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- 20 gru 2022
- ⛅ 25 °C
- Wysokość: 354 m
- LaosKhouèng BokèoBan Viangkham20°12’49” N 100°27’17” E
Mekong, Mountainbikes, Messi & Mia
20 grudnia 2022, Laos ⋅ ⛅ 25 °C
Mit dem Mekong schon seit einem Monat vor der Haustür, zuerst als Grenzfluss zwischen Laos und Thailand, immer wieder als Platz für einen Fruchtshake und einer Partie Schach zum Sonnenuntergang aber bis dato nie zum Schifferl fahren oder gar überqueren.
Bisher hielten wir es wie die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien - die Badewannen-Bonaparten blieben östlich (🇫🇷: Laos und Vietnam), die Möchtegern-Napoleone westlich des Stroms (🇬🇧: Myanmar, Bangladesh und Indien). Der Ärmelkanal und der Mekong als Schicksalsgemeinschaft. Thailand als Puffer zwischen den beiden als einziges Land hier im Eck nie kolonialisiert. Der Mekong als Grenze quasi nicht überquert. Für uns soll sich das ändern.
Erste Querung auf einer Fähre mit unseren geliehenen Rädern. Das gegenüber liegende Ufer von Luang Prabang ist nur spärlich besiedelt und hat schon auf den ersten Metern wenig mit der touristischen und schönen alten Königsstadt zu tun. Ländliches Idyll nur 200 Meter weg von der mit unzähligen Cafés und Restaurants gesäumten Uferpromenade. Bald wird die Asphaltstraße zu einer Schotterstraße und die Anstiege und Abfahrten steiler und ausgewaschener. In den Dörfern am Weg finden sich weniger Leute und auch die klassischen Standln oder kleinen Kioske sind gänzlich verschwunden. Dafür wieder mehr Felder und Gockel die herumstolzieren und plötzlich aufgeschreckt herumgackern - der Grat ist ein schmaler und spontane Ausweichmanöver unabwendbar. Eine kleine Laotin die uns unser Leben erklärt und stolz ihr gesamtes Englisch Vokabular zum Besten gibt ("one, two, three, four,...,ten!") und nach ein paar Stunden treffen wir wieder auf den denselben Mekong - diesmal ein paar Kilometer flussaufwärts.
Leider etwas abseits von der angepeilten Fähre, ein Fischer mit seinem Langboot musste mit uns vier nicht mal das sprichwörtliche Mitleid haben, sondern ging nur seinem 'daily business' nach und schupfte uns gach mitsamt Radln wieder auf die andere Seite.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir auf einem etwas größeren dieser Langboote und fuhren gute 250 Kilometer stromaufwärts bis in die Grenzstadt Ban Houayxay. Die wenigen Haltestellen waren meist Sandbänke vorm Urwaldgrün, wirkliche Häuser oder Hütten nur selten sichtbar - eine richtige Siedlung überhaupt nur einmal. Der Mekong mit seinem hier gänzlich unregulierten Flussbett lässt uns teilweise nur im Schritttempo durch seine Stromschnellen fahren - ein Schinakel mit mehr Tiefgang müsste wahrscheinlich auf die Regenzeit warten. Die zwei Tage am Boot vergehen wie klassische Tage im Kaffeehaus vergehen: Karten spielen, gscheit reden, Kaffee trinken, aussi schaun und Instant-Asia-Noodle-Soup löffeln.
Traute Viersamkeit! 🧡
Einen Abend durften wir noch bis halb 3 aufbleiben und die FIFA in ihrer Verkommenheit doch nicht boykottieren. Messi machte es möglich. Oder Di Maria! 🫶🏼
Hauptsach' Argentinien!
Hauptsach' Wödmasta!!!
(Durch wundersame Weise ist der Lionel seitdem in vielen Unterkünften und Tempel ein- und ausgegangen. Gesehen hat ihn zwar keiner ("der is jo so kloa") aber im Gästebuch war er meist gleich nach unsern Namen zu finden..)
Ein letztes Mal überqueren wir den Mekong mit dem Bus. Mitten auf der Lao-Thai Freundschaftsbrücke No.4 wird von der rechten Spur auf Linksverkehr gewechselt. Willkommen in Thailand!
ຂອບໃຈປະເທດລາວ! 🇱🇦
Khob Chai Laos!
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Themenwechsel - abrupt da dieser Sache leider keine halbherzige Überleitung gerecht wird.
Weil's ein arges Fakt ist und wir vor unserer Reise nicht wussten: der Vietnamkrieg hatte nicht nur Schlimmes in Vietnam sondern auch in Laos zur Folge.
Die US-amerikanischen Bomberverbände hatten während dieses Krieges mehr Sprengstoff über Laos abgeworfen als während des ganzen Zweiten Weltkrieges. (Wikipedia)
Oder um Obama auf Staatsbesuch in Vientiane zu zitieren:
"Over nine years -- from 1964 to 1973 -- the United States dropped more than two million tons of bombs here in Laos -- more than we dropped on Germany and Japan combined during all of World War II. It made Laos, per person, the most heavily bombed country in history."
Das sind 2.5 Tonnen Bomben pro Einwohner. Czytaj więcej