Bin im Ruhestand, offen, aufgeschlossen, entdeckungsfreudig und sportlich, scheue wenige Mühen, Read more Zürich, Schweiz
  • Day 54

    Zurück nach El Chalten - dann Bariloche

    January 20 in Argentina ⋅ ☀️ 12 °C

    Die Erste steht im Dorm um 0400 auf, um 0600 zwei weitere, ich eine halbe Stunde später. Die Kleider hatte ich bei mir auf dem engen Bett als zusätzliches Kopfkissen, wusste nicht wohin sonst, nirgends Platz!
    Aufs Klo, habe viel Luft, aber vor allem „Pee“, dann Fruhstück, etwas Fruchtsalat, Cornflakes mit Milch, ein Brot und zwei Kaffee - dann gehe ich los. Mein Bus fährt um 0815. Ich bin dann zu früh da. Aber da ist schon wieder grosses Gedränge, nach Puerto Natales gehen jetzt viele Busse weg.
    Auf dem Weg hierher hat sich ein grosserer Schäferhund- Welpe mir angeschlossen. Läuft wunderbar bei Fuss, er war echt nett, aber etwas dreckig, nicht mager. An Strassen verstand er wenn zu warten war. Ein hübscher, süsser Kerl - zum Glück war er dann im Busbahnhof wiederum von mir abgelenkt, mit anderen Hunden und vielen Menschen.

    Mir fällt immer wieder auf, wie viele vor allem junge Leute sich breit machen versuchen, sei es ausufernde Gepäckdeponie, auch vor Türen oder Kleidung und halb volle Kaffeebecher länger liegen/stehen lassen um Raum zu reservieren, in Bussen Sitzplätze besetzen, welche Ihnen nicht zustehen, müssen dann wechseln.
    Auch das Engpass-Syndrom ist heute Morgen verbreitet - viele bleiben an Engstellen stehen und sind sich ihres Rücken-gepäcks wenig bewusst.
    Gut sind die Sitze jeweils reserviert in den Bussen.

    Wir haben nach El Chalten tüchtig Gegenwind, der Bus braucht deutlich länger hinauf‘ als hinunter - wir brauchen fast 2,75 Stunden, hinunter gestern waren es nur 1,75. Ausserdem bemerke ich, dass anscheinend Schnee gefallen ist - oder täuscht es mich nur, weil gutes Wetter ist und keine Wolken die Sicht verdecken, sie sich heute hinter den Bergen verstecken? Mir präsentiert sich eine wunderbare Sicht auf die Berge - El Chalten und der Fitz Roy sind frei und gut sichtbar!

    Will in El Chalten auf die Toilette, hier ist aber auch kein Papier vorhanden. Die Frauen stehen sicher 10 Meter Schlange. Ich gehe mal ins Restaurant und genehmige mir einen Kaffee und 2 Empanadas - das Queso + Jamon ist etwas mit Käse und Zwiebel. Gehe hier aufs Klo, aber auch da hat es kein Papier, die Bedienung meint, sie hätten keines mehr. Ich habe aber Servietten auf dem Tisch - geht doch … - bin deutlich erleichtert, körperlich und geistig im Hinblick auf die lange Fahrt!
    Mein deponiertes Gepäck hole ich erst um 1330 ab.
    Dann warte ich auf den Bus, welcher ziemlich verspätet auftaucht und zuerst von Passagieren und Gepäck befreit werden muss.

    Dann geht es los. Der Ablösechauffeur verteilt gleich einen kleinen Imbiss, dazu ein Wasser. Ich habe mich mit zwei Bananen und Haferflocken-Guetzli sowie einem Liter Milch eingedeckt.

    Lange ist noch gute Strasse, dann plötzlich nur noch Geholper, Schotterstrasse. Mache da eine Foto. Google war nicht in der Lage mir eine Verbindung nach Bariloche aufzuzeichnen. Etwas abenteuerlich anscheinend und nicht sehr gewöhnlich. Ich bemerke, dass doch rechte Erdbewegumgen gemacht wurden hier - das gehört sicher auch zur Ruta 40, auf welche die Argentinier so stolz sind. Es liegen auch immer wieder betonierte Vierecke und eine Art zerbrochene Betonmauern neben der Strasse - Versickerungen/Bauhilfen für die Schotterstrasse?

    Der Bus fährt häufig nicht mehr als 20 oder 30 kmh und es staubt und holpert stark. Nach einer Weile kommt der Wind von hinten, wir stauben uns selbst ein. Ab und zu kommen uns andere Busse und auch PW‘s entgegen. Das Geschwindigkeitslimit wird mit 60 ausgeschildert. Ich bezweifle, ob wir so viel erreichen, die Spuren in der Strasse sind tief. Vor einer Kurve ist dann sogar nur 20 ausgeschildert, der Bus fährt da deutlich schneller. Aber wenn es regnet, kann das wahrscheinlich zur Seifenbahn werden.

    Neben der Strasse hat es einmal ein vertieftes Bachtālchen, wie ein grüner Teppich, sicher von Vögeln genutzt. Es scheint auch abgeweidet zu werden. Einmal sehe ich dann eine grasende Pferdeherde und daneben gleich eine kleine lamaartige Herde, sonst sind die Lamas eher nur zu zweit zu sehen - auch hier wohnen demnach Menschen und leben davon.
    Auf die eine Seite scheint die Ebene endlos, auf der andern ist sie durch eine Hügel-/Bergkette begrenzt. Trockenes Grasland mit Buschflecken darin, ab und zu liegt auch ein totes Lama da - vermutlich über- oder angefahren. Auch kleine Vögel sehe ich, spatzenartig. Manchmal taucht auch ein See auf. Und immer wieder Betontrümmer neben der Strasse.
    In der Ebene ist auf einer Seite eher Erdwall, auf der anderen Abflussgraben, in Tälern ist die Strasse deutlich höher als die Umgebung,
    Mit der Zeit meine ich den Staub im Innern zu riechen - der Wind weht von hinten, wir stauben uns selbst ein, fahren langsam!
    Hoch ist es nicht, wir bewegen uns aktuell auf 420 Metern Höhe.
    Dann endlich, die Holperei hat ein Ende, wieder asphaltierte Strasse, es geht nun flott voran. Nun säumen auch wieder kilometerlange Zäune die Strasse. Ich sehe einmal ein Skelett am Hag, der eine Fuss oben am Zaun eingehängt, das andere Mal beide Hinterbeine auf der einen Seite.
    Endlos die Ebenen hier, kein Haus, kein Mensch, nur vereinzelt Lamas, einzeln oder in Herden.
    Es wird grüner als weiter unten - und an der Strasse sind sogar SOS Pfosten - mit Solarzellen. Man sieht Büsche, Bäche, auch Rinder und Häuser.
    Wir kommen in ein Tal, wo überall Pappeln gepflanzt sind, teils in Doppelreihen, dazwischen noch Weiden. Die Bäume schützen die Felder, es gibt auch Bewässerungsgräben. Der Ort heisst Gobernador Gregores, wo eine Taqsa (Busunternehmen) Örtlichkeit ist. Aber man darf da nicht aussteigen! Dann geht es zu einer Tankstelle, wo man etwas kaufen kann.
    Wir fahren in die Nacht, ich lese lange. Es ist etwa Halbmond, entdecke die Sterne, decke das noch schwache Licht im Innern mit der Hand ab. Durch die Scheibe wirkt der Himmel irgendwie dreidimensionaler, unwirklich, spiegelt es? Sehe ich da die Milchstrasse? Auf alle Fälle habe ich lange nicht so viele Sterne gesehen - einfach schön!
    Neben dem Bus erscheint mir die Landschaft im fahlen Licht wie verschneit, ist aber sicher nur Sand und Gras.
    Dann gibt es nach acht Uhr morgens einen Halt in Gobernador Costa, Tankstelle. Nehme meine Abfälle mit, natürlich Klo, kaufe und esse ein Sandwich und trinke den Rest meiner Milch. Gerade habe ich die Zahnbürste in der Hand, da geht es weiter. Nehme mir aber noch die Zeit, spüle den Mund und die Bürste aus, komme halt als Letzter in den Bus - wunderbar so ein reines Gefühl im Mund 😄.
    Ich habe gelesen und nochmals geschlafen, kurz nach Mittag treffen wir in der Provinz Chubut ein, sind am Busbahnhof von Esquel, wo einige rund um mich aussteigen. Schalte meine Handys ein, nach Bariloche sind es noch gut 4 Stunden.
    Hier ist es deutlich gebirgiger, schroffer, viele Nadelbäume, langnadelig. Wir sind nach meinem Handy-Kompass jetzt auf 850 Meter Höhe. Daneben aber immer noch die Steppe, sandig, steinig, Gras und Büsche. Hier ist anscheinend weniger Wind, die Gewächse dünken mich allesamt höher wachsend als in Patagonien.
    Eine zeitlang dominiert Büschelgras die Ebene, In Senken stehen entlang Flussläufen immer Laubbäume oder Büsche. Ich erkenne Weiden und Pappeln. Nadelbäume sind eher weiter weg vom Wasser.
    Wir haben immer wieder Schotterpassagen, dann geht es sehr langsam.
    Vor Lago Puelo/Chubut hat es viele Cabanas und Hosterias, und eher Wochenendhäuschen, da steigen zwei aus. Danach war eine Waldbrandregion.
    Dann queren wir die Provinzgrenze Rio Negro, es kommt die Ortschaft El Bolson, wieder viele Cabanas und ein grosses Touristen-Infocenter. Echt gross die Ortschaft, es wird ein neues Busterminal erstellt. Irgendwo wird Marmor abgebaut. Auch hier wird noch der Ausdruck Patagonien verwendet - umfasst anscheinend mehrere Provinzen.
    Im Tal sind nun mehr und mehr grosse Bäume, auch die Berge sind mit Nadelbäumen bewachsen, Tannen, Föhren und Weiden, Pappeln seltener. Hier schaut es nun echt aus wie in den Ch-Bergen. Allerdings ist der Buschbewuchs dichter zwischen den Bäumen. Wir sind auf 4-550 Metern.
    Der Bus fährt seit geraumer Zeit nicht mehr schnell, ich vermute da ist etwas mit dem Getriebe, auch Lastwagen überholen uns!Aber dann schafft er es plötzlich wieder hochzuschalten, es geht bergab. Unbemerkt haben wir fast 900 Meter Höhe erreicht, die Steigung war der Grund. Die schmalbrüstig motorisierten Busse fordert das halt. Die Passhöhe war auf 1070 gemäss meinem Höhenmesser.
    Wir fahren an einem See vorbei - dann eine Tourisreninfo - corredor de los lagos - es sind also mehrere und gleichzeitig Nationalpark. Das andere Ufer ist gut belegt, auf unserer Seite sitzen die Leute in der Badehose/Bikini an den Bachläufen. Dann See links und überall Autos. Aber es ist halt Sonntag! Wahnsinnig viele Leute an den Ufern. Das Gleiche am nächsten See, hier sogar beidseitig Autos abgestellt.
    Dann endlich wird der Flugplatz von Bariloche angezeigt.
    Der Ort liegt ja auch an einem See. Alles Blechdachhäuser. Die Hauptstrassen sind geteert, Nebenstrassen Schotterpiste.

    Dann sind wir endlich am Terminal de Omnibus.
    Ich steige als einer der letzten aus, fühle mich etwas gerädert,
    leichte Gliederschmerzen - suche meinen Rucksack und finde ihn unter einigen Anderen, mein Stoffrucksack ist stockdreckig. Klopfe ihn etwas ab, aber es nutzt nicht viel. Nehme ihn mit, lasse ihn vor dem Klo liegen - sowas klaut keiner. Nehme dann ein Taxi zum Campingplatz, traue mir den etwas über einstündigen Marsch nicht zu. Den Black Forest Camping kennt der Taxifahrer nicht, ich zeige ihm Google maps und er weiss wo. Leider steht da schon an der Strasse er sei voll besetzt!
    Also weiter, zum Yeti. Taxi knapp unter 8000, runde. Nach demmEingangstor nimmt mich eine ältere Dame zwischen Rosen in Empfang und zeigt mir kurz das Wichtigste. 9000 Pesos, etwa 8 $. Ich mag auch nicht weiter, bin echt geschafft von der 27 stündigen Fahrt! Installiere mich, schliesse meine Geräte zum Laden an (es hat Steckdosen). Hole mir ein Bier, lasse mir von der Küche eine Teigwaren-Mahlzeit zubereiten, gehe Duschen, dann verziehe ich mich. Habe etwas Kopf- und Halsschmerzen, nehme noch die Lutschtabletten , welche mir von Kambodscha geblieben sind.
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  • Day 53

    Ausflug Perito Moreno

    January 19 in Argentina ⋅ ⛅ 9 °C

    Bin schon kurz nach fünf Uhr wach, höre wie der Regen leicht auf mein Zelt tröpfelt, Der Wind hat deutlich nachgegeben.
    Ziehe mich an und geh mal aufs Klo. Über mir haben die Wolken aufgerissen, es nieselt noch leicht. Dann packe ich meine Isomatte und den Schlafsack ein. Alles aus dem Zelt nehmen. Es ist jetzt um 0600, ganz hell, Das Aussenzelt hat nur noch wenige Tropfen drauf, schüttle die ab. Das Aussenzelt ist mit dem Innenzelt/Boden durch eine Klickverbindung gesichert. Den Boden habe ich hier mir Häringen gesichert (dabei aber zwei verbogen). Beschwere das Aussenzelt mit einem Rucksack. Ich habe Wetterglück - kein Regen und wenig Windböen. Innenzelt Häringe auf einer Seite weg, einfalten, beschweren. Andere Seite dito. Dann das Aussenzelt alten und drauflegen.
    Der Wind spielt mit mir … - mit Beschwerungen schaffe ich es schliesslich die beiden Stücke einzurollen und in die Hülle zu zwängen. Noch die Häringe dazu, fertig - 45 Minuten. Glück gehabt, fast kein Regen und wenig Wind. Wie ich aufblicke ist da ein wunderschöner Regenbogen. Nun noch den grossen Rucksack packen und meine beiden Gepäckstücke aufnehmen. Trotz leichtem Regen und wieder stärkerem Wind verzichte ich darauf das Regencape anzuziehen und marschiere zum Busbahnhof.
    Da trinke ich den Rest meiner Milch und gebe mein Campingzeug ab - ein Tag kostet 1000 Pesos. Wobei immer ein Kalendertag gemeint ist - ich bezahle also 2000. Im Bus schlafe ich grossenteils. In El Calafate gehe ich zum Brownie-Shop. Der ist voller Leute, nehme einen Milchkaffee und ein süsses Medialuna mit Schinken und Käse. Warten im Busbahnhof - schlechte Internetverbindung hier. Ich will meine Geräte laden, doch nur Stecker für argentinische und ich habe meinen Adapter natürlich im anderen Gepäck!
    Kontrolliere alle Stecker - und tatsächlich hat da jemand schon eine Abänderung vorgenommen. Kann nachladen!
    Dann in den Bus, es wird beim Einstieg auch eine Schifffahrt vor dem Gletscherabbruch angeboten - klar, mache ich - 30000 Peso. Da ich gestern im Camping noch 100 $ (Kurs 1100) gewechselt habe, bin ich flüssig. Im Bus benehmen sich vier junge Leute nicht so ganz - wie wenn sie den Bus gemietet hätten und auch laut, Musik und Singen, Füsse oben, na ja.
    Dann sind wir an der Parkgrenze, wo Barzahler des Eintrittstickets von 12000 Peso im Bus bleiben können, die mit Karte müssen im Gebäude zahlen gehen. Die Frau fragt nach der Nationalität, ich erhalte dann ein Ticket mit russischer Nationalität 😎!
    Es geht ins Gebirge, das Wetter wird schlecht, da hängen überall Wolken. Im See sind die ersten schwimmenden Eisbrocken zu sehen. Das Seeufer besteht meist aus schwarzem Sand oder Stein, Geröll.
    Dann am Parkplatz beim Gletscher. Der Chauffeur weist mir den Weg zu einem Häuschen, welches Bootstickets verkauft, Reservation Martin. Klappt alles bestens und in 10 Minuten geht mein Boot. Beim Einsteigepunkt rennen dann einige wieder zurück um ein Ticket zu kaufen.
    Auf dem Boot müssen zuerst alle unten hinein, eine Reiseführerin gibt Kommentar ab und Vorsichtsmassnahmen bei Kindern und auf Treppen sitzen oder lange da stehen ist nicht erlaubt. Dann stürmt alles aufs Oberdeck.
    Unglaublich, wie man sich so selbst darstellen kann und vordrängeln - vor alem die Frauen posen in allen Lagen, es dauert immer. Zum Glück bin ich hier immer noch etwas grösser - kann darüber hinweg fotografieren.
    Schnell ist Schluss mit der Bootsfahrt (knapp eine Stunde) schlussendlich finde ich die Aussichten vom Gehweg aus deutlich besser! Ausserdem fahren die Schiffe aus Sicherheitsgründen nicht sehr nahe an die Eiswände heran. Auf dem Gehweg mache ich dann etwa 7 km. Es gäbe zwar einen Bus, doch ich habe mich heute noch nicht genug bewegt.
    Ich möchte einen Kaffee, doch sinnigerweise macht das Restaurant um 16:30 Schluss?!?
    Mein Bus fährt erst um 1800. Alles sehr gut koordiniert! Man wartet halt draussen irgendwo. Jetzt merke ich, dass ich doch auch geschwitzt habe, der Wind geht nur leicht, aber ich muss die Jacke schliessen, meine Finger sind ziemlich klamm. Ich sehe zu spät, dass da noch ein geschlossener Aufenthaltsraum ist - windfrei. Der Bus steht gegenüber an der Strasse, an der Haltestelle steht noch ein anderer Bus von Caltur - Pannenfirma!
    Es geht flott zurück, unser Chauffeur fährt wieder auf einen langsamen PW auf, welchem es nicht in den Sinn kommt Platz zu machen. Geschwindigkeitsbegrenzung ist 40 im Park - wenige kümmert es. Trotzdem sind wir schneller zurück.
    Gehe in die Dorm, sehr eng da, kein Platz für Rucksackdepot. Mein Bett hat auch keinen Stromanschluss. Vermutlich hat ma. Irgendwann noch ein Kajütenbett zusätzlich hineingestellt, so eng.
    Es ist schon nach acht, ich dusche rasch (Duschkopf ist verkalkt, wenig Druck, schlecht regulierbar warm/kalt, verzichte auf Kopfwäsche, rasiere mich aber) und gehe Essen, kleine Sightseeingtour inbegriffen. Der Ort ist sehr sauber, trotz vielen Hunden sehe ich keine Hundekegel hier an der Hauptstrasse. Viele Läden, aber auch viele Bäume, meist pappelartig oder Nadelbäume, ähnlich Föhre. El Calafate liegt in einer Senke, ist geschützter vor Wind und die Bäume bremsen auch noch. Ich muss sagen, ein hübscher kleiner Ort.
    An der Hauptstrasse sind viele Restaurants und alle gut besucht. An meiner Nebenstrasse lag das Restaurant Napoleon, nicht so frequentiert und günstiger, esse da eine Forelle, trinke ein Bier, ein Glas Rotwein sowie Kaffee und Flan. Kostet mich rund 27 $, gebe 4 $ Trinkgeld, Service war top, die Forelle auch mal nicht getrocknet …
    Meine Stromreserven müssen aufgefüllt werden - nehme den Laptop raus, das Ladegerät ist stark, hoffe schneller zu laden, bemerke aber, dass der Laptop nicht heruntergefahren hat (nicht aufgepasst, da war ein Programm noch aktiv). Lade bis 0100 Uhr, wenigstens die Uhr ist nun voll, beide Handy‘s wenigstens über 90%. Lade dabei auch meine Footprints von Findpenguin hoch - auch jetzt nachts gibt es im Netz immer wieder Unterbrüche, es geht langsam, doch es geht! Ich bin wieder der Letzte im Dorm!
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  • Day 51

    17.1. Org. + Besuch Mirador Torre

    January 17 in Argentina ⋅ ☁️ 13 °C

    Früh erwacht und gebummelt, geduscht und ab zu einem Kaffee mit gesalzenen Medialunas, aber es gibt hier nur Süsse! Habe mich stattdessen für einen Apfelstreuselkuchen entschieden.
    Dann etwas durch die Ortschaft gebummelt. Am Busbahnhof beim Infoschalter nach Möglichkeiten für Perito Moreno erkundigt. Das ist „der Gletscher“ hier. Der junge Mann hat mich an eine Busfirma verwiesen. Stehe lange an. Dann bin ich dran. Erkläre, dass ich zwei Sachen will, eben zu dem Gletscher und dann habe ich gesehen, dass sie auch nach Bariloche fahren. Will das auch buchen, der Bus fährt von El Chalten! Wir einigen uns den Gletscherbesuch am 18. zu machen, hin und zurück. Er beginnt an seinem System zu werken, bucht zuerst Bariloche. Dann werkelt er an der Gletscherfahrt - was ich noch nicht weiss, es gibt keine Rückkehr am gleichen Tag hierher - nur nach El Calafate, das meinen die mit hin und zurück. Wie er mir das Ticket nochmals erklärt, ist es nur nach Calafate. Es gibt keinen Bus nachher sagt er. Erst am nächsten Tag. Ich habe aber mein Camping bis 19. In der Zwischenzeit kommt seine Kollegin, Ablösung. Beide erklären mir nochmals, es gibt keinen Bus mehr zurück. Ev. eine andere Busgesellschaft - was ich innerlich bezweifle, sie wüssten das, denke ich mir. Dann schiebe ich die Buchung um einen Tag, was mich 10 % kostet, es sei eine Umbuchung, sagt die Frau - na ja es sind 5 Dollar, mache kein Theater, hinter mir wartet eine Schlange. Ich muss dafür heute keine Vermittlungsgebühr im Internet zahlen. Toll, einen Zubringerbus haben sie, aber keinen Rückbringer.
    Meine alte Dorm in El Calafate ist noch frei in der Nacht. Dann muss ich aber am 20. wieder die Rückfahrt haben. Entscheide mich für die früheste Verbindung mit der Gesellschaft - habe nun schon zweimal rinen Busausfall gehabt, das dauert dann immer 1-2 Stunden länger bis man dort ist. Den Bus nach Bariloche zu verpassen will ich nicht riskieren, kostet mich ja $140.
    Gehe zurück ins Zelt, es windet sehr heftig, stehe manchmal still. Mache eine Pause und krame mein Zeug hervor, will zum Mirador des Torres. Draussen scheint die Sonne, trotzdem regnet es leicht. Die Berge sind im Grauschleier.
    Die Bergschuhe verschmähe ich heute, am rechten Fuss ein Zeh angekratzt, am linken zwei, der eine Nagel ist blau, der andere ist wegen Druckstelle eingepackt.
    Ich suche dann den Einstieg in den Weg. Finde etwas, auch von anderen begangen - bei der Rückkehr sehe ich dann aber, dass ich einen Umweg gemacht habe.
    Es regnet immer leicht und windet stark - bei der einen steilen Steigung habe ich so Rückenwind, dass es mich echt fast hinaufbläst. Der Weg ist echt schön. Zwar leicht auf und ab, aber gut zu gehen, etwas sandig, vor allem in steilen Partien! Überhole Viele mit Gepäck und ohne, einige kommen auch entgegen. Der Torres ist immer noch im Grauschleier, wo ich stehe, ist Sonne und ab und zu Kühlung durch leichten Regen. Zurück jogge ich des öfters und erschrecke manchmal Leute. Auch meine Kniekehlen machen wieder mit, bis auf einmal keine Probleme. 8 km mit rund 200 Meter Steigung in 1:52 Std.

    Wenn man zeltet hat man keine Steckdosen, man muss in allgemeinen Bereichen laden, teils Risiko, doch Stunden da stehen … - kombinieren mit Essen, schwatzen, ist echt komunokativ! Ich lerne da unter anderem einen Russen (Fetja) kennen - er ist Anwalt und wegen dem Krieg nun auf Reisen - im Zelt.
    Mache mir heute mein Essen aus mitgeschleppten Vorräten. In der Küche hat es sogar Wasserkocher, so ist das mit dem Trekkingfood rasch gemacht. Könnte etwas Salz vertragen, doch …
    Nach dem Essen gehe ich noch Milch holen - für das Frühstück, da habe ich auch 300 Gramm dabei - muss weg. Ich habe einfach zuviel Gepäck. Ich kaufe noch zwei Bier, eines für Fetja, welcher Schlafen gehen wollte, doch der ist gerade auf dem Weg in den Ausgang, dann halt nicht.
    Schreibe beim Laden noch Tagebuch.
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  • Day 50

    El Chalten 16.-19.1.

    January 16 in Argentina ⋅ ☁️ 16 °C

    El Chalten ist kein schöner Ort, etwas hingewürfelt, jeder macht so was er will. Keller gibt es sicher keine, meist stehen die Häuser auf Betonstützen. Trotzdem schaffen es viele Häuser etwas Besonderes zu sein.
    Aber der Ort liegt in einem Windkanal, unglaublich wie der Wind da zieh/fegt. Man steht teils still, wenn eine Böe kommt. In den Schrunsen/Tälern wo die Wege verlaufen ist es dann geschützter, jedoch wenn der Wind hin mag …Temperaturunrerschiede sind je nach Wetter deutlich, die Nacht vor dem Regentag war die Nacht echt kalt - hatte irgendwie immer kalte Füsse im Schlafsack. Bei Regenwetter ist das Leben hier noch viel unangenehmer. Ich kam in den Genuss dieses Szenarios. Zuerst nur Wind, dann noch Regen. Und am Regentag ist dann natürlich die Temperatur nachts gefallen. Hatte kalte Füsse.
    Doch der Wind hat manchmal auch etwas Gutes, er trocknet alles immer wieder rasch ab! Nicht starke Regenfälle. Aber so Landregen - nur das Gepäck und die Kleidung sind länger nass.
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  • Day 50

    Zurück nach El Calafate - El Chalten

    January 16 in Chile ⋅ ☁️ 6 °C

    Früher erwacht, etwas Spanisch gemacht, einen Kaffee und zur Bushaltestelle.
    Vorzeitig da, muss aber am Schalter einchecken. Das dauert natürlich. Im Glauben der Bus nach El Calafate sei nur einer, habe ich mein Gepäck schon mal eingeladen. Ich gehe mir ein Wasser und einen Riegel holen. Zurück will uch in den Bus, der Mann sagt mir, es sei ein anderer, er sei der spätere Bus!. Na ja, aber ich muss mein Gepäck wieder holen. Dann saust einer gestikulieren durch die Menge und sucht sechs Leute, es werden nur fünf. Jemand muss noch einchecken. Dann geht es zu einem Kleinbus. Alle hocken sich zuerst in die erste Reihe - blockieren den Zugang nach hinten - junge Leute … Der Letztein der Bank lappt über die Sitzbank und blockiert mir den Weg auf die freien Sitze hinten, ich muss etwas sagen, sonst komme ich nicht vorbei.
    Der Wagen fährt wieder ins Dorf zurück. Da stehen bei der Kirche zwei Busse, wir müssen wechseln - für mich wäre es gleich um die Ecke gewesen!
    Ich trete noch fast auf einen Hund, welcher da liegt, wie ich mein Gepäck wieder aus dem Wagen hieve. Es war zuoberst, aber weil ich der Hinterste war …
    Natürlich müssen im Bus dann wieder Leute die Plätze wechseln, die haben sich mal vorsorglich breit gemacht. Auf dem Ticket steht Semicama, aber es sind 4 Sitze, die sind nicht breiter, nur die Sitzfunktion kann gewechselt werden.
    Der Buschauffeur sagt,
    Dass an der Grenze nur die in Personen nach El Calafate aussteigen müssen, die nach Perito Moreno nicht - auch die Chilenen fahren mit Bussen zu diesem Gletscher!
    Wir sind an der Grenze, warten, ich bin der Erste der nach vorne geht kurz vor acht. Was sich dann als Vorteil erweist, denn ich bin rasch durch Kontrolle, obwohl mich der Fahrbegleiter zurechtweist ich solle warten. Bei der Ausreise machen die Chilenen ja keine Frucht und Samenkontrolle. So geht alles deutlich schneller. Auch gibt es mir die Möglichkeit mein zweites Handy hervorzukramen - in Argentinien bin ich dann wieder im Internet.
    An der argentinischen Grenze bin ich dann unter ferner liefen - lange Wartezeit! Die Grenzen überqueren wir an anderer Stelle als bei der Hinfahrt, erstaunt mich - und die Strasse ist echt schlecht hier.
    Das Wetter ist trüb, Grauschleier über mir und es tröpfelt leicht, aber kein Wind.
    An der Grenze beobachte ich eine kleine Übergabe, ein Kanister wechselt von Leuten des Busunternehmens an die Gendarmerie Argentiniens - deutliche Erwähnung von Wasser - Feuerwasser? Denn der Mann ist sichtlich erfreut!

    Bei dem Geholper wegen der schlechten Strasse konnte ich nicht schreiben, es hat so geschüttetlt.

    In El Calafate esse ich etwas - leider ist die Dame für zwei Shops zuständig und hat gerade in den Souvenir-Shop gewechselt. Das dauert bis ich etwas kaufen kann - Banane und 2 Empanadas! Hier im Busbahnhof habe ich keine Verbindung zum Internet. Der Bus steht dann schon länger da, bis man einsteigen kann. Ich bin da vor der Tür meines ehemaligen Hostels, muss zurück! Bin so etwa der Letzte der einsteigt! Wir fahren noch zum Flughafen, dann schlafe ich ob der eintönigen Rumpelei und Gegend.
    Wie ich erwache, steht der Bus, kein Motor und etwas Aufregung - Panne. Der Motor kommt, wir fahren aber nur bis zu einer Ausstelle. Ich bleibe im Bus, das ist bequemer zum herumhängen. Schreibe etwas Tagebuch.
    Irgendwie konnte der Chauffeur und ein Mann aus der Gegend den Bus wieder flott machen. Wir fahren nach etwas mehr als einer halben Stunde weiter.

    Dann liegt mal ein lamaartiges Tier halb verwest neben der Strasse, ich sehe Windräder, wahrscheinlich Brunnen. In der Ferne sehe ich jetzt wieder Berge, nach dem endlos scheinenden Hügelland ohne Bäume und wenig Büschen, mutet es mich fast heimelig an.
    Neben der Strasse sind immer Zäune, doch häufig defekt. Sollen vermutlich die Tiere von
    der Strasse fern halten.
    Dann treffen wie in El Chalten ein. Muss zuerst mal aufs Klo - mein Vollgepäck lasse ich aussen vor. Habe dann aber Mühe mein Gepäck wieder ordentlich auf mich zu laden …
    Eine Viertelstunde zum Campingplatz. Habe mich entschlossen zu Campen, habe das Zeug ja dabei und sollte es auch brauchen, nicht nur mitschleppen!
    Ein Dorm hier kostet um die $40.
    Der Zeltplatz etwa 10 und ich bin etwas privater, obwohl meist auch rundherum Geschnatter ist.
    Die besten Plätze sind besetzt, entschliesse mich für eine Ecke.
    Beim Aufstellen verbiege ich ganze 2 Häringe. Es windet stark, das heisst Beutel sichern und das Zelt gut fest machen. Ecke um Ecke, das Schwierigste ist das as Überzelt, weil winddicht! Zweimal reisst es mir der Wind aus den Händen, dann kann ich endlich einziehen 😅.
    Schaue mir mal den Camping an. Gross, überall viel Betrieb! Zwei Küchen mit Gasherden, Aufenthaltsräume mit vielen Lademöglichkeiten, Duschen in Containern.
    Dann ab in den Ort, suche einen Lebensmittelladen. Da stehen aber so viele Leute an der Kasse an, dass ich wieder weggehe. In einer Cafeteria bieten sie einen Veggiekuchen an. Esse so einen, dazu ein Weissbier. Nehme da noch einen Apfelstreuselkuchen mit. Dann weiter Ort erkunden. Schaue auch nach einem Wein. Werde in einer Seitengasse fündig. Der Laden hat wenige Leute drin und sogar Preise angeschrieben. Überschlage meine Finanzen in ARS. Ich mache die Flasche Wein auf, versuche und gehe dann meine Uhr und Handy laden.
    Das Internet funktioniert irgendwie nicht, mein Handy meint man müsste es Restarten, weil verschiedene Router mit den Kanälen überlappen. Wollte eigentlich noch eine Routenplanung für Spaziergänge und Foto-Shootings machen. Doch auch meine SIM Karte ist hier schwach, schlechte Verbindung, dazu dauernd Unterbrüche!
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  • Day 48

    W-Trek 5 zum Mirador Base Torres

    January 14 in Chile ⋅ ☁️ 5 °C

    Schon vor dem Wecker bin ich wach. Im Nebenzimmer hat jemand eine Art Knall verursacht.
    Ziehe mich an, aus dem Zimmer in die Wanderschuhe, dann mal Toilette. Nachher Rucksack rausnehmen, alles ist vorbereitet. Ich lade meine Uhr und Handy während ich frühstücke. Nur wenige der vorbereiteten Essen sind um fünf Uhr schon gegessen. Bis ich gegen 0545 weggehe, kommen dann noch acht Personen - gedeckt sind aber viel mehr. Na ja, was kümmert mich das - ich mache mich auf den Weg. Es ist gerade Sonnenaufgang, die Sonne scheint an die Berge. Zuerst laufe ich langsam, erhöhe dann das Tempo und überhole viele, ua eine grosse Gruppe junger Ukrainerinnen, nur der Junge Mann widersteht bis zum Camp Chileno - er muss auf die Frauen warten! Bis hier hatte ich 1:20 Stunden (5,5 km mit Steigung).
    Hier beginnt es etwas zu nieseln, macht nichts, der Wald hält es zurück. Flott geht es voran.
    Dann kommt mir eine Gruppe entgegen, welche schon um 02:00 gestartet ist, einen davon kenne ich - der Sonnenaufgang war nichts, die Torres im Nebel/Wolken.
    Es regnet immer stärker, ich ziehe mal meine Jacke an, muss aber merken, der kleine Rucksack und die Hosen werden nass, dazu komme ich immer mehr in freie Geröllfelder, wo auch der Wind stark bläst. Also wechsle ich zur Pellerine, bereue nicht auch die Gamaschen zu haben. Es regnet mittlerweile stark, in Waldteilen klar weniger, in Geröllfeldern mit wechselndem, böigem Wind von allen Seiten. Zwei drei Gruppen Nachtwanderer kommen mir entgegen, einmal überholt mich ein Läufer. Weiter oben ist ein Schild, der Weg sei „cerrado“, geschlossen. Kümmert mich nicht, will hoch, fluche aber über die Böen und den Regen immer wieder. Vor allem in Geröll kämpfe ich dan mit dem Gleichgewicht.
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  • Day 47

    W-Trek 4 nach Camp Central

    January 13 in Argentina ⋅ ☁️ 13 °C

    Ein Wecker schellt, nicht meiner, aber ich bin wach. Drei von uns sechs stehen auf. Ich habe auch die erste Frühstücksschicht, muss auch bald auf. Gehe mal meine gestern feuchte Kleidung holen. Hier pufft eine Frau aus dem Zimmer ihr Zeug um, es ist wenig Platz, überall eng. Frühstücks-Sitzplätze werden auch hier angewiesen. Es gibt wieder alles auf den Tisch, ausser Kaffee, Müesli, welches an der Bar geholt werden muss. Packe mir mein Schüsselchen ziemlich randvoll Müesli - hält länger hin als das Weissbrot. Packen muss ich nicht, ausser den Toilettensachen habe ich nichts mehr raus, mein Badetuch habe ich schon versorgt.
    Um halb neun statte ich, schwatze noch kurz mit einem Deutschen, dabei geht Jan an mir vorbei. Ich überhole einige, immer auch chinesisch stämmige junge Leute, von denen es hier erstaunlich viele hat - auch ältere! Jan passiere ich auf einem anderen Weg, wir reden kurz. Dann mache ich eine Pause, er geht vorbei, macht aber dann auch Pause. Da reden wir nochmal, weil ich stehenbleibe. Beide haben wir die Absicht heute noch den Mirador Base Torres zu machen. Doch schlussendlich zieht die Strecke sich hin, nach den rund 38 Leistungskilometern von gestern halt nicht einfach mit Vollgepäck! Dazu ist es heiss, wenig Wind!
    Unterwegs muss ich mal. Weil ich gerade noch etwas trinken will, stelle ich den Rucksack ab. Er steht schön, wie ich aber an meiner Notdurft bin, kippt er plötzlich und rollt mir gegen einen Abgrund, unten mit Sträuchern und Bäumen besetzt. Erwische ihn gerade noch vor dem hinunterfallen. Das hätte mich sicher eine Viertelstunde gekostet, ev. mehr, um das Ding zu bergen.
    Das Camp Central ist nicht gut ausgeschildert, laufe fast an der Reception vorbei, entdecke eher zufällig ein kleines, blaues Central Schild.
    Bin da echt geschafft, keine Lust mehr, mich mit weiteren elf km und fast 1000 Höhenmetern herum zu schlagen.
    Dies obwohl der Wetterbericht deutlich schlechter ist. Es würde sicher zur Tortur für mich.
    Lerne im Receptionsbereich dann noch einen Brasilianer kennen, 63, aus der Region Recife. Den Namen weiss ich leider nicht mehr. Wir schwatzen auf Spanisch, geht ganz gut. Er muss auf seinen Raum warten, ich auch. Bin 2 Stunden zu früh, gehe mal auf ein Bier, hier 1000 Pesos günstiger als in den anderen Camps.
    Dann ist es soweit, ich kann ins Zimmer, da sind schon zwei junge Schweizer aus Uri - Pärchen, wir schwatzen kurz. Er ist anscheinend Mitglied beim SAC. Aber für mich haben sie sich ziemlich unanständig ausgebreitet. Sie gehen dann weg, aber die nächsten Zwei kommen und trauen sich nicht das Zeug auf die Seite zu schieben. Ich biete ihnen auch meinen Spind an, da ich meinen Rucksack beim Bett lasse, ich will ihn am Morgen rasch aus dem Zimmer nehmen können.
    Gehe Duschen, welche gerade frisch gereinigt sind, doch zwei ältere Herren sind schon da - es hat nur zwei Duschen. Der eine ist fertig, hat es aber echt geschafft bis im den Vorraum alles nass zu machen, Drecksosse. Dabei hat die Dusche noch eine Türe, wenn man die schliesst bleibt der Vorraum trocken. Die 8 Haken haben die Beiden auch vollgehängt. Aber der eine zieht ab und für mich gibt es nun 4 Kleiderhaken + im Vorraum der Dusche noch für das Tüchlein - Luxus. Der Abgehende hat die Putzkolonne gesehen und um Reinigung gebeten (danke!) wie ich rauskomme ist es sauber. Aber meine Schlappen sind noch feucht, hinterlasse auch Spuren - etwas WC-Papier, kurze Sache.
    Lege mich zu einem Powernap hin, dann lasse ich meine feuchten Sachen innert 10 Minuten von Wind und Sonne trocknen.
    Beim Abendessen werde ich zu Kanadiern an den Tisch gesetzt. Wir schwatzen, zu dritt fragen sie mich aus - sie beginnen den Trek hier.
    Ich habe am Nachmittag noch ein frühes Morgenessen bestellt, weil ich befürchte, der Trek zum Base Torres könnte meine Zeit für die Busabfahrt um 1500 Uhr übersteigen.
    Es sind schon alle im Zimmer, es ist dunkel, das Bett über mir bleibt leer.
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  • Day 46

    W-Trek 3 nach Camp Cuernos

    January 12 in Argentina ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute Nacht hatte ich keinen Drang, dafür am Morgen. Bin in der ersten Esschicht 0700 eingetragen, daher kann ich das Zelt nicht schon abbauen. Da ich es wieder in den Rucksack packen will (hat sich gestern bewährt), kann ich da auch nichts fertig machen - es windet immer noch heftig. Der Abbau wird zur Denkaufgabe - falten und zusammenstellen, dass nicht alles wieder eingesammelt werden muss. Habe mir steinerne Hilfe besorgt.
    Verabschiede mich von der in der Nähe zeltenden Maike und ziehe los. Jan, ein Pole, welcher mir auch immer wieder über den Weg läuft, ist auch schon gegangen.
    Die zwei Tage gutes Essen haben mir gut getan, Magen und Darm meckern nicht mehr!
    Die Wege nach der Rangerstation Italiano sind auch meist angenehm zu laufen. Ab und zu Feuchtstellen, Bäche, wenig Geröllstellen. Bin flott unterwegs, überhole einige mit weniger Gepäck. Lasse meinen grossen Rucksack da beim Camp, gut verpackt wegen Regenmöglichkeit. Beginne den Aufstieg zum Mirador Frances und danach Britannico. Hier jetzt wieder Bachbeet-Wege und Geröll. Es geht flott voran, aber ich biege an einem Ort falsch ab!?! Der Weg wir schmaler, es kann nicht sein, dass hier die Massen unterwegs sind!Verrichte bei dieser Gelegenheit meine Notdurft und kehre um. Passiere dann wieder die gleichen Leute. Dieses Vallee Frances ist ein waschechtes Bergtal mit Fluss, Geröll und Geschiebe. Der Weg ist nach dem ersten Anstieg eher im Wald und wieder besser. Man erreicht den Mirador Frances mit Blick auf einen Gletscher hinüber, wo immer mal wieder etwas abbricht, schon spektakulär. Hier ist der Gletscher um einiges tiefer gelegen als in der Schweiz. Die Luft ist daher nicht so dünn, atmen und gehen fällt leichter.
    Vom Italiano bis zum Mirador Britannico sind es nur 5,5 km, aber fast 1000 Höhenmeter. Das macht den Ausflug in die Bergwelt anforderungsreich. Vor dem Top Aussichtspunkt macht meine Uhr leider schlapp, habe die Batterie nicht mit, kann nichts tun. Das Handy habe ich immer wieder ausgeschaltet, um sicher fotografieren zu können! Aber das hat natürlich deswegen auch nicht mitgerechnet. Oben sind doch einige Leute versammelt. Ich versuche da Videos zu machen, ergänze mit Fotos.
    Dann der Abstieg - wegen meiner Kniekehlen vor allem im ersten steilen Teil etwas steif, kann die Knie immer noch nicht gut biegen. Dann geht es flott, irgendwann sitzt Maike dann auf einem Fels und schlisst sich mir an. Sie schläft mit zwei anderen Deutschen im Camp Frances, ich muss noch etwa 4 km weiter. Obwohl der Weg eher bergab geht, sind diese 4 km echt hart! Aber es waren ja auch etwa 25 km Laufstrecke und etwa 10 km Leistung wegen Höhendifferenz.
    Mit dem Camp hier bin ich nicht so zufrieden - 8er Zimmer, kein Platz für Gepäck oder Trocknen, schlechte Organisation beim Essen, Tellerservice, knapp Getränke - aber man kann ja draussen seine Trinkflasche an einem Hahn nachfüllen.
    Die Zeit- und Kilometerangaben sind alle etwas suspekt. Hier sehe ich nun das erste Mal eine Höhenkurve vom O-Trek, beinhaltet den W-Trek. Trinke noch ein Bier, alle sind schon im Bett wie ich komme.
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  • Day 45

    W-Trek 2 Camp Grey zurück

    January 11 in Argentina ⋅ ☁️ 19 °C

    In der Nacht muss ich mal, es bewährt sich meine Petzl Stirnlampe.
    Am Morgen wieder gleich Klo, Fühle mich ausgeruht, habe die erste Schicht beim Frühstücken. Buffet, Selbstbedienung - echt gut organisiert.
    Danach baue ich mein Zelt ab. Nach der Erfahrung von gestern versuche ich etwas umzupacken und das Zelt im Rucksack zu haben - nehme den leichten Schlafsack nach oben.
    Ich will gerade zum Mirador/Aussichtspunkt, da kommt eine junge Deutsche von gestern und geht auch da hin - also zusammen. sie ist auch alleine unterwegs, etwas rund und ist 18 Jahre alt.
    Im Camp zurück lade ich nochmals Handy und Uhr nach, dauert. Maike macht sich schon auf den Weg.
    Ich hole sie irgendwann ein, wir laufen zusammen, leider ist sie halt schon langsam, dazu ist es heite fast windstill gegen gestern und deutlich wärmer. Doch wir schaffen es mit drei Pausen, gebe Ihr noch die Hälfte meines Apfels ab.
    Wie wir ankommen, will Sie sich erst mal setzen, ich hole mir meine Zeltbewilligung und die Essen-Gutscheine. Suche mir einen Zeltplatz, sichere heute das Zelt besser als gestern im Waldstück, spanne auch die Schnüre und setze Eckheringe - es ist hier offen und windet teils heftig - böenartig.
    Dann Duschen und in lockerer Kleidung an der Sonne etwas Chillen! Am
    schatten ist es aber kühl, vor allem der Wind macht es aus. Zum Nachtessen trage ich dann wieder lange Hose und Daunenjacke.
    Nachtessen gut, Menü wie gestern nur Dessert anders. Bin dann um 2100 schon im Schlafsack, lese etwas …

    Habe hier noch Fotos von Pflanzen zugefügt- eine ist eine Art von Alpenrose, wird aber bis zu Strauchgrösse - Blüte rot oder auch weiss.
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  • Day 44

    W-Trek 1 Camp Grey

    January 10 in Chile ⋅ ⛅ 9 °C

    Nach dem Boot ist da das Camp Paine Grande.
    Gut ausgeschildert geht es für mich nach Camp Grey. Das sind zwar nur etwa 275 Höhenmeter, doch mit ständigem auf und ab, dazu der kräftige, von vorne kommende Wind, sind es gefühlt viel mehr - fast 500 Höhenmeter. Ich marschiere durch, komme an meine Grenze, bin echt froh wie ich in Grey eintreffe! Kurz vor Grey ist da ein Tier, reh-/hirschartig , drei Männer filmen wie verrückt, verlangen Ruhe, ich mache deswegen eine Pause, gehe dann vorbei, das Tier ist eta 3 Meter über mir und guckt, geht nicht weg, ich mache eine Foto gehe weiter. Ein paar Minuten später kann ich schon Einchecken, Gutschein für Essen und Campingplatz erhalten, dann einen Platz fürs Zelt suchen. Aufstellen geht gut. Isomatte - da habe ich kurz ein Problem, bis ich begreife, wie der Luftsack zu benutzen ist 😄 - es geht doch rasch damit die Matte zu füllen! Schlafsack aufschütteln.
    Dann schauen wo Handy und Uhr laden - alle Plätze besetzt - gönne mir einen Halbliter Bier für etwa 10 CHF (Süssgetränke meist 3,3 dl sind um 4 CHF) sehe dabei im Laden auch Steckdosen - frage - und darf da laden. Ich schaue auch nach Internet. Die Station selbst hat, aber kein Öffentliches. Da ist eine Wifi-Zone - aber eine Stunde kostet über 10 US$, ich gönne mir lieber ein zweites Bier dafür!
    Gehe dann Duschen, wie immer ist vor den Duschen eine ziemlich braune Sosse. Schaffe es aber einigermassen das zu umgehen und nicht wieder dreckige Füsse zu kriegen. So leicht bekleidet geht es auch gut, friere nicht. Hatte beim Hochgehen zuviel an und Stück für Stück ausgezogen.
    Auf 1800 ist meine Essenszeit angesetzt. Ich bin überrascht über das Angebot Huhn in Sosse, ein Mix aus Samen, Reis und schwarze Bohnen. Dazu Suppe, ein Tellerchen Salat, alles Buffet. Man kann Orangensaft oder Wasser trinken, es gibt Kaffee und dazu noch ein Dessert. Das beste Essen seit langem und ich habe einen Mordshunger! Mein Magen/Darmproblem scheint auch gut zu sein. In Puerto Natales war das Essen in Restaurants eintöniger, nur einmal so gut, Preis Leistung ist hier echt ok! Direkt vor Ort hätte ich weniger bezahlt als mit der Vorbuchung - muss man aber wissen!
    Ich rede noch mit Leuten, es wird hauptsächlich Englisch gesprochen, auch deutsch und Portugiesisch - bald verziehe ich mich aber! Um 10 Uhr schlafe ich schon.
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