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- Tag 28
- Freitag, 26. Juli 2019 um 17:36
- ☀️ 25 °C
- Höhe über NN: 1.675 m
KirgisienShoro-Chalyk40°23’46” N 73°6’26” E
Marktbesuch in Özgön und Lada als Retter

Heute ging es weiter nach Özgön, einer kleinen, sehr orientalisch geprägten Stadt, die mit einem Anteil von 90% Usbeken merklich ein anderes Flair hatte als die bisherigen Städte im Land. In der Gegend hatten wir dann zum ersten Mal auch eine Sprachbarriere, mit Natalie's Russisch kamen wir nicht immer weiter, denn nicht jeder spricht hier Russisch und wir verstehen kein Wort usbekisch oder kirgisisch (nicht dass wir den Unterschied der beiden Sprachen heraus hören könnten 😜). Auf dem interessanten Markt ließen wir uns treiben und probierten uns durch verschiedene Leckereien. Beim Spaziergang durch die Stadt kamen wir am alten Minarett und Mausoloeen vorbei, die sehr geschichtsträchtig sind, uns aber durch die krasse Mittagshitze nicht tiefer interessierten... Ja bei knapp 40°C werden wir zu Kulturbanausen!
Also ging es zur Weiterfahrt zum vermeintlichen Camp Spot, den wir nur über eine Straße, die mitten über ein größeres Flussbett ging, erreichten - hier schein es ganz alltäglich zu sein auch vielbefahrene Straßen durch Flüsse zu führen. Bei der Überfahrt bekamen wir (wieder) die Aufmerksamkeit einer dort picknickenden Männertruppe. Einer aus der Gruppe, sichtlich betrunken, kam dann mehrmals zu uns und lud uns zum Kymys zu sich nach Hause ein. Sogar ein Schaf wollte er für uns schlachten. Dom nannte er die ganze Zeit "Bratan" (Bruder). Diesmal haben wir dankend abgelehnt, was nicht so einfach war, denn er sprach kaum russisch und war in seinem Zustand etwas anhänglich. Unser Camp-Spot heute war einigermaßen versteckt hinter Büschen wiederum in der Flussaue. Nach einiger Zeit - als sich der Verkehr am Fluss beruhigte - kam ein Mann und fragte nach Hilfe, da er sich im Fluss mit seinem kleinen LKW festgefahren hatte. Das war die Chance für den Lada sich nochmal zu beweisen. Zweifel bestanden dennoch, aber der Mann hinterfragte das nicht. Kurzerhand wurde der kleine Flitzer zum Retter und meisterte auch diese Challenge mit Bravour (siehe Video). 😀Weiterlesen

😲😲😲👍👍
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- Tag 29
- Samstag, 27. Juli 2019 um 13:58
- ⛅ 31 °C
- Höhe über NN: 1.012 m
KirgisienDyykan-Kyshtak40°31’3” N 72°47’56” E
Letzter Wildlingstag vor Osh

Und es geht weiter, wir leben noch....
Wir hatten eine sehr ruhige und angenehme letzte Nacht im Lada-Dachzelt. Bevor es nach Osh gehen sollte, musste nach dem Frühstück das Auto und das ganze Campingzubehör erstmal etwas aufgeräumt und gesäubert werden. Während der Aktion bekamen wir wieder Besuch von dem Bratan-Mann vom Vorgabend. Er kam auf seinem Pferd geritten und fragte warum wir nicht gekommen sind und wir sollen doch jetzt zu ihm fahren - natürlich mit Kymys und Schaf. Dann lies er Dom noch auf seinem Pferd reiten - nach unserer Reitaktion war der Proberitt durch den Fluss ein Klacks für Dom. 😋 Der Mann blieb noch etwas bei uns sitzen, die Unterhaltung verlief allerdings mit Händen und Füßen. Zum ersten Mal kamen die Kirgisischfloskeln aus dem Reiseführer zum Einsatz. Bei der Verabschiedung sagten wir, dass wir bei ihm noch vorbei schauen und er ritt davon.
Da die Zeit nur so davon glitt und wir auch Mitleid mit dem Schaf hatten, mussten wir den Reiter versetzen und so sind wir gleich nach Osh gefahren. Unsere Unterkunft in Osh "EcoHouse" oder wie es auf russisch heißt "EcoDom" 😜, war eine sehr positive Überraschung... Nach dem Wildcamping mit Freiluft-Badezimmer hatten wir nun ein eigenes Zimmer mit heißer Dusche und westlicher Toilette. Wir konnten unsere Wäsche zum Waschen abgeben und das Frühstück wurde nach Wunsch vorbereitet - was für ein Luxus!
Kurz nach Mittag kam auch schon Samat, der den Lada abholte, an. Nach einer mehr oder weniger kurzen Rückübergabe (es wurde mehr geprüft und mehr Fragen gestellt als an dem Tag als wir das Auto bekommen haben🙄) verabschiedeten wir uns mit großer Wehmut von unserem treuen Gefährt, mit dem wir 2280km in den letzten 3 Wochen zurück legten.
Am Abend trafen wir uns noch mit Flo, dem Radfahrer aus Berlin, den wir kurz nach dem Song Kul getroffen haben, zum Abendessen. Er hat es geschafft - trotz unzähliger Pässe und karger Landschaft nach Plan Osh zu erreichen. Alleine heute 110 km. Beim Abendessen trafen wir auf seine Hostelmitbewohner (alle mit Rädern unterwegs, ein Kanadier, ein Ire und noch ein Deutscher). Wir hatten einen sehr netten und lustigen Abend mit der bunten Mischung.Weiterlesen
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- Tag 30
- Sonntag, 28. Juli 2019
- ☀️ 30 °C
- Höhe über NN: 1.020 m
KirgisienKurbantal-Mady40°34’29” N 72°55’16” E
Sonntagmorgendlicher Viehmarkt in Osh

Heute wurde das Frühstück für uns vorbereitet und wir mussten weder Abräumen, noch Spülen. 😋 Was in Hamburg der Fischmarkt, ist in Osh der Viehmarkt, dieser findet immer Sonntags morgens statt und so machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Aber erstmal finden und hinkommen. Da es keine Pläne für die Marschrutkas gibt und sich die Routen ständig ändern, mussten wir uns etwas durchfragen und nur umsteigen. Die Fahrer der Minibusse halfen uns beim Austiegsort und der richtigen Richtung, da für Nicht-Osher das System nicht zu durchdringen ist, dafür ist es aber sehr günstig (10-25 Som pro Fahrt, ca. 12-25 Cent). So stellten wir unterwegs fest, dass die Angabe der Marktadresse, die wir auf der Karte hatten, falsch war. Der Markt lag weiter außerhalb von Osh als erwartet. Nach der Fahrt und einem flotten Fussmarsch erreichten wir den Markt. Der größte Trouble war leider schon rum, aber für uns war es noch immer aufregend. Unzählige Schafe und Ziegen warteten darauf den Besitzer zu wechseln, einige Kühe und Bullen wurden gegen ihren Willen auf den LkW des Käufers gezogen und es wurden noch Deals per Handschlag abgeschlossen. Ein Mann wollte uns ein Schäfchen für 5000 Som (knapp 65€) verkaufen und meinte es würde gute Samsa (im Tandoori gebackene, mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) geben. 😋 Damit hat er uns Hunger gemacht und so sind wir in die nächste Tschaihana (Teestube) uns mit DEM Gericht der Osher (Samsa) sowie Tee zu stärken, bevor wir den Weg zurück in die Stadt antraten. Um die Mittagszeit bzw. zwischen 12 und 17 Uhr ist es unfassbar heiß, so dass man sich kaum draußen aufhalten, geschweige denn, aktiv sein kann - eine Siesta ist daher Pflicht! Abends wollten wir nach dem Abendessen eigentlich auf den Solejman Too - ein 1100 m hohen heiligen Berg (UNESCO Welterbe) mitten im Zentrum von Osh. Doch nachdem wir uns die Bäuche mit Plov und Kebab vollgehauen hatten, ersetzten wir den sportlichen Aufstieg gegen einen gemütlichen Spaziergang. 😁Weiterlesen
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- Tag 32
- Dienstag, 30. Juli 2019
- ⛅ 31 °C
- Höhe über NN: 985 m
KirgisienOsh State University40°31’53” N 72°47’47” E
Osh City Life

Die beiden letzten 2 Tage in Osh waren entspannt und eher unspektakulär, daher werden wir diese in einem Post zusammen fassen. 😬
Wenn man in einem Land in Zentralasien ist, gehört der Bazarbesuch zum alltäglichen Prozedere. So statteten wir dem Bazar mittags einen Besuch ab, hauptsächlich um dort zu essen. In Osh gibt es zwar viele moderne Cafés bzw. Restaurants, wir haben jedoch gelernt, dass das Essen, Qualität und Service bzw. Atmosphäre in den einfachen Tschaihanas oder gar bei Straßenküchen um einiges besser ist. Vielleicht stellt man an die modernen Restaurants im westlichen Stil auch zu hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden können 🤷♀️🤷♂️.
Gestern reißten wir uns zusammen und bestiegen dann endlich den Solejman Too. Der Aufstieg war steil, es war noch immer sehr heiß und so kamen wir oben schweißgebadet an. Von hier oben wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen, jedoch befanden wir uns an der falschen Bergseite. Dom hatte ein längeres Gespräch mit einem Kirgisen, der ihm in bestem englisch von seinen Extreme-Treckingtouren überzeugen wollte. Die kleine Wanderung musste dann vorgesetzt werden - einmal um die Bergspitze, wobei Natalie mit ihren super Latschen ausgerutscht ist und sich leichte Blessuren zuzog. Dennoch ließen wir bei Wassermelone und Sonnenuntergang den Tag ausklingen.
Am nächsten Tag statteten wir dem Berg (kirg. Too), der eine Jahrtausende religiöse Bedeutung hat, wieder einen Besuch ab. Die im Berg befindliche Museumsgrotte wurde samt Berg 2013 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, daher war ein Besuch des Museums noch Pflicht. Das Museum war inhaltlich aber wenig spektakulär und somit - wie soll es auch sein - ging es danach zum Markt zum Mittagessen.
Zum Abschluss unserer Kirgistanreise, zumindest am letzten Abend in Osh, gönnten wir uns den Besuch in einem ganz besonderen Restaurant - "Zarskyi Dvor" (Hof des Zaren). Ein russisches Restaurant, in dem man sehr gut Schaschlik essen kann und das teils auf Holzpfählen gebaut ist. Auch mit seinem Ambiente und der rustikalen Einrichtung erinnerte uns das Setting ein wenig an Game of Thrones.Weiterlesen
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- Tag 33
- Mittwoch, 31. Juli 2019 um 14:40
- ⛅ 13 °C
- Höhe über NN: 3.160 m
KirgisienSary-Tash39°43’26” N 73°14’49” E
Via Pamirhighway nach Sary Tash

Bevor wir Osh verließen, machten wir einen kurzen Spaziergang zum Krankenhaus um einen der UAZ Buhankas Krankenwagen zu fotografieren, da er in die Auswahl möglicher zukünftiger Reisevehikel aufgenommen wird (der Bus wird von den Russen seit 60 Jahren unverändert gebaut). Danach besuchten wir noch das Chernobyl Memorial, dass den 4800 Kirgisen gewidmet ist, die nach der Katastrophe dazu verpflichtet wurden bei der Eliminierung der Explosionsfolgen bzw. den Aufräumarbeiten um den Reaktor zu helfen. Dabei kamen auch 102 Helfer aus Osh, daher die Gedenkstätte hier. Da wir vor der Reise erst die Chernobyl Serie geschaut hatten war dies besonders und deswegen erwähnenswert.
Auf dem Weg zurück ins Hotel holten wir noch die letzten Samsa und Piroschki als Verpflegung für die Fahrt. Kurz vor 11 Uhr wurden wir abgeholt. Unser "Taxi"-Fahrer war der Bruder unser Gastgeberin in Sary Tash. Das Auto teilten wir mit seiner Oma, seinem Neffen (im Teenager Alter) und seiner 2,5 Jahre alten Nichte.
Die Fahrt nach Sary Tash über den Pamirhighway dauerte ca 3,5 Stunden und war landschaftlich sehr schön - Dom kam gar nicht aus dem Fotografieren raus, während Natalie aber fast die ganze Fahrt verschlafen hatte (bei den Serpentinen auf der Rückbank war dies die bessere Lösung). Sary Tash liegt auf 3150 Hm und man muss über einen 3600 m hohen Pass. Das kleine Dorf ist umgeben von herrlichem Bergpanorama mit 4000 bis 6000er und sogar dem Pik Lenin in unmittelbarer Nähe, den mit 7128 Höhenmetern höchsten Berg Kirgistans auf der Grenze zu Tadschikistan. Als wir dort ankamen war die Luft merklich dünner und jede kleinste Bewegung war anstrengender. Wir picknickten in der Sonne und machten einen gemütlichen Spaziergang durch das Dorf, wobei wir von einigen einheimischen Kindern nach "NjamNjam" also nach Leckereien gefragt wurden. Zurück im Hostel verbrachten wir einen ruhigen und entspannten Abend in Ainura's Guesthouse. Wir bekamen ein super leckeres, frischgekochtes Abendessen und Wasser- und Honigmelone zum Nachtisch. Kurz bevor es ins Bett ging, kam noch ein unerwarteter Gast - ein weiterer deutscher, müder Radreisender. Rolf, Fastrentner aus dem Rheinland und ein zäher Kerl, da er den Pass alleine bewältigen musste. Auch er wollte später weiter nach China. Nach einem netten Gespräch ging es für uns ins Bett, da morgen mit dem Grenzübergang ein anstrengender Tag bevorstand.Weiterlesen
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- Tag 34
- Donnerstag, 1. August 2019 um 20:00
- ☀️ 34 °C
- Höhe über NN: 1.303 m
ChinaKaschgar39°28’13” N 75°59’23” E
Nach nervigem Grenzabenteuer in Kashgar

Wir sind in Kashgar, endlich. Nach nervigem ganztägigem Kontrollpostenhopping Ausführlicher Bericht folgt....
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- Tag 34
- Donnerstag, 1. August 2019 um 20:45
- ☀️ 34 °C
- Höhe über NN: 1.302 m
ChinaKaschgar39°28’12” N 75°59’23” E
Wuff, I make you Wuff... Ni Hao China

Da es am Besten dem Tag entspricht, der Ablauf im eher formellen Protokollstil (so dass der Post vielleicht ebenso nervig wird wie unser Tag heute... 😬)
7.30 Frühstück im Guesthouse, Stimmung gut, Wehmut Kirgisien zu verlassen, gespannt auf die Grenze und das Prozedere , von der wir einiges gehört und gelesen hatten
8:10 Uhr: Start in Sary Tash mit unserem bewährten Taxifahrer, dem Bruder von Ainura, Straße durch Hochebene mit Gletschern zum Greifen nah
8:57 Uhr: Erste Kontrolle nach ca. 50 km, nur Passcheck auf kirgisischer Seite
9:18 Uhr: Irkeshtam Checkpoint, wieder Passkontrolle, warten in der Schlange mit etlichen LKWs, dann dürfen wir doch an den LKWs vorbei
9:30 Uhr: Stempel im Pass zur Ausreise aus Kirgistan. Die Beamten waren sehr nett als sie erkannten, dass Natalie in Kirgistan geboren wurde und russisch sprach
9:45 Uhr: Nochmal ein Passcheck direkt an der Transitstelle und Verabschiedung von unserem Fahrer, da er nicht weiter durfte. Also zu Fuß weiter auf chinesischem Boden, bisher läufts
9:57 Uhr: Zu Fuss erreichen wir den nächten Checkpoint, erstmals auf chinesischer Seite. Eine kleine Kabine, hier werden wieder die Pässe gesichtet, dann können wir weiter. Check Nr. 4
10:05 Uhr: ca 200 m weiter folgt der nächste Passcheck. 4 Beamte schauen unsere Pässe an und fragen mehrmals nur "Germany?", worauf Dom sagt "Yes", bis nach 3 mal der Beamte plötzlich sagt "American?".... "Ähm, nee noch immer Germany!"
10:10 Uhr: Nach dieser konfusen Unterhaltung wurden wir auf einen LKW gesetzt mit einem kirgisischen Fahrer, Truckerfeeling, es ging ein Paar km bis zum nächsten Checkpoint - die Truckfahrer werden dazu verpflichtet
10:15 Uhr: Wir erreichen die LKW-Warteschlange auf der anderen Seite, dann zu Fuß weiter bis zum China Migration Inspection Center
10:20 Uhr: 300 m zu Fuß weiter und eine kleine Zeitreise später, da jetzt 12:20 Uhr nach Peking Zeit, Ankunft im berüchtigten Inspection Center
12:30 Uhr: Die Beamten stellten uns ein paar Fragen, wie unsere Reiseroute aussieht, ob wir Freunde in Hongkong hätten, dann Scan des Gepäcks, Doms Rucksäcke wurden komplett gesichtet, er musste nahezu Alles auspacken, einziges Problem die einzeln verpackten Teebeutel, bei Büchern wurde nach Inhalt gefragt. Die Beamten wirkten so gar nicht motiviert die Kontrolle gewissenhaft durchzuführen - einige Seitentaschen blieben unbeachtet, andere wurden halbherzig geprüft. Bei Nat würde nur der kleine Rucksack gecheckt, Bücher und Tagebuch durchgeblättert. Beim großen Rucksack wurde nur gefragt ob Bücher drin sind, mit Verneinung wurde der Check abgebrochen. Kein Handy Check, keine Spionage App. Taschenmesser wurden auch nicht gefunden. Glück gehabt. Dann Wartezimmer, wo uns ein Taxifahrer zugeordnet wurde, für 100 Yuan bis nach Uluguat, 140 km zum neuen, eigentlichen Immigration Center. Problem wir hatten nur Dollar. Der Fahrer hat unsere Pässe bekommen. Weitere Fragen zu unserem Beruf, dann konnten wir los - mit einem shared Taxi und noch 2 Chinesen.
13:00 Uhr: Kaum aus dem Migration Office raus hielt der Taxifahrer an - Pause an den Shops an der Grenze. Da der zweite Checkpoint in Uluguat (nach 140 km) erst um 16:30 Uhr aufmachte (3 h Mittagspause!) warteten wir hier 2h. Wenigstens konnten wir Dollar in Yuan wechseln und die restlichen Som loswerden.
Während der Warterei machten wir Bekanntschaft mit einem LKW Fahrer. Edik war ein armenischer Usbeke, der bereits seit 45 Jahren LKW Fahrer ist, ein sehr netter Typ, der ein bisschen von seinen Erlebnissen erzählte und uns nach Taschkent einlud wenn wir mal dort sind. Während wir warteten bis es weiter ging, kam eine chinesische Reisegruppe an, die uns bestaunten. 2 Jungs haben sich getraut rüber zu kommen und nach einem Selfie mit Dom zu fragen. Der Bart scheint wohl so interessant zu sein.
15 Uhr: Endlich Weiterfahrt, eine Zeit lang konnten wir unseren Fahrer nicht erspähen...bis er um 15 Uhr aus dem Nichts wieder auftauchte, Stimmung nur noch mittelmäßig
16:30 Uhr: Ankunft in Uluguat, Nächster Checkpoint. Nr.7! Wir haben unsere Pässe vom Taxifahrer zurückbekommen, automatische Kontrolle, bei der die Pässe eingescannt wurden (wie die Kontrolle am Flughafen). Dom's Gesichtserkennung scheint schwierig. 😬 Danach wurden die Pässe nochmal von den Beamten mit dem Handy abgescannt und ein Foto gemacht
17:00 Uhr: Nächster Check, diesmal mit Gepäck raus und Ausfüllen eines Arrival Dokuments. Hier gab es endlich Stempel in die Pässe, Fingerabdrücke aller Finger abgegeben, Gepäck wurde wiederholt gescannt und unsere restlichen Früchte wurden uns weggenommen - man darf kein Obst nach China einführen 🙄 wieder zurück ins Auto - Stimmung sinkt weiter
17:40 Uhr: Nächste Kontrolle, mittlerweile Nr. 9, Pässe wurden wiederum abfotografiert, zusätzlich manueller Eintrag in ein Büchlein (Wer prüft die manuellen Einträge!?). Hier warteten viele Lkw Fahrer auf ihre Pässe, in dem Häuschen saßen 3 Frauen, eine fotografierte die Pässe, die andere schrieb ins Buch, die dritte gähnte bzw. schlief....wie gut das China so viele Arbeitskräfte hat. Stimmung langsam gereizt.
17.50: Nach diesem Check mussten wir den Fahrer wechseln, weil unser Taxifahrer nicht in die Kashgar Region durfte. Neuer Taxifahrer war etwas nervig, kaum saßen wir im Auto drängte er darauf sofort sein Geld zu bekommen. Wir zahlten gemischt Dollar und Yuan. Einer der Chinesen fuhr mit uns weiter.
17:55 Uhr: Nach 2 Minuten Fahrt wieder eine Kontrolle. Und wieder Gepäckscan (heißt jedes Mal Rucksäcke aus dem Auto raus) und erneute Passkontrolle. Nr. 10!!!
18:05 Uhr: Kontrolle fertig. An dieser Stelle war die Geduld mit den vielen (lächerlichen) Kontrollen von Natalie am Ende. Stimmung am Tiefpunkt. Doch zurück nach Kirgistan? 😬
18:15 Uhr: Kaum auf der Autobahn die nächste Kontrolle. Ein Beamter sammelte unsere Pässe ein. Nr. 11. Unsere Taschen wurden ins Gebäude getragen und wieder gescannt. Kein Scherz. Dann mussten unsere Pässe erst wieder aufgefunden werden, zuviele Beamte, da kann man schnell die Übersicht verlieren (und wir die Nerven). Es ging wieder durch einen automatischen Passscanner mit Gesichtserkennung (wieder Probleme bei Dom), dann wurden die Passdaten wieder in ein Büchlein übertragen (nur unsere Vornamen und die Passnummer, wobei sich der Beamte bei Natalie's Nummer verschrieben hat und dann wild irgendwas gekritzelt hat), dauerte also, die Pässe wurden wieder mit dem Smartphone gescannt, die Technik streikte etwas, nach ca. insgesamt 15 min ging es weiter
Kaum saßen wir wieder im Auto, machte der Fahrer einen richtig schlechten Technosong an mit dem tiefsinnigen Text: "wuff wuff, I make you wuff like a dog" WTF? Das war der endgültige Tiefpunkt, aber auch Sinnbild für den Tag. (Anbei der Link, falls ihr es nicht glaubt https://youtu.be/Mi5Qb4hFMDY)
19:30 Uhr: Letzte Passkontrolle. Nr. 12. Wirklich die Letzte. Die Beamten wollten wissen in welchem Hotel wir bleiben und die Autonummer unseres Taxis. Also Dom wieder raus, Foto vom Auto. Wieder zurück. Dann waren sie zufrieden. Wie an allen Checkpoints nur ein Beamter der gebrochen Englisch sprechen konnte. Haben wir es nun tatsächlich geschafft?
19:50 Uhr: Der Fahrer hat uns bis zur zentralen Bushaltestelle in Kashgar gefahren und uns ohne viele Worte ausgesetzt (er konnte so gar kein Wort Englisch). Dank osmand App wussten wir welcher Bus zu unserem Hostel fährt. Die Zahl der Buslinie war das einzige was wir lesen konnten. Nach einer Kommunikationsschwierigkeit mit der Busfahrerin bzgl. Preis, entschieden wir selbst was wir zahlen wollten und konnten letztendlich doch Einsteigen. Hat wohl gepasst.
20:25 Uhr: Ankunft im Hostel! Wir haben es irgendwie geschafft. Zimmer im 4ten Stock ohne Fenster 🧛♀️🧛♂️ Aber wir sind glücklich, dass wir endlich nach 12 Stunden Fahrt und unzähligen Passkontrollen angekommen sind.
Fazit der ersten Stunden im neuen Land: es spricht kaum jemand Englisch und wenn dann eher schlecht als recht. Die Leute sind relativ unfreundlich. Nat will jetzt schon zurück nach Kirgistan. Dom ist noch positiv eingestellt.
Wer bis hierher gekommen ist, der kann den Tag vielleicht ein wenig nachempfinden. 😬 Die Landschaftsbilder sind übrigens allesamt vom Morgen noch auf der kirgisichen Seite, wir wissen nun warum der Pamirhighway, Teil der Seidenstraße, als Traumstrasse bezeichnet wird. Kleine Entschädigung für die Tortur.Weiterlesen
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- Tag 35
- Freitag, 2. August 2019 um 17:00
- ⛅ 34 °C
- Höhe über NN: 1.302 m
ChinaKaschgar39°28’8” N 75°59’39” E
Kashgar - Orient in China

Die Nacht half uns von den Kontrollstrapazen des Vortages zu erholen und zu verarbeiten um uns auf das neue Land einzulassen. So ging es in aller Frische auf Entdeckungstour in unserer ersten Station in China - Kashgar, einer Oasenstadt an der Seidenstraße und einst eine bedeutende Karawanenstadt mit ca. 3, 9 Mio. Einwohnern. Die Stadt liegt in der autonomen Region Xinjiang, die mehrheitlich von moslimischen Uiguren bewohnt wird, die Kultur und Straßenbild maßgeblich prägen. Der bedeutende und teils noch erhaltene jahrhundertealte Stadtkern mit uigurisch/arabischer Lehmbauweise und Orientflair versetzt einen in die Hochzeit der Seidenstraße, woran auch die vielen Touristen und die teilweise schlecht ausgeführte Restaurierung nichts ändern können. Die letzten Jahre hat die chinesische Regierung auch massiv ins Stadtbild und in die Kultur der Uiguren eingegriffen, wodurch diese nicht überall so authentisch ist. Einige Stadtviertel wurden und werden leider aktuell abgerissen, nur ein Teil bleibt erhalten und wird weiter restauriert. Soviel zum Infopart.
Nach der ausgedehnten Altstadttour und der notwendigen Siesta setzten wir unsere Entdeckungstour am Abend fort und landeten im anscheinend berühmten "100 jährigen Teehaus". Die Teestube war voll mit asiatischen Touristen, die von allem und jedem Fotos machten. Kaum fanden wir ein Plätzchen zum Tee trinken, wurden auch wir paparrazimäßig abgelichtet - manche machten "versteckt" Bilder, andere fragten ob sie Fotos von oder mit uns machen dürften . Nun wissen wir wie sich Stars fühlen 😜 - wäre eine Option - Social Media Stars in China und nur weil wir Westler sind.
Nach dem Teehaus ging es Richtung Night Market, auf dem es viele Leckereien zu probieren galt. Da Lamm das Grundnahrungsmittel der Uiguren ist, gab es alle Körperteile des Tieres in jeglicher Zubereitungsform von gekocht, gebacken, gegrillt, in verschiedene Teigarten gehüllt, gewickelt und untergemischt. Unser kulinarischer Abend bestand allerdings aus gebratenem, sehr scharfen Tofu und der chinesischen Version von Aschlanfu, einem kalten Gericht aus 3 Sorten Nudeln, das wir dem Lammkopf und Lammhufe vorzogen. Lammgerichte hatten wir schon ausreichend den Tag über.Weiterlesen
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- Tag 36
- Samstag, 3. August 2019 um 17:33
- ⛅ 32 °C
- Höhe über NN: 1.302 m
ChinaKaschgar39°28’0” N 75°59’51” E
Kashgar - Mausoleum, Bazar und Altstadt

Da unser Hostel kein Frühstück hatte, ging es nach dem Aufstehen auf Essenssuche. Es zeigte sich, dass das Frühstücksangebot in China sich anscheinend kaum vom Mittagessen unterscheidet. Ziemlich schnell sind wir auf ein kleines Straßenrestaurant gestoßen, welches vor dem Eingang mehrere dampfende Bambuskörbchen auf dem Ofen in Zubereitung hatte. Das kleine Lokal war proppevoll mit Einheimischen, die uns erstmal völlig verdutzt anstarrten. Die Bestellung erfolgte mit Hand und Fuß bzw. per Fingerzeig auf das was andere auf dem Tisch hatten, nachdem die Übersetzung der Speisekarte mit einer überaus lustigen Interpretation versagte. Demnach hätte es u. a. Mushroom Meeting, Tofu Gehirn, Säure-Bergbau, Grillplatz gegrillt, Big Fleischsack und "die Suppe ist schlecht" gegeben - Lost in translation. 😜
Nach dem leckeren Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof (wiederum nur mit Kenntnis der Busnummer, alles andere wie Abfahrtszeiten und Haltestellen gibt es nur auf uigurisch und chinesisch) um unsere Zugtickets für den Folgetag abzuholen. Dank einer Fehlinterpretation landeten wir zunächst in der Halle des Busbahnhofs, wo wir "merkwürdigweise" unsere Tickets nicht abholen konnten...worauf uns erst eine nette, englisch sprechende Chinesin aufmerksam machte. 😬 Selbst Tickets abholen ist schon erschwert, wenn man nichts lesen kann. Lost in translation, die 2te. Der richtige Bahnhof lag zum Glück auf der anderen Straßenseite und der Fauxpas hatte uns nicht viel Zeit gekostet. Um überhaupt in die nun richtige Tickethalle zu gelangen, mussten unsere Pässe von der Polizei registriert werden - und wieder wurden unsere Pässe abfotografiert und in einer weiteren Datenbank hintergelegt. Die Warteschlange vor dem Schalter war recht lang und wir brauchten Geduld, doch als wir dran waren, hat alles problemlos funktioniert und wir erhielten unsere Zugtickets. Pflichtprogramm erledigt! So konnte der Freizeitteil starten. Dieser führte uns zu dem Mausoleum "Apak Hoja". Der drumherum liegende Garten und das Mausoleum selbst waren sehr hübsch anzusehen, jedoch blieb uns die Bedeutung durch die fehlende englische Beschreibung ein wenig unklar. Um der Mittagshitze zu entfliehen, fuhren wir mit dem Bus zum Bazar, in dem wir etwas durch die Gänge voller Souvenirs und Klamotten schlenderten bis wir natürlich wieder an ein paar Essensständen hängen blieben. 🤤 Auf dem Weg zur Siesta kamen wir an einem Teil der Altstadt vorbei, der nicht restauriert wird und ein Großteil schon abgerissen wurde - sehr schade. Same procedure as usual - abends ging es auf den Night Market um noch mehr Leckereien auszuprobieren (siehe Food Eintrag).Weiterlesen

"Grillplatz gegrillt" klingt nach einem absoluten muss! Toller rauchiger Geschmack.
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- Tag 36
- Samstag, 3. August 2019
- ☀️ 28 °C
- Höhe über NN: 1.303 m
ChinaKaschgar39°28’23” N 75°59’17” E
Kashgar Food Experience

Da wir besonders vom Essen angetan waren (von den meisten zumindest), bekommen diese ein extra Post... China wird vor allem auch eine kulinarische Reise 😃🤤😋
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- Tag 38
- Montag, 5. August 2019
- ☁️ 39 °C
- Höhe über NN: 40 m
ChinaTurpan42°56’47” N 89°10’36” E
Next Stop: TURPAN - Oase in der Wüste

Wir verlassen Kashgar. Es sollte mit dem Zug weiter gehen. Um auf das Bahnhofsgelände zu gelangen, hieß es wieder: Sicherheitskontrolle! Was am Vortag - ohne Gepäck - problemlos geklappt hat, wurde mit Reisegepäck zur echten Herausforderung. Unsere Rucksäcke mussten durch den Scanner und wurden allesamt rausgezogen und vollständig überprüft (fast heftiger als bei der Einreise ins Land). Wir mussten unsere Taschenmesser und die Nagelschere abgeben - "Zu gefährlich! Nicht erlaubt!" Jegliche Fläschchen mit einem "Feuer-Piktogramm", welche die Beamten zu Gesicht bekamen, wurden eingezogen - "Feuer! Zu gefährlich!". Gasflasche vom Camping und Feuerzeug natürlich auch. Was für eine Sicherheitskontrolle... Schlimmer als an einem deutschen Flughafen. Zum Glück waren wir frühzeitig da, so dass wir nicht in Eile waren.
Nach 16 h Fahrt mit dem Nachtzug im Schlafabteil (dieses teilten wir uns mit einem chinesischen Paar) und ca. 1300 km entlang der Seidenstraße, die hier am Rand der Taklamakan-Wüste (2t größte Sandwüste der Erde) und kargen Steppe vorbeigeht, erreichten wir dann am frühen Morgen unseren nächsten Stop: Turpan oder auch Tulufan genannt.
Zu Hochzeiten der Seidenstraße und lange davor eine ebenfalls wichtige Oasenstadt. Mit ihrem Grape-Valley ist sie vor allem durch die angeblich süßesten Trauben der Welt (sind wirklich sehr süß) bekannt, die hier überall wachsen bzw. angebaut werden. Dies ist begünstigt durch das trockene und sehr heiße Klima. Turpan und Umgebung ist der heißeste Ort Chinas, was wir gleich zu spüren bekamen als wir um 6.30 Uhr aus dem Zug stiegen und es bereits über 30 Grad waren. Das konnte lustig werden...Weiterlesen
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- Tag 39
- Dienstag, 6. August 2019 um 14:00
- ⛅ 41 °C
- Höhe über NN: 25 m
ChinaTurpan42°56’47” N 89°10’36” E
36 Grad und es wird noch heißer....

An das Wetter bzw. die Temperaturen in Turpan bzw. Tulufan - die Stadt, die in der Turpan-Senke 30 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, mussten wir uns erstmal gewöhnen. Um 8 Uhr morgens, auf der Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit, waren es schon weit über 30 Grad und es wehte ein heißer Wind. Wir fühlten uns, als ob wir dauerhaft von einem Föhn angeblasen würden. Wie sollte es nur nachmittags werden!?
Nach einer Dusche und einer ausgedehnten Siesta startete unsere Erkundungstour. Das erste Ziel war das Turpan Museum. Als wir dort jedoch ankamen, standen wir vor geschlossenen Toren... Die Museen in China scheinen am Montag ebenfalls einen Ruhetag zu haben. 😬 So ging unser Spaziergang weiter zum Emin Minarett durch das alte Tulufan, wo die Uiguren in ihren Lehmhäusern mit ihren schattigen Innenhöfen, in denen das Leben stattfindet, wohnen. In eines solcher Höfe gelang es uns hineinzuluken - dort haben mehrere Frauen "Sangza" gebacken (frittierte Nudeln, ein leckerer Snack ). Als sie uns sahen, wurde uns das frische Gebäck mitgegeben, wir konnten uns nicht wehren. 😉 Bei unserem Spaziergang wurden wir von mehreren Kindern begleitet, die uns auf ihren Fahrrädern folgten oder uns hinterher liefen und sich über unsere Aufmerksamkeit freuten. Unser Ausflug (alles zu Fuß!) führte uns weiter durch Weinreben und zahlreiche Lehm-Trocknungshäuser für Rosinen.
Randnotiz: Die Trauben wurden bis vor einigen Jahren hauptsächlich nur zu Rosinen verarbeitet. Die Weinindustrie ist hingegen relativ jung - da das Gebiet überwiegend muslimisch besiedelt ist, wurde hier kein Alkohol produziert. Der Weinanbau wird aber durch die Chinesen und ausländische Investoren vorangetrieben. Und noch was haben wir gelernt: grüne Trauben - in der Sonne getrocknet - werden zu dunklen Rosinen und im Trocknungshaus getrocknet - verbleiben sie grünlich. 🤓
Nachdem wir einen Blick auf das von Weinreben umgebene Minarett werfen konnten, begaben wir uns durchgeschwitzt und von einem kurzen Sandsturm paniert wieder ins Hotel und freuten uns auf die Dusche!Weiterlesen
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- Tag 39
- Dienstag, 6. August 2019 um 15:00
- ☁️ 41 °C
- Höhe über NN: 47 m
ChinaJiaohe42°57’5” N 89°3’50” E
Die Ruinen von Jiaohe

Schon nach wenigen Tagen ohne den geliebten Lada mussten wir feststellen, dass wir viel zu viele Sachen dabei haben, die wir nicht brauchen. Daher ging es morgens erstmal zur Post, um die überflüssige Kleidung und Campingzubehör nach Deutschland zu schicken. Wir waren froh um jedes Kilo, das wir reduzieren konnten. Wie wir am Vortag erfahren haben, benötigt man um etwas versenden zu können einen chinesischen Ausweis. Da wären wir bei der großen Herausforderung! Zum Glück war unsere Hoteldame so hilfsbereit und begleitete uns zur Post um den Versand auf Ihren Namen abzuwickeln. Die hilfsbereite Postbeamtin hat sich ebenfalls kompetent um uns gekümmert, so dass wir 7kg versenden konnten. (Yes, Platz für Souvenirs! 😜) Danach ging es mit den Hotel-Fahrrädern zum Turpan-Museum, diesmal hatte es geöffnet und es war erstaunlich sehenswert. Die Geschichte und Entstehung von Turpan als wichtige Handelsstadt und den umgebenden Sehenswürdigkeiten wurde erläutert, was u.a. für das Verständnis des Nachmittagsprogramm wichtig war. Dabei spielt die besondere geologische Lage als fruchtbare Oase eine wichtige Rolle. Turpan war im Laufe der Zeit unterschiedlichsten Religionen und Herrschaften ausgesetzt, die den Mix aus Kulturen bis heute beeinflussen.
Am Nachmittag stand dann ein kulturelles Highlight an, das seltsamerweise kaum bekannt ist außerhalb Chinas. Es ging zur "Ancient City of Jiaohe", das nur 10 km vom Stadtzentrum entfernt liegt. Die Ruinen liegen auf einem von 2 Flüssen umgebenen 30 m hohen Plateau, was für die Verteidigung der Start durch den natürlichen Wall einen strategischen Vorteil hatte. Die Geschichte Jiaohe City bzw. deren Ruinen geht bis weit vor Christus zurück. Besonders war die Bauweise, so wurden die Häuser und Mauern halb in die Erde gegraben und mit dem Aushub die Wände nach oben errichtet. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt leider niedergebrannt, die Ruinen sind nur dank des besonderen, trockenen Klimas noch erhalten. Auf jeden Fall sehenswert und die brütende Hitze konnte uns nicht davon abhalten das Plateau ausgiebig zu erkunden. Auf dem Rückweg teilten wir uns mit einem chinesischen Pärchen ein Taxi, dessen Preis sie gut verhandelt hatten, was mit Englisch deutlich schwieriger ist. Nach kurzer Siesta und Dusche ging es noch - natürlich - zu einem kleinen Night Market zur Stärkung. 😋Weiterlesen
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- Tag 40
- Mittwoch, 7. August 2019 um 15:15
- ☀️ 41 °C
- Höhe über NN: 89 m
ChinaDafusangai42°58’31” N 89°13’18” E
Radtour zum Grape Valley

An unserem letzten Tag in Tulufan konnten wir uns trotz der heftigen Temperaturen nochmal dazu motivieren das schön gekühlte Hotelzimmer zu verlassen. Es ging per Fahrrad Richtung Grape Valley. Wir wollten zwischen Weinreben spazieren und vielleicht auch ein paar Träubchen essen... eine sehr romantische Vorstellung. Doch bevor es los gehen sollte, mussten wir uns stärken. Ein uigurisches Gericht, das uns noch auf unserer Liste fehlte, war "Dapanji" (engl. Big plate of Chicken) das aus Kartoffeln, Hähnchen, Paprika und ganz ganz viel unterschiedlichen Gewürzen, viel Ingwer und Knoblauch besteht. Ein Fest für den Gaumen!
Gut gestärkt starteten wir bei rund 40°C. Der Weg führte uns teilweise an gut ausgebauten Schnellstraßen oder auch durch die alten Gassen der traditionellen uigurischen Viertel entlang. Einige Viertel wurde wohl recht neu gebaut, die Hochhäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden. Am Grape Valley angekommen, mussten wir feststellen, dass dasTal mittlerweile wirklich sehr touristisch genutzt wird. Man muss bereits an der Kreuzung Eintritt bezahlen (um dann überhaupt durch das Tal fahren zu dürfen) und es waren erwartbar sehr viele chinesische Touristen da - der Parkplatz füllte sich mit Autos und Bussen im Minutentakt. 😔 Das entsprach nicht unserer Vorstellung. So entschieden wir uns lieber noch etwas mit dem Fahrrad die Gegend um das Grape Valley zu erkunden, die nach Berichten anderer nicht anders ist als der Tourispot. Und siehe da, wir haben Traubenfelder entdeckt, bei denen man seine Trauben selbst pflücken konnte 😍. Perfekt! Wir bekamen ein Korb und zwei Scheren und es konnte los gehen. Im Schatten der Weinreben konnte man herum spazieren, Fotos machen und Trauben pflücken. Und das Beste: wir mussten uns nicht mit 1000 anderen Touristen durch die Gänge pressen, es war nämlich niemand außer uns da. In Tulufan gewesen zu sein ohne Trauben zu essen wäre nicht gegangen.Weiterlesen

Das Weintraubenschlaraffenland - mmmmhhhhhhhhhhh 😋🤤 Liebe Grüße an euch Abenteurern Sindy
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- Tag 41
- Donnerstag, 8. August 2019
- ☀️ 34 °C
- Höhe über NN: 803 m
ChinaKumul42°50’48” N 93°30’10” E
Kurzer Stop in Melonenstadt: Hami

Vom heißen Tulufan - der Traubenstadt - ging es mit dem Schnellzug nach Hami - in die Melonenstadt! Die Fahrt mit dem Zug verlief sehr zügig (kleines Wortspiel am Rande🤓). Der Zug war sehr modern, sauber und hatte ein Flair von einem Flieger (nicht zu vergleichen zu unserem Langstreckenzug von Kashgar nach Tulufan). Kaum in Hami angekommen, ging die Tortur los: Passkontrolle! Wir wurden von einem Beamten vor Verlassen des Bahnhofs rausgezogen und an einen anderen Beamten übergeben. Dieser saß in einer Ecke auf einem kleinen Plastikhocker mit einem Laptop, der ebenfalls auf einem Hocker stand...ein sehr professioneller Arbeitsplatz für einen Beamten, der ernstzunehmende Passkontrollen durchführen soll. Der Beamte fragte wo wir her kommen (auf den Reisepässen steht es schließlich nur auf deutsch), warum wir da sind, wo unsere Unterkunft sei, wie lang wir bleiben und wann genau wir die Stadt wieder verlassen. Nachdem wir ihm die Adresse des Hotels genannt haben, schrieb er über "weChat" jemanden an und ließ eine weitere Person kommen, die uns später zum Hotel eskortieren sollte. Es sei betont, dass das Hotel 200 m vom Bahnhof auf der anderen Straßenseite war. Wie schon gewohnt waren bei jeder Passkontrolle mehrere Beamte um uns versammelt, jeder wollte die Pässe sichten oder auch Fotos machen (natürlich alles der Sicherheit wegen)....
Während der eine Beamte also unsere sichere Ankunft im Hotel sicherstellte, kam ein weiterer Typ her. Als er erfuhr, dass wir Deutsche sind, fragte er ob wir Bismark kennen. Wir völlig überrascht, dass er den großen Bismark kennt, nickten mit dem Kopf "yes, yes Bismark". Dann fragte er ob wir einen "Tiger" kennen, nun wussten wir wirklich nicht worauf er hinaus wollte....bis er sein Handy herauszückte und uns plötzlich Bilder von einem Panzer zeigte. Da war uns klar, dass es eher über deutsche Waffen und Kriegsgeräte sprach - nicht über den Bismark, an den wir dachten. Als nächstes zeigte er uns ein Foto von Erwin Rommel (aus der Nazi Zeit) und fragte begeistert ob wir ihn kennen...jetzt hätte nur noch gefehlt, dass er ein Foto von A.H. raus holt. 🤐... Na toll bisher wurden wir auf Merkel, Schweinsteiger, Müller und Özil angesprochen sowie Mercedes, BMW und Audi... Allesamt wohl die bekanntesten deutschen Exportschlager.
In der Zwischenzeit kam noch ein Pärchen dazu, sie Chinesin und ihr Mann Deutscher. Er musste durch das gleiche Kontrollprozedere durch wie wir. Damit war der Beamte aber etwas überfordert. So griff er die nächsten Minuten zwischen den 3 Pässen hin und her und wusste nicht mehr welche Prozesse er bereits abgeschlossen hat. Nach einigen Minuten übergab er uns endlich die Pässe und wir durften gehen. Einmal über die Straße, ein Meter vor dem Hotel wurden wir schon hereingewunken. Nun die Anmeldung im Hotel: Pässe wurden fotografiert, eingescannt, es musste ein Fragebogen ausgefüllt werden - wo kommen wir her, wie sind wir angereist, wie lang bleiben wir, wie reisen wir ab, wann reisen wir ab. So langsam haben wir das Gefühl irgendjemand ist hier ganz neugierig. 😜 Beim Austausch der Daten gibt es noch Optimierungbedarf.
Die Zeit in Hami mussten wir für organisatorische Angelegenheiten nutzen, für Sehenswürdigkeiten blieb leider nicht viel Zeit. Wir mussten noch die Bustickets (Langstrecke) besorgen um Hami gleich am nächsten Tag Richtung Dunhuang zu verlassen. Wir fuhren mit dem Linienbus also zum Busbahnhof - wie dieser auf einer Karte angegeben war. Jedoch war da kein Busbahnhof für Fernbusse. Mittels Übersetzung-App fragten wir einen Busfahrer, da er uns aber nicht erklären konnte wo wir hin sollen, bzw. wir ihn nicht verstanden hatten, nahm er sich der Sache an und prüfte welche Linie zum Busbahnhof fährt. Dann fuhr er uns zu einer anderen Haltestelle (nicht sicher ob das seine reguläre Route war - der Bus war leer), hupte einen vorbeifahrenden Bus an, bis dieser anhielt und erklärte dem Fahrer wo wir hin wollen. Wir wechselten den Bus und gelangten so zum Ziel. Irgendwie klappt es doch mit der Kommunikation. 😋
Am Busbahnhof ging das Kontrollprozedere weiter. Der Beamte hat 5 mal nachgefragt wo wir herkommen, nachdem er mit "Germany" aber offensichtlich nichts anfangen konnte, kamen noch 2 Beamte dazu. Unsere Reisepässe gingen die Reihe um, jeder machte Fotos davon, doch keiner verstand wo wir her kamen. Dann kam eine junge Dame, die etwas englisch sprach. Als wir auch ihr erklärten, dass wir aus "Germany" kommen, kicherte sie nur und meinte sie hat noch nie von diesem Land gehört...so unbedeutend ist Deutschland doch auch nicht!? Erst nach dem wir mittels App den chinesischen Namen für Deutschland zeigen konnten, ging ein erleuchtendes "Aaaaaah" durch die komplette Beamtenrunde. Also doch nur eine Sprachbarriere.
Die junge Dame war so nett und organisierte uns die benötigten Bustickets ohne, dass wir uns anstellen mussten.
Als nächste Herausforderung stand das Abholen von bereits gekauften Zugtickets. Man kann in China Tickets online kaufen, muss sie aber noch immer persönlich am Schalter abholen - wir Ausländer sowieso. Vom Busbahnhof liefen wir Richtung Zugbahnhof und nutzten diesen Spaziergang um wenigstens ein wenig mehr von der Stadt zu sehen als nur Bahnhöfe. Wir liefen an einem Park vorbei, aus dem ein sehr lautes Peitschen zuhören war. Auf einem runden, betonierten Platz (der abends übrigens als Tanzflächen genutzt wurde), war ein Mann der mit einer langen Peitsche gegen einen metallenen Kreisel schlug. Der Aufprall der Peitsche hallte durch die umgebenden Hochhäuser, wie Schüsse. Als wir neugierig näher kamen um Fotos zu machen, bot er Dom die Peitsche an. Diese Gelegenheit durfte man sich nicht entgehen lassen.
Am Zugbahnhof angekommen, sollte unsere vierte Kontrolle an diesem Tag in dieser Stadt folgen. Um überhaupt auf das Bahnhofsgelände zu kommen, beschäftigen sich wieder mehrere Beamte mit uns. Passkontrolle, die üblichen Fragen - woher, wohin, wieso, dann begleitete uns ein Beamte zum Ticketschalter. Da die Warteschlange aber etwas länger war, verließ er uns, schickte aber einen Kollegen, der die ganze Zeit wie unser Schatten abwartete bis wir die Tickets in den Händen hatten. Nun konnte die ach so tolle und professionelle Dokumentation erfolgen - er fotografierte unsere Tickets samt Pass nochmal ab und bestand darauf uns aus dem Bahnhofsgebäude zu begleiten.
Zum Glück war Hami unser letzter Stop in der Xinjiang Provinz. Damit sollten die ständigen Kontrollen und ausführlichen Romane dazu ein Ende finden.Weiterlesen
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- Tag 42
- Freitag, 9. August 2019 um 16:00
- ☀️ 36 °C
- Höhe über NN: 1.160 m
ChinaDunhuang South40°6’4” N 94°40’16” E
Angekommen in der Wüste: Dunhuang

Heute ging es zur Abwechslung mal mit dem Bus weiter. Bevor es losging frühstückten wir in einem kleinen Restaurant, das mit dem Hotel kooperierte. Unsere Nudeln (westliches Frühstück gibt es bisher nicht) wurden frisch zubereitet und im Tausch gegen ein Selfie mit Dom durften wir den Nudelmeister auch dabei filmen. (siehe Video anbei) Angekommen am Busbahnhof deckten wir uns noch mit ein paar frischen Dampfteigtaschen ein, als Proviant für die Busfahrt. Diese ging 5h durchs Nichts, außer einer Passkontrolle an der Grenze der Xinjiang Provinz verlief es ruhig. Die permanenten Kontrollen werden nun vermutlich weniger. Der Bus war ziemlich leer, so dass wir entspannt in Dunhuang ankamen. Kurioserweise ließ uns der Busfahrer schon kurz vor der Stadt raus. Nachdem wir uns beschweren wollten, rief er ein Taxi, gab dem Taxifahrer 10 Yuan und wir fuhren mit dem Taxi ins Stadtzentrum. Warum auch immer 🤔, uns am Ende aber egal. Die Stadt Dunhuang liegt auch an der Seidenstraße direkt an einer Sandwüste mit spektakulärer Düne und ist durch die als AAAAA (chinesisches Rating für Sehenswürdigkeiten A-AAAAA) bewerteten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung extrem beliebt und somit entsprechend touristisch. Unsere kleine, nette Unterkunft konnten wir perfekt mit dem öffentlichen Bus erreichen und lag ein paar hundert Meter von den Dünen weg. Als wir ankamen, machten wir uns direkt auf den Weg wieder ins Zentrum um Tickets für die Mogao Caves für den nächsten Tag zu besorgen, was kein einfaches Unterfangen war. Nachdem wir verschiedenen nett gemeinten, aber falschen Tips nachgegangen waren, landeten wir letztendlich doch irgendwie in der langen Schlange des Ticketcenters - bis uns zum Glück eine nette (und perfekt englisch sprechende) Chinesin rettete und erklärte, dass Foreigners nur morgens an den Caves eine jedoch begrenzte Anzahl an Tickets bekommen. Hätten wir uns den Weg auch sparen können - na gut, als Chinesen wären wir noch eine Weile gestanden. 😬 Abschluss des Tages war wie üblich auf dem Night Market. Dieser war hier allerdings überlaufen von chinesischen Touristen und überall wurden schwarze Goji Beeren (Wunderpflanze) verkauft, aus denen man herrlich blauen oder violetten Tee machen kann, der gegen ALLES helfen soll.Weiterlesen
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- Tag 43
- Samstag, 10. August 2019 um 22:15
- 🌙 28 °C
- Höhe über NN: 1.159 m
ChinaDunhuang South40°5’53” N 94°40’27” E
AAAAA: Mogao Grotten & Singende Dünen

Auf Grund der Tips vom Vortag (u. a. von einem Singapuri, der uns riet möglichst früh zu den Grotten zu gehen um dem chaotischen Massenauflauf zu entgehen) hieß es für uns früh aufstehen und so ging es gleich um 7 Uhr mit dem Taxi zum Touristen Center der Mogao Grotten, einem riesigen modernen Gebäude und gigantischen Parkplätzen. Tatsächlich haben wir gleich A-Tickets bekommen, ohne großes Anstehen, während Chinesen 4 Monate im Voraus online vorbuchen müssen. Mit einem A-Ticket bekommt man Zugang zu 8 Grotten, während beim B-Ticket nur zu 4 Grotten Zutritt möglich ist. Hierdurch werden die Besuchermassen reguliert. Unsere Führung ging gleich um 8.30 Uhr los. Zu Beginn wurden uns 2 Filme über die Geschichte und Hintergründe der Grotten gezeigt, die sehr eindrucksvoll und aufwändig produziert waren und von denen einer im 360° Grad Kino gezeigt wurde. Sogar mit englischer Übersetzung. Die Mogao Grotten sind in den Fels geschlagene Grotten, die als buddhistische Stätten von Mönchen zum Meditieren genutzt wurden. Es gibt 492 Grotten unterschiedlicher Größe und Alters, die im Inneren sehr bunt und schön bemalt sind und verschiedene Buddha-Statuen beherbergen. Nur wenige sind für die Öffentlichkeit zugänglich um das UNESCO Welterbe und AAAAA-Sehenswürdigkeit (höchste Bewertung der Sehenswürdigkeiten) zu schützen. Die älteste Grotte wurde 366 nach Chr. von einem Mönch erbaut. Dank der 2h dauernden englisch-sprachigen Führung konnten wir auch was zu den Hintergründen lernen, wirklich beeindruckend. Von außen ist das Gelände und die Grotten zum Schutz vor Wetter und Kunstraub zugebaut, im Inneren darf man nicht fotografieren zum Schutz der Pigmente. Highlight war die 26m hohe Buddhastatue, die in der Hauptgrotte steht. Auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug, was die unfassbar langen Schlangen erklärt, in die man sich einreihen muss, vor allem wenn man ein B-Ticket hat, wie die Mehrheit der lokalen Touristen. Allein die Organisation der Massen und Menschenströme war für uns lustig anzusehen.
Im Anschluss an das Kulturprogramm ging es zum Mittagessen in die Stadt und dann in die Unterkunft zurück. Nach einer ausgedehnten Siesta zogen wir nochmal los um das nächste AAAAA Highlight zu entdecken: Den Mingsha Mountain (höchste Düne) mit den faszinierenden Bilderbuchsanddünen, die in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft begannen. Und auch hier wimmelte es wieder von Touristen, die sich in ihren lustigen Outfits (bunte Sandschutzgamaschen und oft Vollvermummung) wie Ameisen auf den Dünen bewegten. Der Ort ist dennoch wunderschön und das wird ausgiebig touristisch genutzt, so kann man alle möglichen Aktivitäten unternehmen wie u.a. Sandrutschen, Quadfahren, Kamelreiten... Und das natürlich in einer gewaltigen Dimension. Die unzähligen Kamelkarawanen zogen sich wie eine Perlenschnur entlang der Düne. In der Mitte des Geländes gibt es eine kleine Oase mit einem Tempel an einem natürlichen Mondsee, der durch ein Naturphänomen dauerhaft Wasser hat und sich sehr pittoresk in die Dünenlandschaft einfügt. Kann man kaum glauben, aber an der Stelle drücken 2 unterirdische Flüsse Wasser dauerhaft hoch. Die Mondform kommt durch die angrenzende sichelförmige Düne. Um den Sonnenuntergang und die Szenerie von oben zu sehen, kämpften wir uns - wie viele andere auch - die Dünen hoch und wurden oben von einer herrlichen Aussicht (und leider auch mit Sandsturm 😬) belohnt. Solche Plätze hat man in China nicht für sich allein. Runter ging es schneller, sich die Dünen runter zu stürzen war ein großer Spaß. Sand hatten wir da eh schon überall.Weiterlesen
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- Tag 44
- Sonntag, 11. August 2019 um 20:00
- ⛅ 27 °C
- Höhe über NN: 1.649 m
ChinaMajiazhuang39°44’57” N 98°18’12” E
Erst Karawanenfeeling, dann Jiayuguan

Gleich morgens gingen wir wieder zu den Dünen, da die Tickets noch gültig waren. Seidenstraße ohne Kamelritt wäre nicht gegangen und so beschlossen wir uns doch unter die (Massen-) Karawane zu mischen. Nach der Pferdetour in Kirgisien, jetzt ein weiteres 4-beiniges ungewohntes Gefährt. Die Tour ging ca. 1h durch die Sanddünen. Es war lustig auf dem Kamel in der Umgebung, jedoch nicht mit der einzigartigen Reit-Erfahrung in Kirgisen zuvor zu vergleichen, bei der wir komplett alleine waren. Die Kamele an sich sind auf jeden Fall sehr fotogen und lustig zu beobachten, schon kuriose Tiere. (Kamel Special folgt 😜)
Nach der Tour holten wir unser Gepäck aus dem Hotel und besuchten noch den buddhistischen Leyin Tempel, der auf dem Weg in die Stadt lag. Zurück zur Stadt ging es mit dem Bus zum Bahnhof, den wir auch recht schnell fanden. Die kurzweilige Fahrt mit dem Zug ging zu unserem nächsten Durchreise-Kurzstop - Jiayuguan. Die Stadt ist relativ bekannt, da dort die berühmte chinesische Mauer anfängt, welchen wir aus Zeitgründen nicht besuchen konnten. Angekommen am Bahnhof, der wie so oft recht außerhalb der Stadt lag, wurden wir zunächst von penentranten Taxifahrern angesprochen. Da diese uns aber suspekt waren suchten wir lieber den öffentlichen Bus ins Zentrum auf. Mittlerweile läuft das trotz rein chinesischer Fahrpläne routiniert und Schriftzeichen vergleichen geht auch immer besser. Die Suche nach der Unterkunft verzögerte sich allerdings, da wir zunächst - dank der falschen Informationen der Karten-App - an einer falschen Adresse waren. Nach Durchfragen und einigen hundert zusätzlichen Metern, die mit gesamtem Gepäck deutlich erschwerlicher sind, hatten wir es dann dennoch gefunden.Weiterlesen
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- Tag 44
- Sonntag, 11. August 2019
- ⛅ 32 °C
- Höhe über NN: 1.160 m
ChinaDunhuang South40°5’36” N 94°40’34” E
Kamel Spezial

Da wir die entstandenen Fotos der faszinierenden Tiere nicht vorenthalten wollten...hier ein Kamel Spezial. 😀😀🐫🐫
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- Tag 45
- Montag, 12. August 2019
- ⛅ 32 °C
- Höhe über NN: 431 m
ChinaXincheng34°15’22” N 108°56’30” E
Mit dem Zug von Jiayuguan nach Xi'an

Nach nur kurzer Zwischenstation in Jiayuguan ging es mit dem Zug weiter nach Xi'an, ehemalige Hauptstadt Chinas und heute Hauptstadt der Provinz Shaanxi.
Die 9-stündige Zugfahrt im Schnellzug (Standard über ICE) zeigte uns wie abwechslungsreich China ist. Beginnend in der Wüste, weiter über grünes abgeschiedenes Hochland mit Schaf- und Yakherden, ging es durch einige für uns unbekannte, riesige Städte mit Hochhauswäldern. Überall entstehen neue Straßen und Wolkenkratzer, manchmal werden dazu auch ganze Berge abgetragen um Baumaterial zu gewinnen. Nach über 1000 km abends in Xi'an angekommen, trafen wir erstmals auf eine chinesische Großstadt mit ca. 4 Mio Einwohnern mit supermoderner U-bahn, einem riesigen öffentlichen Bussystem, LED-Beleuchtung wo man hinsieht und auch der westliche Einfluss (Starbucks, McDonald's, KFC) war unübersehbar.Weiterlesen
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- Tag 46
- Dienstag, 13. August 2019 um 16:00
- ☀️ 33 °C
- Höhe über NN: 411 m
ChinaXi'an34°15’54” N 108°56’10” E
Terracotta Armee & Xi'an at Night

Nach nun über einem Monat ohne regelmäßigen Sport, starteten wir den Tag nun ganz nach alter Manier mit Sport, denn unser Hotel hatte ein Fitnessstudio 💪 und wir mussten feststellen, dass wir ganz schön außer Form gekommen sind 😫
Nun gut, nach der kleinen Fitnesseinlage ging es auf kulinarische Entdeckungstour auf die sogenannte "Muslim street", die Teil des muslimischen Viertels von Xi'an ist. In mehreren Gassen reihen sich die unzähligen Restaurants und Imbissstände aneinander und wie der Name des Viertels bereits verrät, mischt sich die chinesische mit der muslimischen Küche. Doch auch nach Kashgar und Turpan, wo die Küche ja von den Uiguren auch muslimisch geprägt war, gab es für uns dennoch noch genug an neuen Leckereien zu entdecken.
Nach einem abwechslungsreichen Frühstück, das eher einem Mittagessen glich, fuhren wir zum Bahnhof - es kommt keine wilde Geschichte zum Ticketkauf oder Kontrollen (seit Tagen wurden wir nicht mehr grundlos nach unserem Ausweis gefragt, sie werden langsam nachlässig). 🤣 Nein, wir hatten was Tolles vor - es sollte zum nächsten UNESCO Weltkulturerbe gehen, dem "Mausoleum Qin Shihuangdis", besser bekannt als die Terracotta Armee von Xi'an! Diese liegt ca. 1h außerhalb vom Stadtzentrum. Die Armee ist Teil, der für den ersten chinesischen Kaiser errichteten Grabanlage. Der Bau wurde auf 221 v. Chr datiert. Es wurden schätzungsweise 8.000 Figuren erstellt von denen jeder der Figuren ein Unikat ist, jeder Krieger sieht anders aus. Mit dem Tod des Kaisers wurde die Terracotta Arme ebenfalls begraben um den Kaiser im Jenseits zu dienen. Mit dem Machtwechsel der Dynastien wurde das Grab jedoch aufgebrochen, niedergebrannt und viele der Soldaten und Pferde zerstört. Nach nun 2.000 Jahren versuchen die Restauratoren nach und nach die Skulpturen freizulegen und wie bei einem Puzzle die Teile zusammen zu bringen. Mit einem Touristenbus, der vom Bahnhof direkt zur Sehenswürdigkeit fuhr und trotzdem nur gerade mal 10 Yuan (1,20€) kostete, erreichten wir nach einer Stunde das Ticket Center. Die Organisation hier war leider trotz AAAAA Spot nicht so gelungen wie bei den Mogao Grotten...es gab nämlich keine Organisation. Eine Flut an Menschen strömte auf das Museumsgelände, man floss einfach mit der Masse mit. Einen Museums-Guide konnte man sich individuell zum Verhandlungspreis buchen (wenn man wollte), und so konnte sich jeder frei bewegen und das Chaos war perfekt. Mehrere 10000 Besucher täglich, das ist ein Wort. Wir kämpften uns durch die Menge, besuchten zuerst das Kinocenter, in dem man etwas zum Hintergrund der Arme erfuhr und begaben uns dann in die große Halle, in der hunderte der Terracotta Krieger standen und noch mehr Menschen. Es war trotz der unfassbaren Menschenmassen beeindruckend!
Wieder zurück in der City war es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen 😜. So ging es zur zweiten Entdeckungstour in das muslimische Viertel. Von frittierten Kahki-Puffern, bis hin zu chinesischen Burgern nach Xi'an Style (Pita mit "Pulled" Lammfleisch) ist eine Brotsuppe die örtliche Besonderheit, die gleich zu unseren neuen Lieblingsgerichten wurde. Es wird einem eine Suppenschüssel mit Pitabrot gebracht und aufgefordert das Brot zu zerkleinern - die Größe der Brotstücke beeinflusst die Konsistenz des Suppe. Nach dem das Brot zerkleinert ist, wird die Schüssel wieder zum Koch gebracht. Das Brot wird in einer Fleischbrühe aufgekocht, es kommen noch frische Kräuter und Fleisch (Lamm oder Rind nach Wahl) rein - fertig. Dazu gibt es Chilipaste und eingelegten Knoblauch. Letztendlich erinnern die Brotstücke an Knopfspätzle. Das Gericht ist sehr simple aber sehr lecker. 🤤 (es wird wieder ein Xi'an Food Special Post geben) Unser Weg zurück ins Hotel führte uns an den nun leicht übertrieben leuchtenden alten Bell- und Drum Towern vorbei. Ein kleiner Umweg führte uns auch noch zum Südtor der Altstadt Xi'ans. Der alte Stadtkern ist von einer 13km langen Stadtmauer umgeben, die je zu jeder Himmelsrichtung ein beeindruckendes Tor präsentiert. Die Stadmauer gehört ebenfalls zum UNESCO Welterbe und gilt als eine der größten und best erhaltenen Stadtmauern der Welt, einer ehemaligen Hauptstadt jedenfalls würdig.Weiterlesen
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- Tag 48
- Donnerstag, 15. August 2019
- ☀️ 25 °C
- Höhe über NN: 1.537 m
ChinaHua Shan34°29’7” N 110°4’57” E
Huanshan: Wandern in den heiligen Bergen

Nach einem eher unspektakulären Vormittag fuhren wir gegen Mittag mit dem Bus für 2 Tage nach Huanshan, das ca. 2 Fahrstunden von Xi'an liegt. Huanshan ist bekannt durch seine gelben Berge, die zu den heiligen Bergen der Buddhisten gehören und in denen wir wandern wollten. Die Berge sind besonders berühmt für die schwindelerregenden, sehr steilen Treppen und spektakulären Wege. Den Nachmittag verbrachten wir mit Planung der Wanderung für den nächsten Tag, da das Gebiet sehr groß ist und man lange nicht alles an einem Tag schafft. Um der großen Hitze und den Massen (natürlich sind wir wiedermal an einer AAAAA Sehenswürdigkeit) zu entgehen, klingelte der Wecker um 4 Uhr morgens und so standen wir schon um 5 Uhr morgens am Ticketcenter am Eingang, tatsächlich noch mit nur sehr wenigen Begleitern. Gleich nach dem Eingang ging der steile Anstieg los, zunächst über einen Steinweg, dann immer mehr Treppen und Treppen und Treppen... Wandern in China ist vor allem Treppensteigen. Der harte Aufstieg dauerte 3,5 Stunden und war durch die 1300 Hm (von 300 auf 1600) sehr knackig und eine ausgedehnte Übung für unsere Beinmuskulatur. Die in den Fels geschlagenen Treppen hatten teilweise eine 70 %tige Steigung, was Klettern eher als Treppensteigen nahe kam, denn ohne zu Hilfenahme der Hände war es nicht zu schaffen. Zum Glück war hier noch nicht viel los, wir kannten andere Bilder aus dem Netz, bei denen sich die Massen aneinander vorbei schoben und das ganze weitaus gefährlicher macht.
Am ersten Gipfel (Nordspitze) angekommen, war eine deutlich größere Menschenmasse unterwegs, da es hier oben ein paar Unterkünfte zum Übernachten gibt und vor allem aber eine Seilbahn hochfährt. Unser Ziel war es die 4 Peaks (North, East, South und West) zu erklimmen und so ging es immer wieder Treppen rauf und Treppen runter.
Überall hängen Schlösser und Wunschbänder um für Familie, Beziehung oder Business um Glück zu bitten. Einige steigen auch nachts hoch auf den Ostgipfel um den wohl traumhaften Sonnenaufgang von oben zu sehen. Dafür waren wir zu spät los gelaufen 😜 Unser Highlight der Tour sollte der Plankway sein, der als gefährlichster Wanderweg der Welt bezeichnet und nur mit Klettersteigausrüstung begangen wird. Gefährlich vor allem durch die Anzahl der Menschen, die gleichzeitig auf dem Weg in beide Richtungen unterwegs sind. Das Abenteuer wollten wir wagen, auch wenn wir ein wenig Respekt davor hatten. Angekommen am Startpunkt mussten wir leider feststellen, dass der Weg "Under Construction" ist. Was für eine Enttäuschung, da wir hierher wohl nicht mehr so schnell zurück kehren werden. Aber da kann man nichts machen und so ging es weiter zu den letzten beiden Peaks, worunter der Südgipfel, der mit 2154 m höchste Berg des Gebiets war. Die fantastischen Ausblicke mussten wir nun mit noch mehr Menschen teilen, da hier in der Nähe die 2te Seilbahn war. Nach der langen und anstrengenden 10-stündigen Tour entschieden wir uns mit eben dieser wieder nach unten zu fahren. Also hieß es ab in die Schlange und warten, erst für die Tickets, dann für die Bahn. Die hochmoderne Gondelbahn ist allerdings eine faszinierende Ingenieursleistung und die 20 minütige Fahrt verlief über atemberaubende Schluchten und entlang wunderschöner Felsen. Insgesamt war der Tag trotz der Enttäuschung und Anstrengung sehr sehr lohnenswert und wir hatten strahlend blauen Himmel in den gelben Bergen des Huanshan, die eigentlich 200 Tage im Jahr im Nebel liegen. Kaputt nach über 20 km Wandern, mehr als 25000 Stufen und über 2000 Höhenmetern fuhren wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt zurück. Unweit unseres Hostels fanden wir einen kleinen lokalen Night Market, der uns die Suche nach der notwendigen Stärkung vereinfachte und auf dem wir das Ende des Tages mit einem kühlen "Hans" Bier abschlossen. 😀Weiterlesen
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- Tag 49
- Freitag, 16. August 2019 um 23:57
- ⛅ 26 °C
- Höhe über NN: 424 m
ChinaXincheng34°15’50” N 108°56’49” E
Back in Xi'an-Tandemtour auf Stadtmauer

Von Huanshan ging es wieder mit dem Bus zurück nach Xi'an, wo wir erstmal in ein nettes Hostel eincheckten, welches auch auf internationale Gäste ausgerichtet war. Dies war die erste Unterkunft in der wir auf westliche Touristen trafen (das Hostel wird anscheinend im Lonely Planet empfohlen, was wir aber nicht wussten 😅) und dementsprechend englisch sprechendes Personal. Ein weiterer Vorteil des Hostels: auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckten wir ein kleines Restaurant (von dem wir auch schon von einem Foodblogger gehört hatten), in dem es die leckersten, handgemachten Spinatnudeln gibt. Und es ist nicht übertrieben wenn man von den LECKERSTEN und SCHÖNSTEN Spinatnudeln spricht. Da war das Mittagessen gesichert.
Da der halbe Tag für die Anreise, Mittagessen und Siesta drauf ging und wir bis hierher nicht wirklich aktiv waren, wollten wir den Abend ausnutzen - so fuhren wir zur Stadtmauer, die in 13,5km die gesamte Altstadt umrandet. Die Mauer ist recht breit, so dass hier oben nicht nur Fußgänger, sondern auch Fahrradfahrer und sogar Golf-Autos Platz finden. Überraschender- und glücklicherweise gab es auch Tandemfahrräder, das wir gleich ausprobieren mussten (wieder ein neues Gefährt auf unserer Reise 😀). Anfangs war das Fahren und das Lenkverhalten durch den langen Radstand doch ein wenig ungewohnt, vielleicht vergleichbar wenn man statt einem Auto ein Bus fährt? Man ist deutlich weniger wendig. Die Pflastersteine waren sehr holprig, was auf dem Video unschwer zu erkennen ist. Nach der Tandemtour um die Stadtmauer ging es auf einen Night Market, der neben der Stadtmauer lag und sehr groß und touristisch war. Faszinierend war, dass man gar nicht mit Bargeld zahlen konnte. Jeder Stand hatte QR Codes ausgehängt und man musste auf digitale Weise mittels WeChat oder AliPay bezahlen (beide Zahlungssysteme funktionieren bei uns nicht). Eine dritte Methode war - dies entdeckten wir erst viel später - sich eine Karte aufzuladen und mit dieser zu bezahlen. Bei unserer ersten Bestellung wussten wir dies aber noch nicht und wollten in bar bezahlen, der Verkäufer übergab uns das bestellte Essen und signalisierte, dass er kein Bargeld annimmt, so haben wir diesen Snack kostenlos abgestaubt (Touristenvorteil 🤣). Uns zu erklären, dass es auf dem Marktgelände Infostände gab, wo man sich die besagte Karte holen kann, war ihm wohl zu kompliziert. Bis wir einen solchen Infostand entdeckt haben, waren wir immer auf andere Besucher angewiesen - wir gaben ihnen das Bargeld und sie überwiesen das Geld an die Verkäufer per QR Code. Ohne die lokalen Zahlungssysteme und Apps gestaltet sich sogar ein Marktbesuch als wesentlich komplizierter.Weiterlesen
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- Tag 50
- Samstag, 17. August 2019 um 21:00
- ⛅ 23 °C
- Höhe über NN: 424 m
ChinaXincheng34°15’50” N 108°56’49” E
Xi'an - Nightlife um Big Goose Pagoda

Da wir in Xi'an ein paar Tage verbrachten, hatten wir keinen Zeitdruck bei unserem Sightseeingprogramm. So konnten wir ausschlafen und erst am späten Vormittag auf weitere Entdeckungtour gehen. Gleich neben dem Hostel befand sich ein Friseur, wo sich Dom traute seine Haare schneiden zu lassen. Das Ergebnis war sehr gut - trotz der Sprachbarriere - das haben Chinesen drauf. Nach einem kleinen Snack ging es in eine Shoppingmall, die sich jedoch als eine Ansammlung von luxuriösen und sehr teuren Marken herausstellte...für Luxusshopping waren wir dann doch nicht in Laune. 😅 Den ganzen Nachmittag verbrachten wir in einem Café und haben unseren weiteren Reiseverlauf geplant - Hotels, Züge, Sehenswürdigkeiten...muss ja alles gut durchdacht sein.
Abends, als es schon dämmerte, fuhren wir zu der "Big Goose Pagoda", einem touristischen Highlight in Xi'an. Direkt vor der Pagode befand sich ein Park mit einer recht großen Fontäne-Anlage, an der jeden Abend eine Musik- und Lichtshow stattfindet. Es waren super viele Leute da, aber es gelang uns noch einen guten Platz zu ergattern. Die musikalisch begleitete Lichtshow war ganz nett anzusehen. Danach konnte man den Fontänenplatz begehen, so sind viele Menschen (und nicht nur Kinder!) durch die Wasserstrahlen gelaufen und haben sich eine Abkühlung gegönnt. Die parkähnliche Anlage um die Pagode hatte einige Plätze, die als Tanzflächen genutzt wurden. Leute jeden Alters treffen sich zu unterschiedlichen Musikstilen und tanzen entweder Paartänze oder in der Gruppe alle die gleiche Choreographie - Flashmob ähnlich. Solche Tanzversammlungen sieht man sehr oft in der Stadt. (vllt schließen wir uns irgendwann mal an😋)
Südlich der Pagode entdeckten wir eine ewig lange Promenade mit Snack- und Getränkeständen. Es leuchtete alles bunt und in der Mitte der Promenade befanden sich Licht-/Kunstinstallationen. Völlige Reizüberflutung durch zu viele Menschen und zu viele bunte Lichter.
Zurück im Hostel machten wir noch Bekanntschaft mit zwei Engländern und einem Brasilianer, der aber auch in UK wohnt, die das Wochenende in Xi'an verbrachten. Die Jungs nahmen an einem regierungsgeförderten Programm teil und sind für 3 Wochen nach Beijing gekommen um ihr chinesisch aufzubessern. Sucht sich England etwa schon neue Freunde für die Zeit nach dem Brexit!?🤣 Jedenfalls haben wir noch einen Tipp für ein Hinterhofrestaurant für Beijings beste Pekingente bekommen, mal schauen ob wir das finden in ein paar Tagen wenn wir in der riesigen Hauptstadt sind.Weiterlesen
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- Tag 51
- Sonntag, 18. August 2019
- ⛅ 32 °C
- Höhe über NN: 424 m
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Xi'an Food Experience

Xian war wieder ein Entdecker-Paradies für Leute wie uns, die Essen lieben und gerne neue Sachen ausprobieren.
Deshalb ein weiterer Food-Post...
Unsere Top 3 Essen in Xi'an:
1. Yang Rou Pao Mo (Lamm- oder Rindfleischeintopf mit selbst zerkleinertem Pitabrot, das sich mit der Brühe vollsaugt, dazu werden Koriander, Chilipaste und eingelegter Knoblauch gereicht)
2. Handgemachte Spinatnudeln (siehe Video)
3. Chinese Burger (Pulled Lammfleisch in Brötchen, kommt ursprünglich aus Xi'an)
Desweiteren war BiangBiang (spezielle breite Nudeln mit allerlei Gemüse) auch sehr lecker.
Eine weitere Besonderheit in Xi'an sind kalte Glibber-Reisnudeln mit Chili, ganz viel gehackter Knoblauch, Senf und Sesampaste (Luzhi Liangfen). Ein krasses Geschmackserlebnis, bei dem eine 3-tägige Knoblauchfahne gewiss ist. Süße Nachtische gibt es zu Hauf und allerlei frittiertes Gebäck aus unterschiedlichen Teigsorten und diversen teils undefinierbaren Füllungen, meistens aber sehr lecker. Die Klebreiskuchen mit Datteltopping sahen besser aus als sie schmeckten. Auf den Märkten gab es auch überall Stände, die kleine bunte Kugeln verkauften, die sich als in Stickstoff heruntergekühlte knusprige, gepuffte Mais oder Amaranthkugeln herausstellten. Diese waren vor allem durch den dampfenden/rauchenden Effekt in der Hand sowie im Mund beliebt und weniger durch den besonderen Geschmack. Um Touristen zu beeindrucken bzw. die Neugier zu wecken, reicht es jedenfalls.Weiterlesen