SOA - Paul lebt noch...

novembro 2016 - fevereiro 2017
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    Die Unterwelt (Busfahrt Konglor - Pakse)

    3 de janeiro de 2017, Laos ⋅ ⛅ -1 °C

    Dass sich nach überstandener Höhlen-Durchquerung doch noch die laotische Unterwelt auftun würde und dies bei strahlendem Sonnenschein, hatte ich bei der Titulierung des vorherigen Footprints ("Eintritt in die Unterwelt") nun wahrlich nicht erwartet! Die "Hölle auf Erden" manifestierte sich in Form einer Busfahrt vom abgelegenen Konglor in den Süden Laos' nach Pakse.

    Angekündigt war uns eine knapp zehnstündige und insgesamt 75.000 Kip teure Reise, erst mit Sammeltaxi zur Hauptstraße (Nord-Süd-Achse) und dann weiter mit dem Bus. Pünktlich und so gut gelaunt wie es eine Abfahrt um 6:30 Uhr eben erlaubt, standen wir gestiefelt und gespornt vor unserem Hostel. Nun sind wir den laotischen Wahlspruch (Ursprung nach dt. Sprichwort) "Gemach, gemach, gemach, gemach, gemach, gemach,....!" und seine gewissenhafte Befolgung natürlich schon gewohnt; es überraschte uns aber dennoch, dass selbst nach einer Stunde Wartezeit kein Sammeltaxi auftauchte! Urplötzlich wies uns dann der Hosteleigner an, doch den 'local'-Bus zur Hauptstraße zu nehmen. Da andere Optionen durch Inexistentenz bestachen, zahlten wir zähneknirschend 40.000 Kip und legten in drei Stunden ca. 15 % der Wegstrecke (Gesamtdistanz knapp 600 km) zurück.

    An der Hauptachse angelangt, drängte uns die Alternativlosigkeit in einen weiteren Reisebus der Holzklasse. Glücklicherweise sollte der Bus (für ein bescheidenes Entgelt von 100.000 Kip) direkt nach Pakse fahren. Long story short: es wurde zwar der direkte Weg genommen, jedoch oben erwähntes Nationalmotto zur Perfektion getrieben!

    Nach längeren Aufenthalten in zwei bestechend schönen (*hust*) Busbahnhöfen (Thakhek und Savannakhet) sowie 294 Zwischenhalten in der Pampa (Gründe: Rollerverladung, Ein-/Ausladen großer Baumscheiben, Extrahalt für Local Nummer 1, 75 m weiter Extrahalt für Local Nummer 2, Kontrollpunkt 53 des Militärs, leckerer Snack am Straßenrand dem der Fahrer nicht widerstehen konnte, Pause weil schon wieder 5,91 km ohne Zwischenhalt geschafft waren, Stopp ohne Grund, grundloser Halt und Ausblick auf Landschaft genießen drei Stunden nach Sonnenuntergang) kamen wir um 22:30 Uhr in Pakse an.

    Ach ne Moment...wir kamen am Busbahnhof außerhalb der Stadt an! Zur vollkommenen Transportkatastrophe gehört nämlich noch die übliche Touristenabzocke: Der Bus fährt nicht in die Innenstadt und aufgrund später Ankunft steht zufällig nur noch das Tuktuk des Busfahrer-Schwagers zur Verfügung. Natürlich zum nicht verhandelbaren Sonder-Festpreis (in unserem Fall 20.000 Kip).

    Weitere Highlights der Fahrt:

    - Laute Thai-Schwülstmusik inklusive Musikvideo im Wechsel mit Aufzeichnungen von Comedy-Auftritten (Fäkal- und Sexismus-Humor...wurde auch ohne Sprachkenntnis deutlich).

    - Alle drei Minuten Schlagloch-Katapult, das einen ca. 10 cm aus dem Sitz hob (aber hey...zumindest hieß das, dass der Bus fuhr! 🙈😁)!

    - Bei jedem zweiten Halt kamen Händler mit ganzen Hähnchen am Spieß durch den Bus gelaufen. Rezept zum Nachkochen für die Interessierten: man nehme ein lebendiges Huhn, lasse einen dreieinhalb-Tonner drüberrollen (flach wie eine Flunder muss es sein!) und stecke einen Spieß hindurch. Dann einfach zwei Stunden in den Rauch eines brennenden Plastikmüll-Haufens hängen und vier Tage in der Sonne von Fliegen bearbeiten lassen. Bisschen abschmecken mit brauner Schuhcreme - fertig!

    Fazit: wie wir nach (mit Warterei) 16 Stunden Busfahrt und 160.000 anstatt versprochenen 75.000 Kip noch ein fröhliches Gruppenselfie mit Grayden und Leonie hinbekommen haben, wird mir auf Ewig ein Rätsel bleiben!
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  • Dia 50

    Bolaven-Plateau - Loop Tag 1

    4 de janeiro de 2017, Laos ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach überstandener Horrorbusfahrt (siehe vorheriger Footprint) ließen wir unsere großen Backpacks im Hostel zurück und mieteten einen Motorroller, um von Pakse aus auf einen zweitägigen Rundkurs (kleiner Loop) durch das Bolaven-Plateau zu starten. Diese Hochebene (immerhin 1200 m) ist 10.000 qkm groß, in einem Vulkankrater gelegen, von mehreren Flüssen durchzogen und zeichnet sich aufgrund nährreicher Vulkanerde und eigenem feucht-kühlen Mikroklimas (meist nicht mehr als 25 °C) durch besonders fruchtbare Ackerfläche aus. Auf dieser werden vor allem Kaffee, Tee, Pfeffer, Kadamon und Wasserfälle angebaut.

    So brausten wir los auf die Rundstrecke, durch grünende Landschaft und vorbei an winkenden Kindern (immer ein gutes Zeichen für etwas untouristischeres Gebiet; in Großstädten wird man eher selten so willkommen geheißen).

    Ersten Halt legten wir bei Tad Phasuam (Tad = Wasserfall) und umgebenden kleineren Fällen ein (Bilder 1-3) - für mich in der Rückbetrachtung eigentlich gleich der schönste aller gesichteten Fälle auf dem Loop, da man auf den großen Steinen direkt zur Fallkuppe balancieren konnte (in Deutschland undenkbar): profilbildverdächtig!

    Von dort fuhren wir weiter zur Kaffeplantage von Mr. Vieng, der uns nach Verköstigung (Nudelsuppe) in einer kleine Tour durch sein Anbaugebiet führte. Zu sehen gab's neben den angebauten Kaffeesorten (Arabica, Robusta und Liberica) auch die verschiedenen Verarbeitungsschritte bis in die Tasse. Außerdem dezimierten wir die dortige Ameisenpopulation um einige hundert Tiere: schmecken erstaunlich gut und können im Salat anstatt Zitrone eingesetzt werden.

    Zum Abend hin ging's in die kleine Ortschaft Tad Lo, die am Rande zweier Wasserfälle gelegen uns für die Nacht beherbergte. Den nördlichen der beiden Tads schauten wir am Abend noch an; die Bilder (5/6) stammen aber vom nächsten Tag, weil die Kulisse in der Morgensonne einfach noch besser aussieht!
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  • Dia 51

    Bolaven-Plateau - Loop Tag 2

    5 de janeiro de 2017, Laos ⋅ ⛅ -4 °C

    Der zweite Tag auf dem Loop begann mit nochmaliger Besichtigung der Tad Lo Wasserfälle (diesmal auch den Südlichen, Bild 3). Nach kurzer Frühstückspause stiegen wir wieder auf unser Moped "Zoomer-X" (Honda) und zoomten los zu weiteren Tads. Der in der Nähe zum Ort gelegene Tad Suong konnte uns aufgrund herben Wassermangels allerdings nicht überzeugen (den darum wissenden Eintrittswart hielt dies aber nicht davon ab, uns eine Parkgebühr abzuknöpfen).

    Im Laufe des Vormittags düsten wir noch durch die Orte Tha Tang und Paksong, welche durch ausgesprochen hässliche Betonfassaden bestachen. Die Strecke selbst ist aber eigentlich sehr gut ausgebaut (asphaltiert), jedoch muss man des öfteren mal 'nem Ferkel, Kühen, Wasserbüffeln, Hühnern oder Hunden ausweichen. Trotzdem oder gerade deswegen macht das Fahren selbst extrem viel Spaß!

    Zu Mittag kamen wir dann am zweithöchsten Wasserfall des Plateaus Tad Yuang an (Bild 4) - verdammt schön und durch die Gischt auch erfrischend! Das dort verspachtelte Mittagessen bleibt uns nicht nur wegen der sehr hohen Preise für kleine Portionen (10000 Kip = 1,20 € für 180 ml Cola ist selbst für europäische Verhältnisse teuer; ich wusste nicht, dass solch winzige Cola-Flaschen überhaupt existieren!) in Erinnerung, sondern auch durch den Besitzer des Restaurants, der sich am Nebentisch mit Landsleuten munter einen ansoff. Er war recht besorgt um unser Wohlergehen und bestand darauf den selbstgebrannten Kadamon-Schnaps zu kosten ("good for everything: heart, brain and sex!"). Da Schlaglöcher doppelt zu sehen beim Rollerfahren nicht unbedingt von Vorteil ist, musste sich Steffi wohl oder übel erbarmen das "small glass" (halbes Saftglas, ca. 100 ml) zu eliminieren (schmeckte aber gar nicht mal übel)!

    So gestärkt machten wir uns (teils mit Fahne) auf zum 120 m hohen Wasserfall Tad Fane. Dieser (Bild 5) war von einer Aussichtsplattform zu begutachten und leider irgendwie nicht halb so beeindruckend wie erwartet, da man recht weit weg stand. Außerdem zog es trotz schönster Morgensonne zum Nachmittag hin immer mehr zu.

    Dennoch fuhren wir noch zu einem weiteren Tad (Tad Champee, letztes Bild) - einfach paradiesisch, vor allem weil ein natürlicher Pool zum Baden einlud. Auf dem Rückweg überraschte uns das Hochplateauwetter dann noch mit einem kurzen, aber kräftigen Schauer, aber als Pakse in Sicht kam schien schon wieder die Abendsonne, so dass wir getrockneten Fußes unser Hostel betraten.

    Fazit: Wunderschöne Tour mit fantastischer Landschaft und einer tollen Varietät an Wasserfällen!
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  • Dia 53

    "Probier's mal mit Gemütlichkeit,...

    7 de janeiro de 2017, Laos ⋅ ⛅ 22 °C

    ...mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst du den Alltag und die Sorgen weg! ..."

    Balu hat das Lied nicht erfunden, sondern einfach nur die Hymne der "4000 Islands" zum besten gegeben!

    Nach unserer Mopedtour durch das Bolaven-Plateau gönnen wir uns hier am Ende unseres Laos-Aufenthalts ein fünftägiges Seele-baumeln-lassen: Kurz vor der Grenze zu Kambodscha mäandert der Mekong über 50 km hinweg nämlich gewaltig (bis zu 14 km breit), wodurch an die 4000 Flussinseln entstanden (so richtig nachgezählt hat aber keiner...ist auch schwierig was man als Insel definieren will).

    Unterkunft fanden wir zuerst bei einem slovakischen Hippie-Pärchen (alle Guesthouses hier haben mind. einen Europäer, der für die Qualitätskontrolle zuständig ist), zogen dann aber schnell um, da das Bad des dortigen Zimmers (oder eher die Ranz-Bude) eine Durchreiche (ohne Sichtschutz) zur Küche hatte, die Bretter-Wände einen Dämpfungsvermögen von ca. 0,3 dB boten und Nachtruhe nur ca. zwischen 00:30 bis 05:30 Uhr gegeben war (ein wieder mal total schief gewickelter Hahn hielt sich an diese Grenzen jedoch auch nur bedingt). Als Ersatz buchten wir eines mehrerer abseits des Dorfes am Ostufer gelegenen Bungalows, welche von einem deutsch-laotischen Pärchen betrieben werden. Aus vielerlei Hinsicht die bessere Wahl: ruhiger, sauberer und schöner (und nach dt. Qualitätsansprüchen gestaltet).

    So liegen wir seit fünf Tagen in der Hängematte vor der Hütte, verdauen die Reiseeindrücke der letzten Wochen und spannen kräftig aus. Bei 35 °C (z.Zt. fast 60 °C Unterschied zu Deutschland), teils marihuana-geschwängerter Luft und famosem Blick auf die vorbeiziehenden Wassermassen hat man auch gar keine Lust groß was andres zu tun, als zu faulenzen und den Herrgott 'nen guten Mann sein zu lassen. Abwechslung bieten von Zeit zu Zeit die Mekong-Krokodile, welche im Fluss baden oder auch mal zum grasen direkt vor die Bungalow-Tür kommen (Bilder 4/5). Alles sehr entspannt hier! 😊
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  • Dia 54

    Kein R(h)einfall! (Don Khon)

    8 de janeiro de 2017, Laos ⋅ ☀️ 22 °C

    Da mein unsteter Geist nach zweitägigem Rumfläzen nach etwas mehr Beschäftigung gierte, schnappten wir uns am dritten Tage ein Fahrrad, um die brückal verbundene Nachbarsinsel zu erkunden. Generell sind von den angeblich 4000 Eilanden nur drei wirklich bewohnt - die uns beherbergende Insel Don Det, die größte Insel Don Khong und Don Khon.

    Auf Letztgenannter traten wir unsere Velos durch die brütende Mittagshitze und bisweilen über dschungel-artige Schleichpfade, die wir nur auf ausdrückliche Empfehlung des superben Guesthousebetreibers 'Lutz' hin überhaupt mit dem Rad zu befahren wagten.

    Das Inselinnere bietet nebst erwähnter Bewaldung auch ein paar recht nette Reisfelder (Fotos dazu mussten leider den anderen Grandiositäten weichen). Nach ca. 5 km erreichten wir dann den alten Verladehafen und damit auch das Ende Don Khons bzw. Laos': es bot sich ein fulminater Blick auf einen ca. zehnmal so breiten Mekong verglichen mit dem Anfang unserer Laos-Mekong-Erfahrung in Huay Xai (bzw. mit der Slowboat-Fahrt) sowie am Westufer auf Kambodscha (Bilder 1/2).

    Weiter radelten wir entlang des Ostufers, bis wir bei Tad Pa Soi auf die ersten Mekong-Fälle stießen (Bild 3). Diese waren (vorsicht...billiges Wortspiel) auf jeden Fall lohnenswert, jedoch nur ein Fliegenschiss im Vergleich zu den Mekong-Fällen am Westufer der Insel (restliche Bilder), zusammengefasst unter dem Namen Tad Somphamit: ich habe bisher kein vergleichbares Naturschauspiel zu Gesicht bekommen - einfach nur beeindruckend und fantastisch. Vor allem die Mischung aus Karstgestein, der schieren Größe des Falls (die auf den Photos gar nicht so zum tragen kommt; auf Bild 5 gibt ein Miniaturmensch in rotem Gewand einen Eindruck wie riesig das Arreal ist) und den gigantischen Wassermassen, die sich in viele kleinere Fälle aufgliedern, ist einfach nur atemberaubend!
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  • Dia 57

    Grenzübertritt nach Kambodscha

    11 de janeiro de 2017, Camboja ⋅ ⛅ 12 °C

    Zusammenfassung des Grenzübertritts:

    1. Man hat die Wahl zwischen laotischer oder kambodschanischer Transport-Mafia. Abgezogen wird man so oder so.

    2. Sowohl laotische als auch kambodschanische Grenzer lassen sich ordentlich schmieren: Stempel-Gebühr bei Ausreise (2 $, da anscheinend Stempeltinte extrem teuer ist), kostenpflichtiges Gesundheitszeugnis (1 $, vollkommen ohne Bewandnis bei der Einreise) und Smartphone-Gebühr (35 $ anstatt offiziellen 30 $ Visumsgebühr, wahrscheinlich zur Finanzierung neuer Smartphones für die gelangweilten Grenzer).

    3. Ich hasse lange Busfahrten!

    Ergo: wir sind insgesamt jeweils 70 $ los, aber wohlbehalten in Siem Reap angekommen (wer also den ausgelutschten Spruch bemühen will: "Alles roger in Kambodscha!"). Angkor wird die Stimmung wieder heben...
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  • Dia 58

    Angkor #1 - "Warmup"

    12 de janeiro de 2017, Camboja ⋅ ⛅ 30 °C

    Unsere erste Station in Kambodscha ist gleich die mit Abstand und Recht meistbesuchte Attraktion des Landes: Angkor! Auf ca. 200 qkm verteilen sich hier die Tempelanlagen der (Gott)könige des Khmer Köngreichs des 9. - 15. Jhdt.

    Da Steffi aufgrund letztjährigen Besuchs die absoluten Highlights schon kennt und ich wegen der Tempelarmut Laos' mindestens zwei volle Tage Kulturdosis machen wollte, einigten wir uns auf einen gemeinsamen Tag mit den eher weniger stark frequentierten Kultstätten (für Steffi also auch was Neues und für mich quasi das Aufwärmprogramm für die bekanntesten Tempel, die ich am nächsten Tag besichtigen wollte).

    Tuk-Tuk-Fahrer Tino hatten wir schon am Vorabend angeheuert und so ging's nach Ticketkauf los auf die Besichtigungsrunde. Sieben Tempel standen dabei auf dem Programm - namenentlich Preah Khan (Bild 1), Neak Pean, Ta Som (2), östlicher Mebon (3), Banteay Samre (4), Banteay Srei (5) und Pre Rup (6). Ich werde mich allerdings hüten geschichtliche Daten/Weihung/Bedeutung/etc. für jeden Tempel einzeln aufzuführen, da ich mir nur einen Bruchteil davon angelesen und gemerkt habe und ich zudem befürchte, dass der dafür notwendige Post von mind. 37 Absätzen von einem grad-ergrauten, fast-nicht-oberlehrerhaften Angkor-Autodidakten (Papa 🤗😘) in einem doppelt so langen Berichtigungskommentar zerpflückt würde...😅

    Es sei aber trotzdem festgehalten, dass schon der erste Tag einfach nur famos war (ich schreibe dies ein paar Tage später, schon in Kenntnis der Hauptattraktionen, weshalb ich etwas abstufen muss)! Besonders gut gefielen mir die drei am Ende aufgeführten Tempel: Banteay Samre bestach durch kunstvolle Architektur (ein wenig wie eine Miniaturausgabe Angkor Wats gestaltet), wohingegen Banteay Srei eine überwältigende Anzahl an entzückenden Steinmetzarbeiten in Form von Torbögen und Wandverzierungen bot. Die dagegen mächtig, fast brachial wirkende Bauweise des Pre Rups präsentierte sich uns in Beleuchtung goldener Abendsonne - ein toller Kontrast zu den verspielten Ausarbeitungen der beiden vorangegangenen Tempel!
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  • Dia 59

    Angkor #2 - "Wat der Wats"

    13 de janeiro de 2017, Camboja ⋅ ⛅ 24 °C

    "Es gibt nichts, das den Besucher auf die Erhabenheit von Angkor Wat vorbereiten könnte."

    So führt mein mitgeschleppter Südostasien-Reiseführer den Tempel der Tempel des Gesamtkomplexes ein.

    Um 5:00 Uhr morgens hatte mich Tino aus dem Bett beordert, um den Sonnenaufgang über jener Gottesstätte ja nicht zu verpassen. So stand ich also in der Vollmondnacht vor einem Tümpel, umringt von mind. 5000 fotografierwütigen Anverwandten von 'El Knipseriño', starrte eine gute Stunde auf die nur schemenhaft erkennbaren Türme Angkor Wats und merkte noch herzlich wenig von beschworener Erhabenheit: Der Magen knurrte (kein Frühstück vor 7:00 Uhr), die Mücken stachen und die Müdigkeit zur frühen Stunde half auch nur bedingt dabei, den Gedanken zu verdrängen, einen der unablässig knipsenden und schnatterden Asiaten zur Ruhigstellung und Abschreckung ins Wasser zu stoßen!

    Zugegebenenermaßen war der Sonnenaufgang sehr schön (auch wenn er meiner Meinung nach nicht an den über den Tempelfeldern Bagans heranreichte): der glühende Ball hob sich über die Türme, welche sich im teils mit Seerosen bedeckten Tümpel spiegelten.

    In der Rückbetrachtung hätte ich den Tempel trotzdem lieber ohne dieses Vorspiel besichtigt, da man sich an dem vorgelagerten Wasserbasin wirklich tottritt - aber was tut man nicht alles für seine fotohunrigen Blogleser (den Kommentaren nach sind's ja mindestens zwei)! Wobei...um ganz korrekt zu sein...Bild eins (mit beschriebener Szenerie) wurde erst nach Besichtigung des Tempels eine gute Stunde nach Sonnenaufgang aufgenommen! 😂

    Sobald es das Licht einigermaßen zuließ, machte ich mich auf in den Tempel, der so zum Glück noch einigermaßen leer war. Und kaum hatte ich die zweite Einfassungsmauer passiert, traf sie mich etwas unvorbereitet und hart, die Erhabenheit! Die Größe der Anlage ist schlichtweg gigantisch und war mir vom Tümpel aus im diffusen Morgenlicht gar nicht aufgefallen. So schritt ich mit offener Kinnlade durch den riesigen Komplex, den Blick meist nach oben auf die Galerie mit den Türmen gerichtet. Diese erklomm ich anschließend auch noch: Es bot sich ein großartiger Blick auf den Zugangsweg, erste und zweite Einfassungsmauer sowie die immer noch wütende Fotomeute am Wasserbasin (siehe Bild 2).

    Zurück lief ich entlang der zweiten Einfassungmauer (Bild 6), die außen auf Reliefs mit allerlei mythischen Szenen verziert ist, welche vormals aus erzieherischen Gründen für das gemeine Volk installiert wurden. Wieder auf dem Zugangsweg angekommen, strömten mir Massen an Besuchern entgegen - kaum verwunderlich, da Angkor Wat der mit Abstand bekannteste und meiner Meinung nach auch schönste Tempel des Arreals ist und nicht umsonst die Flagge Kambodschas ziert. So klopfte ich mir für mein halbwegs antizyklisches Besichtigungsverhalten imaginär auf die Schulter, leistete gegenüber dem Reiseführer Abbitte für meine Zweifel an der anfänglich etwas übertrieben scheinenden Erhabenheits-Aussage, schoss Bild Nummer eins, verabschiedete mich vom fantastischen Tempel und überließ ihn den einfallenden Horden.

    Ein (abgesehen vom überhypten Sonnenaufgangsspektakel) rundum gelungener Auftakt zu einem weiteren Besichtigungstag!
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  • Dia 59

    Angkor #3 - "Rest vom Schützenfest"

    13 de janeiro de 2017, Camboja ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach fulminatem Start in den Tag (siehe vorangegangener Footprint) fuhr Tino mich zum Südtor Angkor Thoms - der "Großen Hauptstadt". Diese war ihrerzeit Machtzentrum des Khmer Königreiches (Gesamtgebiet Angkor hatte mit Umgegend ca. eine Million Einwohner, im Mittelalter!), ist von einem 3 km x 3 km großen Wassergraben samt Mauer umschlossen und beherbergt mehrere Tempelbauten.

    Der Zugang zu besagtem Stadttor (derer gibt es fünf, eines in jeder Himmelsrichtung plus ein zusätzliches im Osten) ist auf der einen Seite gesäumt von Dämonen und auf der anderen Seite Göttern, die jeweils eine gefahrenabwehrende Naga tragen. Das Tor selbst (Bild 1) schmücken riesige Gesichter (eins in jeder Himmelsrichtung), die laut Tino für die vier Tugenden eines Herrschers stehen.

    Weiter ging's zu dem jüngsten aller Angkor-Tempel: Bayon (Bild 2). Auf diesem sind 54 Türme mit dem Vierfachgesicht, über deren Bedeutung Wissenschaftler noch immer rätseln. Außerdem ist an der Außenmauer der dritten Einfassung Geschichtliches in Form von Reliefs festgemeißelt. Bild 3 zeigt beispielsweise eine Seeschlacht auf dem Tonle Sap zwischen Khmer und Cham - sehr eindrucksvoll!

    Weiter wanderte ich durch den Dschungle zum Baphuon, welcher vor allem durch den wunderschönen Zugangsweg (Bild 4) heraussticht. Von diesem war's nur ein Katzensprung zum Phimeanakas - bei der Bruthitze trotzdem eine Herausforderung (so fertig war ich schon lang nicht mehr)! Über die Elefanten- und Leprakönig-Terasse (schöne Reliefs) kam ich dann endlich (ca. 10:30 Uhr) zu meinem wohlverdienten Frühstück, welches von Tino glücklicherweise vom exorbitanten Wucherpreis von 5 $ auf einen immer noch saftigen Preis von 3 $ heruntergehandelt wurde.

    Gestärkt ging's zum Siegestor (zweites Stadttor im Osten) hinaus zum Ta Keo, einem nie vollendeten Tempel. Auf diesen sehr rustikalen Vertreter hiefte ich mich auch noch hoch (Bild 5), obwohl die Kräfte langsam schwanden.

    Last but not least lag noch Ta Promh auf der Tagesroute, der nach Angkor Wat berühmteste Tempel, da er schon als Filmkulisse in einer Tomb Raider Verfilmung gedient hat (Bild 6). Den besonderen Reiz dieses 'Dschungeltempels' macht die Überwucherung der Anlage durch riesige Bäume aus. Jedoch war ich ein wenig enttäuscht, da seit der Tempel Anfang 2016 in Staatsbesitz überging, der Überwucherung Einhalt geboten wird, wodurch der spezielle Reiz etwas verloren geht. Dennoch ein würdiger Abschluss meiner Angkor-Erfahrung!

    Zusammengefasst kann Angkor nur als wahrlich fantastisch und märchenhaft beschrieben werden - sollte ein jeder mal gesehen haben (und das schreibe ich ein paar Tage später, nach überstandenem leichten Sonnenstich/Hitzschlag, den ich mir an diesem Tag einfing)!
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  • Dia 60

    Pleiten, Pech und Phnom Penh

    14 de janeiro de 2017, Camboja ⋅ ⛅ 31 °C

    Wie es uns früher als erwartet nach Phnom Penh (PP) verschlug:

    Eigentlich hatten wir geplant von PP aus nach Vietnam aufzubrechen und wollten es deshalb erst am Ende unseres Kambodscha-Aufenthalts ansteuern. So buchten wir von Siem Reap einen Sleeper-Bus zum nächsten Reiseziel (Kampot), was nur eine anderthalbstündige Diskussion mit einer sehr begrenzt Englisch sprechenden Reiseagenturfachkraft bedurfte.

    Im späteren Verlauf des Tages bekam Steffi jedoch spitz, dass es viel sinnvoller wäre von Kampot aus nach Vietnam aufzubrechen (näher zur Grenze und unserem ersten Ziel in Vietnam). So musste sie in einer Hals-über-Kopf-Aktion die Tickets noch nach PP (über das man eh auf der Route nach Kampot fährt) umbuchen, was mit meiner Angkor-Hitzschlag geschädigten Wenigkeit (@Eltern: nur ein sehr leichter!) im Schlepptau und den Englisch-Künsten der Bus-Tante eine ehrwürdige Leistung darstellt! Außerdem stornierten wir noch schnell gebuchtes Hostel in Kampot und reservierten anstelle dessen Eines in PP.

    Bei all der stressigen Umplanerei unbedacht blieb natürlich, dass der Sleeper-Bus nur sieben Stunden nach PP brauchte (anstatt 15 nach Kampot): So fanden wir uns - hundemüde - schon um 2:00 Uhr morgens in Kambodschas Hauptstadt wieder. Glücklicherweise ließ uns der Hosteleigner (nach anständigem Klopfkonzert) eine Nacht früher als geplant, auf einem Lattenrost ohne Matratze pennen.

    Der darauffolgende Tag war aufgrund der harten Nacht eher semiproduktiv: wir besuchten nur das Nationalmuseum (eher architektonisch denn exponattechnisch lohnend), die Flusspromenade des hier äußerst stinkenden Mekongs und eine Einkauf-Basar-Halle (in der es wirklich alles gab, außer einer zum Spaß/Zeitvertreib, nicht wegen Bedarfs zum Suchobjekt auserkorenen Ware: einen Pömpel). Generell fanden wir die Stadt auch nach dreitägiger Besichtigung eher mau.

    In der zweiten Nacht wünschten wir uns recht schnell auf das Lattenrost der Ersten zurück, weil wir leider nicht allein im Bett lagen: zu am Abend gespührten Bissen fanden wir am nächsten Morgen die zugehörigen Wanzen - nach neun Wochen Asien das erste (und hoffentlich einzige) Mal! Schneller haben wir noch kein Hostel verlassen...

    Nachdem eine neue Unterkunft gefunden wart, machten wir uns auf, endlich mal Sicherheitskopien für die geschossenen Bilder anzulegen. Nunja, sagen wir einfach mal USB 3.0 ist eine tolle Erfindung, die hier leider noch nicht genutzt wird (dementsprechend saßen wir drei volle Stunden vor dem Rechner 🙈)!

    All dies und mieses Wetter machte uns PP nicht so richtig schmackhaft...
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