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February - May 2024
Von Marokko über Katar nach Südostasien Read more
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  • Day 14

    Tétouan

    February 20 in Morocco ⋅ 🌙 12 °C

    Da wir langsam einen Grossstadtüberdruss hatten, entschieden wir uns nach dem (noch) beschaulichen Asilah für eine weitere kleinere, nicht so touristische Stadt: Tétouan. Die Anreise war recht gediegen, da einmal nicht so lang. Während der Zugfahrt auf Tanger agierten wir zudem als Deutschlehrer für einen marokkanischen Student, der uns nach einem Geheimtipp zum schneller Deutschlernen fragte. Obwohl wir ihm auf die Schnelle die deutsche Grammatik auch nicht greifbarer machen konnten, entwickelte sich ein spannendes Gespräch über marokkanische Gepflogenheiten und dass selbst Einheimische manchmal abgezockt werden. In Tanger wechselten wir vom Zug in den Bus und staunten nicht schlecht, als sich vor uns plötzlich eine hügelige Landschaft auftat, die recht grosse Ähnlichkeit mit dem Appenzellerland zeigte. Nur das statt mit Rapids die Felder mit Maultieren bestellt werden und statt Tannen und Laubbäume eher Palmen die vorherrschende Baumart ist. Anderen Passagieren bekam die hügelige Landschaft aber nicht so gut und so mussten Kotzgeräusche mit Musik und Parfüm überdeckt werden. Vom Appenzellerland ging es dann weiter nach Locarno oder der marokkanischen Alternative: Tétouan. Beim Eingang der Medina wurden wir sogleich wieder von einem selbsternannten Guide willkommen geheissen, der uns zu unserer Unterkunft führte. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, machten wir uns auf Sightseeingtour. Kaum hatten wir einen Fuss über die Schwelle unseres Riads gesetzt, wurden wir wieder von unserem Guide begrüsst. Und wir hatten uns schon gewundert, warum er kein Geld für seine Dienstleistung verlangt hatte. So befanden wir uns ehe wir uns versahen wieder einmal auf einer ungewollten Tour durch die Medina. Dieses Mal aber in Highspeed und auf Spanisch. Nach kürzerster Zeit hatten wir alle Sehenswürdigkeiten Tétouans abgelaufen oder wohl eher gerannt, waren in verschiedenen Shops und durften ihn eine Rösterei und Bäckerei reinschauen. Die Einheimischen sahen uns dabei etwas belustigt oder mitleidig an. Als wir es dann endlich schafften unseren Guide mit Händen und Füssen mitzuteilen, dass wir die Stadt nun alleine entdecken wollten und wir eigentlich mit einem fairen Preis davonkamen, brauchten wir zuerst eine Kaffepause. In einem zweiten Anlauf und in einem wesentlich gemächlicheren Tempo erkundeten wir dann nochmals einige schöne Fleckchen und bestaunten den andalusischen Einfluss der spanischen Prorektoratszeit. Wir schafften es nun auch besser uns engagierte Guides vom Hals zu halten und stellten uns nur noch zu Trainingszwecken zur Verfügung. Lustig dabei war zu erfahren, dass Sven als spanischer Chinese und Tamara als englische Russin eingeschätzt wurde. Genug vom Angequatscht werden, entschieden wir uns einmal mehr unser Abendessen selbst zu kochen. Vor dem Zubettgehen lud uns unser Bob Marley Vermieter noch auf einen Tee ein und gab uns Reisetipps.Read more

  • Day 15

    Chefchaouen

    February 21 in Morocco ⋅ ☀️ 21 °C

    Insta-Hotspot, Hippie-Hochburg, Stadt am Berg, Künstlernest oder blaue Stadt... sein Ruf eilt Chefchauouen voraus und wir wollten uns selbst ein Bild dieser Stadt machen. Den Weg dorthin legten wir dieses Mal mit einem Taxi Collectivo zurück. Dafür geht man zuerst an den Sammelplatz der Grand Taxis, umgeht die kurligen Typen, welche einem ein zwielichtiges Angebot unterbreiten wollen und sagt dann einem wichtig aussehndem Mann in Leuchtweste wohin man will. Dieser weist einem dann ein Taxi zu und zieht den Fahrpreis dafür ein. Dann wartet man, bis das Taxi wirklich voll ist und geniesst das rasante Autorennen auf einer Passstrasse zusammengepfercht wie in einer Sardellendose. Obwohl der Duft des Nachbarns etwas unangenehm in der Nase ist, ist man gleichzeitig froh, dass man so eingequetscht ist, da man sich wie im jeden marokkanischen Taxi nicht angurten kann. Glücklicherweise war dieses abenteuerliche Transporterlebnis bereits nach 1h 45min vorbei, denn so ganz ohne Bewegungsfreiheit wird es schon etwas streng. In Chefchaouen angekommen ging es auch gleich streng weiter, denn ja die Stadt klebt an einem Berg und 45min beladen mit unseren Backpacks etliche Höhenmeter erklimmend, geht schon in die Beine. Unterwegs muss man zudem etliche Male freundlich erklären, dass man kein Haschisch kaufen möchte und nein auch kein besonders guter Stoff. Nach dieser anstrengenden Anreise brauchten wir zuerst einen Koffeinkick, wobei sich unter den köstlichen Kaffegeschmack der Grasgeschmack vom Nachbar mischte. Vöööllig entspannt, machten wir uns dann auf Entdeckungstour durch Chefchaouen und mussten feststellen, dass die Stadt gar nicht so gross war und man ziemlich schnell alles Sehenwerte gesehen hat. Da wir nicht wie die meisten Touristen unsere Zeit mit der Jagd nach dem besten Instaspot verbringen wollten, schlenderten wir durch die Kasbah und lasen sogar fleissig alle Infotafeln auf Spanisch und Französisch. Intelligenter als zuvor chillten wir es dann noch ein wenig im Garten bis es eine angebrachte Zeit zum Abendessen war. Nach Tajine und Kirchererbsen hüpften wir ins Bett und lauschten einem schaurig schönen Katzenjammerkonzert.

    Am nächsten Tag zmörgelten wir zuerst gemütlich und plauderten dabei mit einer Schweizerin, welche seit Mai mit dem Velo in Europa und nun auch Marokko unterwegs war. Nebenher wuschen wir unsere Wäsche, welche "wir" anschliessend bei schönster Aussicht aufhängten und es ihr gleichtat und einfach ein wenig die Sonne genossen. Irgendwann brauchten wir dann doch einen Kaffee und machten uns auf in ein gemütliches Café. Als wir auf der Karte die Spezialität Kamelburger entdeckten, hatten wir auch gleich eine Location für unser Abendessen gefunden. Anschliessend versuchten wir den lokalen Wochenmarkt zu finden und wir sind uns bis heute noch nicht sicher, ob wir dabei erfolgreich waren oder nicht. Egal, für Tamaras tägliche Fruchtportion hat es gereicht... Danach ging es wieder steil bergab zurück zur Busstation, wo wir unser Ticket gegen eine frühere Fahrt eintauschten. Wieder den Berg hochgekrochen, versicherten wir uns in unserem Hostel, dass die Wanderung, welche wir herausgesucht hatten, so auch wirklich umsetzbar war. Topmotiviert (die einen mehr, die anderen weniger...😉) wanderten wir los, vorbei an idyllisch gelegenen Müllhalden ins Riffgebirge. Nachdem wir weitere Dealerhotspots hinter uns gelassen hatten, wurde die Aussicht echt wunderschön und wir genossen die Ruhe. Mit wenigen Verlaufern, kamen wir dann tatsächlich wieder beim Ausgangspunkt unserer Wanderung an und wanderten gleich weiter zu unserem Abendessen. Der Kamelburger stellte sich als echt lecker heraus und auch die Gemüsepastilla war sehr lecker. Zuhause erwartete uns dann die noch nicht zusammengelegte Wäsche und Katzenjammerkonzert Nr. 2.
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  • Day 17

    Fès

    February 23 in Morocco ⋅ ⛅ 11 °C

    Und ab geht es in Königsstadt Nummer 2: Fés. Dieses Mal wieder mit dem etwas konfortableren Bus. Dafür wieder über Pässe und durchs Gebirge, vorbei an grösseren und kleineren Dörfern, Hirten mit ihren Schafen und streunende Hunden. Gleich und doch anders. Marokkos vielfältige Landschaften überraschen uns immer wieder. In Fés angekommen gönnten wir uns ein Taxi und bewiesen dabei unser Verhandlungsgeschick. Also wir nahmen nicht das erste Taxi, welches uns angeboten wurde, sondern erst das zweite.😜 Der Taxifahrer bewies sich aber wirklich als Glücksgriff, den er rief sogar unseren Gastgeber an, damit er uns auch sicher abladen konnte. Am vereinbarten Treffpunkt wurden wir dann direkt von Said abgeholt und im gewohnt flotten marokkanischen Marschtempo durch ein Gassengewirr zu unserer Unterkunft geführt. Da leider der Schlüssel unauffindbar war, lud er uns kurzerhand zu einem Minztee ein. Nachdem das Problem gelöst war und Said mit der gesamten Nachbarschaft einen Schwatz gehalten hatte, ging es dann schlussendlich in unsere Unterkunft. Nachdem wir uns eingerichtet und ausgeruht hatten, machten wir uns auf in die Medina. Da Freitag war und sich alle Muslime in den Moscheen befanden, waren die sonst chaotischen und lauten Souks gespenstisch ausgestorben und die lästigen falschen Führer hatten für einmal recht, als sie uns hinterherriefen, dass alles geschlossen sei. Trotzdem spazierten wir weiter durch die verwinkelten Gassen, damit wir für den Folgetag hoffentlich mit etwas mehr Orientierungssinn gewappnet waren und allgemein ist so eine verlassene und ruhige Medina eine Erfahrung wert. Und ja auch in einer verlassenen und ruhigen Medina kann man sich wahnsinnig gut verlaufen. Wir schafften es dann aber doch irgendwie rechtzeitig zurück in unsere Unterkunft, wo nach einem weiteren Schlüsselproblem (man sollte einfach den richtigen Schlüssel für das passende Schloss nehmen...) Said auf uns wartete, um uns zu einem Restaurant zu führen. Dieses stellte sich als sehr exklusiv heraus und wir entschieden uns, den Viergänger zu teilen. Das Essen war aber wirklich sehr lecker und was uns noch viel mehr freute, überdurchschnittlich gewürzt. Zum krönenden Abschluss gab es einen Minztee auf der Terrasse, dabei erfroren wir beinahe, aber für so eine Aussicht, nimmt man das in Kauf. Auch die Schlussrechnung fiel atemberaubend aus. Said holte uns dann wieder vom Restaurant ab und wir waren sehr dankbar dafür, denn im Dunkeln hätten wir den Rückweg bestimmt nicht mehr gefunden.

    Am nächsten Morgen wurden wir von Saids Frau Noura mit einem riesigen Zmorgenbuffet erwartet, inklusive Spiegelei! Wir füllten uns wie bei einer Nonna, da Noura sehr darauf bedacht war, dass wir auch wirklich genug assen. Um das riesige Frühstück noch etwas verdauen zu können, plauderten wir mit Noura und einem Brasilianer, welcher hitchhickend durchs Land reist und für längere Zeit einmal in Grindelwald im Service gearbeitet hat. Anschliessend machten wir uns auf zum Borji Nord, dem Nordturm, von welchen aus man einen tollen Ausblick auf die Medina haben sollte. Unterwegs absolvierten wir in einem süssen Café einen Crashkurs in arabischer Sprache. Beim Borji Nord angekommen, mussten wir leider feststellen, dass dieser geschlossen war. Stattdessen krackselten wir dann auf irgendwelche Felsen, wo wir sicher die genau gleiche Aussicht hatten. Auf dem Rückweg in die Medina machten wir einen Abstecher zu den Saadierngräbern, wo wir uns schlussendlich durch einen nicht offiziellen Weg durch die Grabsteine vor aufdringlichen Guides und Verkäufern flüchteten. Zurück in der Medina liessen wir uns in dem Gewusel treiben, besuchten eine Medersa und bildeten uns im Museum der Holzkünste weiter. Nachdem wir den plötzlich eintretenden Regen in einem Café überbrückt hatten, machten wir uns auf in die Ville Nouvelle mit dem Ziel einen Supermarkt und den Bahnhof zu finden. Unterwegs fanden wir einen schönen Park, der sich schlussendlich aber als ein Escapegame herausstellte. So kamen wir etwas von unserem Weg ab und fanden uns irgendwann in der Mellah wieder, wo uns ein hartnäckiger Guide erklärte, dass wir ohne ihn nie mehr rausfinden würden. Wir schafften es dann aber doch recht souverän und verhandelten sogar einen super Preis mit einem Taxifahrer. Was wir nicht wussten, war, dass das Sparangebot eigentlich eine Tarnung war, um uns eine super professionelle Tour anzudrehen. Als wir uns dann endlich mit dem Versprechen uns bei ihm zu melden, aus dem Taxi retten konnten, machten wir uns nach dem Kauf der Weiterfahrtickets auf dem direktesten Weg nach Hause, wo wir es genossen in Ruhe unser Abendessen zu kochen (wenn auch sehr improvisiert) und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
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  • Day 19

    Mèknes

    February 25 in Morocco ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einem weiteren "Grosi-Zmorgen" von Noura und Begleitung zum Taxi inklusive Herausschlagen eines Taxipreises für Locals durch Said, ging es einmal mehr zum Bahnhof. Juhui dieses Mal erwartete uns aber nur eine kurze halbstündige Fahrt. Und dann waren wir auch schon da in einer weiteren der 4 Königsstädte (die haben diesen Titel übrigens, weil einmal ein König da gewohnt hat..😉): Mèknes (oder für uns Stadt der Baustellen...). Von der Ville Nouvelle, wo eigentlich immer die verkehrstechnischen Infrastrukturen sind, ging es den Berg runter, nur um dann Richtung Medina wieder genauso steil raufzugehen (tja andere geben Geld fürs Fitness aus...). Dank GoogleMaps fanden wir dann auch unsere Unterkunft, die dieses Mal mitten im Labyrinth der Souks lag. Dachten wir zumindest... Nach weiterem Herumgeirre kapitulierten wir schlussendlich und fragten bei einem Shopbesitzer nach dem Weg. Dieser schickte uns zum nächsten und immer so weiter, bis ein fähiger Guide gefunden war und wir sicher im ganzen Souk bekannt waren. Endlich bei der Unterkunft angekommen, fanden wir uns vor verschlossenen Toren. Während unser Guide ans Tor hämmerte und bald alle Nachbarn nach den Besitzern riefen, erklärte uns der ans Riad angrenzende Teppichverkäufer, dass wir Glück hätten, da unser Guide zu dieser Tageszeit ein Gentlemen ist, sich aber am Nachmittag zu einem Vampir verwandeln würde und gleichzeitig führte er denn obligatoren Smalltalk mit uns und fand dass wir ihm schon Schoggi vorbeibringen sollten. Um dem Lärmen ein Ende zu setzen, erbarmten sich irgendwann freundliche Nachbarn und öffneten das Tor. In der Unterkunft wurden wir dann aber freundlich begrüsst und Tamara merkte, dass die Nachrichten auf Whatsapp am Morgen keine Annäherunsversuche eines marokkanischen Habibis gewesen waren, sondern der Versuch unseres Vermieters uns bei der Anreise behilflich zu sein...😅
    Nach dem obligaten Minztee machten wir uns auf Entdeckungstour durch Mèknes. Zuerst hielten wir aber unser Wort und brachten dem Teppichverkäufer Schweizer Schokolade (zum Glück gibt es auch in Marokko bereits Lindt Schoggi zu kaufen) vorbei. Dieser lud uns im Gegenzug auf einen Minztee ein. Nebenher stellte er uns die Geschichte der Teppichherstellung vor uns versuchte schlussenlich in guter alter Manier doch noch uns einen Teppich zu verkaufen. Nachdem wir uns charmant wie wir sind aus dem Verkaufsgespräch gerettet hatten, ging es weiter in die Souks hinein.
    Die Souks waren gerappelt voll, wir hatten wohl den marokkanischen Einkaufsbummel am Samstag erwischt, und ähnelte mehr einem überdimensionalen Flohmarkt, weshalb wir ziemlich schnell irgendein Bab suchten, um dem Ganzen zu entfliehen und die Sehenswürdigkeiten ausserhalb zu entdecken. Da ein mit dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV befreundeter und ebenso ambitionierter Sultan zu seiner Zeit ein ganzes Stadtteil mit einem Sklavenheer, die sogenannte Ville Impériale, errichtet hatte, gab es theoretisch auch einiges zu sehen. Leider wird seit 2018 aber das gesamte Areal renoviert. Da die Arbeiten jedoch seit 2023 abgeschlossen sein sollten und GoogleMaps sagte, dass alles geöffnet sei, versuchten wir trotzdem unser Glück. Nach der vierten geschlossenen Sehenswürdigkeit und etlichen gelaufenen Kilometer gaben wir schlussendlich auf und suchten das nächste Taxi. Und jaaa genau, wenn man einmal eines braucht ist sicher keines da. Nach weiterem Herumgeirre (unsere Laune dabei natürlich immer noch vorzüglich) fanden wir dann doch noch eines. Sogar mit EINGESTELLTEM Taxameter. Tamara war von diesem so fasziniert, dass sie vom Taxifahrer irgendwann auf arabisch einen ZS kriegte (glauben wir zumindest). Er lud uns dann aber trotzdem beim Supermarkt ab. Da kauften wir uns einen Wein, natürlich aus rein kulturellem Interesse, denn Mèknes ist eines der Hauptanbaugebieten von Marokko (wir haben echt noch nie so flache "Rebberge" gesehen). Nach dem Weinkauf ging es ins nächste Restaurant, wo wir R'fissa versuchten, eigentlich auch nur eine Tajine einfach ergänzt mit marokkanischer Version der Fotzelschnitte, also die Omletten vom Zmorgen... Zurück in der Unterkunft, die wir dieses Mal sogar ohne Hilfe fanden, liessen wir den Abend mit Wein aus Teegläsern ausklingen.

    Nachtrag: Wie man auf den Fotos sieht, haben wir die einzige zugängliche Sehenswürdigkeit von Mèknes doch noch gefunden: das Masoleum von Moulay Ismaili.
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  • Day 20

    Moulay Idris und Volubilis

    February 26 in Morocco ⋅ 🌧 15 °C

    Nach einer kalten Nacht aber einem wieder einmal sehr umfangreichen Zmorgen, welches die Kälte schnell vergessen liess, ging es Richtung Busbahnhof mit der Anweisung unseres Vermieters den Bus mit der Nr. 15 zu nehmen. Wann dieser genau fährt? Keine Ahnung. Einfach einmal hinstellen. Da Tamara dachte die Nr. 15 fast schon wegfahren zu sehen, legte sie einen Sprint hin, welche die Locals recht verwirrte, unter anderem auch da sich die vermeintliche 15 als 16 herausstellte. So wollte ein Herr ihr einen Schokoriegel schenken und eine Oma erkundigte sich mehrmals auf Französisch-Arabisch ob alles in Ordnung sei. Danach halfen natürlich alle wieder mit, dass die zwei Touris auch ja in den richtigen Bus steigen, welcher dann tatsächlich auch irgendwann kam und in die richtige Richtung fuhr. Nicht ganz so entspannt wie sonst, sassen wir die Zeit im Bus ab, da uns der Herr, welche Tamara den Schokoriegel schenken wollte, zu verfolgen schien... Er stieg dann aber zum Glück etwas früher aus und obwohl wir im nochmals begegneten, liess er uns in Ruhe. Nach einigen achterbahnwürdigen Bodenwellen und dem Beobachten wie viele Schulkinder man in den Bus quetschen kann, kamen wir in Moulay Idris an. Dies ist eine für Muslime heilige Stadt, da es die Grabstätte von einem direkten Nachfahren Mohammeds ist. 7 Pilgerfahrten nach Moulay Idris soll sogar die Pilgerfahrt nach Mekka ersetzen und noch vor wenigen Jahren durfte die Stadt nicht von Nicht-Muslimen betreten werden. Nicht aber Moulay Idris sondern Volubilis war unser eigentliches Ziel. Hinter diesem Namen verbergen sich die Überreste einer ehemaligen Römerstadt. Da Volubilis nicht per ÖV und nur per Auto oder mit überteuerten Taxis erreichbar ist, entschieden wir die paar Kilometer zu laufen. Die Wanderung lohnte sich aber, da die Ruinen echt eindrücklich waren und wie so viele historische wertvolle Stätten in Marokko fast uneingeschränkt begehbar. Geschichte zum Anfassen und Dank schlechtem Wetter oder Nebensaison hatten wir viele Ecken ganz für uns alleine. Nachdem wir jede kunstvoll verzierte Säule und jedes Bodenmosaik eingehend betrachtet hatten, machten wir uns noch vor dem grossen angesagten Regen zurück nach Moulay Idris. Dieses Mal gönnten wir uns doch den Komfort eines überteuerten Taxis. In Moulay Idris suchten wir zuerst ein Café, bevor wir auch hier die sehenswerten Ecken ausspähen wollten. Leider setzte nun der angesagte Regen in voller Wucht ein und wir irrten im Nebel und ziemlich durchnässt durch die verwinkelten Gässchen auf der Suche nach den Terrassen, von welchen aus man eine super Aussicht auf die heilige Zaouia haben sollte... Irgendwann gab auch die motiviertere Partei von uns beiden auf und wir liessen gleich auch die anderen Sehenswürdigkeiten links liegen und stellten uns an die Bushaltestelle. Wir mussten ein jämerliches Bild abgegeben haben, denn just in dem Moment fragte uns eine Oma, ob wir mit ihnen nach Mèknes zurückfahren wollten. Ihr Mann war zwar etwas überrascht als sich plötzlich zwei Touris ins Auto setzten. Unsere Dankbarkeit, war im letztens Endes aber Lohn genug und wir waren völlig überwältigt von dieser Gastfreundschaft. Und dieses Mal wurden wir wirklich auch nicht abgezockt. Im Mèknes angekommen suchten wir im grössten Schiff einen Supermarkt und ernteten böse Blicke vom Wachpersonal, da wir Pfützen durch den ganzen Laden hinterliessen. Da wir uns aber geschworen hatten, heute unser Riad nicht mehr zu verlassen, brauchten wir etwas für den Znacht. Vom Supermarkt nahm uns glücklicherweise ein Taxi mit, sogar wieder mit Taxameter aber ohne ZS... In der Unterkunft angekommen, verwandelten wir unser Badezimmer in eine Sauna und heizten mit der Aircondition so richtig ein (hätte uns einer gesagt, dass wir in Marokko einmal mit einer Aircon heizen würden, hätten wir ihn wahrscheinlich nur kopfschüttelnd und lachend angeschaut...😅). Wieder auf Normaltemperatur aufgetaut, zauberten wir aus einer einzigen Pfanne ein Abendessen, dass mindestens einen Michelin-Stern verdient hätte. Sogar inklusive toskanischem Parmesan! Anschliessend ging es früh ins Bett, da wir am nächsten Tag für marokkanische Verhältnisse früh aus den Federn mussten...Read more

  • Day 21

    Essaouira

    February 27 in Morocco ⋅ 🌬 19 °C

    Heute ging es vom Norden wieder Richtung Süden und so schenkten wir Tamara zum Geburtstag eine 9stündige und 52minütige Zug- und Busfahrt zum Geburtstag. Über 660km fifty shades of Morocco.😉 Oder noch positiver ausgedrückt: Zeit um die Füsse einmal auszuruhen und dabei Musik zu hören, zu lesen, zu schreiben und den Fahrtwind der offenstehenden Zugtüren und undichten Fenster durch die Haare wehen zu lassen.
    Der Morgen begann jedoch etwas stressig, da Marokkaner echt keine Frühaufsteher sind und der Vermieter auch um 7.30 Uhr noch nicht anzutreffen war, obwohl 7 Uhr vereinbart war. Tamara fand ihn aber betend in einem Wandschrank (?!) und so konnten wir unsere Schulden doch noch begleichen und in Rekordzeit Zmorgen essen. Dank Taxi schafften wir es dann auch rechtzeitig zum Bahnhof. Mit dem Zug ging es dann vom grünen Norden wieder ins rote Zentrum nach Marrakesch. Das erreignisreichste auf dieser Fahrt war wohl eine Auseinandersetzung zwischen einem Passagier und dem Zugpersonal, trotz Kopfhörer nicht zu überhören. Es war wie ein bisschen nach Hause kommen, als wir im bekannten Marrakesch ankamen. Schlag auf Schlag ging es aber weiter mit dem Bus Richtung Küste zu unserem ersehnten Ziel: Essaouira. Endlich im richtigen Bus angekommen, nach Umherirren, heissen Kaffe runterschletzen und Gepäck wie am Flughafen bei einem sehr charmanten Herrn einchecken, kam dann der kleine Dämpfer: unsere Plätze waren besetzt. Nach Ticket vergleichen und kompliziertem Hin- und Her sassen wir dann die nächsten 4 Stunden getrennt neben zwei auf je ihre Art seeehr hinreissenden Damen... Aber auch so kamen wir schlussendlich nach Essaouria und fanden souverän und vom Winde verweht (irgendwie müssen ja die top Surfbedingungen entstehen) unsere Unterkunft. Sogar pünktlich wie vereinbart, aber leider wurden wir nicht erwartet. Nachdem wir ausversehen bei anderen Mietern gelandet waren, gabelte uns eine etwas irritierte Frau auf, die uns nach ein paar Telefonaten sogar in unser Appartment liess. Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten, suchten wir uns zur Feier des Tages ein schönes Restaurant heraus, wo wir uns einen Oktopus gönnten. Wir fanden anschliessend sogar ein schickes Restaurant wo wir einen Absacker nehmen und so doch noch auf Tamaras Geburtstag anstossen konnten.

    Am nächsten Morgen schliefen wir wieder einmal etwas aus. Eigentlich wollte Tamara Sven sogar noch länger schlafen lassen, aber als auch nach einer Viertelstunde noch kein Warmwasser zum Duschen kam, musste er trotzdem aus den Federn. Gemeinsam fanden wir dann auch die Gasflasche und Tamara konnte happy Duschen. Sven anschliessend leider weniger happy, da das Warmwasser leider nicht weit reichte...🫣Mehr oder weniger frisch schlenderten wir zu einem fancy Café, wo wir uns wieder einmal einen richtig feinen und nicht typisch marokkanischen Zmorgen oder eher Zmittag gönnten. Kuschelkatze gab es gratis dazu.☺️ Mit unseren vollgeschlagenen Bäuchen machten wir einen Verdauungsspaziergang zum Hafen, wo wir den Fischern beim Flicken der Netze beobachteten und den Fang des Tages begutachteten. Nicht einmal Angler Sven kannte alle Meeresbewohner, die da präsentiert wurden und welche man direkt ein paar Meter weiter grillen konnte. Nach dem Beobachten des Treibens am Hafen, besuchten wir einmal mehr die Souks. Diese stellten sich als sehr angenehm heraus, da man verhältnismässig wenig angesprochen wurde und richtig Platz hatte und nicht ständig hupenden Motorrädern oder drängelnden Leuten ausweichen musste. So getrauten wir uns sogar ans Souvenir kaufen. Entweder sagen die Händler in Essaouria von Anfang an faire Preise oder wir sind einfach sehr schlecht im Verhandeln. Egal, wir haben nun schöne neue Kissenbezüge für unser Sofa. Müde vom Preise vergleiche und Verhandeln, fanden wir beim Spazieren auf den Festungsmauern "zufällig" eine gemütliche Bar, wo wir die Verkostung der lokalen Weine wieder aufnahmen. Den Rest des Abends gestalteten wir gemütlich mit Einkaufen, Wäsche waschen und Chili sin Carne kochen.

    Auch den nächsten Morgen genossen wir in unserem Appartment und zmörgelten gemütlich. Dieses Mal konnte auch Sven warm duschen.😉 Plörzlich wurde es dann doch ein wenig stressig, da die Wäsche immer noch nicht trocken war, wir aber trotzdem auschecken mussten. Mit unserem logistischem Geschick verfrachteten wir dann doch alles irgendwie und luden unser Gepäck bei der CMT Station ab. Nach diesem Stress brauchten wir zuerst einen Kaffee. Da wir die Zeit bis zur Abfahrt überbrücken mussten, schlenderten wir nochmals zum Strand und machten eine ausgiebigen Strandspaziergang. Dabei beobachteten wir die Kitesurfer, Kamel- und Pferdereitenden Touris, kletterten auf Ruinen umher, halfen weggewehte Hüte wieder einzufangen und wiesen irgendwelche Verkäufer ab. Irgendwann von Ohrenweh geplagt infolge starkem Windes suchten wir nochmals ein Café auf. Dann war es auch Zeit für die nächste Busfahrt. Dieses Mal nach Agadir weiter in den Süden. So wurde die Landschaft auch wieder steiniger und erinnerte mit seinen abertausenden Arganbäumchen an die Savannelandschaft im Zürizoo. Als es wieder hügliger und die Strassen kurviger wurde, wurde es dieses Mal sogar beiden ein wenig flau im Magen. Wir wurden dafür aber mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Meer belohnt. Trotzdem waren wir froh endlich in Agadir anzukommen, wo wir sogar wieder einmal auf ein funktionierendes Busnetz stiessen. Leider fuhren die Busse aber einfach vorbei, da schon zu voll und wir mussten uns doch wieder auf eine abenteuerliche Taxifahrt einlassen. Kaputt kamen wir in unserem Airbnb an, wo wir zuerst unsere nasse Wäsche ein zweites Mal aufhängen mussten. Erleichtert darüber noch Chili sin Carne Reste zu haben, kochten wir ein weiteres Mal selber bevor es nach einem Gute Nacht Minztee wieder ab ins Bett ging.
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  • Day 23

    Agadir

    February 29 in Morocco ⋅ 🌙 15 °C

    Der nächste Morgen in Agadir lief so ziemlich nach unserer eingespielten Routine ab: aufstehen, zmörgelen und packen. Dieses Mal waren die Kleider sogar trocken und für Sven gab es einmal keinen rein vegetarischen Zmorgen, sondern halal Trutenaufschnitt. Um unser Gepäck in der CTM Station abzuladen wagten wir uns noch einmal an den lokalen Bus. Und dieses Mal sogar mit Erfolg, obwohl die angegeben Zeiten wirklich nur eine Empfehlung zu sein scheinen. Nach etwas Hin- und Her und dumm stellen, durften wir unser Gepäck sogar wirklich dort lagern, obwohl uns dies gestern eigentlich versichert wurde... Da wir zeitlich nun doch etwas knapp dran waren, mussten wir auf unser etwas unbeliebteres Transportmittel, das Taxi zurückgreifen. Und zu einem Touristenpreis ging es dieses Mal auch ausnahmsweise auch echt touristischen Ort: die "Medina" von Agadir. Da Agadir leider 1960 fast vollständig von einem Erdbeben zerstört wurde, hat irgendein reicher Kaufmann entschieden sich selbst ein Denkmal zu setzen und die Medina nachzubauen. So mussten wir sogar Eintritt zahlen um dieses mehr dem Europapark ähnelnden Freilichtmuseum zu besuchen. Wenigstens war es ruhig (bis auf ein paar Schulklassen, scheint ein beliebter Exkursionsort zu sein), es gab Kaffee und sogar einen kleinen Zoo. Nur etwas irritierend war, dass dessen Gehege offen standen, die Wege um die Gehe jedoch abgesperrt waren. Die meiste Zeit verbrachten wir schlussendlich in den wahrscheinlich nicht für die Besucher gedachten Werkstätten. Ziemlich schnell genervt von den Instagramm-Milfs machten wir uns auf den Rückweg zur Busstation. Dieses Mal wieder mit dem nicht einmal einen Drittel so teuren Bus. Mit ungewohnter Verspätung traf dann irgendwann unser Bus nach Tafraoute ein. Irgendwie war an dieser Busfahrt vieles ungewohnt, so wurde niemand kontrolliert, extra Stopps eingebaut um als Sammeltaxis einzuspringen/Familie und Freunde oder blinde Passagiere einzuladen/verspätete Gäste aufzugabelnd/Reparaturen vorzunhemen, man wird es wohl nie erfahren... Dieses Mal erwartete uns zudem wieder eine längere Fahrt, dafür landschaftlich sehr abwechslungsreich: von der hochmodernen Grossstadt Agadir, durch das von landwirtschaftlichen Strukturen geprägte Souss Massa Tal, wieder rein ins trockene Zentrum. Dieses Mal hatte man aber das Gefühl, dass der Bus demnächst von Cowboys auf ihren Pferden überholt wird, so nach wild wild West sahen die Landschaften aus (inklusive diesen typischen Windrädern!), nur die wunderschönen Oasen, welche die Landschaft immer wieder durchbrachen, erinnerten daran, dass wir uns nicht in einem amerikanischen Film befanden. Umso weiter wir von der Küste ins Landesinnere kamen, desto hügliger wurde es, bis wir uns wieder in kargen Bergen befanden mit an den Hängen klebenden Argan- und Mandelbäumen und wir irgendwann unsere Reisetabletten an Locals vertickten. Und wir lernten noch Bedeutung Nr. 101 des Hupens kennen: "Wenn sich jemand hinter dieser Kurve befindet, wird er einfach ins tiefe Tal heruntergestossen. Mein Bus ist grösser und stärker als du." Ein klein wenig beruhigte es uns, dass wir im stärkeren Fahrzeug sassen, als die Serpentinnen jedoch so eng wurden, dass wir auf den vorderen Plätzen wunderbare Aussicht in den Abgrund hatten und sogar der marokkanische Chaffeur sich richtig viel Zeit für das Mannöver nahm, fanden wir es dann doch nicht mehr so toll...😅 Heil und recht pünktlich (echt keine Ahnung wie dies der Fahrer geschafft hat) kamen wir schlussendlich aber in Tafraoute an. Oder in Svens Worten: "So am Arsch vo dä Welt simer ih Marokko jetzt glich no nie gsi...". Abgesehen von einem kleinen Mädchen, das sich wohl etwas vor uns fürchtete, wurden wir sehr herzlich in Tafraoute begrüsst. Vom Verkäufer der über Svens Sprachmischmasch witzelte, über Frauen, die uns freundlich grüssten beim kreuzen, bis zum Restaurantbesitzer, welcher uns zum Abschied persönlich die Hand schüttelte und sich bedankte. Genau das, was wir nach dem Grossstadttrubel brauchten!Read more

  • Day 24

    Tafraoute

    March 1 in Morocco ⋅ ☁️ 12 °C

    Da der Zmorgen erst, wie so oft in Marokko, ab 09.00 Uhr serviert wurde, konnten wir einmal mehr ausschlafen. Auch wie gewohnt, bestand der Zmorgen aus Blätterteig Omelette, Fladenbrot, Erdbeerconfi, Honig, Amlou, Butter und Frischkäse (die Umfrage zu unserem Frischkäsekonsum ist leider schon nicht mehr repräsentativ...). Da es in Tafraoute eigentlich nicht wirklich viel zu tun gibt, ausser wandern, wollten wir, um Svens Wanderkontigent zu schonen, wieder einmal mit Velos versuchen. Unser Barista bot sich sogar gleich an uns zu einem Fahrradverleih zu bringen. Leider war der erste geschlossen, wie auch der zweite. Glücklicherweise hatte er aber sogar noch ein drittes Ass im Ärmel und nach hin- und her Telefonieren kam sogar jemand der uns die Bikes vermietete. Sie sahen sogar recht modern und bis auf rostige Ketten und abgeklebte Kabel auch funktional aus, aus Erfahrung hatten wir aber sicherheitshalber unseren Leatherman eingepackt. Nach kurzer Absprache der Route und Tipps, damit wir hoffentlich keinen Platten einfangen würden, ging unsere Tour auch schon los. Erster Stopp war sogar etwas Kulturelles: ein Openair Kunstwerk. Vor ein paar Jahren hatte irgendein belgischer Künstler entschieden, hier oben im Anti Altas im Nirgendwo ein paar Steine mit 18 Tonnen Naturfarben anzumalen. Wie auch immer er auf diese Idee gekommen ist, man staunt echt nicht schlecht wenn man in der ohnehin schon bizarren Granitlandschaft plötzlich angemalte Felsen antrifft. Nach etwas herumgeklettere, Fotos knipsen und alle Steine suchen, ging es dann zurück nach Tafraoute, locker-flockig bergab und durch eine wunderschöne Oasenlandschaft. In Tafraoute angekommen, gönnten wir uns zuerst einen Kaffee und stärkten uns mit einer mit Käse überbackenen Berberomelette, bevor wir unsere Route in Richtung des Tales der Ammeln fortsetzten. Denn Tamara hatte in irgendeinem Blog gelesen, dass es da noch eine schöne Wanderung gibt. Die Landschaft war auch wirklich sehr schön, uns wurde aber schon ein wenig mulmig, als wir ziemlich viele Höhenmeter Berg abwärts zurücklegten, denn nach dem Gesetz der Logik, mussten wir diese ja dann auch wieder umgekehrt zurücklegen, wenn wir wieder nach Hause wollten... Als Sahnehäubchen obendrauf, stellte sich bei Svens Velo auch plötzlich eine Art vollzeitliche Scheibenbremse ein. Dieses Problem lösten wir aber einfach damit, dass wir uns beim Berg hochfahren einfach abwechselten. Ganz untem im Tal angekommen, mussten wir feststellen, dass Tamaras Blog keine verlässliche Quelle war und dass der Wanderweg 1. nicht auffindbar war und 2. ansonsten nur ein unmarkierter Trampelpfad (wahrscheinlich von den Maultieren) aufzufinden war, der sogar für unsere top Bikes zu offroad gewesen wäre. So entschieden wir unsere "Wander-Biketour" abzubrechen und uns nach Hause zu quälen. Wir schafften dann den Heimweg überraschenderweise relativ speditiv und hatten vor dem Abendessen sogar noch Zeit zum Duschen und Chillen. Zu faul um ein neues Restaurant zu suchen, gingen wir gleich nochmals in das gleiche wie gestern und wurden da auch schon vom Besitzer mit einem Schmunzeln begrüsst, da er uns beim Velofahren gesehen hätte... Es gab dann auch eine extra grosse Portion Couscous, genügend Zucker in den Minztee und Guetzli aufs Haus, damit wir unsere Energiereserven auch ja wieder auffüllen konnten. Wahrscheinlich können wir von dieser auch noch profitieren, denn Morgen geht es zu einem unserer letzten Abenteuer in Marokko: auf ins Surfcamp!Read more

  • Day 26

    Über Tiznit nach Sidi Ifni

    March 3 in Morocco ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute standen wir beinahe mit dem ersten Gebet auf, also richtig "früh". Das frühe Aufstehen war dann nur noch halb so wild, als wir sahen, dass der Barista so früh extra nur für uns Frühstück gemacht hatte. Sogar die Putzfrau war sehr überrascht darüber und musterte uns etwas irritiert. Auch der Bus startete mehr oder weniger pünktlich und baute auch dieses Mal interessante Zusatzstopps ein. So hielt der Fahrer einmal bei einer Töpferei um sich neue Küchenutensilien zu kaufen und ein anderes Mal bei einer Metzgerei, um drei Taschen Fleisch abzuholen, während der ganze Bus geduldig wartete. Da die Stopps immer auch mit den obligaten Smalltalks verbunden waren, kamen wir verspätet in Tiznit an, wo wir zum Glück einen längeren Zwischenstopp hatten, bevor es weiter nach Sidi Ifni ging. Diese Pause nutzten wir um unsere Koffeinreserven aufzufüllen und noch ein wenig durch die Souks und Parks zu schlendern. Mit der gleichen Verspätung wie wir in Tizniz angekommen waren, ging es dann auch weiter und wir durften weitere wunderschöne Wartezeit an der Busstation verbringen. Obwohl die Fahrt eigentlich kurz war, hängen die etlichen zurückgelegten Kilometer der letzten Wochen so langsam an und wir waren überglücklich als wir endlich in Sidi Ifni ankamen, da half nicht einmal mehr der wunderschöne Ausblick direkt auf den Ozean vom Bus aus. Im Surfcamp angekommen wurden wir freundlich von der Surfercommunity aufgenommen und erhielten sogleich eine persönliche Camp- und Stadtführung. Sehr erfreut über unsere Ankunft im Speziellen zeigte sich ein Engländer, da endlich mal jemand ganz ungewohnt nicht aus Deutschland käme.😉 Den Rest vom Tag verbrachten wir mit dem Besuch des Wochenmarktes, Herumschlendern am Strand und natürlich essen. Wenn man direkt am Meer wohnt, muss man sich ja natürlich auch durch die frischen Meeresbewohner schlemmen.😋 Müde aber glücklich schliefen wir anschliessend begleitet von Wellenrauschen ein.Read more

  • Day 28

    Surf Camp

    March 5 in Morocco ⋅ ⛅ 18 °C

    Tag 1: Das Surfcamp fing sehr relaxt an und zwar mit ausschlafen. Und da Sidi Ifni ziemlich überschaubar ist und nicht viel läuft, konnten wir dieses Mal auch endlich einmal ausschlafen. Die guten Vorhänge und das beruhigende Wellenrauschen hilft dabei auch noch ungemein. Völlig entspannt trafen wir uns mit den anderen für das Frühstück. Und was für ein Frühstücksbuffet das war! Hier kriegte Tamara sogar ihr Fruchtmüesli und Sven kam mit frisch zubereiteten Apfeltaschensandwiches auch ganz gut weg. Und das Beste: von diesem Buffet durften wir uns auch noch ein Lunch zusammenstellen.😋 Weiter ging es dann erstmal mit Pause, bevor wir von unserem Surflehrer Hannes eine Instruktion bekamen. Er teilte uns zuerst die Wetsuits zu, erklärte das Board und dann ging es auch schon los zu unserem Surfstop, in einem Büsschen, das bei uns wohl schon lange nicht mehr durch die Kontrolle gekommen wäre.😉 Am Hafen angekommen, wo sich der Beginnerspot befindet, quetschten wir uns in unsere Wetsuits und dann hiess es mit den Boards laufen, laufen, laufen. Tamara holte sich hier schon ihre ersten blauen Flecken... Nach kurzem Einwärmen, das auch gar nicht so schlimm wie erwartet war, ging es zuerst ohne Board ins doch noch frische Wasser. Unsere Schwimmlehrerin aus Kindheitstagen wäre stolz auf uns gewesen, wenn sie unsere Gleitübungen, beobachtet hätte.😂 Dann gings endlich aufs Board, genauer gesagt, war der erste Schritt einfach einmal draufliegen. Da das Hinauslaufen mit dem Board (2 Schritte nach vorne, 3 zurück) schon recht anhängte, waren wir dann froh als es endlich hiess "Mittagspause". Nach wie gestrandete Wale herumliegen, hiess es dann auch schon wieder "ab aufs Board!". Zuvor gab es aber noch kurz den Theorieinput zum Aufstehen. Klang eindeutig einfacher als es schlussendlich war. Aber nach ein paar Tauchern hatte Tamara relativ schnell den Dreh raus und bekam gar nicht mehr genug. Auch Sven konnte am Ende der zweiten Session langsam stehen, jedoch merkten wir, dass es für ihn nicht das richtige Board war. Zurück Zuhause ging es dann schnurstracks unter die Dusche und es war erst einmal chillen angesagt. Nach einem Koffeinbuster in einem Café probierten wir auch noch die Surfskateboards aus. Unsere Versuche sahen wohl auch nach Versuchen aus, so hielten viele Passanten an und schmunzelten mehr als einmal. Hier sah Sven klar professioneller als Tamara aus. Nachdem wir den Sonnenuntergang auf unseren hauseigenen Terrasse genossen und noch eine Runde Dart gespielt hatten, gab es endlich Abendessen. Und das toppte das unglaubliche Frühstücksbuffet sogar noch. Obwohl wir zuerst nicht ganz sicher waren, wie das Essen wohl schmecken wird, als wir in die knütschroten Augen des Kochs sahen. Aber nur schon wie er das Essen für jeden Gast einzeln anrichtete war ein Highlight! Und nach drei Gängen hatten wir unsere Energiereserven wieder aufgefüllt bzw. ev. auch etwas überfüllt.😋 Total kaputt kuschelten wir uns dann in unser Bett.

    Tag 2: Die Programmpunkte blieben ziemlich gleich wie schon am ersten Tag: Aufstehen, hammer Frühstück, kurz Chillen. Statt Instruktion kam danach dann aber die erste Theorielektion. Auf einer Kinderzimmerwandtafel erklärte uns Hannes unser Surfcoach da etwas über Wellen. Anschliessend ging es dann wieder zu unserem Anfängersurfspot, zu jemandens Enttäuschung mussten wir heute aber alle auf grössere Boards umsteigen, da sich die Intermediates und Advanced unsere Boards schnappten und die haben halt Vorrang. Für Sven lief es mit dem neuen Board wesentlich besser, für Tamara weniger und wir übten weiter an unserem Pullup-Skills. Wieder total zerstört und mit neuen blauen Flecken (zumindest bei jemanden von uns), ging es wieder zurück nach Hause. Nach einer wohltuenden Dusche hiess es für Tamara Zoommeeting und Sven ging seinen Pfarrerpflichten nach und bereitete sich pflichtbewusst auf seine Hochzeitsrede vor. Nach einem weiteren super leckeren Abendessen spielten wir noch ein paar Runden Jenga und genossen sogar ein Bierchen (bei dessen Kauf man sich wie der grösste Alkoholiker fühlt). Nachdem uns jemand Packgammon erklären wollte und wir merkten, dass wir echt einfach zu müde waren, noch irgendwas aufzunehmen, verabschiedeten wir uns und schlarpten in unsere Betten.

    Tag 3: Same as yesterday. Theorie von heute: Tides. Spezielle Vorkommnisse: Tamara durfte ihr geliebtes grünes Board wieder haben, es war wieder einmal Wäschetag angesagt, wir haben die Tickets für unsere Weiterreise gekauft und haben bei einer weiteren Runde Jenga unseren statischen Kompetenzen weitergebildet.

    Tag 4: Theorie wurde heute gegen eine Runde Surfskating eingetauscht. Da wir schon einmal heimlich ein wenig geübt haben, wirkten wir auch nicht mehr ganz wie die Voll-Anfänger. Streng aber cool!🤙 Vom Skateboard ging es dann wieder aufs Surfboard inklusive krasserer Sonnencreme für Tamara (bzw. ab jetzt liebevoll Schweinchen genannt🐖), da Sonnenschutzfsktor 50+ nicht mehr reichte. Vollgefuttert gab es nach dem Abendessen im marokkanischen Hochzeitszelt auf der Dachterrasse die nächste Runde Jenga bevor wir wieder hundemüde ins Bett fielen.

    Tag 5: Letzter Tag mit offiziellem Surfkurs. Als Sahnehäubchen wurden wir heute sogar beim Mühe haben und geben gefilmt. Stichwort "Videoanalyse". Natürlich herrschten heute zufällig gerade die besten Voraussetzungen damit wir unser Können in einem noch besseren Licht zeigen konnten und weshalb auch noch alle Profis mit zu unserem Beginners Spot kamen und es ziemlich crowded wurde. Diese bekamen dann auch noch den Auftrag von ihrem Trainer, dass sie uns keine Welle catchen lassen sollten. Wir im Gegenzug beeindruckten sie aber ernsthaft mit unserem Biss und Ausdauer im Raus ins Weisswasser kämpfen. Zurück im Camp wurden die Videos dann ausgewertet und es gab vor allem viele Lacher und Verbesserungstipps. Nach dem Essen stiessen wir mehrmals mit Merlin auf seinen Geburtstag an und schleppten uns einmal mehr rüber in unser Bett.

    Tag 6: Letzter Surftag. Während Sven sich eine Pause gönnte und fleissig seine Hochzeitsrede übte, kämpfte Tamara nochmals im Wasser. Da aber nur offiziell 5 Tage Surfkurs inkludiert sind, wurde sie etwas von der Surfgruppe exkludiert und war sozusagen auf sich alleine gestellt. Die Surfsession wurde dann auch frühzeitig abgebrochen, da die Bedingungen einfach zu schlecht wurden. Da wir auch nicht in die Theoriestunde durften, hatten wir ungewohnt viel Freizeit. Diese füllten wir mit Kaffee trinken, Strandspaziergang inklusive Begleitung unseres persönlichen Surfhundes und liessen uns einmal mehr zu einem Verkaufsgespräch mit Teetrinken einladen. Zur Abwechslung war der Verkäufer mal nicht ein original Berber aus dem Atlas, sondern ein Nomade aus der Wüste.😉 Nach dem letzten reichhaltigen Abendessen von unserem Lieblingskoch schauten wir den anderen noch etwas beim Jungle Speed zu, bevor es dann wieder ins Reich der Träume ging.
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