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  • Dag 276

    Hội An - Vietnams schönste Stadt?

    21. oktober 2022, Vietnam ⋅ ☀️ 29 °C

    Unser erster Stopp in Vietnam: Hội An!

    Angekommen am Flughafen in Đà Nẵng fällt uns sofort auf: Vietnamesen sind aufdringlich - und wie! Von SIM-Karte kaufen am Flughafen, bis zur Taxifahrt nach Hội An, über Kaffee trinken oder einfach nur Spazieren. Dauernd wird man angequatscht, meistens von 5 Seiten gleichzeitig, im Versuch etwas zu verkaufen. Für uns ein ziemlicher Kontrast und teilweise ordentlich nervig. Außerdem, hier ist Handeln bzw. Wissen über Preise angesagt. Immer vorher den Preis erfragen, am besten weiß man aber schon im Vorhinein wie viel etwas kosten darf. Ansonsten - Abzocke vorprogrammiert. Tatsächlich versuchten die Einheimischen ununterbrochen mehr zu verlangen, sogar in einer Apotheke. Ein deutscher Einwanderer wurde trotz seiner 20 Jahre in Hoi An auch in der offiziellen Bank beim Geldwechseln betrogen. Das Geld wurde zum "Zählen" auf 3 Angestellte verteilt - schwupps - warns 40€ weniger.

    Die Stadt Hội An selbst gilt als eine der schönsten Städte Vietnams und ist wirklich entzückend! Die Altstadt liegt am Fluss mit vielen alten und beschmückten Cafe, Restaurants & Shops - das Meer ist auch nicht weit. Jeden Abend spielt sichs im Zentrum ab: Massen an Touristen bewundern die mit Lampionen beleuchteten Boote oder betrinken sich in einer der vielen Bars. Und das ist angeblich nicht mal Hauptsaison.
    Um ca. 22h war aber jeden Tag Schluss mit dem Hauptspektakel, plötzlich ruderten alle Boote wie wild in unterschiedliche Richtungen. Grund dafür der steigende Wasserspiegel, der die niedrigen Brücken für die Holzgondeln nicht mehr passierbar machte. Außerdem stehen hier auch regelmäßig Restaurants und Häuser unter Wasser, vor allem jetzt in der auslaufenden Taifunzeit. So stand in unsrem Homestay alles im Erdgeschoß auf Stelzen bzw. wurde gestapelt oder wie der Kühlschrank schwindlig aufs halbhohe Treppengeländer hochgebunden. Hier zählt Kayak und Co quasi zum Haupttransportmittel in der Regenzeit. Wir hatten Glück: der angesagte Taifun zog weiter nördlich vorbei und brachte nur wenig Regen.

    Für uns auf jeden Fall ein super Fleck um in Vietnam anzukommen, uns durchs Street Food durchzukosten, unsren Jetlag auszuschlafen, und an Strand und Uferpromenade Coconut Coffee zu schlürfen. 🥥☕
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  • Dag 273

    Eig. wollten wir nicht nach Bangkok...

    18. oktober 2022, Thailand ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach unsrem 3 wöchigen Stopp in Österreich geht's weiter aufs nächste Kontinent - Asien wir kommen!!
    Erster geplanter Stopp: Hanoi 🏯 - Halt.. Und wieso sind wir jetzt in Bangkok?!
    Tja, das mit der Einreise nach Vietnam stellte sich komplizierter als erwartet heraus. Manus Visum kam nicht rechtzeitig, und entgegen unsrem 'Wissen', dass das Visum auch vor Ort beantragt werden kann, wird uns unser Flug verweigert. Anscheinend nicht der Fall bei allen Fluggesellschaften, wir hatten wohl kein Glück.

    Wir beschließen also aufs Visum zu warten und versuchen die Zeit bis dahin in Bangkok zu genießen. Zusammengefasst unsere Aktivitäten: Tempel, Essen, Tempel, TukTuk, Tempel, Marschieren, Tempel, zu scharf Essen 🌶️, Massage, täglich 5x checken ob das Visum da ist, schwitzen! 🥵

    Nach 1 ½ Tagen in Bangkok ist's so weit, das Visum ist da, juhee!! 🥳 Euphorisch buchen wir unsren Flug für den nächsten Tag, diesmal aber diesmal nach Da Nang weiter südlich in Vietnam - um auch den südlicheren Teil kennenzulernen.
    Beim Check-In am nächsten Tag leider wieder Ernüchterung: unser Boardingpass wird zerrissen wird mit den Worten: 'False Visa Entry Point'.
    Wir sind baff, fassungslos und wollen es nicht wahrhaben!
    Als Visa Entry Point gaben wir Hanoi an, lasen aber auf der offiziellen Seite der vietnamesischen Regierung, dass man die Einreisestelle frei wählen kann. Falsch gedacht, die Fluggesellschaft sieht das anders, unser Visum ist für unser Ziel 'Da Nang' ungültig. Aber so schnell geben wir nicht auf und wollen auf keinen Fall den zweiten Flieger nach Vietnam verfallen lassen - und tataaa, nach langem Hin und Her bekommen wir eine Sondergenehmigung und dürfen aaaausnahmsweise doch einreisen. Puhh, das hat ordentlich Nerven gekostet. Nicht unbedingt der beste erste Eindruck eines Landes, hoffentlich wars das Wert..
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  • Dag 246

    Rocklands 2.0 + Veri's Fazit

    21. september 2022, Sør-Afrika ⋅ ☁️ 22 °C

    Weils so schön war (und noch so viele Felsen von uns beklettert werden wollten) geht's für uns wieder zurück Richtung Westen!!
    Mit dem (Mini) Bus fahren wir von Waterval Boven nach Pretoria und dann weiter via Johannesburg bis nach Kapstadt - insgesamt rund 27h im Bus (inklusive 4h Verspätung) .
    Danach: Same procedure wie schon 2 Monate zuvor - Auto mieten, Crashpads abholen, einkaufen, und nach 3h Autofahrt völlig k.o. am Campingplatz 'de Pakhuis' ankommen. Der erste Anblick am Morgen entschädigt sofort die lange Anreise - wieder sind wir absolut entzückt von der lieblichen Gesteinslandschaft. Ansonsten Boulder-Business as usual mit ein paar Änderungen seit unsrem letzten Besuch:

    - Flowerpower! 🏵️🌼🌸🌻🌺
    Die Cederberg Mountains sind im Frühling ein bekanntes Ausflugsziel für Blumenliebhaber. Nun säumen bunte Wildblumen unsre Zustiege zu den Boulder Gebieten.

    - Wo sind die Leute?!
    Bezüglich Bouldern bedeutet Frühling allerdings wärmere Temperaturen (eher 20 - 25°C untertags statt 15-20°C im Winter) - heißt schlechtere 'conditions' - heißt weniger Leute. Vor allem die vielen internationalen Boulderer fehlen fast komplett, am Campingplatz ists sehr familiär. Trotzdem noch immer viel mehr los als bei unsrem letzten Stopp in Waterval Boven..

    - (Fast) kein Autostress mehr..
    Wir haben aus unsren Fehlern gelernt und mieten nicht mehr den vermeintlich super günstigen, uralten, blitzroten, stylischen 1er Golf quasi ohne Licht und Federung. Dank Empfehlungen vom letzten Mal haben wir stattdessen ein günstigeres und besseres Auto (abgesehen vom 20L Tank), mit dem man auch auf Schotterstraßen und in der Nacht fahren kann.

    - Loadshedding deluxe! ⚡
    Von Anfang an war uns dieser Begriff in Südafrika geläufig, jedoch erst in den letzten Wochen in Rocklands wurde uns die Tragweite bewusst. Einfach gesagt: Load Shedding = Strom aus. Und das oft mehrmals täglich.
    Den genauen Grund fürs Load Shedding wissen wir noch immer nicht genau. Angeblich liegts aber nicht daran dass Südafrika zu wenig Strom produziert, sondern dass sie's nicht schaffen den vorhandenen Strom zu verteilen bzw. um Netzüberlastungen zu verhindern. Deshalb wird einfach - je nach Region - zu unterschiedlichen Tageszeiten jeweils für ca. 2,5h der Strom abgedreht, und zwar ausnahmslos! Zu Beginn unsrer Reise in Südafrika bekamen wir hin und wieder mit dass der Strom aus war, war uns aber eigentlich immer relativ wurscht, bzw. passierte es auch nicht oft. In Rocklands 2.0 wars dann aber anders. Bis zu 8h pro Tag kein Strom (also auch kein Wifi), meistens zu den unangenehmsten Zeiten, also in der Früh und am Abend. Für uns zwar richtig nervig weil grad viel zu planen war, und Licht am Abend auch nett ist - trotzdem natürlich am Campingplatz für uns halb so schlimm. Unvorstellbar, dass sich so viele Leute seit mehreren Jahren in Südafrika damit abfinden müssen. Die Stromausfälle sind zwar normalerweise am Vortag ersichtlich, ändern sich aber häufig kurzfristig - für Arbeit und Privatleben heißt das vermutlich gut Planen und Kompromisse annehmen.

    - Traurige Nachrichten von zu Hause lassen uns 2 Wochen früher abreisen..
    Gleich zu Beginn unsrer Ankunft in Rocklands bekamen wir schlechte Nachrichten aus Österreich - Manus Opa ist gestürzt, es schaut nicht gut aus. Das machte die Zeit in Rocklands ziemlich durchwachsen - dauernd überlegten wir heimzufliegen, und entschließen uns dann auch dafür.
    Abschied nehmen und bei der Familie sein... ❤️

    ~~~~~~~~~ Veri's Fazit ~~~~~~~~~

    Landschaft: Wie erwartet beautiful!! Alles was das Herz begehrt: Berge ⛰️, Steppe 🏜️, Meer 🌅, Dünen⛱️ & Tropische Vegetation 🌴
    Besondere Highlights war für mich die Sentinel Peak Wanderung in den Drakensbergen, unsre Whale-Watching Ecolodge an der Wildcoast, Kapstadt als wohl eine der schönst-gelegenen Städte der Welt, und natürlich die Felsenlandschaft in Rocklands. Außerdem in Südafrika natürlich ein großes Thema: 🦁🦓🐗🐯🦒🦏🐘🐋🦖
    Am meisten wird mir hier wohl mein erster Elefant in Erinnerung bleiben, der plötzlich 2m neben dem Auto stand..

    Leute: Hier ist leider etwas zu differenzieren, da wir hauptsächlich Kontakt zu den 8% Weißen der Bevölkerung hatten. Diese waren alle durchwegs super nett, nur der Musikgeschmack ließ teilweise zu wünschen übrig.. 🤢
    Die anderen 92% lernten wir leider kaum kennen - Einblicke in deren Leben und Lebenssituation hätten uns natürlich interessiert, jedoch
    1. kamen wir kaum in Kontakt, da keine Kletterer, Touristen, o. ä.
    2. wird grundsätzlich davon abgeraten aus Sicherheitsgründen (zB Autostopper mitnehmen). Nach den unzähligen wilden Geschichten über Raubüberfälle und (fast) Morde nahmen wir diesen Rat auch an.

    Essen: 🍔☕
    Wir folgen anscheinend den Ländern des Grillens - hier Braai genannt und die wichtigste aller Speisen. Und am besten mit Pap & Soß.
    Ansonsten:
    - Burger gehn imma! Hier vor allem mit Wild.
    - Rusks sind unsre neuen Schokokekse (ja keinem Südafrikaner erzählen - die gehören normal in Kaffee getunkt)
    - Endlich wieder richtig guter Kaffee inklusive Cappuccino!
    - Fish All You Can Eat am Sandstrand bei Sonnenuntergang 🐟🌅

    Klettern:
    - Ich glaub hier haben wir schon genug gelobhudelt. Rocklands hat sowohl landschaftlich als auch vom Bouldern überzeugt. Wenns nicht so weit wär, würden wir sicher bald wiederkommen. Schönster Boulder - Demi Lune (Veri), John Denver (Manu)
    - Waterval Boven: Zu Beginn einfach hart und undankbar, am Ende hatts uns richtig getaugt. Beste Route - Freak On (Veri), Hallucinogenic Torreador (Manu)

    Sonstiges:
    Hauptthema für uns und wahrscheinlich überhaupt in diesem Land: Apartheid, Sicherheit, Infrastruktur. Darüber wurde in den andren Posts schon ausgiebig berichtet - schreiben könnte ich ewig drüber. Zusammengefasst, waren wir doch ein bissl schockiert - inwiefern es sich nicht danach anfühlt als wäre Apartheid Geschichte, wie groß die Sicherheitsbedenken in diesem Land sind, und wie sehr fehlende Infrastruktur das Leben hier beeinflusst. Alles in allem eine wirklich prägende Erfahrung, die zum Denken anregt!
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  • Dag 225

    Restaurant at the end of the universe

    31. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☀️ 16 °C

    Das Gebiet mit den besten Klettersektoren worldwide!! - Zumindest namenstechnisch bisher unangefochten Spitze und 'worldwide' eigentlich auch ziemlich eine Untertreibung: weltweit oder doch vom ganzen Universum?

    Die "Restaurant at the end of the universe - crags" also... - aka 'Waterval Boven' oder in Zulu 'Emgwenya'.
    Wir sind hier leider nicht auf Arthur Dents Spuren der per Anhalter durch die Galaxis trampt nachdem der schöne Mikrokosmos Erde durch den Bau einer intergalaktischen Autobahn zerstört wurde. (Aktuelle Analogien gefällig..?) So bisl Weltraum und Astronaut auf ein Zeitl wär schon was!!
    - Im zweiten Teil der aus 5 Büchern bestehenden Trilogie findet er sich im 'Restaurant at the end of the universe' wieder. Große Leseempfehlung!

    Wir sind also auch dort - nach vergleichsweise weniger Reise: 'nur' 5500 Straßenkilometer und drei gemeinsamen Wochen mit den Eltern.
    (M)ein Traumziel seit ich vor vielen Jahren zum ersten Mal Fotos von der Kletterei hier gesehen habe. Die knallroten Sandsteinfelsen entpuppen sich als harte und gewöhnungsbedürftige Kletterei - die 7-8 Wochen Seilkletterabstinenz und paar Kilo mehr um die Hüften haben ihr übriges getan. Nach ein paar Tagen haben wir uns aber wieder an Pump, Stil und Fels gewöhnt.

    Drei Wochen an einem einsamen Fleck - unter der Woche nur wir mit zwei anderen Europäer die - als abgereist - wir schmerzlich vermissen. Am Wochenende hin und wieder ein paar zusätzliche südafrikanische Kletterer: das Camp macht seinem lateinischen Namen 'Tranquilitas' (Ruhe) alle Ehre!

    Buschfeuer immer Dienstags, fast so, dass unsere Wahl des Klettersektors nach dem lokalen Aufflammen getroffen wird. Nicht selten liest man im Routenlogbuch: 'Bushfires set an end to climbing that day..'
    Grund dafür ist meist ein menschlicher: 1-2 Monate nach dem Abbrennen des verdörrten Gras, sprießt wieder frisches Grün in der verbrannten Erde - laut der grasenden Kuhlimu bsundas gschmackig!
    Ziemlich große Flächen werden so 'begrünt' - hin und wieder aber dann doch mit fatalen Folgen wenn zum Beispiel das namensgebende Restaurant am Ende des Universums leider mit abfackelt..
    Der Friedhof nebenan ist derartiges sichtlich auch schon gewöhnt.

    Gewöhnungsbedürftig für uns auch manche Sicherheitsvorkehrungen die bei gewissen Sektoren getroffen werden wollen. Der 'Waterfall crag' ist nur durch ein Township zugänglich, weswegen geraten wird nur in größeren Gruppen dort zu klettern. Ausgeraubt bzw. ins Auto eingebrochen wurde dort aber trotzdem immer wieder. Beim 'Mayhem crag' wird geraten vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück zu gehen: nicht dass der benachbarte Farmer einen mit Einbrechern verwechselt und mit der Puffn zum Schutz von Familie und Hof ausrückt.
    So oder so, wenn nicht über Nacht im Camp geschlafen wird, machen sich alle Südafrikaner schon nachmittags um 3 auf den Rückweg nach Johannesburg um beim sicheren Tageslicht unterwegs zu sein.
    - Beide Sektoren, obwohl gerade manchmal am Wochenende beim Waterfall crag einige Leute waren, haben wir dann nicht besucht.

    Wochenends bekamen wir dafür immer Besuch von Albert, einem Südafrikaner mit viel Zeit da Job in China. Einer von vielen Südafrikanern die, ohne Lehrerausbildung, im Ausland als Native Speaker mitunter gutes Geld verdienen. Ein Wochenende verbrachten auch seine Eltern im Camp und so ergaben sich interessante Einblicke:
    'Anno 94' war immer wieder ein geläufiger Ausdruck. Das Jahr in dem Nelson Mandela Präsident wurde und die Apartheid endete. Auf jeden Fall ein Wendepunkt in der südafrikanischen Geschichte auch wenn einige die seitdem mangelhafte Infrastruktur (Zug, Öffis, Strom,...) zu Recht kritisieren, Enteignungen problematisch sind und Dienstverhältnisse für Weiße seitdem schlechter geworden sind.
    Dass vieles zuvor zu Lasten von 90% der Südafrikaner funktioniert hat muss man sich aber immer wieder vor Augen führen.

    Leider ist auch 30 Jahre nach Ende der Apartheid absolut keine Gleichstellung erreicht. Perspektive und Sicherheit gibt es wenig und so haben eigentlich alle jungen Südafrikaner die wir getroffen haben vom Auswandern geredet. Sogar Alberts frisch pensionierte Eltern würden noch überlegen wären da nicht Kinder, Grundstück und die südafrikanische Sonne.
    Während der Corona Lockdowns als mehrere Generationen der Familie wieder viel Zeit unter einem Dach verbrachten, kam es so zu interessanten Einblicken und unterschiedlichen Perspektiven innerhalb von Familien: Omas aufgewachsen vor der Apartheid, Eltern während der Apartheid und deren Kinder als Post-Apartheid.
    Gemeinsam wird aber auf jeden Fall der Mandela Day begangen: jährlich am 18.7 soll für 67 Minuten Gutes getan werden. 67 Jahre seines Lebens hat Mandela dem Kampf für Menschenrechte und gegen die Apartheid gewidmet - 27 davon hinter Gitter.

    Bisschen Afrikaans haben wir auch gelernt. In diesem Sinne wünschten wir uns nach dem gemeinsamen abendlichen Braai:

    Dankie & lekker Slaap!

    _________________________
    Beste Routen/Sektorennamen:
    Last crag of the century
    Arete Franklin
    Arete a book
    Halongismashlong
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  • Dag 213

    Zirkus, Zoo, Wildnis

    19. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☁️ 24 °C

    Viecher Gaffen No. 2: Kruger National Park

    Inoffiziell unterteilt in drei Bereiche von Süd nach Nord: Zirkus, Zoo und Wildnis.
    Von Süd nach Nord immer weniger Viecher sichtbar und ebenso die Leut'. Negativ korreliert die Vegetation mit den Touristenautos: wo weniger Büsche und Vegetation, mehr sichtbare Viecher und daher auch mehr Leut' in den 'fahrbaren Blechkäfigen' (O-Ton einer gmiadlich vor vielen dieser Käfige her trottenden Raubkatze).
    Das ganze Gaffer-Spektakel nur aufgrund von unterschiedlichen Bodentypen die im Norden Wasserrückhalt und somit Vegetation begünstigen und woanders (im Süden) eher nicht. Weil ansonsten ist der riesige National Park klimatisch und topologisch ziemlich gleich: flach und trocken (letzteres ändert sich zumindest im Jahresverlauf).

    Wir sind in der Mitte rein (Zoo: halb viel Viecher) und sind dann über mehrere Tage Richtung Süden (Zirkus) und dort wieder raus gefahren.
    Die ersten Stunden angestrengtes aber ebenso vergleichsweise erfolgloses Spähen. Bis zum ersten ehrfürchtigen und erschrocken 'Huuuuuuuuh!!' - fast hätt' die Veri einen ausgwachsenen Elefanten überfahren, fast platt gedrückt. Oder wahrscheinlicher hätt' eher er uns eine mitgegeben..
    Überraschungseffekt war definitiv auf seiner Seite. Wenn Dickhäuter sich im Dickicht ducken...

    Rückblickend betrachtet auf jeden Fall die richtige Entscheidung im Norden zu starten und nach Süden zu fahren - das Spektakel wird mit jedem gefahrenen Kilometer größer statt kleiner. 4 Tage viel sitzen und schauen - aus dem Auto steigen und gar groß herum gehen ist wegen der Viecher verboten und bei manchen auch definitiv ratsam. So kann man aus zwei Meter Löwen betrachten wie sie herum liegen oder vorbei spazieren - derart gewöhnt sind diese an Autos. Dieses Vertrauen will nicht gestört werden: so werden zum Beispiel zum Regulieren von Wildbestand (aka Abknallen von Elefanten) unter anderem Helikopter statt Autos verwendet, damit die Viecher sich nicht vor Autos fürchten und den Autosafari-Tourismus beeinträchtigen.
    Uns hat's gefallen - olles hamma gseng. Nur der Gepard der hat wieder Mal durch seine Abwesenheit geglänzt.
    Typisch für den Hundianer!
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  • Dag 211

    Mein schönstes Ferienerlebnis [Kevin, 8]

    17. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☀️ 32 °C

    Mir waren im Südafrika.
    Mir fuhren in einen Nationalpark.
    Dem Nationalpark gibts weil ein alter weißer Mann vile Tiere scheißen wollte.

    Der Mann war Jäger.
    Er hat eine riesig große Puffn gehabt.
    Er mag es wenn die Kugel im Kopf vom Tier geht.
    Seine Kugel triffft ins weiche warme Fleisch.
    Dem Tier geht es nicht mehr gut.
    Es blutet ein bischen.
    Das Tier legt sich hin und der Mann nimmt sich den Kopf nach Hause.

    Seiner Mama gefällt das. Auch seiner Frau und seinen Freunden.
    Der Mann heißt Paul Kruger und war einmal Präsident vom Südafrika.
    Mir haben in seinem Park viele Tiere gesehn: Löwen, Schiraffen, Affen, Elefanten, Warzenschweine, Hüenen, Kokrodile, Nilferde.

    Mir hat am meisten der Elefant gefallen.
    Auch die Löwen die vor Autos gehen.
    Mir haben auch andere Tire gefallen: Affen, Elefanten, Hüenenkinder, Hurnkinder, Elefantenkinder.
    Auch hat mir gefallen wie die Elefanten pudan und die Nilferde.

    Beim Pudan von den Nilferden schauen auch immer alle Vögel zu. Die sitzen derweil am Rücken vong ihnen.
    Nur Nashörner ham wir kein echtes nicht gesehn.
    Die haben alle kein Horn mehr.
    Das Horn brauchen nämlich die Chinesen zum Pudan hat der Tierschützer gesagt.

    __________
    Nashörner werden nach wie vor gewildert bzw. um dieses zu verhindern deren Horn abgesägt. Dieses gilt in Asien als Potenzmittel.
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  • Dag 208

    iSimangaliso

    14. august 2022, Sør-Afrika ⋅ 🌬 22 °C

    Viecher Gaffen No. 1: Nilpferde

    Der iSimangaliso Wetlandpark war bis vor 20 Jahren noch intensivste Forst-Monokultur. Nach Amtsantritt Mandelas 1994 wurde beschlossen die Holzpflanzerei sein zu lassen und die darauf hin ausgewiesenen Flächen als Nationalpark zu deklarieren. Anfangs war von 'Wetland' noch nicht viel zu spüren und sehen - anscheinend erst in den letzten 7 Jahren wird es dem Namen gerecht. Der Nationalpark seitdem ein Erfolg und immer mehr ausgeweitet - mittlerweile grenzüberschreitend bis hinüber nach Mosambik.
    Wie sich die Monokulturen angefühlt haben müssen kann gut auf der Zufahrt nach Santa Lucia beobachtet werden: Eukalyptus Plantagen in Reih und Glied für Kilometer - die Garde jeglichen Heeres wär Stolz drauf so geordnet disziplinierte und stramme Recken in ihren Reihen zu haben. (Die Reihen hier gehen in die Tausende...)
    Der Boden darunter tot, die Zwischenräume tot, Viecher nicht existent: Monokultur in extremis halt. Warum diese nach wie vor im (!) Nationalpark erlaubt und praktiziert wird hat uns keiner schlüssig erklären können.

    Umso beeindruckender ist es, die dem ursprünglichen Naturzustand wieder rückgeführten Flächen zu sehen. Nichts mehr von Monokultur und Eukalyptus spürbar, alles sehr buschig, divers und feucht.
    Hauptattraktion hier sind die Hippos: grundsätzlich untertags im Wasser schlafend und sich vor der Sonne schützend. Tiefschlafphasen kennen die eher nicht da sie dann doch alle 5 Minuten Mal den Kopf heben und Luft holen müssen.
    Des Nächtens aktiv und legen bis zu 10 km zurück. Manche nehmen sogar am Nachtleben in Santa Lucia teil, die finden sich dann in den Straßen wieder, hören auf den Namen 'Townies' und mampfen (hoffentlich ungestört) Gras im Garten - Rasenmähervertreter habens hier schwer!

    🦛 1200 Hippos hier scheißen 60 Tonnen pro Tag. (Fressen ca. 80kg pro Tag - also insgesamt 96 Tonnen)
    🦛 Babies kommen mit 40 Kilo auf die Welt und trinken anscheinend 100 l Milch pro Tag. (2,5 fache des Eigengewichts? 🤔)
    🦛 Eigentlich in Familien oder Gruppen lebend ist das Sozialleben für manche Individuen anscheinend doch nicht so einfach: eine Hippodame hat 1930 (wahrscheinlich auf der Suche nach einer Gruppe die sie akzeptiert) 1200 Kilometer zurück gelegt. Bis sie in Port Elizabeth erschossen wurde.
    🦛 werden in freier Wildbahn um die 40 Jahre alt. (Im Zoo bis zu 60 Jahre)
    🦛 Gähnen = Oida hau di überd Häuser! Des is mei Hood!
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  • Dag 205

    Wildcoast - Whale watching deluxe

    11. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☀️ 23 °C

    Auf geht's zum Indischen Ozean!
    Ein weiterer Fahrtag bringt uns von den trockenen Drakensbergen ins üppige Grün der Küste. Unser Ziel: Die Wildcoast - ein ca. 270 km langer Küstenabschnitt der seinem Namen alle Ehre macht. Wilde, wenig besiedelte, kilometerlange Küstenlandschaft inklusive Klippen & Wasserfällen direkt ins Meer gibt's hier zu entdecken. Einziges Manko, 'wild' bezieht sich auch auf die Straßen hier. Entgegen der meisten Touristen machen wir uns nicht auf den Weg nach Coffee Bay (der einzigen Ortschaft mit asphaltierter Straße), sondern folgen einer Empfehlung Einheimischer in die kleine Eco-Lodge 'Mtentu' am nordöstlichen Ende der Wildcoast. Fazit aller Befragten: Mit einem normalen (nicht 4x4) Auto sollte es möglich sein ( ! in der momentanen Trockenzeit ! ) die 45 km lange Schotterstraße bis dorthin zu fahren, empfehlen wollte es niemand. Leider war die Trockenzeit hier doch nicht ganz so trocken, und so machen wir uns nach 3 Tagen Regen (etwas nervös) auf den Weg.

    Zu Beginn noch dem Namen 'Schotterstraße' gerecht werdend, wird die Straße gegen Ende immer mehr zur gatschigen Erdpiste - doch wir Rutschen und Furten brav durch alle Wasserlöcher und kommen schließlich nach 3h an der Lodge an. Die traumhaft idyllische Lage lässt uns dann sofort die Entscheidung treffen, einen Tag länger als geplant zu bleiben. Oder vielleicht auch die Hoffnung, die Straße würde bis dahin Auftrocken und uns wieder unbeschwert die steilen nassen Passagen zurückfahren lassen..

    Die nächsten 3 Tage Leben wir im Paradies - 3x täglich wird für uns frisch gekocht, untertags geht's entlang wilder Strände zu Wasserfällen die ins Meer stürzen, oder mit dem Kayak den Fluss im Dschungel aufwärts. Zur sonstigen Unterhaltung immer mit dabei: Meereskatzen (= die süßten aller Affen) und.. Wale en masse!! Obwohl an der Küste hier grundsätzlich Nebensaison ist (wir sind quasi die einzigen Gäste in der Lodge) zeigen sich die Wale im südafrikanischen Winter besonders gern. Zu Beginn wurde noch jede Walsichtung kommentiert - irgendwann waren dann sogar schon Blumen oder Käfer interessanter. Besonders Erwähnenswert allerdings: Sichtung zweier springender Wale aus der Dusche mit Meerblick bei Sonnenuntergang - viel kitschiger geht's wohl nicht!
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  • Dag 201

    Drakensberge - Barriere aus Speeren

    7. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☁️ 17 °C

    Ned deppad und geprägt von unseren Erfahrungen in Phuthaditjhaba-a fahren wir weiter Richtung Süden zum Giants Castle - ebenfalls in den Drakensbergen. Diesmal untertags, mit verschlossenen Türen und ausreichend Proviant für die nächsten 3 Tage im Injisuthi Camp.

    Am Weg vorbei an Small Switzerland und riesigen Feldern. Die erste von uns angetroffene Ansammlung von vielen dieser Farmflächen in Südafrika. Durchwegs alle bewässert, also mit entsprechend optimierter Geometrie (Kreis, Halbkreis) damit die langen voll automatisierten Bewässerungsfahrzeuge in ihrem Radius jeden Winkel erwischen. Die Felder ohne nennenswerter Neigung und immer in der Nähe von mitunter riesiger Speicherseen und Dämmen. Letztere wirken bei näherer Betrachtung etwas deplatziert in der sonst momentan trockenen Landschaft: also ähnlich der österreichischen Speicherteichidylle in den Skigebieten.
    Fürs Auge auf den ersten Blick reizvoll und Postkartenmotiv: Hier der Kontrast zwischen goldgelben Weiten und tiefblauen Gewässer, in Ö der Teich im Vordergrund - die Bergrücken im Hintergrund.
    Eigentlich nichts naturschutztechnisch erstrebenswertes und zu Unrecht als natürliche Idylle beworben, anscheinend aus Mangel an Kreativität, Motiven und Bewusstsein aber auch immer wieder in Alpenvereinskalendern abgedruckt. Siehe: Speicherteich an der Axamer Lizum: AV Kalender 2020, 2018, 2015. #verklärteSpeicherteichromantik

    Auch hier also die Erschaffung eines künstlichen Wasserparadies in der goldgelben Landschaft. Fair enough!
    Ähnlich markant der Kontrast zwischen den industriellen Großbetrieben der Weißen und der Landwirtschaft als Subsistenzwirtschaft – wenn der eigene Garten in vielen Behausungen überhaupt so bezeichnet werden kann.
    Nach ein paar dieser Großbetriebe entlang der Hauptstraße werden nach der Abzweigung Richtung Giants Castle die einzelnen zerstreuten Häuser und Siedlungen wieder mehr. Eine idyllische Straße bis zum Injisuthi Camp.

    Die Drakensberge - übersetzt aus einer der 11 südafrikanischen Amtssprachen 'Zulu': die Barriere aus Speeren - befinden sich so wie der Großteil des Landes gerade in der Trockenzeit. Für uns unglaublicherweise aber auch gerade in der perfekten Saison zum Eisklettern. Irgendwo in einer schattigen Südrinne auf 3000 Meter vielleicht? Die normale Trad(itionelle)-Kletterei hier soll aber auch schon genug Abenteuer sein: lange Zustiege mit an Haufen Schrofen und schließlich nicht der allerbeste Fels der wenn möglich nicht an den Leisten genommen wird sondern großflächig mit der ganzen Hand aufgestützt werden will. Es sei denn man ist scharf darauf ganze Felsschuppen plötzlich in der Hand zu halten..
    Eisklettern soll also möglich sein, Trad-Klettern auch und sogar Ski fahren! Zwei Franzosen kamen am Abend zuvor von der einzigen Skipiste in der näheren und viel viel weiteren Umgebung: in Lesotho oben gibt es anscheinend ein weißes Band mit 150 Meter Höhenunterschied. YOLO!
    Ob hier auch der lokale blade Seilbahnvertreter für offene Skihütten während der Pandemie plädiert hat?! -Zwecksm Lulu und dem Erfrieren warads...

    Wir wandern 2,5 Tage umeinand, streiten mit Pavianen ums Frühstück, finden die meisten Wege, manche nicht, Felsmalereien und einen Mühlstein. Alle anderen Wanderer hier Weiße - Schwarze die Arbeiten und sich ums Camp umschauen. Liegt vielleicht auch an den allgegenwärtigen Permits: für quasi alle Naturparks, Nationalparks, Kletterfelsen etc. muss für den Aufenthalt bezahlt werden. Persönlich und vor allem als europäischer Tourist absolut unterstützenswert, für viele Südafrikaner macht es solch einen Ausflug aber noch kostspieliger und schränkt so den Zugang für viele Menschen ein.
    Ein elitäres Naturerlebnis?!

    Gestrandeten südafrikanischen Bergsteigerinnen sei Dank - durften wir aufgrund ihres Tipps als nächstes einen wunderschönen Abschnitt der Wild Coast kennen lernen! 💙
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  • Dag 198

    Zusammenkunft der Stämme

    4. august 2022, Sør-Afrika ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Stadt mit dem unaussprechlichen Namen Phuthaditjhaba-a welcher einen eher am indischen Subkontinent als in Südafrika vermuten lässt, war Ausgangspunkt für unsere Wanderung in den Drakensbergen.
    Sie war aber auch das erste Mal Grund für allgemeines wenig subtiles Unwohlsein.

    Der Grund dafür ist wahrscheinlich ähnlich leicht zu beantworten wie eine Lösung im Palästina-Israel Konflikt zu finden ist: etwas mit kolonialer Vergangenheit, Apartheid, resultierender sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit und vor allem Perspektive und Chancengleichheit hat es auf jeden Fall zu tun. Die Stadt - deren klingender Name übersetzt 'Zusammenkunft der Stämme' bedeutet - ist eine großflächige Ansiedlung vieler einzelner Häuser und Unterkünften ohne wirklichem Zentrum. Entsprechend schwer war es auch für uns nach Einbruch der Dunkelheit etwas zum Essen zu bekommen: 'Chicken Licken' ist es geworden. Eine Fastfood Kette bei der der Name Programm ist...
    Am Weg zur Unterkunft dann eine äußerst unangenehme Situation als 4 Leute mit Holzstöcken bewaffnet die Straße blockierten. Erst als wir ohne viel Geschwindigkeit verringert zu haben schon ein paar Meter vor ihnen waren gingen zwei zur Seite.. - gefragt was sie vorgehabt hätten haben wir uns nicht getraut.
    Die Unterkunft beim Buchen zuvor etwas unsympathisch wegen hoher Außenmauer am Hügel außerhalb der Stadt - nach dem Erlebnis und Eindruck der Stadt aber für uns ein Ort der Sicherheit. Definitiv nicht unsere bevorzugte Art zu Reisen, hier aber leider notwendig. Viele Weiße verirren sich wahrscheinlich nicht hierher, Touristen noch weniger.

    Leider ist die Sicherheitslage in dem Land alles andere als rosig: Raubüberfälle, Entführungen und Schlimmeres fehlen nicht im Chronik Teil der Tageszeitungen. Wenn möglich keine Fahrten bei Dunkelheit, keine 100 Meter zu Fuß stattdessen alles im verriegelten Auto, keine der zahlreichen Autostopper mitnehmen, wenn möglich beim Einkaufen eineR Auto hüten.
    Alles Verhaltensweisen die empfohlen werden und von weißen Südafrikanern auch gelebt werden. Weiße Südafrikaner: schlappe 8% der Bevölkerung! Gemessen an unserem bisherigen Eindruck des Landes viel weniger als wir geschätzt hätten - so viel zur weißen Bubble...!
    Wie also 92% der Südafrikaner*innen leben und sich verhalten blieb uns bisher (nach schon 1.5 Monaten hier) großteils verborgen. Autos werden meist von Weißen besessen, die lokalen Mikrobusse nur von Schwarzen benutzt, Dienstleistungen (Kellnerin, Putzfrau, Haushälter, Bauarbeiten, Tankstelle) von Schwarzen durchgeführt, Weiße sind dann wiederum deren Chefs.
    -Ziemlich 'fucked up'!

    Nach einer Nacht in der besten zuckerwattig hellrosa glitzernden billigsstorfer Suite (Veri & Manu) und einem Zimmer mit dem ultimativen Porno Stundenhotel-Flair (Mama & Papa) ging's bald in der Früh zum wirklichen Ausgangspunkt für den Sentinel Peak Hike. Zuerst über Südafrikas höchstgelegene Unterkunft der Widsiehoek-Lodge - dem viel teureren Ausgangspunkt für die meisten Touristen - um anschließend über eine Schotterstraße die den Namen nicht verdient, sondern eher einer Baugrube im Flussbett gleicht, zum Anfang des Fußweges gefahren zu werden. Laut Fahrer: Reifenplatzer durchschnittlich alle zwei Wochen trotz fettestesten Geländewagen.

    Der Fußweg zu unserer Überraschung anfangs asphaltiert, also in weitaus besserem Zustand als die Straße zuvor. Für irgendwas muss die bezahlte 'conservation fee' ja anscheinend her genommen werden. In einem Nationalpark hätten wir dafür aber andere Verwendungszwecke erhofft..
    Langsamer gemütlicher Aufstieg mit spektakulärer Aussicht auf die goldgelb vertrockneten Gräser der steilen Hänge. Oben das Gipfelplateau auf ca. 3100 Meter direkt an der Landesgrenze zu Lesotho. Wenns mehr Wasser gäbe (ergo Regenzeit) dann wären die höchsten Wasserfälle der Welt* - die Tugela Falls (980 Meter) - auch ersichtlich, so bleibt die tief abfallende Wand ins Amphitheater der Drakensberge fast trocken.
    Einzugsgebiet für das Wasser ist aber auch zieeeemlich klein und beschränkt sich auf ein wenig Hochland welches eben nicht Richtung Lesotho entwässert.
    So genießen wir alleine die spektakulären Ausblicke und vor allem Tiefblicke und schauen runter auf Südafrika. Wunderschön!! 💛

    Generell ist Bergsteigen in dem Land wahrscheinlich eine witzige Angelegenheit - kommt man oben am Hochplateau der Drakensberge an - findet man sich in einem anderen Land, in Lesotho wieder. Vielleicht irgendwo auf der Schafweide oder am lokalen Fußballplatz. Seinen persönlichen Gipfelerfolg teilend mit der Oma am Krautacker.
    Die höchstgelegenste Unterkunft in Südafrika ist für Leute aus Lesotho wahrscheinlich ein sauerstoffreicher Luftkurort. 😁

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    *Wer den höchsten hat darum streiten sich Venezuela (Salto Ángel) und Südafrika (Tugela Falls): https://en.m.wikipedia.org/wiki/Tugela_Falls
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