• Uwe Karsch
  • Doris Jäger
Matkustaa tällä hetkellä
kesäk. 2023 – syysk. 2033

Weltreise mit unserer Vitila

Ein Abenteuer von Doris & Uwe mit offenem Ende. Lue lisää
  • Vorbei an den British zu den US-Virgins

    1. helmikuuta, Nordatlantik ⋅ 🌬 27 °C

    Da wir die BVIs schon aus der Vorsaison kannten, ließen wir sie rechts liegen und segelten gleich zu den US Virgin Islands weiter.
    Das Einklarieren wurde auf der Insel St. John in der Cruz Bay erledigt. Die amerikanische Beamtin war sehr förmlich und taute erst etwas auf, als sie unserer B2-Visa für die USA ansichtig wurde… Damit waren wir also „drin“ in den Vereinigten Staaten von Amerika.
    Einige Tage vor Anker lagen wir in der Maho Bay und besuchten von dort mit dem Dinghi den Cinnamoon Beach, wo wir mit unseren Freunden Andrea, Pauli, Peter und Iris den gleichnamigen kurzen Trail zu einem verlassenen Haus oben am (kleinen) Berg unternahmen. Am Anfang des Weges lag eine verlassene Zuckerfabrik, und das Überstülpen unseres Regenzeugs beim Herannahen schwarzen Gewölks verhinderte zuverlässig den Regenguss….
    Ausbau und Pflege der Wege, große Restrooms allenthalben sowie die Art und Preise der Imbissangebote kamen mir dann doch schon recht amerikanisch vor. Einheimische Kariben sah man recht wenige. Naja, die Inseln sind nun mal attraktives amerikanisches Reisegebiet: Gleiche Sprache, gleiches Geld, gleiche Gebräuche, nur das Wetter ist sommerlicher. Uns gefiel gerade das alles nicht so gut hier. Uwe beteiligte sich noch an einer zweiten Wanderung zur alten Zuckerfabrik Annaberg.
    Wir zogen bald eine Bucht weiter in die Waterlemon Bay mit unseren 2 befreundeten Booten, dann wandten wir uns gen Westen Richtung St. Thomas. Hier machten wir in der Christmas Bay der vorgelagerten Insel Great St. James einen schönen Zwischenstopp. Der Schwell war relativ gering, das Wasser schön sauber, und es gab ein Highlight: Am schwimmenden Pizza-Boot gönnten wir uns ein uriges Abendessen. Rund um das Boot mit Küche und einer Servicefrau schwimmen aufblasbare Inselchen, auf denen man die belegten Teigstücke serviert bekommt.
    Auf St. Thomas selbst ankerten wir zunächst vor der Hauptstadt Charlotte-Amalie. Hier befindet sich ein großer Pier für Kreuzfahrtschiffe. Entsprechend mutet die Innenstadt an: Juwelier an Juwelier, Modeshop an Modeshop. viel Verkehr, auch LKWs, und viel Gestank. Das rote alte Fort Christian erliefen wir uns zu Fuß. Es stammt aus der dano-norwegischen Kolonialzeit 17. Jahrhundert und ragte ganz früher, auf einer schmalen Halbinsel liegend, nach Süden in die Bucht hinein. So konnte es diese vor Angreifern schützen. Die Innenräume von Fort Christian waren überwiegend dürftig, wenig Texterkäuterungen, insgesamt hat uns das historische Gebäude nicht so begeistert.
    Den Rest des Nachmittages verbrachten wir beim Bier an einer gemütlichen überdachten Bar im Freien, da es langanhaltend regnete.
    Die Bucht vor der Hauptstadt verließen wir über den East Gregerie Channel und hatten das Glück, ein Wasserflugzeug hinter uns landen zu sehen. Der Kanal bleibt für die Schifffahrt offen, und die Piloten müssen offenbar zusehen, wie sie eine „Landebahn“ finden.
    Wir verbrachten noch drei gemütliche Tage in der ruhigen Brewers Bay. Uwe gefiel sie besonders, weil sie direkt neben einer Flugzeuglandebahn gelegen ist. Unzählige Starts und Landungen konnte er so, praktisch vom Terrassentisch aus, verfolgen. Hier fand er auch Muße, sein I-Pad auf eine neue Halterung in Blickrichtung am Steuerstand nach vorne zu montieren.
    Auf St. Thomas trennten sich dann auch vorerst die Wege der drei befreundeten Segelboote. Vlt. treffen wir die SYMI auf den Bahamas wieder.
    Für uns ging es zunächst weiter Richtung Puerto Rico und seinen vorgelagerten Inseln Culebra und Culebrita. Dort sollten wir unseren „alten“ Freunde Resi & Werner wieder begegnen. Wir freuten uns schon.
    Lue lisää

  • St. Martin - Freud und Leid

    17. tammikuuta, Saint Martin ⋅ 🌬 27 °C

    Aufgrund der relativ starken Prognosen für Wind und Wellen sind wir am 17. Januar gleich durch die Zugbrücke reingefahren in die innere Lagune der Insel St. Martin, die sehr flach und für viele Monohulls deshalb gar nicht geeignet ist. Auf knapp 2 Metern ankern wir auch selten… Unsere Angst vor allzu dreckigem Wasser war unbegründet, man konnte sogar unbedenklich morgens reinspringen und auch den Wassermacher notfalls betätigen.
    Am ersten Tag, nachdem wir durch komplett Online-Einklarieren nirgendwo persönlich beim Zoll erscheinen mussten, nahmen uns Andrea & Pauli, die neben uns ankerten, mit ihrem Leihwagen über die Insel mit. Nach einem Start an der wilden Südküste im holländischen Teil, einem ausführlichen Besuch bei einem Ship-Chandler, wo ich endlich die ersehnten neuen roten runden Fender bekam, besuchten wir mit den beiden den Parotte-Ville Vogelpark. Andrea und Pauli waren so begeistert gewesen, dass sie jetzt ein drittes Mal herkamen. In einer riesigen Flugvoliere leben Dutzende zahmer Sittiche und Papageien. 🦜. Diese wetteifern um die Schälchen mit Körnerfutter, die man am Eingang erhält, und landen auf Armen, Kopf und Schultern. Ein lautstarker Riesenspass! Auch kulinarisch landete dieser Tag weit vorne im Ranking. Wir gingen gerne mit in ein Super Thailändisches Restaurant, das die zwei Österreicher ebenfalls schon kannten.
    Die nächsten Tage hatten auch wir einen Leihwagen gebucht und fuhren zuerst zur DHL Zentrale. Hier bestätigte sich, was wir am Morgen dieses Tages auch aus unserer Sendungsverfolgung entnommen hatten: unsere 3 neuen Bootsakkus, die wir zollfrei über Amazon.fr bestellt hatten, waren nicht auf St. Martin angekommen, sondern irgendwo auf der Strecke unfreiwillig wieder umgekehrt. Wir waren richtig niedergeschmettert. Warum war eine Batterie problemlos noch im Dezember auf St. Martin angekommen, und die anderen drei nicht? Wir werden es nie erfahren und nie verstehen.
    Der nächste Tagesordnungspunkt war der „Businesspoint“ im niederländischen Teil der Insel. Auch hier fehlte ein Paket, genau das mit meinem neuen Macbook, das ich zum Filmeschneiden benötige. Es sollte eine Woche später eintreffen. 😩 Seufz. Noch ne Woche in der Lagune rumhängen?
    Immerhin waren einige andere Bestellungen in den 3 Paketen drin. Die nächste große Enttäuschung erlebte Uwe allerdings beim Auspacken seiner Drohne: das Paket war offenbar, von wem auch immer, geöffnet und die Fernbedienung mit Display lieblos in die dazugehörige ebenfalls ausgepackte Tragetasche gestopft worden. Dadurch war auf der Rückseite einer der dort eingerasteten winzigen Steuerknüppel verlorengegangen. Wir trieben ihn auch die ganzen nächsten Tage nirgendwo auf, soviel sei vorweggenommen. Also- Ausprobieren des neuen Fluggerätes erstmal Fehlanzeige. Wo will man hier was reklamieren? Nachliefern lassen? Vergiss es.
    Das sollte nicht genug der Rückschläge sein. Beim letzten Tauchgang war aufgefallen, dass einer der erst in Martinique für hunderte von Euro revisionierten Atemregler gar nicht mehr ging: er zeigte nicht den Druck der Sauerstoffflasche an. Die nette Frau in einem Tauchshop hier prüfte zwar das Gerät und bestätigte den Revisions-Fehler, Zeit für eine Reparatur konnten sie und auch ein anderer Tauchgeräteanbieter innerhalb einer Woche leider nicht aufbringen. Also trabten wir auch hier unverrichteter Dinge wieder ab. So viel zum „Leid“ auf St. Martin.
    Wo konnte denn nun noch „Freud“ ausgespäht werden?
    Das Proviantieren in den großen Supermärkten Carrefour und „U“ klappte wie gewohnt vorzüglich. Guter Weichkäse, Leberpasteten und frisches Fleisch wanderten in unsere Kühlschränke. Auf Empfehlung Paulis brachten wir dann die Hüllen mehrer unserer Sitz- und Liegepolster zu einer jungen fähigen Schneiderin im Hafenbereich. Die Nähte drohten aufzugehen und Kanten waren vom UV-Licht brüchig geworden. Mathilde hatte für alles die richtige Idee zum Reparieren! Uwe überließ ihr dann, weil sie so gut und flott war, noch einige weitere lang ersehnte Änderungen an Polstern. Am vorletzten Tag fügte sie noch einen genialen Reißverschluss in die vordere Plastikfolie am Steuerstand ein: jetzt kann man das „Fenster“ hochklappen, wenn sonniges windarmes Wetter ist und erhält damit noch bessere Sicht nach vorne. Ein lange gehegter Wunsch Uwes ging damit in Erfüllung.
    Und mit ansprechenden Boutiquen, Croissanterien und Restaurants mit karibisch/ französischer Cuisine konnte man die Tage auch ganz gut herumbekommen…
    Ein weiteres Erfolgserlebnis war, dass es Uwe gelang, die Mastkamera zu reparieren. Dreimal musste ich ihn dafür in die Mastspitze hieven. Und durch die geänderte Internetverbindung mit unserem Starlink ist die Bildwiedergsbe sogar noch besser als zuvor.
    Ach, jetzt hätte ich es fast vergessen: Uwes runder Geburtstag fiel genau in diese 2 Wochen. Durch einen Tipp von Kim, der Freundin meines Sohnes Timon, bereitete ich für Uwe eine Schnitzeljagd quer durchs Boot bis zum Nachbarboot vor, bis er endlich sein Geschenk in Händen hielt: ein neues Steiner Fernglas. Abends feierten wir mit der Crew von der Symi bei einem dreigängigen selbstgekochten Menü
    sowie vorneweg reichlich Painkiller 🍹. Kurz bevor wir weitersegelten kam auch mein Laptop noch an. Gott sei Dank fehlten hier keine Steuerknüppel…😅.
    Lue lisää

  • Das Bauchgefühl

    16. tammikuuta, Saint Kitts ja Nevis ⋅ 🌬 27 °C

    Heute am Donnerstag wollten wir auf St. Kitts ausklarieren. Unser Plan war, am späten Vormittag in der Christoph Harbour Marina unsere Ausreise bekanntzugeben, und danach wieder in unsere Ankerbucht am Frigate Beach zurückzukehren. Es hatte uns hier gut gefallen, und sie war zum morgigen Start der Überfahrt nach St. Martin gut geeignet. Soweit der Plan. Es machte sich aber schon so ein kleines mulmiges Gefühl bei mir breit. Vielleicht wollte ich mir auch nur eine Option offen halten. Wer weiß.
    In der Marina angekommen wurden wir wieder sehr freundlich begrüßt und unsere Dokumente vom Marinabüro begutachtet. Soweit war alles in Ordnung. Auf die Dame von Customs müssten wir leider noch etwas warten, könnten aber vorher gleich zur Immigration. Kurz an die Tür geklopft, es war schon jemand drin, also warten. Nach 20 min. kam eine Frau raus, wir durften aber noch nicht rein. Weiteres Warten. Nach fünf min. klopfte ich wieder. Wir sollten uns noch ein wenig gedulden. Nach weiteren unendlichen Minuten erschien erneut eine Frau und teilte uns freundlich mit, dass sie Probleme mit dem Computer hätten. Sie bat uns um weitere Minuten Geduld. Die Dame, die vor einer halben Stunde herausgekommen war, schlüpfte auch noch einmal durch die Tür hinein. Warten. Am Ende sagte uns Andy von der Rezeption, dass das Computerproblem nicht in den Griff zu bekommen sei, und wir in Basseterre oder Sandy Point ausklarieren müssten.
    Es war leider nicht zu ändern, aber wir hatten wichtige Zeit verloren. Ich hatte ja schon im Vorfeld bei Navily gelesen, dass es in der Marina ab und zu mal Probleme mit dem Computer gibt, deswegen auch mein ungutes Bauchgefühl. Hätten wir eben vorher mal anrufen sollen…
    Die Fahrt nach Sandy Point ging dann ganz fix. Wir hatten prima Wind und kamen mit 7 Ktn. voran. Um 15:00 Uhr fiel der Anker. Schnell das Dinghy fertig gemacht und rüber in den kleinen Hafen gefahren. Um 15:15 Uhr waren wir am Container vom Zoll angelangt. Die Tür war aber leider schon verschlossen. Ein Frau aus dem benachbarten Container teilte uns dann mit, dass die Herren schon nach Hause gegangen seien. Wir waren fassungslos, hatten uns so beeilt, und das sollte ganz umsonst gewesen sein? Doris ließ nicht locker und sagte, dass wir angemeldet waren und außerdem die Öffnungszeiten im Internet bis 16 Uhr angegeben seien. Die Frau nahm den Telefonhörer und sprach eine Weile hinein. Zurück kam sie mit froher Kunde: Die Herren würden in ca. 45 min. noch einmal zurück kommen. Die Wartezeit verkürzten wir uns mit Kaffee und leckerem Apfelkuchen, den ich kurzerhand vom Boot geholt hatte. Fünf Minuten vor vier kam die Erlösung, also kurz vor dem offiziellen Dienstschluss. Ganz freundlich nahmen sich die jungen Männer dann unseres Anliegens an, und eine halbe Stunde später waren wir ausklariert. Zum Abendessen briet uns Doris leckere Pfannkuchen.
    Am nächsten Morgen starteten wir pünktlich um 6:30 Uhr unsere Überfahrt nach St. Martin. Zuerst ging es unter Motor vorbei am Vulkan, der sich auch kurz mal zeigte. Nach Verlassen der Landabdeckung nahm der Wind zu, die Segel wurden gesetzt und der Motor durfte schweigen. Leider nicht sehr lange. Die Wind schwächte sich ab, und ich musste den Motor wieder anwerfen. Und so ging es die ganze Fahrt. Motor an, Motor aus, Ausreffen, Einreffen, ich war ständig am Arbeiten. Die Wellen hielten sich zum Glück in Grenzen, auch wenn die Fahrt alles andere als ruhig war. Letztlich sind wir aber gut rüber und pünktlich angekommen.
    Wir mussten ja noch durch die Ziehbrücke und hinein in die flache Lagune. Bis zur Öffnung hatten wir noch etwas Zeit, und so ließen wir kurz den Anker fallen. Um 17:00 Uhr ging sie dann hoch, und nachdem die Boote aus der Gegenrichtung durch waren konnten wir loslegen. Die Durchfahrtsbreite beträgt nur 10 m, bei unserer Breite von 7,40, bleibt da seitlich also nicht mehr viel Platz. Aber ich manövrierte uns sicher hindurch.
    Bei der Suche nach einem guten Ankerplatz erlebten wir dann noch einen kleinen Schreck: Wir wollten nicht direkt an dem betonnten Fahrwasser ankern, und so fuhren wir noch etwas suchend durch das seichte Wasser. Leider stimmten aber die Angaben von unserer Karte nicht mit den tatsächlichen Tiefen überein. Dort wo eine Tiefe von 3,0 m sein sollte zeigte unser Tiefenmesser nur noch 0,0 an, also kein Handbreit Wasser mehr unter dem Kiel, wie man es uns es allenthalben wünscht. Wir schafften es aber unversehrt ohne Bodenkontakt zurück zur Fahrrinne und ankerten dann in der Nähe unserer Freunde auf der Simy.
    Lue lisää

  • Timothy Hills lookout
    unser Kanu "Duetto"die Kreuzfahrtgäste werden an den Strand verfrachtet, wo große Mengen Stühle und ein Buffet wartendie Shipswreck BarKreuzfahrterminal4 Kreuzfahrschiffe entließen Gäste in die StadtKreuzfahrer unterwegsKathedrale von Basseterreder 400 jährige Samanbaumschöne wilde Küsten, hier die "Black Rocks", heruntergerollte Lavadas "Arthur's"im "Arthur's" eingekehrtalte Rumbrennereieine Flasche schaffte es irgendwie auf unser Boot...😇das Fort Brimstone Hill

    St. Kitts ohne Nevis….

    9. tammikuuta, Yhdysvaltain Neitsytsaaret ⋅ ☁️ 27 °C

    Eigentlich kamen wir ohne besondere Erwartungen auf St. Kitts in der großen Bucht vor Christophe Harbour an. Sie öffnet sich weit nach Westen und hat damit einen traumhaften Blick auf die Sonnenuntergänge.
    Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Dinghi rein in den kleinen Marinabereich des Salzsees zum stattlichen Hauptgebäude, um einzuklarieren. Alle waren sehr freundlich und halfen auch beim Ausfüllen eines hier wieder ganz speziellen Formulars 🙄. Aber ansonsten war der Marinabereich relativ ausgestorben, kein Shop, keine Kneipe weit und breit.
    Wir ankerten - auch unter Beachtung der Wind- und Schwellentwicklung - gleichentags noch um Richtung Frigate Bay in der Nähe der Shipswreck Bar. Wir packten uns auf unser neues 2-er Kanu und paddelten an Land, geplant waren Cocktail zum Sunset und Abend-Imbiss in ebendiesem Etablissement. Leider war es aber ziemlich überfüllt, und nach dem Cocktail war kein Platz zum Essen zu ergattern. Aber eine nette Live-Band verbreitete Sunset Stimmung.
    Wieder wurde neu geankert am nächsten Tag am Frigate Bay Beach, wo wir unser Auto für 2 Tage aufnahmen. Am Ufer empfingen uns nette Restaurants und Bars, bereits im Ausläufer der Stadt Basseterre.
    Der erste Weg mit dem Leihwagen führte uns dann zum Hafen mit dem Anleger für die Kreutzfahrtschiffe. Vier an der Zahl waren zu bestaunen, und Uwe schwelgte in seinen Erinnerungen solcher Reisen.
    Das Tageshauptziel war aber Romney Manor, eine alte Rumdistillerie-Ruine und die berühmte Batik-Werkstatt in alten Gemäuern weiter oben am Berg, wo wir hinaufwanderten. Neben einer kurzen Demonstration der Färbetechnik waren unzählige vielfarbige sehr kunstvolle eigene Drucke der Werkstatt ausgestellt. Auch ein Shop durfte natürlich nicht fehlen.
    Der zweite motorisierte Tag gehörte einer Rundfahrt um die Insel. Am Turtle Beach war nix los, es war weder Lege- noch Schlüpfzeit. Und es war auch keine einzige Schildkröte am Strand, die sich vielleicht im Termin geirrt hätte (eine „Früh-Eiablage“ sozusagen), schade aber auch.
    Um die Mittagszeit erreichten wir an einer Inselspitze das schöne Restaurant „Arthur‘s“, wo wir uns eine leckere Meeresfrüchtepizza gönnten. Während der gesamten Fahrt boten sich uns immer wieder tolle Ausblicke auf Landschaft und Meer. Überhaupt ist St. Kitts sehr gepflegt, ordentlich und mit offenbar guter Infrastruktur, mit vielen emsigen Baustellen und gutem Straßenzustand. Daumen hoch! Das liegt sicher mit an dem Besuch der Kreuzfahrtschiffe. Der Höhepunkt des Tages war das sehr gut erhaltene Brimstone Hill Fortress, ein Unesco Weltkulturerbe.
    Abendessen gab‘s heute in dem bekannten „Mr X‘s Shiggidy Shack“. Und ein Rum-Punch passte auch noch rein 🍹. Wozu war man in der Karibik?
    Das Ausklarieren am letzten Tag war noch eine kleine Herausforderung. Wir hatten eine Customs-Nebenstelle auf dem Gelände einer Marina angepeilt, nachdem in Christoph Harbour nach 1 h Wartezeit verkündet worden war: „Our Computers do not work today“. Wir hatten uns dann sehr beeilt mit Segeln, Ankern und Anlanden, um vor 16.00 Uhr vor Ort zu sein. Das Büro im Container hatte aber schon zu. Ärgerlich, denn wir wollten Morgen sehr früh die nächste Segeletappe starten. Eine freundliche Frau vom Büro im Nachbarcontainer telefonierte auf unsere Nachfrage ein wenig herum, und tatsächlich kamen eine Stunde später 2 junge Männer in Zivil und Flip-Flops an, die Immigration- und Customs Beamten. In der Zwischenzeit hatte Uwe Kaffee und Kuchen von unserem Boot geholt, womit wir uns gemütlich an einer Holz-Sitzgruppe vor dem blauen Container niedergelassen hatten.
    Die Männer waren zwar nicht gerade begeistert über die Störung ihres Feierabends, aber trotzdem korrekt und halbwegs freundlich. Ihr Ratschlag war, den Online-Teil der Papiere immer rechtzeitig einzureichen mit genauer Ankunftsuhrzeit - dann wäre das Ankommen bekannt und entsprechend (vielleicht 😂 - Anmerkung der Redaktion - ) noch Jemand vor Ort.
    Lue lisää

  • Entspannte Fahrt nach St. Kitts

    9. tammikuuta, Saint Kitts ja Nevis ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute eine etwas unspektakuläre Überfahrt nach St. Kitts. Da für die nächsten Tage sehr viel Schwell angesagt ist, starteten wir heute schon die Überfahrt. Wir hätten es hier auf Montserrat sicher noch etwas länger ausgehalten, aber was hier Schwell bedeutet haben wir die letzten Tage zu spüren bekommen. Selten sind wir an einem Ankerplatz so durchgeschaukelt worden und das Anlegen und Aussteigen am Dinghydock waren auch jedesmal eine Herausforderung.
    Wind war für heute wenig angesagt und das auch nur in den Vormittagsstunden. Aus diesem Grund ging der Anker auch schon um 6:30 Uhr auf, mitten in der Morgendämmerung. Der Gennaker war noch angeschlagen, deswegen scheute ich die Mühe, unser Levante hochzuziehen. Wir hätten vielleicht 4 sm mehr unter Segel gemacht, aber was soll’s. Um 10:00 Uhr schlief der Wind komplett ein, und ich musste den Motor starten. Hätte er länger geweht, hätte ich mich vielleicht wegen des Levante geärgert, es sollte also wohl so sein.
    So wurde es eine "ruhige" Fahrt unter Motor. Ganz ruhig war sie dann doch nicht, denn die Sonne schien heute mächtig, und so konnte ich bei dem stillen Wasser sogar unterwegs unseren Wasservorrat mit dem Wassermacher auffüllen, was um so wichtiger war, da Doris die nächsten Tage ordentlich Wäsche waschen wollte.
    Nachdem wir in Montserrat die längste Segelyacht der Welt gesehen hatten, wartete nun wieder ein Leckerbissen auf uns: Eine moderne Segelyacht mit Rahsegeln. Es handelt sich hier um die „Black Pearl“, die drittgrößte Segelyacht der Welt. Sie besitzt ein Dyna-Rigg. Innerhalb von 7 Minuten können alle Segel gesetzt werden, da brauchen wir länger.
    Nach 41 sm und reichlich neun Stunden fiel in der Ballast Bay unser Anker in kristallklares Wasser. Das Einklarieren hatten wir auf den nächsten Tag verschoben.
    Lue lisää

  • Blick auf den Vulkan vom MVO
    die Little Bayder grauslige Anlegestegam Ufer die Baustelle des neuen HafensEinklarierungsbüros hier drin. bissl' schmuckloskleiner Snack noch am Beachdie Sonne sah man schön im Meer versinkenMuseum von Montserratdie Einwohner sind stolz auf ihre bewegte Geschichtezwischen dem erloschenen Weihnachtsfigurenpark laufen jetzt Schafedoch noch ein winziges Café im Ort entdecktwitzig: ein Ausgabefenster für fast food "drive through" 🤣am Straßenrand brutzeln sich Einheimische ein Essen und sitzen plaudernd zusammenmit Lennon, der auch ein Haus in Plymouth verlor 1997, starteten wir in die Sperrzonedas MVO, Montserrat Volcano Centerzum Aufmuntern nach Besuch der zerstörten Stadt wieder mal ein Botanischer Gartendie "Little Bay" frühmorgens bei der Abfahrt nach St. Kitts

    Montserrat - die vergessene Insel

    8. tammikuuta, Montserrat ⋅ ☀️ 27 °C

    Die Insel Montserrat wird von Seglern wenig angesteuert. Warum das?
    Es gibt einige Gründe dafür: Montserrat liegt etwas abseits der Hauptsegelrouten der Karibik. Sie hat zudem mit Little Bay nur eine einzige gesicherte Bucht zum Ankern, und auch hier herrscht meist ordentlicher Schwell. Ankerbojen werden nicht angeboten. Im Vergleich zu anderen karibischen Inseln gibt es weniger Strände und Wassersportaktivitäten, die Segler meist anziehen. Große Marinas und eine Infrastruktur für Segelboote fehlen ebenfalls, was die Versorgung v.a. für Boote, die kein eigenes Süßwasser herstellen oder nicht genug Solarstrom produzieren, schwierig macht. Der letzte Punkt ist die weiter bestehende Aktivität des Vulkanes Soufrière, die von einem Observatorium am Fuße des Berges, das ständig von 6 Wissenschaftlern besetzt ist, überwacht wird. Die letzte größere Ausbruchserie des Vulkans begann 1995.
    Die Stadt Plymouth, die damals die Hauptstadt Montserrats war, wurde schließlich am 25. Juni 1997 durch einen großen pyroklastischen Strom vollständig zerstört. Die glühend heißen Gase, Asche und Felsbrocken begruben die Stadt unter einer dicken Schicht vulkanischen Materials. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt schon evakuiert.
    Dieser Ausbruch forderte trotzdem noch insgesamt 19 Menschenleben und führte zur dauerhaften Aufgabe von Plymouth. Große Teile der südlichen Insel wurden zur Exclusionszone erklärt und sind bis heute unbewohnbar.
    Gerade diese letzte Besonderheit und die derzeitige relative Unberührtheit vom Tourismus waren aber für uns ein Grund hinzusegeln.
    Nur 3 oder 4 andere Segelboote vor Anker waren bei unserer Ankunft in Little Bay anzutreffen. Umso überraschender war es, wie schon von Uwe beschrieben, das große Segelschiff von Jeff Besos hier zu sehen.
    Wir wollten 3 Tage hier verbringen, dafür kann man schon bei der Ankunft gleichzeitig Ein- und Ausklarieren. Gute Idee! Obwohl der Wind einigermaßen günstig stand, wurden selbst wir mit dem Katamaran ordentlich vom Schwell hin- und her geschaukelt. In der Bucht ist gerade eine neue Hafenanlage im Bau, dafür stehen riesige Fertigbetonteile am Ufer herum, man landet an einer Art Baustelle.
    Ziemlich erschreckt hat mich am ersten Tag die einzige Anlegemöglichkeit für Dinghis, eine kantige Konstruktion aus verrosteten Eisenstangen. Die Wellen zum Ufer hin trieben unser Beiboot immer zügig an dem Eisengerüst vorbei, und ich wusste nicht, wie und woran ich unsere Leine schnell festmachen sollte. Auch das Heraus- und Hineinklettern empfand ich als waghalsig.
    Nach den Zollformalitäten - es war schon späterer Nachmittag - kehrten wir nur noch in eine der 2 guten und freundlichen Strandbars ein, weitere Aktivitäten schafften wir nicht. Das Essen war lecker und nicht teuer, es war insgesamt wenig los. Gerade versank die Sonne am Horizont, leise Musik spielte in der Bar, einfach entspannend.
    Aufgrund einer Empfehlung auf Navily, einer App. um persönliche Rezensionen von Ankerplätze zu lesen, rief ich die Nummer von Cecile Wade an. Wir wollten gerne eine Tour über die Insel, zum Vulkanobservatorium MVO und zur verschütteten Stadt Plymouth unternehmen. Diese liegt in der sogenannten Sperrzone und darf nur mit Führer betreten werden. Cecile war erreichbar, zusätzlich zum Eintrittspreis in das Sperrgebiet von 60 USD wurde noch ein Tourpreis von 140 USD angesetzt. Für 3 1/2 Stunden…. 🤪. Wir überlegten wegen des hohen Preises, riefen noch woanders an, dort war es aber noch teurer. Gut. Wir waren noch 2 Tage hier und ja, wegen des Vulkans waren wir auch gekommen. Wir buchten für übermorgen, hofften, noch 2 Mitpassagiere zu finden…das erfüllte sich jedoch nicht.
    Am nächsten Tag wanderten wir erstmal die Straße hoch zum Landesmuseum (Montserrat ist ja mit seinen 4600
    Einwohnern ein eigenständiges Land, eines der kleinsten der Welt) und in den Ort hinein. Im Museum lernten wir etwas über die ersten Siedler auf dem Eiland vor vielen tausend Jahren, und dass später viele Iren als Siedler dorthin gelangt waren. Man konnte Bilder der ehemals sehr lebensfrohen Hauptstadt vor und nach dem großen Ausbruch sehen. Die Einwohner sind sehr stolz auf ihre Traditionen und ihre jetzige Unabhängigkeit.
    Der Ort Brades selbst, der jetzt Hauptstadt ist, ist eher schmucklos, zusammengewürfelte einfache Häuser, winzige Tante-Emma Lädchen, einige kleine lokale food-stations. Immerhin fanden wir ein Café, das sogar Cheesecake anbot. 🙂. Aber es erstreckt sich eine riesige offizielle Baustelle am Hang für Gebäude, die der Inselhauptstadt offenbar wieder mehr Glanz verleihen sollen. Auf unserer Wanderung kamen wir mindestens an 3 Ministerien und einem großen Kulturzentrum vorbei. Außerdem gibt es einen Dauer-Festplatz mit großer Bühne und vielen Buden im Kreis, wo offenbar z.B. im Dezember, wenn hier Karneval gefeiert wird, der Bär steppt. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm vom Dezember 24 war noch angeschlagen. Ganz schön erstaunlich bei 4600 Einwohnern!
    Dann kam endlich der Tag unserer Fahrt in den Sperrbezirk. Dieser Ausflug ist nur möglich in Zeiten mit niedriger
    Vulkanaktivität. Cecile Wade übergab uns um 10 Uhr an einen älteren Ex-Polizisten, Dennon, der die Zeit des Vulkanausbruches selbst miterlebt und sein Haus in Plymoth verloren hat.
    Wir entschieden uns dafür, zuerst das MVO anzusteuern. Dort gab es einen Film über den Vulkanausbruch, einige Schaubilder und eine freundliche Frau am Tresen, um den Eintritt einzusammeln. Gern sahen wir auch beim Start eines Hubschraubers direkt neben dem Gebäude zu einem Erkundungsflug zu. Leider verbrachten wir ein wenig zu viel Zeit im MVO, die uns dann in Plymouth fehlte. Durch eine Strassensperrung musste unser Fahrer auch noch einen Umweg fahren, und am Ende wurden uns bei der Passage des Einganges in die Zone V von der Diensthabenden nur 45 Minuten zugestanden. Das war wenig! Einen Teil verbrachten wir am zerstörten Hafen. In der verschütteten Stadt selbst kucken von den meisten Gebäuden nur die Etagen 2 und höher aus dem jetzigen Erdboden. Gute Zugangsmöglichkeiten fehlen deswegen. Uwe und ich trennten uns, er für einen Drohnenflug, ich um ins Innere von zerstörten Häusern zu kommen. Seltsamerweise war freier Zugang, obwohl überall Baufälligkeit ins Auge stach und Eisenträger herausragten. Ich gelangte in eine Art ehemaliges Kaufhaus, wo noch verstaubte Schuhe im Regal standen. Etwas gruselig. Der Boden war überzogen von puderartiger Vulkanasche. In ein ehemaliges rundes Resort fand ich auf die Schnelle keinen sicheren Zugang, alles ist voller Schutt und Bewuchs, nichts ist gesichert, ich wollte auch keine Verletzungen riskieren. Da hupte auch schon bald unser Driver, er wollte uns noch zu einer „versunkenen Kirche“ fahren. Dennon erzählte uns, dass viele Besucher/Touristen vorgefundene Überbleibsel der Menschen wie Geschirr, Flaschen und Möbelteile einfach als „Souvenir“ mitgenommen hätten. Jetzt seien die Häuser weitgehend leer. Ein wenig waren wir enttäuscht, weil wir in der Kürze der Zeit nichts ausgiebig hatten erkunden können. Andererseits aber froh, überhaupt hier gewesen zu sein. In die Jetztzeit und ins Leben zurückgekehrt besuchten wir abends nochmal eines der netten, ruhigen Restaurants am Little Bay Beach.
    Lue lisää

  • Törn nach Montserrat

    6. tammikuuta, Caribbean Sea ⋅ 🌬 27 °C

    Unser heutiger Segeltörn führte uns zur Insel Montserrat. Nach dem frühen Frühstück ging es zum Ausklarieren in English Harbour, Antigua. Leider hatten einige andere Segler auch die Idee und so hieß es anstehen und sich in Geduld üben. Ich nutzte die Zeit während Doris geduldig ausharrte und füllte noch zwei Dieselkanister an der Tankstelle. Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann heraus aus der Freeman’s Bay. Der Wind kam wie vorhergesagt genau von hinten. Der Gennaker war noch angeschlagen und für diesen Wind bestens geeignet. Als das Segel gesetzt war, erinnerte mich mein Handy an ein geplantes Telefonat. Bei dem Gespräch schaute ein Auge immer auf die Windanzeige, die ständig höher ging. Zwanzig Ktn. gleichmäßigen Wind von hinten kann unser Gennaker gut ab. Böen bis max. 25. Ktn gehen auch, dann wird das Bergen aber schon schwierig. Als die Böen 26 Ktn. erreichten, musste ich das Gespräch erst einmal beenden. Glücklicherweise haben wir mit dem Bergen unseres zweiten Leichtwindsegels schon einige Erfahrung, so manchen Denkzettel haben wir schon eingeheimst. Als Erstes ließen wir die Genau raus, dadurch kommt der Gennaker in deren Windschatten. Das Einrollen wird dadurch einfacher, weil nicht so viel Druck im Tuch ist. Ich habe leider keinen Endlosfurler, bei mir wird eine Holleine auf eine Trommel aufgewickelt und wenn diese Leine zu Ende ist, ist Schicht im Schacht. Wenn dann noch ein kleines Stückchen Tuch herausguckt, besteht die Gefahr, dass sich das ganze Segel wieder entrollt. Es ging aber alles gut, und wir segelten mit der Genua weiter bis an unser Ziel.
    Pünktlich um 14:30 kamen wir am Kap an, und als wir um die Ecke herumkamen, lag da ein sehr großes Segelschiff, betätigte kurz das Horn und fuhr langsam los. Erst später erfuhren wir, um welche Yacht es sich gehandelt hatte. Es war die die Koru von Jeff Bezos. Ob er wohl an Bord war???
    Ein kleines Problem wartete aber heute doch noch auf uns. Wir wollten heute noch, da es ja noch früh am Nachmittag war, gleich noch einklarieren. Also lenkte ich das Dinghi gleich rüber ans Land, doch was war das? Am Dinghydock war so ein Schwell, dass das Aussteigen ein Balanceakt wurde. Das plumpe Gestell war zudem hoch und bestand inklusive der Lauffläche überwiegend aus rostigen Eisenstäben. Doris meinte, sie schaffe es nicht. Hat sie dann aber doch, aber einfach war es nicht. Das Einchecken ins neue Land an sich ging dann ganz flott und unkompliziert. Zur Belohnung gönnten wir uns einen Sundowner und einen Snack an einer schönen Bar direkt am Strand mit Blick zu unserer Vitila.
    Lue lisää

  • Ausblick von Shirley's Height
    Vorglühen in einer Kneipe in Nelson's Dockyardder Weg zum YachtclubRestaurant YCAdas Sushi-Love Boat für ZweiLustig war's...😉uriger Reggae am Wegesrand. Grund mit Gin-Tonic zu pausierender Aufstieg zu Shirley's Height lohnt sich in jedem Fallegerade noch einen Tisch ein wenig am Rande des Trubels ergattertdie Kathedrale kennen wir nur von außeneine ehemalige Zuckkerrohrplantageeine freilaufende Kuh + Stier bewachten ihr Kalb. Annäherung zweifelhaft. Die Kuh kam heran...😳es war geschlossen. Wir stiegen über den defekten Zaunin der "Nonsuch-Bay" bekam Uwe einen neuen Haarschnitt von Iriszum Abschied nochmal an den Säulen des Herkules vorbei...

    Antigua die Zweite ….

    31. joulukuuta 2024, Antigua ja Barbuda ⋅ ☀️ 28 °C

    Wunschgemäß erreichten wir ziemlich zeitgleich mit unseren Freunden von der SYMI und der IP gegen 15.00 Uhr Freemans‘s Harbour im Süden von Antigua. Es war eng zum Ankern in dieser Bucht, aber wir hatten es schon enger erlebt hier, also rein das Halteeisen und die Taschen gepackt zum Einklarieren. Denn das Einklarierungsbüro sollte um 16.00 Uhr schließen, und mit gelber Flagge hätten wir heute an Silvester nicht an Land gedurft. Nicht auszudenken…!😬
    Die drei Skipper kamen relativ rasch verrichteter Dinge mit dem Dinghi zurück. Auch hatten wir grünes Licht vom Antigua Yacht Club bezüglich unseres Silvesterdinners bekommen.
    Aufbrezeln ist ja nicht so das Ding des Seglers, aber wir drei Frauen fanden doch etwas Eleganteres, und die Männer trugen hübsche Hemden und die „besseren“ kurzen Hosen…🤭.
    Und ich sage euch, das Dinner mit Sushi und „Surf and Turf“ für Peter war wirklich ein Gedicht!! vielen Dank nochmal an Ulrike & Thomas für den Tipp! Andrea und Pauli genossen ihr „Sushi Love Boat“ und Uwe & ich zusätzlich zum normalen Sushi die knusprig gebratene Version.
    Der Anfangs Cocktail und guter Roséwein sorgten für Feierstimmung. Auf dem Rückweg um 22.00 Uhr zu Nelson‘s Dockyard entdeckte Pauli eine Bar mit guter Reggae Livemusik für uns, um halb 12 drängte Uwe dann zum Aufbruch, um noch eine Flasche Sekt unterwegs zum Anstoßen kaufen zu können. Die Straßen und Gebäude waren noch von Weihnachten festlich beleuchtet, viele ausgelassene Menschen bewegten sich in Richtung des großen Tores, das den inneren Bereich des Nelson Yachthafens abschließt. Vor den Kontrollpolizisten hatte sich eine lange Schlange gebildet. Au weia!
    Mit der Kraft der Überzeugung drängten wir uns an allen vorbei, und Andrea und Pauli erzählten den Beamten aufgeregt von unseren Booten vor Anker, irgendwas erzählten sie, und wir wurden prompt durchgewinkt, „let them go !“ sagte einer der Männer nachsichtig und kopfnickend. Gerade noch rechtzeitig hinein aufs Yachthafengelände, um den Sekt zu öffnen und unsere 3 Plastikbecher, die wir auf Uwes Anraten in der letzten Bar mitgenommen hatten, zum Anstoßen um Mitternacht zu füllen um auf das Neue Jahr 2025 zu trinken. Da startete schon das Feuerwerk direkt hinter den langen Masten der vielen Luxusyachten, die hier in der Marina zuhauf zu Gast sind, und festliche Musik lud zum Tanzen ein. Rundum ein gelungener wenn auch nicht billiger Abend 🫣.
    Nach einem „Entspanntag“ am 1. Januar, jeder auf seinem Boot, stiegen wir am Donnerstagnachmittag den 2.1. zum nahegelegenen Hügel und Restaurant „Shirley‘s Height“ hoch. Donnerstags und sonntags ist hier Livemusik zu hören. Die einheimische Steel band spielte eifrig und gekonnt, lokale Bastel- und Schmuckarbeiten durften nicht fehlen. Der Rumpunsch schmeckte lecker wie bei unserem ersten Besuch im April, gegessen wurden schmackhafte Gerichte vom Grill. Es ist ein großer Menschenauflauf, schön gemischt aus vielen Nationen, recht touristisch- aber doch herzerfrischend. Sind wir Segler nicht letztlich auch Touristen?
    Der Spot zum Sonnenuntergang hier oben ist jedenfalls meiner Meinung nach ein „Must-see“ auf Antigua. Viel länger als geplant hielt uns noch eine sehr gute 6-Mann Reggae Band, die auf die Steelband folgte, dort oben in der Dunkelheit auf den Beinen.
    Am nächsten Tag überwanden Iris & Peter und wir unsere Trägheit und unternahmen eine Rundfahrt mit dem Leihwagen. Die Hauptstadt Saint John‘s ist laut und schmucklos, die Kathedrale war leider geschlossen. Lediglich im Hafenbereich, wo die Kreuzfahrer anlegen und ausschwärmen, gibt es einen nett gestalteten Bereich, den Redcliff-Cay. Hier aßen wir eine Kleinigkeit.
    Die weitere Erkundung führte zu einem eigentlich geschlossenen Gelände, einer alten Zuckerrohrfabrik „Betty’s Hope“ und zu „Devils Bridge“, einer natürlich ausgespülten Felsbrücke über schäumendem und tosendem Wasser. Der letzte Tagesordnungspunkt, eine Landmarke und overlook über die Halfmoonbay und einen Felseinschnitt der Küste, brachte Uwe als unseren Fahrer und unser kleines Auto ohne Vierradantrieb ins Schlingern und Rutschen, die Schlaglöcher wurden immer tiefer und die Dämmerung nahm zu. Also Umkehren und auf anderem Weg nach English Harbour zurück. Ein „Painkiller“ zum Abschluss war nötig zum Entspannen….😌.
    Vor unserem endgültigen Abschied von Antigua verbrachten wir noch eine Nacht in der „Nonsuch-Bay“, um mal aus English-Harbour herauszukommen. Iris verpasste Uwe im Austausch gegen eine von mir selbstgezogene griechische Basilikumpflanze noch einen Kurzhaarschnitt.
    Am übernächsten Morgen, dem 7. Januar 2025, klarierten wir morgens aus - ein längeres Anstehen war diesmal vonnöten - und segelten Richtung Montserrat, einer Vulknaninsel eher abseits vom größeren Touristenstrom.
    Lue lisää

  • Squalls erschweren das Segeln
    Kleine FlottilieBei richtigem Wind macht Segel Spaß

    Mühsames Segeln nach Antigua

    31. joulukuuta 2024, Caribbean Sea ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute ist mühsames Segeln angesagt.
    Es ist Silvester und wir wollen nach Antigua. Es sind circa 45 sm bis zum Ziel, und da wir schon am frühen Nachmittag ankommen wollen, geht die Fahrt schon um 6:30 Uhr los. Die Wettervorhersagen sind sehr unterschiedlich. Ventusky sagt bis 16 ktn. aus Nord Ost, Windy sieht den Wind eher aus östlichen Richtungen. Ich stelle mich auf schwachen Wind ein und bereite schon am Abend den Gennaker vor.
    Hinaus aus der Bucht geht es unter Motor. Peter ist schon eine halbe Stunde vor uns gestartet. Die Segel setzen wir etwas später. Als wir die Landandeckung von Guadeloupe verlassen, kommt ein lange Atlantikdünung auf uns zugerollt, ca. 2,0 m hoch, von Wind aber noch nichts zu spüren.
    Inzwischen wird das Segeln immer ungemütlicher, zu der Dünung hat sich noch eine eklige kurze Welle gesellt, die unsere Segel sehr stark schlagen lässt. Der Wind „bläst“ mit 6 bis 10 ktn, zu wenig um bei diesen Bedingungen zu segeln, ich muss also den Motor mitlaufen lassen, wir haben ja ein „Date“. Mit einemmal kommt etwas Wind, hoffnungsvoll schalte ich den Motor aus. Die Böe dauert aber nur fünf Minuten, dann kann ich den Motor wieder starten. Ich entschließe mich, den Gennaker zu setzen, aber auch dies bringt nicht den erhofften Erfolg, zumal noch ein Squall auf uns zuzieht, aber der könnte ja etwas Wind mit sich bringen. Der Squall kommt und geht, Wind bringt er keinen. So geht die Fahrt weiter, Wind kommt, Wind geht, Motor an, Motor aus, die Segel schlagen, es nervt. Das hat nichts mit Champagnersegeln zu tun, und das, obwohl ich zu Weihnachten einen großen Schluck Sekt an die Götter der Meere gespendet habe. Vielleicht war der Schluck zu groß, und sie sind noch etwas betrunken?
    Gegen zehn Uhr erhebt sich dann doch etwas beständigerer Wind, und ich setze unser Leichtwindsegel erneut. Bei 13 ktn Wind gleiten wir mit 7,0 ktn dahin, Segeln kann so schön sein, k ö n n t e …. denn auch dieser Wind hält nicht lange. Eine halbe Stunde später muss ich wieder den Motor bemühen.
    Mit einem leichten nächsten Sqaull kommt wieder etwas Wind, und er hält diesmal sogar 45‘, aber leider dreht sich auch der Wind, und ich kann den Kurs nicht mehr halten. Um 11:30 Uhr muss ich daher leider den Gennaker hereinnehmen, da ich mit ihm nur 60° am scheinbaren Wind segeln kann. Weiter geht es mit Genua und Groß, natürlich wieder mit Motorunterstützung.
    Kurz vor Antigua kommt dann doch noch etwas Wind aus der richtigen Richtung auf, und ich kann den Motor für kurze Zeit stilllegen. Es ist aber besondere Vorsicht angesagt, da vor der Küste Antiguas einige Boot recht flott unterwegs sind, es findet gerade die Silvesterregatta statt. Wir kommen aber gut durchs Gewusel an Seglern, und finden tatsächlich in der relativ kleinen Freeman-Bay noch einen Platz. Gerade als wir fertig vor Anker liegen, kommen auch die Simy und die IP in die Bucht gefahren. Zusammen mit Pauli und Peter geht es gleich zum Einklarieren. Wie es zu Silvester weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
    Lue lisää

  • Weihnachten auf Marie Galante

    16. joulukuuta 2024, Guadeloupe ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach einem einwöchigen Zwischenstopp auf Martinique, der hauptsächlich dem Besuch des Carrefour und Decathlon diente, sowie zum kleinen Shoppen in diversen netten Boutiquen im Marina Carrée, segelten wir kurzerhand weiter, vorbei an dem schon bekannten Dominica, zu der flachen, Guadeloupe vorgelagerten kleinen Insel Marie-Galante.
    Die Ankerbucht ist ruhig und friedlich, der Ort Port Saintes Louis überschaubar und nett. Da wir uns weiter auf französischem Hoheitsgebiet befanden, konnten wir uns regelmäßig an leckeren Croissants erfreuen.
    Einentags absolvierten wir eine 10 km Wanderung am Ufer entlang durch verwunschene Palmenhaine mit bodenbedeckenden saftig-grünen Sukkulenten und später quer durch Hügel und Wald. Anderntags fuhren wir per Auto zur Hauptstadt Grand Bourg, zu einem bekannten Wandgemälde am Hafen, streiften erneut eine Boutique und klopften im „Indigo-Haus“ an. Hier lebt ein aus Paris ausgewanderter Künstler, der uns mit Unterstützung zweier sehr freundlicher Praktikantinnen die Grundlagen des Blaufärbens näherbrachte. Die Farbe gewinnt man aus den Blättern der auch in seinem Garten wachsenden Indigo-Pflanze.
    Leider machte ich auf dem Gelände des Indigo Hauses intensive Bekanntschaft mit einem spitz-abgebrochenen querstehenden Ast, so dass wir zum Nähen der stark blutenden Platzwunde am Kopf 2 Stunden in der Notaufnahme des nahegelegenen Krankenhauses verbringen mussten. Alle waren freundlich und professionell, incl. sterile Naht mit Lokalanästhesie und Tetanus Auffrischumpfung. Uff…!😣
    Danach hatte die Rumdestillerie leider schon zu.
    Letztendlich gefiel uns die Örtlichkeit so gut, dass wir mit 3 befreundeten Segler-Paaren beschlossen, Weihnachten hier zusammen zu feiern. Ein 5. Katamaran, die Allegria, mit Evelyn und Wolfgang, kam noch dazu. Ein Besuch des örtlichen Gottesdienstes an Heiligabend war stimmungsvoll, mit viel Musik einer Live-Band und Weihnachtsliedern im Karibik Sound.
    Den 2. Feiertrag trafen sich alle 10 auf der Vitila, denn wir hatten zum Sundowner mit Painkiller und Hühnerfrikassée mit Reis und Blumenkohl eingeladen. Andrea schmierte leckere Schnittchen als Entrée - mit was sonst als Foie gras 😌 - und Iris glänzte mit 10 Portionen Mousse au Chocolat. Es wurde ziemlich spät an diesem Abend, aber wir konnten ja alle auf unseren Booten am nächsten Morgen ausschlafen.
    Die nächste Station war Terre-de-Haut, eine weitere kleine französische Insel. Wir wanderten dort zusammen hoch zum Fort Napoleon, was wirklich gut gepflegt ist und eine umfangreiche Ausstellung beherbergt. Es ist umgeben von einem großen Garten mit Palmen, Kakteen und Sukkulenten. Abends suchten die Paare noch ihre vom letzten Besuch bekannten Lieblingsrestaurants auf, wir z.B. das „Les Balançoires“, wo wir uns leckere Tapas gönnten.
    Weiter ging die Reise an Gouadeloupe entlang, wo wir einen schönen Tauchstopp im Jaques Cousteau Reservat einlegten. Darunter litt jedoch etwas meine Kopfwunde, sodass wir den 2. Tauchgang zu einem Wrack leider ausfallen lassen mussten. Bei den Vorbereitungen zum Tauchen stellte sich heraus, dass einer der 4 in Martinique revisionisten Atemregler defekt wieder an und ausgegeben worden war. So eine Pleite! auf unsere Anfrage hat der Tauchshop noch nicht reagiert. In Anbetracht des echt hohen Preises für die Revisionen ist das ziemlich ärgerlich.
    Am 31.12. brachen 3 befreundete Boote aus der Bucht vor Deshaies im Norden Guadeloupes auf Richtung Antigua.
    Wir hofften auf 3 Ankerplätze in der schönen Freeman‘s-Bay und planten, noch einen Platz fürs New Years Eve Dinner zu reservieren. Wir hatten einen Tipp von unseren Freunden Thomas und Ulrike für den Antigua Yacht Club erhalten. Und auch ein Feuerwerk sollte es im Nelson‘s Dockyard geben. Schauen wir mal…😉
    Lue lisää

  • Regenbogen direkt über dem Wasser
    Starke seitliche Strömungausgeleerter Schrank

    Überfahrt nach Martinique

    7. joulukuuta 2024, Caribbean Sea ⋅ 🌬 27 °C

    Heute hieß es wieder früh aufstehen. Wir hatten uns entschieden, von St. Vincent nach Martinique durchzusegeln, da für morgen starker Wind vorausgesagt war. So stand heute ein Segeltörn von 75 sm an.
    Den Wecker hatte ich für 5:15 Uhr gestellt, wäre aber nicht nötig gewesen, da ich schon um 5:00 Uhr wach war. Eine Viertelstunde später ging es aus dem Bett, und alle Vorbereitungen für die Fahrt wurden getroffen. Kurz vor sechs hiess es Anker auf, und wir starteten zusammen mit Iris und Peter auf der „IP“, diese waren auch schon startbereit. Pauli und Andrea brachen wenige Minuten später auf.
    Wie zu erwarten hatten wir anfangs durch die Landabdeckung wenig Wind, dies sollte sich aber bald ändern. Genau wie von Windy vorausgesagt, kam der Wind mit einem Schlag 23 ktn von der Seite und dazu noch eine kurze Welle. Die Wellen kamen schräg von vorn, und immer wieder rollten richtige Kracher heran, die unsere Vitila durchschüttelten und fast auf null abbremsten. Zu allem Überfluss hatte ich mich für heute entschieden, etwas Abstand zu St. Lucia zu halten, um nicht in deren Windschatten zu geraten. Das erwies sich als nicht so glückliche Idee, denn wir hatten zwar ganz guten Wind, aber auch durchweg eine unangenehme Welle.
    Einige Squalls waren heute auch wieder unterwegs. Pauli und Peter haben voll einen erwischt, bei uns sind sie immer vor oder nach uns durchgezogen, wir bekamen davon nur den Wind ab. Dieser wehte dann jeweils um Einiges kräftiger, und die Wellen waren gleich noch etwas höher. Und genau in so einem Moment rumpelte etwas ganz laut. Doris, die gerade im Salon war, hatte auch etwas gehört, wusste aber auch nicht, woher es gekommen war. Erst später als ich auf die Toilette ging sah ich die Bescherung: Die Tür vom Werkzeugschrank hatte sich geöffnet und allerlei hatte sich auf dem Fußboden verteilt.
    Zu guter letzt wurde es aber doch noch ein schöner Segeltag. Mit der Passage der Nordspitze von St. Lucia drehte die Welle immer seitlicher und wir stoppten nicht mehr so auf, vielmehr glitten wir jetzt schön durch das Wasser, und unsere angepeilte Ankunft rückte auch wieder in greifbare Nähe, sprich bevor die Sonne untergeht.
    Pauli dieser Schlingel hatte natürlich wieder alles richtig gemacht und war unter Land gefahren. Am Schluss hatte er den Wind achterlicher und zog wieder an mir vorbei. Wieder etwas dazugelernt.
    Lue lisää

  • der wunderschöne Ausblick
    mein Geburtstagsumtrunk mit Andrea und Pauli auf BequiaObsteinkaufWassermelone gefundenWanderung im Dschungel auf Bequiadie Vierergruppe hat den Gipfel Mnt. Peggy erreicht. 260 meterder Abstieg über Steine und feines Geröll zur anderen Seite der Inselzur Belohnung ein Drink oder ImbissCas und Co. helfen beim Vertäuen an der PalmeUwe übergibt die Schwimmleinender rutschige Vermont Trailkath. Kathedrale in KingstownSäulengang der kath. Kircheanglikanische St. George's CathedralZwischenstopp auf 1 Bier in einer "Bar" am StraßenrandSitzgelegenheit Fehlanzeige ...🤣"Warten auf Godot", .🤔 ehem... das Abendessenan den Dark View FallsDark View Wasserfällebeim Rückwärts-"Einparken". die Boys machen Krähenfuß und befestigen Leine an Palme

    Zwischenstopps in Bequia und St. Vincent

    4. joulukuuta 2024, Saint Vincent ja Grenadiinit ⋅ 🌬 29 °C

    Von Mayreau segelten wir - vorbei an Canouan - direkt nach Bequia. Diese schöne Insel hat nicht viel vom Hurricane abbekommen.
    Eigentlich hatte ich am 1. Dezember ein wenig mit Freunden auf unserem Boot essen und feiern wollen. Es kam aber leider anders…
    Uwe war nach dem letzten Segeltag und dem Wegpacken des Grossegels schon auffällig müde und sogar erschöpft gewesen. In der Nacht davor hatte er urplötzlich Symptome eines Harnwegsinfektes entwickelt gehabt. Antibiotika eingeworfen und viel Trinken - damit sollte es eigentlich bewendet sein. Aber es entwickelte sich zusätzlich eine handfeste Prostatitis mit Harnverhalt und Fieber bis 39,2 Grad, Uwe lag an meinem Geburtstag flach. Ich machte einen Urintest und telefonierte mit Peter, einem befreundeten Urologen aus Bayern, um meine Therapie absegnen zu lassen. Ich holte daraufhin gnoch zusätzliche Tabletten aus der Apotheke in Bequia, man gab sie mir sogar ohne Rezept.
    Andrea & Pauli nahmen mich zu einem kleinen Landausflug mit, eigentlich um frisches Obst zu kaufen, aber sonntags war alles zu und auch keine Obststände da. Stattdessen kehrten wir in eine Bar ein, und ein Pinacolada wurde zu meinem Geburtstagsumtrunk.
    Die Einladungen für abends auf unser Boot sagten wir ab, Uwes Fieber sank zwar, aber er war zu schwach, und die anderen Symptome waren immer noch lästig.
    Die anderen 2 Tage gelang der Einkauf von herrlichen Frischwaren, und am letzten Tag war Uwe soweit genesen, dass sogar eine 4-stündige Wanderung auf dem „Prinzess Margret Trail“ zu einem Gipfel mit toller Aussicht und ein Abendessen in einem Strandrestaurant möglich waren. Der Aufstieg war steil und anspruchsvoll, teilweise hatten wir den Eindruck, dass gar kein richtiger Weg vorhanden war, aber der Ausblick entlohnte! Der weite Rückweg kürzte sich ab durch einen Minibus, der noch Platz für 4 hatte.
    Mit dem nächsten Zwischenstopp auf St. Vincent, der Namensgeberin der Inselgruppe, betraten wir Neuland in doppelter Hinsicht: zum Einen waren wir wirklich noch nie dort gewesen, zum Anderen war es in der Cumberland Bay üblich, zusätzlich zum Ankern noch mit Leinen an jeweils einer Palme befestigt zu werden. Einheimische, namentlich Cas, halfen gegen ein geringes Entgelt dabei. Uwe hatte für diesen Zweck extra mal ewig lange Schwimmleinen gekauft, diese kamen jetzt erstmals zum Einsatz. Schwimmende Leinen deshalb, weil man bei diesem Manöver ja langsam mit beiden Motoren rückwärts Richtung Land fährt, und andere Leinen in die Schrauben geraten würden. Wir gingen es ganz ruhig an und alles klappte. Durch diese Methode können in der relativ kleinen Bucht deutlich mehr Boote längsseits nebeneinander Platz finden. 3 Charter Katamarane taten so, und wir wurden am ersten Abend bis spät in die Nacht mit Frohsinn und Musik unterhalten. Aber sie haben im Gegesatz zu uns Dauerseglern ja meist nur 1 Woche Segelurlaub, sehen wir es ihnen nach…😂.
    Auf der Insel mieteten wir uns mit Peter & Iris von der IP ein Auto mit Fahrer und gönnten uns einen Inseltag. Wir gingen auf dem bekannten Vermont trail bergauf, bis zur Sperrung durch Erdrutsch - leider war es so kein Rundweg mehr. Es fing mittendrin an heftig zu regnen und verwandelte den eh schon glitschigen Steig in eine nicht ungefährliche Rutsch- Kletterpartie. Unterwegs begegneten wir einem Ausflugstrupp von einem Kreuzfahrtschiff. Eine Gruppe Senioren mühte sich mit einem einheimischen Führer und Wanderstöcken tapfer auf dem Weg treppab zu ihrem Bus zurück, Respekt ! Gottseidank hatte ich heute meine wassergeeigneten Crogs aus Netz-Kunstgewebe an, die das Feuchte verzeihen und ausreichenden Halt bieten. Alle 3 kamen auch wir heil wieder unten an, eine besondere Aussicht hatte es oben keine gegeben. Auch den St. Vincent Papagei, den Nationalvogel der Inselgruppe, sahen wir nicht. Wir hörten ihn jedoch!
    Die nächste Etappe waren die zwei bekannten Kathedralen in der Hauptstadt Kingstown: die alte katholische St. Mary’s of the Assumption. und die anglikanische fast 200 Jahre alte St. George Cathedral. Beide sind hervorragende Beispiele der kolonialen Architektur. Die Ursprünge der katholischen Kirche reichen bis 1823 zurück, das aktuelle Gebäude stammt aus den 1930er Jahren. Der architektonische Mix aus maurisch, romanisch, byzantinisch, venezianisch und flämisch mit auch gotischen Bögen ist sehr markant und hebt sich vom Rest der Stadt auffällig ab.
    Wieder holte uns ein Regenguss ein und ließ uns zur nächsten Überdachung sprinten. Den nächsten Punkt, den Belmont Lookout über das fruchtbarste Tal von St. Vincent, das Mesopotamia Valley, konnten wir aus Zeitgründen nicht mehr ansteuern. Wir hatten unseren jungen Fahrer, der sich behende, geduldig und angenehm defensiv über die löchrigen Straßen und vorbei an den entgegenkommenden Fahrzeugen hangelte, nur bis 17.00 Uhr gebucht. Also nahmen wir stattdessen auf dem Rückweg einen Abstecher zum Drehort von 2 Folgen des Kinohits „Fluch der Karibik“ in der Wallilabou Bay mit: Es handelt sich um z.T. recht kümmerliche Reste von 2 Gebäuden, mehrere überlebensgroße dürftig bekleidete Skelette und viele Särge und andere Requisiten, die in einer kleinen Bucht verteilt sind. Außerdem unendlich viele Photos vom Set an den Wänden. Kenner und Liebhaber der Filme mögen sich durchaus daran begeistern. Das Restaurant und der Souvenirshop waren verwaist.
    Vor Einbruch der Dunkelheit waren wir in Cumberland zurück und setzten uns zuerst in Strandstühle und später an den einzigen Tisch des „Restaurants“ von Cas, unserem Boot-an-der-Palme-Vertäuer. Der Mojito war gut, das Bier auch. Leider dauerte die Zubereitung des einfachen Hühnchengerichtes für 4 Personen mit etwas Reis und Gemüse etwa 2 Stunden, und war dann auch nichts Überwältigendes..🙄. Wie war das nochmal : „Segeln entschleunigt“ ?Heute Abend war nochmal kräftig auf die Bremse getreten worden 🤣.
    Am nächsten Tag zogen wir weiter in die Chateaubelair Bucht. Von dort gingen wir zuerst zum Ausklarieren, was erfreulich freundlich und zügig verlief, dann wanderten wir hoch zu den Dark View Waterfalls. Sie waren wirklich großartig! 2 hohe Fälle mit viel Wasser (kein Wunder, es regnet ja ständig…), schönem Ambiente und Zugang direkt unter die prasselnden Wassermassen. Wir genossen es ausgiebig.
    Auch die SYMI mit Pauli & Andrea waren inzwischen zum Übernachten noch in unsere Bucht gekommen. Morgen war die Überfahrt nach Martinique, vorbei an St. Lucia, geplant.
    Lue lisää

  • Mayreau im Wiederaufbau …

    21. marraskuuta 2024, Saint Vincent ja Grenadiinit ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir legten nur einen kurzen Zwischenstopp von 2 Nächten in den Tobago Kays ein. Es waren sehr viele Boote vor Anker, und insgesamt war es nicht so schön wie vor Beryl: die Absperrung zu Wasser vor der „Schildkröteninsel“ war weggerissen, und die Dinghis fahren jetzt hin bis zum Strand. Ob das den Schildkröten gefällt?
    Offenbar nicht. Beim Schnorchelgang im seichten Wasser, welches diesmal auch trüber war, sahen wir nur ein einziges dieser friedlichen Panzertiere. 😢. Es war seltsamerweise auch nur wenig Gras am Boden, was diese Tiere ja unter Wasser gerne abrupfen.
    Der zweite und dritte Schnorchelgang führte uns zum geschützteren Kanal zwischen den Inseln. Hier war es etwas besser: wir sahen eine weitere Schildkröte, ein paar zutrauliche Kofferfische, 2 Stachel- und einen Adlerrochen.
    Am nächsten Tag besuchten wir Mayreau selbst. Hier hatten wir im Juni vor dem Hurricane schöne Ankertage erlebt und Spaziergänge zum Ort und der auf dem Gipfel gelegenen wunderschönen Kirche unternommen.
    Berühmt waren ja auch die bunte Bar „Robert Righteous and de Youths“ und das Restaurant „Island Paradise“, wo Jim, ein gelernter Hotelkaufmann, seine Gäste mit leckeren Menüs und perfekt gedecktem Esstisch incl. Porzellan, Kristallgläsern, Deko und Tischdecke überrascht hatte.
    Unsere Freunde Andrea & Pauli von der SYMI und wir stiegen also schweren Herzens am von den Kreuzfahrtunternehmen subventionierten neu gebauten Steg aus und wanderten hoch zum Ort.
    Erfreulicherweise zeigten sich viele der vom Sturm abgedeckten Häuser wieder mit neuen Dächern. Aber - wie würde das Island Paradise aussehen 😳🙈 ?
    Zuerst kamen wir an den Überresten der farbenfrohen Bar des Reggae-Fans Robert vorbei: sie war immer noch stark beschädigt und nicht wiedereröffnet. Es gab aber Anzeichen für begonnene Renovierungen, im Gebäude war jedoch niemand.
    Zu unserer Freude herrschte aber bei Jims hellblau gestrichenem Anwesen rege Betriebsamkeit: 3 oder 4 Männer schufteten am Bau. Einer davon rief den Wirt selbst nach vorne. Er kam und freute sich über das Wiedersehen, und dass wir uns so für den Wiederaufbau interessierten und ihn etwas unterstützen wollten. Er gab strahlend bekannt, dass das Island Paradise noch vor Weihnachten wiedereröffnet werden soll, und dass das Meiste vom Interieur überlebt hatte. Wir freuten uns mit ihm und waren erleichtert. Leider ist an der weitgehend zerstörten Kirche auf dem Gipfel noch nicht viel passiert…😢
    Abends hatten wir noch ein Hummeressen am Strand: die einheimischen Veranstalter schleppten Grill, Geschirr, Getränke, 4 Hummerhälften und die Beilagen herbei. Die einzige Bank, auf der wir saßen, war etwas mitgenommen vom Hurricane - trotzdem schmeckte alles zum Sonnenuntergang wunderbar.
    Lue lisää

  • Carriacou nach Beryl…

    20. marraskuuta 2024, Grenada ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir mussten zunächst in der Tyrell Bay ankern, da man derzeit nur hier ein- und ausklarieren kann. Und da wir ja Grenada komplett ausgelassen und hier noch nie Halt gemacht hatten, fuhren wir in die Bucht, wo eine funktionierende Seglergemeinde, einheimische Anwohner und eine gut bewertete Werft im Juli vom Hurricane heimgesucht worden waren.
    Wir ankerten relativ weit draußen, aber als wir mit dem Dinghi zum Einklarierungssteg unterwegs waren, musste wir noch vielen Schiffswracks und Booten ohne Mast ausweichen. Die gesunkenen Boote sind wohl weitgehend gehoben worden, zumindest blieben wir unterwegs an nichts hängen…😆
    Das Immigration Büro war provisorisch, der Beamte kühl und unentwegt gähnend. In Ermangelung eines PC (angeblich) konnte Sailclear nicht zum Einsatz kommen, geduldig füllte ich stattdessen aus.
    Abends trafen wir uns mit Evelyn und Wolfgang von der ALLEGRIA in der noch existierenden Pizzeria Lambi Queen, es schmeckte sehr gut und - lustig war’s.
    Tags drauf ankerten wir um vor die „Sandy islands“, die ein berühmtes Segler- und Ausflugsziel darstell(t)en. Ziemlich zerzauste, zahlenmäßig reduzierte und schräg gebogene Palmen erwarteten uns dort, trotzdem spazierten wir einmal komplett entlang, auch über die flache neuerdings vom Wasser überspülte Furt hinweg bis zum südlichen Ende mit der einen übriggebliebenen Grosspalme.
    Traditionsgemäß soll man in dieser Bucht in den „Paradise Beach Club“ zum Essen einkehren. Da es keinen Dinghisteg gibt, wird man mit dem Schnellboot abends abgeholt. Ein schön gedeckter Dinnertisch, ein hölzernes Reservierungsschild mit dem Bootsnamen und ein ausgezeichnetes Essen ließ Einen fast vergessen, dass man sich auf einer Insel befand, die vor 5 Monaten einem Hurricane zum Opfer gefallen war. Das ging nicht ohne immens viel Eigeninitiative der Einheimischen. Toll!!
    Nächste Ziel war es, vor dem Hauptort Hillsborough zu Ankern. Laut social media sollte es dort einen Frischemarkt beim Busbahnhof geben. Wir fanden ihn und deckten uns mit Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln, Wassermelone und Bananen ein. Der Marsch durch den Ort war sehr interessant: Neben abgedeckten und möglicherweise aufgegebenen Häusern waren viele Gebäude schon wieder neu gedeckt und frisch mit Farbe gestrichen. Die Vorliebe der Kariben für knallige Farben an allen verfügbaren Wänden verbreitet stets positive Vibes, trotz oft sehr karger Wohnverhältnisse. Durstig von der Sonne und dem Tragen der Einkaufsrucksäcke kehrten wir in die einzige offen Bar weit und breit ein, ehrlich gesagt mehr eine notdürftig zusammengezimmerte Bretterbude. Nun ja, das gekühlte Mini-Fläschchen Bier schmeckte trotzdem.
    An einem Tag mit etwas weniger Wellen unternahmen wir noch einen schönen Tauchgang bei einem 2024 neu angelegten Unterwasser Figurenpark „a world adrift“ von Jason deCaires Taylor. In 4 Meter Tiefe sowohl für Taucher als für Schnorchler zugänglich zeigt der Park 30 fragile Boote, gesteuert von 30 naturgetreuen Figuren lokaler Kinder. In einer Zeit, die von Klimaerwärmung, Erhöhung der Meeresspiegel und extremen Wetterereignissen bedroht ist, symbolisieren die Figuren die Fahrt in die v.a. für die heutige Jugend unsicheren Wasser der Zukunft. Die jungen Klimaflüchtlinge, die aufrecht in ihren Booten stehen, verkörpern aber auch Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und sogar Trotz. In der Takelage der Boote sind Aufzuchtsstuben für Korallen angelegt.
    Der letzte Abend gehörte dem Besuch der Strandbar & Restaurant Tim‘s Sunset Beach Bar in der Anse la Roche Bay. Auch er hat seit dem Wirbelsturm unermüdlich für den Wiederaufbau und sogar eine Erweiterung seines Gebäudes geschuftet. Wir gönnten uns einen Lobster, wofür Tim bekannt ist. Auch der Sonnenuntergang hier war traumhaft.
    Am nächsten Tag segelten wir Richtung Tobago Kays, wo wir den zahlreichen Schildkröten im glasklaren Wasser nochmals einen Besuch abstatten wollten.
    Lue lisää

  • Zwei Squalls ziehen an uns vorbeiUnsere Freunde von der Allegriaunser Levante durfte mal wieder in Aktion treten

    Auf nach Carriacou

    19. marraskuuta 2024, Caribbean Sea ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach über drei Wochen in Tobago sollte es heute nun weiter gehen. Da über 90 sm vor uns lagen, beschlossen wir die Nacht hindurch zu segeln. Den günstigsten Zeitpunkt für den Aufbruch legten wir auf 15:00 Uhr, so hatten wir genug Zeit noch einige Dinge zu erledigen. Zuerst stand das Ausklarieren an, welches über eine Stunde in Anspruch nahm. Am Schluss trafen wir auch unsere Freunde noch hier an, welche gebeten wurden, auch gleich noch auszuklarieren, auch wenn sie erst am Donnerstag aufbrechen wollten, da das Büro nicht immer besetzt sei.
    Weiter ging es an die Tankstelle, um schnell noch zwei 20l Kanister aufzufüllen, bei einem Preis von 0,60 €/l durfte man sich das nicht entgehen lassen. Der Einkauf im kleinen Obstladen fiel leider aus, da wegen Urlaub geschlossen. Schnell noch ein paar Besorgungen im kleinen Supermarkt, und schon ging es wieder auf's Boot. Hier besuchten uns noch David mit Freundin. Später kamen auch noch unsere Freunde Sabrina mit Rudi und Iris mit Peter und verabschiedeten sich von uns, in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.
    Pünktlich um drei Uhr lichteten wir dann den Anker und verließen unser geliebtes Charlotteville. Der Ort war uns in den letzten Wochen sehr ans Herz gewachsen. Mit gesetztem Groß ging es dann hinaus aus der Bucht, anfangs mit gutem Wind, der aber immer mehr nachließ. Doris meinte dann ob wir nicht unseren Levante setzen wollen. Ich hatte Bedenken, da doch einige Squalls unterwegs sein könnten und das Bergen in der Nacht nicht die schönste Vorstellung war. Ich ließ mich aber dann doch überzeugen, und wir besprachen noch einige Sicherheitsmaßnahmen, um das Leichtwindsegelsegel bei Herannahen eines Squalls schnell bergen zu können. Bei sechs Ktn. Wind, die zu diesem Zeitpunkt herrschten, war das Setzen des Segels leicht gemacht. Es war auch gut so, denn eine Leine hatte sich wieder mal vertütelt. Bald nahm der Wind wieder zu und wir rauschten mit bis zu sieben Knoten durch das Wasser. Eigentlich viel zu schnell.
    Zum Abendessen gab es warm gemachtes Gulasch von vor zweit Tagen, schmeckte wieder lecker, und gegen neun Uhr legte ich mich hin. Zuerst oben auf der Skylounge, später dann doch ins Bett. Es war mehr ein Ruhen. Die weiteren Wachen folgten dann nach unserem gewohnten Schema. Gegen sechs waren wir schon sehr nahm an den Inseln vor Carriacou angekommen, so dass wir beschlossen, das Leichtwindsegel gegen die Genua zu tauschen. Allein bekomme ich das Segel nicht runter und Doris sollte ihre Freiwache genießen können. Kurz vor erreichen von Carriacou wurden wir noch von zwei großen Squalls begleitet, die rechts und links an uns vorbeizogen. Glück gehabt, beide haben uns nicht getroffen. Dafür trafen wir kurz vor der Einfahrt in die Tyrellbucht unsere Freunde Wolfgang und Evi von der Allegria. Gegen zehn Uhr fiel dann der Anker. Es war eine sehr schöne Überfahrt, so kann es weiter gehen.
    Lue lisää

  • Tobago - ein Juwel der südlichen Karibik

    25. lokakuuta 2024, Trinidad ja Tobago ⋅ 🌬 30 °C

    Endlich ging es raus aus Chaguaramas ! Weg von der feuchten Hitze, den täglichen Regengüssen, dem schmutzigbraunen Wasser und den Partybooten mit der irre-lauten Rumms-Musik bis in den frühen Morgen.
    Zunächst fuhren wir mit Motorkraft an Trinidad entlang und hofften, an der engsten Stelle in Richtung unserem Ziel abbiegen und ein wenig seitlicheren Wind zum Segeln nutzen zu können. Daraus wurde aber nichts, um gegen Wind und Strömung anzukommen, waren lange Strecken sogar beide Motoren erforderlich.
    Der Anker fiel abends in der Store Bay ganz im Südwesten Tobagos, und wir schliefen unter der gelben Flagge.
    Tags drauf war genug Wind da, aber wieder mal von vorn. Aber wir schlugen dem Motor ein Schnippchen und kreuzten auf und ab bis zur Pirate‘s Bay vor dem Dorf Charlotteville.
    Hier ließen wir es uns sage und schreibe 3-einhalb Wochen gut gehen. Täglich in das blaugrüne Wasser der Bucht zu springen war allein schon ein Genuss.
    Der Ort selbst ist sehr sehr beschaulich. Wir kamen am Karnevals-Wochenende an (Tobago feiert zweimal Fasching), aber nur am Sonntag Abend drang etwas Live-Musik zu uns herüber. Keiner von den Segler-Besatzungen war dort zu sehen, nur Einheimische.
    Das Büro zum Einklarieren liegt rückwärts im Health Center. Man muss sich telefonisch anmelden, da es als Nebenstelle nicht durchgehend besetzt ist. Die Dame war überaus freundlich und gab sogar Ratschläge für Besichtigungen.
    Flagstaff Hill war darunter, ein hübscher und gepflegter Aussichtspunkt und ehemaliger Militärstützpunkt. Wir zweigten kurz dorthin mit dem Leihwagen ab. Aber auch ein Fußweg führt vom Strand aus hoch.
    Charlotteville ist völlig untouristisch, außer den paar Seglern kommt kaum Jemand hin, die Straßen sind auf der ganzen Insel eng und kurven- und schlaglochreich. Und nicht Jeder ist zudem Linksverkehr gewohnt. Und, was gibt es im Ort schon zu besichtigen? Einen kleinen Supermarkt, einen guten Gemüsestand, 2 Zapfsäulen, Fischerboote am Strand und zum Trocknen aufgehängte Netze… Uns gefiel es gerade deswegen. Auf der niedrigen Mauer zum Strand und den verwitterten Steinbänken sitzen stets Menschen, deren Blicke einem freundlich und interessiert folgen, und die immer „have a good day“ o.ä. wünschen. Ich fragte mich anfangs „was machen die da? Auf was warten die?“. Am vorletzten Tag saß ich dann aber auch wie selbstverständlich auf diesem Mäuerchen und wartete…. 😜. Auf Uwe, der zum ATM war und noch Benzin in den letzten Reservekanister füllen ließ….es ist sehr preisgünstig hier.
    Mit dem Leihwagen, den man über 2 Kontaktleute (Charles oder Orlando) an den Dinghisteg bestellen kann (Autoverleih offiziell gibt’s nur in der Hauptstadt Scarborough), erkundeten wir bald die Insel.
    Wir fuhren über Speyside nach Delaford und Roxborough, malerisch-bunte einfache Ortschaften mit kleinen Läden und Essensausgaben. Danach erkundeten wir den ältesten als solchen deklarierten Nationalpark der Welt (1776), d.h. wir fuhren quer über die Insel durch den Wald bis zur Englishman Bay. Hier war ich vor 19 Jahren schon mal gewesen und hatte das Strandrestaurant in guter Erinnerung. Es gab es auch noch, war aber leider abends nicht offen. Wir wanderten auch zu den Argyle Wasserfällen und badeten im unteren Bassin. Leider erreichte uns bald ein längerer Regenguss, so dass wir komplett durchnässt zum Auto zurückkamen. Ab diesem Tag hatten wir wieder Wechselkleidung dabei…. Weitere Besichtigungen an diesem Tag waren somit ausgeschlossen. Uwe steuerte den Wagen in Unterwäsche auf einem Handtuch sitzend nach Hause.
    Auch den bekannten Gilpin-Trail (einfach 5 km) durch den Urwald wollten wir am 2. motorisierten Tag unbedingt machen. Und diesmal hatten wir die Regencapes (noch von den Niagarafällen) dabei. Der Weg ist recht matschig, eng und zum Ende immer weniger markiert. Die wunderschöne Natur belohnt aber, man windet sich um armdicke Bambusstämme, lauscht lauten Vogelstimmen und klettert wiederholt an Mini-Wasserfällen vorbei. Auf einem kürzeren, dem blue Copper Trail, trafen wir Vogelforscher, die ein Lager am Waldrand aufgeschlagen hatten und winzige Flattermänner in feinen Netzen einfingen, um sie zu zählen und zu markieren.
    Leider kamen wir nur zu einem einzigen Tauchgang auf Tobago, nämlich an Buuby Island. Die Hartkorallen leiden stark unter der Korallenbleiche. Die Fischwelt war nicht sehr zahlreich, aber die Weichkorallen sahen gesund aus. Auch meine INSTA360 Kamera samt UW-Gehäuse bestand erfolgreich ihren ersten Test.
    Am vorletzten Tag ließen wir uns mit 2 befreundeten Segler-Ehepaaren mit einem gemieteten Kleinbus bis zur Hauptstadt fahren. Der Guide fuhr ganz in den Süden und zeigte uns stolz den Neubau des International Airport, der nächstes Jahr eröffnet werden soll. Ein riesiges Gebäude mit Glasfassaden. Ob sich die Insel da einen Gefallen tut?
    Zum Kaffeetrinken kehrten wir ins Coco-Reef Hotel im Südwesten ein, wo ich vor 19 Jahren schon zum Familienurlaub gewohnt hatte. Hier wird man im Café auch als Nicht-Hotelgast willkommen geheißen. Schön sass man da mit Blick auf den palmenbeschatteten Hotelstrand. Nach einem Besuch Uwes im Barbershop des Onkel unseres freundlichen Tagesfahrers und etwas Lebensmittelshoppen ließen wir uns müde zu unserer Piratenbucht zurückschaukeln.
    Lue lisää

  • Schrauben auf Vordermann bringen
    zum Abflug in Miami war die Vorfreude aufs Boot riesigDas war unser erstes Zimmerchen im Coral Cove Hotelder abgetaute Gefrierschrank war ein highlight 🥴Diese ganzen Radlerdosen waren in der Hitze im Salon ausgelaufenVerbranntes und verdampftes Radler 😳so hatten wir die Türen abgeklebt. Aber sie schlossen nicht richtig an LandRüsselkäferbefall von 2 Vorratskistendurch unsere Entfeuchtung mittels AC immerhin kein Schimmel"Mr Clean" hatte sich verpflichtet, unser ganzes Boot zu reinigen, wachsen und polierendie Ruderanlage vor der ReparaturWazied war 5 Tage vor dem Krantermin zum Ausmessen an Bordso sahen die fertigen Teile ausWazied und Uwe bauen die verstärkten Quadranten schnell einmit Freunden auf der Terrasse vor dem Peake MarinahotelUnser Rigger Chris Monderoydas Rigg wurde nach 10 Jahren erneuertAbschiedsabend mit Rudi und Sabina von der SY Wasabies geht Richtung Wasser. Da wo ein Boot hingehört 😀

    Ein Boot gehört nicht an Land

    10. lokakuuta 2024, Trinidad ja Tobago ⋅ ☁️ 31 °C

    Unser Flug von Miami startete ganz pünktlich, wir hatten gute Plätze mit ordentlich Beinfreiheit, und wir bekamen sogar ein Essen serviert, was für ein Flugzeugessen auch noch ganz gut schmeckte. In Port of Spain angekommen riefen wir unser Shuttle von der Peake Marina, welches uns kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Wir nannten dem Fahrer unser Ziel, er stutzte kurz und meinte dann okay. Wir hatten uns diesmal gegen das West Palm Hotel hinter der Peake‘s Marina entschieden und wollten im Hotel der Corel Cove Marina für 10 Tage übernachten. Dieses hatte ganz gute Bewertungen und war um einiges günstiger gewesen. Angekommen im Hotel standen wir erst einmal vor verschlossener Tür. Vereinbart war, dass wir bis 20:00 Uhr hier erscheinen sollten, es war aber gerade mal kurz nach sieben. Doris lief dann erst mal los, um irgendwelche Infos einzuholen. Nach ewiger Zeit kam sie zurück. Sie hatte mit einem Wachmann gesprochen, der auch zwei Couverts mit Schlüsseln hatte, aber unser Name stand nicht darauf. Nach mehreren Absprachen und längerem Warten - man war wieder in der Karibik - kam dann die Erleichterung, man schloss uns ein Zimmer auf, in dem wir übernachten konnten. Die Frau vom Office hatte unsere Ankunft schlichtweg vergessen. Soweit erst einmal gut abgegangen. Das Zimmer an sich war aber dann ein Witz. Winziges Waschbecken ohne Ablage, für mich ein no Go. Als Bettdecke nur eine Wolldecke ohne Bezug. Stühle, die selbst für Kinder zu klein sind, und kein Tisch. Für uns war gleich klar, hier bleiben wir nicht. Doris setzte nach einer schlaflosen Nacht gleich am nächsten Morgen alle Hebel in Bewegung, und wir fragten bei Peake nach, ob sie noch ein Zimmer für uns hätten. Sie hatten 🙂. Die Lage ungleich schöner, direkt am Wasser mit einer Terrasse davor. Die Zimmer neu eingerichtet, nicht riesig, aber zweckmäßig, mit Kühlschrank, Wasserkocher und sogar Toaster. Der Preis, naja, nicht ganz billig. Die Lage und die Nähe zum Boot ließen die Entscheidung jedoch leicht fallen. Zurück in das andere Hotel und die Sachen holen. Die Dame, die uns letzte Nacht versetzt hatte, hatte ein Einsehen und ließ uns ohne weiteres ziehen, obwohl wir für 10 Tage gebucht hatten, sicherlich auch durch ihr schlechtes Gewissen.

    Die nächsten Tage wollten wir uns dann unserem Boot widmen. Es folgten aber gleich ein paar sehr unangenehme Überraschungen. Ich hatte unter unserem Salontisch viele Dosen Bier deponiert. Darunter 24 Dosen Radler. Diese waren komplett ausgelaufen und die Flüssigkeit hatte sich den Weg Richtung Teppich gesucht. Dieser hatte diese Flüssigkeit wahrscheinlich mit Begeisterung aufgesaugt. Die Brühe war mit der Zeit verdunstet, zurück blieb eine dunkelbraune Verfärbung des kleinen Wollteppiches, die all meinen Bemühungen diese zu beseitigen, trotzte. Unsere Recherchen ergaben, dass solche Dosen v.a. mit Kohlensäure ab etwa 60 Grad Celsius platzen können 😳.
    Des Weiteren hatte ich alle Türen zu unseren Speisekammern abgelebt. Das Klebeband hatte aber der Hitze nicht ganz stand gehalten, was einige Krabbeltiere als willkommene Einladung aufgefasst hatten. Viel wurde schon von Rüsselkäfern erzählt, jetzt wissen wir auch wie diese aussehen. Doris hat sich gleich in die Schlacht begeben und einige kontaminierte Lebensmittel in den Müll befördert. Andere Lebensmittel kamen in eine Quarantänebox. Bei der Hitze an Bord alles keine leichte Aufgabe.
    Das Schlimmste aber war… unser Gefrierschrank. Wir hatten unsere restlichen teuren und geliebten Tiefkühllebensmittel nicht so ohne weiteres wegschmeißen wollen, also beließen wir sie trotz aller gegenteiligen Ratschläge im Froster. Leider muss ich wohl aber aus Versehen dessen Sicherung ausgeschalten haben. Als ich den Schrank dann öffnete kam mir eine üble Duftwolke entgegen, unbeschreiblich. Doris versuchte den Schrank auszuräumen, vergeblich. Sie würgte immer heftiger und wurde plötzlich ganz rot im Gesicht. Also musste ich ran. Schade um unsere schönen Filets, schade um den schönen Bergkäse, keine Käse-Spätzle mehr, auf die wir uns schon gefreut hatten. Alles in schrecklichem Gestank aufgegangen. Der Geruch war so intensiv, dass er bis heute ein wenig in den Gummis der Einfrierboxen und in den Fächern des Eisschrankes steckt, trotz vieler Reinigungszyklen.
    Als die ersten Schrecken verflogen waren, sollte es nun an erfreulichere Arbeiten gehen. Es ging aber nicht. Die unerträgliche Hitze gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit ließ uns förmlich auslaufen. Ich war zu keinem vernünftigen Denken geschweige denn Arbeiten in der Lage. Nach drei Tagen hatte man sich erst langsam wieder an das Klima gewöhnt. Unsere Handwerker waren informiert worden, dass es langsam Zeit wurde, die Arbeiten an unserem Boot fertigzustellen. Genannt seien hier unser Putzmeister „Mr. Clean“, der unserem Boot zu neuem herrlichem Glanz verhalf. Chris bescherte unserem Rigg ein neues stehendes Gut (das sind die ganzen Drahtseile, die unseren Mast halten). Falko hatte schon eine neue Wasserpumpe in den Generator eingebaut, da die alte das Kühlwasser nur noch ungenügend angesaugt hatte.
    Erst ziemlich zum Ende kam noch einmal ein wunder Punkt auf die Tagesordnung: Unsere Ruderquadranten waren schon sehr abgearbeitet. Diese sind deutlich zu schwach dimensioniert und haben uns schon sehr oft Probleme bereitet. Eigentlich wollte ich noch vor unserer Abreise in die USA hier etwas in die Wege geleitet haben, aber …. Es gibt immer eine Ausrede. Jedenfalls baute ich 6 Tage vor Ende unseres Wertfaufenthaltes so ein Teil aus, und wir gingen zu einer empfohlenen Werkstatt. Diese war geschlossen. Eine weitere hätte das Material gehabt, wollte oder konnte uns aber auch nicht weiterhelfen. Auf einen weiteren Tipp hin landeten wir bei Wazied und seiner Werkstatt. Ein toller Typ, sehr freundlich und handwerklich begabt, so hatte ich den Eindruck. Ich schilderte ihm mit Hilfe von Doris Übersetzung mein Problem. Er hatte auch eine Lösung, wie er die Quadranten verstärken wollte. Das wirkliche Problem war die Zeit. Es war Mittwoch Nachmittag, und am Dienstag morgen sollte unsere Vitila ins Wasser. Wir verständigten uns auf eine Besichtigung der Ruderanlage auf unserem Boot am Donnerstag. Freitag wollte Wazied das Teil herstellen und Anschweißen lassen. Am Montag sollte dann der Einbau erfolgen. Ja geht doch 👍. Denkste, als wir am Montag unseren Leihwagen abholten, fuhren wir gleich nochmal bei Wazied vorbei um zu schauen, ob alles klar geht. Das Tor zu seiner Werkstatt um kurz vor neun war aber noch geschlossen, mir schwante nichts Gutes. Auch nach neun war noch Keiner da … Doris musste wieder ran, aber es ging Keiner ans Telefon. Eine kurze Textnachricht klärte etwas auf „Family emergency“. Was jetzt? Krantermin canceln? Einen neuen bekommen wir vielleicht erst in zwei oder drei Wochen. Ohne Ruder können wir aber nicht ins Wasser. Wir benachrichtigten Yvanna vom Peake Office („die Frau für alles“) über unser Problem. Sie schrieb, sie werde versuchen was möglich ist, der Krantermin konnte auch auf „nach Lunch“ aber auf keine genaue Zeit verschoben werden. Am späten Abend ging eine weitere Info über WhatsApp ein, dass Wazied am Dienstag Morgen seine Werkstatt wieder öffnen, die Quadranten fertigstellen und danach auch gleich einbauen wolle.
    Am Dienstag um zwölf war jedoch von Wazied noch keine Spur zu sehen. Uns lief die Zeit davon! Doris bekam unseren Mechaniker über den Zaun zu sehen, in 20 min sei er da. Aber er kam wieder nicht. Nach einer weiteren Stunde, es war schon nach zwei, lief ich etwas ungehalten und gestresst zu ihm rüber. Er sass im Auto und wollte gerade zu uns kommen. Beim Einbau half ich Wazied, alles war fertig als wir schon ein Motorgeräusch hörten. Kam jetzt unser Travellift, um uns aus der Parklücke zu hieven?. Ich schaute noch mal schnell runter und kontrollierte, ob die Ruderblätter in der Flucht stehen. Doch was war das? Die Blätter standen nicht in der Flucht sondern um ca. 30° versetzt. Wazied hatte gleich eine Ahnung und vergrub sich erneut in einen Motorraum. Die Runderquadranten sind nach einer Seite abgewinkelt. Wir hatten sie auf beiden Seiten gleich herum eingebaut, sie müssen aber entgegengesetzt montiert werden. Der Quadrant sass aber jetzt so fest - wir hatten ihn zusätzlich mit Schraubensicherung befestigt - dass Wazied Mühe hatte, in wieder zu lösen. Nach einer Viertelstunde war auch diese Arbeit dann doch erledigt. Das Motorengeräusch vorhin war zum Glück noch nicht vom Lift gekommen 🙈.
    Erst gegen vier kam dieser dann zu uns gerollt, hob uns hoch und brachte uns sicher ins Wasser. Jetzt kamen die bangen Minuten, ist alles dicht am Schiff, springen die Motoren an? Alles klappte auf Anhieb. Na geht doch. Ausparken aus der Box funktionierte auch gut und schon ging es der untergehenden Sonne entgegen auf der Suchen nach einem Ankerplatz.
    Der war auch schnell gefunden und …, aber die Ankerwinsch gab leider keinen Mucks von sich. Ich überprüfte alles was man so schnell prüfen kann, ist der Motor an, ist die Fernbedienung in Ordnung, liegt Strom an? Alles war okay, aber es tat sich weiterhin nichts. Da die Sonne inzwischen am Untergehen war, mußten wir eine Entscheidung treffen. Wir fuhren wieder zurück und hielten Ausschau nach einer freien Boje, aber es waren alle besetzt, was nun?
    Ich beschloß, wieder an unsere Ankerstelle zurückzumotoren und bereitete Plan B vor. Am Ankerplatz holte ich den Ersatzanker hervor, befestigte daran unsere Ankerbleileine und wir ließen diese über die Elektrowinsch der Segel hinab, fast die kompletten 50 m gingen ins Wasser. Der Anker wollte zunächst nicht halten, der Ankergrund in der berüchtigten Chaguaramas Bucht ist nicht gerade vom Feinsten….Ich ließ auch noch die letzten Meter rein. Endlich ging der ersehnte Ruck durchs Boot, Anker fest! Hier in dieser Drecksbrühe nach dem Anker zu Tauchen würde null Sinn machen und wäre möglicherweise sogar gefährlich. Inzwischen brach die Nacht herein.
    Was lernen wir daraus? Beim Segeln sollte man immer einen Plan B haben. Bald sanken wir müde ins Bett, der Tag hatte nochmal viel Aufregung mit sich gebracht. Wir waren glücklich, überhaupt wieder im Wasser zu sein, dankbar dass zu guter Letzt noch alles geklappt hatte, und dankbar in den 4 Wochen Werftzeit so tolle hilfsbereite Menschen kennengelernt zu haben.

    Alles in allem ist das Peak-Trockendock von der Organisation her, den Zimmern, dem Service und den Handwerkern sehr zu empfehlen. Allerdings sind alle Werften in Chaguaramas von der Hauptstadt und den Einkaufsmöglichkeiten in Port of Spain über 1/2 Stunde entfernt, so dass man oft auf Bus- und Shuttleverbindungen angewiesen ist. Und, Chaguaramas hat eine eigene Immigration- und Zollbehörde, wo man Ein- und Ausklarieren und - in möglichst demütiger geduldiger Haltung - und auch zum Abholen von zugesandten Päckchen antreten muss. Doch diese Erlebnisse würden einen ganzen weiteren Footprint füllen 😱.
    Lue lisää

  • die Regenjacke zum ersten Mal ausgepackttypisches Bild der EvergladesevergladesEvergladesein Alligator ? 😂auch Seekühe soll es hier in der Bucht viele geben (links im Bild ist die Seekuh 🤣)gute Frühstückssandwiches bei SubwayMiami BeachVieles stand in Everglades City schon unter Wasserschlechte Sicht auf der Fahrt nach Miamies weht ganz schon 1 Tag vor MiltonSkyline von Miamidie teuersten Eisbecher ever...abends im Zentrum Miami Beachamerican Sportsbardas phantasievolle BurgerangebotBlick auf die Bahamas von oben 😍

    Ein Hurrikan kommt selten allein ..

    6. lokakuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ 🌧 27 °C

    Schon auf der Fahrt von New Orleans Richtung Tallahassee wurden wir von sehr viel Regen begleitet, teilweise so stark , dass der Scheibenwischer in die höchste Stufe gestellt und die Geschwindigkeit stark reduziert werden mussten. Umso schöner war es die erste Etappe nicht so weit gewählt zu haben. Am nächsten Tag hielt sich der Regen zum Glück in Grenzen. Von Gainsville zu den Everglades kam das Nass von oben wieder zurück, die Straßen am Zielort waren teilweise schon überflutet. Bei der Ankunft goss es gerade wieder wie aus Kannen, so dass das Einchecken ins Hotel erst einmal warten musste. Barfuß wateten wir schließlich zur Rezeption in Everglades City.
    In den Everglades hatten wir eine Kanutour miterleben wollen, aber sollte es übermorgen morgen auch so feucht werden? Bei genauerem Studium des Wetters vor zwei Tagen hatte sich herausgestellt, dass ein starkes Tiefdrucksystem im Anmarsch war, mit der Gefah eines starken Sturmes. Das sollte dann auch so kommen. Als wir dies alles realisiert hatten, waren wir gerade auf der Höhe der Stadt Tampa, der Stadt, die es am schlimmsten treffen sollte. Aus dem Tiefdrucksystem bildete sich der Hurrikan Milton, der sich innerhalb 24 Stunden von einem Hurrikan der Klasse 1 zum Majorhurrikan der Klasse 5 entwickelte.
    Wir mussten nun beratschlagen, wie es für uns weitergehen sollte. Unsere Kanutour hatten wir vorsorglich schon von Montag auf Dienstag verschoben. Würde das Wasser noch höher steigen, hätten wir aber evtl. Probleme nach Miami, unserem Abflugsort am Donnerstag den 10.10., zu kommen. Schwierige Situation. Im Ort begannen schon die ersten Arbeiten zur Absicherung der Häuser, Sandsäcke wurden aneinandergereiht, die Gaststätten hatten fast alle schon geschlossen. Letztlich sagte der Veranstalter alle Kanu-Touren bis Mittwoch von sich aus ab, so gab es auch für uns kein Halten mehr.
    Ich buchte eine schöne kleine Ferienwohnung in Miami, und so machten wir uns schon montags auf Richtung Stadt. Eine Anfrage bei unserer Fluglinie für eine Umbuchung war leider erfolglos, alle wollten wegen des Hurrikan eher fliegen. Wir mussten also bis nach dem Durchzug des Sturmes ausharren. Was tun? Den Montag nutzten wir noch, um uns einen kurzen Eindruck vom Everglades Nationalpark zu verschaffen. Wir hofften auf etwas weniger Regen. Erst ging unser Wunsch nicht in Erfüllung, dann wurden uns aber doch noch zwei Stunden ohne Regen geschenkt. Wir fuhren hinunter bis zum südlichsten Punkt zum Ort Flamingo. Hier siedelten früher Menschen unter fürchterlich harten Bedingungen. Gemeint sind u.a. die Mücken. Wir erlebten dies am eigenen Leib bei einem kurzen Spaziergang : Innerhalb kürzester Zeit flogen mehrere Biester gleichzeitig direkt ins Gesicht und bohrten ihren Rüssel in die Haut. Schnell hatte ich einige Stiche im Gesicht und am Hals. Wir brachen den zweiten Erkundungsgang ab. Den ersten Trail - es führen immer so kurze Bohlenrundwege auf Stelzen über die Wasse/Graslandschaft - hatten wir noch relativ glimpflich überstanden. Der Besuch im Visitorcenter war da viel angenehmer. Hier wurde viel über Flora und Fauna der Everglades berichtet, u.a. wie man das amerikanische Krokodil vom amerikanischen Alligator unterscheidet ( man will ja schließlich wissen, wer einen gebissen hat); aber auch über die ersten Siedler, die damals hier lebten. Ständig trugen sie Rauchtöpfe gegen die Mückenplage bei sich.

    Am Mittwoch mussten wir unbedingt noch vier Dokumente für die Wiedereinreise nach Trinidad ausdrucken. Dies war uns in den ganzen acht Wochen nicht gelungen, da in keinem Hotel, in dem wir übernachteten, angeblich ein Farbdrucker vorhanden war 😳. Im Copyshop wurden wir dann vor neue Probleme gestellt. Die Prozedur verlangte, dass wir eine E-Mail mit dem File an eine E-Mailadresse schickten, die dann vom Drucker empfangen und ausgedruckt werden sollte. Das Problem, die Datei mit unseren Dokumenten war verschlüsselt und der Drucker konnte die gemailt Datei somit nicht lesen. Nach zwei Stunden hatte wir mit der gemächlichen Hilfe eines Mitarbeiters doch noch einen Weg zum Ausdruck gefunden. Doris wäre fast verzweifelt.
    Mittlerweile war es Nachmittag und wir fuhren noch einmal nach Miami Beach um den teuersten Eisbecher meines Lebens zu essen. Sage und schreibe 16 Dollar bezahlten wir für drei Kugeln Eis pro Person, irre. Dem Strand statteten wir auch noch einen kurzen Besuch ab. Hier konnte man schon die ersten Auswirkungen von Milton spüren. Sand wehte mit dem starken Wind durch die Luft. Starke Wellen liefen auf den Strand zu und brachen sich und Palmen bogen sich im Wind. Viele Schaulustige waren zugegen, aber nichts von Aufregung zu spüren. Auf dem Weg zum Hotel ging es noch bei Subway vorbei und rein, für das Frühstück musste ja auch gesorgt sein. Der Wind nahm allerdings hier nicht weiter zu, und so stieg unsere Hoffnung, dass am nächsten Tag unser Flugzeug pünktlich nach Trinidad abheben würde. Eigentlich stand dann zum Abendbrot noch McDonald’s auf dem Plan (wir hatten ja schon länger keinen Burger mehr zu uns genommen 🤣), der wurde aber kurzfristig geändert. Wir kehrten doch in die urige Kneipe im Hotel ein, eine typische amerikanische Sportsbar mit Blick auf 8 Bildschirme gleichzeitig. Zum Abschied gab es, wie sollte es anders sein, natürlich auch Burger, aber es war gemütlicher hier, und mit Bier vom Fass.
    Unser Flug sollte um 15:10 starten, und so hatten wir am Morgen alle Zeit der Welt. Ein Blick aus dem Fenster sagte uns, der Flug müsste pünktlich gehen, es gab kaum noch Wind. Und so kam es dann auch, kurz nach drei hoben wir Richtung Trinidad ab. Und die Dokumente zur Einreise waren auch am Checkin-Schalter unbedingt erforderlich gewesen, allerdings reichte die Version auf dem Handy aus 🙄. Aber wir wollten ja schon immer den Betrieb eines amerikanischen Copyshop kennenlernen…
    Lue lisää

  • Die berühmte Oak Alley der gleichnamigen Plantation
    Kähne auf dem MississippiDie SSI Majesty war festgefahrenHerrenhaus der Oak Alley Plantationvor der Oak AlleyFotografieren war eigentlich nicht erlaubt 🙈die KinderstubeGreenwood Plantation im "greek revival Stil"Blick vom Schlafzimmer zum Teichdie Eichen sind mit Spanish Moss behangendie Nebengebäude fürs B & Bda haben wir gewohnt 1 NachtSchlendern auf dem Gelände der Plantage.unser Zimmer. Eine berühmte frühere Eigentümerin der Plantageso saß man dort auf der Terrasse. Ein Schaukelstuhl. das war echt eine Offenbarung!unser schmuckes Badezimmer. Schon schöner als im ewigen Motel 😁Resteessen. da Zimmer zu abgelegen um ein offenes Restaurant zu erreichenbei der Hausführungdie Fahrt Richtung Florida... Ein Hurricane "kommt ins Gespräch"

    Plantations d. Mississippi alsZeitzeugen

    3. lokakuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☁️ 31 °C

    Nach 2 Übernachtungen in New Orleans fuhren wir wieder los, wir strebten eine Panoramastrasse entlang des Mississippi an … Ich wollte ihn doch so gerne noch etwas mehr sehen. Weit gefehlt, wir bekamen ihn kaum zu Gesicht… die Straße führte zwar in allen Windungen an ihm entlang, aber dazwischen liegt beidseits ein Damm. Logisch eigentlich. Also bogen wir mehrfach in Stichstrassen flusswärts ein, landeten aber auf schmucklosem Betriebsgelände von Anlege- und Entladekais der Berufsschiffahrt. Man sah von hier oben immerhin große Lastkähne vorbeiziehen, und einer davon war im Niedrigwasser offenbar gerade aufgelaufen, die Schraube produzierte sprudelndes Wasser, das Riesenschiff bewegte sich aber nicht.

    Der Mississippi ist schiffbar und spielt eine bedeutende Rolle im Binnenverkehr der USA. Er ist einer der wichtigsten Wasserwege in Nordamerika und erstreckt sich über etwa 3.730 Kilometer von seinem Ursprung in Minnesota bis zum Golf von Mexiko. Als kostengünstige Transportmöglichkeit für Getreide, Kohle, Erdöl, Chemikalien, und Baustoffen trägt er zur Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Landwirtschaft und Industrie bei.
    Auch Kreuzschifffahrten sind beliebt, und eine ganze Gruppe dieser Flussreisenden trafen wir an unserem ersten Etappenziel, der Oak Alley Plantation. Sie bietet mit ihren Führungen Einblick in die Geschichte der Südstaaten, v.a. der Antebellum Ära (vor dem Bürgerkrieg). Auch auf die Sklavenhaltung wurde gebührend eingegangen. Das Herrenhaus wurde 1837 erbaut. Die berühmte Oak-Alley besteht aus 28 jahrhundertealten Eichen, die einen majestätischen Tunnel vom Fluss bis zum Herrenhaus bilden. Die Anlage diente vielen bekannten Filmen als Drehort, z.B. „Interview mit einem Vampir“.

    Danach strebten wir der nächsten Plantation zu, wo ich nach längerer Recherche eine Übernachtungsmöglichkeit direkt auf der Plantage ausfindig gemacht hatte. Diese Greenwood Plantation liegt schon etwas abseits, und die Straßen der Anfahrt wurden immer einsamer.
    Irgendwann standen wir an einer Einfahrt vor einem hohen Eisentor. Der mit einem kleinen Traktor vorbeikommende Chef des Hauses wies uns in deren Öffnungsmechanismus und den Weg zur Unterkunft ein. Das sehr schön im alten Stil möblierte und geräumige Zimmer lag in einem von 3 historischen Nebengebäuden mit Blick auf einen Teich, das Herrenhaus und ebenfalls gigantische Eichen.
    Als Übernachtungsgast darf man sich hier im Gelände frei bewegen, und dies nutzten wir für einen Abendspaziergang. Zum Frühstück gab es - wirklich das einzige Mal auf unserer USA Reise - handgebratenes „echtes Rührei“. Wie ich aus meinen Recherchen wusste, wird hier für die Überbachtungsgäste täglich um 10 Uhr eine Führung durchs Erdgeschoss des Herrenhauses angeboten. Diese führte an diesem Vormittag die derzeitige Eigentümerin selbst durch. Kenntnisreich und praxisnah ging sie auf die wechselvolle Geschichte von Haus und Eigentümern ein. Fotografieren war überall erlaubt. Auch dieses Haus und Gelände wird gern immer wieder für Spielfilme genutzt, u.a. „die Farbe lila“ von Steven Spielberg, des weiteren „Louisiana“ und „North & South“ (letzteren haben wir gestern Abend angeschaut, sehr zu empfehlen). Das ursprüngliche Gebäude wurde 1830 von William R. Barrow im Stil der griechischen Revival Architektur erbaut mit 28 umlaufenden Säulen. Das Originalhaus brannte 1960 fast total ab, wurde aber recht naturgetreu nachgebaut.
    An dieser Stelle füge ich ein paar Erläuterungen zum amerikanischen Bürgerkrieg, auch Sezessionskrieg (1861-1865) genannt, ein:
    Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen den Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat und sich seit etwa 1830 immer weiter vertieft hatte. Als Reaktion auf die Wahl des gemäßigten Sklavereigegners Abraham Lincoln zum US-Präsidenten traten im Winter 1860/61 die meisten Südstaaten aus der Union aus. Der Krieg begann 1861 mit der Beschießung Fort Sumters durch die ausgetretenen „Konföderierten“. Der Krieg kostete über 1 Million Soldaten das Leben. Da er überwiegend in den Südstaaten ausgetragen wurde, flohen viele Besitzer von den reichen Plantagen in den Norden. Nach Ende des Krieges wurden die „abtrünnigen“ Bundesstaaten wieder in die Union aufgenommen und die Sklaverei in den USA endgültig abgeschafft.
    Nach unserer Führung durch das Herrenhaus, durch die man sich gedanklich in eine andere Welt zurückversetzt fühlte, klaubten wir unsere Siebensachen in dem schönen Zimmer zusammen, wanderten nochmal unter den moosbehangenen Eichen um den Teich und stürzten uns dann in den Verkehr Richtung Florida und Richtung Dauerregen.
    Lue lisää

  • typisches Eckhaus in New Orleans
    endlich ein neuer Haarschnitt für Uweüberall spielt hier live Musikdie Beignets versanken tatsächlich im PuderzuckerSchaufelraddampferabends in den spottet cat Musikclubunsere nette Unterkunftunsere Terrasse fürs Frühstücktypisches Haus im French Quarter

    New Orleans

    2. lokakuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☀️ 31 °C

    In New Orleans hatten wir nach dem Flug von Los Angeles die erste Übernachtung nahe des Flughafens ausgesucht. Das war auch gut so, denn wieder einmal gab es Probleme mit dem Leihwagen von Budget (mit denen wir deshalb nie nie nie wieder ein Geschäft machen werden). Zum Einen stimmte die von der unfreundlichen Dame berechnete Summe nicht mit der vereinbarten von CHECK24 überein (leider hatten wir nicht im voraus zahlen können), und sie rechnete wieder irgendwelche Leistungen „out of package“ drauf, die wir gar nicht wollten, zum Anderen passte Uwe das ausgewählte Gefährt nicht: Es war ein riesengroßer Benzinfresser und eher altmodisch von der technischen Ausstattung. Uwe wünschte sich für die langen Fahrten gerne die automatische Spurführung. Also zurück zum Schalter, und nach längerer Suche in ihrer Liste gefiel uns ein Hyundai Tucson. Danach war es bereits dunkel draußen...
    New Orleans war von französischen Siedlern gegründet worden, und die sehenswerte Altstadt mit Häusern aus der Kolonialzeit mit ihren umlaufenden schmiedeeisernen Balkonen liegen im „French Quarter“. Zufällig kamen wir am berühmten Café Beignet vorbei. Dieses Gebäck soll man hier unbedingt kosten. Das taten wir später im „Café du Monde“. Als wir näher zum farbenprächtigsten Eckhaus gelangten, drang uns schon der typische New Orleans Jazz ins Ohr: eine fünfköpfige Band hatte sich auf der Straße aufgestellt. Herrlich war es! Der Leader und Sänger hatte auch eine Stimme, die gut zu den Louis Armstrong Stücken passte. Ein Passant, der „zufällig“ eine Tenortrompete dabeihatte, durfte sich dazustellen und einfach so mitspielen…
    Unser Weg führte (leider) weiter zum geschichtsträchtigen Jackson Square mit Reiterstatue und zum angekündigten Café, wo die Beignets noch besser sein sollten: jeder bekam drei Teilchen, die hoch mit Puderzucker eingestreut waren. Sehr lecker. In der Hauptsaison soll man hier oft sehr viel Geduld beim Anstehen benötigen. Jetzt: hin und rein.
    Es zog uns dann weiter zum Mississippi, einem der längsten und breitesten Flüsse der Welt. Gemächlich zieht er im Mündungsgebiet dahin. Wir gönnten uns eine zweistündige stilechte Fahrt mit einem der letzten betriebenen Schaufelraddampfer. Und das Schönste: Es spielte auch hier live Jazz mit der Grundbesetzung Banjo, Piano und Trompete. Auch wieder toll! Vor dem Ablegen gab eine Dame noch eine viertelstündige Vorführung auf der auf dem Oberdeck befindlichen Dampforgelpfeife. Wahnsinn, nie gehört davon vorher. Schön war’s beim Sonnenschein in das große rote Schaufelrad zu blicken. Der Weg zurück down town führte wieder an einer Street Jazz Band vorbei…

    Abends um 6 gingen wir auf Empfehlung eines guten Reisebloggs in die Bar „the spotted cat“, und wurden mit gutem aktuellem New Orleans Jazz belohnt. Eine Dame war Bandleader und Sängerin, für mich ungewohnt, aber auch gut. Es war nicht sehr voll, so dass man echt was sehen und hören konnte.
    Nach einem Nachtsüppchen kehrten wir in unser kleines Hotel zurück. Das war schon was Einmaliges, erst hatten wir es gar nicht gefunden: Im Hotel befindet sich eine Bar mit Restaurant. Die Bar ist dabei eigentlich das Wichtigere, die Barfrau ist gleichzeitig Rezeptionistin und führte uns in den second floor, was nach deutschem Sprachgebrauch der 1. Stock ist 🤣. Ein verwinkeltes Mini-Appartment mit z.t. schrägem alten Holzboden. Süß und mit Geschmack gestaltet! Und wir konnten auf der Gemeinschaftsterrasse inmitten vieler üppiger Pflanzen unser Subway-Sandwich zum Frühstück genießen. Leider hatten wir abends die im Zimmer ausliegenden 2 Tokens für unsere Cocktails, die wir brav bezahlten, nicht genutzt…🙈. Dummheit wird bestraft..
    Anyway, der Abschied fiel schwer. Aber wir hatten noch eine Fahrt entlang des Mississippi zu einer Übernachtung auf einer Plantation geplant. Freut euch auf den Bericht! 😉
    Lue lisää

  • wie fühlt sich der Pazifik an? hier bei Oceanside
    ein paar wenige alte Schilder an der Route 66das Bagdad Café aus dem Film "out of Rosenheim"da schlief einer drin 😳. Pssst!wie in die Vergangenheit versetztda trank man gern eine ColaRoute 66 Museum in Victorville; Urmodell eines Wohnwagensder Ort Oceanside vor San Diego. Endlich wieder Wasser und Boote!gemütliches Fischrestaurant in OceansideAbendstimmung in Oceansidedas Whaley House in "old town" San Diegomexican feeling in old town, San Diegoin Hollywood angekommen.erste Bekanntschaft...Malibu Beach nördlich Los Angeles

    südliches Kalifornien

    28. syyskuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach dem Highlight Grand Canyon waren natürlich Erwartung und Spannung deutlich abgefallen. Was sollte da noch kommen?
    Alle Bekannten hatten uns erzählt, dass San Diego viel schöner sei als Los Angeles.
    Ein Stück nach Westen machten wir uns auf die Suche nach der berühmten „Route 66“, die jahrzehntelang eine der wichtigsten Ost-Westverbindungen bis Los Angeles dargestellt hatte und in den Erinnerungen total verklärt worden war. Ein Verein kämpfe um die Erhaltung und das Wiederaufleben dieser Straße, lasen wir.
    Ehrlich gesagt waren die Erlebnisse nicht so berauschend. Der große Verkehr brettert über den parallel verlaufenden Highway, und der Strassenbelag der noch befahrbaren Stücke der engen Route 66 ist eher schlecht. Nur wenige originale Gebäude wie Tankstellen, Leuchtreklamen oder andere Gebäude sind noch erhalten. Die Umgebung ist flach und öde, die Wohnhäuser entlang oft bessere Bretterhütten. Vlt. wäre in anderen Bundesstaaten mehr davon zu sehen gewesen.
    Zu einem der historischen Plätze wollte ich aber unbedingt hin: dem Café, in dem der Film „Out of Rosenheim“ gedreht wurde, das „Café Bagdad“ in dem kleinen Wüstenort Newberry Springs. Wir fanden es und traten durch die Tür in eine Kulisse, in der die Zeit stehengeblieben schien: 2 ältere Herren, durchaus aus den 1980er Jahren, verkauften launig Getränke und kümmern sich offenbar um die zahlreichen alten Requisiten, die überall herumhängen, - stehen oder - liegen. Auch der Film Out of Rosenheim läuft auf kleinem Bildschirm zwischen all dem Nippes der Vergangenheit. Die Sitzgelegenheiten, Vorhänge, Spiegel, alles uralt und den Flair vergangener Zeiten verströmend. Wir tranken eine Cola und beschlossen, uns den Film bald nochmals zu Gemüte zu führen.
    Auf der weiteren Originalstrecke besuchten wir noch ein Route 66 Museum. Dort gabs zwar für „Experten“ sicher Einiges zu entdecken, mir erschien es aber ziemlich unsortiert und zusammengewürfelt.
    Wir fuhren dann nicht bis San Diego sondern nahmen vorher Quartier in Oceanside. Dort wanderten wir zum schönen, weiten Sandstrand, streckten die Zehen erstmals in Pazifikwasser, sahen den Wellensurfern zu und verbrachten einen ruhigen Abend in einem netten Fischrestaurant in der Wharf an der Marina.

    San Diego war recht nett, sauber und ordentlich. Besonders die Gegend um das riesige neue Convention Center ist sehr ansprechend und großzügig neu gestaltet worden und gefiel uns sehr. Wir nahmen morgens den Nahverkehrszug um speziell das Gaslight Quarter zu erkunden: nur ein paar Straßenzüge mit Restaurants und Freisitzen und ältere Häuserfassaden. Es warf Einen nicht um.
    Später landeten wir doch noch in „old town“ von San Diego, der ältesten europäischen Siedlung an der Westküste der USA. Abwechselnd unterstand es den Spaniern, später den erstarkten Mexikanern und schließlich gehörte es - bis heute - zur USA. Heutzutage überwiegen in diesem Viertel offenbar mexikanische Einwanderer, die dem Stadtteil mit alten Häuschen im Kolonialstil wieder ihren geschäftigen Latino-Stempel aufgedrückt haben. Länger verweilten wir in einem Zigarren- und Pfeifenladen, der uralte z.t. sehr witzige kunstvolle Pfeifen ausstellte.

    Los Angeles wurde auch nicht so das Highlight. Wir liefen natürlich den „Walk of Fame“ ab, machten die üblichen Touri-Bilder, auch vom Hollywood Schriftzug. Nach langem Suchen fanden wir doch noch ein nettes Café mit Freisitz.
    Zum zweiten Mal auf der Reise war an diesem Abend Kofferpacken für den nächsten Flug am morgigen Tag nach New Orleans angesagt. Das bedeutet immer, alles aus dem Auto ins Hotelzimmer schleppen und in 2 mittlere Koffer und 2 Handgepäcke hineinwursteln. Mein Rucksack musste probeweise sogar leer bleiben 😱, weil wir einem amerikanischen Freund in Trinidad in der Marina einen Fermenter mitbringen wollten. Diesen hatte der sich gewünscht (er isst Sauerkraut so gerne) als Anerkennung für kleinere Gefälligkeiten an unserem Boot während unserer Abwesenheit. Soll er bekommen!
    Lue lisää

  • der Chimneydie Überreste des Lake Powellschönes Plätzchen für einen CocktailMexican Hatrechts der John Wayne Felsender Thumb Rocklangsam kriecht der Schatten rüber...so soll es idealerweise aussehenrecht viel weiter kam der Schatten nichtda standen sie alle und warteten auf das Voranrücken des Schattens 😂Sonnenaufgang über Monument Valley von unserem Balkon aus gesehen

    Capitol Reef und Monument Valley

    27.–28. syysk. 2024, Yhdysvallat ⋅ ☀️ 31 °C

    Von netten Chemnitzern, die wir in San Francisco beim Frühstück kennengelernt hatten, hatten wir den Tipp bekommen, unbedingt dem Capitol Reef Nationalpark einen Besuch abzustatten. Da wir nach Las Vegas eh in dieser Gegend unterwegs waren, nahmen wir diesen Tipp gern an. Morgens starteten wir von unserer tollen Unterkunft in Boulder und fuhren wieder durch schönste Landschaften. Gegen Mittag kamen wir am Reef an. Für den ausgesuchten Rundweg hatte ich diesmal reichlich zu Trinken eingepackt. Am Anfang ging es gleich wieder steil bergan. Eine Familie brachte uns dabei anfangs aus dem Tritt, Vater mit Frau und Sohn. Vater, bunt gekleidet, immer vorneweg, Frau und Kind kräftig schnaufend hinterher. Bald ließen wir sie hinter uns.
    Der Weg an sich bot immer wieder schöne Aussichten und war bis auf die Steigungen sehr gut zu gehen. Zum Ende der Wanderung hatten wir noch eine schöne Aussicht auf einen freistehenden Felsen, den „Kamin“. Dieser erinnerte mich sehr an die Barbarine, einer berühmten Felsnadel in der Sächsischen Schweiz. Nach der Anstrengung strebten wir unserer Unterkunft zu, denn dort freuten wir uns noch auf ein Bad im Pool. Dieser war jedoch leider schon geschlossen, mit Kette verriegelt, aber voll schönstem blauen Wasser. Die „Saison sei leider schon vorbei“ verkündete die Dame an der Rezeption ungerührt. Wie geht das bitte, bei 33 Grad Hitze? Wir waren recht enttäuscht. Manchmal sind die Amerikaner echt seltsam…
    Wir nutzten die restliche Zeit vor dem Sonnenuntergang und fuhren an den Lake Powell, einen weitverzweigten Stausee, über den der Colorado-River reguliert wird. Viel Sehenswertes gab es leider nicht zu sehen, Motorboote wurden ins Winterlager abtransportiert, keine nette Marina mit Infrastruktur vorhanden, nichts. Der See hatte reichlich Niedrigwasser und die Steganlagen waren teilweise schon sehr in die Mitte des See vorgedrungen. Leider mussten wir auch feststellen, dass die Fähre, die unsere Fahrt morgen erheblich verkürzt hätte, nur von Donnerstag bis Sonntag fährt. Zu guter Letzt fanden wir aber noch ein sehr schönes Restaurant mit Blick auf den halb ausgetrockneten See, wo wir unser Abendessen einnehmen wollten. Eine schöne Außenterasse mit Blick in den Sonnenuntergang war auch vorhanden, leider aber nicht benutzbar da noch viel zu heiß. Nach dem Dinner und dem Sonnenuntergang wurde es erträglicher und wir genossen noch einen Cocktail auf der Terasse.

    Am nächsten Tag ging es nun weiter Richtung Monument Valley. So ganz ohne Wanderung sollte aber auch dieser Tag nicht verstreichen. Eine kleine Wegstrecke in einen Canyon hatte ich wieder rausgesucht, diesmal mit kürzerem Anmarsch und ausreichend Flüssigkeit im Rucksack. An der ersten Abbiegung hielten wir uns links, kamen aber gerade mal 20 m in den kleinen Canyon hinein, dann schloss er sich. Nicht schlimm, also 100 m zurück und in die andere Richtung. Nach 500 m ergaben sich wieder zwei Möglichkeiten. Rechts eine Schräge nach oben, oder links in den Canyon. Wir gingen erst einmal die einfache Variante an und kamen ungefähr 50 m weit. Die Schlucht war schon sehr schön anzusehen, aber dass sollte es schon gewesen sein? Wir beschlossen noch die Schräge hoch zu klettern um zu schauen, ob es da weiter ging. Und es ging weiter. Nach ungefähr 200 m tat sich vor uns ein riesiger steiler Canyon auf, wie wir ihn noch nicht gesehen hatten, einfach atemberaubend. Wir gingen auf dem ausgetrockneten Flussbett zwischen den senkrechten Wänden leicht bergauf. Es bedurfte schon einiger Vorstellungskraft, welche Power das Wasser in regenreichen Zeiten haben musste, um diesen tiefen Einschnitt im Fels zu erstellen und derart glatt zu schleifen. Wir waren richtig froh, diese kleine Wanderung noch mitgenommen zu haben. Manchmal sind es eben die kleinen Sachen die Einem wirklich unter die Haut gehen.
    Weiter ging es danach Richtung Monument Valley. Ein Problem ergab sich jedoch: ich hatte in weiser Voraussicht schon einen Teil der Straßenkarte auf dem Handy gespeichert, da die Abdeckung mit Funk teilweise sehr schlecht ist. Leider hatte ich aber nicht den kompletten Straßenverlauf erwischt, so dass ich einen Teil der Strecke fast „im Blindflug“ absolvieren musste. Eine Papierstraßenkarte hatten wir natürlich nicht dabei. Glücklicherweise war noch eine ganz grobe Karte auf dem Display sichtbar, und wir kamen gut an unserem Ziel an.

    Von weitem sahen wir schon die markanten Felsen des Monument Valley. Es war Nachmittag gegen drei Uhr und wir beschlossen, erst einmal einzuchecken. Nach einem Kaffee im Restaurant fuhren wir gleich rüber zur Park-Panoramastrasse um das warme Nachmittagslicht auf den Felsskulpturen zu erleben. Für die Fahrt durch das Gelände werden Fahrzeuge mit Allradantrieb empfohlen. Wir hatten zwar einen SUV, aber leider ohne 4x4, kamen aber überall gut durch. Die Fahrt durch das Gelände, immerhin 27 km, war einzigartig. Immer neue Perspektiven taten sich auf. Das Typische an diesem Gelände sind die bis zu 300 m aus der Ebene senkrecht aufragenden, oft frei oder in Gruppen stehenden Felsformationen. Immer wieder hielten wir an und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Die vielen Felsnadeln wurden durch die sich langsam neigende Sonne so magisch angestrahlt, schöner hätte ich es mir nicht vorstellen können.

    Zurück von der schönen Tour, machten wir noch einmal Halt an dem Hotel, welches sich direkt auf dem Gelände befand. Hier setzten wir uns mit einem Getränk auf die Terrasse um den Sonnenuntergang in Ruhe anzuschauen. Die Sonne stand im Rücken und leuchtete die Felsen mit immer rötlicherem Licht an. Zwei „Profifotografen“ waren auch am Start, bauten ihre Stative auf, wechselten Objektive und drehten an Vorsatzlinsen. Doris musste lächeln als sie dabei an ihren früheren Aufwand beim Fotografieren denken musste ….Warum die Mühen und das geduldige Warten stattfanden wurde uns nach ein paar Recherchen klar: Im Idealfall wirft der große John Wayne Felsen seinen langen Schatten irgendwann spät genau mittig auf den rechts hinter ihm stehenden Felsen. Das ist das entscheidende Foto, auf das alle warteten! Sozusagen der Instagram-Shot der ernsthaften Photografen 🤣. Es gibt genau zwei Tage im Jahr, an denen dieses Bild erzielt werden kann, die Tage der Tag-und-Nacht-Gleiche. Dieser Tag war aber schon drei Tage vorbei. Außerdem blasste das Sonnenlicht ab bevor der Schatten ganz beim Nachbarfelsen angekommen war. Etwas frustriert bauten die Fotografen ihre Ausrüstung ab. Wir hatten dennoch - vlt. gerade deswegen 😉 - unseren Spaß gehabt, der Sonnenuntergang war trotzdem sehr spannend und einprägsam gewesen.
    Lue lisää

  • Grand Canyon-letzter Höhepunkt an Land?

    26. syyskuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Fahrt von dem Motel am Monument Valley führte auf oft kerzengeraden Straßen wieder durch wundervolle, abwechslungsreiche Landschaften. Immer wieder ragten Felsformationen senkrecht auf, die auch ins Monuments Valley gepasst hätten. Die Spannung stieg aber nochmal an, hatten wir doch einen Hubschrauberrundflug mit anschließender Hummer-Rundfahrt gebucht. Was immer das letzte auch war…
    Aufgrund der horrenden Preise auch für Motels nahe dem berühmten Anziehungspunkt wohnten wir noch ein Stück davor in einem „Navajo- Motel“ noch im Gebiet der Navajos, Nachkommen der früheren Einwohner. Hier befand sich ein kleines Museum über die Erlebnisse der Indianer mit allerhand übelwollenden Einwanderern, letztlich ein Genozid, kein Ruhmesblatt der us-amerikanischen Geschichte.
    Als wir bei Mc Donalds schnell einen Imbiss einnahmen - und überhaupt im ganzen Ort - waren wir fast nur noch von Menschen mit indigenen Gesichtszügen umgeben, alle sehr freundlich 😃. Etwa die Hälfte der in USA noch lebenden Nachfahren der Navajo, etwa 150.000, sind hier in dieser den „Indianern“ zugesprochenen Gegend ansässig. Schön, dass es sie noch so zahlreich gibt.
    Am nächsten Vormittag fuhren wir schon in die Panoramastrasse entlang des Grand Canyon hinein und hatten am ersten „lookout“ schon einen ersten Wahnsinnsblick auf die Schlucht, die der Colorado Fluss über 5 - 6 Millionen in das Colorado-Felsplateau eingegraben hat. Recht wenig Wasser führte er jetzt am Ende des langen trockenen Sommers. Dieses wird allerdings auch durch den Hoover und den Glen-Canyon Dam zusätzlich reduziert.
    Pünktlich um 14 Uhr kamen wir nach Durchfragen am Abfertigungsgebäude für die Hubschrauberrundflüge an. Nach einem kurzen Film zur Flugsicherheit bekam man paradoxerweise eine Tasche mit einer Schwimmweste (!) ausgehändigt 😳. Wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit, bei einem Absturz des Hubschraubers im Wasser des Rinnsal-Colorado zu landen…? Wir mussten lachen.
    Da ich noch nie mit einem Hubi geflogen war, hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl. Das verflog aber schnell angeschnallt am Sitzplatz. 6 Passagiere haben maximal Platz. Ich saß leider rückwärts, Uwe, der Flugbegeisterte, gott sei Dank vorwärts. Das Abheben und der ganze Flug waren so ruhig und leise, man konnte alles voll genießen, unterstützt durch passende Musik über die Kopfhörer, die ausgeteilt wurden. Auch Info in mehreren Sprachen war dabei. Im Gegensatz zu früher bleiben die Flugzeuge im oberen Bereich der Schlucht (strengere Vorschriften nach einem Unfall), aber man hat auch so atemberaubende Ausblicke auf Felsen und Abgründe. Viel zu schnell war der Rundflug zu Ende.
    Etwas schwer zu finden nach dem Flug war der Sammelplatz für die Hummerfahrt. Im Flugterminal bekamen wir einen falschen Hinweis. Endlich dort angekommen zog ich mich nochmal luftiger um, da es den ganzen Tag sehr warm gewesen war. Dies sollte sich als falsche Entscheidung herausstellen….Die schwarzen Riesengefährte waren rundum komplett offen, die Sonne näherte sich dem Horizont und der Fahrer fuhr mit einem Affenzahn am Rim der Schlucht entlang… wir froren immer mehr. Letztendlich war die Fahrt mit der Karosse für 12 Personen zwar interessant, aber letztendlich fuhren wir dieselben Aussichtspunkte ab, die wir selbst am Vormittag schon angesteuert hatten, nur eben zum Sonnenuntergang. Ein mondänes Hotel mit langer Historie war noch dabei und ein historisches Haus im Navajostil. Auf unsere Bitte schloss der Fahrer auf dem Rückweg zumindest die Seitenplanen, sodass unser grippaler Infekt nicht wiederaufflammte…
    Der Flug mit dem Hubschrauber war das absolute Highlight, sollte man sich gönnen, wenn man schon mal vor Ort ist.
    Lue lisää

  • Hier durften wir leider nicht bleiben,...
    ... wegen der Hochzeit.Diese Bleibe war aber auch schönFrühstück im GrünenUnsere WanderungWasser im ersten CanyonHier wird es eng. ein sog. "slot canyon"Komische runde Steine???Hier geht's jetzt runterSchuhe an, Schuhe ausHalbnackt durch den Canyoneine Tarantel (?)der Rückmarsch: lang, heiß und trocken

    Abenteuerliche Canyonwanderung

    23. syyskuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute hatte ich nicht weit zu fahren und so kamen wir schon gegen zwei Uhr an unserer Unterkunft an. Mitten im Grünen gelegen, wie herrlich. Ein großes Zelt war da errichtet mit festlich gedeckten Tischen. Eine kurze Unterredung ergab dann jedoch, wir könnten hier nicht bleiben. Das Haus sei restlos ausgebucht, für eine Hochzeit seien alle Plätze reserviert. Wir bekämen eine andere Bleibe auf der anderen Seite von Boulder, ungefähr 20 km entfernt. Wir waren echt traurig, hatten uns doch schon auf dieses herrliche Plätzchen gefreut. Es half aber nichts. In der Hoffnung, dass unsere neue Unterkunft auch im Grünen lag, fuhren wir weiter. Hier angekommen trafen wir auf ein älteres offenbar Latino-Pärchen. Eine Rezeption oder Ähnliches ließ sich nicht ausmachen zwischen den Scheunen und zwei stattlichen Ferienhäusern am Ende eines Feldweges. Die hilfsbereiten Leute kannten zum Glück die Nummer der Eignerin mit der Doris auch schon telefoniert hatte, und so konnten wir mit ihr alles weitere besprechen. Die Unterkunft, ein Studio in einem der 2 Gebäude, war zwar erst einmal sehr schön, aber noch nicht gereinigt. Dies wurde aber kurz darauf von zwei netten Frauen erledigt. Wir hatten echt Glück, ein kleines Häuschen mitten in der sattgrünen Landschaft. Wir hörten Kühe und Vögel, die Sonne schien, was gibt es Schöneres. Wir verlängerten gleich um eine Nacht, und ich schob am nächsten Tag eine Wanderung durch einen Canyon in der Nähe ein.
    Plötzlich durchzuckt mich ein Gedanke. Vielleicht weil es Abends doch schon kühler werden konnte, dachte ich an meine Jacke, meine geliebte Jacke von Claudio Campione. Mir war irgendwie gleich klar, dass ich sie irgendwie hatte liegenlassen, ohne dass ich noch einmal im Koffer nachschauen musste. Ich hatte sie in Las Vegas in dem großen begehbaren Kleiderschrank vergessen. Oje oje ….
    Ich hatte schon kein gutes Gefühl gehabt, sie da hineinzuhängen, hatte mich aber damit beruhigt, dass wir bei der Abfahrt aus den Hotels immer nochmal einen gründlichen Rundgang zelebrieren. Diesmal war es aber wohl nicht so gewesen. Mir wurde jedenfalls gleich ganz übel. Ging es euch auch schon mal so, wenn ihr ein geliebtes Kleidungsstück verloren hattet? Meine liebe Doris hing sich jedenfalls gleich ans Telefon und rief im Hotel an. Die Rezeption konnte uns aber leider nicht weiter helfen und vom Housekeeping war keiner mehr zu erreichen. Doris schrieb noch eine Mail an das Hotel und sprach auf die Mailbox des Housekeeping, ansonsten musste das Thema bis zum nächsten Tag ruhen. Das machte die Sache jedoch nicht einfacher. Wir ließen uns den Abend aber nicht verderben und fuhren in ein sehr gut bewertetes Restaurant , wo ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Bisonsteak aß. Es war ein Genuss!
    Am nächsten Morgen gab Doris wieder ihr Bestes und erreichte nach mehrerem hin und her doch den Roomservice persönlich, und irgendwann wurde klar, dass an unserem Checkout Termin im Zimmer 732 eine Jacke und ein Hemd gefunden worden waren. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Nun konnten wir zur Wanderung aufbrechen, die ich für diesen Tag herausgesucht hatte. Zuerst ging es vier Kilometer - es schien endlos - durch Steppe und Flussbett-Terrain. Es war schon recht warm, da wir einige Zeit durch das Telefonieren verloren hatten, und ich hatte etwas zu wenig zum Trinken eingepackt, also musste hier gehaushaltet werden. Irgendwann kamen wir dann an einem Canyon an, dem berühmten Zebra-Canyon. Leider war dieser mit Wasser gefüllt, es hatte ja vor zwei Tagen stark geregnet, so dass wir die eigentliche Attraktion nicht bestaunen konnten, schade. Was soll´s, die Wanderung war ja noch nicht zu Ende, mal sehen was da noch so kommen sollte, und es kam noch Einiges. Zuerst ging es durch ein schmales Stück „Slot Canyon“ mit Kletterpartie. Auf einer Hochebene standen wir vor einem Stacheldrahtzaun. Nachdem wir diesen kurzerhand überwunden hatten, fanden wir immer wieder komische runde schwärzliche „Steinkugeln“. Doris scherzte „es ist bestimmt versteinerte Bisonsch…. !“ Es war aber sicherlich keine. Irgendwelche runden Steine, und wenn sie zerbrochen waren, hatten sie einen helleren Kern und eine dunklere Aussenschicht. Wir wissen bis heute noch nicht was es war. Jedenfalls schwerer als Stein.
    Dann ging es wieder hinab und der nächste Canyon wartete auf uns. Auch hier war natürlich der Regen durchgegangen und es dauerte nicht lange und wir mussten die Schuhe ausziehen, da der Weg unter Wasser stand. Kaum hatte wir die Füße abgetrocknet und die Schuhe wieder angezogen kam die nächste Wasserstelle, also dasselbe von vorn. Es gab keine andere Möglichkeit und umkehren war auch keine gute Option. Diesmal ließen wir gleich die Schuhe aus und das war gut so, denn es sollte noch schlimmer kommen. Der Canyon wurde immer enger, und ich ahnte schon was auf uns zu kam. Nach der nächsten Ecke kam wieder Wasser, diesmal aber nicht nur knietief. Ich zog meine Hose aus, aber das reichte nicht. Ich sagte zu Doris: „hier müssen wir uns nackig machen“. gesagt getan. ich schritt voran und sagte Doris, sie möge sich beeilen, da ich schon Stimmen hinter uns gehört hatte. Langsam watete ich durch das Wasser, an der tiefsten Stelle ging es bis zum Bauchnabel, und dann hatte ich es geschafft. Doris kam auch bald hinterher, Gott sei Dank war der nicht sichtbare Untergrund glatt und sandig. Am Ausgang schien die Sonne und wir ließen uns erst einmal trocknen. Handtücher hatten wir natürlich nicht dabei… Wir machten es uns auf einem Stein bequem und aßen erst einmal eine Banane und tranken vom knappen Wasser. Dann hörten wir wieder Stimmen. Wir waren inzwischen trocken und zogen uns wieder an, als am Ausgang ein Pärchen erschien. Wir kamen natürlich gleich ins Gespräch. Sie mit deutscher Abstammung in Israel aufgewachsen, er ein Amerikaner aus Iowa. Sie hatten sich in Israel beim Studium kennen gelernt. Wieder eine sehr nette Begegnung und Gespräch von vielen die wir hier in den USA hatten. Der junge Biologiestudent rettete noch eine riesige Spinne - er meinte vlt. eine Tarantel - aus einer Wasserstelle. Der Weg zum Auto war dann leider wieder sehr beschwerlich, lang und eher eintönig, und wird Doris deshalb nicht in bester Erinnerung bleiben. Insgesamt war es aber doch wieder ein schönes Abenteuer.
    Lue lisää

  • Niagara falls

    22. syyskuuta 2024, Yhdysvallat ⋅ ☀️ 22 °C

    Kürzlich ist uns aufgefallen, dass wir gar keinen Beitrag zu den Niagara Fällen geschrieben haben..😳, obwohl es doch so ein eindrucksvolles Erlebnis war…
    Um dieses Event in vollen Zügen genießen zu können hatten wir auf Anraten von Segelfreunden eine Übernachtung im Marriott Fallsview gebucht, um den ganzen Abend den Blick auf die beleuchteten Wasserfälle zu haben. Wir hatten herausgefunden, dass die Buchung für „executive Suite“ nur die Stockwerke 12 aufwärts umfasste.
    Als wir am 4.9.24 nach dem Checkin unser Zimmer inspizierten, war die Enttäuschung jedoch groß: wir waren „nur“ in Stockwerk 12 gelandet, und ein Mauervorsprung behinderte die Sicht nach links zum amerikanischen Teil der Wasserfälle. Ich spurtete wieder runter um zu tauschen… Das nächste Zimmer hatte zwar freien Blick, lag aber mit Etage 10 gerade über der Baumgrenze. Wir waren total traurig… Dann doch lieber das komische in der 12. Etage? Das war dann aber schon an Jemand anderen vergeben, als ich in der Warteschlange zur selben Dame vorgerückt war. „Oh my Good!“ stieß sie erkennbar aus mit Blick zum Himmel, als sie uns wiedererkannte …. 🙄. Ich war ebenso genervt nach der langen Fahrt und schon ziemlich unterzuckert in dem Stress. Als ich nochmal vorbrachte, dass es uns v.a. a u c h auf die Höhe ankomme, gab sie mir ein offenbar letztes Schlüsselkärtchen für Stock 22. Immerhin hoch oben, dachten wir, während wir erneut im Aufzug standen. Dieser Raum war dann aber super, hoher freier Ausblick auf den amerikanischen und kanadischen Teil der Niagarafälle. Das ist immer wichtig zu beachten. Nachdem wir noch ein wenig umgeräumt und die Couch ans bodentiefe Fenster bougsiert hatten, konnte der Abend kommen.
    Anstatt den Abend in einem Restaurant zu vergeuden, stellten wir eine Flasche Schampus kalt und Uwe lief später los, um gute Pizza zu holen. Wir ließen ein Violinkonzert von Brahms laufen und genossen den ganzen Abend vor der Kulisse der wechselnd farbig beleuchteten Wasserfälle. Ein Traum! Eigentlich wollte man gar nicht Schlafen gehen, sondern immer weiter schauen.
    Am Morgen war dann der Wasserfluss zu den Fällen erkennbar geringer, erst um 8 Uhr ließ die Schleusenregulation im Flussbett oberhalb der Fälle wieder mehr durch. All das konnte man von hier ganz oben sehr gut erkennen.
    Die noch gebuchte Tour führte uns anderntags über Treppen noch in einem Gang hinter die Wasserfällen, wo man das kräftige Donbern spüren konnte, zu Aussichtsplatformen direkt neben den stürzenden Wassermassen und natürlich mit der Niagara city cruise auf einem Boot in einer Rundfahrt sehr nahe an den Mittelpunkt der Fälle heran. Die standardmäßig verteilten Regenponchos waren schon nötig, um nicht völlig von der Gischt durchnässt zu werden.

    Wir waren ja schon ausgecheckt und fuhren danach mit unserem Auto wieder über die Grenze von Kanada nach USA und weiter die kurze Strecke nach Buffalo, wo am nächsten Tag der Flug an die Westküste starten sollte. Unser Motel hatte sogar einen netten Pool mit Sitzgelegenheiten, wo wir unser Abendbrot verspeisten.
    Das Kofferpacken für den Flug hatte es noch etwas in sich, das Auto musste zur Abgabe vorbereitet, sprich völlig ausgeräumt und alles in 2 mittelgroße Koffer und 2 Handgepäck verstaut werden. Man glaubt gar nicht, wie man es fertigbringt, in 4 Wochen Roadtrip sein mitgeführtes Hab und Gut im gesamten Wagen zu verteilen 🫣.
    Lue lisää