• Leon Hübner
Aug 2024 – Apr 2025

Westafrika Radtour

A 230-day adventure by Leon Read more
  • La Linea

    October 24, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute gibt es nicht allzu viel zu erzählen: es ging weiter an der Küste entlang von einem Touristenort zum anderen. Mal schön an der Strandpromenade, oft aber auch auf der Autobahn. Denn das ist hier auch für Fahrräder erlaubt, da es teils gar keine andere Straße zwischen den Orten gibt. Am Anfang war es sehr unangenehm auf dem engen Seiten Streifen gequetscht zu fahren, während ständig Autos und LKWs an einem vorbei rasen. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, besonders als auch mal andere Radler entgegen kamen.
    Viel zu sehen gab es in den Orten nicht und so hatte ich genug Zeit meine Fährfahrt und eine erste Unterkunft in Tangier zu buchen.
    Zum Schluss musste ich über einen Berg und war am Gipfel überrascht von dem tollen Ausblick auf Gibraltar. Ich bin schon gespannt, wie es morgen von Nahem aussieht...
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  • Gibraltar

    October 25, 2024 in Gibraltar ⋅ ☁️ 18 °C

    Gemeinsam mit hunderten anderen Einreisenden, von Fußgängern, über Mopeds zu Autos ging es heute nach Gibraltar. Die Fahrt über den Flughafen hin zur Stadt Gibraltar ist in der Tat witzig. Und auch die Stadt ist gewissermaßen lustig: einerseits spanisch wirkende Gebäude und auch viele Spanier, andererseits britische Infrastruktur, von den Telefonzellen bis zu den Ampeln und natürlich viele Briten - eine seltsame Mischung.
    Da ich mein Fahrrad nicht zurück lassen wollte, fuhr ich als erstes auf den Felsen von Gibraltar. Die Auffahrt war sehr schwer, die Straßen anfangs sehr steil und es kostete eine Menge Schweiß. Einige Leuten - die hier generell sehr freundlich und gesprächig waren - erklärten mich schon für verrückt. Doch ich machte viele Pausen, denn es gab eine Menge Sehenswürdigkeiten und auch die Affen zu beobachten war immer wieder einen Stopp wert.
    Nach dem Besuch des Felsens drängte schon die Zeit und ich verließ Gibraltar wieder, um nach Tarifa zu fahren.
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  • Tarifa

    October 25, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Auf den letzten km zeigte sich Spanien nochmal von seiner schönsten Seite. Plötzlich tauchte die EuroVeloRoute 8 top ausgebaut wieder auf und es ging durch durch sehr grüne, hügelige Landschaften.
    Dann musste ich noch über einen Berg, um nach Tarifa zu kommen. Von dort aus konnte ich Afrika schon sehen!
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  • Überfahrt nach Afrika

    Oct 26–27, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 19 °C

    Endlich bin ich in Afrika! 🥳🎉
    Die kleine Stadt Tarifa habe ich mir heute Morgen kurz angesehen, dabei auch eine Festung. Doch eigentlich wartete ich nur vorfreudig auf die Überfahrt.
    So war ich auch etwas zu früh im Hafen und musste etwas zwischen den marrokanischen SUVs warten, bevor die Fähre kam. Doch die anderen Fahrgäste waren sehr gesprächig und es kamen auch noch drei andere Radler, einer auch aus Deutschland. So verging die Zeit sehr schnell...
    An Bord hieß es dann Einreiseantrag ausfüllen und in einer langen Schlange anstellen. Blöderweise machte ich das in der Reihenfolge, und nicht wie manch andere, die sich erst anstellen und währenddessen ausfüllten. Die letzten 15 Minuten der einstündigen Fahrt konnte ich dann aber doch noch raus aufs Sonnendeck und die Aussicht genießen.
    Angekommen ging es erstmal zum Hostel, doch das ist leichter gesagt als getan. Die Medina, also die Altstadt in der das Hostel liegt ist mit ihren engen, verwinkelten Gassen und zahllosen Ständen ein einziges Labyrinth, in dem auch das GPS kaum funktioniert. Zum Glück sind die Leute äußerst freundlich und beschreiben den Weg.
    Nachdem ich das Fahrrad sicher abgestellt habe, gehe ich gleich nochmal durch die Stadt und bewundere die exotischen Gewürze, farbigen Teppiche und vieles mehr - gleichzeitig geht es vorbei an einigen Bettlern und ein Mann erzählt mir von den Drogenproblemen und generell der hohen Armut im Land.
    Als es anfängt zu regnen, und plötzlich überall Regenschirme verkauft werden, flüchte ich ins Hostel, wobei ich den Weg wieder nicht alleine finde 😅.
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  • Tangier

    October 27, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute ging der Tag ganz entspannt los - mit einem Frühstück auf der Dachterrasse des Hostels. Es gab Fladenbrot mit Honig und Käse, natürlich mit Minztee.
    Danach plante ich erstmal meine weitere Route, bevor es wieder durch die Medina in Richtung Kasbah ging. Das ist angeblich die Sehenswürdigkeit Tangiers, doch im Grunde besteht sie nur aus einigen Mauern und einem nicht besonders auffälligen Palast mit einigen Museen.
    Danach wollte ich meinen Proviant besorgen, und weil ich ihn so essen wollte wie die Einheimischen, ließ ich mich auf die Hilfe eines Mannes ein. Nachdem ich ihm klar gemacht hatte, daß ich nicht in einem Restaurant essen wollte, führte er mich schnell zu einem Bekannten, der mir Cous cous verkaufte und dann zu einem Gewürzhändler. Wegen der anderen Währung, viel mir zu spät auf, dass ich mit 15 € für einen Kilo Cous cous ganz schön abgezogen wurde. Doch das wird mir nicht noch einmal passieren!
    Den Nachmittag verbrachte ich mit anderen Hostelgästen bei Minztee wieder auf der Dachterrasse, denn allzu viel hat Tangier auch nicht zu bieten.
    Von daher freue ich mich schon, morgen Richtung Chefchaouen weiter zu fahren...
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  • Tetouan

    October 28, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute verließ ich Tanger, und das ging schneller und besser als bei manch einer europäischen Stadt. Überhaupt ist der Verkehr gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte: die Straßen sind breit genug, die Autos fahren rücksichtsvoll. Nur bei einem 4 spurigen Kreisverkehr muss man natürlich ein bisschen gucken...
    Als erstes ging es über sehr steile Hügel, gemeinsam mit einem einheimischen Jungen. Auf die Frage wo er hinfahre antwortete er zwar nur mit ja, aber ein Stück fuhren wir den gleichen Weg.
    Dann ging es über eine abgelegene Straße wieder sehr steil auf einen Berg, immer vorbei an Ziegen, Eseln und arbeitenden Bauern. Als Radfahrer bin ich in der Gegend auf jeden Fall eine Ausnahme, und die meisten grüßten freudig und zeigten Daumen nach oben. Die Felder werden hier noch per Hand oder mit Eseln gepflügt. Letztere tragen auch oft Stöcke oder Wasser, wobei nicht selten auch Frauen genauso viel tragen wie die Esel.
    Später ging es über eine recht viel befahrene Bundesstraße, und es wurde schon etwas ermüdend. Doch dann waren plötzlich Kinder am Straßenrand, die die Früchte des Erdbeerbaums verkauften und mit mir Wettrennen machten...
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  • Chefchaouen

    October 29, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute ging es über einen steilen Berg nach Chefchaouen, der berühmten blauen Stadt. Die Gassen der Medina sahen in der Tat recht amüsant aus.
    Danach weiter, vorbei ein Pinienwäldern und einem Honigverkaufsstand. Dort konnte ich gleich mal alle Sorten der Region kosten, vom Erdbeerbaumhonig bis hin zu Klettehonig.
    Nach einem kurzen Stück bergab geht es dann sehr lange bergauf. Auf einmal höre ich deutsches Radio - es kommt von Anass, der gerade Oliven erntet. Ich frage ihn warum er denn deutsches Radio hört und er erklärt mir, dass er so deutsch lernt. Er zeigt mir, wie Oliven geerntet werden und lädt mich zum Mittag ein. Es gibt Tanjes, ein typisch marokkanisches Gericht aus Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Fleisch und Auberginen. Es war sehr toll, zu lernen, wie man es zubereitet und natürlich es zu essen. Außerdem gab Anass mir eine Menge Obst als Proviant mit. Thank you very much!
    Frisch gestärkt fuhr ich dann teils mit enormen Anstiegen über eine lange Bergkette. Irgendwann kam ich dann auf eine ganz schlimme Piste: erst riesige Steine auf dem Weg, dann riesige Pfützen und irgendwann lose Erde, weil dort noch Bagger arbeiteten. Ich musste viel schieben und die Einheimischen waren zu Fuß schneller als ich. Irgendwann war ich kurz vor der Erschöpfung, das Fahrrad viel mir sogar einmal um. Ich verfluchte diese Piste und vor allem den Mann, der mir zuvor gesagt hatte die Straße sei gut. Doch dann kamen ein paar Einheimische und halfen mir, indem sie von hinten schoben. Schließlich kamen wir wieder auf befahrbare Strecke und ich fuhr noch ein Stück, bevor ich mein Zelt aufschlug und mich darin vor dem beginnenden Regen versteckte.
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  • Zoumi

    October 30, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 16 °C

    Diese Nacht schauerte es extrem viel und kräftig, sodass ich immer wieder aufwachte. Morgens dachte ich der Regen sei vorbei und fing an das Zelt und meine Liege abzubauen, da kam auch schon der nächste Schauer.
    Ich fuhr dann weiter über die schlimme Piste von gestern, doch es waren nur noch wenige km und ich war sehr froh endlich wieder Asphalt zu sehen.
    Auf dem fuhr ich aber nur kurz, denn dann traf ich Mustapha, der mich zu seinem Haus einlud, um meine Sachen zu trocknen und abzuwarten, bis der Regen vorbei ist. Egal, ob es ein, zwei oder drei Tage dauern sollte!
    Dankend nahm ich das Angebot an, bekam trockene Kleider und sogar ein Frühstück, Mittag und Abendessen. Zwischendurch führte Mustapha mich durch den Garten seiner Farm und wir machten wir eine kleine Wanderung. Dabei kamen wir auch an einer Olivenpresserei vorbei, zu der die ganzen Bauern ihre Oliven bringen.
    Durch den Aufenthalt konnte ich noch bessere Einblicke in das Leben hier gewinnen. Die Olive ist als Öl und eingelegt gemeinsam mit Brot das Grundnahrungsmittel. Zum Mittag gab es auch Tanje, und abends Harira, eine Suppe mit Kichererbsen. Sukran Mustapha!
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  • Karia Ba Mohamed

    October 31, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 15 °C

    Nach einem gemeinsamen Frühstück und mit getrockneten Sachen verließ ich Mustapha heute wieder bei strahlendem Sonnenschein.
    Diesmal blieb ich die ganze Zeit auf Asphalt und fuhr bergauf, bergab in Richtung Fès. Erst gab es noch viele Berge mit Olivenbäumen, später eher Hügel mit Äckern. Besonders auf kleinen Straßen liefen mir oft aggressive Hunde bellend hinterher und ich war jedesmal froh, wenn sie wieder zurück zum Haus liefen, ohne mir in die Beine zu beißen. Doch dafür grüßten die Leute nach wie vor freudig, ich unterhielt mich oft kurz und ein paar wollten sogar Selfies machen. Ein Herr füllte mein Wasser auf und gab mir ein Brot als Proviant mit.
    Zum Schluss musste ich noch ein ganzes Stück bergauf, doch dafür kann ich morgen die wenigen km bis Fès rollen. Dort habe ich einen Tag eingeplant, um die angeblich sehr eindrucksvolle Stadt zu sehen...
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  • Fès

    November 1, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute rollte ich die letzten Kilometer in die Königsstadt Fès. Dort stellte ich als Erstes mein Fahrrad im Hostel ab und begann dann zu Fuß das weltweit größte Labyrinth zu erkunden - zumindest wird so nicht zu Unrecht die Medina von Fès genannt, die die größte Nordafrikas ist.
    Berühmt ist die Stadt für die Ledergerbereien, die heute immer noch ähnlich wie vor einigen hundert Jahren arbeiten. Die kann man auch gar nicht verpassen, denn ständig bietet irgendjemand einem an, einen dahin zu führen. Ansonsten gibt es viele bedeutende Moscheen und den Königspalast - beides kann man aber nur von außen ansehen.
    Doch allein auf den Souks gibt es schon genug zu sehen - es werden noch mehr Waren angeboten, als in Tangier. Und auch wenn viele Geschäfte am Freitag geschlossen haben, ist nicht gerade wenig los.
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  • Ifrane

    November 2, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 11 °C

    Heute verließ ich Fès wieder in Richtung Ifrane, laut einem Einheimischen die schönste Stadt Marokkos. Ging es zunächst noch über flache Straßen, so nahm die Steigung später deutlich zu. In Kombination mit der warmen Sonne kostete mich der Aufstieg auf den mittleren Atlas eine ganze Menge Schweiß.
    Doch die Anstrengung war schnell vergessen, denn die Landschaft war sehr interessant und abwechslungsreich. Erst wurden noch Unmengen an Äpfeln von den umliegenden Plantagen am Straßenrand verkauft, dann folgten Eichenwälder und bald war ich auch schon in Ifrane. Dort war es echt skurril - überall wuchsen Laubbäume, selbst Kastanien und die Häuser sahen aus wie in der Schweiz. Sie sind wohl noch eine Hinterlassenschaft aus der Kolonialzeit. Ich hatte das Gefühl wieder in Europa zu sein, denn auch die Geschäfte sahen kaum aus, wie sonst in Marokko.
    Danach ging bei leichtem Nieselregen in den Nationalpark Ifrane durch Wälder der Zeder, einem Nadelbaum. Auf dem Weg waren wieder ein paar Berberaffen, die hier natürlich vorkommen, aber durch Fütterungen auch schon an Menschen gewöhnt sind. Als meine Beine nach den Bergen nicht mehr konnten, schlug ich mein Nachtlager neben dem Zederwald auf.
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  • Khénifra

    November 3, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 19 °C

    Da mein Feuer natürlich schon erloschen war, packte ich heute Morgen bei ganz schöner Kälte das Zelt ein, frühstückte und fuhr schnell los. Es ging noch ein Stück durch Zedernwälder, in denen auch zwei Camper standen. Zum Glück ging es erst etwas bergauf, und mir wurde schnell warm.
    Vorbei an ein paar Affen ging es dann durch das Städtchen Azrou wieder bergab. Hier begegnete ich einer Gruppe von marokkanischen Radlern mit top Fahrrädern und Klamotten, die am Sonntag eine kleine Tour machten und mich gleich zu meiner Route berieten.
    Ansonsten gab es heute nichts Spektakuläres, erst war die Landschaft schon etwas langweilig, doch als rote Felsen und einige Büsche auftauchten machte es wieder mehr Spaß zu fahren. In Khénifra besuchte ich den Markt, um meine Essensvorräte aufzustocken.
    Als die Sonne am Untergehen war, stoppte ich zwischen Olivenbäumen und baute mein Zelt auf. Als ich Essen kochte, kam plötzlich ein Mann aus dem Dunkeln. Ich dachte schon ich wäre auf seinem Grundstück und er wolle mich vertreiben, doch stattdessen fragte er, ob ich etwas bräuchte und bot mir sogar an, in seinem Haus zu schlafen.
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  • Beni Mellal

    November 4, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 22 °C

    Weil es viel bergab und etwas weniger bergauf ging, kam ich heute sehr schnell voran. Es war erst 11 Uhr und ich hatte schon ein Drittel der Tagesetappe geschafft, als plötzlich mein Hinterrad zu schlingern anfing. Der erste Platten! Doch nach so viel km kann ich mich kaum beschweren.
    Als ich grade mit Flicken anfangen wollte, kamen zwei Radreisende aus der Schweiz vorbei, die auch in den Senegal wollen. Wir unterhielten uns kurz und dann flickte ich fertig. Als der Reifen wieder prall aufgepumpt war, kamen noch drei Radreisende vorbei - Cyprian und Jannick aus Deutschland, die bis nach Südafrika fahren wollen, und Christele aus Frankreich. Da wir das selbe Ziel hatten, fuhren wir gemeinsam in Richtung Beni Mellal.
    In einem kleinen Ort kauften wir Essen ein. Ein Einheimischer grüßte uns und versuchte uns unnachgiebig zum Essen in ein Imbiss, oder dann zum Obststand zu bringen. Als wir dankend ablehnten, kaufte er irgendwann selbst Obst ein und drückte mir dann als Geschenk einen Beutel mit bestimmt 30 Bananen in die Hand! Alleine hätte ich sie gar nicht weg bekommen.
    Schließlich kamen wir in Beni Mellal an und ich fuhr noch zu einer Burg auf einem Berg nahe der Stadt, um die Aussicht zu genießen. Danach verließen wir die Stadt wieder und stellten die Zelte schließlich inmitten von Olivenbäumen auf.
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  • Ouzoud

    November 5, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 25 °C

    Weil Cyprian und ich heute morgen schneller los wollten als die anderen beiden, begannen wir zu zweit den Aufstieg auf den ersten von zwei Pässen, die auf dem Weg zu den berühmten Ouzoudfällen liegen.
    Angesichts der Anstiege mit teils 14 % und der zunehmend stärker werdenden Sonne war das eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Doch die Landschaft drum herum war einfach toll. Cyprian hatte irgendwann Probleme in den 1. Gang zu schalten und dann sprang die Kette ganz ab, sie war zudem kurz vor dem Reißen. Also legten wir unverhofft eine Pause ein, tauschten die Kette und stellten die Schaltung ein.
    Danach konnte es weiter gehen, bis zum Ende des Passes zu einer spektakulärer Aussicht. Von dort sah man sogar den Hohen Atlas - mit schneebedeckten Gipfeln! Da ich in ein paar Tagen dort rüber will, bereitete mir der Anblick schon etwas Sorgen. Doch ein Einheimischer mit einem mobilen Kaffeeverkauf, von dem wir kleines Gebäck als Snack kauften, versicherte mir die Straßen seien gut geräumt.
    Nach dem Aufstieg konnten wir endlich auch eine Talfahrt genießen, die mit oft 60 km/h aber viel zu schnell vorbei war. Direkt neben einer eindrucksvollen Schlucht mussten wir uns einen zweiten, etwas kleineren Pass nach oben kämpfen, um schließlich bis zu den Ouzoudfällen zu kommen.
    Als ich meine Marokkoroute geplant hatte, dachte ich noch: da werde ich baden gehen. Angesichts des braunen Wassers hatte ich die Idee schon längst vergessen. Doch als Cyprian tatsächlich rein ging, überzeugte er damit auch mich, mir diese wohltuende Erfrischung nicht entgehen zu lassen...
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  • Ras El Ain

    November 6, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 26 °C

    Weil Cyprian und die anderen einen Tag Pause bei den Ouzoudfällen einlegen, fuhr ich heute allein weiter. Zuerst ging es über einen kleinen Pass, der aber schnell geschafft war. Danach blieb die Strecke zwar etwas hügelig, doch es ging mehr bergab als bergauf.
    In Tanant war zufällig ein riesiger Souk, der vermutlich nur einmal die Woche stattfindet. Es wurde wirklich alles verkauft, auch Hühner und Möbel.
    Das Wetter war übrigens sehr sommerlich: keine Wolke weit und breit, dafür strahlende Sonne und 33 Grad. Als es mir zu warm wurde, machte ich Mittagspause unter den Schatten von Kiefern. Da kam ein Mopedfahrer mit einem Sack von Granatäpfeln vorbei. Irgendwie öffnete sich der Sack und zahllose Granatäpfel fielen auf die Straße. Bevor sie zu Saft gepresst wurden, half ich schnell sie einzusammeln, doch der Junge wollte sie nicht nehmen, sondern bestand darauf, dass ich einige als Geschenk behielt. Da meine Taschen schon voll waren, wurde die Pause länger als gedacht...
    Bald endeten die Hügel und ich kam in eine flache Ebene. Ich fuhr und fuhr noch bis in die Dunkelheit, denn da war die Temperatur sehr angenehm. Irgendwann wollte ich mein Zelt unweit der Straße aufschlagen, doch ein Mann zeigt mir einen besseren Ort: ein verlassenes Haus. Er brachte mir dann sogar noch einen Obstteller.
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  • Marrakech

    Nov 7–9, 2024 in Morocco ⋅ ⛅ 30 °C

    Die Schraube meines Ständers hatte sich vor einigen Tagen selbst gelockert und da ich sie nicht ohne Aufwand fest ziehen kann, hatte ich den Ständer wieder demontiert. Daher war ich froh als ich heute morgen eine kostenlose, leichte Lösung in dem Haus fand, mit dem das Fahrrad perfekt steht.
    Nachdem ich meinen neuen Ständer verstaut hatte, ging es die letzten 50 Kilometer auf flacher Strecke nach Marrakech. Dort angekommen stellte ich mein Fahrrad im Hostel ab, das diesmal mit GPS leicht zu finden war.
    Danach machte ich mich erstmal auf, die Medina zu erkunden, doch im Grunde sind die meisten Waren und Stände sehr ähnlich zu denen in Fès oder Tangier.
    Das Highlight der Stadt ist eher der Place Djemaa el-Fna. Am Tage waren dort vor allem Obststände, aber auch ein Mann mit einer Klapperschlange. Wirklich beeindruckend war der Platz erst, als ich nach 22 Uhr dort war. Zum Verkauf angebotene Laternen, fliegendes Spielzeug und die Stände erhellten die Umgebung, während etliche Musikgruppen mit Trommeln, Schellen, Geigen und Gesang für musikalische Begleitung sorgten. Zudem gab es kleine Spielchen. Zum einen ein Flaschenangeln, bei dem man eine Angel mit einem Styroporring in die Hand gedrückt bekam und mit diesem eine Flasche "fangen" sollte. Man konnte es 10 Minuten versuchen, oder auch bis morgen bleiben. Leicht war es jedenfalls nicht, doch nach einer halben Stunde Versuchen und Abschauen bei den Profis schaffte ich es irgendwann. Zum anderen gab es eine Art Glücksspiel mit Münzenwerfen. Doch ich glaube ganz fair war es nicht, denn es dauerte nicht lange und meine 10 Münzen waren weg...
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  • Marrakech Besichtigung

    November 8, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 31 °C

    Nach dem Frühstück im Hostel machte ich mich heute auf den Weg, um mir die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Marrakech anzusehen.
    Als erstes ging es zur großen Mosquée de la Koutoubia, die ich gestern schon im Dunkeln gesehen hatte. Von dort dann weiter zu den Saadier Gräbern. Dort wurden insgesamt sieben Sultane und 62 Familienmitglieder teils in Mausoleen, teils einfach im Garten beigesetzt. Für zehn Euro Eintritt gab es zwar nicht all zu viel zu sehen, doch zumindest der zentrale Saal der zwölf Säulen war durchaus imposant.
    Danach stand noch der Palais Bahia auf dem Programm, ein großer Palast, der Ende des 19. Jh. von einem Großwesir erbaut wurde. Insgesamt erstreckt sich der Palast auf eine Fläche von 8 Hektar, davon sind 3 Hektar Gebäude und der Rest Gärten. Auch wenn man nur einen Teil davon besichtigen kann, gab es genug zu sehen.
    Das Mittag aß ich schließlich auf der Dachterrasse des Hostels und weil ich ohnehin das meiste von Marrakech gesehen hatte, verbrachte ich den Nachmittag mit Wäsche waschen, Routenplanung und anderen Vorbereitungen. Am Abend ging es dann nochmal durch die Gassen der Medina, um genug Proviant zu kaufen. Nun ist alles gepackt, damit ich morgen früh aufbrechen und mit der Überquerung des Hohen Atlas beginnen kann...
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  • Tizi n'Tichka

    November 9, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 18 °C

    Auf dem selben Weg, wie ich vor zwei Tagen nach Marrakech rein gefahren bin, ging es heute wieder hinaus und dann Richtung Atlas, den ich über den Pass Tizi n'Tichka überqueren will.
    Erst war die Strecke daher noch etwas langweilig, doch nach den ersten 40 km im Flachen wurde sie mit jedem Höhenmeter schöner.
    Der Aufstieg war bisher gar nicht so schlimm wie erwartet, denn er ist zwar mit ca. 70 km sehr lang, aber die Anstiege sind meist moderat und zwischendrin wird es immer wieder mal flach oder geht bergab.
    Auf dem Weg gab es einige Kinder, die mit mir im Vorbeifahren abklatschen und nachmittags kam mir Vincent aus Belgien entgegen, der quasi genau daher geradelt kam, wo ich hin wollte, und nun nach Marrakech fuhr.
    Damit ich nicht ganz so weit oben schlafen muss, hielt ich 20 km vor dem eigentlichen Pass Tizi n'Tichka und baute mein Zelt auf. Von den insgesamt 2300 Höhenmetern von Marrakech bis zum Pass hatte ich immerhin schon 1700 hinter mir. Auf einmal kam eine riesige Herde von Ziegen an mir vorbei und mit ihnen auch ein älterer Ziegenhirte. Er war vermutlich stumm und gestikulierte mir, ich solle lieber ein Stück weiter unten schlafen. Doch da ich den steilen Abstieg darunter zwar heute runter, aber morgen nicht wieder hoch schaffen würde, blieb ich wo ich war und schaute nur zu, wie der Mann weiter seine Ziegen trieb und dabei trotz seines Alters schneller als sie über die Felsen sprang.
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  • Aït Ben Haddou

    November 10, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 21 °C

    Die letzten Kilometer bis zum höchsten Punkt des Passes waren heute schnell geschafft, auch wenn es fast immer konstant bergauf ging. Ganz oben waren zwei Radler aus London, die für ein paar Tage durch Marokko fuhren und ein Foto von mir machten. Sie waren aber bei Weitem nicht die Einzigen die ich heute traf. Die Route scheint sehr beliebt zu sein, denn insgesamt kamen mir noch sechs weitere Radler entgegen.
    Nach dem Aufstieg ging es erstmal bergab, doch bei Weitem nicht so lange wie ich mir erhofft hatte. Entlang am Rand eines Tals, das ein kleiner Fluss gegraben hatte, ging es im ständigen Wechsel teils steil bergauf und - ab. Trotzdem - oder gerade deshalb machte es aber sehr viel Spaß dort zu fahren. Es war auch sehr beeindruckend, dass links und rechts des Tals alles nur von Geröll und Felsen bedeckt war, während unten im Tal, neben dem Fluss Pappeln, Palmen und vieles mehr wuchsen.
    Bald kam ich in der Festungsstadt Aït Ben Haddou an, die einigen bekannt vorkommen müsste. Sie war nämlich Drehort für Prinz of Persia, Gladiator und Game of Thrones. Und das nicht ohne Grund, mit den alten Lehmhäusern, die sich direkt an den Berg schmiegen, hat das Dorf eine tolle Atmosphäre. Und da ich am Abend kam, waren auch schon nicht mehr so viele Touristen da, sodass ich in Ruhe durch die Gassen bis auf den Berggipfel schlendern und von dort die Aussicht genießen konnte.
    Obwohl etwas störte doch: Der Wind wehte ganz schön kräftig und mit dem Sand in den Augen, hatte man das Gefühl, in der Wüste angekommen zu sein. Als ich dann nach einigen km Halt machen wollte, war ich froh über meinen Bambusstock, denn zum Anlehnen gibt's hier weit und breit nichts.
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  • Ouarzazate

    November 11, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 19 °C

    Schon nach ein paar Kilometern kam ich heute im Atlas Film Studio an. Hier wurden unzählige Filme gedreht, die irgendwie in der Wüste spielen. In einer Führung konnte ich mir die verschiedenen Sets ansehen, die oft auch für mehrere Filme verwendet wurden. Auch wenn alles täuschend echt aussah, betonte der Guide immer wieder, dass alles nur aus Gips und Plastik besteht - all fake. Trotzdem war es witzig von einer Welt in die nächste zu springen und vielleicht erkennt man ja bei einem Film eines der Sets wieder. Gladiator 2 wurde hier z. B. auch vor Kurzem gedreht und kommt erst noch raus.
    Danach ging es noch die paar Kilometer bis nach Ouarzazate, dass neben den Filmdrehorten auch eine große Kasbah zu bieten hat. Von außen war sie auch beeindruckend, doch von innen sah man nur leere Gemäuer.
    Als ich dann neue Essensvorräte kaufte, sprach mich Mohamed an und bot mir an, seine Felder zu zeigen. Das Angebot nahm ich gerne an und so führte er mich durch die grüne Landschaft neben dem Fluss und er erklärte mir was man hier wie anbaut. Vor allem sind das Dattelpalmen, Feigen-, Oliven- und Granatäpfelbäume an Obst. Daneben Gras für die Schafe auf den Feldern, im Wechsel mit Mais im Sommer und Gemüse im Winter. Alles muss natürlich bewässert werden und hängt daher vom Wasser des Flusses ab.
    Nach einem Mittag, zu dem Mohamed mich auch einlud, fuhr ich weiter Richtung Zagora. Nach dem Hohen Atlas kam jetzt noch der Antiatlas als zweite, etwas kleinere Gebirgskette auf mich zu. Hier ging es oft schon etwas steiler zu und ich kam ganz schön ins Schwitzen, doch einige Datteln verschlingend schaffte ich es schließlich. Damit sollte ich für lange Zeit keine Gebirge, sondern nur noch flache Gebiete vor mir haben.
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  • Zagora

    November 12, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 21 °C

    Heute rollte ich noch ein Stück in das Tal des Flusses Draa hinein. Dort besuchte ich dann als Erstes im Dorf Tamnougalt die Kasbah. In dieser Festung leben heute immer noch zwanzig Familien. Entsprechend kann man nicht in die Wohnungen hinein, sondern sich nur das Treppenhaus und die Dachterrasse ansehen. Hätte ich das gewusst, hätte ich mir die 5 € Eintritt gespart. Doch zumindest zur Ksar über dem Dorf zu fahren, lohnte sich allein für die Aussicht.
    Danach ging es vorbei an vielen Dattelpalmen auf der einen, und schroffen Bergen auf der anderen Seite Richtung Zagora. Auf dem Weg kam ich mit Hicham ins Gespräch, der gerade mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause fuhr. Er lud mich zum Mittag zu seiner Familie ein - es gab leckere Tangine. Danach machten wir einen Spaziergang durch die Palmen und schließlich wollte er mich kaum noch gehen lassen, sondern meinte, ich solle lieber die Nacht noch bleiben und erst am Morgen weiterfahren.
    Doch ich musste weiter nach
    Zagora, denn über eine WhatsApp-Gruppe für Radler in Westafrika hatte ich die Möglichkeit, kostenlos ein Zimmer für eine Übernachtung zu bekommen. Der Gastgeber selbst war zwar nicht in der Stadt, aber ein Freund sammelte mich ein, als ich angekommen war und wir radelten gemeinsam durch Zagora, das auch als Tor zur Wüste bezeichnet wird und deutlich größer war als ich erwartet hatte - mit unzähligen Restaurants und Läden. Ein bisschen Sightseeing war auch mit drin, bevor er mich zu dem etwas außerhalb der Stadt liegenden Haus brachte, in dem ich die Nacht verbringen kann.
    Morgen geht es dann richtig in die Wüste zu einer Oase, wo ich mal wieder eine längere Pause einlegen werde...
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  • Tagounite

    Nov 13–20, 2024 in Morocco ⋅ 🌬 26 °C

    Heute sollte es noch die letzten 70 km bis nach Tagounite weitergehen. So verließ ich das tolle Haus wieder und fuhr richtig durch die Sahara. Am Anfang sah ich bereits eine Bergkette, die hinter einer flachen Ebene mit Steinen und einigen Sanddünen lag. Ich fuhr und fuhr, aber hatte kaum das Gefühl ihr näher zu kommen. Erst nach 40 km eintöniger Fahrt erreichte ich sie. Derweil hatte der Wind aber schon kräftig zugenommen und die nächsten 30 km wurden mit starken Böen im Gesicht, dazu eine Menge Sand, ziemlich qualvoll. Die meiste Zeit konnte ich mit gerade einmal 9 km/h fahren!
    Die Straße war anfangs übrigens gänzlich leer, später kamen gelegentlich ein paar Geländewagen auf dem Weg zu den Dünen vorbei und dann auch paar Einheimische.
    Irgendwann kam ich dann auch dort an, wo ich eine Woche Pause eingeplant habe. Ähnlich wie in den Alpen kann ich hier gegen etwas Arbeit essen und schlafen. Diesmal wird wohl an einem Haus aus Lehm gebaut und man kümmert sich um die Palmen der Oase. Erstaunlicherweise bin ich nicht der Einzige, sondern es gibt 12 weitere Volunteer und somit viel Möglichkeiten zum Unterhalten. Auch bin ich so gekommen, dass am nächsten Tag Souk und damit Ausschlafen angesagt ist.
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  • Die Hauptstraße in Tagounite
    Was für ein schöner Sonnenuntergang am DonnerstagabendPalmen sind ideal zum Feuer machen geeignetEin Graben für eine neue MauerDas ist die alte Mauer, die abgerissen wirdNeue Lehmziegel, die gerade trocknenWarum bin ich nicht umgedreht, als der Asphalt aufgehört hat?Eine Moschee in Zagora

    Wieder Zagora

    November 16, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 21 °C

    Die letzten zwei Tage machte ich Pause in dem Volunteer-Projekt in Tagounite.
    Am Donnerstag konnte ich wirklich lange ausschlafen, bevor es am Nachmittag kurz auf den Souk ging. Der war aber deutlich kleiner als manch andere und daher nichts Besonderes. Danach liefen wir zum Mittagessen irgendwo in die Wüste, spielten Karten und machten ein Feuer.
    Am Freitag war dann Arbeit angesagt. Die Lehmgebäude des Projekts, die für Ziegen und Hühner gedacht waren, wurden durch den starken Regen der letzten Wochen hier weitestgehend zerstört. Daher sollen nun die verbliebenen Mauern abgerissen, mit Spitzhacken und Schaufeln ein Graben für eine neue Mauer gegraben und neue Lehmziegel produziert werden. Nach 2 h war es aber schon Zeit fürs Mittag. Abends gab es dann noch - wie am Freitag in Marokko Tradition - Couscous.
    Heute habe ich das Projekt aber wieder früher als geplant verlassen, denn mit der Beschreibung im Internet hat es nichts zu tun. Zum einen hieß es nach der ersten Nacht plötzlich, dass ich jeden Tag 5 € zahlen müsse - was dem Prinzip von Essen und Bett für Arbeit ein bisschen widerspricht. Zum anderen arbeitet man nicht an den Palmen oder Pflanzen überhaupt, sondern kloppt nur auf die Erde ein - zum Lernen gibt's somit nichts. Außerdem ist alles sehr träge und langweilig.
    Ich fahre daher lieber wieder zurück zu Hassin, der mich zum Mittag eingeladen hatte und helfe seiner Familie bei der Arbeit in den Feldern und an den Palmen.
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  • Tinzouline

    November 18, 2024 in Morocco ⋅ ☁️ 23 °C

    Am Sonntag kam ich bei Hicham und seiner Familie an. Sie waren gerade dabei einen neuen Fußboden zu bauen - da half ich natürlich gerne mit, auch wenn die Arbeit ganz ohne Maschinen einiges an Kraft erforderte.
    Danach war für alle eine Dusche nötig, es gab Tee und schließlich Essen. Hier habe ich nochmal gelernt: Marrokaner essen sehr viel und oft, teils fünf Mahlzeiten am Tag!
    Am Montag zeigten Hicham und sein Bruder Abedin mir verschiedene interessante Orte, an denen ich das letzte Mal unwissend vorbei gefahren war. Erst ging es in die Palmerie, das erste Stück auf dem Esel, danach zu Fuß durch die Gärten und durch das sandige Flussbett. Schließlich erreichten wir eine tolle Höhle, in der wir kurz ausruhten und die Aussicht genossen. Auf die Ebene über der Höhle gingen wir danach: Überall lagen Steine und Geröll, aber trotzdem weidete dort eine Ziegenherde.
    Nach dem Mittag im Haus starteten wir eine zweite kleine Reise. Es ging mit dem Fahrrad bis an die Berge auf der Nordseite des Tals und ab da dann zu Fuß in das kleine Tal zwischen zwei Bergen. Die Felsen am Rand waren sehr beeindruckend! Nachdem wir über zahlreiche Steine gelaufen waren, erreichten wir unser Ziel: eine kleine Oase an einem Bachlauf mit einigen Dattelpalmen und Oleanderbüschen. Dort tranken wir Tee und aßen etwas Brot zur Stärkung. Danach ging es zurück. Die Fahrräder erreichten wir erst in der Dunkelheit. Meines hatte einen Platten, doch mit einmal Aufpumpen schafften wir es wieder bergab zurück zu rollen...
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  • Abfahrt nach Guelmim

    November 20, 2024 in Morocco ⋅ 🌙 23 °C

    Am Dienstag musste Hicham frühs und abends zur Schule und ich ging gemeinsam mit Abiden in die Palmerie, um Gras für die Schafe zu holen. Dabei zeigte er mir auch etwas vom Wasserhaushalt der Gegend. Wie bei einem Aquädukt, wird das Trinkwasser aus den Bergen zu den Dörfern geleitet. Zudem gibt es zahlreiche Brunnen, aus denen mit motorisierten Pumpen Wasser für die Bewässerung gewonnen wird.
    Danach ging es zurück zum Haus, wir aßen Mittag und reparierten sowohl die Waschmaschine der Familie, als auch meinen Platten. Am Nachmittag zeigte Abiden mir noch einen großen Hühnerstall. Man würde es kaum erwarten, doch hinter einem kargen Berg werden dort hunderte Hühner gemästet.
    Am Mittwoch ging es frühs nochmal kurz in die Palmerie. Dann machte ich mich nach einem schweren Abschied und dem Versprechen eines erneuten Besuchs auf den Weg in Richtung Guelmim. Bis Zagora war die Strecke schon bekannt und danach ging es immer nur geradeaus durch eine karge Steinwüste, in der ich auch irgendwann mein Zelt aufbaute.
    Bis Guelmim, wo ich mich wieder mit Cyprian und Jannick treffe, sind es noch knapp über 500 km durch karge Landschaft. Doch dann geht die Wüste erst richtig los: 1300 km bis Mauretanien und dann nochmal 700 km bis zum Senegal - dem Ende der Wüste. Also ca. 2500 km durch die Wüste - da ist die Vorfreude groß 😅.
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