• diana_reisen-mit-kindern

Unsere große Reise

Wir haben lange darauf hingearbeitet, Geld gespart, vorgearbeitet… und uns ein Jahr lang vorbereitet. Und nun ist es endlich soweit! Wir fliegen los in Richtung Sonne ☀️ und sehen die Heimat - wenn alles gut geht - acht Monate lang nicht. Czytaj więcej
  • Mit der Aranui in der Südsee

    7 maja 2023, Polinezja Francuska ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir sind jetzt inzwischen fast eine Woche auf See mit dem Schiff namens ARANUI 5 (übersetzt: große Straße) das zur Hälfte aus einem Containerschiff und zur Hälfte aus einem Kreuzfahrtschiff besteht. Die ARANUI versorgt alle Inseln von französisch Polynesien mit Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs, Möbeln, Elektroartikeln, Baumaterial... eigentlich mit allem was gebraucht wird. Es ist für viele Inseln das einzige Versorgungsschiff. Es kommt ca. alle 4 Wochen einmal vorbei und für die Einheimischen ist es jedesmal ein großes Fest, wenn das Versorgungsschiff wieder kommt und im Hafen die bestellten Waren abläd. Mit ihm kommen 150-200 Touristen, die sich (auf unserer Tour) die Marquesasinseln anschauen, während die mitgebrachten Waren abgeladen und Obst, Kokosnüsse, Kunsthandwerk von den jeweiligen Inseln aufgeladen werden.

    Wir machen zum ersten Mal eine Kreuzfahrt mit und müssen uns erstmal an das Geschaukel an Bord gewöhnen. Da das Boot viel kleiner ist als ein „richtiges“ Kreuzfahrtschiff, merkt man jede Welle. Auch nachts im Schlaf. Man fühlt sich fast wieder wie damals im Mutterleib ;) Die Kinder haben am wenigsten Probleme mit dem Wellengang und scheinen es sogar zu genießen. Aber alle Erwachsenen sagen, es fühlt sich an als hätte man eine Flasche Wein zuviel getrunken.
    Der Großteil der Gäste ist im Rentenalter und über 50 Prozent sind Franzosen. Aber es gibt auch ein paar deutsche Passagiere. Wir fühlen uns hier wie die bunten Hunde, denn wir sind wahrscheinlich die jüngsten und außer unseren Jungs sind keine anderen Kinder an Bord.
    Unter den Crew-Mitgliedern der ARANUI ist auch ein Deutscher namens Frank, der sozusagen unser Fremdenführer ist. Frank ist ein echtes Original! Er spricht sehr viele Sprachen, weiß superviel über Geschichte und Soziologie und kann sehr sehr viele Geschichten über die Polynesier und ihre Inseln erzählen. Er lebt schon seit über 20 Jahren in der Südsee und weiß dadurch sehr viel zu berichten. Es macht total Spaß ihm zuzuhören, weil man merkt dass ihm die Einheimischen sehr am Herzen liegen. Er möchte den Touristen soviel wie möglich über das Leben der Einheimischen auf den jeweiligen Inseln vermitteln.
    Jeden Abend gibt es an Bord einen kurzen Vortrag von Frank über das, was uns am nächsten Tag erwartet. Er beschreibt den Tagesablauf, aber erklärt auch viel über Geschichte, Traditionen und Lebensweise der Einheimischen. Eine echte Art der Völkerverständigung!
    Ebenso sind die Passagiere gewillt alles über die für uns fremde Kultur zu erfahren. Wir haben uns bereits mit einigen anderen Gästen ausgetauscht und sind überrascht, wie gebildet sie sind und wieviel die meisten schon von der Welt gesehen haben.

    Mit der ARANUI fahren wir nach und nach insgesamt acht Inseln der Marquesas ab. Die meisten Inseln haben sehr wenige Einwohner und wirken noch ziemlich ursprünglich. Auf den Inseln werden Touren von den Einheimischen angeboten, die dort leben. Sie fahren uns mit ihren eigenen Autos über die Insel, kochen für uns Mittsgessen, führen uns in ihre Kirchen und Museen, bieten Ihr Kunsthandwerk an und zeigen uns ihre traditionellen Kriegstänze.
    Frank erklärt uns, dass die ARANUI für viele Einheimische eine wichtige Einnahmequelle ist, denn die ARANUI bezahlt die Menschen ganz ordentlich für ihre Dienste. Ebenso ist es die einzige Möglichkeit, an Waren heranzukommen, die nicht auf der Insel produziert werden. Und das ist so ziemlich alles, angefangen von Coca Cola und Klopapier über die orthopädische Matratze bis hin zum Paddelboot oder Auto.
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  • Die Kultur der Marquesas

    12 maja 2023, Polinezja Francuska ⋅ ☁️ 27 °C

    Von Tahiti aus führt die Tour zunächst zu dem Atoll Rangiroa, wo die ARANUI ankert und die Touristen mit einer Zubringerfähre an den Strand fährt. (Rangiroa gehört noch nicht zu den Marquesasinseln. Um dorthin zu gelangen müssen wir noch eine ganz gute Strecke auf dem Meer zurücklegen). Für Merlin ist es wieder nicht so einfach, er hat keine Lust auf Strand. Aber wir überreden ihn dann zu einer Tour mit dem Glasbodenboot. Die Sicht unter Wasser ist wieder einmalig und es wird mit bunten Fischen und Haien geschnorchelt. Die Haie sind jedoch recht weit unten und nach der Erfahrung auf Bora Bora wirken sie überhaupt nicht mehr gefährlich. Merlin hat auch seinen Spaß!
    Gleich danach fährt die ARANUI dann weiter, eineinhalb Tage plus eine Nacht zu der ersten Insel der Marquesas. Es schaukelt unglaublich und Flo kann nicht am Abendessen teilnehmen, weil ihm so schlecht ist. Die ganze Zeit über fährt das Schiff auf hoher See und es schwankt und schwankt, auch nachts im Bett. Flo geht es dank Tabletten am nächsten Tag irgendwann besser. Am zweiten Tag kommen wir dann früh morgens in Nuku Hiva an, eine der größten Insel der Marquesas mit nur ca. 2000 Einwohnern. Beim ersten Sonnenstrahl werden die Container und sonstigen Waren von der ARANUI abgeladen. Das Programm für die Touristen geht auch recht früh los. Um 7:30 Uhr müssen wir gefrühstückt und zähnegeputzt fertig in der Lounge bereitstehen zum Landgang. Wir sind total froh dass die Kinder das so gut mitmachen, mit all den fremden Leuten und so gar nicht kindgerechtem Programm. Wir werden von Einheimischen mit Autos am Pier abgeholt. Als erstes steht die Besichtigung einer Kirche an, danach fahren wir zum ältesten Baum der Insel, zu einem Platz, an dem früher rituelle Ereignisse stattfanden. Hier werden wir mit einem Kriegstanz der Einheimischen überrascht. Das ist auf jeden Fall einzigartig und auch die Kinder sind beeindruckt. (Merlin sucht sich später Stöcker, um selbst einen Kriegstanz aufzuführen). Danach folgt eine Führung über eine archäologische Stätte, zu der Frank viele interessante Details erzählt. Unglaublich fanden wir zum Beispiel, dass die europäischen Eroberer diverse Seuchen mitbrachten, die die Bevölkerung der Marquesianer um das Jahr 1920 herum um 98%(!) ausrotteten. Die Einheimischen brachten das Sterben der Bevölkerung allerdings nicht mit Krankheiten in Verbindung, sondern dachten, dass die Götter ihnen eine wichtige Prüfung auferlegen wollen. Als das Sterben auf seinem Höhepunkt war, opferten sie fast täglich einen Menschen (genau an dem Ort, wo sie heute den Tanz aufführen). Als das keinerlei Wirkung zeigte, brachen sie mit ihrem Glauben zu ihrer eigenen Kultur und liefen zum Katholizismus über. Die katholische Kirche untersagte den Einwohnern daraufhin, ihren alten Ritualen und Gebräuchen nachzugehen.
    Erst die aktuell lebende Generation wendet sich wieder ihrer alten Kultur zu. Sie beginnen wieder, sich tätowieren zu lassen und sie lernen die alten Tänze wieder. Statt damit die Feinde zu beeindrucken oder zu vertreiben (braucht man jetzt nicht mehr) führen sie die Tänze den Touristen vor.

    Nachdem wir also Geschichten wie diese und noch viele weitere interessante Details zur Marquesa-Kultur von Frank zu hören kriegen, gehts weiter zum Mittagessen in Buffet-Form, typisch polynesisches Essen im Erdofen gekocht. Lecker! Landestypisch ist ein Salat mit rohem Fisch (oft Thunfisch) mit Cocosmusssauce, Süsskartoffeln, Früchten vom Brotbaum, Taro (schmeckt nach Kartoffeln) oder Kochbananen.
    Sogar den Kindern schmeckt es, und wir sind überrascht dass sie das fremde Essen kosten!
    Im Anschluss werden wir noch zu einem Kunstmarkt gefahren, wo man wunderschöne Holzschnitzereien oder Schmuck aus Perlmutt kaufen kann. Der Tag ist ganz schön voll gepackt und am Abend sind wir alle fix und fertig.
    Genauso geht es an den nächsten Tagen weiter. Dass dies eine richtige Kulturreise wird, hatten wir uns vorher gar nicht so vorgestellt. Aber es ist super spannend und auch wenn die Kinder nicht alles so hören und verstehen wie die Erwachsenen, kriegen sie doch jede Menge mit von der Kultur der Marquesas.
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  • Fracht auf der Aranui

    15 maja 2023, Südsee ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute gibt es hier auf dem Schiff einen ganz interessanten Vortrag über die Fracht, welche die Aranui transportiert. Tino, ein Polynesier, der von Beginn an (seit ca. 40 Jahren) dabei ist, war früher der Leiter der Logistik und hat selbst noch Zementsäcke vom Boot an Land geschleppt. Er erzählt uns interessante Fakten über das Schiff und seine Fracht.
    Wenn wir auf die Inseln gebracht werden, sehen wir immer, wie das Abladen der Fracht in vollem Gange ist. Entweder fährt die Aranui direkt an das Pier, dann laden die Kräne die Fracht direkt vom Schiff aufs Land ab. Wenn die riesige Aranui aber nicht am Pier anlegen kann, ankert sie in der Bucht und ein Lastkahn muss jedes Teil der Fracht an Land fahren, wo es dann abgeladen wird. Das ist weitaus schwieriger und erfordert viel Geschick vom Kapitän des Kahns und ebenso von den Arbeitern, die die Waren meist bei hohem Wellengang vom Kahn an Land wuchten. Jedesmal denken wir uns, wie viel Erfahrung man für diese schwere Arbeit haben muss! Auch die Logistik ist unglaublich! Die Waren werden auf dem Platz am Hafen so aufgestellt, dass sie schnell und unkompliziert von den Einheimischen (für Supermärkte, aber auch privat) abgeholt werden können. Genauso muss das Obst und die Kokosnüsse von den Einheimischen koordiniert an Bord gelangen. Es sieht aus wie ein Ballett von Kränen, Gabelstaplern, Baggern, LKW und PKWs.
    Interessant ist auch, was hier alles transportiert wird! Wir sehen zum Beispiel Autos, die erst auf den Lastkahn gehievt werden und dann übers Wasser an Land gefahren werden. Nino erzählt uns dass auf unserer Tour insgesamt 19 Autos mit an Bord sind/waren.
    Genauso werden Autos von den Inseln mitgenommen, wenn sie repariert werden müssen. Es gibt keine Autowerkstatt auf den Inseln. Jedoch kommt alle drei Monate ein Techniker von Toyota vorbei für Reparaturarbeiten. Aus diesem Grund fahren fast nur Toyotas auf den Inseln umher.
    Was uns sehr sprachlos gemacht hat ist die Tatsache, dass zur Zeit ein lebendiges Pferd mit an Bord ist. Es lebt in einem Container. In Deutschland würde sofort der Tierschutz auf der Matte stehen. Das Pferd muss fünf Tage und Nächte in einem dunklen Container ausharren, bis wir wieder in Tahiti sind. Frank erzählt uns hinter vorgehaltener Hand, dass es ein Franzose bestellt haben muss. Ein Polynesier würde ein Pferd nie so weit transportieren lassen. Es kostet so um die 2000 Dollar, ein Pferd transportieren zu lassen. Für die Aranui ist das viel Geld und Tino erzählt dass er immer hofft, dass große Dinge wie Autos, Bagger, Boote und sogar Hubschrauber mit an Bord sind. Aber die eigentliche Finanzierung des Warentransports erfolgt durch das Geld der Touristen, das sie für die Kreuzfahrt bezahlen.
    Während der Coronazeit hatte die Aranui große Probleme mit der Finanzierung. Die Waren mussten ja trotzdem auf die kleinen abgelegenen Inseln gebracht werden. Der französische Staat musste hier aushelfen, so dass das Schiff auch ohne Passagiere fahren konnte.
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  • Weitere Eindrücke der Marquesasinseln

    16 maja 2023, Polinezja Francuska ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Tage hier zwischen den kleinen Inseln sind sehr intensiv. Kulturell gibt es so viel zu lernen und zu entdecken. Wir sehen eine weitere Ausgrabungsstätte mit vielen Tikkis (die Steinststatuen als Verkörperung von Vorfahren), wir lernen wie Papier aus Brotfruchtbaumrinde gemacht wird, wir essen typisch polynesisches Essen, wir besuchen das Grab von Gaugin und Jaques Brel und besuchen später ein Museum über Gaugin. Wir besuchen einen botanischen Garten und lernen etwas über einheimische Pflanzen. Uns werden die lokalen Kunstwerke zum Kauf angeboten, aber es macht auch große Freude, sich die Sachen einfach nur anzuschauen. Überall wo wir hinkommen werden wir von den Einheimischen mit Musik und Gesang begrüßt und alles wirkt so fröhlich und gastfreundlich.
    Unser Reiseleiter Frank ist wirklich super und dadurch dass er deutsch spricht, kommt auch einiges bei den Kindern an. Merlin geht es mit jedem Tag besser. Ein Grund dafür ist, dass wir an einem Nachmittag mal nicht auf den Ausflug mitgehen, sondern Mittagsschlaf machen. Merlin pennt über zwei Stunden und ist danach ein anderer Mensch. Vielleicht hat er einfach die ganze Zeit über Schlafmangel gehabt. Zudem fühlt er sich sichtlich wohl unter den anderen Gästen, die auch deutsch sprechen. Er erzählt jede Menge von unserer Reise und es ist ihm egal, dass seine Zuhörer erwachsen sind.

    Ein bisschen schwierig finden wir das späte Abendessen um 19:30 Uhr mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch (und jedesmal eine Überraschung, was es denn wohl geben wird). Aber in Frankreich ist das wohl so üblich, und auch für die französischen Kinder kein Problem. Mit unseren ist es manchmal nicht so einfach, denn sie essen die französischen Köstlichkeiten teilweise nicht (z.B. gestopfte Gänseleber). Meistens sind sie gesättigt vom Brötchen mit Butter, welches es noch vor der Vorspeise gibt. Dafür sind sie erstaunlich umgänglich!

    Als letzte Station werden wir noch nach Makatea gefahren. Eine Insel in Form eines Tafelberges, welcher komplett aus Korallen besteht und der vor über 60 Millionen Jahren aus dem Meer emporgehoben wurde. Das war kurz nach der Zeit der Dinosaurier.
    Bis vor ca 50 Jahren wurde auf der wunderschönen Insel noch Phosphat abgebaut. Überall sind große Löcher im Gestein zu finden. Damals lebten hier viel mehr Einwohner als heute. Die alten Maschinen, mit denen das Phosphat transportiert wurde, stehen noch immer dort herum, als Outdoormuseum für die wenigen Touristen, die auf der Insel vorbeischauen. Sehr viel interessanter ist jedoch eine Grotte, zu der wir hinabsteigen. Sie ist mit kristallklarem Wasser gefüllt und man kann dort in Tropfstein-Höhlen hineinschwimmen. So etwas einzigartiges werden wir wahrscheinlich nie wieder sehen. Es ein tolles Erlebnis in einer dunklen Höhle zu schwimmen! Am Ende eines Höhlengangs soll angeblich ein versteinertes Dinosaurierskellett zu sehen sein. Dorthin trauen wir uns jedoch nicht hin ohne Licht.

    Die Tage auf der Aranui sind bald vorbei und wir genießen noch den unbegrenzten Meerblick :)
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  • Bye bye Französisch Polynesien

    20 maja 2023, Polinezja Francuska ⋅ ☁️ 26 °C

    Und schon geht die Reise wieder weiter, in Richtung Osten über den großen Ozean.
    Nach der Kreuzfahrt verweilen wir noch 3 Tage auf Tahiti an einem schwarzen Sandstrand und machen gar nichts außer die Sonne zu genießen und im Meer zu baden. Zeit, nochmal die Erlebnisse Revue passieren zu lassen!
    Von Bora Bora waren wir insgesamt nicht ganz so begeistert, was aber auch an der Krise lag und daran, dass alles so unglaublich teuer ist und Freundlichkeit nicht immer an der Tagesordnung war. Genauso auf Tahiti.
    Die Schiffstour übers Meer zu den Marquesas hingegen hat uns allen richtig gut gefallen. Hier war es mit der Freundlichkeit ganz anders bestellt. Sowohl die Menschen auf den Inseln als auch das Personal auf der Aranui waren extrem aufmerksam und zugewandt. Die Kinder wurden bevorzugt behandelt und es wurde immer darauf geachtet, dass es „der Familie“ gut geht. Die Polynesier musizieren und singen sehr gerne und kamen uns immer so fröhlich vor. Zum Abschied von der Aranui wurden wir am letzten Abend mit Musik und Gesang zum Abendessen begrüßt, das war richtig schön! Wir wollten gar nicht gehen :)
    Ebenso waren wir fasziniert von der Abgeschiedenheit und der Ursprünglichkeit der marquesianischen Inseln. Besonders beeindruckend fand ich die Kriegstänze, von denen wir einige Vorführungen zu sehen bekamen. Wirklich schade dass die Marquesianer ihren Glauben und ihre Kultur wegen der Europäer gegen das Christentum eintauschen mussten. Überhaupt fällt uns erst jetzt auf, dass wir im Laufe unserer Reise in sehr viele Länder kommen, die damals von den Europäern eingenommen wurden und im Falle von Französisch Polynesien noch immer eingenommen sind. Die Franzosen haben hier sehr stark das Sagen. Im ganzen Land ist Französisch die Landessprache, die französische Flagge weht überall, das Essen ist extrem „französisiert“, ein sehr hoher Anteil an Touristen sind Franzosen. Auf Bora Bora am Rathaus war die französische Flagge zu sehen, aber keine polynesische. Genauso fährt die Aranui ausschließlich unter französischer Flagge.
    Interessant fanden wir, dass unser Reiseleiter Frank kein Blatt vor den Mund nahm und nicht besonders gut über die Franzosen in Französisch Polynesien sprach. Auf die Frage, wie die Polynesier zu den Franzosen stehen, sagte er dass die Polynesier die Franzosen nicht besonders mögen und viel lieber unabhängig wären. In Neukaledonien könnte es demnächst so weit sein. Aber die anderen Inseln sind noch weit davon entfernt. Frank sagte aber auch, dass Frankreich sehr viel für die Inseln tut, viel Geld hineinsteckt und die Inseln militärisch beschützt. Wären die Franzosen nicht da, würden die Chinesen kommen und die ganzen Meere vor den Inseln leerfischen (so haben sie es vor Tuvalu gemacht).
    Zitat von Frank: „Ja, der französische Staat ist ein Hai, aber das Gute ist: den kennt ihr gut, auf den könnt ihr euch einstellen. Und der beschützt euch vor dem Hai, der viel gefährlicher ist!“

    An der Kreuzfahrt war noch eine andere Sache ganz interessant (mal abgesehen von der Sache mit dem halben Containerschiff). Wir hätten nicht gedacht, dass es uns gefallen würde, mit einer Gruppe zusammen an Land zu gehen und dort Vorträge über die Kultur der Einheimischen zu hören. Dieser Gruppengedanke war uns bisher nicht geheuer, vor allem wenn ansonsten keine Kinder und nur ältere Menschen dabei sind. Aber es hat sogar mit den Kindern ganz gut geklappt, sie fanden es sogar toll! Hätten wir die Inseln auf eigene Faust erkundet (was wegen der Abgeschiedenheit sowieso ausgeschlossen war) hätten wir niemals so viel so hautnah über die Kultur erfahren. Frank hat das aber auch ganz hervorragend gemacht. Er hat uns am Tag vorher immer informiert was auf uns zukommen wird und uns schon die eine oder andere Geschichte zum Thema erzählt.
    Die Tour mit der Aranui können wir nur wärmstens weiterempfehlen! Lustigerweise haben wir sie heute vom Strand aus gesehen, wie sie wieder auf Tour geht und haben uns sehr über ihren Anblick von Weitem gefreut.
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  • Aloha 🌺

    23 maja 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir sind auf Hawaii!!! Darauf haben wir uns die ganze Zeit gefreut. Hier ist es endlich nicht mehr so tropisch heiß, sondern nur noch „ganz normal“ heiß, ähnlich wie bei uns in einem heissen Sommer. Im Moment verweilen wir in Honolulu in der Nähe des Waikiki Beach. Der erste Eindruck ist, dass es extrem touristisch ist. Sehr viele Menschen, seeehr amerikanisch (alles größer als woanders) und seeehr seeehr teuer. Ein Burger mit einer Tüte Kartoffelchips am Waikiki Beach für 30 Dollar! Wahnsinn! Zum Glück haben wir eine Küche in unserer Unterkunft und können wieder selbstbestimmt Frühstück, Mittag- und Abendessen machen. Das ist hier das einzig Wahre… als wir hier völlig übermüdet vom Nachtflug ankamen, haben wir bei Starbucks für ein kleines Frühstück 45 Dollar bezahlt. Wir fragen uns, wie die vielen Touristen hier sich das leisten können. Aber es scheint zu funktionieren, bei Starbucks war eine lange Menschenschlange.
    Bis morgen sind wir noch in Honolulu und können wieder Dinge machen wie zum Friseur zu gehen oder das Handy reparieren zu lassen (vor der Aranui-Tour runtergefallen, Display gesplittert) und sonstige Dinge besorgen.
    Besonders auffällig ist die Freundlichkeit und Offenheit der Hawaiianer. Unglaublich, wie oft wir angesprochen werden und gefragt werden woher wir kommen, meistens mit einem kleinen interessanten Schwätzchen im Anschluss. Die Hawaiianer kommen uns mega entspannt vor. Noch entspannter als die Australier, die ja eigentlich diesen Ruf haben.
    Die Waikiki Küste ist eng mit Hochhäusern zugebaut, ein Luxus-Hotel nach dem anderen. Der Strand voller Menschen, Schatten gibt es nicht und das Ausleihen eines Sonnenschirms (ohne Liegen) kostet 45 Dollar pro Tag!!! Gleichzeitig gibt es extrem viele Obdachlose, die in selbstgebauten Zelten an den Straßenrändern wohnen. Sie wirken jedoch nicht so traurig und desillusioniert wie bei uns, sondern scheinen sich in dem Leben auf der Straße ganz gut eingerichtet zu haben, was aufgrund des Klimas sicher angenehmer ist als in Deutschland. Es ist auf jeden Fall interessant, sich das bunte Treiben anzuschauen. Uns gefällt, dass Honolulu richtig schön grün ist, die Straßenränder sind zumeist mit Palmen bewachsen.

    Heute laufen wir zu einem anderen Strand, der nicht so voll ist. Dort bekommen wir sogar noch eine gratis Kampfjet-Flugshow zu sehen. In der Nähe ist eine Militärbasis (scheinbar müssen die Kampfflugzeuge immer wieder mal zu Übungszwecken ausgeflogen werden).

    Heute Abend essen wir ausnahmsweise mal auswärts, bei den Foodtrucks in der Nähe unserer Unterkunft. Dort ist es überhaupt nicht touristisch, viele Einheimische essen dort und es ist eine ganz entspannte Atmosphäre. Und natürlich lecker!! Ein bisschen so wie bei „Street Food auf Achse“ in der Kulturbrauerei, nur authentischer.
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  • Kauai - die grünste Insel Hawaiis

    26 maja 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir sind im Moment auf Kauai, der ältesten und wildesten Insel von Hawaii. In Princeville haben wir unsere AirBnB-Unterkunft. Wie so oft hatten wir uns den Ort ganz anders vorgestellt. Wir dachten, es ist ein kleines verschlafenes Dorf am Meer. Aber es ist ein weitläufig angelegtes Feriendorf, mit etlichen Ferienanlagen und Pools und unglaublich vielen freilaufenden Hähnen und Hühnern (die die ganze Zeit krähen!) Und gar nicht direkt am Meer, sondern etwas erhöht auf einem Berg. Aber egal, wir sind ja eh viel unterwegs.
    Endlich machen wir mal wieder ein paar Wanderungen in der Natur. Das Klima lässt es wieder zu, es ist nicht mehr so schwülheiss, so dass man nach jedem Schritt denkt, man müsste langsam mal aus der Sauna gehen. Und die Natur hier ist unglaublich! Es wuchert und blüht und grünt überall, es ist wirklich die üppigste und grünste Landschaft, die wir je gesehen haben.
    Außerdem machen wir eine Bootsfahrt um die NaPali Küste herum. Na Pali bedeutet auf deutsch „hohe Klippen“. Diese erstrecken sich über 26 Kilometer im Norden von Kauai und ragen bis zu 1.200 Meter aus dem Pazifischen Ozean heraus. Es ist ein unglaublich beeindruckendes und wildes Naturwunder. Mit dem Auto ist das Gebiet nicht befahrbar, aber es gibt einen Wanderweg, der jedoch ziemlich lang und gefährlich ist. Man kann es aber auch von oben per Hubschrauber oder vom Meer aus per Boot bewundern. Wir wählen das Boot, die Tour dauert mit Schnorchelstopp 4 Stunden, was für die Kinder von der Langeweile her ziemlich an der Grenze ist. Dafür sehen Flo und Merlin beim Schnorcheln eine Schildkröte.
    Am nächsten Tag fahren wir zum Tunnel Beach, einer der letzten zugänglichen Strände, bevor die Na Pali Küste beginnt. In der Nähe ist eine Höhle, die durch einen Lava-Strom entstanden ist. Sehr beeindruckend!
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  • Entspannen am Poipu Beach

    2 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 26 °C

    Wir verbringen noch einige entspannte Tage auf der anderen Seite der grünen Insel Kauai. Hier haben wir eine Unterkunft ganz in der Nähe des Strandes Poipu Beach. Eigentlich gäbe es hier auf Kauai noch viel zu erkunden, man könnte in der wundervollen Natur Wanderungen machen oder Ausflüge an andere Strände. Aber wir nehmen bewusst mal einen Gang raus und verbringen viel Zeit in unserer Ferienwohnung, an dem tollen Strand und im Wasser. Hier ist es ziemlich touristisch, aber es herrscht eine ganz angenehme Atmosphäre. Es gibt viele Familien mit Kindern, die meisten kommen aus den U.S.A. zum Urlaub machen her. Wir werden recht oft von anderen Urlaubern wegen unserer Sprache angesprochen und gefragt, wo wir herkommen. Sehr viele Amerikaner erzählen, dass sie deutsche Vorfahren haben und so hat man zum Beispiel auf dem Weg zum Strand gleich ein interessantes Gespräch am Laufen, so dass die Kinder quengeln, weil ihnen langweilig wird. Interessanterweise waren viele, die uns wegen der deutschen Sprache ansprechen, irgendwann mal in München und berichten sehr positiv darüber. Das scheint für die Amerikaner typisch Deutschland zu sein.
    Wir merken deutlich, dass es den Kindern total gut tut, wieder selbstbestimmter unterwegs zu sein. Selber bestimmen, wann und was man isst (es gibt jetzt jeden zweiten Tag Nudeln oder Pizza) und mal einen Vormittag in der Wohnung versacken, weil gemalt und gespielt werden muss. Merlin ist wieder viel ausgeglichener und die beiden Brüder fangen wieder an, miteinander zu spielen. Das haben sie lange nicht gemacht. Vermutlich weil keine Zeit und kein Raum dafür war.
    Am letzten Tag auf Kauai raffen wir uns dann doch auf und fahren nochmal in die Berge der NaPali Küste. Die Kinder sperren sich erst ein bisschen dagegen, vor allem weil sie nicht so lange Auto fahren wollen und das Wetter zuerst gar nicht so toll aussieht. Aber dann wird es noch ein richtig toller Tag. Später geht Merlin noch mit Papa ein letztes Mal in die kauaier Wellen und macht Bodyboarding wie die Großen, im tiefen Wasser.
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  • Alles friedefreudeeierkuchen?

    5 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 26 °C

    Wer anhand der Fotos denkt, dass bei uns auf Reisen immer alles friedefreudeeierkuchen ist, der täuscht sich leider. Es gibt natürlich immer mal wieder größere oder kleinere Krisen. Sei es, weil es zu heiss ist und die Kinder müde sind und mindestens einer nicht mehr laufen kann. Oder wenn Freddi mit der Schule anfangen soll, aber nicht möchte weil er es extrem ungerecht findet, dass Merlin währenddessen mit Papa spielen darf. Oder wenn die Kinder wieder in einem fremden Bett einschlafen sollen, aber gaaaaar nicht müde sind (während den Eltern schon die Augen zufallen). Oder weil die Kinder totalen Knast haben, aber das Essen im Hotel doch nicht so schmeckt wie man sich das vorgestellt hat. Oder weil es unglaublich langweilig ist und rumgequengelt wird, während man im Boot an der NaPali Küste entlang fährt (in dem Wissen, dass der Ausflug nicht gerade preiswert war). Oder weil die neue Umgebung, die Sprache, das Aussehen der Menschen, das Essen einfach total ungewohnt sind.
    Auch wir Erwachsenen haben unsere Stressmomente, zum Beispiel beim Buchen der weiteren Stationen, oder wenn die Schlange beim Autoverleih unendlich lang ist, oder wenn bei der Sehenswürdigkeit einfach kein Parkplatz zu finden ist. Wenn man im Flieger nachts nur zwei Stunden geschlafen hat und man erst um 16 Uhr in die Unterkunft kann, obwohl man um 7 Uhr schon gelandet ist. Oder wenn man nach einem Nachtflug völlig übermüdet in der Schlange für die Passkontrolle steht, währenddessen noch Zettel für den Zoll ausfüllen soll und gleichzeitig die jammernden Kinder ruhighalten und sie davon abhalten muss, sich einfach in der Schlange auf den Boden zu legen. Oder wenn wir an einem langen Reisetag keine Gelegenheit zum Mittagessen hatten und uns mit Snacks über Wasser halten. Endlich am Zielort angekommen, sind wir dann oft zu erschöpft, um uns zu orientieren und noch etwas halbwegs nahrhaftes UND kindertaugliches zum Abendessen zu suchen. Am schlimmsten aber ist es, wenn sich die Kinder aus Langeweile streiten und immer lauter und wilder werden und man noch Nachbarn nebenan hat. Dann kriegen wir uns alle richtig in die Haare. Der ganz normale Wahnsinn eigentlich (ist ja zu Hause manchmal auch nicht anders).

    Aber dann kriegen wir uns auch alle wieder ein und es entstehen wieder „Friedefreudeeierkuchen-Fotos“ ;)
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  • Was die Kinder bei Laune hält

    7 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 27 °C

    Hin und wieder merkt man, dass sich die Kindern schwer damit tun, dass sie nur sich gegenseitig haben und wir extrem selten andere Kinder treffen. Auf den Gilis kam es bisher das letzte mal vor, dass unsere Kinder mit anderen Kindern gespielt haben. Ich war ganz erstaunt, als sich Freddi mit einem zwei Jahre älteren australischen Jungen anfreundete, der einen Slang sprach, den sogar ich fast nicht verstand. Und Freddi ist normalerweise nicht derjenige, der sich schnell auf andere Menschen einlässt. Aber da merkte man doch stark, wie sehr die Kinder (auch Merlin) ausgehungert nach sozialen Kontakten sein müssen. Auf Gili Air waren wir eine Woche lang zur gleichen Zeit auf der Insel, wie die Familie von Made, einem Mädchen das Freddi aus der Kita kennt. Das war für Freddi total schön, während Merlin ab und zu sehr eifersüchtig war, dass er keinen Spielpartner in seinem Alter hatte.

    Seit einigen Wochen müssen die Brüder täglich wieder nur mit ihrem Bruder klarkommen… aber zum Glück haben sie ihn. Es gibt oft Stress, aber die beiden finden auch immer wieder im Spiel zueinander. Sie bauen beide gerne am Strand im Sand Städte auf (Freddi meist eher Flughäfen), sie malen und zeichnen beide gerne zusammen an einem Tisch, zum Beispiel Landkarten zum jeweiligen Land, in dem wir gerade unterwegs sind. Und zur Verzweiflung der Eltern bauen sie gerne das ganze Zimmer nach ihren Vorstellungen um, wenn wir irgendwo neu angekommen sind. Binnen Minuten kann man im Zimmer nicht mehr laufen, weil sich Höhlen und Burgen aus Kissen und Decken gebaut werden müssen. Dann werden alle Kuscheltiere ausgepackt und jedes bekommt seinen Platz. Freddi hat inzwischen 13 Kuscheltiere und Merlin hat 9. Über die Hälfte der Tiere sind im Laufe der Reise zu uns gestoßen. Ich habe das Gefühl, dass sie eine Art Freunde-Ersatz sind und gut gegen Heimweh wirken. Es müssen alle immer mit in die Betten und jedes wird gehegt und gepflegt.

    Natürlich haben wir zeitweise (ehrlicherweise oft auch zur Entspannung der Eltern) technische Geräte im Einsatz. Handys auf denen Freddi gerne minecraft und City Designer spielt oder sich YouTube-Videos über minecraft anschaut. Merlin hat sich zu Beginn der Reise gerne Tierdokumentationen zum jeweiligen Land auf YouTube angeschaut. In Neuseeland und Australien war das sein größtes Hobby wenn er ans Handy durfte. Und er hat inzwischen ein ziemlich großes Wissen über die Tiere in den beiden Ländern. In Australien war er dann immer unser Experte für giftige Tiere. Leider flachte Merlins Interesse für die Tiere dann ab, und oft gab es eben auch kein Internet für YouTube. Da konnte es dem Fünfjährigen schon rausrutschen, dass er jetzt unbedingt wlan braucht!
    In letzter Zeit - und auch aus dem wichtigen Grund dass es dafür kein Internet braucht - hat Merlin ein neues Hobby: minecraft. Es verbindet ihn mit seinem großen Bruder, mit dem er jetzt immer fachsimpelt und sich von ihm abschaut, wie er seine Welten aufbaut. Liebe Erzieherinnen in der Kita, liebe Eltern von Merlins Freunden, falls ihr das hier lest… wundert euch bitte nicht, wenn Merlin in der Kita mit Wörtern wie gespawnt, gedroppt, Nether, Biom, Spawner, gecraftet… um die Ecke kommt. Merlin scheint ein ernsthaftes Interesse an minecraft zu haben, denn er fuchst sich da im Moment richtig rein. Ich denke, er will einfach mit seinem großen Bruder ein Thema teilen. Zusammen mit Papa, der inzwischen auch mit dem minecraft-Fieber infiziert ist, wird immer ordentlich gefachsimpelt, so dass ich fast gar nichts mehr verstehe. Wenn mal schlechte Stimmung ist oder Langeweile aufkommt, stelle ich den Kindern irgendwelche Fragen zu minecraft und dann kriege ich alles erklärt. Das hat uns schon so manche Situation während des Frühstücks im Hotel oder während des Wartens in der Schlange am Flughafen gerettet, die sonst aus Langeweile in einer Katastrophe geendet wäre. Nach so einem Gespräch hatte mich mal eine ältere Dame auf englisch angesprochen und gesagt dass sie es sehr genossen hat, zuzuschauen wie enthusiastisch die Kinder erzählen und wie gut wir als Familie in Kontakt sind. Da musste ich schmunzeln, denn sie hat ja nicht verstanden, um welches Thema es ging!

    Was die Kinder natürlich noch bei Laune hält sind Telefonate mit ihren Freunden. Aufgrund der Zeitverschiebung ist das oft nicht so ganz einfach. Vor allem wenn Freddi mit Leo telefoniert, dauert das im Durchschnitt zwei Stunden und man muss die beiden dann unterbrechen, sonst würde es noch länger dauern und bei einem von beiden wäre dann schon Mitternacht. Aber nach solchen Telefonaten ist die Laune immer besonders gut. So begreifen die Kinder, wie wichtig Freunde sind und dass sie es auch trotz der Distanz schaffen können, den Kontakt zu halten. Bei Merlin funktioniert es noch nicht ganz so gut, aber das ist ja klar. Er möchte immer total gerne mit Jakob telefonieren, aber wenn Jakob dann dran ist, wird Merlin auf einmal sehr schüchtern und sagt nichts. Es dauert eine ganze Weile, bis Merlin wieder die Verbindung zu seinem Freund gefunden hat. Dennoch spricht er oft von Jakob und von anderen Kindern aus der Kita und freut sich auch schon wieder richtig doll drauf. Aber bis es soweit ist, wird er mit seinem großen Bruder vorlieb nehmen müssen.

    Es ist schön zu sehen, wie sehr sich durch die Reise die Beziehung zwischen Merlin und Freddi intensiviert hat. Die beiden haben sich noch besser kennen und schätzen gelernt, als es zu Hause im Alltag möglich gewesen wäre.
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  • O’ahu

    12 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 27 °C

    O’ahu ist die bewohnteste der Hawaiianischen Inseln. 2/3 aller Hawai’ianer wohnen hier. Die Insel gilt als die am wenigsten interessane Hawaiianische Insel. Sie ist aber genauso überwuchert von Pflanzen wie Kauai und es gibt die gleichen wunderschönen grünen Berglandschaften. Außerdem weiße Strände mit türkisgrünem Wasser. Uns gefällt sie mindestens genausogut wie Kauai. Wir wohnen hier an zwei verschiedenen, nicht ganz so touristischen Orten in sehr kleinen einigermaßen preiswerten AirBnB Wohnungen. Dafür sind beide Unterkünfte direkt am Strand, was wir auf der ganzen Reise bisher nicht hatten. Die ersten Tage verbringen wir in Makaha, auf der Westseite der Insel. Hier leben gefühlt nur Einheimische, und bis auf die Touristen in unserem (leider ziemlich riesigen) Timeshare-Haus ist der Strand fast menschenleer. Die einzigartige Lage am Meer nutzen wir voll aus. Es gibt zwei Bodyboards in unserer Unterkunft, und die Kinder haben ihren Spaß damit. Der Strand fällt recht steil zum Wasser hin ab und die Bretter werden von den Kindern wie Snowboards benutzt. Wir sehen mehrmals Schildkröten im Wasser. Eine schwimmt ganz nah an Freddi und Merlin im seichten Wasser vorbei. Aber auch von unserem Balkon aus können wir sie beobachten.
    Die nächste Unterkunft liegt in Ha‘aula, auf der Ostseite von O’ahu, auch direkt am Meer. Hier ist es wesentlich windiger als auf der anderen Seite der Insel.
    So langsam merkt man, dass die Kinder keine Lust mehr auf Strand haben. Sie hängen lieber in der Wohnung ab und freuen sich schon total auf Kanada, wo wir als nächstes hinfliegen werden. Merlin will endlich mal wieder eine lange Hose und seinen Kapuzenpulli anziehen. Er hofft auf kälteres Klima ;)

    Zwei Ausflüge machen wir aber doch noch auf O’ahu. Der eine Ausflug führt uns zum Waimea Canyon mit einer kleinen Wanderung durch die Natur zu einem Wasserfall, in dessen Becken man auch baden kann. Allerdings hatten wir uns den Trip irgendwie anders vorgestellt. Als wir dort ankommen, müssen wir erstmal einiges an Eintritt bezahlen, um dann mit vielen anderen Touristen auf einem asphaltierten Weg zum Wasserfall zu laufen. Am Wasserfall darf man nicht so einfach ins Wasser springen. Ohne Schwimmweste geht gar nichts. Diese kann man sich zum Glück vor Ort ausleihen (es kostet noch nichtmal etwas!) Wer im Wasser zu nah an die Felswände kommt, wird vom „Bademeister“ zurückgepfiffen.
    Das Wasser ist schön kühl und während wir mit hundert anderen Menschen im Wasserfallbecken herumpaddeln, erinnern wir uns sehnsüchtig an die beiden Wasserfälle in Australien in den Blue Mountains, wo alles viel gefährlicher war und niemand aufgepasst hat, geschweige denn irgendwelche Verbotsschilder herumstanden.
    Der zweite Ausflug geht zur Kaneohe Sandbar, eine riesige Sandbank in der Lagune. Wir leihen uns zwei Kanus aus und paddeln gegen den Wind zur riesigen Sandbank. Es ist richtig schön dort. Auf dem Rückweg paddeln wir noch zu einer Koralleninsel zum Schnorcheln und sehen eine riesige Meeresschildkröte direkt vor uns. Danach sehen wir gleich noch zwei Schildkröten. Unglaublich! Die Kinder beeindruckt das alles gar nicht mehr, weil wir bisher schon soooo viiiieeele Schildkröten gesehen haben. Aber ich finde es nach wie vor toll!
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  • Bye bye Hawai‘i

    13 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 26 °C

    Es war sehr schön auf Hawai’i und Bier gibt es auch! (Wer hat eigentlich behauptet, dass es kein Bier auf Hawai’i gibt???) Also, wir können ja nur für Oahu und Kaua’i sprechen. Landschaftlich sind die beiden Inseln superschön, es wuchert überall und ist dadurch sehr grün, es gibt tolles klares Wasser und einzigartige Berglandschaften. Wirkliche Juwele in der Südsee, unserer Meinung nach noch viel schöner als die Marquesasinseln. Aber durch die gute Erreichbarkeit gibt es natürlich auch eine gewisse touristische Dichte. Teilweise waren die Sehenswürdigkeiten und Strände stark überfüllt. Und Lebensmittel, Hotels, Essen gehen ist sehr sehr teuer in Hawaii. Ich würde mal sagen, das dreifache wie in Deutschland.
    Ich habe gelesen, dass Hawaii das dritthöchste Grundeinkommen aller Bundesstaaten in U.S.A. hat. Das Einkommen kommt vor allem aus dem Tourismus und vom Militär. Obst wird kaum angebaut, und ist als Einnahmequelle zu vernachlässigen. Was sehr schade ist, denn hier herrscht perfektes Klima für den Anbau exotischer Früchte.
    Mit dem Hintergrund dieses Wissens ist es schockierend, wie viele Obdachlose es auf Oahu gibt, bzw. Menschen, die am Straßenrand in Zelten wohnen. Im Nordwesten der Insel, bei Makaha, gibt es einen mehrere Kilometer langen Küstenabschnitt, der mit Zelten und selbstgebauten Hütten von Obdachlosen gesäumt ist. Ein Zelt steht hier an dem anderen. An einigen der Behausungen stehen alte noch fahrtüchtige Autos. Sonst kommt man ja auch tatsächlich nicht von A nach B.

    Ebenfalls schockierend fanden wir den hohen Plastikverbrauch im ganzen Inselland (interessant wären es zu wissen, ob es auf dem Festland ähnlich ist). Überall wo wir gegessen oder getrunken haben, sei es an der Bar am Meer oder am Schnellrestaurant im Nationalparkpark, gab es Einwegbecher, -teller und -besteck, in den allermeisten Fällen aus Plastik. Sogar Bier und Wein wurden im Plastikbecher serviert. Und das an Orten, an denen es kein Problem gewesen wäre, Geschirr abzuspülen. Sogar in Honolulu in der Bar vom Sheraton Hotel (5 Sterne Hotel!).
    Und wenn man im Supermarkt Lebensmittel kauft, muss man sehr genau auf der Verpackung nachlesen, was drin ist. Zum Beispiel gibt es eine unglaubliche Auswahl an Joghurts, aber bei den meisten wurde der Fettanteil reduziert, oft sogar bis zu null Prozent. Überall ist viel Zucker zugesetzt (zum Beispiel in Hafermilch, Joghurt, Tomatensoße oder Brot). Sich gesund zu ernähren ist eine Wissenschaft, die im Supermarkt viel Zeit kostet. Wir standen teilweise ewig herum, nur um die Zutatenliste zu lesen, um dann das eine Produkt herauszusuchen, das am Gesündesten erscheint.

    Was uns auch aufgefallen ist: es gibt überall Verbots- und Hinweisschilder. Alles ist extrem auf Sicherheit ausgelegt und reglementiert. Im Restaurant darf man sich zum Beispiel nicht einfach an einen freien Platz setzen. Man wird auf eine Warteliste geschrieben und wird dann aufgerufen (obwohl es freie Plätze gibt).
    Das, was früher mal die Freiheit Amerikas war, lässt sich nur noch schwer erkennen.

    Man kann Hawaii also mit gemischten Gefühlen betrachten. Vom Blickpunkt der Natur und Landschaft aus gesehen ist Hawaii ein grünes Paradies und hebt sich unserer Meinung nach in seiner Schönheit stark von anderen Ferienzielen ab. Wir fanden es wirklich sehr einzigartig!
    Big Island und Maui sind sicherlich auch eine Reise wert!
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  • Wir verlassen das andere Ende der Welt

    14 czerwca 2023, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 26 °C

    Nun sind wir eine sehr lange Zeit auf der anderen Seite der Erde (von Deutschland aus gesehen) gewesen, meistens mit genau 12 Stunden Zeitverschiebung. Im Flieger nach Kanada ist ein bisschen Zeit und Muße, die letzten Wochen und Monate nochmal zu Revue passieren zu lassen.
    Unsere Route führte uns von Malaysia über Singapur nach Neuseeland, Australien, Indonesien, Bora Bora, die Marquesasinseln, Tahiti und Hawaii. Im Prinzip waren wir die ganze Zeit in der Pazifik-Region unterwegs. Und im Laufe der Reise wurde uns immer klarer, wie die Kulturen der einzelnen Länder zusammenhängen.

    Besonders interessant finden wir, dass die Einheimischen von Neuseeland und von Hawaii (und auch die von den Osterinseln) von den Ureinwohnern der Marquesasinseln abstammen. Von sehr kleinen Inseln mitten im Pazifik, aber gleichzeitig von einem sehr kriegerischen Volk. Die Kriegstänze der Marquesianer sind die beeindruckendsten, die ich je gesehen habe. Die Marquesianer waren damals die besten Seefahrer weit und breit und hatten im Schiffsbau die beste Technik entwickelt. Mit ihren Auslegerkanus segelten sie mehrere Tausend Kilometer über das offene Meer und waren viele Wochen auf sehr einfachen Schiffen unterwegs.
    Die Seefahrer wurden schon als Kinder ausgebildet. Sie mussten ein ganzes Jahr lang jede Nacht die ganze Nacht im Dunkeln liegen und den Himmel und die Sterne beobachten. Ebenso die Meeresströmungen und das Verhalten der Vögel über dem Meer. Das Wissen wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben und blieb in der Familie. Heutzutage gibt es nur noch eine Handvoll Menschen, die diese Kunst beherrschen, und beinahe wäre dieses Können ganz untergegangen.
    Die Europäer waren erst viel später dabei, übers offene Meer zu navigieren, erst als technische Gerätschaften das möglich machten.
    Vor den seefahrerischen Leistungen der Marquesianer kann man nur größten Respekt haben.

    Von den Ländern, die wir besucht haben, hatten wir das Gefühl dass die Neuseeländer am stolzesten auf ihre Vorfahren waren. Noch heute machen sie regelmäßig Touren mit nachgebauten historischen Booten, um die damalige Situation nachzuempfinden. Auch auf Tahiti, Bora Bora und den Marquesasinseln wird die Kultur der Vorfahren noch sehr gelebt und erzählt.

    Verglichen damit wirkt auf Hawaii die Kultur der Einheimischen nicht mehr so präsent. Die Einwohner hier sind schon sehr stark in den amerikanischen Way of Life übergegangen und die ursprünglichen Hawaiianer wirken in der Minderzahl im Gegensatz zu weißen amerikanischen Bürgern.
    In Waimea Canyon gab es einen Einheimischen, der über das frühere Leben berichtet hat und dem man Fragen stellen konnte. Man konnte in kurzer Zeit sehr viel über die Kultur und das frühere und heutige Leben der echten Hawaiianer erfahren. Wir hatten jedoch das Gefühl, dass es nur noch eine kleine Gruppe von Einwohnern gibt, die ihre Kultur vertreten, feiern und versuchen hochzuhalten.
    Vielleicht liegt das darin begründet, dass Französisch Polynesien noch unabhängiger von Frankreich ist, als Hawaii von den U.S.A.

    Nun sind wir also auf dem Weg nach Kanada, ein Land das auch tiefe Erfahrungen mit der Übernahme durch die Europäer gesammelt hat. Wir sind gespannt, was uns dort alles erwartet. In Kanada werden wir dann die restliche Zeit bis zum Ende unserer Reise verbringen - bis auf ein paar Tage New York ganz zum Schluss.
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  • Vancouver und Umgebung

    17 czerwca 2023, Kanada ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir sind seit ein paar Tagen in Vancouver und genießen die Annehmlichkeiten der Stadt. Wir müssen für die Kinder dickere Hosen kaufen, denn hier ist es vergleichsweise kühl. Die Kinder haben sich noch nie so sehr über neue Hosen gefreut. Es macht richtig Spaß, sie im H&M anzuprobieren.
    Von allen Städten, die wir bisher auf der Reise gesehen haben, kommt uns Vancouver am entspanntesten vor. Es wirkt sehr weitläufig und nicht so voll mit Menschen. Trotzdem sehr urban und kulinarisch gibt es alles, was man sich vorstellen kann.
    Georg, ein alter Freund von Flo (ein Österreicher, der schon 16 Jahre in Kanada wohnt) wohnt hier in der Nähe. Er kommt uns gleich am ersten Abend in der Stadt besuchen und am nächsten Tag holt er uns mit seinem Pickup ab und macht mit uns eine Sightseeingtour. Das ist total schön, sogar die Kinder sind ganz begeistert dass sie endlich mal wieder mit jemand anderem als den Eltern deutsch sprechen können. Sie schließen Georg richtig in ihr Herz! Wir sehen den Stanley Park und diverse Ausdichtspunkte mit Blick auf die Skyline. Am dritten Tag machen wir eine Walbeobachtungstour, die ziemlich lange dauert, weil keine Wale in Sicht sind. Aber ganz am Ende haben wir Glück und sehen dann gleich zwei verschiedene Orka-Gruppen.
    Zwei Nächte übernachten wir dann auch bei Georg, seiner Frau und dem Hund Max. Es ist total super am Leben „echter“ Kanadier teilzuhaben. Am letzten Tag bieten Georg und seine Frau sogar an, dass sie auf die Kinder aufpassen, während Flo und ich mal alleine essen gehen können. Das ist total toll! Aber so sind die Kanadier! Extrem gastfreundlich, aufmerksam und interessiert.
    An einem der Aussichtspunkte spricht uns ein Mann auf deutsch an (ein Kanadier, der früher auf einer Uni in Deutschland deutsch gelernt hatte) und wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Ein anderer bastelt spontan Schwerter und eine Pumpgun aus Luftballons für die Kinder.
    Von Georg erfahren wir, dass die Gegend um Vancouver sehr multikulti und tolerant ist. Kanada kann sich die Einwanderer aussuchen, die es als Land aufnimmt, es gibt wenige Menschen, die aus politischen oder religiösen Gründen ins Land einwandern (dürfen). Zudem sind die Einwanderer oft gut gebildet, da nur die Leute reinkommen, die dem Land jobmässig nützen. Allerdings müssen sie schon ein bisschen Startkapital mitbringen, da es ansonsten schwierig ist, in Kanada richtig Fuß zu fassen. Es ist fast unerlässlich, ein Auto zu besitzen und eine Wohnung bekommt man auch nur, wenn man die Kaution aufbringen kann.
    Im Taxi werden wir vom Fahrer auf deutsch angesprochen. Vom Aussehen her hätten wir überhaupt nicht damit gerechnet. Er erzählt dass er aus Afghanistan kommt, dann in Bulgarien und Russland gelebt hat, und auch ein paar Jahre in Deutschland. Hier in der Vancouver-Gegend haben viele Einheimische ähnlich interessante Lebensläufe. Von der Atmosphäre her gefällt es uns hier richtig gut und als wir weiterziehen, fällt der Abschied von Georg und seiner Familie schwer.
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  • Auf in die Rocky Mountains

    25 czerwca 2023, Kanada ⋅ ☁️ 14 °C

    Im Moment fehlt mir ein bisschen die Zeit zum Schreiben. Wir sind mit unserem Mietwagen unterwegs zu den Rocky Mountains und fahren mit dem Soundtrack von der Serie „Sons of Anarchy“ durch die kanadische Landschaft. Die countryähnliche Musik passt gut zum kanadischen Ambiente während wir an unendlich vielen und großen mit Nadelbäumen bewachsenen Berglandschaften vorbeifahren.
    Wir übernachten in Motels und sind tagsüber sehr viel in der Natur unterwegs. Die bisherigen Stationen sind Harrisson Hot Springs mit einem Besuch im Thermalbad, gespeist aus den echten heißen Quellen, die es dort gibt. Es ist zum ersten Mal seit Monaten grau und regnet richtig viel. Aber das macht uns nichts aus nach so viel Sonne!! Wir ziehen die Regenjacken an und wandern durch die wunderbaren Wälder aus Nadelbäumen. Das Wetter wechselt schnell, plötzlich ist es so heiss dass wir doch wieder im T-Shirt unterwegs sind. Die Kinder genießen die Ausflüge in die Natur, sie könnten ewig im Wald spielen. Wenn da nur nicht die vielen Mücken wären. Wir wundern uns, wie die bei den harten Wintern hier überleben können.

    Die nächste Station machen wir in Kamloops, wo wir einige schöne Stunden im BC Wildlife Park verbringen. Der weiße Bär und die weißen Wölfe sind besonders faszinierend. Außerdem machen wir wieder ein paar Wanderungen. Fünf Kilometer schaffen die Kinder inzwischen ohne große Meckereien und müde Beine.
    Wir sind mitten im Bären-Gebiet unterwegs, und die Kinder schauen immer ganz aufmerksam und unterhalten sich, damit die Bären nicht von uns überrascht werden. Es sind kaum andere Wanderer unterwegs. Aber leider ist außer einer Maus kein Tier in Sicht. Noch vor zwei Tagen wurde eine Bärenmutter mit Kind hier gesichtet.

    In der nächsten Station, in Revelstoke machen wir einen längeren Stopp. Wir besuchen den Nationalpark Mount Revelstoke und wandern auf die Spitze des Berges, wo sogar ein bisschen Schnee liegt. Die Jungs sind aus dem Häuschen und bauen sich im Schnee erstmal ein Jägerlager. Das kleine Dorf Revelstoke gefällt uns richtig gut. Hier sind nicht nur Touristen unterwegs, aber dennoch gibt es viele Restaurants und Cafés, vermutlich für den Andrang im Winter. Wir fahren mit der Gondel auf den nahe gelegenen Mount MacKenzie hoch, und später mit der Sommerrodelbahn wieder runter (auf der ich tausend Tode sterbe und die Hand nur auf der Bremse habe. Armer Freddi, der mit mir fährt und nicht so ein Angsthase ist!). Der Berg gehört im Winter den Skifahrern und Snowboardern. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie es hier mit viel Schnee sein muss. Bestimmt ein Paradies für Wintersportler inmitten einer großartigen Kulisse. Schade dass es sich für eine Woche Winterurlaub nicht lohnt nach Kanada zu fliegen!
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  • The Canadian Way of Life

    26 czerwca 2023, Kanada ⋅ ⛅ 26 °C

    Kanada ist von der Flora und Fauna her Deutschland und Europa sehr ähnlich, aber es gibt doch auffällige Besonderheiten dieses Landes. Abgesehen von den Berglandschaften, die noch grandioser sind, als zum Beispiel die Alpenregion, sind die Unterschiede vor allem auf der Straße zu sehen: Es gibt wenige „normalgrosse“ Fahrzeuge. Mindestens 50% der Autos auf den kanadischen Fernstraßen sind Trucks, Allrad-Pickups mit Wohnwagenanhängern, Wohnmobile, zu Wohnmobilen umgebaute Busse, Trucks mit Anhänger und Quad, Trucks mit Anhänger und Motorboot… usw. Es gibt eine einzige unendlich lange Bahnstrecke von West nach Ost, auf der sehr viele Züge fahren, die mehr als 100 Anhänger haben, meistens bestückt mit Containern, oftmals zwei aufeinander gestapelt. Wenn man an einem Bahnübergang warten muss, kann es schonmal 15 Minuten dauern, bis der ganze Zug durchgefahren ist.

    Die Kanadier sind auch schon an die Waldbrände gewöhnt. Es gibt überall Anzeigen mit Warnungen und Alarmstufen zur Waldbrandgefahr. Wenn die Alarmstufe gelb oder rot anzeigt, ist es verboten offenes Feuer zu machen (was die Kanadier gerne machen, fast in jedem Garten gibt es eine Feuerstelle).
    Wir sehen auch einige Gebiete mit schwarzen abgebrannten Bäumen auf unserem Weg in die Rocky Mountains.

    Typisch an den Autobahnen sind Motels, die teilweise aussehen wie in Hitchcocks „Psycho“, oft auch so heruntergekommen. Zum Essen geht‘s am besten zu Wendy’s, Tim Horton’s, Denny‘s, ganz zu schweigen von Mc. Donalds oder Burger King.
    Wir essen ab und zu Frühstück im Tim Horton‘s, weil es dort Donuts gibt, die die Kinder so gerne essen. In Kamloops frühstücken wir zwei Morgende hintereinander im Tim Horton’s und sitzen dort direkt am Fenster zur Autobahn hin. Es gibt dort einen langen Parkplatz, wo die Fahrer der größeren Autos halten können, um sich ihr Frühstück zu holen. Es ist jedesmal spannend, sich die Fahrzeuge anzuschauen, die dort halten. Oft riesige Trucks mit Anhängern aller Art. Zum Beispiel hält dort auch ein Fahrzeug mit einem Anhänger, auf dem ein Quad steht. Ein älterer Mann mit zerschlissenen Klamotten und ausgebleichter Schirmmütze steigt aus und kommt in den Tim Horton’s. Als er bemerkt dass unsere Kinder ganz begeistert von dem Quad sind, erzählt er uns dass, dass er zum Forellen-Angeln in die Berge fährt und den letzten Weg über Stock und Stein mit dem Quad machen muss. Leider muss sein Enkelsohn heute zur Schule, sonst hätte er ihn mitgenommen, was er desöfteren macht.
    Tja, that‘s Canada! 🇨🇦

    Ach ja, nicht zu vergessen dass Cannabis inzwischen legalisiert wurde und es überall Shops gibt ;)
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  • Glacier- und Yoho-Nationalpark

    28 czerwca 2023, Kanada ⋅ ⛅ 24 °C

    Jetzt kommen wir langsam in die Rocky Mountains und können die unglaubliche Landschaft schon während der Fahrt auf uns wirken lassen!
    Wir verweilen einige Tage mitten in der Natur, 40 km von Golden entfernt. Leider müssen wir die nächsten zwei Tage recht weit fahren zu unseren auserwählten Sehenswürdigkeiten, aber es lohnt sich auf jeden Fall!

    Im Glacier Nationalpark machen wir eine Wanderung zum „Meeting of The Waters“, das sind zwei reißende Flüsse, die hier zusammentreffen. Schon die helle Farbe lässt auf Gletscherwasser schließen. Auf dem Weg dorthin werden wir von den Nationalpark Rangern darüber aufgeklärt, dass am Morgen hier ein Schwarzbär gesichtet wurde und wir ein bisschen aufpassen sollen. Als wir später wieder am Stand des Nationalparks vorbeikommen, erfahren wir, dass in der Zwischenzeit ein Grissly Bär gesichtet wurde. Leider haben wir ihn wohl verpasst! Der Ausflug war trotzdem richtig toll und auf dem Rückweg stoppen wir noch bei der beeindruckenden „Natural Bridge“ mit ebenfalls reißendem Wasser.

    Einen anderen Tag verbringen wir in Golden, wo es zwei unglaublich lange Hängebrücken gibt, die sich über den Canyon spannen. Nichts für Leute mit Höhenangst!!! Ich wundere mich, wie furchtlos die Kinder da hinüber spazieren! Ich selber habe ziemlich weiche Knie!!

    Ein noch größeres Highlight ist der Emerald Lake im Yoho Natonalpark mit seinem türkisblauen Wasser. Allerdings wimmelt es hier schon vor Touristen (was man auf den Fotos nicht sieht, denn kaum wandert man ein bisschen um den See, werden es schon deutlich weniger Menschen). Flo und Freddi leihen sich ein Kanu aus, während ich mit Merlin ein wenig am See entlang spaziere. Später wandern wir noch zum nahe gelegenen „Peaceful Pond“, wo wir fast alleine sind.
    Im Yoho Nationalpark befindet sich auch der Takakkaw Waterfall. Nach einer kurzen Wanderung sind wir schon dort, und da es gut erreichbar ist, sind auch hier viele Touristen anzutreffen. Kein Wunder, denn das ist mal ein richtig beeindruckender Wasserfall, brachiale Naturgewalt! Wenn man näher ran geht, spritzen feine Wassertropfen auf die Besucher herab und es rauscht ordentlich laut in den Ohren. Merlin hat großen Respekt und muss einigen Abstand halten. Später spielen die Kinder am Ufer des Flusses, in den der Wasserfall fließt und es werden wieder Flughäfen und Städte gebaut.

    Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es noch schönere und beeindruckendere Orte gibt… aber die nächsten landschaftlichen Highlights warten im Banff Nationalpark schon auf uns.
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  • Banff Nationalpark

    1 lipca 2023, Kanada ⋅ 🌙 11 °C

    Drei Tage verbringen wir im Banff Nationalpark, welcher landschaftlich alles andere noch übertrifft! Allein die intensiven Blautöne der vielen Seen sind spektakulär!

    Am ersten Tag schauen wir uns den Peyto Lake von oben an. Man könnte hinunter wandern, jedoch trauen wir uns das mit den Kindern nicht zu, das wäre vermutlich viel zu weit und zuviele Höhenmeter. Aber von oben sieht der See schon phantastisch aus. Wir wandern zum ersten Viewpoint, wo auch unglaublich viele andere Menschen hinwandern. In meiner All Trails App habe ich aber gelesen, dass es noch einen weiteren Viewpoint weiter oben geben soll. Er ist nicht ausgeschildert und auf einen Tipp von anderen Wanderern hin folgen wir einem kleinen Trampelpfad. Die Aussicht ist ein Traum und vor allem fast ohne andere Leute, die tausend Selfies machen und wo man sich anstellen muss, um selbst auch ein Foto zu machen.
    Auf dem Rückweg halten wir dann noch am Bow Lake, der auch wunderschön ist. Es fängt plötzlich an zu regnen als wir dort ankommen, klart dann aber auch schnell wieder auf. Die Touristenmassen haben sich aber schon verzogen und die Kinder fangen an, sich eine Base im Gebüsch zu bauen. Es ist sehr idyllisch!!

    Am nächsten Tag steht der berühmte Lake Louise auf dem Programm, inklusive der Wanderung zum Tea-House. Wir fahren mit dem Shuttlebus dorthin, weil der Parkplatz gnadenlos überfüllt sein soll. Es ist schon schwierig, noch Plätze im Shuttlebus zu bekommen. Und am See sehen wir dann die Touristenmassen! Viel mehr als an anderen Orten, wo wir bisher waren! Aber egal, kurz ein paar Fotos geschossen und dann starten wir unsere Wanderung. Insgesamt 7 km und 400 Höhenmeter hoch, 400 Höhenmeter wieder runter. Neben der Wanderung im Abel Tasman Nationalpark ist diese hier die herausfordernste für die Kinder. Die Höhenmeter nach oben machen vor allem Merlin stark zu schaffen. Wir müssen einige Pausen einlegen und ihn zwischendurch ein kleines Stück tragen und mit vielen Smarties motivieren. Die Wanderung führt am Mirror Lake vorbei und endet am Lake Agnes. Im Tea-House gibts erstmal Suppe und heiße Schokolade. Der Abstieg geht zwar schneller, aber ständig müssen die Kinder daran erinnert werden, nicht zu rennen und zu hüpfen. Wir kommen heile und erschöpft unten an. Die Jungs kühlen sich sogar im eiskalten Lake Louise ab. Die Wanderung ist auch für uns Erwachsene anstrengend gewesen und wir sind mega stolz auf die Kinder, dass sie das mit uns gemacht haben! Dafür darf sich jeder ein Souvenir im Gift Shop aussuchen, was dann auch noch prompt am selben Abend eingefordert wird.

    Am nächsten Tag lassen wir es langsam angehen. Wieder im Shuttlebus gehts an den Moraine Lake, aber wir haben erst am Nachmittag einen Slot im Bus bekommen. Das ist ganz gut, denn Freddi muss endlich mal die Schulaufgaben beenden, die für diese Woche anstanden! Hier ist es gefühlt noch touristischer. Es sind auffällig viele Besucher aus Indien und Asien am Seeufer. Da wir ziemlich spät dran sind, merken wir aber bald, wie sich die Massen langsam verziehen. Der Blick von oben auf den intensiv blauen See ist einfach unglaublich. Es wirkt total unecht, aber ich schwöre dass Photoshop nicht zum Einsatz kam, auch keine anderen Fotofilter. Später hängen wir noch ziemlich lange am Ufer ab, denn unsere Rückfahrt geht erst um 19:45 Uhr, früher war nichts frei. Freddi und Merlin haben großen Gefallen an den Streifenhörnchen gefunden und versuchen sie immer mit irgendwas anzulocken.
    Wir haben Glück mit dem Wetter, es ist sommerlich warm, über 20 Grad. Noch vor zwei Wochen hat es hier geschneit!
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  • Kanata

    4 lipca 2023, Kanada ⋅ ⛅ 12 °C

    Wo kommt der Name Kanada's eigentlich her?
    Genau: Aus einer Sprache der First Nations. Als einige der ersten Europäischen Siedler am St. Lorenz-Strom auf eine Gruppe vom Stamm der Cree trafen, sagten diese immer wieder "Kanata". Während die Siedler dieses Wort als Bezeichnung der ganzen Gegend verstanden und deswegen ihre Kolonie und später das ganze Land so nannten, wurden sie eigentlich nur ins Dorf dieser Gruppe eingeladen. Kanata heisst in der Cree Sprache nämlich Dorf/Ort/Siedlung/Platz. Ein Missverständnis mit großem langfristigen Effekt.

    Wie der Zufall will, sind wir am "Canada Day" (Nationalfeiertag zur Unabhängigkeit von Großbritannien) hier und erleben eine kleine Parade mit Mounties usw. in Lake Louise.

    Auch interessant: Es gibt unglaublich viele Stämme der Ureinwohner und auch unzählige Sprachen, ganz anders als z.B. in Neuseeland wo alle Maori sind und dieselbe Sprache sprechen.
    Es gibt in Kanada sogar eine Gruppe namens "Métis", die aus (freiwilligen) Mischehen zwischen europäischen Trappern und indianischen Frauen hervorgehen und sich von den "First Nations" aber auch den Europa-stämmigen unterscheiden.
    Manche der Ureinwohner Kanadas wollen nicht mehr "Indianer", sondern "First Nations" oder "Indigenuous People" genannt werden. In Banff wurde im Museum der lokalen Stämme (z.B. Blackfoot) aber weiterhin die Bezeichnung "Indians" verwendet, während man in Berlin ja seltsam angeschaut wird, wenn man das Wort "Indianer" benutzt oder gar sein Kind zu Fasching sich entsprechend verkleidet. Die Blackfoots entsprechen optisch so ziemlich genau dem, was wir aus alten Wildwest-Filmen und Winnetou kennen (Federkopfschmuck, Lederkleidung, Tipis).
    Leider wurde im Museum kein Bezug zur (fatalen) Geschichte des Niedergangs der Kultur dank der Europäischen Siedler gemacht, da gibt es noch einiges aufzuarbeiten.

    Georg hingegen hatte uns erzählt, dass im
    ganzen Land seit einigen Jahren verstärkt daran gearbeitet wird, die Geschichte der Ureinwohner Kanadas aufzuarbeiten. Und zwar seitdem bekannt wurde, dass unzählige Kinderleichen der First Nations auf den Geländen von Umerziehungsheimen gefunden wurden. Nun wird in den Schulen scheinbar mehr aufgeklärt und thematisiert.

    Nächste Woche sind wir auf der Stampede in Calgary, dem größten "Wild West" Festival der Welt mit vielen echten Cowboys, First Nations, Rodeo etc. Das wird sicher spannend.
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  • Die letzten Tage in den Rockys

    5 lipca 2023, Kanada ⋅ ☁️ 20 °C

    In Canmore in der Nähe von Banff machen wir unseren letzten Stopp in den Rocky Mountains. Und obwohl die Kinder eigentlich schon genug vom Wandern haben, machen wir noch eine allerletzte große Wanderung im Sunshine Village. Das ist im Winter ein riesiges Skigebiet, wo Flo während seines Auslandssemesters öfter zum Snowboarden war. Im Sommer ist es aber auch ziemlich schön! Einige Gondeln fahren auch zu dieser Jahreszeit und es gibt oben auf dem Berg abgesteckte Wanderwege in den sogenannten Sunshine Meadows. Der Blick auf die drei Seen ist spektakulär und wir haben gerade noch Glück mit dem Wetter. Die Wanderung stellt sich als ziemlich lang heraus, bestimmt 8 oder 9 Kilometer und Merlin hat mittendrin eine größere Krise. Zum Glück können wir sie zusammen überwinden und schaffen den Weg letztendlich erschöpft aber glücklich. Eigentlich ist auch hier wieder Bärenland und wir sind eine ganze Zeitlang sehr sehr leise (was die Kinder nicht allzulange durchhalten). Aber kein Bär lässt sich blicken. Dafür hatten wir gestern auf dem Weg zum Mount Norquay eine riesige Bergziege am Straßenrand gesehen.

    Am letzten Tag in den Rocky Mountains ist das Wetter nicht ganz so gut, es regnet und ist kühl. Ein perfekter Tag für das First-Nations-Museum und für die Banff Upper Hotsprings, ein riesengroßer Hotpool draußen mit Bergpanorama. Der Pool ist 40 Grad heiß und total voll mit Menschen. Und es regnet die ganze Zeit. Aber als wir gehen, kommt nochmal die Abendsonne raus. Ein schöner Abschluss unserer Zeit in den Rocky Mountains.
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  • Calgary

    7 lipca 2023 ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir fahren jetzt raus aus den Rocky Mountains und auf einmal ist das Land ganz platt, ähnlich wie in Brandenburg.
    Calgary ist der nächste Stopp und wie es der Zufall will, sind wir genau zum Start der alljährlichen und berühmten Stampede in der Stadt. Das ist das größte Western-Spektakel der Welt mit großer Parade zum Auftakt und Rodeo-Shows zehn Tage lang. Aber zuvor schauen wir noch an der Universität Calgary vorbei, wo Flo vor über 20 Jahren ein Auslandssemester absolviert und noch viele gute Erinnerungen hat. Es hat sich einiges verändert seitdem, aber Flo findet noch alles und zeigt uns die Räume und Gebäude und erzählt Geschichten von damals.

    Die Stampede am nächsten Tag ist wirklich spektakulär und die Stadt ist voll mit Menschen. Uns wurde zuvor von einigen Einheimischen geraten, möglichst früh (am besten um 5 oder 6 Uhr morgens) an der Strecke der Parade zu sein, um sich einen Platz mit guter Sicht zu sichern. Die Parade geht allerdings erst um 9 Uhr los. Wir sind leider nicht gerade die mega Frühaufsteher und schaffen es mittels öffentlicher Verkehrsmittel mit Mühe und Not um 8:30 Uhr an der Strecke zu sein und wundern uns, was die Calgaryaner sich für einen Stress machen. Es ist total entspannt und wir bekommen so spät noch einen wunderbaren Platz. Da sind wir von Berlin anderes gewohnt. Allerdings ist es hier wohl so, dass sich die Menschen Stühle mitbringen, die sie am Straßenrand aufreihen. Vermutlich meinten sie das mit „sich einen guten Platz sichern“.
    Die Stimmung in der Stadt ist super, viele Leute sind im Cowboy-Outfit unterwegs mit Cowboy-Hüten und Cowboy-Stiefeln.
    Am Nachmittag schauen wir uns eine Rodeo Show an. So etwas bekommt man vermutlich nur hier zu sehen. Weltberühmte Reiter, die gegeneinander antreten in diversen Disziplinen wie Rodeo auf Pferden, Pferde-Wettrennen, Kälbchen einfangen, Babybullen niederringen und nicht zuletzt das legendäre Bullenreiten. Es werden sogar recht hohe Preisgelder für die Gewinner ausgelobt. Die Show geht ganze drei Stunden und zwei Stunden lang sind die Kinder voll dabei. In der letzten Stunde schwächeln sie verständlicherweise etwas und wollen gehen. Dennoch scheint es beiden sehr gut gefallen zu haben, sagen sie zumindest im Nachhinein!
    Auf dem Messegelände befindet sich auch ein großer Vergnügungspark. Zuckerwatte und Eis sind da natürlich obligatorisch. Und am Ende sehen wir noch eine ziemlich krasse Motocross-Show, eigentlich eher so nebenbei beim Rausgehen. Mit der Tram fahren wir dann wieder raus aus der Stadt zu unserem Motel. Der Tag war richtig interessant und spannend und nach dem Abendessen sinken wir völlig fertig in die Betten.
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  • Drumheller - Dinosauriergebiet

    9 lipca 2023, Kanada ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir verbringen zwei Tage in Drumheller, und wandeln dort auf den Spuren der Dinosaurier. Hier in der Gegend wurden die allermeisten Dinosaurierskelette gefunden. Vor allem T-Rex-Skelette, von denen eines namens „Black Beauty“ weltberühmt ist. Dieses können wir dann - unter anderen beeindruckenden Skeletten und Fundstücken - im größten Dinosauriermuseum der Welt, dem „Royal Tyrrell Museum“ bestaunen. (Joseph Tyrrell entdeckte 1884 den Albertosaurus und nach ihm wurde das Museum benannt). Hier befinden sich über 130 000 Exponate, die die vorzeitliche Tier- und Pflanzenwelt abbilden und uns so durch die Geschichte der Erde führen. Die Sammlung umfasst 35 Dinosaurierskelette in Originalgröße. Man kann den Wissenschaftlern über die Schulter gucken und beobachten, wie Funde für die Ausstellung oder die Forschung vorbereitet werden.
    Es ist wirklich sehr beeindruckend, es sind sehr viele Originale ausgestellt, die um die 100 Millionen Jahre alt sind. Ich persönlich finde das unglaublich und unvorstellbar, wie lange das her ist. Für Dinofans, die es hier in die Gegend verschlägt, ist das Museum ein absolutes Muss!
    Außerdem machen wir einen kleinen Walk durch die Hoodoos, die man direkt von der Straße aus erblicken kann. Das sind freistehende Säulen aus Sand und Ton, welche durch Millionen von Jahren der Erosion geformt wurden. Manche von ihnen sind sogar über sechs Meter hoch! Die ganze Landschaft hier sieht irgendwie surreal aus. Man könnte hier bestimmt tolle Sciencefictionfilme drehen. Die Kinder haben auf jeden Fall sehr viel Spaß hier. Sie spielen, dass sie Dinosaurierforscher sind und hier Ausgrabungen machen. Tatsächlich wurden in dieser Landschaftsformation viele der Dinosaurierskelette gefunden, die jetzt in dem Museum stehen.
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  • Edmonton - bei Natalies Familie

    12 lipca 2023, Kanada ⋅ ☁️ 25 °C

    Und schon geht die Reise weiter. Drei Stunden fahren wir von Drumheller nach Edmonton. Dort werden wir von Natalie und ihrer Familie erwartet, wo wir drei Nächte bleiben dürfen und in echtes kanadisches Leben eintauchen können! Natalie hat vor über 20 Jahren zusammen mit Flo auf der Uni Calgary studiert. Mit ihrem Mann hat sie inzwischen drei Kinder, alle in ähnlichem Alter wie unsere Jungs. Sie wohnen in einem tollen großen Haus mit Garten, Trampolin und vielen Spielgeräten am Rande von Edmonton. Unsere Kinder sind anfangs ziemlich schüchtern, weil sie ja noch nicht so gut englisch sprechen (verstehen können sie inzwischen sehr viel!), aber das geht schnell vorbei und nach ein paar Stunden sind die deutschen Kinder richtig gute Kumpels mit den kanadischen Kindern. Es ist echt eine Freude zu beobachten, wie gut sie sich trotz der Sprachbarriere verstehen. Freddi traut sich dann auch, mit ihnen auf Englisch zu sprechen und sie haben eine richtig tolle Zeit miteinander!
    An einem Abend kommen die Eltern von Natalie zum Dinner vorbei und es ist sehr spannend, sich mit ihnen zu unterhalten. Ihre Eltern sind damals unter sehr schwierigen Umständen aus Europa nach Kanada geflüchtet, als der 1. Weltkrieg ausbrach. Hier mussten sie sich aus eigener Kraft alles von Null an neu erarbeiten. Nach dem Dinner sitzen wir noch alle am Lagerfeuer (in jedem kanadischen Garten gibt es eine Feuerstelle!!), es gibt gegrillte Marshmallows und Natalies Papa packt die Gitarre aus und gemeinsam werden Lieder gesungen. Es ist schön, für kurze Zeit Teil einer kanadischen Familie zu sein und wir erleben eine ganz wertschätzende und familiäre Atmosphäre. Der Abschied am Ende der intensiven Zeit fällt allen sehr schwer, auch den Kindern!!
    Tagsüber machen wir Ausflüge, zum Beispiel zur größten Mall in ganz Nordamerika. Neben Geschäften aller Art befindet sich darin auch ein Vergnügungspark, ein Eisstadion, ein Wasserrutschenparadies (worin wir auch einige Stunden verbringen), ein SeaLife-Aquarium, ein kleiner See mit Tretbooten, usw. Es ist einfach mal wieder unglaublich, wie groß und weit angelegt hier alles ist! Die Kinder haben natürlich ihren Spaß und freuen sich riesig, dass endlich mal wieder Kinder-Aktivitäten auf dem Programm stehen!
    Am nächsten Tag besuchen wir den Heritage Park in Edmonton, mit nachgestellter Architektur von 1885, 1905 und 1920, besuchen einen Jahrmarkt im Stil von damals, fahren mit einer echten alten Straßenbahn und mit einer alten Dampflok. Alles ist wunderschön restauriert und man kann sich richtig gut vorstellen, wie es damals aussah. Außerdem gibt es dort eine Art Museum über die Kultur der indigenen Bevölkerung Kanadas. (Natalie klärt uns darüber auf, dass man hier tatsächlich nicht mehr „Indians“ sagt und wundert sich, dass es noch auf den Infotafeln des Museums in Banff so steht). Der Besuch ist sehr ergreifend, denn dort erzählen Nachfahren der First Nations ihre Geschichte. Es sind die Kinder und Enkelkinder der indigenen Menschen, die in Umerziehungsanstalten waren und immernoch mit den psychosozialen Folgen durch Übertragung und Weitergabe von ihren Eltern und Großeltern zu kämpfen haben. Diese wurden als indigene Kinder aus ihren Familien gerissen und in englischsprachige Internatsschule gesteckt, die sie zu richtigen Christen umerziehen sollten und um den "Indianer" aus ihnen rauszuholen, wie sie es nannten. Sie wurden dort physisch und psychisch misshandelt, gefoltert und sexuell missbraucht. Mitschüler verschwanden einfach und ihre Leichen wurden Jahrzehnte später auf dem Schulgelände gefunden. Es gab 139 solcher Internate in Kanada. Und das unglaubliche ist, dass diese ganzen Gräueltaten noch gar nicht so lange her sind! Erst in den 70er Jahren wurden die letzten Internate geschlossen. Diese detaillierten Informationen lassen uns fassungslos zurück! Tatsächlich wird die kanadische Bevölkerung erst seit drei Jahren darüber aufgeklärt.
    Außerdem machen die Nachfahren der First Nations die Museumsbesucher und im weiteren Sinne auch die Regierung Kanadas darauf aufmerksam, dass es einen Vertrag gibt, in dem eigentlich Ländereien an First Nations zurückgegeben werden sollten. Bisher schweigt Kanadas Regierung zu diesem Thema.
    Ein bisschen benommen aufgrund der vielen erschreckenden Informationen kommen wir aus dem Museum heraus. Kanada scheint zum Thema First Nations noch viel aufarbeiten zu müssen.
    In Neuseeland kam uns die Aufarbeitung der Maori-Geschichte schon sehr viel weiter vor.
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  • Toronto

    15 lipca 2023, Kanada ⋅ 🌧 25 °C

    Die letzte große Etappe unserer Reise hat begonnen. Nach einem Inlandsflug von Edmonton aus steht die vorletzte Großstadt der Reise auf dem Programm: Toronto! Eine Stadt, die Berlin in vielerlei Hinsicht das Wasser reichen kann. Groß, bunt und beeindruckend! Dichter Verkehr, viele Obdachlose und voll mit Touristen.
    Eigentlich sind wir schon ganz schön ausgelaugt… so viele Erlebnisse direkt hintereinander machen auf Dauer müde und wir merken, dass der bisherige Roadtrip durch Kanadas Westen inzwischen mehr oder weniger stark an unseren Kräften zehrt. Die ständigen Ortswechsel mit Restaurant- bzw. Fastfood-Besuchen verkraften wir nicht mehr so leicht, obwohl Merlin das erstaunlich gut mitmacht! Für die Kinder war die Zeit bei Natalies Familie eine tolle Abwechslung und hat ihnen wieder richtig viel Energie gegeben. Aber vor allem Flo bemerkt nun einen gewissen Tiefpunkt, der mit erhöhter Erschöpfung und Lustlosigkeit einhergeht. Es stresst ihn, dass wir immer schauen müssen, wo wir etwas für die Kinder und uns zu essen bekommen, nicht zu teuer und möglichst gesund. Und dann immer diese Vorausplanung und das Packen für die Ausflüge.

    Trotzdem, Toronto machen wir jetzt noch unsicher. Die Stadt hat so eine tolle Atmosphäre. Vielleicht gefällt sie uns so gut, weil es sich ähnlich wie in Berlin anfühlt. Wir machen es uns so entspannt wie möglich, es sind ja sowieso nur zwei Tage.
    Am ersten Tag fahren wir mit der Fähre auf die Inseln direkt vor Toronto. Dort ist es (mal abgesehen von einem unglaublichen Andrang auf der Fähre) sehr entspannt. Die Inseln sind ein riesiger Park mit Stränden, Essensbuden und Spielplätzen. Man hat von hier aus eine tolle Sicht auf die Skyline von Toronto. Wir leihen uns ein lustige Fahrradrikscha aus, die wir zu viert selber fahren. Freddi ist (illegalerweise) der Steuermann und hat richtig viel Spaß dabei! Wir verbringen den ganzen sonnigen Tag auf den Toronto Islands. Für abends haben wir eine Reservierung im CN Tower im 360 Grad-Restaurant. Auch das erinnert sehr stark an Berlin :) Wir genießen das Dinner mit Aussicht sehr. Es ist eigentlich genauso wie im Berliner Fernsehturm. Die Kuppel dreht sich einmal in der Stunde um sich selbst. Nur dass man viel höher ist und es ein paar mehr Wolkenkratzer unten gibt. Der Weg zurück durch die helle Stadt bei Nacht ist auch sehr aufregend. Endlich geht die Sonne wieder früher unter, so dass wir auch mal in den Genuss des beginnenden Nachtlebens kommen. Aber die Kinder wollen trotzdem nicht einschlafen, da wir zwischen Edmonton und Toronto schon wieder zwei Stunden abgezogen bekommen haben. Morgens sind sie stattdessen todmüde und wir brauchen zwei Stunden, bis wir endlich aus dem Knick kommen.
    Den zweiten Toronto-Tag gestalten wir dann noch entspannter. Wir kommen erst gegen Mittag los und machen zum ersten Mal eine Hop-on/Hop-off Tour im Doppeldeckerbus. Man bekommt auf diese Art wirklich einen super Überblick über die Stadt und kann auch noch was dabei lernen. Es gibt einen Audioguide an jedem Sitz in verschiedenen Sprachen. Freddi und Merlin hören sich alles geduldig an und haben sogar Spaß dabei. Leider ist das Wetter nicht so toll. Egal, einfach Regenjacken anziehen und abwarten. Irgendwann wird es wieder besser! Wir steigen aus und schauen uns die beeindruckenden Universitätsgebäude an, die an das Schloss von Harry Potter erinnern. Danach schlendern wir durch das bunte und etwas heruntergekommene Chinatown. Später fahren wir mit dem Bus weiter und kommen durch die Schluchten mit glänzenden Hochhäusern.
    Die Stadt in seinen verschiedenen Facetten zu erleben, und dabei nicht allzuviel laufen zu müssen, ist eine tolle Sache. Vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist!

    Morgen gehts wieder in ruhiger gelegene Gegenden, an den Lake Huron und endlich wieder in eine richtige Wohnung mit Küche und viel Platz. Die ersten Tage werden wir auf jeden Fall gar nichts machen. Das haben wir alle sehr dringend nötig und darauf freuen wir uns riesig!!!
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  • The Great Lakes - Georgian Bay

    19 lipca 2023, Kanada ⋅ ☀️ 25 °C

    Von Toronto aus fahren wir mit dem letzten Mietwagen der Reise an den Lake Huron an die sehr ruhige und überhaupt nicht touristische Georgian Bay. Wir können erst um 17 Uhr in unsere Unterkunft und müssen bis dahin noch ein bisschen Zeit rumbringen. Zum späten Mittagessen sucht Flo uns ein uriges kleines Café heraus. Es ist ein kleiner Laden mit Handwerkerzubehör, der auch Antiquitäten verkauft und Essen und Trinken anbietet. Darin sitzen einige ältere Ehepaare und essen zu Mittag oder treffen sich zu Kaffee und Kuchen. Eine alte Dame hört, wie wir uns auf deutsch unterhalten und spricht uns an. Es ist ein sehr nettes Gespräch, und auch sie erzählt uns (wie bereits einige andere) dass sie deutsche Vorfahren hat und dass ihre Großeltern während des ersten Weltkrieges nach Kanada geflüchtet sind. Sie wirkt aber so positiv in allem was sie erzählt, dass es eine richtige Freude ist, sich mit ihr zu unterhalten. Sie ist mit ihrem Mann da, der - wie wir erst später merken - an starker Altersdemenz oder Alzheimer leidet. Aber er wirkt genauso fröhlich, nur fragt er uns dreimal, wo wir eigentlich herkommen. Die Erklärung seiner Frau für seine Vergesslichkeit ist, dass er einen starken Vitamin B12 Mangel hat und sie berichtet uns fröhlich, dass sie ihm jeden Morgen eine Spritze mit dem Vitamin verabreicht. Sie wundert sich, warum wir aus Deutschland ausgerechnet in dieser Gegend Kanadas Urlaub machen, aber scheint sich sehr darüber zu freuen, dass es endlich mal ein paar Fremde hierher verschlägt.

    In der Nähe von Port McNicoll haben wir für fünf Nächte ein kleines aber feines AirBnB mit Garten und Zugang zum See gemietet. Es ist sehr ruhig und einigermaßen abgelegen, so dass wir auch gar nicht in Versuchung kommen irgendetwas zu unternehmen. Wir hängen die ganzen vier Tage im Garten der Unterkunft ab, bis auf einen kleinen Ausflug zum Waschsalon und zum Supermarkt. Die Kinder fahren ab und zu mit den Kayaks auf dem See umher. Dort gibt es tatsächlich Seeotter und Schildkröten zu sehen! Außerdem haben wir eine Schlange, einen Hasen, ein Streifenhörnchen und mehrere Eichhörnchen im Garten. Und es gibt einen Hotpool, allerdings mit so viel Chemie im Wasser, so dass wir ihn nicht ganz so oft nutzen.
    Abends kochen wir endlich mal wieder selber, was alle sehr fröhlich macht. Danach versuche ich den Kindern Rommee beizubringen oder wir gucken mal wieder etwas auf Netflix.
    Im Gegensatz zu den letzten Wochen fühlt es sich wie richtiger Urlaub an, den wir dringend brauchen, um uns auszuruhen und wieder Energie zu tanken. Ich hätte nicht gedacht, dass auch Reisen und Abenteuer-Erleben ebenso erschöpfen kann, als würde man zur Arbeit gehen. Es dauert auch eine ganze Weile, bis wir „runterkommen“ und uns an eine gewisse Langeweile und Ruhe gewöhnen.
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