Wandern, gutes Essen und Zeit mit meiner Frau, mit Freunden und interessanten Menschen Verbringen - das inspiriert mich. Read more Hamburg, Deutschland
  • Day 16–17

    Kawasaki - Hamburg und Fazit

    March 30 in Japan ⋅ ☁️ 22 °C

    Um 20:10 Uhr startet unser Shuttle. Ungefähr 26 Stunden Reise liegen voraussichtlich von Tür zu Tür vor uns. Der erste Flug mit knapp 12 Stunden startet von Haneda um 00:05h, dann ein kurzer Aufenthalt von knappen zwei Stunden in Dubai und dann geht's in nochmal knapp 7 Stunden nach Hamburg. Der Reißverschluss eines Koffers macht ein paar Zicken, hoffen wir, dass alles hält. Aber wozu gibt's am Flughafen einen Wrapping Service?!

    Bei dem Zwischenstopp in Dubai wurde es dann doch nochmal etwas spannend. Unsere Maschine hatte Verspätung und dann war unser Ausstiegsrüssel noch belegt, so dass wir 15 Minuten mit dem Flieger eine Rundfahrt über den Flughafen gemacht haben, um diesen etwas zu besichtigen. 😉 Dann dürfen wir aber aussteigen. Allerdings sitzen wir ganz hinten, dat dauert dann auch nochmal. Aber Dubai will und nicht länger behalten und so steigen wir mit dem Final Call und persönlichem Ausruf in die Maschine nach Hamburg. Eine letzte Frage bleibt: wann wir wohl unser Gepäck bekommen? - Ja, sie waren sogar fast am Anfang mit dabei. Um 14.30 Uhr Deutscher Zeit, also knapp 26 Stunden später schließen wir unsere Wohnung wieder auf. Wir stehen auf Happy Ends! 😅

    Zeit also für ein kleines Fazit.
    Viele Eindrücke werden uns bleiben. Hier ein paar Stichworte die uns so einfallen:
    - Super entspannte und freundliche und Menschen, die Japaner. Außerdem ist hier die Pünktlichkeit fast schon unheimlich. Auch wirkt alles sehr strukturiert und klar, selbst wenn man sich nicht auskennt.
    - Die Toiletten. Es gibt sie überall, sie sind super sauber und komfortabel. Hektisches Suchen und Bangen, dass man sich gleich lebensgefährlich infiziert sind hier kein Thema.
    - In Restaurants findet man häufiger einen Pieper für die Bedienung vor. Außerdem kann man oft auf gleich mehrsprachigen Websites online übers Handy bestellen.
    - Leckeres Essen, dass viel mehr ist als Ramen und Sushi. Inklusive der tollen Erfindung der Izikayas. Wagyo ist hier vergleichsweise spottgünstig. Ein Steak im Restaurant kann man schon gut für 20-30 Euro inklusive Beilagen bekommen.
    - Kopfkissen in Hotels. Sie sind zwar oft recht flach, aber meist fest und kein unhygienisches Federgelumpe.
    - Es gibt überall Automaten vor allen Dingen mit Getränken, die warm oder kalt in Flaschen verkauft werden.
    - Wasser gibt es in jedem Imbiss oder Restaurant kostenlos. In den Städten stehen auch überall Wasserzapfstellen und es gibt eine App, wo diese verzeichnet sind (die funktioniert sogar in Deutschland und heißt mymizu).
    - Supermärkte haben in Japan meist 27/7 geöffnet und verkaufen auch warme Snacks.
    - Die Lebenshaltung ist insgesamt ein Stück günstiger, als in Deutschland. Nicht nur Essen und Trinken sondern auch z.B. Bahntickets. Auch die Hotels waren nicht teuer, die Airbnb der Lage und der Besonderheit aber eher angemessen.
    - Die Manga, Anime und Gaming Szene ist gigantisch. Schon spannend zu sehen.
    - Viele Menschen sprechen sehr gut Englisch. Auch alle Automaten können Englisch umgestellt werden.
    - Die Craft Beer Szene ist wahnsinnig vielfältig. Deutschland = Bierland? Dann kommt mal nach Japan.

    Aber es gibt auch einige Dinge die uns aufgefallen als ungewöhnlich oder besonders sind:
    - Das alle Japaner 6-7 Tage die Woche und quasi rund um die Uhr arbeiten, stimmt nur zum Teil. Auch die kennen normalerweise ein Wochenende und zu den gewöhnlichen Rushhour Zeiten, sind auch hier die Metros voll
    - Cola Zero und normales Brot haben uns gefehlt. Es gibt unterschiedliche Brotsorten, aber sie sind dann häufig süß oder mit den interessantesten Dingen gefüllt (Nudelbrötchen).
    - Obwohl die Straßen sehr sehr sauber sind, gibt es fast nirgendwo Mülleimer. Der Grund ist wohl auf die Terroranschläge in den 90gern auf die Tokioter U-Bahn zurückzuführen. Sie sollen keine Möglichkeit zur Platzierung von Bomben bieten. So verständlich, so nervig. Nur die Flaschen aus den Automaten können meist bei solchen auch zurück gegeben werden.
    - Außerhalb von Tokio ist das Kaufen von Tickets für U-Bahnen ein kleines Abenteuer. Auf einem groß angeschlagenen Plan stehen über jeder Haltestelle die Preise. Zwar nicht nur auf Japanisch, aber finde erstmal die Haltestelle, wo du hin willst, wenn du nur den Namen kennst. Häufig hilft hier aber Google Maps und zeigt schon den Preis pro Person an. Dadurch kann man einfach ein Ticket zum entsprechenden Preis kaufen.
    - Im Shinkansen ist das Wifi genauso mies wie in der Deutschen Bahn.
    - Der Plastikmüll ist noch schlimmer als in Deutschland. Nicht nur die Getränkeflaschen sondern gefühlt alles wird noch mal in Folie oder Plastik eingepackt. Der Hammer waren Surimisticks. In einer Plastiktüte verpackt, waren die einzelnen Sticks noch einmal foliert. So weit, so auch in Deutschland bekannt. Nur diese waren noch einmal in kleineren Sticks unterteilt, die nochmal einzeln und an den Seiten offen foliert waren. Nicht nur völlig überflüssig und schwierig zu essen, sondern gefühlt am Ende mehr Gewicht durch Plastik, als durch Sticks.
    - In Japan gibt es überall Hintergrundgeräusche. Irgendetwas quatscht, bimmelt oder macht immer Musik. Teilweise in extremer Lautstärke. Und wenn's in der Drogerie die Mitarbeiter sind, die beim Einräumen der Regale plötzlich anfangen dabei laut zu singen.

    Wichtig für uns war vorher eine Sim Karte in Deutschland zu kaufen, damit wir Internet haben. Google Maps und Google Lens waren zum Übersetzen quasi unentbehrlich. Sonst kommt man auch nicht problemlos von A nach B.

    Alles in allem haben wir in den zwei Wochen unglaublich viele tolle Eindrücke mitgenommen und Menschen kennengelernt. Zwei Wochen, die wir keinesfalls missen möchten. Japan wird uns wieder sehen.
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  • Day 15–16

    Kawasaki

    March 29 in Japan ⋅ 🌬 21 °C

    Angekommen in Kawasaki blicken wir direkt auf den Flughafen Haneda, der auf der anderen Flussseite des Flusses Tama liegt. Kawasaki ist eine eigene Stadt mit gut 1,5 Millionen Einwohnern zwischen Tokio und Yokohama. Von unserem Hotelfenster blicken wir nicht nur etwas wehmütig auf den Flughafen und das City-Center von Tokio, sondern auch mit leichter Vorfreude. Hamburg hat uns bald wieder, aber auch Familie und Freunde. Uns beschleicht das seltene Gefühl, dass wir bereits eine Ewigkeit weg sind. Dabei waren es nur etwas mehr als zwei Wochen.
    Das Hotel ist sehr nett und modern im new work Style eingerichtet. Abends gehen wir in ein nahegelegenes Izikaya. Es ist sehr ursprünglich. Das Essen ist super und wir lernen: Highballs sind eine schöne Alternative zu Bier und kalter Sake eine noch bessere. 🙈 Nach ein paar Gesprächen an der Bar stellen wir fest: schön hier und viele nette Menschen, wo sich Touris nicht so oft hin verirren. Wenn man mit Alkohol kurz am Tisch einschläft - wird man halt gestreichelt und irgendwann wacht man auf und trinkt weiter. 😅 Nach dem nächsten Sake sind wir gefühlt in der Community aufgenommen - gerade beim Anstehen auf der einzigen Toilette. Aber das ist eine Geschichte für lange Winterabende. 😆 Für alle Neugierigen, sagen wir mal so: es endete in einer Karaoke Bar mit der Japanerin Shinobu mit Diskussionen über Tinder in Japan... alles andere ist. 🤫

    Am nächsten Morgen ändern wir spontan unsere Pläne. Anstelle einer langen Fahrt ins City Center von Tokio, fahren wir nur kurz nach Kawasaki rein, um feste Nahrungsmittel zu uns zu nehmen und etwas Sonne zu tanken. So sehen wir mit Kawasaki ungeplant ein neues City Center. Nicht ganz so quirlig, keine Touris.
    Dafür aber ne echt schöne Innenstadt, zum Teil in europäischem Stil. Wir gehen aber auch durch eine Automatenspielhalle wo Dinge von Kuscheltieren bis Getränkedosen mit Greifarmen gefischt werden können. Die Besonderheit: das Ding ist nicht nur riesig, sondern auch in einem Kaufhaus wie Karstadt eingebunden. Da sind dann halt zwei Stockwerke Spielautomaten.
    Ich trinke eine Mischung, die sich jeder zu Hause selbst nachmachen kann: gefrorene Beerenmischung in ein Glas, darauf Eiswürfel und Cola, als Topping eine Kugel Vanilleeis. Klingt furchtbar, das Vanilleeis ist vielleicht auch unnötig, aber die Cola mit den Beeren ist tatsächlich super.
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  • Day 15

    Von Kyoto nach Tokio im Shinkansen N700

    March 29 in Japan ⋅ 🌬 21 °C

    Heute verlassen wir leider wieder das vielfältige Kyoto und es geht zurück nach Tokio, wo unser Urlaub dann morgen Nacht endet. Die Nacht über hat es weiter wie aus Eimern geregnet, nun ist es aber sonnig und knappe 20 Grad.
    Etwas in Eile, da wir beide eine etwas spätere Abfahrtszeit unseres Shinkansen im Kopf hatten, geht es los. Dann läuft aber alles problemlos. Rein in die Tozai Line, umsteigen in die Karasuma Line in der Station Karasuma Oike und nach insgesamt 20 Minuten stehen wir schon am Bahnhof Kyoto. Jetzt haben wir sogar noch Zeit zum Kaffee und Cola für die Fahrt shoppen, da es in den Shinkansen weder Essen noch Getränke gibt. Die Fahrt dauert insgesamt 2:07 Minuten. Mit dem Auto bräuchte man laut Google Maps insgesamt gute 6 Stunden für die 464 Kilometer bis zur unserer Haltestelle Shinagawa. Unser nächstes Hotel ist dicht an unserem Abflug-Flughafen Haneda gelegen und, wie Corinna beim Surfen während der Fahrt im Shinkansen herausfindet, das weltweit erste Wasserstoffhotel. Klingt ja spannend. Wir sind gespannt, was das so bedeutet.
    Nach einer kurzen Metro-Fahrt mit einmal umsteigen, kommen in einem Gebiet an, in denen viele Büros ansässig sind. So etwas City Nord. Das Wetter ist Traumhaft. Laut App 22 Grad, gefühlt wärmer bei strahlendem Sonnenschein. Kaum zu glauben, dass es gestern noch vergleichsweise kühl war. Wetterumschwünge scheinen hier schneller zu gehen, wie auch ein Kollege, der Japan gut kennt, berichtete.
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  • Day 12–15

    Kyoto

    March 26 in Japan ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach Osaka empfängt uns Kyoto mit einem kleinen Kulturschock. Die Stadt ist nun gänzlich anders. Keine Hochhäuser. Kleine, alte Reihenhäuser, enge schmale Gassen. Habe auf den ersten Metern Assoziationen von Buchholz in der Nordheide nur auf japanisch. Aber wo lassen die hier die 1,5 Millionen Menschen?!
    Die gilt es in den nächsten Tagen herauszufinden.
    Erstmal geht's aber in unser Airbnb. Die Straße bzw der hoffentlich autofreie Weg ist schmal - und plötzlich sagt Google Maps vor einer alten Holztür, dass wir das Ziel erreicht haben. Tatsächlich gibt es ein elektronisches Codeschluss und schon stehen wir in dem Reihenhaus, dass für die nächsten Tage unser Zuhause sein wird. Das ist sehr hübsch und modern eingerichtet. Wir sind schon mal gut angekommen.
    Abends besuchen wir einen Schrein. Drum herum wird alles jahrmarktsmäßig mit vielen Fressbuden uns einer Geisterbahn aufgebaut. Es ist Hanami - Kirschblütenfest und die Kirschblüten im Park blühen auf Kommando dazu. Schon echt schön!
    Wir wollen aber was richtiges essen und keinen kleinen Oktopus am Stil - und so gehen wir weiter. So gelangen wir in einen Straßenzug der, wie wir tippen, denkmalgeschützt ist und wirkt wie aus der Kolonialzeit entsprungen. Natürlich gibt es auch hier Restaurants und klar, wollen wir hier ganz historisch was essen. Schnell ist ein nettes Restaurant gefunden. Man muss sich hier aber die Schuhe ausziehen, wenn man im oberen Teil essen möchte. Wir möchten, denn mittlerweile haben wir echt Hunger und der letzte freie Tisch ist halt im oberen Teil des Restaurants frei. Geduscht haben wir ja schließlich. Ach so ja, heute Morgen vor einer Bahnfahrt, in einem gefühlt anderen Jahrtausend. Aber egal. Wir werden dennoch höflich bedient, das Essen schmeckt und auf dem Rückweg freuen wir uns auf unserer Bett. Nicht ohne uns fest vorzunehmen am nächsten Tag früh für das anstehende Sightseeing aufzustehen.

    Am nächsten Tag klingelt der Wecker also um 08.00 Uhr. So zumindest hatten wir es am Vortag noch beschlossen und und fest vorgenommen dann schnell los zugehen, um einige Highlights Kyotos zu entdecken. Am Morgen dann halten wir aber 08.00 Uhr für eine höchst blöde Idee und so machen wir Wecker aus und schlafen erstmal weiter. Zur Mittagszeit geht's dann aber wirklich los. Es soll zum traditionellen Markt mit Namen Nishiki gehen. Es ist ja Wochentag und bestimmt nicht so voll, wie Corinna's Kollegin, die ein paar Tage vorher da war, geschrieben hat. - Wir werden eines Besseren belehrt. Es ist kein Markt an sich, sondern eine seitlich offene, aber überdachte Einkaufsstraße mit tausenden von Shops aller Art und Couleur und gefühlt schieben sich dicht gedrängt alle 1,5 Millionen Menschen zuzüglich Touris durch die engen Straßen. Wir fragen uns wieder: wo wohnen die nur alle?!
    Ok, das Ding ist wahrscheinlich doppelt so groß wie die Hamburger Meile, aber wollen da wirklich alle gleichzeitig hin?! Na ja, wir ja auch hier. - So haben wir jetzt so richtig das Gefühl: dat is Asien wie es leibt und lebt und wie man es sich in verklärter Vorstellung halt so vorstellt. Ist ein Erlebnis, aber ob wir das wieder haben müssen - wir sind uns nicht ganz so sicher.
    Also schnell zum nächsten Hotspot von Kyoto. Ich will unbedingt den Bambuswald sehen, den man in jedem Japan Reiseführer romantisch und etwas verwunschen sieht. Also rein in die Metro und kurze Zeit später sind wir da (hier sollte man sich mal nicht ganz unkritisch auf Google Maps verlassen, an einer Stelle steht dort sogar ein Schild, das Google den ahnungslosen Touri etwas falsch lotst). Corinna hat aber schon alles super durchdacht und wir kommen problemlos an. Allerdings steigt auch die gesamte Metro mit uns am selben Halt aus. Das meinte wohl der Reiseführer und die Website des Babushains, dass es nachmittags voll wird. 🫣
    Wir wandern also "ganz alleine" über "lauschige" Pfade (#Rüdesheim oder #Neuschwanstein). Aber worauf man sich sogar in Japan verlassen kann ist die Lauffaulheit der Menschen. Einfach mal etwas weiter laufen, als die Schilder oder die Buden vorgeben oder auch mal einen Hügel mehr hinauf - und zack: wird's wirklich ruhig und schön. Als wir also durch einen sehr schönen Wald laufen, auf einen Fluss und ein Kloster schauen und die ein oder andere Kirschblüte sehen, stellen wir fest: durch den Bambuswald wollen wir aber noch. Also wieder rein ins Getümmel und zum Glück schließt auch gerade eine weitere Attraktion: der japanische Garten. Außerdem scheinen zur gleichen Zeit auch viele der gefühlt unendlichen Schreine in der Nähe des Bambushains zur selben Zeit zu schließen. Somit haben wir den Bambuswald fast für uns alleine (oder vielleicht auch nur eine Schrittlänge zum nächsten Menschen vor uns 🤭).
    Zum Glück sind wir aber entspannt, ausgeschlafen und den Mitmenschen hier scheint es ähnlich zu gehen. Man nimmt tatsächlich Rücksicht auf die Fotos der anderen oder hilft auch mal aus und fotografiert das andere Pärchen neben einen, dass ebenfalls romantische Bambushainbilder will. So entstehen einige schöne Fotos und die riesigen Bambusbäume sind auch mit Menschen sehr beeindruckend.
    Im Anschluss beschließen wir noch auf den Kyoto Tower zu fahren. Schließlich wollen wir nun wirklich mal sehen, wo denn nun die 1,5 Millionen Menschen in dieser historischen Stadt so leben. Wir fahren zum Hauptbahnhof von Kyoto und erleben wieder einen kleinen Kulturschock. Plötzlich ist nichts mehr von Reihenhäusern, Holzverschalung und Tatamimatten zu spüren. Alleine der Hautbahnhof von Kyoto grenzt an eine riesige Einkaufspassage über 11 Stockwerke. Alles super modern und ehrlicherweise auch echt schön. Leipziger werden sich sofort zu Hause fühlen, nur dass das alles hier wenigstens doppelt so groß ist.
    Wir wollen aber zum angrenzenden Kyoto Tower, also schnell über die Straße und rein ins nächste Einkaufszentrum, das am Fuße des Kyoto Towers errichtet ist. Es geht mit zwei Aufzugsstrecken bis auf 100 Meter Höhe und dann löst sich das Rätsel. Da wohnen sie also, die 1,5 Millionen Menschen: Kyoto ist sehr breit und erstreckt sich über eine riesige Fläche. Also breit und nicht hoch ist hier die Devise. Spannend zu sehen Kyoto in der Dunkelheit, die es mittlerweile geworden ist. Spannend aber auch ziemlich eng, da auch hier wir nicht die einzigen Menschen sind, die dem Rätsel auf dem Grund zu gehen scheinen möchten. So dauert gefühlt die Auf- und Abfahrt durch das Warten an den Aufzügen länger, als die Umrundung der Aussichtsplattform.
    Als wir wieder runter fahren, haben wir Hunger und beschließen in ein Buffetrestaurant im 10. Stock des Bahnhofeinkaufszentrums zu gehen. Nach kurzer Suche finden wir das gesuchte Restaurant, müssen eine Wartenummer ziehen und können auf Stühlen vor dem Restaurant warten bis wir rein dürfen. Das haben wir bisher immer nur gesehen, aber diesmal müssen wir es auch ausprobieren, wenn wir dort etwas essen wollen. In Japan ist es durchaus üblich in Stoßzeiten vor beliebten Restaurants zu warten, wenn man nicht reserviert hat. Irgendwie wie beim Amt. Die Bedienung kann nur geborchenen Englisch, aber sie passt auf uns auf wann wir dran sind. Wir passen auf uns und das Ticket auf. Außen zeigt das Handy uns über einen QR Code auf dem Ticket an, an welcher Position der Warteschlange man gerade ist. Bei uns ist es die Position 11. Nach rund einer halben Stunde geht's rein und ein letzter kleiner Kulturschock erwartet uns. Trotzdem der Koch kein Deutscher ist und dasv Restaurant auch kein deutsches Thema hat (ja wir haben gefragt!), schmeckt das Essen sehr Deutsch mit einem Schuss Asien. Die Thüringer Bratwürstchen brauchen sich nicht zu verstecken, das Kassler mit Panko paniert auch nicht (wenn man mich fragt, ein echter Geheimtipp für zu Hause!) und das dort selbstgebraute Bier ist eines der Besten unserer bisherigen Reise. Selbst das Brot ist lecker (sorry, als Deutscher muss man quasi die letzten beiden Punkte ansprechen. 😆).
    Sehr satt und zufrieden geht es nach Hause schlafen. Wir beschließen: diesmal kein Wecker. Morgen soll es am Nachmittag auch regnen, da kann man gleich liegen bleiben. 🤭

    Wie geplant schlafen wir an unserem letzten vollen Tag in Kyoto erstmal aus. Dann beschließen wir erstmal wieder Tempel und Schreine zu gucken. Davon gibt's ja in Kyoto "fast keine". 😅 Ernsthaft: hier muss man maximal 5 Minuten gehen, um wenigstens zu einem Schrein oder sogar zu einem Tempel zu kommen und das sogar im Einkaufszentrum! Nachdem wir drei Tempel, einer pompöser als der andere, besucht haben, besuchen wir noch einen schönen Tempelgarten. Dansch stürzen wir uns wieder ins Hanami Getümmel, bei dem wir schon am unserem ersten Tag waren. Da es zu regnen beginnt, gehen wir wieder zum überdachten Markt, der diesmal voll, aber nicht über voll ist. Irgendwie ist es ja schon spannend dort. Corinna findet eine schöne Tasche. Dann geht's zum Abendessen in der Nähe unseres Airbnb, dass wir nach vielen und viel zu überfüllten Restaurants finden und in dem wir schon wieder super gut essen. Irgendwie haben wir entweder ein sehr gutes Händchen gemeinsam mit Google Maps oder alle Restaurants in Japan sind einen Tick besser, als wir es von gleichen Standard in Deutschland gewöhnt wären. Vielleicht ist es auch beides. Fröhlich geht es dann wieder in unser Airbnb. Morgen fahren wir ja leider schon wieder nach Tokio - dem Start- und Endpunkt unserer Reise.
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  • Day 12

    Von Osaka nach Kyoto

    March 26 in Japan ⋅ 🌬 11 °C

    Nachdem der Regen aufgehört hat, holen wir unsere Koffer aus dem Hotel und fahren in aller Gemütlichkeit nach Kyoto. Die beiden Städte liegen mit einer Art S-Bahn eine knappe Stunde auseinander, wodurch man von der Entfernung eigentlich fast schon von einer Stadt sprechen kann. Osaka ist mit 2,7 Millionen Einwohnern die größere der beiden Städte, Kyoto hat nur knapp 1,5 Millionen Einwohner. Kyoto soll die kulturelle und historische Hauptstadt Japans sein. Wie sind gespannt.
    Mittlerweile hat auch unser Airbnb den Code für die Haustür übermittelt und so fahren wir bei mittlerweile wieder strahlendem Sonnenschein zu unserem nächsten Reiseziel.
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  • Day 11–13

    Osaka

    March 25 in Japan ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach Shinkansen und wenigen U-Bahn Stops empfängt uns Osaka wuselig und gefühlt asiatischer als Tokio.
    Wie wir feststellen, haben wir ein Hotel in einem der angesagtesten Viertel. So klar war uns das bei Buchung nicht - aber umso besser. Freundliche und professionelle Begrüßung und hinauf geht's auf unser Zimmer im 14ten Stock. Der Ausblick auf die Stadt ist super und wir freuen uns schon auf die Nacht - dann wird's sicher noch schöner und bunter. Nach den doch etwas härteren und rustikaleren Schlafgelegenheiten zuvor (in denen wir dennoch recht gut geschlafen haben, wie wir festgestellten), ziehen wir uns unsere Hotelpyjamas an, lassen uns in die Betten fallen und erholen uns von den kaum vorhandenen Reisestrapazen. Auch schön. 😅
    Nach getaner Entspannung stürzen wir uns ins Leben. Wir sind im quirligen Bezirk Shinsaibashi, der an den ebenso quirligen Bezirk Dontonburi grenzt.
    Ein erster Gang und Betrachtung der Menschen hier sagt uns - das ist alles hier viel jünger, quirliger, stylisher und wilder, als wir Tokio bisher erlebt haben. Oder anders mit folgender Gleichung zu erklären:
    (Reeperbahn + Schanze + Asien) * 6 = Osaka Nightlife. Die Städtepartnerschaft mit Hamburg passt dazu also recht gut.
    Nun wollen wir aber erstmal etwas essen. Unser über Google Maps ausgesuchtes Restaurant ist aber sehr klein und schon längst überfüllt. Wir gehen weiter und suchen uns ein paar Meter ums Eck ein anderes Restaurant aus. Das nicht voll, aber gut bewertet und sieht ursprünglich und nett aus. Wir also rein und werden von einer jungen Bedienung auf geborchenem Englisch begrüßt mit: "Dies ist ein Oden Restaurant - ist das ok für euch?"
    Tja, blöd nur, wenn man als doofer Touri nicht weiß, was Oden ist. 😆 Also ist es okay für uns, wir setzen uns, bestellen Sake, sind die gefühlten Aliens des Ladens und bestellen mit viel Händen, Füßen, Google und Deepl Translator. Am Ende entpuppt sich Oden als die japanische Art von Tapas, ist super lecker und die Bedingung, die Köchin (oder ist's die Mutter?!) und wir haben alle samt irgendwie viel Spaß mit und an der mangelden Verständigung.
    Dann geht's weiter durch die Nacht. Shopping bei einer Art Rossmann - Corinna kauft sich, sagen wir, ein Handtuch, Gaming Café bei denen man für Drinks auf allen Konsolen spielen kann, am Ende zu einem besseren KFC. Ein schöner Abend in einem Stadtteil, den wir noch nicht ganz verstehen.
    Als Cis-Mann muss ich dennoch als Fazit sagen; wenn man auf androgyne Asiaten steht (der "Rossmann" verkauft Puder mit männlichen Models), ist Frau oder Mann hier mit Sicherheit goldrichtig. Dieser Stadtteil hat gefühlt alles zu bieten, was das Herz begehrt und wahrscheinlich noch mehr. So gibt es zum Beispiel in einem Restaurant Sushi bis 29 Uhr. 😆🤷🏼‍♂️🤷🏻‍♀️
    Am darauffolgenden Tag geht es erst frühstücken und dann doch noch etwas weiter schlafen, bis wir am Nachmittag eine Teezeremonie besuchen. Mit drei weiteren Deutschen versucht uns der Teemeister Ichinari die Kultur der Zubereitung und das Trinkens des Matcha Tees im Rahmen einer hohen Teezeremonie beizubringen. Der Teemeister hat 18 von 19 Zertifikaten dafür (was nur sehr wenige Menschen in Japan haben), lernt und lehrt seit 20 Jahren für große Hotels und Botschaften. Ichinari hatte mit uns sicher seine liebe Mühe, aber wir lachen auch immer wieder viel, weil nicht alles so einfach geht, wie es zuerst aussieht. Insgesamt ist so eine Teezeremonie sehr beeindruckend und lässt einen ehrfürchtig werden. Hierin stecken 900 Jahre Kultur, Schmerz (uns taten sie Knie nach wenigen Minuten durch das Knien weh, ein Schüler muss dies bis zu drei Stunden aushalten), Konzentration und Meditation. Insgesamt also eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten.
    Nach der Teezeremonie ist uns nach etwas Leichtem zumute und so besuchen wir das Osaka Aquarium. Das Aquarium ist eines der größten der Welt und beherbergt Pinguine, Robben, Hammerhaie, Walhaie und viele viele Tiere mehr. Alleine das Aquarium für die Haie ist 3 Stockwerke groß!
    Als wir das Aquarium verlassen, stehen wir, mehr durch Zufall als geplant, vor dem Osaka Riesenrad. Es ist 115 Meter hoch und eine Fahrt dauert 15 Minuten. Also nichts wie rein. Trotz leichtem Regen, ist es ein echtes Erlebnis.
    Dann haben wir Hunger und stolpern in ein nahe gelegenes Izikaya. Dies ist eine, wie wir finden, super japanische Erfindung, die es unbedingt nach Deutschland geholt werden sollte. Man kann es grob als eine Mischung zwischen guter Bar und Tapas-Restaurant bezeichnen. Weiter haben wir, wie sehr häufig aus unserer bisherigen Reise, sehr viel Glück und bekommen wirklich ausgefallenes und sehr leckeres Essen (Stichwort: Horse Sashimi).
    Dann geht's wieder Richtung Hotel. Leider hat die Osaka Craft Beer Brauerei, die sich im dritten Stock eines Hochhauses befindet, schon geschlossen, als wir ankommen. Also schlendern wir noch etwas durch die Straßen. Es nieselt weiterhin und jetzt weiß ich woran mich die Stadt und die Menschen hier erinnern. Alles wirkt so, als wären wir direkt im Film Blade Runner angekommen. Wahnsinn.
    Zur Erholung gehen wir ins Hotel und lassen den Abend im Onsen ausklingen.

    Eigentlich soll es am nächsten Tag schon nach Kyoto weiter gehen, aber das wuselige Osaka gefällt so gut, dass wir beschließen unsere Koffer im Hotel zu lassen und noch ein wenig Osaka zu erkunden. Es regnet zwar, aber die halbe City ist überdacht. Wanderoutfit und die mitgebrachten Regenjacken tun ein Übriges.
    Osaka ist wirklich eine Stadt der Gleichberechtigung. Unsere Vermutung vom ersten Abend bestätigt sich nach etwas Recherche. Hier gibt es gefühlt viel mehr Bars für Frauen mit männlichen Hosts als umgekehrt. Die bestverdienenden Hosts werden sogar in einem Ranking ausgestellt. Wie oben schon geschrieben: hier bekommt jede und jeder alles und noch viel mehr.
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  • Day 10

    Von Kami-Gora nach Osaka im Shinkansen

    March 24 in Japan ⋅ ☁️ 11 °C

    Eine letzte herzliche Verabschiedung, dann geht's mit Gepäck einen kurzen Aufstieg zum Cable Car die Abfahrt runter nach Gōra. Schade, es war sehr schön hier.
    Auf dem Weg nach Osaka checken wir schon mal den Shinkansen von Kyoto nach Tokio, da, wie in Italien oder Frankreich, eine Mitfahrt nur möglich ist, wenn man einen Sitzplatz hat. Außerdem haben wir großes Gepäck, was eine besondere Reservierung benötigt. Die Abfahrtszeiten erstaunen uns. Der Bullet Train, wie der Shinkansen auch genannt wird, fährt die gut 460 Kilometer nicht nur in etwas mehr als zwei Stunden (mit dem Auto bräuchte man laut Google 5,5 Stunden), ein Shinkansen fährt auch alle 3 bis 8 Minuten (in Worten drei bis acht Minuten) ab!Read more

  • Day 7–10

    Gōra und Hakone Gebiet

    March 21 in Japan ⋅ ☁️ 6 °C

    In den Bergen des Hakone Gebiets heißt es ausschlafen und wandern. Für unsere Verhältnisse also früh ins Bett (Restaurants schließen gegen 20.00h) und dann schlafen gehen.
    Am ersten Tag hier empfiehlt uns Megumi, unsere Vermieterin, eine Ausflugsroute. Nach kurzer Abstimmung, reserviert sie uns auch einen Tisch in der Gōra Brewery & Grill um 18.00h. Bierchen im Pub?! Sie scheint uns zu kennen. 😅 Dann geht's auch schon los.
    Fahrt mit dem Cable Car und der Seilbahn. Plötzlich eröffnet sich ein wunderschönes Gebiet, dass ein wenig an die Wicklow Mountains in Irland erinnert, nur deutlich höher. Auf dem Weg erhaschen wir einen glasklaren Blick auf den Mount Fuji und werden angesteckt von der Aufregung und Freude der Mitreisenden in der Seilbahn. So eine Sicht bekommt man wohl nicht täglich geboten. Dann steigen wir aus - es riecht nach Schwefel. Vor 3000 Jahren war der letzte Vulkanausbruch des Mount Hakone, aus dem heute noch Schwefeldämpfe aufsteigen. Das Gebiet liegt auf gut 1000m Höhe. Etwas tiefer auf rund 750m Höhe dann ein wunderschöner Bergsee.
    Von dort aus fahren Piratenboote (!) zum Hakone Schrein. Der Andrang zu den Booten war unglaublich. Hunderte Menschen wollen auf die Boote. Wir atmen durch, essen verwunderlich gut Mittag im View Restaurant und denken - haben wir darauf Bock? Ne. Also Komoot angemacht und einen wunderschönen Wanderweg gefunden. Viel schöner als ein vollgestopftes Touriboot. Wir wandern mit wunderschönen Ausblicken entlang des Sees und kommen am Hakone Schrein an. Wieder viele Menschen, also schnell ein paar Fotos und weiter. Es gibt laut Google einen Bus in 20 Minuten Entfernung zu Fuß. Ok, machen wir. Es geht hoch, aber was soll's. Über pünktlich kommen wir an, ein Bus kommt. Schnell rein gehopst - viele Möglichkeiten gibt's in die Richtung nicht, den Busfahrer gefragt - passt schon. Google Maps begleitet uns - und tatsächlich kommen wir an richtiger Stelle laut Google raus. 20 Minuten Fußweg. Aber was ist das?! Eine Brauerei liegt auf dem Weg und der Bus war ja zu früh. Wer kommt denn schon vor seiner Reservierung im Pub an?!
    Beschwingt gehen wir nach einer halben Stunde und nach sehr sehr guter kurzer Rast weiter und kommen nach erneutem Aufstieg im Gōra Brewery & Pub an. Mittlerweile leicht durchgeschwitzt und leicht angeheitert wird uns beim Eintreten klar: das hier ist kein Pub. Dieses Restaurant würde sich im Bib Gourmand sehr wohl fühlen. Das Essen ist wunderbar und wir haben einen super Abend, auch wenn wir wohl nicht exakt gekleidet sind. Aber der Kellner kennt uns. Er hat zuvor in der Brauerei noch schnell unser Bier gezapft. 😅

    Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen. Es regnete und nach dem Frühstück (viele würden es wohl eher Mittagessen nennen) haben wir eine Runde gelesen und entspannt. Megumi, unsere Vermieterin, erzählte uns, dass der Regen um 16.00h aufhören würde und genau war es dann auch. Also machten wir uns auf den Weg Gōra Stadt, welche knapp 1,5 Kilometer entfernt liegt. Das klingt dichter, als es ist, denn nicht ohne Grund gibt es ein Cable Car dorthin. Auf den knapp 1,5km gilt es gut 150 Höhenmeter zu überwinden.
    Unerschrocken und ohne an den Aufstieg allzu viele Gedanken zu verlieren (wird schon) gingen wir also los. Es war ein toller Anblick, da unser Ortsteil über den Wolken lag und wir mitten in den nebelverhangenen Ort hinein wanderten. Wir schauten uns im Vorbei gehen einen den Park von Hakone an, kauften Knabberzeug für den Abend im 24h geöffneten Laden des kleinen Ortes ein. Dann gingen wir auf Empfehlung von Megumi zu einem kleinen Restaurant zum Abendessen ("Ihr müsst früh dort sein, wenig Plätze, sehr lecker, kein Touristenessen"). Das Restaurant öffnete um 17.30h (wir waren 5 Minuten vorher da und natürlich wurde auf die Sekunde genau um 17.30h geöffnet - Japan halt). Um kurz nach 18.00h war kein Platz mehr zu bekommen und Menschen standen vor dem sehr (positiv ausgedrückt) unscheinbaren Restaurant an. Megumi heute mal wieder Recht. Tofu oder Sashimi waren super frisch, der Fisch im Tempura Teig super. Megumi heute mal wieder Recht behalten. Nun gings auf den Rückweg. Tja, da war ja noch was. Ein Taxi war in den kleinen Ort nicht zu bekommen, also wandern (dir Steigungen im Harz sind tatsächlich leichte Anstiege im Vergleich). Kaum sind wir los gelaufen, eine Nachricht von Megumi auf Airbnb:
    Megumi: "Seid ihr schon zurück? Habt ihr ein Taxi?"
    C&:D: " Nein vielen Dank, brauchen wir nicht. Wir sind Anstiege gewohnt."
    Megumi: "Ich hole euch mit dem Auto ab."
    C&D: "😅 Danke dir. Aber wir kennen das von zu Hause und laufen oft ein paar Berge."
    Megumi: "Wo seid ihr? Bitte schick ein Foto von deinem Standort."
    C&D: "Nicht mehr weit. Nur noch einen Kilometer." (Natürlich haben wir keinen Standort geschickt - wir lassen uns doch nicht von seinem Berg abhalten)

    Wir wanderten also weiter. Als wir kurze Zeit darauf über die Straße gehen, bremst ein Auto scharf neben uns. Die Tür geht auf. Megumi. "Steigt ein!". Na gut. Ich muss zugeben, diesen Weg fährt man wohl auch im Sommer meist nur im ersten, maximal den zweiten Gang. Dennoch und für das Protokoll: Technisch gesehen hatten wir den Berg fast beinahe schon annähernd ohne fremde Hilfe geschafft. 🙈
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  • Day 7

    Von Tokio nach Gōra

    March 21 in Japan ⋅ 🌬 10 °C

    Mit einem kleinen Erdbeben (später erfahren wir, es war Stärke 5,2 auf der Richterskala rund 40 km vor Tokio) und der entsprechenden Notfallwarnung auf dem Handy verabschiedete sich Tokio bei strahlendem Sonnenschein von uns.
    Nach Umsteigen in Odawara und Hakone, geht es nach Gōra. Diese Bahnstrecke ist ein echtes Erlebnis. Die Kurven sind so eng und der Anstieg so steil (zweit steilste Bahnstrecke der Welt), dass der Zug nur sehr kurz sein kann. Stellenweise fühlt man sich wie in der langsamen Version der wilden Maus.
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  • Day 3–7

    Tokio

    March 17 in Japan ⋅ 🌬 21 °C

    Buntes Tokio. Mit aktuell 38,5 Millionen Menschen der größte Ballungsraum der Welt. Hier treffen Tradition und Moderne zusammen.
    Der Kaiserpalast liegt eingebettet zwischen Hochhäusern. Im Stadtteil Akihabra kauften wir in einem kleinen, alten Laden, traditionelle Stäbchen und einen Chasen (Matcha Besen), nur um ein paar Meter weiter im Neonlicht Cosplayer zu sehen. In einem 8-Stöckigen, extrem eng vollgestopften Kaufhaus gibt es zahllose Shops mit Anime und Manga Figuren sowie Karten, Buttons und anderen Fanbedarf in jeder nur erdenklichen Preislage. Wir streiften durch mehrstöckige Spielhallen mit mannsgroßen Videospielen, durch Patchinko-Läden und spielten Dart für einen Preis pro Stunde inklusive Getränke-Flatrate. Wir schwebten auf einer Wolke, planschten mit Neonkois, sahen ein Hochzeitspaar, welches auch nach den klassischen Hochzeitsfotos nur schüchtern Händchen hielt und sprachen mit frischgebackenen Uni-Absolventen in traditionellen Gewändern. Etwas weiter dann wurden Flyer von Cosplay-Mädchen für Spielhallen, Maid-Cafés und vermutlich auch Cuddle-Cafés und Soaplands verteilt (viel Spaß beim googeln und staunen). Umgeben von Hochhäusern und dem drittgrößten Bauwerk der Welt steht ein Heiligtum, an dessen Vorplatz Buden installiert sind, die Tinnef und Süßigkeiten verkaufen oder in denen man sich auf Wunsch auch einfach einen Kimono für die Besichtigung oder für passende Instagram Fotos leihen kann.

    Die Menschen hier sind sehr freundlich und höflich und doch ist es eine andere Kultur. Als wir mal wieder gegen den Strom liefen (ja, auch für Fußgänger gilt Linksverkehr), wurde sich, deutlich hörbar auf Englisch und klar für uns bestimmt, mit den Satz unterhalten: "They walk on the other side in the West". Wir sahen aber auch einen Apple Watch tragenden Menschen in der U-Bahn in einer Decke gehüllt auf dem Boden schlafend. Von ihm nahm kaum jemand Notiz und zum raus gehen wurde einfach über ihn hinweg gestiegen.
    Mit dem Rezeptionisten lachten wir herzlich, als wir eine Nachricht auf unserem Zimmer vorfanden, doch unser Curry-Gericht für die Mikrowelle abzuholen, dass wir anscheinend unbewusst beim elektronischen Zimmer-Check-In gleichzeitig erworben hatten.

    All das zeigt: Tokio ist ein absoluter Schmelztiegel. Super spannend und super schön. Irgendwie vertraut und doch gleichzeitig ganz anders und genauso schwer ergründlich.
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