenermaßen agilen Fünfjährigen problemlos zu bewältigen ist und können das gesamte Spektrum der Naturerlebnisse hier nur bruchstückhaft erahnen. Wir erstehen jedenfalls für 80 Dollar einen Jahrespass für alle US-Nationalparks erstanden, von dem wir in den nächsten Wochen noch reichlich Gebrauch machen werden. Berechnet wird hier pro Fahrzeug, was sich in unserem Falle wiederum sehr rechnet, da vier Erwachsene und beliebig viele Kinder bis 16 Jahre (die halt alle in das Auto passen müssen) inkludiert sind. Ein gut gemeinter Vorschlag der freundlichen Rangerin: Wir könnten sogar noch Geld sparen, wenn sich mein Vater als Senior (Ü62) einen Lifetime-Pass zulegen würde. So könnten wir für denselben Betrag (80 $) immer alle zusammen in alle US-Nationalparks, „as long as he makes it“. Da ein Teil der Reisegruppe allerdings nach vier Wochen bereits wieder nach Hause fliegen wird, ist das Angebot nicht ganz so auf uns zugeschnitten.
Den HURRICANE RIDGE TRAIL, einen 5 Kilometer langen fast durchgängig asphaltierten Weg auf 2000 Metern Höhe, beginnen wir bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Die imposante Bergkulisse, die an den Tagen zuvor nur zu erahnen war, hat Ansichtskartenpotential. Rehe, Hirsche und Murmeltiere begleiten uns in mehr oder weniger großer Entfernung. Die Steigung am Ende, die in einem Schneefeld endet, ist schon ein bisschen gemein. Der blaue Himmel ist dichten Wolken gewichen, wir stehen in einer Nebelwand, die Temperaturen lassen plötzlich frösteln. Zurück auf dem Parkplatz sind wir in weniger als 30 Minuten wieder im Hafen von PORT ANGELES, wo wir uns mit Lunch und fruchtigem I.P.A. in der knallenden Mittagssonne stärken. Was ein kontrastreicher Start in den Tag, der gemütlich im Garten von „Oh Happy Day“ bei rassigen Fußballmatches, süffigem Pinot Gris (Best Buy dank der Safeway-Membership für 6,99 $) und cremigen Avocadospaghetti ausklingt.
Der nächste Tag ist Abreisetag: Wir lassen PORT ANGELES und das Ferienhauszuhause hinter uns und fahren den Highway 101 zunächst in westliche, dann in südliche Richtung. Erstes Ziel ist die STORM KING RANGER STATION am CRESCENT LAKE. Blauer Himmel, Morgensonne, ein paar vereinzelte Kayak-Fahrer, ansonsten himmlische Ruhe, der Parkplatz noch fast leer. Janosch besteht dank Simultandolmetsching bei Ranger Bruce die Prüfung zum Junior Ranger und schwört auf alles, was ihm vorgesprochen wird, um den begehrten Anstecker zu bekommen (so wird er nicht nur die Schönheit der Natur respektieren und schützen, sondern auch immer das Geschirr spülen und sein Zimmer aufräumen. Versprochen ist versprochen). Ein Teil der Prüfung bestand auch darin, ein Elfchen über den Nationalpark zu verfassen. Dieses literarische Erstlingswerk, von mir ins Englische übersetzt, soll der Nachwelt nicht vorenthalten bleiben:
Lake
Big Blue
Swimming Kayaking Fishing
I enjoy it here
Holidays
Der Trail des Tages führt durch Regenwald (nirgends in Festland-USA regnet es mehr als hier) zu den MARYMERE-WASSERFÄLLEN, die 30 Meter in die Tiefe rauschen. Die jahrhundertealten riesigen Bäumen, zugewuchert mit Moosen und Flechten, lassen nur wenig Sonnenlicht durch, die Gischt der Wasserfälle vaporisiert auf der Haut. Zwischendurch kreuzt Wild den Weg. Das ist tatsächlich alles sehr schön.
Nach knusprigen Fish & Chips und Tanken (die Gallone kostet auch hier mittlerweile über 5 $, mehr als doppelt so viel wie noch im Januar) im Kleinstadtnest Forks biegen wir eine 25 Kilometer lange Stichstraße zum HOH RAIN FOREST ein. Kurz vor dessen Eingang verweisen eine lange Autoschlange und ein Hinweisschild auf eine Wartezeit von 90 Minuten, also wenden wir und gurken die Kurven wieder so zurück wie wir gekommen sind. Ein Hinweis bereits an der Abzweigung wäre sicherlich zweckdienlich gewesen. Aber hätte, wäre, wenn: Auf zum Pazifik!
Der KALALOCH BEACH ist wild, voller Treibholz, Felsen und angeschwemmten Krebsen. Die Wellen tosen, die Luft schmeckt salzig, zwischen hier und Japan nur noch Meer. Das lädt zum Verweilen und Schauen (ich) oder Klettern und Toben (Janosch) ein. Fotos werden natürlich auch noch reichlich geschossen.
Dann geht es auf die letzte Etappe des Tages: Durch weiter dicht bewaldetes Gebiet fahren wir südwärts ins trostlose ABERDEEN, wo wir im „Olympic Inn & Suites“ (der wohlklingende Name täuscht), einem typischen und deshalb charmanten Motel, nächtigen. Die Wahrscheinlichkeit, hier zwischen Fastfood-Ketten, Tankstellen und maroden Holzhäusern aufzuwachsen, Musiker zu werden und dann lebensbejahende fröhliche Songs zu schreiben, ist eher nicht ganz so hoch. So war es dann auch bei ABERDEENS (offizielles Motto der Stadt seit 2005: „Come as you are“) berühmtestem Sohn Kurt Cobain, der mich mit seinen Texten künstlerisch wie kaum ein anderer inspiriert hat. Also ist ein Abstecher in den „Kurt Cobain Memorial Park“ am Wishkaw River Pflichtprogramm. Nur wenige Meter von diesem Ort aufgewachsen verbrachte er viel Zeit unter der „Young Street Bridge“, die in „Something in the Way“ besungen wird. Auf der kurzen Fahrt zum Motel spielt das Autoradio dank Musik-Streaming den Song, bevor wir im nahen mexikanischen Restaurant „Mazatlan“ bei riesigen Margarithas und leckerem Essen diesen kontrast- und erlebnisreichen Tag beschließen.
Die Zeilen schreibe ich am frühen Morgen bei bitterem Filterkaffee, der trotzdem oder deshalb so gut schmeckt, die Lüftung dröhnt, der Asphalt des Parkplatzes glänzt, während die Sonne aufgeht und ich hoffe, dass das wackelige Internet ein Hochladen des Beitrags zulässt. Denn bald geht es weiter nach YAKIMA.Lue lisää
Matkaaja herrlich
Matkaaja toll
Matkaaja mitten im Sommer.... cool
Matkaaja danke fürs Gruppenfoto