Südostasien im Langzeit-Test

October 2023 - May 2024
A 204-day adventure by Ulrike & Orthoklas on tour Read more
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  • Day 18

    Frühstück in Thailand

    November 15, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Viele haben uns vor unserem Aufbruch gefragt, was man denn in Thailand zum Frühstück ißt.

    Die Einheimischen haben schon früh am Morgen die Möglichkeit, sich zum Beispiel auf einem Morning Market mit einem breiten Angebot von Reissuppe mit diversen Einlagen wie Klöpschen oder Hühnerfleisch, gegrillten Würstchen oder Spiessen oder Obst oder oder oder zu versorgen.

    Im Umfeld jeder Hoch- oder U-Bahnstation stehen von morgens an zahlreiche Straßenstände mit breit gestreutem Angebot zur Versorgung der Kunden bereit. Solche Stände gibt es auch weiter weg von den Hauptstraßen in den Wohngegenden zuhauf. Man muß zwar morgens aus dem Haus, kann dann aber je nach Angebot und der Tagesform wählen, wonach einem ist. Die Preise sind in einer rein von Thais bewohnten Gegend wie bei uns für unsere Verhältnisse mehr als moderat. Für ein solches Streetfood-Frühstück gibt man für zwei Personen zusammen keinesfalls mehr als drei Euro aus, und dann war es sehr reichhaltig!

    Wenn man morgens den Weg nach draußen scheut, kann man natürlich auch zu Hause frühstücken. Ein Spiegelei (thailändisch kai dtaao) ist schnell bereitet, vielleicht gibt es noch ein paar Spießchen von gestern Abend, noch etwas gekochten Reis - und schon steht das Frühstück auf dem Tisch. Das ist immer noch ziemlich thailändisch, Spiegeleier gibt es hier zu vielen Gerichten.

    Soll es europäischer sein, muss man im Vorfeld einkaufen gehen oder sich etwas liefern lassen. Molkereiprodukte sind relativ teuer, Trinkjoghurt finden wir lecker und für ein ganz schnelles Frühstück ok. Schwierig wird es bei Wurst und Käse, wie wir es kennen. Das gibt es hier nicht in der gewohnten Qualität - geräucherte Wurstwaren z. B. gar nicht - ist zudem sehr teuer, also besser gleich im Laden lassen, statt sich später unnötig zu ärgern.

    Wir haben heute mal was anderes probiert: Brot, Butter und Marmelade. Das Brot - angeblich Mehrkorn - tatsächlich typisch weich-pappig mit ein paar Haferflocken oben drauf, mehr als klobige Scheiben im Toastbrotformat, bei 285 g Packungsgröße kommen fünf Scheiben raus. Die Butter aus Australien oder Neuseeland, nicht sehr nachhaltig 😞 Die Marmelade war ok, von wo immer sie auch importiert worden ist ...

    Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Wenn wir in unserem Zuhause auf Zeit sind, werden wir bei der thailändischen Variante bleiben!

    Nächste Woche fliegen wir für 10 Tage nach Chiang Mai in den Norden und werden dort im Hotel wohnen. Wir werden vom im Zimmerpreis inbegriffenen Frühstück berichten, das mit Sicherheit doch anders ablaufen wird, als bei unserem letzten Aufenthalt dort Ende 2021 zur Corona-Zeit!
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  • Day 18

    Auf unserem Markt

    November 15, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Immer am Montag, Mittwoch und Freitag jeder Woche findet nachmittags auf dem Grundstück, das gegenüber auf der anderen Seite unserer großen Zubringerstraße - der Pahonyothin Road - liegt, ein kleiner Markt statt. Dort befindet sich das Chemielaboratorium der Armee, und auf dem Parkplatz dieser Einrichtung werden die Stände aufgebaut.

    Es gibt kleinen Krimskrams für den Haushalt, Bekleidung, Obst und Gemüse, Fleisch, Fische und vor allem viel Fertiggekochtes und -gebratenes. Es herrscht buntes Gewimmel von Einheimischen und man fällt als einziger Fremdling schon etwas auf. Ein kleiner Ausflug zum Erwerb des Abendessens lohnt sich eigentlich immer..........
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  • Day 19

    Heureka - wir haben jetzt ein Bankkonto

    November 16, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 29 °C

    Heute Nachmittag habe ich zwar, wie das beigefügte Foto dokumentiert, mit Zitronen gehandelt - doch genau genommen sind das ja keine Zitronen, sondern Limetten und die wurden von einem rollenden Pickup herab direkt vor unserem Haus angeboten: zwei Kilo zu 70THB, also rund 1,90€.

    Vormittags hatten wir mit unseren Freunden einen Mietvertrag für das Haus fertig gemacht, das wir im Moment bewohnen. Wir brauchen diesen Vertrag auf jeden Fall für den Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung (Extension of stay, abgekürzt Eos) bei der Immigration hier in Bangkok. Er könnte aber auch als Nachweis einer Adresse in Thailand für die Eröffnung eines Bankkontos wichtig sein, damit waren wir nämlich seit Montag noch nicht weiter gekommen - abgesehen davon, dass ich mich per Mail bei der Bangkok Bank nach den notwendigen Unterlagen zur Kontoeröffnung erkundigt habe,

    Nachdem mir vom Kundencenter sehr ausführlich geantwortet wurde und ich erfuhr, dass wir in jeder Filiale auch englisch sprechende Mitarbeiter antreffen würden, sind wir dann heute gegen 14:30h eine Hochbahnstation Richtung Norden gefahren, wo sich laut Google Maps eine Filiale in ziemlicher Nähe zum Bahnhof befinden soll. So war es auch, auf dem Gelände einer Universität liegt neben Geldautomaten auch eine mit zwei jungen Mitarbeiterinnen besetzte Zweigstelle. Die eine untertrieb ihre Englischkenntnisse in asiatischer Bescheidenheit als "a little", sie wurde zu unserer Ansprechpartnerin. Aber auch die andere war für die folgenden fast drei Stunden (!!!) eigentlich nur mit uns beschäftigt.

    Ihr habt es aus der Überschrift des Footprints schon gesehen: wir haben es geschafft und sind jetzt stolze Besitzer je eines "saving accounts", also das klingt zwar nach Sparbuch, entspricht aber am ehesten unserem Girokonto. Aber was für ein Papierkrieg bis dahin!!! Wir brauchten unsere Reisepässe, die Originalvisa, die deutschen Personalausweise, die deutschen Führerscheine und den Mietvertrag. Alles wurde kopiert, und die Kopien der Pässe, Visa, Ausweise und Führerscheine mussten wir je Kopie einzeln unterschreiben - die reinste Signierstunde. Selbst nach unserer Auslandsreisekrankenversicherung wurde gefragt, Gott sei Dank hatte ich die Mail mit den Vertragsunterlagen im Handy gespeichert.

    Nachdem die Kopien erledigt waren, kamen die Formblätter der Bank auf die Bühne. Gefühlt waren das pro Nase mindestens ein Dutzend Formulare. Selbst unsere deutschen Steuernummern mussten wir angeben. Fotografiert wurden wir auch, wofür auch immer. Nachdem wir alles ausgefüllt hatten, machte sich die Mitarbeiterin ans Einpflegen der Daten ins System.

    Im Endeffekt verließen wir die Filiale mit einerseits einem so genannten bank book, tatsächlich ganz old school so wie unsere Sparbücher früher. Darin wird wohl jeder Umsatz festgehalten, jedenfalls sind die 1.000 Baht pro Person, die wir als erste Einzahlung geleistet haben, schon vermerkt. Daneben haben wir auf den jeweiligen Handys die Bank-App der Bangkok Bank installiert und freigegeben bekommen, so dass wir die Umsätze jetzt quasi in Echtzeit verfolgen können.

    Und schließlich haben wir eine Geldkarte bekommen, die es uns erlaubt, an den Geldautomaten der Bangkok Bank in der Region Bangkok kostenlos Geld abzuheben. Außerhalb der Stadt sind an einem Ort die ersten drei Abhebungen am Automaten kostenfrei - danach kostet uns jede Kontobewegung umgerechnet 27 Eurocent. Das ist schon eine andere Hausnummer, wenn man weiß, dass jede Abhebung an jedem Automaten mit einer deutschen Visa- oder auch Mastercard landesweit durch die jeweils in Anspruch genommene Bank pauschal mit 220THB (ca. 3€) zu Buche schlägt.

    Das, was die Schaltermädels von der Siam Commercial Bank am Montag nicht auf die Reihe brachten, klappt

    Es war ein echtes Abenteuer mit gutem Ausgang. Nun können wir die Konten mit den notwendigen Beträgen bestücken und sind der angestrebten Extension of stay ein gutes Stück näher gekommen. Das haben wir bei einem schönen Essen mit unseren Freunden in deren Lieblingsrestaurant etwa fünf Minuten Fußweg von zu Hause entfernt ein bisschen gefeiert.

    Die ganze in den Bildern festgehaltene dreigängige Herrlichkeit kostete für uns Vier incl. Getränken umgerechnet 53€, ein fürstlicher Preis für hiesige Verhältnisse! Aber erstens waren die Speisen auch sehr schmackhaft und zweitens war es dies uns auch für den Anlaß absolut wert. Heute Nacht werden wir sicher gut und beruhigt schlafen können!
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  • Day 21

    Limettenschlacht

    November 18, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Das hat man nun davon: Wer A sagt und Zitronen/Limetten erhandelt, muß zwangsläufig dann auch B sagen.

    Ich habe heute als Hausmütterleins Liebling ca. 40, 50 Limetten per vorher gründlich gewaschenen Händen (!!) ausgepreßt und dabei etwa 750ml Saft gewonnen. Dieser wird nun von Kernen befreit in der Eiswürfelform im Dreisternefach gefroren und steht dann bereit, wenn man ihn benötigt.

    Wie man bemerkt, trage ich daheim einen Sarong, ein angenehm luftiges Kleidungsstück für beide Geschlechter.

    Als Abrundung der Dekadenz hatte ich mir als musikalische Untermalung der Arbeit das Concierto de Aranjuez und andere Gitarrenstücke von Joaquin Rodrigo angemacht.
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  • Day 23

    Auf in den Norden!

    November 20, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute Vormittag brechen wir für die kommenden 10 Tage nach Chiang Mai im Norden Thailands auf. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist bedeutend kleiner als die Metropole Bangkok. Hat diese rd. 8,3 Mio. Einwohner, zählt Chiang Mai lediglich 127.000; welche Diskrepanz! Die Zentrierung des Landes auf die Hauptstadt ist enorm, noch viel, viel schlimmer als in Frankreich, wo auch alles auf Paris ausgerichtet ist - üblicher Spruch dort: Paris et le désert, Paris und die Wüste. Und auch in der ehemaligen DDR hatte "die Hauptstadt" Berlin in weitaus allem absolute Priorität, was nicht unbedingt zu ihrer Beliebteit beitrug.

    Gestern haben wir bereits unser Marschgepäck gerichtet. Dieses ist angesichts des geringen Kleidungsbedarfs recht übersichtlich. Vieles lassen wir also in Bangkok zurück. Das Taxi ist für 9:30h bestellt. Diesmal geht es wieder vom alten Flughafen Don Mueang ab, der nur 8km von unserer Wohnung entfernt ist, inzwischen vor allem noch als Inlandsflughafen dient und von Billigfliegern bedient wird. Unserer heißt heute Nok Air. Nok heißt in Thai übrigens "der Vogel".

    Am Flughafen fielen, wie bereits schon bei unserer Ankunft im Lande in Suvarnabhumi, autonom fahrende Reinigungsroboter auf. Ulrike hatte bei der Flugbuchung einen Tarif erwischt, der die Nutzung der Lounge von Nok Air mit einschließt, was für die Überbrückung der obligatorischen Wartezeit sehr angenehm ist.

    Ein weiterer Aspekt den es festzuhalten gilt, ist das Bereitstellen von Koffertrolleys an den diversen Flugplätzen hier in Südostasien, sei es in Thailand, in Kambodscha oder auch in Vietnam. Wir haben noch nirgends hierfür das deutsche engstirnige Pfandsystem erlebt. Die Karren stehen kostenlos zur Verfügung - basta! - und werden beobachtbar nirgendwo chaotisch und ungeordnet von den Nutzern hinterlassen.
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  • Day 23

    Im Norden gelandet

    November 20, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 28 °C

    Da sind wir also wieder im relaxten Norden!

    Der Flug war ok, die Maschine relativ alt und abgenutzt, dazu fast vollständig ausgebucht, was insbesondere für Christian mit seiner Länge trotz Gangsitz nicht gerade zur Bequemlichkeit beitrug. Wenn du dann vor dir einen 220kg-Mann im Sitz hast, bist du froh, dass der Flug nur eine gute Stunde dauert.😉

    Im Flughafengebäude empfingen uns im Vorfeld des Lichterfestes Loy Krathong viele schön gestaltete Laternen, die auch im Stadtbild schon zu sehen sind. Das eigentliche Fest findet vom 26. - 28. November statt, es sind also noch ein paar Tage Zeit bis dahin. Aber es ist wie bei uns mit der Vorweihnachtszeit: lieber früher als zu spät mit der Deko beginnen 😉

    Wir sind ja wieder im gleichen Hotel wie beim letzten Mal. Was für eine Freude, als uns die Empfangschefin bei unserer Ankunft sofort erkannte! Wir haben ein sehr schönes Zimmer im 12. Stock bekommen.

    Der Blick geht weit über die Stadt bis zu den benachbarten Bergen. Allerdings sind die momentan leider vom Dunst verhüllt. Unter uns befindet sich gegenüber der benachbarten katholischen Kathedrale (Chiang Mai ist Bischofssitz) der katholische Friedhof. Wegen des hohen Grundwasserspiegels sind die Gräber durchweg oberirdisch gemauert.

    Traditionell ist auch die "Empfangstasche", die das Hotel den ankommenden Gästen schenkt. Sie ist so reich mit Getränken, Keksen, Pralinen und herzhaften Snacks bestückt (fast alles teure Importware wie Evian Wasser oder Bahlsen Kekse), dass wir Mühe haben werden, in den 10 Tagen, die wir hier sind, alles zu konsumieren!

    Irgendwie hat uns der Tag doch geschlaucht, wir waren beide etwas angeschlagen. Christian blieb im Zimmer, ich habe noch eine Runde im Pool gedreht, aber wir haben das Hotel nicht mehr verlassen und sind früh zu Bett gegangen.

    Die Temperaturen sind hier im Moment tagsüber ähnlich wie in Bangkok, aber die Luft ist nicht so durch Schadstoffe belastet. Zudem hat nun die kühlere Jahreszeit richtig begonnen. Das war in den letzten Tagen in Bangkok schon merklich fühlbar. Nachts geht es durchaus in dieser Jahreszeit schon mal unter 20 Grad, da frieren die lieben Thai dann sehr und schützen sich gegen diese gefühlte Kälte mit Mütze, Schal und Handschuhen. Das ist immer ein etwas skurriles Bild: die Farangs in Shorts und T-Shirt und daneben die Thai im Winteroutfit.

    Heute Abend treffen wir uns mit einem Studienkollegen von Christian. Theja Hettiaratchi ist ebenfalls Geologe. Er ist in Sri Lanka geboren, hat in den 1970er Jahren an der FU Berlin Geologie studiert und in Mineralogie promoviert.

    Später war er als Berater des Commonwealth of Nations eine Zeitlang in Afrika und lebt inzwischen seit bestimmt 30 Jahren in Perth in Australien. Christian und er haben über all die Jahre den Kontakt gehalten. Nun haben Theja und seine Frau ohne Absprache mit uns zufällig genau für die Daten eine Reise von Perth nach Chiang Mai gebucht, zu denen wir auch hier sind. Und so gibt es heute Abend ein Wiedersehen nach 40 Jahren. Das muß irgendetwas mit Vorsehung zu tun haben....... Wir sind sehr gespannt auf diese Begegnung!
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  • Day 24

    Eine Exkursion zum Warorot-Markt 1

    November 21, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

    Da ich intelligenterweise zwar meinen Laptop in Bangkok eingepackt, das zugehörige Netzteil jedoch brav dort gelassen habe, war in dieser Richtung heute nach dem Frühstück Handlungsbedarf gegegben. Nach kurzer Recherche fand sich auch ein Ort in der Stadt, wo das Begehrte angeboten wird. Das Netzteil konnte zum halben Preis dessen erstanden werden, was man in Deutschland für Vergleichbares investieren muß.

    Einen Eiskaffee später ließ ich Ulrike allein ihrer Wege zurück ins Hotel ziehen und machte mich zu Fuß zum Warorot-Markt auf. Zunächst lockte mich musikalischer Lärm nach Passieren eines der vielen buddhistischen Tempel vom Wege fort. In der städtischen Sridonchai-Schule wurde einesteils eifrig das Thema der amerikanischen Fernsehserie "Hawaii Five-O" eingeübt, andererseits trommelte man im benachbarten Haus durchaus ekstatisch.

    Auf meinem weiteren Weg passierte ich den Nachtmarkt, den Night-Basar, der im grellen Licht des Tages etwas abgeranzt und schäbig dalag. In der Nachbarschaft waren Gerüstbauer mit Bambusstangen und Gottvertrauen dabei, ein Baugerüst herzurichten. Gut dass dies nicht unsere Berufsgenossenschaft zu sehen bekommt! Da entwickelten die Prüfer wahrscheinlich scharenweise graue Haare vor Entsetzen......

    An der nächsten Straßenecke passiert man den Tempel Wat Upakhut, der einige interessante Motive bietet. Schließlich erreicht man im Chinesenviertel den Warorot-Markt, wo man von Haushaltswaren, jeglicher Bekleidung über Stoffe verschiedenster Art, Musterung und Farbschattierung, getrockneten Fischen, Gewürzen, Krempel jeglicher Form bis zu Blumen alles findet und kaufen kann.

    Endlich erreicht man den alten chinesischen Tempel Pung Tao Gong, eine Symphonie aus Formen und Farben, der zu Ehren der Ahnen errichtet wurde.
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  • Day 24

    Ein Wiedersehen nach vierzig Jahren

    November 21, 2023 in Thailand ⋅ 🌙 25 °C

    Gestern Abend fand hier bei uns im Hotel etwas wahrhaft Historisches statt. Nach nahezu 40 Jahren traf ich meinen alten Kommilitonen Theja Hettiaratchi persönlich wieder. Er und seine Frau hatten exakt, ohne daß wir vorher darüber gesprochen hätten, genau zum Zeitpunkt unseres geplanten Abstechers nach Chiang Mai ebenfalls eine Reise nach hierher gebucht - welcher Zufall!

    Theja, gebürtig in Sri Lanka, war in den 70er Jahren in der Ära Banderanaike, als enge Beziehungen zwischen der DDR und Sri Lanka bestanden, zunächst zum Studium der Bergbauwissenschaft nach Johanngeorgenstadt im Erzgebirge gekommen. Von dort wechselte er Mitte der 70er Jahre zusammen mit seinem Landsmann Mahinda Rupasinghe in den Westteil Berlins, wo er gemeinsam mit diesem das Geologiestudium aufnahm. In dessen Verlauf lernten wir einander kennen. Theja promovierte dann später im Fach Mineralogie bei Professor Willgallis über Edelsteine seiner Heimat. Hierbei entdeckte er ein neues Mineral, das er zu deren Ehren Srilankit benannte.

    Während des Studiums wohnte er zusammen mit seiner Frau Priyanythi im Studentendorf im Zehlendorfer Ortsteil Schlachtensee. Während einer Kartierungsübung im Obergurgl im Kristallingestein des Ötztals, unweit der Stelle, an der später der weltbekannte Ötzi aus der Bronzezeit vom Gletscher freigelassen wurde, haben wir damals gearbeitet. Und zu diesem Zeitpunkt kam seine Frau in Berlin mit ihrem gemeinsamen Sohn Mahesh, ihrem ersten Kind, nieder. Das wurde natürlich damals von uns in Obergurgl ausgiebig gefeiert!

    Nach 15 Jahren in Deutschland, kehrte das Paar mit seinem Sohn zunächst nach Sri Lanka zurück. Doch dort gelang Theja kein adäquater beruflicher Einstieg, so daß alle nach wenigen Jahren nach Australien zogen, wo sie seit dieser Zeit leben. Zwischenzeitig war er dann einige Jahre als gut dotierter Fachberater im Auftrage der UN in Ghana tätig, wo es der Familie jedoch auf Dauer nicht gefiel. Sie kehrten wieder nach Australien zurück. Es erwies sich, daß er dort für eine einschlägige Tätigkeit auf dem Gebiet der Geowissenschaften weit überqualifiziert war. Ein Zufall kam ihm zu Hilfe - und er wandte sich einem völlig anderen Gebiet zu: der vedischen Astrologie. Wer sich hierfür interessiert und Neigung verspürt, findet im Internet unter diesem Stichwort weitere Informationen.

    Er baute sich dabei einen festen Kundenstamm vor allem in Asien (Singapur, Hongkong, Japan, Korea) auf und kann davon wohl recht gut leben.

    Es wurde jedenfalls ein fideler Abend. Wir schwelgten in alten Zeiten und den damit verknüpften Erinnerungen.
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