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  • Day 23

    Tag 22: Gracias a la vida!

    July 28, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Gracias a la vida!
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    Start: 9:15 Uhr
    Ankunft: 17:20 Uhr
    Strecke: 27,6 Kilometer
    Temperatur: 24, Anfang regnerisch - nachmittags blauer Himmel & Sonnenschein
    Lied des Tages: Alberto Cortez - Gracias a la vida
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    Aua, aua, aua! An Tag 22 war es dann bei mir soweit. Die letzten Tage in Asturien genießen, bevor es nach Galicien geht, mussten wir den Cider natürlich nochmal näher inspizieren. Dass es dann so genau sein musste, dass ich jetzt mit Spaniens größtem Kopf da sitze, weiß ich jetzt nicht, ob das sein musste. Aber wie sagt man so schön: wenn der Schnabel einmal nass ist, muss er weiter genässt werden haha 😁

    Ich glaube ich lasse heute mal ein wenig mehr Bilder sprechen, muss mich gleich auf die Reise machen. Es ist 9:02 Uhr und die Hospitalera bestimmt schon in ihren Startlöchern, den Lieblingspilger unter allen, Alejandro Langnero, wieder einmal sehr sanft zu bitten, die Herberge zu verlassen und sich auf die heutige Etappe zu begeben.

    Long story Short: war ein super super schöner Tag! Viele Freundschaftsmomente, tolle Aussichten, Wetter ab mittags dann wirklich gut, die Caminolegs sind eingelaufen und haben abgeliefert, Max zum Geburtstag abends per FaceTime angerufen und fast ein wenig Heimweh bekommen nachdem alle so schön beieinander saßen und ihn zelebriert haben. Jaaa, wirklich ein toller Tag!

    Ich mach mich mal los, heute 27 Kilometer! Abends dann wieder ausführlicher, versprochen 🍀✌🏻

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 11 Euro
    -Snack: 4,40 Euro
    -Herberge: 15 Euro
    -Dinner: 12 Euro
    -Schnabelnässung: 40 Euro

    Gesamt: 82,40 Euro
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  • Day 21

    Tag 21: N39 Jakobsweg! 👣

    July 26, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    N39 Jakobsweg! 👣
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    Start: 8:20 Uhr
    Ankunft: 15:00 Uhr
    Strecke: 20,5 Kilometer
    Temperatur: 24 Grad, sonnig
    Lied des Tages: Xavier Rudd - We deserve to Dream
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    Ich wurde heute gefragt, ob ich an Zufälle glaube. Kurz überlegt, aber dann direkt gesagt, dass gerade auf dem Camino nichts ohne Grund passiert. Auf meinem diesjährigen Weg ein, zwei, drei kommende Entscheidungen mitgenommen, über die ich reichlich nachdenken wollte, handelte unter anderem eine über das Thema N39.

    Uns auf der heutigen Etappe nach Kilometer 4 eine große Gruppe entgegenkommen, wir diese gefragt, ob es denn der falsche Weg sei, meinten sie nur: wir haben gesehen, dass die nächsten 10 Kilometer keine Bar kommt und nochmal ihre Wasservorräte aufbessern wollen. Durch diese Konversation einen kurzen Halt gemacht, sah ich dann links am Wegesrand diese Mauer, auf der einfach N39 stande.

    Ich mich übelst gefreut und gleichzeitig gefeiert, ein Foto machen lassen, war mir dann auf den nächsten Kilometer nicht ganz klar, wie genau und vor allem warum es dort stand. Also wie kommt es zu dem N und dann ausgerechnet die Nummer 39? Ich konnte es mir nicht beantworten, außer, dass ich mich wohl in meiner kommenden Entscheidung bestärkt fühle ☺️

    Gestern Abend noch in meinen Blogeintrag gepackt, dass ich hoffe, meine Stimmung bleibt am nächsten Morgen die Gleiche, mit jener ich eingeschlafen bin. Ich bin ehrlich: zu meinem Teil kann ich sagen, dass es so war. Gegen 7:30 Uhr Lawkin vor der Herberge gesehen, war der Mann aber wirklich auf ner Skala von 1-10 auf ner sehr säuerlichen 11 - den PH-Wert auf einer dunkelroten Stufe gemessen. „Alex, ich weiß nicht, was mit den anderen Pilgern los ist, aber der erste Wecker klingelte heute 3 Uhr (!!!!) und der Zweite dann 4:45 Uhr. Ab 5:15 Uhr ging dann das Geraschel im ganzen Schlafsaal los und ab 6 Uhr kircherten die Leute in der Küche, was man über das ganze Gebäude hörte.“

    Spaniens tiefster Schlaf wieder zugeschlagen, hab ich von alldem nichts mitbekommen. Aber da war sie wieder: Familie Gonzales! Hätte gedacht, dass die Mitpilgernden ein wenig dazu lernen über die Zeit, aber es haben tatsächlich sehr viele in Gijón ihren Camino begonnen, weshalb es Nacht 1 für diese war - Erstklässler… 😌

    Mit Verlassen der Herberge strahlte uns dann aber die Sonne ins Gesicht und so schlug seine Laune schnell wieder um. Spätestens nach dem ersten Café con leche und einem Pincho, war alles wieder vergessen!

    Ein kleines Update zu meinem vorderen Rucksack:
    Ich hab das Gefühl, dass es Stück für Stück weniger wird. Mal eine Bestandsanalyse betrieben, nehme ich wohl zuerst an den Beinen ab, dann kommt das Gesicht und dann der Bauch. Den Eindruck, dass mein Gesicht schon schmaler geworden ist, kommt jetzt hoffentlich der Kessel vors Gericht. Ich plädiere auf lebenslänglich! Der Junge soll sich nicht mehr blicken lassen 🟨🟥

    Na gut, schon ein wenig eingesehen, dass das Abnehmen für mich kein Problem ist, wird das Gewicht halten dann wieder die eigentliche Königsdisziplin, wenn ich wieder in Deutschland bin. Aber dazu mache ich mir dann einfach in den nächsten Tage Gedanken, haben ja noch paar Kilometerchen vor uns. Wenn man es genau nimmt, sind es noch 291 - das bekommen wa jetzt auch noch hin!

    Toi toi toi halten meine Füße in den Tagen wirklich gut durch. Mein Schienbein hat sich durch viel eincremen, langandauernde Dehnungen und Massagen gut erholt - meine Blasen machen zwar noch den Molly, aber wie wir bekanntlich wissen, bekommen die Männer keinerlei Beachtung wegen fehlender Manieren. Erziehungsmaßnahmen in vollem Gange!

    Gegen 15 Uhr heute in der Zielherberge angekommen, wartete auf uns erstmal ein Bier. Aber nicht, weil wir es bestellten, sondern da es das Begrüßungsgeschenk der Herberge ist. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, in wie viele glückliche Pilgergesichter ich dadurch heute gesehen habe. Manchmal ist der Weg zu einem erfolgreichem Business so einfach! Ein 0,33 Bier für ca. 75 Cent den Pilgernden aufs Haus servieren und schon hat man die 5 Sterne Bewertung aber sowas von sicher. Ich liebe es doch, das Reziprozitätsprinzip!

    Den Abend bei einem gemeinsamen Pilgerdinner ausklingen lassen, gab es als Vorspeise Couscous oder wie man das auch schreibt. Als Hauptgang typisch asturische Fleischbällchen mit einer Gemüsepfanne und als Nachtisch griechischer Joghurt mit Honig. Runder Plunder würde ich sagen ✅

    Morgen stehen wieder etwas mehr Kilometer an, 27 wenn ich mich nicht irre. Mir für das Abendprogramm schon das Buch bereitgelegt, heute mal ein wenig früher der Eintrag, sodass ich jetzt in den Feierabend gehen kann. Ich sende wundervolle N39 Grüße Richtung Deutschland und dem Männerhort, langsam beginne ich doch stark unseren Hort zu vermissen. Nicht mehr lange!

    Buenas Noches aus Spanien, ihr Rabaukenden! 🇪🇸✌🏻

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    Kosten des Tages:
    -Snack: 4,40 Euro
    -Herberge: 20 Euro
    -Abendessen: 12 Euro

    Gesamt: 36,40 Euro
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  • Day 20

    Tag 20: Viva la vida!

    July 25, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Viva la vida! 🇪🇸
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    Start: 9:30 Uhr
    Ankunft: 16:25 Uhr
    Strecke: 26,1 Kilometer
    Temperatur: 22 Grad, wechselhaft bis sonnig
    Lied des Tages: Peter Fox - Toscana Fanboys
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    Oh Mann, was ein schöner Abend! Auf dem Marktplatz eines wunderschönen kleinen spanischen Städtles sitzend, den ein oder anderen Cidra genießend, mit suuuuuper leckerem Essen! Gemeinsam mit Lawkin, Sabrina aus Italien, Natalie aus der Ukraine und David aus den USA, wurde mir die Bestellung überlassen. Wir hatten uns dafür entschieden insgesamt 5 Gerichte zu bestellen, die wir dann Tapasmäßig teilten.

    Sau, hab ich da eine Zauberei veranstaltet. Als einziger ein wenig Spanischkünste besitzend, hab ich die Karte für alle übersetzt, letztendlich aber die Hoheit der Auswahl bekommen. Das erste Gericht könnt ihr euch bestimmt denken: Croquetas Caseras de Jamon - caseras bedeutet hausgemacht. Dazu gab es Pimientos de Padron, spanisches Knoblauchbrot mit Butter angebraten, iberische Rippchen und ein perfekt gebratenes Steak.

    Also wenn mich eines so wirklich richtig glücklich macht, ist es geiles Essen nach einem geschafften Tag als Belohnung! Natürlich die Gerichte in der Erzählung nicht annähernd das wiederspiegelnd, wie sie geschmeckt haben, hat die Küche da aber mal einen kleinen Ausflug nach Hogwarts ins Zaubereiministerium gemacht.

    Der Tag fing aber leider nicht sooo glücklich an, wie er endete. Der Vorteil an einem Doppelzimmer ist, dass man keinerlei Hektoren der Familie Gonzales hat. Der Nachteil: man wird nicht wach. Ich mir natürlich keinen Wecker gestellt, schlich sich Lawkin gegen 7:45 Uhr davon, währenddessen ich noch in Spaniens größter Tiefschlafphase war. Gegen 9:05 Uhr dann wach geworden und zwar auf eine sehr angenehme Weise.

    Die Hospitalera wollte das Zimmer sauber machen, kam hinein und hat sich erstmal mega erschrocken. Da lag noch ein Pilger im Bett, obwohl 9 Uhr spätestens Abreise war. Folglich natürlich sehr sanft von ihr geweckt worden, indem sie mit einem 10 Sekunden klatschen und irgendwelche Wirren spanischen Sätze probierte mir weis zu machen, dass es nicht sein kann, noch in der Koje zu liegen.

    Also ich meine, ich hätte es nach dem ersten Klatschen schon verstanden, aber Part 2 war dann ein Bett rütteln, obwohl ich schon lange wach war. Ich glaube in diesen Tagen wird es eine riesige Lovestory mit allen Hospitaleras. Ist ja gut, ich steh doch schon auf!

    Mich wieder in Windeseile fertig gemacht, bemerkte ich dann schließlich nach 2 gelaufenen Kilometer, dass ich meine so geliebte Mütze in der Herberge vergessen hatte. Was macht man denn da jetzt? Also in Leipzig wäre die Antwort ganz klar, sich einfach eine Neue zu kaufen, aber warum auch immer baut man eine so tiefe Beziehung zu seinen Sachen im Rucksack auf, sodass ich mit Zähneknirschen umgedreht bin.

    Die Frau wieder völlig nervös gewesen, ließ sie mich nochmal ins Zimmer. Eine sehr traurige Nachricht für mich, dass meine Cap nicht mehr auffindbar war, ich aber mein Muschelhemd ebenfalls vergessen hatte und dies dann wenigstens wieder an mich genommen habe. Ihr werdet es nicht glauben, aber ich war echt mega traurig über den Verlust der Mütze! Der Start in den Tag war somit völlig versaut..

    Dazu kommt noch, dass das Rauslaufen aus jeder Großstadt immer durch laute Straßen führt bzw. eigentlich immer hässliche Industriegebiete. Das Ganze als i-Tüpfelchen habe ich heute das erste Mal überlegt, warum ich die scheiße mir eigentlich freiwillig antue. Ich meine, ich habe es schon nach Santiago geschafft und war in meinem bisher größten Motivationstief des diesjährigen Caminos.

    Mir überlegt, wie es wäre, wenn ich einfach nach den nun geschafften 500 Kilometer einen Cut mache und ein paar Tage am Meer verbringe, wirklichen Urlaub mache und früher zurück nach Leipzig fliege. Bin ja jetzt schon seit knapp einem Monat unterwegs. Aber was haben einem Mama und Papa früher gelehrt? Wenn man etwas anfängt, dann bringt man es auch zu Ende!

    Auf gehts weiter Richtung Santiago! Aufgeben keine Option. Mir das erste Mal eine Malleplaylist auf die Ohren gezaubert, lief ich mich in einen Rausch. Am Ende mit 6 Kilometer pro Stunde eine riesige Pace an den Tag gelegt, zog ich auch diesen etwas unschöneren Lauftag durch.

    In der Herberge angekommen, wurde ich dann mit einer super schönen Stadt belohnt, einem wartenden Lawkin mit bereitgestellten Cerveza und Zack hatte ich final wieder gute Laune!

    Die Nacht heute in einem großen Schlafsaal mit ca. 35 anderen Mitpilgernden, bin ich mir zwar nicht sicher, ob meine Laune morgen früh noch die Gleiche sein wird, wenn die ganzen Tourigrinos wieder erwachen, Familie Gonzales like, aber heute Abend schlafen wa definitiv mit einem guten Gefühl ein! 🤗

    Machters mal gut, ihr treuen Bloglesenden - freue mich immer sehr über eure positiven Rückmeldungen!

    Buenas Noches 🇪🇸

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 10,40 Euro
    -Herberge: 9 Euro
    -Bier an der Herberge: 1,20 Euro
    -Abendessen: 20 Euro

    Gesamt: 40,60 Euro
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  • Day 19

    Tag 19: Gijón is calling!

    July 24, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Gijón is calling!
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    Start: 8:45 Uhr
    Ankunft: 12:30 Uhr
    Strecke: 15 Kilometer
    Temperatur: 23 Grad, Aprilwetterig
    Lied des Tages: Freya Ridings - Love is fire
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    Nach San Sebastián, Bilbao und Santander stand heute die vierte Großstadt an: Gijón. Alle vier Städte konnte ich bisher null geografisch einordnen und kannte nur deren Fussballmannschaften. Sollte irgendwann mal bei Wer wird Millionär die Frage kommen, was diese Städte gemeinsam haben, wissen wir jetzt, dass sie alle an der Nordküste liegen!

    Meine bisherige Caminoerfahrung hat mir gesagt, dass ich diese kleinen süßen Herbergen in den Dörfern mit Natur, Schafen und Kühen umgeben, mehr mag. Ich weiß nicht, ob es sich heute bestätigen lässt, weil der Einlauf in die Stadt nicht voll von vielbefahrenen Straßen und dem typischen Autolärm war.

    Mit dem Pilgertransfer zurück zum Camino gebracht worden, lernte ich heute mal Seniora Gonzales kennen. Ich eher so von der Kategorie, der morgens viel Zeit benötigt und sachte angefasst werden muss, in Fachkreisen auch Morgenmuffel genannt, machte die Hospitalera aber mal sowas von den Hektoren. Natürlich ist es super nett, dass sie uns die 4 Kilometer zurück zum Weg fährt, aber dauerhaft auf die Uhr zu zeigen, dass man seinen Kaffee endlich austrinken soll, provozierte mich dann doch ein wenig. Auch mal ne 30 fahren - hat sie leider nicht verstanden, aber letztendlich fügte ich mich dann und machte mich innerhalb von 7 Minuten mit alles in den Rucksack rein, kurz Zähneputzen, fertig.

    Der Tag als Restday angesehen und nur 15 Kilometer auf der Taktiktafel, liefen die ersten 2 Stunden wie am Schnürchen. Pünktlich 10:15 Uhr den Livestream des ZDF‘ angemacht, freute ich mich, dass die Frauen ihr erstes Spiel bei der Weltmeisterschaft hatten. Mit dem Handy in der linken Hand, ein Auge auf das Spiel, das andere auf den Weg, schaute ich während des Gehens das Spiel an.

    6:0, nice! Das macht Lust auf mehr. Mal ein wenig optimistisch daran gedacht, dass ich mir sicher bin, bei der nächsten Weltmeisterschaft die ein oder andere aus dem Leipziger Kader zu sehen, schaute ich das Spiel dann doch sehr intensiv an. Immer mal nach offenen Bars gesucht, wo ich das Spiel in Ruhe schauen konnte, hatte zum Montagmorgen leider keine offen.

    Gegen 12:30 Uhr in Gijón angekommen, verfolgte ich mit noch 5 Prozent Akku auf dem Handy das Spiel per Liveticker zu Ende - Sonntag beim nächsten Spiel dann in der vierten und letzten Region Galicien, bin ich sehr optimistisch, dass sich dann eine geeignete Bar finden wird, um in Ruhe das Spiel zu schauen! ⚽️

    Heute hatte man mal sehr viel Zeit über den Tag und das war fast ungewohnt. Immer wenn ich Mama und Papa Zuhause besuche, keine Pläne für den Tag habe, bin ich immer besonders müde - das war heute genauso. Erstmal einen 2-stündigen Mittagsgeschlaf gemacht, suchten wir dann mit Hunger gegen 16:30 Uhr ein Restaurant auf.

    Typisch für Asturien ist natürlich nach wie vor das Cachopo und der Cidre. Beides in vollen Zügen genossen, ließen wir den Abend entspannt in der Herberge bei einem Wasser ausklingen. Auf dem Camino Frances jede Großstadt immer für riesige Partys genutzt, fühle ich mich immer noch super wohl damit, mal eine Pause von all dem exzessiven Partyleben und vor allem Alkohol zu nehmen.

    Heute kam das erste Mal das Gefühl auf, dass es wirklich gar nicht mehr so weit bis nach Santiago ist und wir es ja bald geschafft haben. Ich meine, es sind nur noch 330 Kilometer. Das ist ja wirklich gar nichts! ☺️

    Wenn alles nach Plan verläuft, kommen wir am 6./7. August vor der Kathedrale an. Vor meiner dritten Reise auf den Jakobsweg hatte ich oft Angst, dass ich es nicht genießen kann, weil es einfach das dritte Mal innerhalb eines Jahres wäre. Diese konnte ich mir in den letzten Tagen nehmen, denn es wird einfach ein riesiger Freudentaumel sein, alle Mitpilgernden, die man in den letzten 19 Tagen kennenlernen durfte, am großen Ziel zu sehen und es gemeinsam zu zelebrieren!

    Morgen startet so langsam das letzte Drittel meines diesjährigen Weges, 25 Kilometer nach Avilés. Zu zweit im Herbergenzimmer mit Lawkin, wird es sicherlich eine gute Nacht. Allgemein das Wissen zu haben, dass keine Familie Gonzales auf einen wartet bzw. völlig unerfahrene Erstklässler, die sich 3 Wecker stellen, um 6:30 Uhr den ganzen Schlafsaal damit aufzuwecken 😌

    Ich hab mir heute eine Liste gemacht mit Menschen, mit denen ich noch gerne auf dem Camino telefonieren möchte. Bestimmt einige vergessen, aber wenn ihr Lust habt durchzuklingeln - ruft gerne an! Freue mich immer wieder mal wieder Neuigkeiten aus dem ‚normalen‘ Leben zu hören!

    In diesem Sinne, muchos saludos desde Gijón! Que duermas bien 💤😴

    Euer Alejandro Langnero

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 5 Euro
    -Herberge: 20 Euro
    -Cidre und Käse: 12 Euro
    -Abendessen: 20 Euro

    Gesamt: 57 Euro
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  • Day 18

    Tag 18: Bergetappe ⛰️✅

    July 23, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Bergetappe ⛰️✅
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    Start: 8:45 Uhr
    Ankunft: 16:35 Uhr
    Strecke: 25,2 Kilometer mit ca. 950 Höhenmetern
    Temperatur: 24 Grad ⛅️
    Lied des Tages: Felipe Baldomir - At Home
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    Kosten des Tages heute Abend mal hier oben, da es nicht angebracht wäre, es unter die letzten Worte des heutigen Eintrags zu schreiben:
    -Frühstück 5 Euro
    -Snack: 2 Euro
    -Herberge: 12 Euro
    -Dinner: 12 Euro

    Gesamt: 31 Euro
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    Puuuuuh, meine Füße mussten sich nach dem Tag heute erstmal erholen. Selbst die doch so geliebten Croquetas de Jamon konnte ich im Ziel nicht wirklich genießen, brauchte ich erstmal 30 Minuten Füße hochlegen, bis ich mich ein wenig akklimatisiert habe. Rot-weiß gepunktetes Bergtrikot ist uns nach heute sicher! 🚴🏔️

    Den Tag gemeinsam mit Lawkin begonnen, standen heute insgesamt 25 Kilometer an. Eine super angenehme Distanz in diesen Tagen! Alles über 30 lässt einen schon unruhig in den Tag starten, daher hab ich mich doch sehr auf die Etappe gefreut!

    Wie gewohnt nach ca. 10 Kilometer, was ungefähr 2 Stunden Laufweg entspricht, unsere erste Pause gemacht, ließen wir ein wenig die Zeit bisher Revue passieren. 476 gemeisterte Kilometer, super viele tolle Menschen kennengelernt, teilweise sehr tiefe Gespräche mit völlig fremden Personen geführt und dann doch öfters als erwartet an seine Grenzen gestoßen.

    Aaaaaber was euch interessiert: wie ist denn eigentlich so der Gossipstand auf dem Camino? 🤓

    Na gut, wo fange ich an. Am Anfang so euphorisch in die Augen von Ruby und Lawkin gesehen, ist sie leider seit gut 8-9 Tagen zwei Etappen hinter uns, da sie zwei Restdays wegen einer Verletzung am Knöchel machen musste. Anfänglich das Gefühl gehabt, dass sie sehr Lawkinbezogen agierte, war er ihr starker Anker auf dem Neuland Jakobsweg. Aus Amerika alleine angereist, war sie sehr froh ihn für den Beginn zu haben. Mit einem großen Rucksack, allerdings nicht nur der Physische sondern auch der Emotionale angereist, hatte sie am Anfang die Entscheidung ein wenig weggeschoben und das weitentfernte Caminoleben genossen, ist sie aber gerade in einer sehr unglücklichen Beziehung zu einem Amerikaner.

    Dies sie irgendwann eingeholt, schob sie Lawkin wieder ein wenig weg von sich, um sich der Entscheidung zu widmen - nämlich, dass sie sich von ihm trennt. Und das auch noch auf dem Camino. Nach dem emotionalen Abschluss für sie, war dann wieder die alte Ruby zurück und genau dann kam die Verletzung. Jaaa, was soll man sagen. Es ist sehr schwer für die Personen auf dem Camino del Norte eine Bindung aufzubauen, da dieser so anspruchsvoll ist und oftmals man ungleichmäßige Tempos an den Tag legt, ob es gewollt oder ungewollt ist, sodass diese anfängliche Romanze doch ein wenig verschoben werden musste.

    Ruby läuft den Camino Primitivo bis nach Santiago, welcher 2 Tage kürzer als der des Del Nortes ist, daher werden wir uns wieder zur großen Feierei vor der Kathedrale treffen! 🙏🏻

    Lawkin ein paar Tage später ein Mädel aus Frankreich kennengelernt, waren diese auch sofort auf einer Ebene. Einen ganzen Lauftag mit 8 Stunden Gespräch erlebt, abends zu zweit zum Dinner verabredet, gab es zur Verabschiedung einen Wangenkuss, welcher sie sehr beeindruckt hat und rührte. Wie es weitergeht, könnt ihr euch jetzt bestimmt vorstellen: sie hat am nächsten Tag einen Restday eingelegt und läuft auch seitdem hinterher ☺️

    Jaaa dieses komische Ding mit dieser Liebe ist manchmal nicht ganz so einfach, wa?

    Aber natürlich haben sich hier schon andere Paare gefunden, sodass sich Miriam aus der Slowakei mit einem Pilger mal abends ein Hotelzimmer genommen hat und am nächsten Tag mit Spaniens größten Knutschflecke wieder die Reise weiter antritt - Amateurin eh!

    In der Herberge hat man relativ wenig bis keine Privatsphäre, daher haben schon mehrere Mitpilgernden dann den Gang ins Apartment in Kauf genommen. Spürnase Sherlock Langner fällt das natürlich immer sofort auf und kam dann am nächsten Morgen mit gewohnt direkten Fragen umme Ecke, weil Gossip ist natürlich Leben! 😁

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass es allgemein sehr schwer für die Pilgernden auf dem Camino del Norte ist, sich näher kennenzulernen, weil er dafür zu anspruchsvoll ist und man kaum mehr als 3-4 gemeinsame Lauftage hat. Manche haben nur Zeit für einen Teil des Weges, dadurch dass sie wieder zur Arbeit in ihrem Heimatland müssen, manche haben die Herbergen schon vorher gebucht und müssen sich daran halten oder wie heute wurde man vor die Entscheidung gestellt: weiter auf dem Camino del Norte oder wechselt man auf den Camino Primitivo.

    Irgendwie hab ich im Gefühl, dass sich all das in Santiago entladen wird, wenn man sich bei aller Freude wiedersehen wird. Gossip Girl wird natürlich auch dann wieder berichten!

    Zurück auf den heutigen Weg: mit 950 Höhenmetern war er sehr sehr anspruchsvoll. Gerade der letzte Aufstieg hatte es komplett in sich. Da es Sonntag war, habe ich viele Telefonate geführt, da jeder gut erreichbar war. Speziell an jenem Aufstieg hatte ich gerade mit Kristin gesprochen, musste aber dann unhöflicherweise abbrechen, weil es einfach nicht mehr ging. So Multitasking mit hächeln, zuhören, reden und probieren irgendwie zu überleben 😌

    Gegen 16 Uhr dann völlig fertig angekommen, waren wir alle sehr stolz, auch diese Etappe gemeistert zu haben. Die Herberge heute knapp 4 Kilometer außerhalb des Caminos, aber durch die wieder einmal schlechte Herbergensituation nötig gewesen, bot der Hospitalero ein Shuttleservice an und holte alle Pilger ab. Morgen früh wird er uns wieder auf den Weg zurückbringen, an gleiche Stelle, dass wir den Camino fortführen können. Service 1A mit Sternchen, Bienchen und wie wir früher in der Grundschule immer bekommen haben: ein Schweinchen 🐷

    Abends noch eine gute Stunde mit Thea telefoniert, erfreute mich das Telefonat sehr! Ein wenig durch meinen Vortrag in der Elster und den Podcast mit Poschi vom Caminofieber angesteckt, lief sie in den letzten Wochen den Camino Portugues von Porto nach Santiago mit einer Freundin und kam letzte Woche in Santiago an. Manchmal verstehen nur Pilger, die dieses Gefühl ebenfalls schon erlebt haben, jene Schilderungen von ihr, aber genau das hat mich so gefreut! Auch sie haben jetzt schon viele nach diesem Jakobsweg da in Spanien gefragt und ich bin mir sicher, dass ihr viele folgen werden! In diesem Sinne: Buen camino, Thea - ich pack euch mal in die heutige Fotogalerie ein Screenshot ihres Blogs mit rein. Familie Gonzales wurde direkt in jenen mit adaptiert 🤝

    Mich heute mal in einen Rausch schreibend, bin ich nach den Telefonaten wieder bestens informiert, was der Frauenfußball in Leipzig und in Jena macht. Mit Metze original soo viel gelacht, herrliches Ding. Telefonat natürlich eröffnet worden, dass ich im Büro angeklopfen musste, um dann in deren Sprechzeit hineingelassen wurde haha

    Morgen geht es nach Gijón! Eine der letzten Großstädte, die vor unserem Ziel Santiago de Compostela liegen. Wegen des Frauen WM Spiels um 10:30 Uhr, mir extra nur einen 14 Kilometertag auf die Agenda geschrieben, sodass ich es mit gutem Gewissen schauen kann. Ich freu mich drauf!

    Den heutigen Blogeintrag möchte ich gerne mit einer sehr emotionalen Geschichte enden lassen. Lawkin hat heute erfahren, dass sich der Gesundheitsstatus einer seiner Kindheitsfreunde inzwischen so verschlimmert hat, sodass er wohl nicht die Zeit bis nach Caminoende überleben wird. Eigentlich war der Plan für ihn direkt nach Ankommen in Santiago zu ihm zu fliegen, um sich von ihm zu verabschieden, das wird aber nun nicht mehr möglich sein. Dessen Freundin, Lawkin angerufen und ihm angeboten, eine letzte Videonachricht für ihn aufzunehmen, war das sehr sehr krass.

    33 Jahre alt und unheilbar mit einem Kopftumor im Krankenhaus. Man wird nie die richtigen Worte für solch ein Video finden können, aber auch wenn ich einfach nur neben Lawkin saß und nichts sagte, stand ich ihm dadurch bei. Ich bin sehr sehr schlecht im Umgang mit dem Tod und vor allem solchen Situationen - lasst uns einfach manchmal mehr schätzen, dass wir all das hier erleben dürfen.

    Auf Lawkin und seinen Freund!
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  • Day 17

    Tag 17: Meer in Sicht! 🌊

    July 22, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Meer in Sicht! 🌊
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    Start: 9:15 Uhr
    Ankunft: 18 Uhr
    Strecke: 25,1 Kilometer
    Temperatur: 26 Grad, sonnig ☀️
    Lied des Tages: Rusted Root - Send me on my way
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    Heute war er dann endlich da: der erste Tag in den Wellen des atlantischen Ozeans. Das Wetter oder der Moment auf den bisherigen 451 Kilometer meist nicht genau gepasst, sodass der Ausblick einem oft genügte, fand ich heute eine super schöne Stelle und zog meine Schuhe aus, stellte den Rucksack in den Sand und ab ging es!

    Ihr hättet mich sehen sollen, also Spaniens ist untertrieben, daher Europas größte Bauarbeiterbräune. Alexandro Bob der Baumeister! Meine Arme komplett braun, mein Oberkörper so, als hätte er dieses Jahr noch nie Sonne gesehen, eingesperrt wie so ein Computernerd, der den ganzen Tag nur am zocken ist.

    Herrlich, wie mich die Einheimischen angeschaut haben. Also einerseits die Bräune und dann humpelnd durch den Sand wie so ein Halbtagesmongo. Was haben wir gelernt? Blasen in Verbindung mit Sand + Salzwasser = aua. Wer kennt sie nicht, die weltbekannte Formel nach Alexander Einstein!

    Mit nur 25 Kilometern auf dem Tacho mir sehr viel Zeit heute gelassen. Irgendwie ist es ein richtig befreiendes Gefühl, wenn man nicht über 30/35 Kilometer abarbeiten muss. 22-25 ist perfekt! 👣

    Nach den ersten 12 Kilometern, dann 3 Stunden am Strand verbracht, die Füße und Seele baumeln lassen und ein wenig etwas gegen die Kellerbräune getan. Ohne schlechtes Gewissen, dass man noch so eine lange Strecke vor sich hat - Weltklasse!

    Nach der Zeit am Strand dann die nächsten 5 Kilometer angegangen, wartete nach Kilometer 17,5 meine erste Essenspause auf mich. Fast traurig gewesen, als es weder Croquetas de Jamon gab, noch Pancho de Tortilla - so wurde es dann ein Bocadillo con Tortilla. Die Spanier machen hier so fancy Baguettebrötchen, muss ich euch die Tage mal abfotografieren! 📸

    Gestern noch sehr sehr starke Schmerzen im Schienbein gehabt, versorgten mich die Mitpilgernden mit allerlei Heilungsstuff. Angefangen, dass Lawkin seine Kräuterküche eröffnete, Rosmarintropfen einrieb und dann ein wenig den Physio machte. Abends vor dem Einschlafen schenkte mir dann ein netter Österreicher seine Voltarentube und heute Morgen lag Aloe Vera Creme in meinem Rucksack. Schönes Gefühl! Man sorgt sich hier sooo sehr um den Anderen, unglaublich 🙏🏻

    Ich möchte nichts heraufbeschwören, daher schreibe ich ganz bodenständig, dass durch Allerlei Hausmittel ich heute einen guten Lauftag erleben durfte. Hoffen wir, dass es morgen so weiter geht und klopfen hiermit 3x auf Holz!

    Es heißt so langsam noch mehr Abschied nehmen von allen Mitpilgernden. Ruby und Oliver nach wie vor 2 Tage hinter uns, durch deren Verletzungen an Tag 7, dazu Elias und Danni inzwischen uns völlig enteilt und 1 1/2 Etappen voraus. Die 3 Spanier Nacho, Dani und Pepe müssen morgen schon in Gijón ankommen, daher mussten sie 15 Kilometer weiterlaufen. Hinzu kommt, dass es jetzt 2 verschiedene Möglichkeiten gibt, wie man den Camino von nun an bis nach Santiago beschreitet:

    Einerseits über den Camino Primitivo, der der Älteste unter allen Jakobswegen sein soll, mit einer wunderschönen, einmaligen Landschaft. Zwar sehr bergig, aber sehr zu empfehlen oder Zweiteres auf der Route des Camino del Nortes zu bleiben. Lawkin und ich haben uns für Variante 2 entschieden. Den Camino Primitivo wollen wir uns für irgendwann aufheben. Ihn werden wir auf jeden Fall noch laufen, aber die Strecke vom Camino del Norte entlang? Eher unwahrscheinlicher, daher die Entscheidung!

    That‘s the camino! Man genießt jeden Abend bzw. gemeinsamen Moment mit den Mitpilgernden, weil sie oftmals nur ein paar Tage andauern könnten. Sarah aus Österreich hat uns ebenfalls heute verlassen, da sie nur 13 Kilometer gelaufen ist und in Gijón aufhört, wurden heute wieder neue Peregrinos kennengelernt. 4 Mädels aus Madrid, die ihre Universität abgeschlossen haben und das gemeinsam zelebrieren wollen!

    Mit einer Spanischlehrstunde den Abend enden lassen, folgte noch eine Einladung nach Madrid, da ich ja erst am 18.08. wieder in Leipzig sein müsse und das geplante Ankunftsdatum in Santiago der 08./09. August ist. Wir werden sehen! Schau mer mal was wird 🙌🏻

    Na gut, dann habter mal eine gute Nacht bzw. es ist ja Samstag. Die Tage hier völlig unwichtig und oft ist man nicht im Bilde, welcher denn gerade ist, wünsche ich allen, die heute in den Clubs unterwegs sind, einen bonne soirée! 🥂

    Ich geh mal ganz altmodisch Samstagabend um 22:45 Uhr ins Bett - alter Mann! 👴🏻✌🏻

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    Kosten des Tages:
    -Pause 1: 8,10 Euro
    -Mittag: 10 Euro
    -Herberge: 15 Euro
    -Cola aus dem Automaten: 3,60 Euro

    Gesamt: 36,70 Euro
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  • Day 16

    Tag 16: Halbzeit! 🕰️👣

    July 21, 2023 in Spain ⋅ 🌙 18 °C

    Halbzeit! 🕰️👣
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    Start: 9:00 Uhr
    Ankunft: 19:10 Uhr
    Strecke: 37 Kilometer
    Temperatur: 27 Grad und sonnig
    Lied des Tages: Erfolg ist kein Glück von Kontra K
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    Der Schiedsrichter lädt zum Pausentee! Minute 45 ist eingeläutet und die erste Halbzeit abgepfiffen. Die ersten 15 Minuten sehr intensiv im Pressing in Zone 3 gewesen, wurde von Minute 15 bis 30 ein wenig das Tempo rausgenommen und abgewartet, was der Gegner macht. Zwischenzeitlich auf die Uhr geschaut, wie lange noch bis zur Halbzeit ist, lief das Leder von Minute 30 bis 44 in wunderschönen Ballstafetten - die Spielzüge wurden ansehnlicher. Doch dann kam jene 45. Minute kurz vor der Halbzeit: Gennaro Gattuso, Zecke Neuendorf und Mark van Bommel in einer Person setzten leider zu einem sehr harten Zweikampf an.

    Man musste sich folglich in die Halbzeit schleppen und hofft, dass in dieser jede Physioarbeit der Welt dazu beiträgt, ohne Probleme wieder aufs Spielfeld zurückzukommen. 💆🏼‍♂️👨🏼‍⚕️

    Jedes Mal, wenn ich in den vorigen Beiträgen geschrieben habe, dass es sich wie von selbst läuft, kann ich die Uhr stellen, bis es sich wieder ändert. Heute kam meine erste schlimmere Blessur neben den 6 Blasen an meinem Fuß hinzu. Mein linkes Bein zeigt leider sehr starke Ermüdungserscheinungen durch die inzwischen 420 gelaufenen Kilometer. Ich erleide aktuell ein Schienbeinkantensyndrom. Für alle Jogger unter euch bestens bekannt, entsteht das oftmals bei übermäßiger Belastung auf hartem Asphalt.

    Ab Kilometer 15 hatte ich heute das erste Mal Schmerzen im linken Schienbein gespürt, machte ich direkt eine Pause. Nach der Pause auf meine Birkenstock gewechselt, war das keine allzu gute Idee. Mit jedem Schritt mehr wuchsen die Schmerzen, sodass ich öfters anhalten musste. Wieder auf meine Wandersandalen gewechselt, wurde es ein wenig besser, aber die Schmerzen doch zu stark.

    Irgendwie bis hin zu Kilometer 25 geschleppt, machte ich die nächste lange Pause, suchte nach Dehnübungen im Internet und verschlang meine erste Ibo 400 auf dem Camino. Mein Schienbein in Brennnesseln gehalten, um einen anderen Schmerz zu generieren, wirkte das nur kurzfristig.

    Mit starken Verschleißerscheinungen ins Ziel geschleppt, hab ich ein bisschen Angst und gleichzeitig Respekt für die kommenden Tage. Ich hoffe nicht, dass mich mein blödes Schienbein zu einer längeren Pause zwingt. Mein ganzes Leben lang Fußball gespielt, aber original noch nie an der Stelle Probleme gehabt. Sollte wer Erfahrungen mit der Verletzung haben, Hit me up! 📱 📞

    Aber wollen wa uns mal nicht beschweren! Heute war trotzdem irgendwie ein guter Tag, zumindest für den Kopf, der heute Maximalarbeit geleistet hat.

    Angefangen nach dem Aufstehen heute morgen, entschieden Lawkin, die Spanier, Sarah und co nach dieser harten Nacht den Bus für die heutige Etappe zu nehmen. Der Kater einfach zu groß und die Aussicht auf 37 Kilometer nicht stemmbar. Mich fragend, ob ich auch mit dem Bus fahren möchte, verneinte ich es direkt.

    Also ich meine, ich habe super viel Zeit und muss erst am 18.08. zur Mallorcaparty wieder in Leipzig sein. Entweder würde ich einen kompletten Restday dann lieber nehmen, nur eine kleine Strecke über 15 Kilometer laufen oder einfach den Tag super langsam angehen - aber der Sinn eines Buses kam für mich nicht ganz in den Kopf.

    Die Truppe auf mich dann 5 Kilometer vor unserem heutigen Ziel gewartet und seit 13 Uhr gekontert und das ein oder andere Cerveza über den Tag schon inhaliert, kam ich gegen 17:20 Uhr in Ribadesella an. Eine wunderschöne Küstenstadt mit einer herrlichen Restaurantmeile, dem Barfußgässchen ähnlich. Ich mich wirklich aufs Maximale in die Stadt geschleppt, humpelnd wie Severus Snape nach dem Angriff des Trolls auf ihn, freute ich mich in ein paar vertraute Gesichter zu schauen.

    Eine letzte Probe stand mit der Frage nochmals an, ob ich denn mit ins Taxi steigen möchte, was in 15 Minuten zur Zielherberge fährt, meinte ich: jetzt habe ich 32 Kilometer schon geschafft, dann bekomm ich die letzten 5 auch noch irgendwie hin. Hätte mir wirklich lieber meinen kleinen Zeh abgeschnitten, aber das wäre für mich eine zu große Niederlage gewesen.

    Gegen 19 Uhr kam ich dann final nach 10 Stunden laufen im Ziel an. Das Gefühl umso besser, dass man solch einen harten Tag irgendwie gemeistert hat, bin ich immer wieder begeistert, was das Mentale ausmachen kann. Mit Kontra K - Erfolg ist kein Glück immer gepusht, hab ich’s gepackt. Nice!

    Mit Spaniens größter Pizza mich am Abend belohnt - na gut, eigentlich hab ich auch nur 1/3 geschafft, weil ich einfach so platt war - tat die Regeneration am Abend sehr gut. Things I love about the camino: sich manchmal völlig an seine Grenzen zu bringen und diese immer wieder zu erweitern. ⛰️

    Der Gossipgirlpost muss also noch ein paar Tage warten, bin heute einfach zu fertig dafür, diesen Part hier noch mit in den Beitrag zu packen. Werdet es mir bestimmt verzeihen! 🍀

    Beim gemeinsamen musizieren den Abend ausklingen lassen, sind das Caminomomente, die ich auch sehr schätze. Nacho, Dani, Pepe, Lawkin und Sarah wieder bestens erholt, wurden Klassiker wie Volare, Let it be, Hallelujah und La Bamba ausgepackt. 🎶

    Mit tollen Gefühlen geht es in die hoffentlich erholsame Nacht. Morgen stehen nur 25 Kilometer an, hoffen wir auf eine gute Besserung des Schienbeins! 🙏🏻

    Buenas Noches aus San Esteban de Leces! 🇪🇸

    Euer Alexandro Langnero

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück mit längerer Pause: 18,50 Euro
    -Pause 2: 4,40 Euro
    -Herberge: 15 Euro
    -Abendessen: 11 Euro

    Gesamt: 49,90 Euro ✅
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  • Day 15

    Tag 15: Yo no soy marinero!

    July 20, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Yo no soy marinero! ⚓️
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    Start: aber mal komplett entspannt um 9:05 Uhr
    Ankunft: 15:30 Uhr
    Strecke: 21,2 Kilometer
    Temperatur: 24 Grad, viel Sonne aber heiter blau und wolkig
    Lied des Tages: Los Lobos - La Bamba
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    Aua, aua, aua, was ein Abend! Es ist 8:20 Uhr und ich schaue in Gesichter, die zwischen Kissen im Gesicht und auch bisschen Jahrmarktfeeling, nach ein paar Runden BreakDance bzw. Karussell fahren, aussehen. Wie Herbert Grönemeyer eins den WM Song 2006 getauft hat: Zeit, dass sich was dreht!

    Ich unglaublich stolz auf mich, dass ich nach sehr intensiven Abendstunden gegen 23:30 Uhr den Absprung geschafft habe, folgte Lawkin gegen 2 Uhr und Sarah aus Österreich, welche Geburtstag hatte, mit den 3 Spanieren dann gegen 4:15 Uhr. Was haben wir gelernt? Never try to fuck with the camino! Die ersten Jünger aus Kreisen der Familie Gonzales machten sich 6:30 Uhr auf, die anderen 7:15 Uhr, welche es mit 3 Weckern musikalisch unterlegt hatten.

    Ich es selbst nur durch Erzählungen mitbekommen, bin ich immer wieder dankbar über Spaniens tiefsten Schlaf. In aller Seelenruhe 8 Uhr aufgewacht und das ganze Zimmer war schon leergefegt. Als ich Lawkin und Sarah gesehen hatte, war ich dann aber doch ein wenig beruhigt!

    Jaaa, das war dann so ein Abend, an dem man nicht nochmal 20 Minuten FindPenguins aufschlagen konnte, um einen Blogeintrag zu schreiben. Der Wille war da, habe es zumindest geschafft, die Bilder in den Beitrag zu laden, aber dann fielen sie mir auch schnell zu, die Äugleins.

    Bevor es heute in den, leider wieder 35 Kilometer andauernden Tag, geht, nochmal ein paar Zeilen zu gestern:

    Warum auch immer, sind meine Beine in diesen Tagen ein absoluter Selbstläufer! Anscheinend an den richtigen Stellen Muskeln gebildet, war gestern ein super schöner Wandertag. 21 Kilometer durchs Grüne, teilweise am Meer entlang und die Zeit ist super schnell rumgegangen. Mit Daniel eine Stunde telefoniert, wird er sich um die Blumen in meiner Wohnung kümmern, dass diese auch ein wenig Wasser in den heißen Monaten nach nun guten 2 Wochen erhalten. 🌿🌱

    Über den Leipziger Clubgossip bestens informiert worden, ging es über Planungen für die ersten Frauenheimspiele der RB Mädels im September über Geschichten aus dem Jakobsgarten. Eine gute Beschäftigung während des Laufens! 📞

    Gegen 15:30 Uhr an der Herberge angekommen, ist diese einfach eine alte Bahnhofshalle und durch das Fenster sieht man die losfahrenden Züge, von den man keinerlei was hört. Muss ich euch gleich nochmal abfotografieren bzw. da man nur 2 Videos pro Beitrag hochladen darf, beim nächsten dann zeigen. Sau spannend!

    Nach einer Dusche, dann das Füße hochlegen dieses Mal auf der Couch im Herbergenwohnzimmer verbracht. Früher immer mit Mama nachmittags bei Schokokeksen geschaut, ist in den Tagen eine super Nachmittagsbegleitung die Tour de France. Den Jungs da am wirbeln zuzuschauen mit dem Wissen, dass man seine heutige Sporteinheit schon geschafft hat, gibt einem irgendwie eine sehr angenehme Ruhe!

    Mit Erscheinen der 3 Spanier Pepe, Dani und Nacho setzen wir uns gegen 17 Uhr dann vor die Herberge, da es dort Bier für 1,50 Euro gab. Gegen 21 Uhr dann immer noch dort verweilt mit schöner spanischer Latinomusik und vielen Gesangseinheiten begleitet, machten wir uns in die Stadt auf, um zu Abend zu essen. Für Lawkin und mich gab es wieder das Cachopo, nachdem es gestern soooooo lecker war und dann ging es in den freien Fall.

    Den Geburtstag von Sarah aus Wien gefeiert, welche 26 wurde, gab es neben Rotwein, Cervezas, auch wieder allerlei Cider und irgendwann dann auch regionale Spezialitäten à la Shots. Wie oben beschrieben wirklich zum perfekten Zeitpunkt den polnischen gemacht, bin ich jetzt einigermaßen fit und starte mal in die heutigen 35 Kilometer.

    10 Stunden Laufweg to go, pack mas! 🫡💪🏻

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 9 Euro
    -Snack: 8 Euro
    -Herberge: 26 Euro (Sarah als Geburtstagsgeschenk eingeladen mit Lawkin)
    -Bier in der Herberge: 20 Euro
    -Abendessen: 25 Euro

    Gesamt: 87 Euro 😫
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  • Day 14

    Tag 14: Soldiers of the camino

    July 19, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

    Soldiers of the camino! 🫡
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    Start: 8:30 Uhr
    Ankunft: 16:20 Uhr
    Strecke: 31,4 Kilometer
    Temperatur: 21 Grad, bewölkt
    Lied des Tages: Kontra K - Soldaten 2.0
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    Die ersten 2 Wochen sind geschafft! Wenn ich jetzt schon manchmal auf die zurückgelegte Strecke schaue, kann ich es mir gar nicht so richtig vorstellen. Heute war Kilometer 372 - das ist einmal von Leipzig an die Ostsee. Nice!

    14 Tage Training zeigen langsam Wirkung. Die Caminolegs, wie Lawkin sie heute getauft hat, entstehen und Muskeln sind an den richtigen Stellen gebildet worden, dass man nach mehreren Muskelkatersessions der letzten Tage, jetzt inzwischen ein höheres Tempo an den Tag legen kann. Ich natürlich nach wie vor als Alex Killermichel Langner einen kleinen großen Nachteil vorne als Rucksack dran, hab ich aber das Gefühl, dass der Junge so langsam weniger wird! 🐷

    Mit gut 31 Kilometern auf der Taktiktafel, stand heute wieder ein etwas längerer Lauftag an. Warum auch immer, liefen die ersten 13 Kilometer ohne Pause wie ein Gang 5 Uhr morgens nach dem Club zum Mccens am Haubi, nämlich wie am Schnürchen! Die Vorfreude auf einen BigMac alias Pincho de Tortillas so groß gewesen, dass man die Extrameter gerne gelaufen ist.

    Gegen 10:30 Uhr Lawkin und die 3 Spanier von gestern Abend getroffen, musste ich erstmal dick schmunzeln. Haben sich die Jungs erstmal schön 2 Bier zum Frühstück reingelassen und mich mit aller bester Laune begrüßt. Ich mich mal sowas von gar nicht dagegen wehren können, musste ich auch mit einem Caña nachziehen 🍻

    Für viele läuft es sich dann besser, ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich wohl Bier erst nach Ankunft immer zu mir nehme - man lernt nie aus! Ne Cola wurde mir trotzdem genehmigt, was mich natürlich sehr gefreut hat ☺️

    Die folgenden knapp 20 Kilometer mit zwei kurzen Pausen verbracht, kann ich mich wirklich heute mal gar nicht beschweren. Na klar, man hat 4-5 Blasen an den Füßen. Aber so sauer darüber gewesen, dass die Männer nicht mal im Büro angeklopft haben, ob sie hereinkommen dürfen, sitzen die Jungs seitdem im Wartezimmer und bekommen keine Beachtung. Bisschen Manieren beibringen, auch mal wichtig auf dem Camino!

    Zur Belohnung und der Freude darüber, dass es so ein guter 31 Kilometertag war, hab ich mir heute mal richtig was gegönnt: ein Cachopo Asturiano. Eine Spezialität in der inzwischen dritten Region, die wir auf dem Camino del Norte durchlaufen. Es fing mit dem Baskenland an, ging mit Kantabrien weiter und nun in Asturien. Jedes für seine Spezialitäten bekannt, ist es hier vor allem der Cider und das Cachopo. Eine Art Cordon Bleue, nur ein Schnuff leckerer!

    Die 21 Euro heute mal in die Hand genommen, checkte ich nach einer Stunde in der Herberge ein, nahm eine Dusche und legte mich nach Camino Gewohnheit erstmal kurz ins Bett, um den Füßen ein wenig Regeneration zu gönnen. 16:30 Uhr die spanischen Jungs am Zielort im Restaurant dort getroffen, saßen sie 20:30 Uhr immer noch an gleicher Stelle. Lawkin schon völlig hinüber, wird der trinkfeste Ire in den Tagen von den Spaniern gnadenlos unter den Tisch getrunken 😌

    Ich den Mann eingesammelt, dass es gegen halb neun doch mal Zeit wäre, in die Herberge einzuchecken, begegnete er mir mit den Worten: „Ist ja gut Papa“ haha. Dass ich mal der Vernünftige irgendwann im Leben sein werde, hätte ich auch nicht gedacht. Ich bin mir aber sicher, dass in den nächsten Tagen bestimmt der Schalter wieder umgelegt wird 🍻

    Schon von vielen nach der Fortführung des Camino Gossip Girls gefragt worden, erreichen wir in 2 Tagen die Halbzeit und dort werde ich mal einen kleinen Zusammenfassungsbeitrag machen mit allerlei Gossipinhalte - dürft euch also drauf freuen! 🙋🏼‍♂️

    Hoffen wa mal, dass es morgen wieder so gut mit den Beinen von statten geht und die Sonne endlich mal wieder rauskommt. Im Gegensatz zu letztem Jahr mit 38 Grad im Durchschnitt auf dem französischen Jakobsweg, würde ich die Temperaturen für ein paar Tage sofort nehmen 📝

    Mit nur 20 Kilometer to go morgen überlege ich fast, ob ich nochmal raus zur Gruppe gehe, um mit einem Glas Vino Tinto auf den Tag anzustoßen. Jaaa doch, das klingt nach einer sehr guten Idee, denn nächste Weisheit des Jakobsweges: No Vino, No Camino! 🍷

    In diesem Sinne: Salud und kommt’s gut in die Nacht ✌🏻

    Eure Soldiers of the camino

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    Kosten des Tages;
    -Frühstück mit Bier: 7 Euro
    -Pause 1: 5 Euro
    -Pause 2: 5 Euro
    -Nachmittagsgönnung: 26,80 Euro
    -Herberge: 18 Euro

    Gesamt: 61,80 Euro
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  • Day 13

    Tag 13: Queso, vino tinto y buena sidra

    July 18, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Queso, vino tinto y buena cidra! 🍷
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    Start: 8:15 Uhr
    Ankunft: 15:10 Uhr
    Strecke: 21,5 Kilometer
    Temperatur: 20 Grad und bewölkt
    Lied des Tages: Freya Ridings - Castles
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    Gerade wie so 17-jährige Teenager wurden wir von der Hospitalera gegen 22:45 Uhr zur Nachtruhe aufgerufen. Am Abend noch im lokalen Supermarkt mit Rotwein, Käse und Cider eingedeckt, wurden wir dann doch früher als geplant unterbrochen. Einmal wieder als Jugendlicher fühlen - Check ✅

    Der Tag begann für mich dann doch sehr durchwachsen. Die Nacht über leichte Schüttelfrostanfälle gehabt, hat mein Körper wohl auf den vorigen Tag mit 37 Kilometer reagiert. Dazu ist das Wetter so wechselhaft, dass zwischen 20 Grad und Regen bis hin zu 30 Grad Sonnenschein alles täglich sich ändert.

    Mich sehr langsam laufend in die heutige Etappe gekämpft, war ich sehr dankbar, dass sie nur 21 Kilometer andauerte. In diesen Tagen fühle ich solche kurzen Etappen am meisten! Mich bei meiner zweiten Pause bei Kilometer 12 in ein Lokal gesetzt und eine Stunde ein Buch gelesen. Das Café am Rande der Welt Part 2 - den ersten Teil sehr genossen und eine super Empfehlung, muss ich mich glaube in den Zweiten noch ein bisschen hineinfuchsen!

    An tollen Kirchen heute vorbeigelaufen, ein wenig die spanische Natur begutachtet mit vielen Tieren auf der Strecke, war die Etappe dann doch eine Gute! Ein kurzen Abschnitt am Strand laufen dürfen, ist es schön zu sehen, wie hier sehr viele junge Menschen das surfen lernen. Ich glaub eines Tages ist es bei mir auch soweit! In meiner Jugend immer jene Frisur getragen, fehlen jetzt nur noch die Künste dazu 🏄‍♂️

    Gegen 15:15 Uhr an der Herberge angekommen, stellte mir Lawkin 2 Spanier vor. Bei einem von jenen ist es der 13. Camino! Sooo spannende Storys, die er erzählt hat. Kurze Dusche genommen, haben wir uns dann auf den ortsansässigen Marktplatz bei Croquetas de Jamon und einem cerveza gesetzt und weitere Geschichten aus dem Pilgergarten ausgetauscht. Ohjeee, ich sehe jetzt schon jeden Juli meines Lebens mit Pilgern zu verbringen. 👣

    Es gibt ungefähr 8 große Caminos, die nach Santiago de Compostela führen. Aber die Pilgerwege der Welt führen nicht nur nach Santiago. So gibt es auch eine wohl super empfehlenswerte Strecke in Italien. Von Florenz nach Rom, ca. 650 Kilometer durch die Toskana. Neben Rom, ist Jerusalem der dritte Ort der Welt, an den Pilger ihre Wanderschaften machen. Na da haben wa ja noch was vor uns in den nächsten Jahren ☺️

    Ich denke schon jetzt an meine zukünftigen Kinder. Andere Mitschüler bei der Frage des Lehrers, wo sie in den Sommerferien waren, diese mit Mallorca, Portugal oder Ostsee beantwortend, sehe ich es jetzt schon: Papa hat mich mit auf den Jakobsweg in Jerusalem genommen, war super! 👍🏻😤 hahahaha, na gut - ist ja zum Glück dann noch ein wenig Zeit bis dahin!

    Nachdem ich mich für einen 90-minütigen Powernap von der Gruppe verabschiedet hatte, waren sie gegen 19:30 Uhr immer noch an gleicher Stelle. Nun mehr mit 3 weiteren Cervezas intus und allerlei regionalen Schnäpsen, welche sie vom Kellner ausgegeben haben bekommen. Die Gesprächsthemen wurden offener und auch in solchen kann ein Alex Langner natürlich glänzen! 🤓

    Mit einem Supermarkteinkauf noch das heutige Dinner geshoppt, wählte Carlos mit den 13 Caminos, sowohl den Käse aus, als auch den Rotwein und dazu den Cidre. Der Mann ist auf jeden Fall vom Fach! Noch gezeigt bekommen, wie man Cidre richtig einschenkt, dass er perfekt genießbar ist, gehe ich super zufrieden in die Nacht! 🙏🏻

    Morgen durch die wieder einmal schwierige Herbergensituation, stehen 31 Kilometer auf dem Tacho. Ohhhhh Mann eh! Also will mich natürlich nicht beschweren, aber so ein 20er Lachs hätte ich direkt ungesehen unterschrieben! Hilft ja nüscht, bisschen Magnesium für die Nacht inhaliert und dann wird es doch morgen wieder ✌🏻

    Muchos saludos desde Comillas bei Kilometer 341 🇪🇸

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück 1: 11 Euro
    -Frühstückspause 2: 3,50 Euro
    -Herberge mit morgigen Frühstück: 22 Euro
    -Nachmittagsessen + Cerveza: 20 Euro
    -Supermarkteinkauf: 5 Euro

    Gesamt: 61,50 Euro
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