Camino Francés 2019

March - April 2019
A 32-day adventure by Ginny Read more
  • 37footprints
  • 3countries
  • 32days
  • 308photos
  • 0videos
  • 3.8kkilometers
  • 3.0kkilometers
  • Day 18

    16. Etappe: Carrión d.l.Condes - León

    April 7, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 5 °C

    Heute früh gegen 8:30Uhr ging es direkt mit David von Blablacar nach León. Ich habe mich dazu entschieden, da ich nur 28 Tage Zeit habe und meine Etappen ab Burgos alle über 30 Kilometer lang waren. So habe ich mir die Meseta gespart und dafür León gewonnen. Bevor ich mein Hostel beziehen konnte, haben Jean und ich die Kathedrale Santa Maria de Regla ausgiebig bewundert. Ich bin von diesem Bauwerk ganz ergriffen. Diese Baukunst-diese Fenster.
    León ist ganz anders als Burgos. Alles liegt zentral. Und es ist weniger zugebaut. Im Hostel habe ich es perfekt angetroffen: ich habe ein komplettes Haus für mich alleine. Eine sehr nette Familie kümmert sich rührend um mich und gibt mir Tips für den geplanten Tapas-Abend. Ich bin sehr dankbar und glücklich, dass alles auf meinem Weg so gut geklappt hat. Ich bin alleine als Frau unterwegs, spreche die Sprache nicht und hier spricht keiner Englisch und doch fühle ich mich immer behütet und verstanden.
    Nach der grossen Wäsche habe ich meinen schmerzenden Füßen und mir eine Auszeit gegönnt. Um 16Uhr habe ich mich mit Jean verabredet und wir sehen uns noch die Basilika San Isidoro an, ein weiteres wunderbares Wahrzeichen von León. Dann lassen wir uns durch die Stadt treiben und probieren in verschieden Bars die empfohlenen Spezialitäten: Cecina (getrocknetes Fleisch) und Morcilla (Blutwurst). Ich liebe dieses Essen, den Wein und León. Weinselig falle ich ins Bett...
    Read more

  • Day 19

    León

    April 8, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 8 °C

    Heute habe ich Zeit die Stadt zu erkunden und bin sehr froh über diesen Luxus.
    Ich beginne den Tag, der mich mit Sonnenschein begrüßt, mit einem Cafe con Leche und einem riesigen Teilchen. Sehr lecker...
    So gestärkt besuche ich noch einmal ganz in Ruhe die Basilika San Isidoro und verweile dort ein bisschen.
    Anschließend mache ich mich auf zum Hospital de San Marcos. Dieses an eine Kirche angrenzende Gebäude war früher tatsächlich ein Krankenhaus. Heute ist dort ein Museum und ein Hotel untergebracht. Das Museum wollte ich besuchen, es ist aber aufgrund von Bauarbeiten geschlossen. Also genieße ich bei Sonnenschein den Frühling in der parkähnlichen Umgebung und freue mich über die alte und moderne Architektur. Dann finde ich noch den Eingang zur Kirche von San Marcos und bin total beeindruckt. Diese Kirche ist sehr besonders. In jeder Nische findet man Skulpturen und Gemälde. Für mich die schönste Kirche bisher.
    Auch Gaudi‘s Bauwerk kann ich noch erkunden.
    Nun ist es Zeit für Tapas und Siesta. Das ist wunderbar und ich genieße einfach nur.
    Am späten Nachmittag versorge ich mich noch mit Ausrüstung und Verpflegung für den Weg.
    Abends nehme ich bei Tapas und Cerveza Abschied von Jean.
    Ein wunderbarer Tag geht zu Ende...morgen geht es weiter auf meinem Weg!
    Read more

  • Day 20

    17. Etappe: León - San Martín del Camino

    April 9, 2019 in Spain ⋅ 🌙 4 °C

    24,50km
    Heute morgen hatte ich einen entspannten Start. Um 8:30Uhr möchte ich frühstücken und wen treffe ich da? Richard, den ich in Pamplona, also vor einer Ewigkeit gesehen habe. Es wird ein wunderbares Frühstück und beschwingt mache ich mich auf den Weg.
    Der Weg raus aus einer größeren Stadt vorbei an Industriegebieten ist nicht so schön, insbesondere nicht, wenn es regnet und windig ist und es sich unglaublich kalt anfühlt.
    Heute habe ich aber so gute Laune, dass mir das nichts ausmacht.
    Ich komme am Reich und den Häusern der Hobbits vorbei, wundere mich über Schuhe in der Luft, durchquere schier unüberwindbare Wasserhindernisse und entscheide mich nach meiner obligatorischen Tortilla, bei der ich Quentin wiedertreffe, nochmals 4km dranzuhängen. Trotz des Regens ist die Natur wunderschön und am Ende des Tages scheint die Sonne.
    In einer netten Herberge erwartet mich ein gemeinschaftliches Abendessen mit Paella und Ragout und allem was dazugehört. Anschließend gibt es Gitarrenmusik-live-von einem begabten Koreaner mit Unterstützung von einem Kanadier.
    Der Tag könnte nicht schöner ausklingen...
    Read more

  • Day 21

    18. Etappe:San Martín del Camino-Astorga

    April 10, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 10 °C

    22,28km
    Heute Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Ich hatte das obere Bett, der Raum war recht klein und wir waren sieben Personen.
    Das Frühstück war dafür umso besser und hat mich für diesen Tag gestärkt.
    Es hat wider Erwarten nicht geregnet und zeitweise kam sogar die Sonne raus. Die Strecke war aber relativ anstrengend, da sie geradeaus an einer Landstrasse verlief und zudem bergauf ging. Der Wind hat auch ziemlich gepustet, daher bin ich über die Ankunft in Astorga sehr froh. Ich bin in der öffentlichen Herberge für 5€ untergekommen und es ist besser als erwartet.
    Am Nachmittag habe ich sogar noch Zeit mir die Kathedrale samt Museum und den Gaudi Palast anzuschauen.
    Dann sind meine Füße endgültig platt und ich trinke einen Cafe con Leche im Cafe Gaudi.
    Morgen wird es sehr anstrengend. Es liegen etliche Höhenmeter vor mir. Ich freue mich aber über die Abwechslung in der Landschaft.
    Heute Abend gehe ich nicht essen. Es gibt 5-Minuten-Terrine, Brot, Joghurt, Käse und Oliven. Ich habe keinen Hunger und fast nichts getrunken. Das Salz der Suppe und 1,5 Liter Wasser sollten mich wieder aufpäppeln...
    Read more

  • Day 22

    19. Etappe: Astorga - Foncebadón

    April 11, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 5 °C

    23,36km
    Ich hatte ja doch etwas Respekt vor heute. Foncebadón ist der höchste Punkt auf dem Camino und so habe ich doch eine schwere Strecke erwartet. Es war aber wider Erwarten relativ einfach, da sich die Steigung zunächst moderat über eine lange Strecke gezogen hat und am Ende der steilere Abschnitt Abwechslung für die Muskeln bedeutete. Außerdem war die Natur einfach grandios! Vorbei an schneebedeckten Bergen, zur Rechten Kiefernwälder deren Holz in der warmen Sonne wunderbar duftete. Schöne kleine Dörfer, dazwischen Singletrails mit blühenden Sträuchen. Eine wunderbare Abwechslung zur Eintönigkeit der Meseta. Da es mir gestern nicht so gut ging hatte ich heute Begleitung von drei netten Jungs, die sich rührend um mich gekümmert haben. Ich wurde ständig ans Essen und Trinken erinnert. In der Herberge habe ich es auch sehr gut angetroffen...bin rundum glücklich...Read more

  • Day 23

    20. Etappe: Foncebadón - Ponferrada

    April 12, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    26,78km
    Heute war der bisher schönste Tag auf dem Camino. Früh morgens ging es hinauf zum Cruz de Ferro. Die Sonne scheint, die Luft ist kalt, Schnee liegt noch am Wegesrand, Pfützen sind vereisst. Dort angekommen bin ich von den vielen individuell bemalten und beschriebenen abgelegten Steinen sehr beeindruckt. Zu sehen wieviele Pilger hier Sorgen, Ängste, Wünsche und Sünden symbolisch abgelegt haben macht mich nachdenklich. Ich lege meinen Stein dazu. Es fühlt sich gut an. Anschließend geht es schon etwas bergab und ich freue mich so sehr über diese einmalige Natur. Im Hintergrund Berge mit schneebedeckten Gipfeln und dieses großartige Blau des Himmels. Dann kommt die Herberge Manjarin und ich lerne Thomá kennen, eine Legende und der wahrscheinlich letzte Templer. Anschließend gibt es eine kleine Auszeit und ich habe mich entschlossen dann jedesmal Tortilla oder Empanada zu essen und ein Bier zu trinken. Das hilft! Diese Bar scheint magisch zu sein, denn nach ein paar Minuten treffen hier wirklich alle ein! Auch Richard und Josep, der Künstler, der immer wunderbare Bilder malt. Dann geht es immer weiter bergab bis zum nächsten Halt. Eine tausendjährige Eiche wartet darauf umarmt zu werden und Kraft zu spenden. So gestärkt laufe (laufen, nicht wandern) ich den steilen Singletrailpfad hinab und fühle mich dabei wunderbar!
    Anschließend gibt es eine kleine Pause, dann lande ich in der Herberge Municipal und bin damit zufrieden. Abends gibt es original italienische Carbonara von Giacomo aus der Gemeinschaftsküche und ich muss nix tun, nicht kochen, nicht aufräumen und nicht spülen...
    Read more

  • Day 24

    21. Etappe: Ponferrada - Trabadelo

    April 13, 2019 in Spain ⋅ 🌧 12 °C

    34,10km
    Heute wollte ich mal wieder alleine gehen. Also um 7Uhr raus aus der Herberge und auf nach Villafranca del Bierzo. Und dann noch weiter nach Trabadelo. Damit habe ich die morgige geplante Etappe um 10km verkürzt, was sehr gut ist, denn morgen steht der Camino Duro, der harte Weg an. Und das bedeutet 700 Höhenmeter auf 18km zu überwinden. Mal sehen...
    Der Tag war wieder mal wunderschön. Viel Sonne, schöne Natur und gute Musik auf den Ohren.
    Ich habe dann auch über die Frage von Richard nachdenken können, denn gestern konnte ich diese nicht beantworten:
    „Welchen Song verbindest Du mit dem Camino?“
    Ich habe zwei Songs für mich als eindeutige Camino-Songs ermitteln können:
    1. „Don‘t stop me now“ (Queen)
    2. „Hymn“ (Barclay James Harvest)
    Immer dann wenn ich nicht mehr konnte hat Freddy mich gerettet. Und in den spirituellen Momenten oder wenn ich ganz alleine in der wunderbaren Natur war, hat mir die Hymn viel bedeutet.
    Allerdings muss ich sagen, dass mich über den ganzen Camino hin Lady Gaga und der Soundtrack zu ihrem Film „A star is born“ begleitet und berührt hat. Ich muß den Film unbedingt sehen sobald ich zu Hause bin!
    Heute hat mir der Camino auch eine Lektion in Bezug auf distanziert sein erteilt. Ich habe gelernt, dass man manchmal Distanz zeigen muss, auch wenn das eventuell heißt anderen gegenüber unfreundlich zu wirken.
    Es gibt manchmal Menschen die sind so distanzlos und so unangenehm, da muss man so reagieren. Hat auch prima geklappt!
    Ich freue mich auf morgen und genieße jeden Tag. In einer Woche werde ich die letzte Etappe antreten-SANTIAGO ist nicht mehr weit...
    Read more

  • Day 25

    22. Etappe: Trabadelo - Fonfría

    April 14, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 10 °C

    30,22km
    Der Camino Duro ist geschafft und ich bin sehr froh und glücklich!
    Heute morgen bin ich um 7:30Uhr los und die ersten 12km waren Landstraße und nur etwas Steigung. Nach Las Herrerías ging es dann aber richtig zur Sache und ich hatte doch ein paar Stunden zu kämpfen. Ich habe 794 Höhenmeter bezwungen. Es war aber eine sehr schöne und abwechslungsreiche Strecke und so hat es mir richtig Spaß gemacht. Als ich fast oben bin und gerade ein Radler genieße, begegne ich Marc aus Montana wieder. Gemeinsam erreichen wir gegen 13:30Uhr den Gipfel. Es ist Sonntag und mir zu überfüllt. Viele Tagesausflügler sind mit Bussen hier und das will so gar nicht zu meiner momentanen Stimmung passen. Also möchte ich weiter. Marc fragt mich wohin und ich sage wie immer „we will see“. Am Ende landen wir nach 30km (Marc 40km) in einer großen aber superschönen neuen Herberge. Ich hatte beim Universum eine heisse Dusche, ein unteres Bett und Essen bestellt-es ist alles eingetroffen. Das gemeinsame Pilger-Dinner übertrifft allerdings alle bisherigen Pilger-Menüs. Selbst gekocht und GEMÜSESUPPE als Vorspeise! Und das in einer wunderbaren Atmosphäre. Morgen freue ich mich auf Samos. Ich habe dort etwas mehr Zeit, da es nur 20km bis dort sind. Ich hoffe ich kann das Kloster besichtigen...
    PS: liebes Universum-bitte keine laut schnarchenden Pilger direkt neben mir...
    PPS: Gallicien ist erreicht
    Read more

  • Day 26

    23. Etappe: Fonfría - Samos

    April 15, 2019 in Spain ⋅ 🌧 9 °C

    20,64km
    Heute morgen möchte ich gerade aufbrechen und genau da fängt es an zu regnen. Nein, nicht ein paar Tropfen, es ist Starkregen von der schlimmsten Sorte, mit Hagel und Seitenwind. Innerhalb von 20 Minuten bin ich komplett nass-komplett!!! Ich habe noch 19km vor mir, ich friere und ich habe eine riesige Wut auf Galizien. Dieses Land hat mich mit Regen empfangen. Nun gut-es ist wie es ist und ich nehme es als Kompliment, ist Regen doch hier landestypisch. Nach zwei Stunden fängt es langsam an besser zu werden. Da kann ich mich dann mit Galizien wieder versöhnen, denn dieses Land ist wunderschön. Dieses satte grün, die Häuser, so stelle ich mir Irland vor. Ich laufe durch verlassene urige Dörfer und folge auf Waldpfaden dem Weg nach Samos. Vier Kilometer vor meinem Ziel fängt es dann wieder an-aber ich bin ja bald in meiner Pension, die übrigens auch absolut urig ist. Ich kaufe ein, koche eine Suppe, trinke Wein und freue mich auf morgen. Das ist das Unglaubliche-anfangs habe ich mich auf die Herbergen und die Abende gefreut. Das mag ich immer noch sehr, allerdings kann ich es auch nicht abwarten weiterzulaufen und wache morgens von alleine auf...
    Noch 130km bis Santiago.
    Read more

  • Day 27

    24. Etappe: Samos - Mercadoiro

    April 16, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 12 °C

    31,28km
    Ich liebe Galizien-jedenfalls wenn es nicht gerade in Strömen regnet. Dieses Land hat mich verzaubert. Es ist romantisch, einfach, bäuerlich mit ganz viel Charme und man fühlt sich oft, als hätte man eine Zeitreise ins Mittelalter gemacht.
    Die letzten 100km nach Santiago beginnen kurz hinter Sarria und damit beginnt der Run auf die Compostela, denn wer diese haben möchte, muss die letzten 100km zu Fuß gehen oder die letzten 200km mit dem Rad fahren oder Pferd reiten. Zudem sind Osterferien und es ist die Woche vor Ostern, also heilige Woche, und somit wird es auf dem Weg merklich voller.
    Umso schöner ist es, dass ich die ersten drei Stunden heute völlig alleine bin. Kein Auto, kein Mensch, nur die Natur und ich.
    Und ich genieße jeden Moment, den Sonnenaufgang, die kühle Luft, die Nebelschwaden, die grandiose Landschaft.
    Nachmittags bemerke ich dann auch wie kommerziell der Weg geworden ist. In jeder Bar werden Souvenirs und Kleidung angeboten, die Preise werden deutlich teurer.
    Am Kilometerstein 100 werde ich nachdenklich. Ich freue mich auf Santiago, ich freue mich auf meine Familie, aber das bedeutet auch das Ende des Weges. Wie wird das sein in Santiago anzukommen und dort Ostern zu feiern?
    Sicher ein tolles Erlebnis, aber in erster Linie ist die Stadt vermutlich überfüllt. Da bin ich sehr froh alle Herbergen gebucht zu haben. Ich hätte hier heute sonst kein Bett mehr bekommen!
    Ich freue mich auf morgen!
    Ultreia y Suseia🥾🎒
    Noch 98,68km bis Santiago...
    Read more