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- 2 juni 2021
- ⛅ 22 °C
- Höjd över havet: 113 m
- TysklandNordrhein-WestfalenBielefeldSudbrack52°2’34” N 8°31’29” E
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2 juni 2021, Tyskland ⋅ ⛅ 22 °C
Auch heute Morgen können wir wieder draußen frühstücken. Nach den diversen Frühstücken am Meer, dem Frühstück mit Blick auf die Berge, frühstücken wir heute einmal direkt am Fluss. Das Frühstück ist allerdings eher relativ zu betrachten. Michael, immer noch sehr angeschlagen, mag nichts, nur ein bisschen Tee und Butterkekse, und für mich allein ein großes Frühstück zu machen, macht auch keinen Sinn und Spaß. So toaste ich mir nur den Rest des kroatischen Weißbrotes und esse es mit etwas Butter und Honig. Das reicht bis nach Hause. Aber den Sonnenschein dazu genießen wir beide. Und dann geht es auf das definitiv letzte Stück dieser Reise. 350 km Autobahn sind noch zu fahren. Genau wie gestern ist die Autobahn wieder sehr voll mit LKWs und es gibt etliche Baustellen. Das macht das Fahren nicht gerade angenehm. Irgendwie ist es auch viel hektischer auf der deutschen Autobahn. Auf der einen Seite knallen Autos mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei, auf der anderen Seite überholen sich LKWs, weil sie 10 km schneller sind. Und wir mitten drin. Auf Grund des Gewichtes dürfen wir im Überholverbot für LKWs nicht überholen, aber wenn man das wirklich immer berücksichtigt, geht es überhaupt nicht voran. Das war in Österreich und Slowenien wirklich besser geregelt. Da galten die Überholverbote meist nur für LKWs über 7,5 t. Das betraf uns mit 5,5 t dann nicht mehr. Es sind auch viele, viele Campingfahrzeuge unterwegs, denn das lange Wochenende um den Fronleichnam Feiertag lässt so manchen bereits am Mittwoch starten. Vor den Baustellen gibt es größere und kleinere Staus, weil die Verkehrsführung einspurig wird. Ungefähr 30 km vor dem Autobahnkreuz Wünnenberg fällt mir auf, dass auf der Gegenfahrbahn überhaupt kein Auto fährt. Den Grund sehen wir kurz darauf. Vollsperrung in Richtung Kassel. Der dadurch entstandene Stau ist mindestens 30 km lang und beeinträchtigt auch den Verkehr auf der A33. Das wird Stunden dauern, bis sich das aufgelöst hat, denke ich und bin froh, dass wir in der anderen Richtung unterwegs sind. Einige Kilometer vor Paderborn, wir stehen auch im Stau, ertönt plötzlich der schrille Warnton. Total genervt sucht Michael eine Möglichkeit mit dem Womo anzuhalten. In einer einspurigen Baustelle nicht so einfach. Vor einer Ausfahrt kann er rechts ranfahren, den Motor ausstellen und mit der Fernbedienung die Hubstützen ein kleines Stückchen heraus- und wieder einfahren. Worauf der Warnton beim Starten ausbleibt. Da die Hubstützen neu sind, muss die Werkstatt wohl noch einmal einen Blick darauf werfen. Aber dann ereilt es uns doch noch einmal kurz vor unserer Ausfahrt in Exter. Ein Rückstau der Abfahrt auf die Autobahn. Wirklich Angst auslösend, wenn man auf dem Standstreifen steht und die LKWs bis wenige Zentimeter dicht vorbei fahren. Endlich haben wir auch diesen Stau geschafft und wir können die letzten Kilometer über Land bis nach Hause fahren. Was hat die Natur in den gut vier Wochen unserer Abwesenheit geschafft? Alles grünt und blüht. Auf der Knickstraße von Exter nach Löhne blüht der Lärmschutzwall weiß von Margariten. Es ist fast 15.00 Uhr, als wir auf unseren eigenen Stellplatz im Vorgarten fahren. Auch im Garten hat das Grünzeug unsere Abwesenheit ausgenutzt, um ungehindert zu wachsen und sich auszubreiten. Aber die Zähmung des Grüns muss noch ein paar Tage warten. Kein Stress gleich nach der Ankunft. Zunächst kommt der ungeliebte Teil einer Wohnmobilreise: das Fahrzeug wieder auszuräumen. Aber auch das muss noch etwas warten. Michael ist total geschafft von der Fahrt und legt sich erst einmal hin. Er hat durch die Infektion über 6 kg abgenommen und ist nur noch schlapp und müde. Nachdem die Post durchgesehen ist, mache ich erst einmal die Terrasse wieder schön und trinke meinen Kaffee, zur Abwechslung mal mit Blick in unseren Garten. Danach fange ich an auszuräumen. Ganz entspannt. Morgen ist auch noch ein Tag. Sogar ein Feiertag.
Beim Ausräumen lasse ich die vergangenen Wochen noch einmal Revue passieren. Die Wochen in Istrien waren wunderschön. Es hat uns fast Corona vergessen lassen. Die Campingplätze waren bis auf die letzte Woche angenehm leer, und wir konnten uns immer einen schönen Platz zum günstigen ACSI Tarif aussuchen. Die letzte Woche fiel in die 14-tägigen Pfingstferien der Bayern und da wurde es ziemlich voll. Für die Bayern ist die Entfernung zur Adria die gleiche wie an die Nord- oder Ostsee.
Was mich persönlich etwas gestört hat, gerade in Istrien, sind die meist ausländischen Investorengruppen, die die Campingplätze beherrschen und ihre Preise diktieren können. Da bin ich ziemlich hin- und hergerissen. Einerseits sorgen diese Unternehmen für Arbeitsplätze und investieren in die Infrastruktur des Landes, anderseits bleiben die Gewinne, die mit dem Tourismus in dieser wunderschönen Landschaft gemacht werden, nicht im Land und bei seinen Bewohnern. Die vielen kleinen, familiär geführten Autokamps, die ich von früher kannte, sind hier an der Küste von Istrien fast vollständig verschwunden und allenfalls noch im Inland zu finden.
Der Frühling bzw. der Mai zum Besuch von Istrien hat uns sehr gut gefallen. Nicht nur wegen der günstigen Vorsaison, sondern auch wegen des Klimas mit den noch kühlen Nächten und warmen, aber nicht heißen Tagen. Die richtigen Temperaturen um aktiv zu sein. Sei es mit dem Rad oder auch zu Fuß. Gut, das Meer ist noch ziemlich kalt und baden darin nichts für Warmduscher, doch dafür ist die Natur noch saftig grün und überall blüht es. Die Felsenküste mit den vielen Stränden und Badebuchten, die häufig mit Kies in flaches Wasser führt, bieten immer wieder neue wunderschöne Ausblicke. Sie ist umsäumt von Pinienwäldern und imposanten Hängen. Die z.T. schneeweißen Felsen vor tiefblauem Meer muten fast karibisch an. Gerade im Frühling duftet es nach Salbei, wildem Thymian und Rosmarin und machen Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren zu einem Erlebnis mit allen Sinnen. Neben der wunderschönen Natur sind auch die hübschen historischen Städte, wie Rabac, Pula, Medulin, Porec und Rovinj, die wir besucht haben, echte Urlaubshighlights gewesen.
Durch Corona bedingt, sind wir nur in Istrien geblieben und im Gegensatz zu unseren sonstigen Gewohnheiten auch viel länger auf einem Platz. Dadurch ist die Zeit etwas entspannter verlaufen, als wenn wir jeden 2. oder 3. Tag weitergefahren wären. Auch die Woche am Anfang und am Ende mit Krügers war sehr angenehm. Vor allem in der letzten Woche, als es Michael nicht gut ging, war ich froh, Bekannte in der Nähe zu haben. Nicht zuletzt auch, um einmal Begleiter auf Radtouren oder Spaziergängen zu haben.
Bis auf die Erkrankung von Michael in den letzten Tagen waren die Wochen in Istrien wunderschön, und wir haben oft gesagt, wie schön es ist und wie dankbar wir sind, dass alles erleben zu dürfen.
Epilog: Jetzt sind wir seit ein paar Tagen zuhause. Michael geht es besser, aber noch nicht wirklich gut. Wir hoffen jetzt am Montag, am Freitag nach dem langen Wochenende waren die Praxen geschlossen, einen Arzttermin zu bekommen und alles abklären lassen zu können.
Epilog II Der Arztbesuch hat keine neuen Erkenntnisse gebracht, außer das es im Ausland vorkommen kann, durch Keime so schwere Infektionen zu bekommen, die in diesem Fall das gesamte Verdauungssystem zu Fall gebracht haben. Bei schweren Infektionen sind Durchfälle bis zu 14 Tagen in der Norm. Der eine Mensch wird besser als der andere mit den fremden Keimen fertig. Eine Darmspiegelung sollte in den in den nächsten Wochen vorsichtshalber noch erfolgen. Mit den Medikamenten haben wir alles richtig gemacht. Nun gilt es einfach wieder zu Kräften zu kommen. Auch der Nikotinentzug ist laut Arzt für Schwäche und Benommenheit mit verantwortlich. Diese Aussage beruhigt doch etwas, denn in etwa das Gleiche hat die Ärztin in Rovinj im Krankenhaus auch gesagt.
Nachtrag:
Keine 5 Tage nach dem Arztbesuch habe ich Michael mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus bringen lassen müssen, weil es ihm so schlecht ging. Es wurde eine beidseitige Lungenembolie sowie eine Thrombose im rechten Bein diagnostiziert. Es folgten 4 Tage Intensivstation und 14 Tage Krankenhausaufenthalt.Läs mer