Nach der plötzlichen Heimreise im Januar möchten wir gerne dort weiter machen, wo wir aufgehört hatten.
Dabei wollen wir auch die Länder auf dem Weg dorthin intensiver erleben und kennenlernen. Sind sehr gespannt, wie sich diese Reise gestalten wird
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  • Dag 36

    Kerkini-See

    13 mei 2022, Griekenland ⋅ ☀️ 21 °C

    Noch gestern erreichten wir unser Tagesziel, den Kerkini-See. Dieser Stausee vor der Kulisse des Beles-Gebirges, Grenze zu Bulgarien, ist ein wahres Vogelparadies. Pelikane, Flamingos und Störche sind zwar die größten Bewohner, aber das vielseitige und uns überwiegend unbekannte Gezwitscher heute Morgen erweckte in uns den Eindruck, dass es hier wohl hunderte Vogelarten geben muss!
    Gestern hatten wir bewusst eine Stelle aufgesucht, an der auch Wasserbüffel zu beobachten sind und dem war so! Erst ein stattliches Paar und später eine ganze Herde liefen vor die Kamera!
    Nur war der See noch etwas weit entfernt, weswegen wir heute Morgen eine andere Stelle (ohne Büffel) anfuhren. Welch herrlicher Blick über die unberührte Natur und wieder das Konzert aus unzähligen Vogelkehlen! Das genießen wir noch eine Weile, obgleich wir bei knapp 30°C auf freier Fläche stehen... mal sehen, was der Tag so bringt...
    ...jetzt, am Nachmittag, schreibe ich weiter und der Tag verläuft angenehm. Die Temperaturen haben wir überschätzt. Na ja, alle Fenster auf, Markise raus und nun sind's 30°C drinnen und draußen, ein leichtes Lüftchen und mit Nichtstun und Gegend genießen läßt's sich aushalten. Bald sinkt das Thermometer, also bleiben wir hier unter der Obhut unseres neuen tierischen Beschützers.
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  • Dag 37

    Das Vogelparadies

    14 mei 2022, Griekenland ⋅ ⛅ 21 °C

    Eigentlich waren wir nur neugierig, ob es an diesem See noch weitere so schöne Plätze gibt. So umfuhren wir das Gewässer im Uhrzeigersinn bis zum winzigen Hafen des Ortes Kerkini. Maximal 5 Boote laden dort zum Vogelbesuch ein, heute war nur eines besetzt. Eine Familie wartete, dass es los geht und das war unsere Chance, auch noch anzuheuern.
    Das ist schon etwas Anderes, wenn man von Jemandem, der sich auskennt, bis an die großen Vogelkolonien heran geführt wird! Von der Menge an Kormoranen, Pelikanen, verschiedenen Reiher-Arten, Blesshühnern, Haubentauchern, und vielem mehr waren wir glattweg überwältigt und das größte Erlebnis war der Besuch der Kormoran-Kinderstube. Von noch nicht ausgebrüteten Eiern über hungrig gereckte Kükenhälse bis zu den schon reiferen Taktikern, die sich bei Fremdannäherung sofort im Nest tot stellen, war alles dabei. Ganz wohl war uns bei der Aktion aber nicht, denn die erwachsenen Vögel hatten doch die Nester fluchtartig verlassen...! Unser Guide erklärte, dass normalerweise nicht so nah heran gefahren wird, mit uns 7 Leuten machte er eine Ausnahme und im Sommer, wenn alle 5 Boote im Einsatz sind, wird nicht einmal bis an die Kolonien heran gefahren, da geht Besichtigung nur noch mit Fernglas und Teleobjektiv. Mit dieser Beruhigung und dem Eindruck der Exklusivität war unsere Freude über das Erlebte dann doch wieder weniger getrübt!
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  • Dag 38

    Rila Kloster

    15 mei 2022, Bulgarije ⋅ ⛅ 14 °C

    Auf dem Weg nach Sofia dürfen wir nicht versäumen, das größte und bedeutendste Kloster Bulgariens zu besuchen. Stetig zieht der Mops sich durch Serpentinen bis auf knapp 1.200 m und da stehen wir vor diesem gewaltigen Gebäudekomplex.
    Wir sind überrascht, dass kein Eintritt erhoben wird und erkunden sofort das große Areal.
    Die Geschichte des Klosters geht auf den heiligen Iwan Rilski zurück, der durch Wunderheilungen und Austreibung böser Geister zu Berühmtheit gelangte und mit einigen Anhängern 927 bis 941 aus Fels- und Baumhöhlen kommend das erste Kloster gründete.
    Eine Schilderung der wechselvollen Geschichte würde den Rahmen dieser Notiz sprengen. Nur so viel: im Winter 1832/33 zerstörte ein Großbrand das komplette Kloster bis auf den Chrelio-Wehrturm aus 1335, der heute noch wuchtig die gesamte Anlage überragt, und die Kapelle. Der Wiederaufbau des Klosters bekam eine hohe nationale Bedeutung. Mit Hilfe großzügiger Spenden aus allen Schichten der Bevölkerung wurden die Gebäude wiederhergestellt, erneuert und erweitert sowie gestaltet, verziert und mit Kostbarkeiten ausgestattet.
    Heute bestaunen wir die kunstvoll verzierten Fassaden. Besonders überwältigend finden wir die herrlichen Freskenmalereien an der Klosterkirche Sweta Bogorodiza. Viele dieser Motive zeugen aber eindeutig davon, mit welch grausamen Szenen die Kirche schon immer ihre Schäfchen ängstlich und damit gefügig machte. Wer denkt sich nur sowas aus?!
    Mit dem Eindruck, dass dieses Kloster zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, setzen wir unsere Reise fort.
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  • Dag 39

    vielfältiges Sofia

    16 mei 2022, Bulgarije ⋅ ☀️ 17 °C

    Gestern fanden wir nach endloser Odyssee zum Übernachten einen kleinen ruhigen Parkplatz. Und heute welche Freude: wir stehen vor der einzigen dezentralen Sehenswürdigkeit Sofias, der Kirche von Bojana aus dem 10. Jhd, erweitert im 13. und 19. Jhd.! Nachdem wir dieses Kleinod besichtigt haben, fuhren wir auf einen bewachten Parkplatz am Levski-Stadion mitten in der Stadt. Das ermöglichte uns die Erkundung aller points of interest zu Fuß. Zufällig wohnten wir einer Kranzniederlegung an der Sofien-Kirche, direkt vor der Alexander Newski Kathedrale, durch ein offenbar sehr hohes Tier (es gab mehr security als Zuschauer!) bei.
    Danach schlenderten wir vorbei an der russischen Kirche, den Resten der Kirche des heiligen George Rotunda, der kleinen Sveta Petka, der Moschee, der Synagoge - alles anscheinend in friedlicher Nachbarschaft.
    Die Markthalle macht zwar innen und außen architektonisch ordentlich was her, aber ein reges Markttreiben stellen wir uns doch anders vor.
    Um wen es sich bei der Schönheit auf der hohen Säule im Stadtteil Sedika handelt, konnten wir einfach nicht ermitteln.
    Vorbei am Justiz-Palast entlang des Vitosha-Boulevards erreichten wir den Nationalen Kulturpalast, wo wir es bei einem Blick aus der Entfernung beließen. Mehr beeindruckte uns die Pracht der Universität und deren ungewöhnliche Lage im Zentrum der Stadt.
    Sicher hat diese 1,3-Millionen-Metropole noch viel mehr zu bieten, aber Sonne und Wärme forderten ihren Tribut, so dass wir nach etwa 6 Stunden ziemlich fußmüde wieder in den gut aufgeheizten Mops kletterten und der lärmenden Stadt für die Nacht in Richtung eines Stausees entflohen.
    Am folgenden Morgen ging's weiter in Richtung Plovdiv und einige Kilometer davor quartierten wir uns auf einem kleinen privaten Campingplatz ein (wir sind auf dem Hof die einzigen Gäste!), um wieder einmal abzuspannen und die große Wäsche zu erledigen.
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  • Dag 40

    die Ukraine in Bulgarien

    17 mei 2022, Bulgarije ⋅ ☀️ 23 °C

    Diesen kleinen Campingplatz in Tsalapitsa fanden wir wieder einmal über "park4night". Schon bei der Suche fiel uns auf, dass die Besitzer den Aufenthalt hier für Menschen aus der Ukraine kostenlos gewähren (uns kostet eine Nacht 15,- € und eine Waschmaschine 2,- €).
    Dann bei der Ankunft klärte sich alles auf: die Besitzer sind selbst Ukrainer, zogen vor 6 Jahren hierher und bieten einen Teil ihres großen Grundstücks als Campingplatz an mit WC, Dusche, Wasser, Strom, Ver- und Entsorgung - alles einfach, aber sauber und gut in Ordnung.
    Und plötzlich war uns der Ukraine-Krieg so nahe wie nie zuvor! In unseren stolperenglisch geführten Gesprächen berichteten sie von ihren Angehörigen in der Heimat, von Freunden, die Medikamente und Hilfsgüter transportieren usw. Sie bedauern, dass es die Flüchtlinge immer nur nach Zentralbulgarien zieht - hier hätten sie so viel Platz und könnten noch mehr für ihre Landsleute tun. Sehr emotional schimpften sie auf die Russen und die Russen-Sympathisanten im Osten der Ukraine. Sie sollen doch "den Fernseher aus- und den Kopf einschalten" und es ist "wie ein riesiges WC, dessen Inhalt über große Trichter in die Köpfe der Menschen entleert wird!".
    Heute Morgen bei der Abreise zahlten wir mit einem 50-Euroschein und verzichteten auf's Wechselgeld mit den Worten "for medicaments for the Ukraine or so". Die Reaktion der jungen Frau ließ mich schlucken, verschlug mir die Sprache: kaum hatte ich ausgesprochen, schossen ihr die Tränen in die Augen und sie bedankte sich überschwänglich. Rosi nahm sie in den Arm und konnte danach im Auto auch lange keine Worte finden. Was macht der Krieg mit den Menschen, was richtet dieser Typ im Kreml an?!
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  • Dag 41

    Plovdiv - Zentrum

    18 mei 2022, Bulgarije ⋅ 🌧 20 °C

    Die zweitgrößte Stadt Bulgariens liegt an unserem Weg zum Schwarzen Meer und ist ein Muss. Heute durchstreiften wir das Zentrum, trafen gleich auf den Stadtteil Kapana, bekannt für Gastronomie, Jugendtreff und echt sehenswerte Streetart.
    Dann wurde unser neugieriger Blick durch die halboffene Tür der Djumaja-Moschee belohnt. Zwei Herren verließen sie gerade und baten uns plötzlich, wir mögen doch, wenn wir fertig sind, das Licht ausmachen ("der Letzte macht das Licht aus"???). Dabei zeigten sie uns die 6 Lichtschalter und verabschiedeten sich höflich. Nun waren wir ganz allein, konnten alles genau betrachten und natürlich taten wir am Schluss gewissenhaft, wie uns geheißen.
    Gleich nebenan hatten wir die Möglichkeit, in die römische Arena aus dem 2. Jhd. hinab zu steigen, zumindest in den Teil, der unter dem Straßenniveau zwischen den Häusern noch freigelegt werden konnte: die Haarnadelkurve der ehemals 180 m langen Anlage. Hier wurden nach dem griechisch-olympischen Vorbild alle 4 Jahre Wettkämpfe, vorwiegend in den Sportarten Diskus- u. Speerwerfen, Laufen Weitsprung und Ringkampf, ausgetragen.
    Etwa 100 m weiter, in einem Kaufhaus (hier mussten wir uns für einige Zeit vor einem Platzregen in Sicherheit bringen) waren im Untergeschoss noch einmal Teile der Zuschauertribünen frei sichtbar. Dementsprechend haben die Architekten das gesamte Haus mit Deko-Elementen aus der Römerzeit ausgestaltet. Na ja, ganz nett.
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  • Dag 42

    Plovdiv - Altstadt

    19 mei 2022, Bulgarije ⋅ ⛅ 19 °C

    Hatten wir doch geglaubt, mit Kapana schon die Altstadt von Plovdiv gesehen zu haben, so wurden wir heute eines Besseren belehrt. Erst beim Ersteigen des Nebet Tepe erschloss sich uns dieses wunderschöne Kleinod. Über (sehr) große und unregelmäßige Pflastersteine stolpernd bestaunten wir ein hübsches Haus nach dem anderen, beginnend beim Ethnologischen Museum im schönsten Gebäude aus der Gründerzeit, über die "Straße" der Handwerker bis zum Gipfel dieses Berges im Zentrum der Stadt, den wir erst nach Passieren des Hisar Kapia, des einzig noch erhaltenen Stadttores aus dem 11. Jhd. erreichten. Hier oben hauste schon 6 Tausend Jahre vor Christus der Stamm Bessi von den Thrakiern. Viel, viel später, im Jahr 341 eroberte Philipp II. von Makedonien (übrigens der Vater Alexander des Großen) den Ort und nannte ihn (wie auch anders?) Philippopolis. Heute sind auf dem Hügel nur noch einige Grundmauern zu sehen, aber der Rundumblick über die Stadt ist atemberaubend!
    Bei einem kühlen Drink direkt oberhalb des römischen Theaters bereiteten wir uns auf den Abstieg ins Zentrum, vorbei an vielen schönen Kirchen, vor. Am Meisten beeindruckte uns die Kirche der Heiligen Constantin und Elena, deren Vorgängerbau im Jahr 337 an der Stelle errichtet wurde, an der ca. 30 Jahre zuvor christliche Märtyrer enthauptet wurden.
    Wir waren erstaunt, wie schnell wir wieder unten an der Djumaja Moschee ankamen - alles relativ kurze Wege!
    Am Abend ließen wir bei Bier und lecker Essen den Charme des lebendigen Treibens im Viertel Kapana auf uns wirken.
    Nach so viel Stadt zog es uns am Folgetag weiter und wir fanden so ein abgelegenes, idyllisches Plätzchen am See, an dem wir wohl einige Tage einfach stehen bleiben und chillen werden!
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  • Dag 47

    Nessebar am Abend

    24 mei 2022, Bulgarije ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem wir ganze 4 Tage entspannt und nahezu alleine (abgesehen von ein paar Anglern) an "unserem" See bei Kushare verbracht hatten und für heute Nachmittag Regenschauer angesagt waren, packten wir unsere sieben Sachen und fuhren ostwärts. Das war genau richtig, denn es schüttete etwa eine Stunde lang wie aus Eimern.
    In Nessebar erwischten wir einen Parkplatz ganz nahe bei der Halbinsel mit der berühmten Altstadt. Super! Laufen wir mal durch die Gassen und tauchen ein ins Nachtleben..
    Schön für uns, denn die vielen Ladenbesitzer hatten schon längst Feierabend und ihr ganzes Warenangebot hinter den geschlossenen Türen verstaut. Um so schöner wirkten die winkligen Gassen und die architektonisch besonderen Gebäude!
    Beim gemütlichen Feierabendbier mit Blick auf den Hafen wechselten wir ein paar freundliche Worte mit einer festlichen Gesellschaft (ein Mädel hat erfolgreich das Abitur bestanden) und ehe wir es uns versahen, standen auf unserem Tisch zwei weitere Biere. Gut beschwingt traten wir unseren kurzen Heimweg an und schliefen wie die Murmeltiere, die einzigen Geräusche kamen von den laut gackernden Lachmöwen.
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  • Dag 48

    Nessebar, Stadt der Kirchen

    25 mei 2022, Bulgarije ⋅ ☀️ 18 °C

    Kaum zu glauben, aber sogar Ende Mai hat hier die Saison noch immer nicht begonnen! Unser Parkplatz, 5 Fußminuten von der Altstadt entfernt, ist nach wie vor kostenfrei! Dabei wären die Gebühren nicht mal erwähnenswert. Aber der weitaus größere Vorteil ist, dass trotz schönsten Wetters mit angenehmen Temperaturen keine der befürchteten Touristenherden durch die engen Gassen quellen. So sind wir völlig relaxt kreuz und quer geschlendert, sind mehrfach eingekehrt und haben den Shopping-Versuchungen nicht gänzlich widerstehen können.
    Diese kleine Halbinsel, nur ca. 850 m lang und 350 m breit, war schon vor etwa 3.500 Jahren von den Thrakern städtisch besiedelt. Auf ihr sollen einmal 40 Kirchen gestanden haben, 26 davon sind zumindest nachgewiesen und uns begegnete auf Schritt und Tritt ein Gotteshaus nach dem anderen. Wieviel mehr Platz für Wohnraum stünde dieser kleinen Insel zur Verfügung, wenn die Kirche sich so an Mäßigung gehalten hätte, wie sie von ihr doch so überzeugend gepredigt wird?!
    Dass die Altstadt von Nessebar in die Liste denkmalgeschützter Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde, ist für uns nur allzu folgerichtig, ein so besonderes, schönes Altstadt-Ensemble haben wir wirklich selten gesehen, wir kennen nichts Vergleichbares!
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  • Dag 49

    Baden im Schwarzen Meer

    26 mei 2022, Bulgarije ⋅ ⛅ 24 °C

    Gestern waren wir noch an das Ende des Südstrandes von Nessebar gefahren und haben hier mitten im Grünen die restliche Sonne bei munterem Vogelgezwitscher auf uns wirken lassen. Gekrönt wurde das Ganze von einer Nacht der absoluten Stille!
    Heute nur 5 min Fußweg und wir lungerten den ganzen Tag am FKK-Strand mit Blick auf die Altstadt von Nessebar.
    Am Nachmittag begeisterten uns sogar noch 2 Delfine, die sehr nah am Strand ihr Spiel trieben. Leider gelang keines der Fotos, weil die Schlingel nicht still halten, wenn sie aus dem Wasser springen.
    Nun freuen wir uns auf die nächste ruhige Nacht und werden sehen, ob wir morgen noch einen Strandtag einlegen werden.
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