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  • Day 32

    Tag 32: Santiago de Compostela!!

    August 6, 2023 in Spain ⋅ 🌙 20 °C

    Santiago de Compostela!!
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    Start: 8:00 Uhr
    Ankunft: 18:55 Uhr
    Strecke: 30,9 Kilometer
    Temperatur: 27 Grad, sonnig ☀️
    Lied des Tages: Gypsi King - Volare
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    Ohhhh wow! Wir haben es tatsächlich nach 830 Kilometer heute geschafft. Das große Ziel Santiago de Compostela immer so weit entfernt gewesen, erst über 800 Kilometer, dann 500, irgendwann war das erste Mal eine 1 davor mit 190 Kilometern, dann wurde es zweistellig, große Freude beim 99 Kilometerstein, ein Foto beim 10 Kilometerjungen gemacht und schließlich waren wir da.

    Mein drittes Einlaufen in Santiago. Irgendwie kennt man die Stadt schon und hat sich gefragt, wie es wohl werden wird, aber dann doch so magisch! In die Gesichter der Mitpilgernden zu sehen, die man in den letzten Tagen und Wochen so ins Herz geschlossen hat, die das erste Mal auf den Plaza del Obradeiro einlaufen, hat einen sehr bewegt.

    Über strahlendes Lächeln, bis hin zu Freudentränen, ließ jeder auf seine Weise seinen Emotionen freien Lauf. Den Text gerade mit einem Vino Tinto neben mir stehen schreibend, war es mir aber sehr wichtig, speziell euch treuen Bloglesenden noch eine kleine Grußnachricht zu senden.

    Heute Nacht werden wir feiern. Das Leben, unseren Weg und die neugewonnenen Pilgerfreundschaften! Wir haben es fucking nochmal geschafft 😍

    Ein sehr, sehr tolles Gefühl! Morgen werde ich mir ein wenig mehr Zeit nehmen, um einen ausführlichen Beitrag zu schreiben. Der Tag war wirklich sehr besonders und wir haben uns alle Zeit der Welt gelassen. Über tolle Begegnungen mit einer französischen Familie, welche gemeinsam mit ihren 5 und 11-jährigen Söhnen von Saint-Jean losgelaufen ist und über 780 Kilometer auf der Uhr hatten, bis hin zu wundervollen, ehrlichen Offenbarungen! 🙏🏻

    Der Camino hatte schon immer seine eigene Magie, aber heute hat man sie besonders erlebt!

    Sooo, Lawkin gerade gesagt, dass wir in die nächste Bar weiterziehen. Von ihm schon eine gelbe Karte gezeigt bekommen, möchte ich nicht die nächste riskieren! Für heute mal mehr Fotoinput als Text, aber das verzeiht ihr mir bestimmt!

    Habt es ganz schön, liebe Grüße aus Santiago de Compostela! 🏁🇪🇸

    Euer Jakob Alejandro Langnero Kerkeling!
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  • Day 31

    Tag 31: 1 day to go - 800 Kilometer ✅

    August 5, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    1 day to go - 800 Kilometer ✅
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    Start: 7:55 Uhr
    Ankunft: 15:45 Uhr
    Strecke: 30,1 Kilometer
    Temperatur: 27 Grad, sonnig ☀️
    Lied des Tages: Pierce Brothers - Flying Home
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    Da ist er tatsächlich gekommen, der letzte Tag auf dem diesjährigen Camino! Knapp 30 Kilometer vor Santiago haben wir heute gegen 15:45 Uhr unsere letzte Herberge vor dem großen Ziel erreicht. 800 Kilometer in den Knochen, heißt es jetzt die Letzten der 90 Minuten zu genießen!

    In die Halbzeit geschleppt, wurde aber durch hervorragende Physioarbeit eine schlagfertige Truppe für die zweite Halbzeit aufgestellt. Sehr eingespielt und erfahren, wurden Minute 45 bis 60 angegangen. Ohne größere Blessuren, hier und da natürlich ein Wehwehchen, wurde mit einer hervorragenden Defensivarbeit geglänzt.

    Den Gegner an der Mittellinie erst attackiert, beobachtete man das Feld stets von hinten. Gab Tipps weiter und übernahm sich nicht mit der Laufleistung. Sein Tempo gefunden, wurden sehenswerte Chancen ausgearbeitet, welche es auf den letzten Metern gilt, zu vergolden. Die bekannte Schlussoffensive ist in vollem Gange und so wirft man auch mal seine Prinzipien über Bord, um das jetzt schon positive Ergebnis, zum Ende des Spiels noch zu verfeinern.

    Eigentlich gesagt, dass man nicht mehr über 30 Kilometer laufen möchte, macht man das in den letzten Tagen doch sehr gerne. Das Ziel so nahe, motiviert es einen nochmal extra! Naja gut, Ruby hat es sich ja zudem gewünscht, Sonntag schon angekommen und wie wir gestern gelernt haben, musste diese Entscheidung hingenommen werden. Zwar mit einem kleinen Murren, aber der Fakt, dass wir einen Tag eher feiern können, hat einen runden Plunder draus gemacht.

    Bevor es in den Gossippart geht, den ich gestern so hoch angekündigt habe, nochmal was zum heutigen Tage:

    Die dritte Nacht im Kloster auf dem diesjährigen Camino war eine Gute! Familie Gonzales natürlich wieder völlig nervös mit Stammesanführer Hektor heute Morgen um 5:30 Uhr angefangen in ihren Taschen zu wühlen. Auch an Tag 31 werde ich es nicht verstehen, wie man in einem Schlafsaal von ca. 20 Personen, Spaniens lautesten Wecker stellen kann. Jeder im Raum, also wirklich jeder, war schon nach dem ersten Klingeln wach, hat Heiko Gonzales aber erstmal gefühlt 10 Perioden abgewartet. Glatt rot mit 5 Spielen Sperre! 🟥

    Mir meine AirPods wieder ins Ohr gepackt, ruhte ich nochmal bis 7:25 Uhr, bis Lawkin den Auftrag hatte, mich zu wecken. Eine adoptierte Gonzales ist nämlich Ruby geworden. Die Frau scharrte schon mit den Hufen und wollte in die heutige 30 Kilometeretappe aufbrechen.

    Kurz Zähne geputzt, bisschen Wasser ins Gesicht und den Rucksack genommen, ging es auf in den vorletzten Tag! Mit einem strahlenden Sonnenschein begrüßt worden, hatte man direkt gute Laune! ☀️

    Viele Geschichten und Erfahrungen von Tag 8 bis 30 noch ausgetauscht, vergingen die ersten 10 Kilometer wie im Flug! Ein Café Americano, eine Lata de Coca Cola und ein Bocadillo rundeten den Morgen in Perfektion ab.

    Mit eingelaufenen Caminolegs gingen wir dann die nächsten 13 Kilometer bis Arzúa an. Wir verabschiedeten den Camino del Norte, da die letzten 40 Kilometer es auf den Hauptweg des Camino Frances ging. Und wer sich noch an letztes Jahr erinnern kann, waren genau jene letzten 100 Kilometer bis Santiago völlig überfüllt mit Tourigrinos.

    In Spanien ist es sehr hoch angesehen, eine Compostela des Jakobsweges in seine Bewerbung zu packen, da es für Durchhaltewillen und Beständigkeit steht. Jene Compostela bekommt man ab einer Distanz von 100 Kilometern und daher sind genau diese immer völlig überfüllt. Ca. 3.000 Tourigrinos starten jeden Tag von Sarria und kommen auch in Arzúa vorbei.

    Aus genau diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, nicht in Arzúa die Nacht zu verbringen, sondern nochmals 10 Kilometer weiterzulaufen, um den Pilgermassen zu entgehen und immer zwischen deren Etappen zu verweilen.

    Bevor es aber in die letzten Kilometer des Tages ging, erlebte ich noch eine super schöne Geschichte! Mich im März Pascal auf Instagram angeschrieben, dass er über einen Freund den Caminopodcast von Poschi und mir empfohlen bekommen hat, schrieb er mir, dass er stark überlegt dieses Jahr den Camino Frances zu laufen. Ihm geht es gerade mental nicht so gut und ein Therapieplatz wäre erst in 2 Jahren frühestens möglich.

    Die Erfahrung des Weges kann so vieles sein, aber auch vor allem heilend. Ich gab ihm viele Tipps und bewegte ihn dazu, den Flug zu buchen, um Anfang Juli seinen Camino Frances in den Pyrenäen zu beginnen. Am 5. Juli ihm geschrieben, dass ich dieses Jahr auch unterwegs bin, zwar auf dem Camino del Norte, telefonierten wir 2 mal und tauschten uns über die gemachten Erfahrungen während des Laufens aus.

    Jaaa, wie ist es denn weitergegangen? Pascal noch nie zuvor in meinem Leben gesehen, stand heute bei unserer Pause auf einmal ein grinsender Mensch vor uns. Da sind sie doch wieder, die Geschichten aus dem Jakobsgarten, aber wir haben uns tatsächlich heute getroffen!

    Lawkin, Ruby und David es kaum glauben können, verbrachten wir die Mittagspause gemeinsam und verabredeten uns für Montag in Santiago auf eine ehrliche Apfelschorle. Wie cool ist das denn? Also ich meine, allein der Fakt, dass der Podcast inzwischen mehrere Personen dazu bewegt hat, auch ihren eigenen Camino zu beginnen, aber jene Personen dann auch noch zu treffen. Mein persönliches Tageshighlight! 🙏🏻

    Soooo, wie ist es denn aber mit Ruby weitergegangen? Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen: sie hat für sich auf dem Weg beschlossen, dass sie es mit ihrer Liebelei in Amerika beenden wird und es sich falsch anfühlen würde, noch bis zur Zeit danach zu warten. An Tag 14 ihn angerufen, war es dann doch die ehrlichste Art und Weise, auch wenn sowas natürlich immer dann doch schmerzt. Hab aber sehr das Gefühl, dass sie seitdem unglaublich befreit ist und es für sie das Richtige war.

    Mich am letzten Abend in einen Rausch schreibend, freue ich mich sehr auf den morgigen Tag. Es wird zwar mein drittes Ankommen in Santiago, aber jedes hat auf seine eigene Weise ein Zauber inne. Pünktlich mit dem Start der Tagesschau, werden wir es morgen geschafft haben. Dann gehen wir es doch an, die letzten Minuten des 1. FC Camino de Kerkeling!

    Wir sehen uns in Santiago de Compostela ✌🏻

    30 Kilometer und 1 day to go! 👣

    Euer Jakob Alexandro Langero Kerkeling

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    Kosten des Tages:
    -Herberge: 15 Euro
    -Abendessen: 20,80 Euro

    Gesamt: 35,80 Euro
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  • Day 30

    Tag 30: Ruby, Ruby, Ruby!

    August 4, 2023 in Spain ⋅ 🌙 16 °C

    Ruby, Ruby, Ruby!
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    Start: 9:20 Uhr
    Ankunft: 17:15 Uhr
    Strecke: 24,6 Kilometer
    Temperatur: 21 Grad, wechselhaft aber am Ende sonnig
    Lied des Tages: Xavier Rudd - Spirit Bird
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    Heute war er, der Tag an dem wir Ruby wiedergetroffen haben. Am allerersten Abend in Irún, ca. 780 Kilometer entfernt, sie als erste Pilgerin kennengelernt, den Abend zusammenverbracht und ihr probiert ein wenig die Aufregung für den kommenden Camino bzw. die kommende Einschulung zu nehmen. Die ersten Tage immer zusammengelaufen und uns abends in den Herbergen eingefunden, verletzte sie sich an Tag 8 und musste leider ein/zwei Pausentage einschieben.

    Uns seitdem nicht mehr auf dem Weg getroffen, lief sie ab Gijón dann den Camino Primitivo. Ein super schöner Weg über die Berge und zwei Etappen kürzer. Der Kontakt und die emotionale Pilgerverbundenheit nie abgerissen, schlugen wir ihr vor, dass sie doch über den Camino Verde wieder auf unseren Camino stoßen konnte. Sie die Tage es zugestimmt, freuten wir uns heute wie kleine Kinder, die von der Kirche an Weihnachten kommen und wissen, dass die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen.

    Tag 30 brachte also eine Reunion, nice! 😍

    Euch den Moment per Video eingefangen, war die Freude sehr groß und wir genossen einen super schönen Abend gemeinsam. Hatten ja schließlich viel zu erzählen! Wie war der Camino Primitivo? War er sehr hart? Hast du tolle Pilgerfreunde kennengelernt? Wie war die Herbergensituation? Das waren nur einige davon.

    Aber natürlich für euch die entscheidende Frage, wer aufmerksamer Leser des Blogs von Anfang an war: hat Ruby es übers Herz gebracht, ihre Liebelei in Amerika zu beenden, nachdem sie es auf dem Weg für sich beschlossen hatte? Ach wisster was, bisschen Neugier auf den morgigen Eintrag muss sein und ich erzähl es euch einfach morgen! 🤓

    Alexandro Langnero alias der Mensch, der bei den ganzen Telenovelas es zum Ende hin super spannend werden lässt, um dann in die Werbepause bzw. die Vorschau zur nächsten Folge zu übergehen. Sympathiepunkte sammeln wa heute mal aufs Maximalste! 🤝

    Na gut, wie immer aber jetzt nochmal von Anfang an:

    Der Tag begann gewohnt entspannt mit einem Kaffee und einem kleinen Frühstück, das es in der Herberge gab. Die Nacht war echt super und ich bin gestern tatsächlich bei der letzten Folge der Tour de France Doku schon gegen 21:40 Uhr eingeschlafen. Folglich mal ne 10 Stunden Schlafpeitsche eingesammelt, nehmen wa doch sehr gerne mit!

    Kurz nach 9 Uhr ging es dann los auf die heutige Etappe. Entspannte 25 Kilometer standen auf der Taktiktafel, welche mit einer defensiven Formation beginnen sollte.

    Der Worst Case unter allen Pilgern ist, wenn man die ersten 20 Minuten losgelaufen ist und dann bemerkt, dass man etwas vergessen hat. Mir ist es zum Glück nur einmal passiert, ich blieb heute auch davon verschont - Lawkin ebenfalls. Nachdem er aber einen Anruf von Sabrina früh auf dem Handy hatte, ahnten wir schon schlimmes. Sie schon ca. 1 Stunde weiter gewesen, erkundigte sich, ob Lawkin denn noch in der Herberge sei. Ich mega angefangen zu lachen, ist der Mann einfach der größte Helfer Spaniens und ist für eine Mütze für Sabrina nochmal zurückgelaufen, um diese einzusammeln.

    Ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte, hätte sie mich angerufen, aber war dann doch ganz froh, dass es Lawkin traf hahaha 😁

    Nach heute, viel Straße und zwei längeren Pausen, kamen wir gegen 17 Uhr in Sobrado an. Ein sehr bekannter Ort auf dem Camino, da es ein wunderschönes Kloster in jenem Ort gibt. Und genau in dem liege ich gerade - Kloster Nummer 3!

    Die Mönche uns eingecheckt, ist es wirklich ein super schönes Fleckchen. Den Innenhof ausgiebig begutachtet, schaute ich die ersten 30 Minuten Hertha gegen Wiesbaden. Hätte nicht gedacht, dass ich einmal im Leben dafür das Fußball schauen unterbreche, aber 19 Uhr ging es dann zur spanischen Messe. Und nachdem mich der Gesang der Mönche so im ersten Kloster beeindruckt hatte, war ich wieder sehr neugierig.

    Irgendwie heute nicht ganz im Kopf da gewesen, haben die Jungs gut gewirbelt, aber kein Vergleich zu meiner ersten Erfahrung. Die letzten Minuten dann per Liveticker verfolgt, stehen zwei glorreiche Niederlagen zum Start in die Zweitligasaison zu buche - läuft!

    Unsere Bäuche noch lecker mit Croquetas, Pimientos und Chorizo vollgeschlagen, ging es an die weitere Planung. Ich schreibe gerade den Blogeintrag 59 Kilometer vor Santiago. Und genau weil es so wenige Kilometer nur noch sind, kam Ruby auf die Idee, dass wir diese doch in 2 Tagen laufen könnten. Sie hat nur noch wenig Zeit und würde gerne Sonntag in Santiago ankommen, um mit uns zu feiern und ausreichend anstoßen zu können.

    Naja gut, was soll ich sagen. Eine Weisheit, die sich doch immer wieder erfüllt: es geht am Ende immer nach den Weibern! ☺️

    Dann laufen wa halt in 2 Tagen nach Santiago! Bzw. morgen haben wir erstmal 30 Kilometer angepeilt und dann entscheiden wir spontan. Aber wie krass, dass es morgen die letzte Herberge/Nacht vor Santiago sein könnte. Spannendes Gefühl!

    Mit einem getrosten Kyrieleison verabschiede ich mich in die Nacht. Musikalisch untermalt höre ich schon 3 Schnarcher im Hintergrund, der Vierte steht schon fast in den Startlöchern - tolle Wurst!

    Buenas Noches aus Sobrado 🇪🇸

    59 Kilometer und 2/3 days to go! 👣

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 11,80 Euro
    -Snack: 4 Euro
    -Herberge: 8 Euro
    -Abendessen: 25 Euro

    Gesamt: 48,80 Euro
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  • Day 29

    Tag 29: Be thankful!

    August 3, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Be thankful!
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    Start: 9:05 Uhr
    Ankunft: 16:30 Uhr
    Strecke: 24,9 Kilometer
    Temperatur: 23 Grad, sonnig
    Lied des Tages: Synapson - Soro te Karaba
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    Ich komme gerade vom Abendessen und hatte ein bewundernswertes Gespräch mit einem Franzosen. Er am Anfang gefragt, ob einer aus der Runde französisch sprechen kann, war ich der Einzige und setzte mich neben ihn. 70 Jahre und aus dem Norden Frankreichs kommend, hatte er eine sehr schöne, aber auch gleichzeitig viel traurigere Geschichte zu erzählen.

    Gemeinsam mit seiner Frau hatte er schon so lange geplant, den Jakobsweg zu laufen und sie nahmen es sich vor umzusetzen, wenn sie beide in Rente gehen. Ein halbes Jahr vor geplanter Abreise ist sie aber völlig überraschend gestorben. Ihn es mit seiner Familie sehr aus der Bahn geworfen, beschloss er trotz allem, den Weg dieses Jahr anzugehen.

    Er startete nicht wie geplant in den französischen Pyrenäen, sondern bei sich Zuhause - 2.500 Kilometer! 4 Tage vor seiner Ankunft in Santiago stieß ich dann auf ihn und war sehr dankbar für die Möglichkeit. Er sprach von seinen Erfahrungen, wie heilend der Weg für ihn war, aber er trotzdem immer das Gefühl hatte, dass sie mit ihm lief.

    Am Montag möchte er sein Ziel, was er all die Kilometer vor Augen hatte, umsetzen: das Foto seiner Frau an die Kathedrale in Santiago hängen und sich somit von ihr auf seine Weise verabschieden. Wow!

    Er startet immer sehr früh und hat geplant, weiterzulaufen als unsere Etappe es vorgesehen hat, aber vielleicht sehen wir uns ja in Santiago wieder. Dann wollen wir uns auf jeden Fall auf einen Vin Rouge, wie man in Frankreich sagt, verabreden und anstoßen! 🍷

    Da sind se doch wieder, die Geschichten aus dem Jakobsgarten! 🙏🏻

    Der Tag heute war auch sehr besonders. Alle beginnen etwas emotional zu werden. In Irún vor knapp einem Monat mit dem Kilometerschild 850 to go losgelaufen, trafen wir heute auf das 99 Kilometerschild. Das erste Mal nur noch zweistellig!

    Man sagt, dass alle Pilgernden in den letzten 100 Kilometer etwas nachdenklicher werden, da die Entscheidungen, die sie fällen wollten, sie nun nicht mehr nach hinten schieben können und es Zeit ist, diese final anzugehen. Bald ist es wieder da, das normale Leben. Der normale Alltag!

    Wenn ich aber ehrlich sein darf, ich freu mich total auf Leipzig! Kann es kaum erwarten wieder zurückzukehren, vollgepackt mit super schönen Erinnerungen. Es steht viel an 🙋🏼‍♂️

    Meine Füße halten bis dahin hoffentlich noch durch, heute die nächsten 3 Blasen mit einer Nadel aufgestochen, aber speziell die Beine fühlen sich sehr fit an, sodass ich die heutigen 24 Kilometer gut erledigen konnte!

    Abschließen möchte ich den heutigen Blogeintrag mit Lawkins Freund. Er hat die Tage die Nachricht bekommen, dass der Hirntumor zu stark war und er es leider nicht geschafft hat. Eine unglaublich emotionale Nachricht. Viel mehr war seine Freude darüber, dass sein Freund das Video von Lawkin noch gesehen hat und mit einem riesigen Lächeln darauf reagierte.

    Im Alltag in Leipzig wird man mit solch einem Thema sehr selten konfrontiert, hier ist es aber sichtbarer. Menschen kommen mit großen Schicksalen auf den Weg, der riesiger Ballast ist. Unsere Probleme sind manchmal so klein im Gegensatz zu deren, wir machen sie aber trotzdem größer als sie sind. Daher habe ich den Eintrag „Be thankful“ getauft, weil wir das wirklich mehr sein sollten! ✌🏻

    In diesem Sinne, auf das Leben! 🍀🫶

    4 days und 85 Kilometer to go! 👣

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 5,60 Euro
    -Lunch: 5,30 Euro
    -Herberge: 21 Euro
    -Bier: 3,60 Euro
    -Abendessen: 13 Euro

    Gesamt: 48,50 Euro
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  • Day 28

    Tag 28: Camino moments

    August 2, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Camino moments
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    Start: 10:00 Uhr
    Ankunft: 16:55 Uhr
    Strecke: 20,8 Kilometer
    Temperatur: 22 Grad, regnerisch
    Lied des Tages: Macklemore - These days
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    In meinem letzten Eintrag habe ich über Begegnungen geschrieben, die man viel mehr beleuchten sollte, als die gelaufenen Kilometer, verbunden mit dem Ziel, dass ich heute 3 haben werde. Und wie ich diese hatte 🙏🏻

    Ich komme gerade mit Lawkin aus einer Bar, die völlig versteckt war und eigentlich komplett zu aussah, doch dann mit einem Gang in den Keller einen sehr überraschte. Aber von Anfang an:

    Gegen Abend hatten wir überlegt, noch eine Kleinigkeit snacken zu gehen, mit einem kleinen Bier versehen. Es bildete sich eine Gruppe aus ca. 8 Pilgernden. Ich noch auf Lawkin gewartet, gingen diese schon mal vor und meinten, dass sie uns die Location schicken. Wir dann dazugestoßen, war es eine Bar, die uns keinen wirklich guten Vibe gab und uns nicht wirklich gefiel. Die Tapasauswahl war liederlich, es war zwar günstig, aber genau so sah es auch aus.

    Ich fragte folglich Lawkin, ob wir uns etwas anderes suchen wollten. Er zugestimmt, ließen wir uns treiben und fanden durch Tripadvisor eine versteckte Bar/Restaurant. Wie oben beschrieben, sah sie geschlossen aus, ich hatte es trotzdem an der Tür probiert und Zack - diese öffnete sich. In den Keller gehend, waren wir völlig überrascht, dass solch ein wundervolles Fleckchen uns offenbarte.

    Uns einen Platz gesucht, sahen wir am Ende der Bar ein amerikanisches Pilgerpaar, welche uns grüßten. Sie luden uns ein, dazuzusetzen und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was es für ein toller Abend wurde. Steven, inzwischen 65, aus Florida mit seiner Frau, die wohl ein wenig jünger war - bzw. sah sie zumindest danach aus. Bei einem Vino Tinto kam ich mit Steven tiefer ins Gespräch und wir erzählten uns unsere Lebensgeschichten.

    Er, 3 sehr große Firmen in Amerika besitzend, und der kleine Alex daneben. Ihm ein, zwei Geschäftsideen bzw. Vorhaben gepitcht, war er so begeistert, dass wir uns im Gespräch verloren. Manchmal kann ich es nicht genau greifen, wie es auf dem Camino zu solchen besonderen Momenten kommt, aber ich taufe sie einfach die Camino moments.

    Uns nach einem Bauchgefühl dagegen entschieden von der Pilgergruppe zu verabschieden, stoßen wir auf die Beiden. 22:45 Uhr das erste Mal wieder auf die Uhr geschaut, haben wir im Eifer des Gesprächs die Herbergenschließungszeit verpasst, weshalb wir dann doch spontan aufbrechen mussten. Der Fazit des Abends: wir wurden nicht nur über den Abend komplett eingeladen mit Essen und Getränken, sondern auch noch in deren Ferienhaus in Orlando. Wow!

    Die Beiden machen morgen einen entspannten 18 Kilometertag, haben uns aber zum Abschluss noch für Santiago verabredet, dass wir dort auf jeden Fall gemeinsam anstoßen wollen - haaach schön!

    Der Abend so schön geendet, hat der Tag eher mäßig angefangen. Sehr starker Regen, dazu eine gute Brise Wind, hat es die an sich kurze Etappe heute zu einer mittelmäßigen gemacht. Die Kilometer mehr abgearbeitet als genossen, verlief ich mich 2 mal in Gedanken versunken und durfte dann wieder 15 Minuten umdrehen. Jaa gut, das passiert auch manchmal auf ca. 850 Kilometern ☺️

    Final kann ich aber sagen, dass es dem Körper gut tat, heute nur 20 Kilometer laufen zu müssen. Die letzten Tagen ein wenig strapaziert worden, haben wa dem Jungen heute mal ein bisschen Regeneration gegönnt 🙏🏻

    Nach 2 längeren Pausen gegen 17 Uhr in der Herberge angekommen, war das eine super Schöne! Der größte Luxus auf dem Camino ist es eine eigene Steckdose am Bett zu haben - dies war heute der Fall, nice!

    Okay, jetzt habe ich von 2 tollen Begegnungen erzählt, aber was war denn die Dritte?

    Manchmal wird einem bewusst, dass man viel zu selten mit seiner Familie/Eltern telefoniert. Papa hat mich heute auf dem Nachhauseweg von seiner Arbeit angerufen und wir hatten 20 Minuten lang gequatscht. Fußballthemen wie der aktuelle Kader der Hertha waren tiefer Bestandteil. Wenn ihr wissen wollt, woher meine Leidenschaft zur Hertha kommt - da habter die Antwort! ☺️

    2006 das erste Mal mit ins Stadion genommen, auf dem Weg zur Kur nach Binz einen Halt in Berlin gemacht. Die Hertha 4:0 gegen Hannover gewonnen, Patrick Ebert hatte sein erstes Spiel gemacht und da ist sie final entstanden, die Liebe zur Hertha!

    Noch 5 Lauftage to go kommt das Ziel Santiago immer näher! Ich heute das erste Mal nach Flügen geschaut, waren die so teuer und wenig vorhanden, dass ich den Lachs erstmal nach hinten vertagt habe. Werden schon noch günstiger werden, wir glauben dran! 🙋🏼‍♂️

    Dann kommter mal gut in die Nacht, morgen stehen ca. 25 Kilometer an. Alex de Alemaña hat natürlich wieder die Herbergenplätze in einem perfektem Spanisch reserviert 🤓✅
    In meinem zweiten Leben werde ich glaube Spanischlehrer hahaha

    Spaß beiseite, Sprache noch sehr ausbaufähig, aber einfach selbstbewusst so tun, als ob man Muttersprachler wäre, dann läuft der Aal!

    In diesem Sinne, Muchos saludos desde Vilalba 🇪🇸

    119 km to go! 👣

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 8,10 Euro
    -Snack: 6 Euro
    -Herberge: 14 Euro
    -Bier in Herberge: 1,50 Euro

    Gesamt: 29,60 Euro
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  • Day 28

    Tag 27: Probiers mal mit Gemütlichkeit

    August 2, 2023 in Spain ⋅ 🌫 18 °C

    Probiers mal mit Gemütlichkeit
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    Start: 9:15 Uhr
    Ankunft: 17:00 Uhr
    Strecke: 24,7 Kilometer
    Temperatur: 30 Grad, anfangs bewölkt dann sonnig
    Lied des Tages: Pierce Brothers - Trip lovers
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    Nachdem ich die Nacht davor erst gegen 2:30 Uhr einschlafen konnte, weil mich summende Moskitos unter anderem wachgehalten haben, bin ich gestern Abend dann relativ schnell gegen 22:45 Uhr eingeschlafen. Mit den Gedanken: ach den Blogeintrag kann ich auch morgen früh schreiben, hatte ich eine super erholsame Nacht!

    Jetzt schau ich gerade auf eine verregnete Landschaft aus dem Fenster und hab mal gar kein schlechtes Gewissen, 9:01 Uhr noch im Bett zu liegen. Am Anfang des Caminos immer noch gegen 7:15/30 Uhr gestartet, bemerkte ich aber schnell, dass das dieses Jahr gar nicht notwendig ist.

    Mit Temperaturen zwischen 37-42 Grad letztes Jahr zu kämpfen gehabt, war es immer gut der glühenden Mittagshitze ab 14 Uhr sich zu entziehen, aber speziell auf dem Camino del Norte konnte man immer ohne Bedenken den ganzen Tag über durchlaufen, sodass gerade morgens man es langsamer angehen konnte.

    David gestern beim Abendessen gesagt, dass ich ein Vorbild für ihn sei, den Camino so ‚langsam‘ anzugehen und ihn zu genießen. Nicht früh loszubrechen, ohne Pause die Tour durchziehen zu wollen, um sich dann ein Herbergenplatz zu sichern. Da ist sie doch, die Erfahrung eines 3. Klässlers! Was waren wir doch früher schon für weitsichtige Personen in der Grundschule ☺️

    Gestern hieß es die letzte Laufwoche einzuläuten. Gegen 9:15 Uhr begab ich mich auf die tägliche Etappe mit ca. 24 Kilometern. Bis zu meiner Frühstückspause nach 10 Kilometern ohne Essen im Magen losgelaufen, sehnte ich mich dann doch nach einer etwas längeren Pause. Die Kräfte die Tage sind sehr gering, mir hängt immer noch der lange 35 Kilometertag bei der Hitze nach ehrlicherweise.

    An einer super schönen Kirche ein Bocadillo con lomo, bacon y queso bestellt, in deutscher Fachsprache auch Baguettesandwich mit Wurst, Bacon und Käse genannt, weilte ich ca. 1 1/2 Stunden dort, Leute beobachtend auf dem Vorplatz der Kirche. Gepaart mit einem Café Americano und irgendwann 3 Coladosen, füllte ich meine Vorratsspeicher wieder auf!

    Nachdem auf dem Vorplatz ebenfalls ein Taxiplatz mit 2 bereitstehenden Taxijungs war, überlegte ich 10 Minuten hin und her, dass es doch wirklich kein Problem wäre, heute mal Kräfte zu sparen, um sich auf die letzten 6. Tage voll und ganz zu freuen.

    Hätte ich auch wirklich ohne Probleme machen können und es wäre null schlimm gewesen, weil ich ja im „Urlaub“ bin, aber jetzt bin ich so kurz vorm Schluss, da kann ich es auch noch final durchziehen und genau in solchen Situationen stark bleiben. Ich sag ja: Trainingslager Jakobsweg!

    Gestern das erste Mal Julius erreicht, telefonierten wir ca. 90 Minuten und updateten uns über allerlei Neuigkeiten aus der Welt des Paulanergartens. Mit den Worten: ‚Alex, wir haben dir verziehen - kannst wieder nach Hause kommen‘, verabschiedete er sich dann vom Gespräch. Haha, ist ja gut, komme ja in ca. 2 Wochen wieder nach Hause! ☺️

    Während des Laufens in Poschis Caminopodcast reingehört, hat mich ein Satz eines Hospitaleros besonders zum nachdenken angeregt. Er ging darum, dass seit 10 Jahren unzählige Pilger schon bei ihm angekommen sind, alle immer erzählen, wie viele Kilometer sie am Tag gelaufen sind und er sich auf den Moment freut, wenn einer mal nicht genau das erzählt, sondern wie viel tolle Begegnungen er heute hatte.

    Eigentlich hat das so viel Wahrheit! Im Endeffekt geht es ja nicht darum, ob man 30, 400 oder 1.000 Kilometer gelaufen ist, sondern was man daraus gemacht hat. Und sind wir mal ehrlich, diese Metapher kann man nicht nur auf dieses Beispiel der Kilometer anwenden, sondern auch aufs Leben an sich oder?

    Gegen 17 Uhr dann gestern in der Zielherberge angekommen, winkten mir Lawkin, Sabrina und David schon entgegen und stellten ein Belohnungscerveza bereit. Den Tag auswertend, waren wir alle super zufrieden. Irgendwie ein schönes Gefühl, sich den ganzen Tag über nicht zu sehen, aber sich abends dann aufeinander zu freuen!

    Na gut, inzwischen 9:20 Uhr schaue ich immer noch auf eine sehr triste, regnende Caminolandschaft, aber ich mach mich mal so langsam fertig. Heute stehen super entspannte 20 Kilometer an, quasi ein Restday! Oder in den Worten des Hospitaleros, 3 tolle Begegnungen 🙋🏼‍♂️

    Buen Camino aus Abadín! 🇪🇸

    6 days und 140 Kilometer to go! 👣

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 14,30 Euro
    -Snack: 6,30 Euro
    -Herberge: 16 Euro
    -eine Runde Cerveza: 10,40 Euro
    -Abendessen: 9 Euro

    Gesamt: 56 Euro
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  • Day 26

    Tag 26: Hasta pronto liebes Meer! 🌊

    July 31, 2023 in Spain ⋅ 🌙 21 °C

    Hasta pronto liebes Meer! 🌊
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    Start: 9:15 Uhr
    Ankunft: 18:05 Uhr
    Strecke: 27,6 Kilometer
    Temperatur: 30 Grad, sonnig ☀️
    Lied des Tages: Coldplay - Up & Up
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    Ohjeee, der gestrige Tag war dann doch sehr anstrengend! Nachdem wir gegen 20 Uhr ankamen, blieb kaum Zeit sich zu regenerieren und das bemerkte ich über den Tag sehr stark. Die Muskeln sehr müde, war der Körper heute nicht ganz fit.

    Mit dem Verlassen der Nordküste geht es nun auf den letzten 8 Etappen Richtung Festland. Und das hat man heute aber sowas von direkt gemerkt! Die Seeluft das Klima immer sehr gemildert, warteten auf uns heute das erste Mal Camino Frances ähnliche Temperaturen. Zwar „nur“ 30 Grad und keine 42 wie letztes Jahr auf einigen Abschnitten, aber trotzdem muss sich der Körper erstmal dran gewöhnen. Gepaart mit der Müdigkeit des Vortages, war es dann heute mehr ein Kampf als ein Genuss.

    Die fehlende Regeneration heute Morgen direkt bemerkt, startete ich gewohnt langsam in den Tag. 8:15 Uhr aus dem Bett aufgestanden, stieß ich wieder einmal auf einen völlig frustrierten Lawkin. Ca. 20 spanische Tourigrinos, wie wir Pilger getauft haben, die nur ein paar Tage den Camino laufen, ab 6 Uhr sich super laut im Flur unterhalten und original jeden aufgeweckt. Na gut, jeden minus eine Person ✌🏻

    Gegen 9 Uhr erstmal ein Frühstückslokal aufgesucht, lief dort das Spanien Spiel der Frauen WM. Bei einem Pincho de Tortilla und einem Café Americano die ersten 30 Minuten angeschaut, hat Japan die Spanierinnen aber mal sowas von herrlich dreimal ausgekontert, dass es schnell 3:0 stande. Die Locals vor Ort sehr frustriert gewesen, begaben wir uns dann auf die heutige Etappe.

    27 Kilometer hören sich erstmal wenig an, allerdings standen heute sehr viele Höhenmeter auf der Taktiktafel. Dazu den ganzen Tag die brennende Sonne mit müden Knochen. Wir haben uns dann doch sehr viel Zeit gelassen und viele Pausen eingestreut. Die vielen Wasserbrunnen am Caminorand ausgiebig genutzt, wurden heute 4-5 Liter Wasser inhaliert.

    Auch Cola war wieder ein Part, da der Zuckerhaushalt einen immer wieder aufs neue Energie gegeben hat und die braucht man einfach in solchen Tagen. Daher Entscheidung auf Verzicht von Cola einstimmig vom Gericht abgelehnt! ❌

    Die nächsten Tagen werden die Temperaturen Stück für Stück wärmer, morgen sollen es schon 32 Grad werden. Da ist sie doch, die geforderte Herausforderung in den letzten Etappen! Dazukommend, dass ich nochmal 2 neue herrliche Blasen bekommen habe, denke ich, habe ich allerhand zutun. Morgen direkt mal die gelbe Karte rausholen und die Jungs verwarnen! 🟨

    Wir alle fühlten uns heute sehr müde, daher haben wir beschlossen, morgen nur 23/24 Kilometer zu laufen. Meine Laufgruppe in den Tagen besteht aus Micha und Alex aus dem Schwarzwald, Sabrina aus Italien, David aus England und natürlich Lawkin. Gerade mit Lawkin ist es wie so ein altes Ehepaar - man wünscht sich am Morgen ein Buen Camino, sieht sich oftmals über den Tag nicht, aber abends dann in der Herberge auf ein Belohnungscerveza bzw. Wasser.

    Heute Kontakt mit Ruby aus Amerika gehabt, hat sie uns ein Bild mit 150 Kilometer to Go auf dem Camino Primitivo geschickt - wir mit dem 160 Kilometerschild geantwortet, wollen wir uns 40 Kilometer vor Santiago bei jenem Ort treffen, der die beiden Caminos wieder zusammenführt und die letzten beiden Tage gemeinsam laufen. Darauf freue ich mich! Geschichten aus dem Pilgergarten 🤗

    Eine weitere Filmempfehlung ist „Ich bin dann mal weg“ auf Netflix. Die Verfilmung des Buchs von Hape Kerkeling, die wirklich gelungen ist. Tolle Eindrücke über das Leben auf dem Jakobsweg, tolle Landschaftsaufnahmen und witzige Anekdötchen - solltet ihr in den nächsten Tagen mal einen Abend frei haben, schaut ihn euch gern an! 🎥🍿

    Na gut, ich pack’s dann mal für heute - mit Magnesiumtabletten in der Apotheke eingedeckt, hoffe ich auf eine gute Regeneration heute Nacht. Den Alkohol beim Abendessen habe ich bewusst weggelassen - haben wa doch inzwischen gelernt! ☺️

    Buenas Noches aus Villanova de Lourenza 🇪🇸💤

    7 days to go! 👣

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 4,10 Euro
    -Snack: 5 Euro
    -Herberge: kostenfrei, da Donativo durch die katholische Kirche
    -Magnesium: 4,40 Euro
    -Abendessen: 23 Euro

    Gesamt: 36,50 Euro
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  • Day 25

    Tag 25: Galicien in Sicht!

    July 30, 2023 in Spain ⋅ 🌙 18 °C

    Galicien in Sicht!
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    Start: 9:05 Uhr
    Ankunft: 19:30 Uhr
    Strecke: 34,4 Kilometer
    Temperatur: 28 Grad - anfänglich bewölkt, aber sehr sonnig warm heute
    Lied des Tages: Joris - Bis ans Ende der Welt (live in Jena)
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    Leck mich fett war das ein anstrengender Tag! Knapp 10 Stunden heute unterwegs gewesen, wollte ich eigentlich nicht mehr über 30 Kilometer laufen, aber hatte wohl einen kleinen Planungsfauxpas. Ursprünglich für den heutigen Tag einen 28er Lachs angepeilt, wurden es dann knapp 35.

    Meine Beine demnach heute mal sehr tot, aber ein mega gutes Gefühl, auch diesen Tag geschafft zu haben. Ich lege mich aber hiermit fest: das wird definitiv der letzte Über-30er sein. Fast ein wenig surreal, aber wir haben heute das erste Mal eine 1 davor gehabt. 189 Kilometer nach Santiago, wow! Wir haben mal mit einer 850 angefangen.

    Nachdem ich gestern Abend noch ein wenig zu sehr in die Dokumentation der Tour de France auf Netflix vertieft war (absolute Empfehlung übrigens!), bin ich erst gegen 1 Uhr eingeschlafen. Diese Serien immer.. wenn man einmal anfängt, will man immer wissen, wie es weitergeht!

    Folglich heute morgen dann gegen 8 Uhr so langsam erwacht, war es eine gute Nacht! Wie ich hörte, war Stammesanführer Hektor Gonzales wieder sehr aktiv gewesen, aber nach wie vor freue ich mich über die Superkraft des tiefen Schlafs. Mir gar keinen Stress zum Sonntag gemacht, gab es einen herrlichen Streuselkaffee und gegen 9 Uhr startete meine heutige Etappe.

    Bis 11:15 Uhr mich gut in den Tag eingefunden, machte ich dann eine Pause in einem spanischen Frühstückslokal. Denn was stand heute an? Das zweite Frauen Gruppenspiel der Weltmeisterschaft. Bei einem Kaffee und Pincho de Patata mir die ersten 30 Minuten angesehen, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Kolumbien kam kaum ins Spiel und die Frauen haben dann doch für meine Begriffe das Spiel dominiert. Zwar keine zwingenden Chancen herausgespielt, aber der Ball lief einigermaßen gut.

    Mich dann wieder auf die Reise begeben, weil 34 Kilometer irgendwie abgelaufen werden mussten, habe ich dann zur 60. Minute im Liveticker gelesen, dass Kolumbien das 1:0 geschossen hatte. Ich mir ein Plätzchen am Straßenrand im Schatten gesucht und beschlossen, den Rest des Spiels zu schauen. Ich bin ehrlich: ich hätte es lieber nicht machen sollen. Alter, hab ich Aggressionen bekommen!

    Kolumbien mit ner Spielweise zu vergleichen wie PSG zu seinen Hochzeiten. Absolut unfair, nur auf Härte aus, Zeitspiel und theatralische Handlungen. Also bei aller Liebe, aber das hatte für mich wenig mit Fußball zu tun. Die Nettospielzeit mit meiner Laufleistung beim Benefizturnier Anfang Juni zu vergleichen - nämlich nicht vorhanden. Fernab davon, dass die Mädels wirklich gar keine Ruhe am Ball hatten, super hektisch und unnötig den Ball immer weggeschlagen bzw. ins Aus gebolzt haben, war das eine der schlechtesten Leistungen in den letzten 30 Minuten, die ich bisher im Frauenfußball gesehen habe.

    Es liegt noch sehr sehr viel Arbeit vor einem, gerade die Bundestrainerin hat für mich viele falsche Impulse gesetzt und taktisch war das dann wirklich ähnlich schlecht anzusehen, wie meine Blasen an den Füßen. Das 2:1 in der Nachspielzeit noch zu bekommen, war dann die Krönung und ich war maximal schlecht gelaunt! Scheiß Gegner, scheiß Leistung und dann lucken die sich auch noch so ein Ball rein. Fußballgott heute ein Ruhetag gehabt.

    Mir die schlechte Laune probiert rauszulaufen, machte ich bei Kilometer 22 dann eine etwas größere Mittagspause in einer super süßen Hafenstadt. Klassisch Croquetas de Jamon bestellt, dazu eine Cola. Jaaa, hab ich gebraucht und hatte absolut kein schlechtes Gewissen!

    Die letzten 12 Kilometer des Tages waren sehr sehr hart. Inzwischen die Nachmittagshitze abbekommen, drückte die Sonne heute besonders. 16:30 Uhr die Hafenstadt verlassen, musste ich mich dann doch sehr quälen. Alle 3 Kilometer eine kleine Pause auf einer Bank oder bei einer wunderschönen Aussicht auf die Küste eingeschoben, schmerzten die Jungs da unten heute mal mehr als sonst. Wäre ja auch Quatsch, wenn man ohne Schmerzen jetzt noch bis nach Santiago kommen würde.

    Für die letzten 12 Kilometer ganze 3 Stunden benötigt, war ich dann sehr froh als das 2 Kilometerschild in Sicht war. Es ging über eine große Brücke mit insgesamt 700 Metern Länge auf die andere Seite. Galicien in Sicht! Heute wurde final das wunderschöne Asturien verabschiedet und wir kommen in die Mutterregion des Jakobwegs.

    Sehr froh gewesen gegen 19:30 Uhr in der Herberge anzukommen, brauchte ich erstmal bis 21 Uhr eine Pause. Frisch geduscht ins gemachte Bett nach solch einem Tag sich zu legen, ist in diesen Tagen wirklich das Weltbeste Gefühl!

    Heute wenig Kalorien bei einem gesamten Verbrauch von ca. 5.500 zu mir genommen, musste ich mich dann aber nochmal aufraffen, damit ich mich ein wenig für morgen stärke. In den Tagen sind 2.500-3.000 Minuskalorien völlig normal, meine Figur wird es freuen!

    Die Bestellung auf spanisch für die Gruppe übernommen, bestellten wir uns wieder 4 Tapas und teilten diese untereinander. Das erste Mal gab es heute Pulpo! 🐙
    Dazu Pimientos de Padron, Croquetas de Jamon und ein wenig Fleisch. Eine große Flasche Wasser dazu, verzichte ich diese Tage gern auf Alkohol. Wenn ich schon nicht die Cola weglassen möchte, dann doch vielleicht einfach den Alkohol - mal sehen!

    Alles in allem war es ein guter Tag. Ein Erfolgserlebnis für den Kopf, weil dieser heute wieder eine extreme mentale Stärke bewiesen hat und nie ans Aufgeben gedacht hat. Trainingslager Jakobsweg!

    Mit einem leckeren Eis mich in die Nacht verabschiedet, wird es jetzt wohl noch eine Folge auf Netflix werden, um dann meinem Körper 7 Stunden Schlaf zu gönnen. Morgen verlassen wir die Küste und ziehen Richtung Festland. Die Herbergensituation wird deutlich besser, dafür keine schönen Meeraussichten mehr.

    8 Tage to go bis nach Santiago! Gehen wir’s an 💪🏻

    Buenas Noches aus Galicien! 🇪🇸

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    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 6,40 Euro
    -Mittag: 14,30 Euro
    -Snack: 7 Euro
    -Herberge: 15 Euro
    -Abendessen: 13,60 Euro
    -Kugel Eis: 3 Euro

    Gesamt: 59,30 Euro
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  • Day 24

    Tag 24: It‘s raining man ⛈️

    July 29, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    It‘s raining man ⛈️
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    Start: 9:30 Uhr
    Ankunft: 15:45 Uhr
    Strecke: 29,6 Kilometer
    Temperatur: 20 Grad, Regen
    Lied des Tages: Niklas Dee - Mädchen auf dem Pferd
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    Jaaa, da war er. Der erste komplette Regentag von Anfang an bis Ende. Meine Klamotten dann irgendwann komplett durchnässt, kam noch der Wind dazu, weshalb es dann doch ein kleiner Kampf war. Aber auch den haben wa geschafft!

    Da wir gestern nur 17 Kilometer gelaufen sind, mussten wir die verlorenen 9 Kilometer heute aufholen. Eigentlich eine entspannte 20 Kilometer Etappe geplant gehabt, wurden es dann knapp 30! 👣

    Heute morgen gegen 8:15 Uhr erwacht, blickte ich aus dem Fenster und war erstmal völlig demotiviert. Ich will mich nicht beschweren, aber es ist manchmal echt hart, seinen Rentnerkörper jeden Tag aufs Neue nach dem Aufstehen wieder hochzufahren, mit dem Wissen, dass man den ganzen Tag über laufen wird. 24 mal hab ich es bisher geschafft, da wird es auf den letzten Metern jetzt auch noch durchgezogen!

    Mich die ersten Minuten dann gezwungen, lief man sich schnell wieder in seinen Rhythmus. Die Malleplaylist ist es in diesen Tagen, ich sag’s euch - die fährt einen aber mal sowas von komplett hoch, egal wie sehr es stürmt und schneit.

    Schön zu wissen, dass heute Samstag war und die Menschen in Deutschland gut erreichbar sind, hab ich mal ein wenig ein Telefontag während des Laufens eingeschoben, nachdem ich die ersten 13 Kilometer ohne Pause durchgezogen hatte. Annemarie zum Geburtstag gratuliert, updatete mich Felix über die Neuigkeiten aus der Red Bull Welt, schob ich mit Marius alias DJ Piste die ersten Planungen für die Mallorcaparty voran. Natürlich gibt es auch prädestinierte Kandidaten, die gefühlt hinterm Mond wohnen und in ihrer Höhle kein Empfang haben bzw. nie erreichbar sind. Dazu gehören Kameraden Julius, Rogge, Sempi und Vize hahaha 😁

    Ich probiere morgen den nächsten Anlauf, schau mer mal was wird! 📞

    Meine Caminolegs performen in den Tagen sehr gut, ich lege ein sehr hohes Tempo an den Tag und kam heute auf ein Durchschnittstempo von 6 Kilometer die Stunde. Ja gut, bei dem dauerhaften Regen wollte man es auch irgendwie weg haben, aber es ist dann doch ein großer Unterschied zum letztjährigen Camino.

    Letztes Jahr Schmerzen gehabt, die man sich wirklich nicht vorstellen kann. Mehr Blasen als Fuß übrig, kam noch die Hitze dazu. Ich möchte nichts heraufbeschwören, aber der Kopf inzwischen so drauf eingestellt, dass einen die Blasen dieses Jahr gar nicht mehr tangieren, hatte ich mit dem Schienbein kleine Wehwehchen, aber in keinem Vergleich stehend zu letztem Jahr.

    Das ganze Leben lang Leistungssport betrieben, fehlt mir wohl in den letzten Jahren, seitdem ich mit dem Fußball aufgehört habe, so ein wenig die Herausforderung und der Wettkampf, weshalb ich heute überlegt hatte, mir den restlichen Jakobsweg ein wenig zu erschweren, wenn ich es aktuell „so leicht“ habe. Mir kam der Gedanke komplett auf Zucker in Form von Cola, Eistee und co zu verzichten, als auch den Alkohol komplett wegzulassen.

    Mal sehen, was ich die Tage dazu denken werde, aber gerade die Cola würde mir dann doch schon sehr weh tun! Entscheidung vertagt 👋🏻

    Den Nachmittag heute mal als Waschtag genutzt, wäscht man im Schnitt alle 3-4 Tage seine Wäsche. 3 Euro kostet die Waschmaschine, die man sich in der Regel mit anderen Pilgernden teilt und dazu 2 Euro der Trockner.

    Weiteres Faktenwissen über Spanien und den Jakobsweg: Pilger laufen in der Regel von 8 bis 16 Uhr, gehen dann duschen, machen ihr Bett, entspannen kurz und wollen dann gerne 18 Uhr zu Abendessen gehen. Was denken sich aber original alle spanischen Restaurants? Nichts da! Wir öffnen die Küche immer erst ab 20/20:30 Uhr. Siesta geht hier von 16-19 Uhr und danach fahren die Jungs erst langsam wieder hoch.

    Mit hungrigen Bäuchen eilten wir gegen 19:15 Uhr heute mit Hoffnung zum bestbewertesten Restaurant auf Tripadvisor, wurden aber leider wieder enttäuscht und durften bis 20:30 Uhr mit Getränken uns obligatorisch den Bauch schon mal vollschlagen.

    Meine Hertha heute ihr erstes Zweitligaspiel gehabt, schaute ich das nebenher. Ergebnis nicht glorreich, Leistung und Kader macht aber Hoffnung auf mehr!

    Sooo ihr Rabauk*innen, 9 Tage to go! Das heißt auch gleichzeitig, dass wir morgen in die Letzte von den vier Regionen kommen werden. Asturien wird verabschiedet und wir freuen uns auf Galicien! Mit Cachopo uns heute Abend nochmal der asturischen Küche bedankt, geht es jetzt eher Richtung Pulpo (Oktopus) und viiiiel Meeresfrüchte.

    Ich packs dann mal! Habt einen tollen Samstagabend, macht nicht zu dolle in den Kneipen dieser Welt ✌🏻

    Kilometer 607 ✅

    —————-
    Kosten des Tages:
    -Frühstück: 7 Euro
    -Snack: 6,50 Euro
    -Herberge: 12 Euro
    -Abendessen: 28 Euro

    Gesamt: 53,50 Euro
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  • Day 23

    Tag 23: Die Caminoerkenntnis

    July 28, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Caminoerkenntnis
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    Start: 9:45 Uhr
    Ankunft: 15:15 Uhr
    Strecke: 17 Kilometer
    Temperatur: 22 Grad, Aprilwetter
    Lied des Tages: Jessie Villa - Wicked Game
    —————-

    Ohjeee, ich hab mich heute über den Lauftag so oft geärgert, dass wir gestern mal etwas mehr getrunken hatten. Es lief sich so schwierig und jeder Berg, der vor einem stand, war wieder die völlige Demotivation.

    Es war zwar der erste süffigere Abend in 22 Tagen, aber wie ich heute entschieden habe, auch der Letzte. Es ist einfach zu schade, einen ganzen Lauftag wegzuwerfen, für 3 Stunden Spaß. Mir heute mehr denn je bewusst geworden, dass es dann doch auch Leistungssport ist, den Camino über 900 Kilometer Tag für Tag zu laufen und gerade der Körper da das wichtigste Gut ist.

    Schwer in die heutige Etappe gekommen, ging es Lawkin dann noch ein wenig schlechter. Was hilft gegen einen andauernden Kater? Ihn einfach probieren zu schnell wie möglich herauszulaufen. Er als kompletter Tempomacher fungiert, schloss ich mich in seinem Windschatten an. Die Psyche war sehr müde und nicht konzentriert, aber irgendwie wurde es dann doch.

    Alex de Alemaña bei allen Herbergen berühmt, buchte ich die letzte Zeit immer die Unterkünfte vor und reservierte für alle die Betten. Es heute mal abgegeben, erreichte mich nach Kilometer 10 keine gute Nachricht. Sabrina aus Italien hatte im 27 Kilometer entfernten Luarca eigentlich gedacht, dass sie 4 Betten für uns reserviert hatte. Die Hospitalera allerdings heute angerufen, dass die Reservierung nicht durchgegangen ist und die Herberge nun ausgebucht sei.

    Wir bei einer Lata de Coca Cola überlegt, was wir machen, wurde relativ schnell entschieden, dass weiter als die 27 Kilometer heute zu laufen, aber sowas von gar keine Option ist. Daher beschränkten wir uns auf die Herbergensuche vor dem eigentlich Ziel Luarca. Viele Telefonate geführt, waren die Meisten ausgebucht, letztendlich aber eine nach Kilometer 17 noch frei.

    Also einerseits natürlich super froh gewesen, dass man dann noch spontan eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden hat, die nicht über 20 Euro war, andererseits aber auch aufgrund des gestrigen Abends die 17 Kilometer sofort unterschrieben. Wir hätten uns natürlich bis nach Luarca als kleine Strafe gequält, aber manchmal meint es der Camino doch gut mit uns. 😌

    The Walking Dead, wie wir uns heute tauften, gegen 15:15 Uhr ins Ziel geschafft, bestellten sich dann doch ein Paar ein Kontercerveza. Niiiiiiiiemals hätte ich heute da so einen Jungen runterbekommen! Bei mir waren es heute 4 Liter Wasser, 3 Coladosen und 2 Eisteedosen. Folglich habe ich meine Kalorien heute flüssig zu mir genommen, aber hab ich mal gebraucht!

    Über den Tag heute mit Gino und Gerri telefoniert, haben die beiden mit 3 anderen ehemaligen Mannschaftskollegen in der Stadtliga in Leipzig angefangen, um ihre Karriere dort ausklingen zu lassen. 5 gestandene Oberligaspieler mit Regionalligaerfahrung in der 8. Liga in Leipzig - selbst die LVZ hat darüber berichtet, dass wohl der diesjährige Aufsteiger schon fest steht. So 2 mal die Woche Training, Sonntag 15 Uhr bisschen bewegen und danach mit seinen Kumpels, mit denen man bei Lok Leipzig angefangen hat im Männerbereich zu kicken, ein Bierchen zu trinken, hört sich erstmal nicht schlecht an. Na ich überlege mal noch ein bisschen!

    Fernab vom Fußball habe ich mir aber schon erste Gedanken gemacht, wie ich den Sport nach meiner Rückkehr in Leipzig mehr in meinen Alltag integriere. Es ist soooo ein gutes Gefühl abends im Bett zu liegen und geschafft zu sein, da man sportlich aktiv war. Das kann einem kein DJ Gig vor 5.000 Menschen geben, auch wenn das natürlich auch ein schönes Gefühl ist!

    Also was haben wa heute gelernt? Mehr Sport, weniger Alkohol ✅
    Mutti wird die Zeilen mit einem großen Grinsen lesen und sich denken: sehr gut mein Sohn! 🤝

    Am Abend noch geupdatet worden über die neuesten Geschichten bei den Union Berlin Frauen, musste ich Nina erstmal den Spruch drücken, dass sie zum falschen Berliner Verein gewechselt ist - Ha Ho He Hertha BSC! 💙🤍

    Gerade beim durchstöbern meines Handy auch einfach gelesen, dass die 2. Bundesligasaison gestartet ist - wie schnell ging denn die Sommerpause bitte rum? Hoffen wa mal auf einen guten Auftakt meiner Hertha bei der Fortuna. Werde mit dem Liveticker dabei sein!

    Mit einem 29 Kilometertag vor mir, gehe ich heute schon ein wenig früher ins Bett. Irgendwie fühle ich, dass ich ein wenig beginne zu kränkeln - daher Pulli an, lange Hose und morgen erstmal ein frisch gepresstes Zumo de Naranja zum Frühstück, dann läuft der Hase doch wieder.

    Habt’s schön gut, wie Helene sagen würde und Muchos saludos desde Canero 🇪🇸

    10 Lauftage to go bis Santiago! 😍

    —————-
    Kosten des Tages:
    -Herbergenfrühstück: 2 Euro
    -Pause 1: 5 Euro
    -Snack: 7 Euro
    -Herberge: 12 Euro
    -Abendessen: 12 Euro

    Gesamt: 36 Euro
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