Australien 2023/24

December 2023 - January 2024
A 31-day adventure by Karl und Erika, Karl & Ronja Read more
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  • Day 3

    Brisbane - Tamborine Mountain

    December 27, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 21 °C

    Hurra, wir sind da! Und puh, in dem Moment als unsere acht Füsse den australischen Boden berühren, sind wir schon seit dreißig Stunden unterwegs. Die insgesamt zwanzig Flugstunden haben wir dann doch zum Teil verschlafen. Bei den zweistündigen Zwischenstopps in Istanbul und Singapur konnten wir uns die Füße ziemlich intensiv vertreten. Die Flughäfen sind so riesig wie imposant und die Wege zwischen den Gates entsprechend lang. Um neun Uhr können wir unser Mietauto abholen, bis dahin hängen wir im Flughafencafe ab. Wir kommen fast gleichzeitig mit Martin und Karen beim Autovermieter an. Die Beiden wohnen in Brisbane. Martin ist ein Traisner und ist schon vor über 40 Jahren nach Australien ausgewandert. Er erzählt uns gleich von den horrend hohen Strafen beim Autofahren und den Zigarettenpreisen (ab 18 € /Zwanzigerpackung). Na servus! Wir werden Martin am Ende unserer Reise wiedertreffen. Jetzt fahren wir erst mal mit unserem alten Ford Falcon zu unserem ersten Quartier, das etwas südlich von Brisbane am Tamborine Mountain liegt. Auf den letzten Kilometern sehen wir ringsum abgerissene Zweige, umgerissene Bäume und erdige Straßen. Die Zufahrt zur Cesar Creek Lodg ist gesperrt, weil hier am heiligen Abend ein Orkan gewütet hat. Zwei Mädels von der Lodge informieren uns, dass die Stromversorgung zusammengebrochen ist und dass die Lodge nur mit einem Notstromaggregat versorgt wird und dass deshalb nicht alle gebuchten Zimmer vergeben werden können. Wir haben Glück, weil für uns als weit Angereiste Gutscheine für später unbrauchbar sind. Wir können um drei Uhr wiederkommen und einchecken. Bis dahin fahren wir ein Stück zurück und verdrücken ein verspätetes Mittagessen. Die Gegend wäre wunderschön. Es gibt einen Nationalpark und Wanderwege zum Wasserfall, doch das alles ist wegen der Folgen des Unwetters gesperrt. Beim Einzug in unser Zimmer fällt Charly auf, dass sein Pass fehlt. Er kommt auch nach genauester Durchsuchung aller unserer Habseligkeiten und des Autos nicht zum Vorschein. Selbst Anrufe bei der Taxifirma, beim Autovermieter und am Flughafen bringen nichts. Charly wird bei Gelegenheit wohl zu einer Polizeistation und zu einer Botschaft fahren müssen, um einen Notpass zu bekommen. Am Abend sitzen wir noch eine Weile beim Imbiss vor der Rezeption und da ebbt der Schock über das verlorengegangene Dokument erst ein wenig ab.Read more

  • Day 4–5

    Unterwegs nach Süden

    December 28, 2023 in Australia ⋅ 🌙 24 °C

    Wir verlassen Tamborine Mountain Richtung Süden. Unterwegs fällt uns ein, dass wir noch Einiges zum Campen brauchen könnten und suchen entlang der Strecke nach einem passenden Geschäft. Karl biegt ab und da knallt es. Wir waren von hinten gerammt worden. Eine Frau mittleren Alters war auf unseren linken hinteren Kotflügel aufgefahren. Unser Auto hat dort jetzt eine Schramme. Auf dem anderen Auto sind eigentlich nirgends Schäden ersichtlich. Trotzdem werden die Daten ausgetauscht und natürlich müssen wir unseren Autovermieter verständigen. Ronja und ich versuchen online einen Unfallbericht zu schreiben. Das erweist sich als schwierig, weil man auf dem kleinen Handydisplay keine Unfallskizze erstellen kann. Also schicken wir das mal so ab. Wie auch immer das ausgeht, ob und was uns das kosten wird, werden wohl erst zu Hause erfahren. Das gibt unserer Urlaubsstimmung einen weiteren Dämpfer. Wir setzen trotzdem unsere geplante Fahrt nach Coffs Harbour fort. Karl und ich kennen die Stadt von früheren Besuchen bei Walter. Es ist eine voll nette Stadt mit schönen Stränden und allem was das Herz begehrt. Eigentlich wollten wir Charly und Ronja Coffs viel ausführlicher zeigen. Leider ist es in der Zwischenzeit später Nachmittag geworden und die Stadt ist ausgebucht bis auf den letzten Quadratmeter. Wir versorgen uns im Supermarkt mit Beißbarem und fahren weiter zum Johns River Campingplatz. In der Dunkelheit schlagen wir unsere Zelte auf, verspeisen unseren Proviant und begeben uns ins Land der Träume.Read more

  • Day 5–6

    Blue Mountains

    December 29, 2023 in Australia

    Unsere heutige Strecke führt uns über etwa 400 km in die Blue Mountains. Unterwegs versorgen wir uns mit Swags und Schlafsäcken. Dann ist das Auto endgültig so vollgepackt, dass wir uns wahrscheinlich jedesmal überlegen müssen, wie wir das Zeugs am besten schlichten. Auf einer wunderbar breit ausgebauten kurvigen Strecke erreichen wir Katoomba und damit den berühmten Echopoint. Die Aussicht vom Plateau auf die Eukalyptuswälder, die Felsen und die Three Sisters ist atemberaubend und das sogar ohne Sonnenschein. Es fängt sogar zu nieseln an während wir spazierengehen. Charly und Ronja kraxeln über die steilen Treppen zur Honeymoonbrigde hinunter. Dort stehen sie direkt den Felsen der drei Schwestern gegenüber. Das ist Karl und mir doch etwas zu anstrengend. Wir gönnen uns gemeinsam noch je einen Cappuccino in Katoomba, danach geht's los zum Blackheath Glen Reserve Campground. Das ist ein kostenloser Campingplatz 18 km hinter Katoomba. Der Platz ist schon ziemlich zugestellt von jungen Leuten mit allen Arten von Campingfahrzeugen und Zelten. Trotzdem finden wir problemlos noch einen akzeptablen Platz. Der Campingplatz liegt mitten in den Eukalyptuswäldern. Hier gibt's Natur pur. Die Ausstattung des Campgrounds besteht nur aus einfachen Toiletten, Müllcontainern, Feuerplätzen, Tischen und Bänken. Charly und Ronja haben ruckzuck ihr Zelt aufgestellt, während Karl und ich noch an unseren neuen Swags herumbasteln. Die beiden fahren inzwischen zurück in die Ortschaft um uns ein Abendessen zu besorgen. Dabei erleben sie hautnah einen actionreichen Polizeieinsatz. Ein Auto war IN eine Tankstelle gefahren, zwei Personen wurden Handschellen angelegt und das alles wurde von einem Fernsehteam aufgenommen. Nach dieser aufregenden Erzählung verziehen wir uns in unsere temporären UnterkünfteRead more

  • Day 6–8

    Sydney

    December 30, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 27 °C

    Als Karl und ich morgens aus unseren Swags kraxeln, fangen unsere Zeltnachbarn rundherum ebenfalls langsam an zu frühstücken und ihre 7 Sachen zu packen. Ronja und Charly spazieren mit der Kamera bewaffnet durch den Wald oberhalb des Campingplatzes, wobei Ronja eine erste, wenig begeisternde Bekanntschaft mit einem Blutegel macht. Hier wären Aufnahmen mit Charlys Drohne ein Hammer, doch das Ding will und will nicht starten. In der Zwischenzeit haben wir zusammengepackt und können uns auf den Weg in unser Quartier nach Sydney machen. Als wir dort ankommen ist es zum Einchecken noch zu früh. Bis dahin suchen wir uns ein Lokal zum Brunchen und landen in einem Subway neben der Bahnstation. Zurück im Motel können wir einchecken und kultivieren uns erstmal ordentlich. So gestärkt, erfrischt und erleichtert brechen wir zur Bahnstation auf und fahren direkt zur Station Circular Quay nahe dem Sydney Opera House. Von dort marschieren wir inmitten eines dichten, bunten Völkergemisches zum Opernhaus. Irgendwie packt mich beim Anblick dieses aufwendig gestalteten und so berühmten Gebäudes jedesmal ein richtig feierliches Gefühl. Die Skyline Sydneys und die Harbour Bridge vervollständigen für mich die Faszination dieses Ortes. Den Spaziergang durch den Botanischen Garten verschieben wir auf morgen. Heute wollen wir uns gleich ein bisschen orientieren, wo wir morgen das Feuerwerk am besten beobachten könnten. Zu Sylvester strömen rund eine Million Menschen wegen des Feuerwerks nach Sydney. Natürlich will jeder den besten Platz mit der optimalen Sicht auf die Brücke. Entsprechende Zimmer sind seit Monaten zu unglaublichen Höchstpreisen ausgebucht. Es gibt keine Chance auf Parkplätze, die Plätze auf der Opernterrasse und in den Booten davor sind schon längst reserviert. Schon heute stehen alle Absperrungen bereit, die die Bereiche für die vielen Besucher morgen abgrenzen werden. Wir spazieren vom Opernhaus vorbei an der Bahnstation und an den Wharfs Richtung Rocks. Wir kommen zum komplett neu gebauten Überseeterminal und stehen damit genau an der Stelle, wo Karl mit seinen Eltern 1956 mit dem Schiff angekommen ist. Da waren die Eltern 21 und 24 und Karl 2 1/2 . In den 50er Jahren sind aus unserer Gegend ganz viele junge Leute nach Australien ausgewandert. Die schwärmten in ihren Briefen in die Heimat von den guten Verdienstmöglichkeiten, dem hohen Lebensstandard und von der Schönheit des Landes. Und Australien brauchte die Leute dringend für Industrie und ehrgeizige Staudammprojekte. Arthur Calwell, der erste Einwanderungsminister Australiens, hatte nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche europäische Länder bereist und für die Einwanderung nach Australien geworben. Um die Zehntausenden von Immigranten nach ihrer Ankunft unterzubringen, wurden Work Camps und Migrant Hostels in Victoria, New South Wales, South Australia und Western Australia errichtet. Die Regierung zahlte damals allen Interessierten, gegen die Verpflichtung mindestens zwei Jahre in Australien zu arbeiten, die fünfwöchige Überfahrt mit dem Schiff, stellte die Unterkunft in einem Lager zur Verfügung und vermittelte Arbeitsplätze. Die junge Familie wurde zunächst in einem Lager in Unanderra nahe Wollongong untergebracht. Mama erzählte oft, wie ihnen ein Raum samt Besen und Mistschaufel zugeteilt wurde. Das viele Schaffleisch aus der Gemeinschaftsküche war ungewohnt und nicht gerade jedermanns Geschmack. Karl "senior" konnte bald in seinem erlernten Beruf als Handformer im Stahlwerk in Port Kembla arbeiten. Das war zunächst einmal die Basis, die Sprache zu erlernen und mit der Suche nach dem persönlich idealen Job und einem Heim zu beginnen.

    Wir flanieren weiter zu den ehemaligen Lagerhäusern, die zum Teil unter der Harbourbrigde stehen und durchgehend zu Lokalen mit Gastgärten umgebaut wurden. Direkt vor uns ist jetzt die imposante Harbourbrigde mit ihren laufenden Lichtreflexe und gegenüber leuchten die Flügel des Opera House weiß in Nachthimmel. Schon heute herrscht hier lebhaftes Gedränge, wie wird das erst morgen zu Sylvester sein? Wir suchen uns noch ein Lokal für ein Bier. Währenddessen beginnt es immer stärker zu regnen. Bis wir vom Pub zur Bahnstation Circular Quay und von unserer Bahnstation Sydney Olypmpic Park zu unserem Motel kommen sind wir patschnaß. Überhaupt lässt das Wetter zu wünschen übrig. Seit wir gelandet sind ist es meist bewölkt, kurzfristig ist es sonnig, dann es wird sofort heiß und abends fängt es meistens zu nieseln oder zu regnen an. So kennen wir das eigentlich gar nicht.
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  • Day 7

    NYE Sydney

    December 31, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Morgens gehen wir alle zusammen ins Flower Café zum Frühstücken.
    Das Lokal macht seinem Namen alle Ehre: über und über Blumendekoration, Kaffee und Torten zum Frühstück, aber nichts Deftiges. In der Gasse finden sich fast ausschließlich koreanische Restaurants und die haben um die Zeit noch zu. Karl hat für sich beschlossen, nicht zum Feuerwerk mitzukommen. Wir beide hatten das Feuerwerk schon vor zwanzig Jahren einmal erlebt. Die stundenlange Warterei auf den Jahreswechsel ist ihm zu anstrengend, außerdem könnte es ja regnen. Naja, wir werden sehen. Er versorgt sich im Supermarkt mit Futter und geht zurück zu Bett und Fernseher. Charly, Ronja und ich wollen Sylvester in Sydney jedoch hautnah miterleben. Vom Circular Quay aus gehen wir gleich Richtung Opera House. Alle Absperrungen sind jetzt aufgestellt und an den Gates dirigieren zahlreiche Sicherheitsleute die Menschenmassen. Wir passieren eine Sicherheitsschleuse und lesen dann auf einer großen Infotafel, dass die Fläche rund ums Opernhaus die vorgesehene Anzahl von Besuchern zu neunzig Prozent erreicht hat. Wir wollten eigentlich noch einen Spaziergang durch den wirklich wunderschönen Botanischen Garten machen, doch der ist abgesperrt. Schade! In dem Moment wird das Gate zum Platz dem Opernhaus geschlossen, weil die maximale Besucherkapazität erreicht war. Wir sitzen eigentlich fest, denn wenn wir den Platz jetzt verlassen, können wir nicht mehr zurück. Nicht einmal zum Rauchen darf man raus und wieder rein. Auf dem Platz herrscht nämlich Rauchverbot. Rauszugehen um einen anderen Platz zu suchen ist riskant, weil die anderen Gates ebenfalls schon geschlossen sein könnten. OK, da sind wir also jetzt, wir sitzen in mit hunderten anderen Besuchern auf den Stufen des Opernhauses, es ist halb zwölf Uhr Mittags, wir haben einen hervorragenden Blick auf die Brücke und zwölfeinhalb Stunden Zeit! Wir breiten unsere Handtücher auf den Betonsstufen aus und lassen uns nieder. Von Zeit zu Zeit spazieren wir mit dem Fotoapparat durch die Menschenmenge  um das Geschehen ringsum festzuhalten, holen uns abwechselnd Kaffee, was zu essen und zu trinken, das nimmt ohnehin wegen der langen Anstehschlangen vor den Buden sehr viel Zeit in Anspruch, beobachten die Menschen, schlafen oder beschäftigen uns mit den Handys. Es ist etwa acht, als auffallende Bewegung in die Menge kommt. Männer in Anzügen und Frauen in Abendkleidung werden vom Gate durch die Menge zum Opernhouse gekarrt. In der Oper wird La Traviata gespielt. Danach kann diese feudale Prominenz abgeschirmt auf der Opernhouse Terrasse wahrscheinlich mit einem Glas  Champagner in der Hand das Feuerwerk beobachten und das neue Jahr begrüßen. Das ist für unsere Geldbeutel eher nichts. Um neun beginnt das Familienfeuerwerk. Das dauert etwa sechs Minuten und schon das allein wirkt für uns fulminant. Für die nächsten zweieinhalb Stunden kehren wir wieder auf unsere Stufen zurück. Jetzt kommt Stimmung auf: vor unseren Stufen tanzen und singen ganze Gruppen von Leuten. Irgendwann zwischendurch kommt eine Frau mit einem Mikrofon auf uns zu. Sie macht eine Umfrage zur Organisation des Events. Ronja übernimmt das Antworten und sie macht das mit Bravour. Ein paar Minuten vor Beginn des Feuerwerks werden wir Zeuge eines romantischen Heiratsantrages mit Kniefall und allem Drum und Dran und anschließendem großen Jubel in der Menge. Dann endlich ist es soweit. Wir verlassen unseren sicher unvergesslichen Sitzplatz, wenden uns der Brücke zu und bestaunen was da abgeht. Unablässig fliegen zwölf Minuten lang die Raketen gegen den Himmel und erzeugen ein Lichtermeer in allen möglichen Farben und Formen, Laserstrahlen tanzen durch die Nacht und zum Schluß ergießt sich ein Wasserfall aus Lichtern von der Brücke. Dann ist der Zauber vorbei. Wir sind gespannt, wie oder wann wir heimkommen werden. In den Nachrichten wurde angekündigt, dass sich gleich nach dem Feuerwerk etwa 450000 Menschen per öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Nachhauseweg machen werden. Und doch verläuft es unglaublich einfach. Die dicht gedrängte Menschenmenge dreht sich am Ende des Feuerwerks wie auf Kommando Richtung Ausgang und bewegt sich von zahlreichen Sicherheitsleuten und Absperrungen gelenkt, langsam und kontinuierlich, ohne einmal zu stoppen in einem Tross in einer großen Schleife zum Bahnhof. Dort wird sie von weiteren Securities zu den ständig fahrenden Zügen dirigiert. Tatsächlich sitzen wir eine halbe Stunde nach der letzten Rakete im Zug zum Quartier und das ohne jeglichen Stress. Wir sind schwer beeindruckt, vom Feuerwerk und von dessen genialer Organisation.Read more

  • Day 8

    Jamberoo

    January 1 in Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir fahren zunächst an Wollongong vorbei und dann nach Port Kembla, wo wir uns ein spätes Frühstück gönnen.

    In Port Kembla befindet sich ein Seehafen und die Port Kembla Steelworks. In den 50er Jahren waren die Stahlwerke noch voll in Betrieb und eins der größten Industriecomplexe Australiens. Sie gaben zirka fünftausend Menschen Arbeit, so auch Karls Vater und seinem Onkel Kurt.

    In der Zwischenzeit wurden große Teile des Werks stillgelegt. Ein kleinerer Teil der Firma betreibt nur noch die Stahlherstellung für den nationalen Markt. Viele der ehemaligen Arbeiter sind weggezogen und viele Geschäfte und Häuser stehen heute leer.

    In Port Kembla besichtigen wir das Schwimmbad und spazieren an den Strand, an dem Karl und seine Geschwister als Kinder schwimmen waren. 

    Danach suchen und finden wir auf Umwegen das damalige, jetzt verlassen wirkende Wohnhaus in der Lake Heights Road, in dem die Familie von Anfang 1963 bis 1965 gewohnt hat. Überraschenderweise hat sich in der Gegend in all den Jahren fast nichts geändert. Die Geschäfte schauen noch immer gleich aus und sogar das Schulgebäude sieht noch genauso aus wie früher, nur sind jetzt Überwachungskameras installiert und an der Zufahrt befindet sich ein Eisentor. Von Lake Heights gehts noch etwa 30 km bis nach Jamberoo. Vor der Jamberoo Public School, das ist die Volksschule die Karl besucht hat, machen wir einen Fotostop. Karl erzählt, dass während seiner Schulzeit die Termiten mal den Fußboden der Schule aufgefressen hatten und die Kinder notgedrungen bis zur Wiederherstellung in der Kirche nebenan unterrichtet werden mussten. Das Schuljahr in Australien dauert von Ende Jänner bis Anfang Dezember und Weihnachten ist somit mitten in den Sommerferien. Die Klassen bestanden durch die massive Einwanderung aus Schülern der verschiedensten Nationen. In der Schule konnte als einzige Verständigungsbasis unter den Schülern nur Englisch gesprochen werden und sie wurden ganz normal in Englisch unterrichtet - ohne spezielle Förderungsprogramme.

    Schließlich fahren wir die Jamberoo Mountain Road entlang bis zu Toms Gasthaus, das früher ein so einfacher, wie beliebter Treffpunkt in der Gegend war. Die Straßenverlauf ist ziemlich verändert und das Gasthaus nicht wiederzuerkennen, so gemausert hat sich das. Es heißt jetzt Jamberoo Mountain Resort und ein Resort ist es auch! Karl hatte mit Eltern und Bruder als Übergangslösung nebenan in einem kleinen Haus gewohnt, bevor sie ins Haus zwei Kilometer weiter vorn an der Jamberoo Mountain Road gezogen sind. Von diesem Haus aus ist er die vier Jahre zur Volksschule marschiert und die unverfälschte Natur rundum war sein liebster Abenteuerspielplatz. Das war etwa von Anfang 1959 bis 1963. Auf der Rückfahrt stoppen wir bei der Auffahrt zum ehemaligen Wohnhaus. Der Besitzer hat das damals bestehende Haus niedergerissen und ein Neues ein Stück näher an die Straße gebaut. Es wirkt trotzdem noch ähnlich. Wieder beginnt es zu regnen. Trotzdem gehen wir über die Wiese bis zum Bachbett hinunter, weil wir sehen wollen ob das Auto, das Karls Vater Anfang der sechziger Jahre dort abgestellt hatte noch immer da ist. So ist es, wir finden noch immer das Heck davon. Vor zwanzig Jahren hatten wir das schon entdeckt. Damals war es noch fast komplett.
    Ich habe für uns eine Nacht im Jamberoo Pub gebucht.
    Der Pub hat sich in all den Jahren nicht verändert. Nur nach hinten wurde noch ein Gastraum dazugebaut. Es ist vollgehängt mit Fotos und Erinnerungen aus der Geschichte Jamberoos, des Pubs und seiner Besitzer. Charly sagt, das wäre sofort sein Stammlokal, so urgemütlich ist es da. 

    Es gibt den Schankraum mit der langen Theke und ein Extrazimmer. In den 60er Jahren waren Männlein und Weiblein in den Pubs streng getrennt. Dafür gehörte das Extrazimmer damals nur den Frauen. Der Raum des jeweils anderen Geschlechts durfte nicht betreten werden. Spätestens an der Türschwelle war Schluß. Mancher Schlingel saß da an der Theke und drehte der Tür ganz einfach den Rücken zu, wenn ihm seine Holde von dort zuwinkte, er aber doch noch nicht nach Hause wollte. Er hatte sie halt dann ganz einfach nicht gesehen.......

    Die Regelung war typisch englisch und geht zurück auf die Besiedlungszeit Australiens, als die Frauen hier noch Mangelware und deshalb entsprechend hofiert wurden. In ihrer Anwesenheit durfte sich keiner in der Öffentlichkeit irgendwie rüpelhaft benehmen. Männlein und Weiblein bekamen deshalb ihre eigene Abteilung in den Pubs, wo sie sich jeweils auf ihre eigene liebste Weise ungestört unterhalten konnten. 

    2024 ist diese Regelung natürlich längst Geschichte. Wir genehmigen uns ein paar Bierchen und ein deftiges Abendessen. Auf dem Weg zu unseren Zimmern im 1. Stock, knarren die Stufen und Dielen. Das Gebäude ist alt und strahlt seine Geschichte aus.
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  • Day 9

    Canberra - Cooma

    January 2 in Australia ⋅ ☁️ 21 °C

    Bevor wir aufbrechen trinken wir noch Tee und Kaffee auf der Terrasse im ersten Stock des Jamberoo Pubs, selbst zubereitet in einer kleinen Küche. Canberra. Australiens Hauptstadt ist ungefähr 210 km entfernt. Wir fahren direkt zur österreichischen Botschaft, damit sich Charly seinen Notpass holen kann. Er muss nur ein Formular ausfüllen, die Ausreisedaten bekanntgeben, Passfotos vorbeibringen und natürlich: zahlen! Kurz danach hält er seinen nagelneuen cremefarbenen Notpass in der Hand. Und - wir haben einen geschmalzenen Strafzettel auf der Windschutzscheibe, weil wir vor der österreichischen Botschaft falsch geparkt haben: satte 297 AUD! Da bewahrheitet sich gleich wieder Martins Warnung über die saftigen Sttrafen in Australien (grrrr!).
    Auf dem Weg durch die Stadt fallen besonders die breiten Straßen und das viele Grün auf. Grund dafür ist, dass Canberra eine Stadt ist, die nicht natürlich gewachsen ist. Canberra wurde gebaut, nachdem sich Melbourne und Sydney um den Hauptstadttitel gestritten hatten und keine Einigung finden konnten. Es wurde ein internationaler Städtebauwettbewerb abgehalten und die Entscheidung fiel schließlich auf den Entwurf des US-amerikanischen Architekten Walter Burley Griffin. Canberra sollte nach seinen Vorstellungen eine Gartenstadt werden und so legte man 1913 den Grundstein für eine sehr geplante ,Stadt, deren Straßen breit und großzügig waren, mit vielen Parks und sogar einem künstlichen See, der nach dem Architekten persönlich benannt wurde. Das Parlament ist das Zentrum der Stadt. Von der Botschaft ist es nicht weit dahin. Wir schlendern durchs Parlament und bewundern seine moderne und symmetrische Bauweise.
    Dann machen wir uns auf den Weg nach Cooma. Vor Cooma legen wir noch einen Erfrischungsstopp ein. Dann suchen wir eine Unterkunft und checken im Swiss-Motel ein, das im Ort das Günstigste zu sein scheint. 

    Karls Bruder Jimmy ist im Krankenhaus in Cooma geboren. Zu der Zeit hatte die Familie in Adaminaby gewohnt und Karl sen. war beim Staudamm in den Snowy Mountains beschäftigt gewesen. 

    Cooma ist übrigens das Tor zu den Snowy Mountains. Wir befinden uns hier immerhin schon auf 800 Höhenmetern. Die Snowy Mountains sind Teil der Great Dividing Range, dem Küstengebirge, welches sich vom Norden Queenslands die ganze Ostküste Australiens entlang bis nach Victoria zieht und der Mount Kosciuszko mit seinen 2228 m im Kosciuszko-Nationalpark ist der höchste Berg des Landes. Da befinden sich die Skigebiete Australiens. Die Wintersaison dauert in diesen Breiten von Juni bis Oktober. 

    Ohne konkrete Vorstellungen, was wir essen werden fahren wir in den Ort und landen beim Chinesen. Dort ist es für uns ein bisschen ungewohnt. Bis auf den Mann hinter dem Tresen schaut in diesem Lokal fast nichts chinesisch aus und selbst der hat kurze Hosen an. Unsere Ente schmeckt gut, der intensiv rote Saft dazu sieht verdächtig chemisch aus, passt aber und mit einer Portion haben wir zwei mehr als genug. Charlys Suppe ist himbeerot, schmeckt gewöhnungsbedürftig nach Vanille und das Fleisch ist vielleicht einen Tick zu süß. Ronjas Essen ist hat eine große Portion, aber es schmeckt ihr nicht wirklich. Ein Hammer war dafür die Knoblauchsauce mit den Chips. Vor unseren Zimmern sitzen wir noch ein Weilchen zusammen und besprechen den Tag. Dann ist Zeit fürs Bett.
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  • Day 10

    Adaminaby - Eucumbene Dam - Arglethan

    January 3 in Australia ⋅ ☁️ 24 °C

    Cooma verlassen wir in Richtung Adaminaby. Die zweiunfünfzig Kilometer haben wir bald hinter uns. In einem der Geschäfte zeigt Karl dem Inhaber seine alten Fotos. Es stellt sich heraus, dass sich der Mann intensiv mit der Vergangenheit des Ortes beschäftigt. Die Fotos vom Lager und der Baustelle kann er dennoch nicht sicher zuordnen.
    Das alte Adaminby mußte dem Stausee weichen. Vor dem Bau des Eucumbene Dams wurden die etwa 100 Häuser der Ortschaft abgebaut und am jetzigen Standort wieder aufgebaut. Als Karl mit seinen Eltern in der Gegend ankam, war die Umsiedelung der Häuser noch immer in Gang. Die halben Häuser auf den Lastwagen sind noch immer ein bleibender Eindruck.
    Der Ort liegt auf über 1000 m Seehöhe, ist berühmt für die Forellen und war früher ein bekannter Skiort. Nicht weit davon wurde früher Gold gefunden. Bei unserem vorletzten Aufenthalt vor 17 Jahren hatten wir den Eucumbene Dam ganz leicht gefunden. Das scheint uns heute nicht zu gelingen.
    Der Eucumbene Dam war einer der Dämme im Snowy-Mountains-System. Das war ein staatliches Bauprojekt zur Sicherung der Strom- und Trinkwasserversorgung der australischen Hauptstadt Canberra in New South Wales sowie der Landbewässerung. Die Bauzeit eines der größten Stauwerke der Erde dauerte insgesamt 25 Jahre und zwar von 1949 bis 1974. Zum Schluß waren 145 km Tunnelstrecke, 80 km Aquädukte, 16 Staudämme sowie 7 Wasserkraftwerke fertiggestellt.
    Bei diesem Projekt waren etwa 100.000 Arbeiter aus 30 Ländern beschäftigt.
    Einer davon war Karl's Vater. Er hatte in Port Kembla von den riesigen Baustellen gehört. Zunächst kam er alleine hier an und holte dann Frau und Kind nach. Er wurde Scraperfahrer. Die Fahrzeuge waren riesig und die Arbeit lebensgefährlich. Nicht selten stürzte einer auf dem steilen Hang ab und wurde tödlich verletzt. Die Fahrzeuge wurden nicht umsonst Witwenmacher genannt. Nach einem solchen Unfall heulte die Sirene und im Lager nebenan fragten sich die Frauen und Kinder welchen der Ehemänner und Väter es wohl diesmal erwischt hat.
    Google Maps schickt uns die Straße ein paar Kilometer zurück und dann auf einen 14 km langen unbefestigten Track. Immer wieder sehen wir den Stausee und in der Landschaft um uns aufspringende Kängurus. Ronja sieht vom Auto aus sogar ein Wombat in seinem Bau verschwinden. Charly muss beim Fahren höllisch aufpassen, damit er nirgends hängenbleibt, so steil ist das Gelände teilweise und so tief sind oft die Furchen. Unser Auto ist schließlich ein normaler Kombi und kein Allrad. Irgendwann sagen wir uns, dass da was nicht stimmen kann. Nocheinmal suche ich nach dem Damm und dann sehe ich meinen Fehler: ich hätte Google Maps nach der Eucumbene Dam WALL fragen müssen. Puh, so ein kurzes Wort und soviel Zeit! Wir drehen wieder um und fahren zurück. Obwohl das leere Kilometer waren, war die Umgebung ein Erlebnis. Wir lassen den Damm einfach Damm sein. Für uns ist es jetzt wichtiger vorwärts zu kommen. Wir biegen wieder Richtung Adaminaby ab und fahren bis Arglethan in Richtung Broken Hill weiter. Dort checken wir in einem Motel ein und machen uns über unser Proviant her. Am Abend braust noch ein urstarkes Gewitter übers Land. Wie gut, dass wir uns ein Motel und keinen Zeltplatz ausgesucht haben!
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  • Day 11

    Wilcannia - Broken Hill

    January 4 in Australia ⋅ ☁️ 33 °C

    Schon morgens ist klar, dass wir den größten Teil des Tages im Auto verbringen werden. Immerhin sind es bis Broken Hill noch 722 km. Zwischen Griffith City und Wilcannia haben wir über 180 km Piste unter den Rädern. Das kostet Zeit. Die Gegend ist flach wie ein Pfannkuchen. Deshalb sehen wir von weitem die Kängurus springen und die Emus laufen. In Wilcannia werden die alten Fotos hervorgekramt. Karl kann sich an den Ort noch gut erinnern. Da war er als Kind mit Onkel und Vater jagen. Die Fotos sind circa 60 Jahre alt und damit ziemlich historisch. Trotzdem finden wir gleich fast alle Gebäude auf Anhieb. Der Ort hat sich in der langen Jahre kaum verändert. Die Zeit scheint fast stillzustehen. Das Pub schaut innen wie außen noch genauso heruntergekommen aus. Man könnte auch vielleicht sagen - urig! Am Postamt zeigt Karl seine Fotos, die beiden Angestellten erzählen uns, dass Wilcannia in nächster Zeit aufgemöbelt werden soll. Ja, und wir zahlen unseren Strafzettel, den wir für's Parken vor der österreichischen Botschaft in Canberra verpasst bekommen haben. Satte 297 australische Dollar wollen die von uns. Dabei war die Parkplatzsituation dort komplett entspannt! Es wirkte als würde man auf einem der freien Parkplätze im Vorgarten eines großen Bungalows parken.
    Weiter geht's ziemlich gerade aus. Die Straße ist breit, ziemlich gerade und einsam. Nur sehr selten begegnet uns ein anderes Fahrzeug. Dann endlich erreichen wir die Silver City Broken Hill.
    Der Name hat für uns einen eigenen Flair. Die Stadt verdankt ihn dem Landvermesser Sturt. Der beschrieb im 19. Jahrhundert in seinem Tagebuch eine Reihe von Hügeln, die so aussahen, als ob sie von einem Spalt geteilt würden mit Broken Hill. Im Rahmen der späteren Bergbauarbeiten wurden diese Hügel aber vollständig abgebaut.
    Ganz am Anfang der Ortschaft entdecken wir einen Campingplatz, wo wir eine geräumige Cabin vorfinden. Zunächst mal geht's zum Einkaufen zum Coles und danach zum KFC. Mhm! Danach nutzen wir gleich die Laundry und ordnen unsere Fotos. Alles Bestens! Morgen werden wir das Minenmuseum und das RFDS besuchen.
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  • Day 12–13

    RFDS, Miners Memorial, MMM, Peterborough

    January 5 in Australia ⋅ ⛅ 36 °C

    Auf dem Weg zum RFDS fahren wir durch die Stadt, die trotz ihrer 17000 Einwohner keinen wirklich städtischen Eindruck macht. Die breiten Straßen teilen die Stadt in übersichtliche große Quadrate und die Geschäfte, Motels, Hotels und Restaurants mit ihren Fassaden aus der Pionierzeit haben meist nur ein Stockwerk. Sie geben ihr ein bisschen den Touch einer Westernstadt.

    Im Visitor Center des RFDS buchen wir eine Führung mit Videos über die Arbeit der Organisation und wir hören die frühere Kommunikation per Funk bei Notfällen. Unser ambitionierter Guide vermittelt uns eine Fülle von Infos von früher bis heute und zeigt uns die Geräte und Flugzeuge. 

    Der Royal Flying Doctor Service ist eine anerkannte, gemeinnützige Institution und garantiert die ärztliche Versorgung in den dünn besiedelten Regionen des riesigen fünften Kontinents. Mit ihren 77 speziell ausgerüsteten Flugzeugen können die fliegenden Ärzte Australiens von 21 Basen aus jeden Australier innerhalb von 2 Stunden in den entlegensten Gebiete medizinisch versorgen. Der RFDS hat heute etwa insgesamt 1000 Mitarbeiter und ist 24 Stunden am Tag durchgehend erreichbar. Die Mitarbeiter können heute über Funk, Telefon oder Internet kontaktiert werden. In den Pionierzeiten wurde ein netzunabhängiges, leicht bedienbares Funkgerät verwendet, das mit Pedalen angetrieben wurde. Damit konnte man über eine Entfernung von 500 km mit dem RFDS Kontakt aufnehmen. Der Vorteil war, dass eine einzelne Person mit treten Strom erzeugen konnte und die Hände frei waren, um das Funkgerät zu bedienen. Bevor es den Royal Flying Doctor Service of Australia gab, war eine flächendeckende medizinische Versorgung in den abgelegenen ländlichen Regionen des Landes praktisch nicht existent. Nur zwei Ärzte waren damals für ein Gebiet mit fast zwei Millionen Quadratkilometer Fläche zuständig. Durch diese Situation wurden selbst harmlose Krankheitsfälle zur ernsten Gefahr. Wundinfektionen oder Blinddarmentzündungen endeten oft tödlich, weil notwendige Medikamente fehlten, der Arzt nicht kommen konnte oder der Krankentransport zu lange dauerte. Die Arbeit auf Baustellen, in Minen und in der Landwirtschaft birgt ja einiges an Unfallpotenzial. Farmen usw. sind oft hunderte Kilometer vom nächsten Ort entfernt und noch heute nur auf schlechten Pisten erreichbar. Die Straßen des Outbacks sind auch Landesbahnen für den RFDS. Nicht immer wird geflogen, es stehen auch geländegängige Fahrzeuge zur Verfügung. Oftmals kann Patienten schon durch medizinische Beratung und Ferndiagnose eines Arztes weitergeholfen werden. Der Patient kann sich auf Anweisung des Arztes mit durchnummerierten Medikamenten, aus Hausapotheken oder Arzneistationen selbst versorgen. Im Bedarfsfall ordnet der Arzt einen Krankentransport an. 

    Wir sind tief beeindruckt, die Organisation verdient höchsten Respekt.

    Danach fahren wir rauf zum Miners Memorial. Von dort oben hat man einen fantastischen Überblick über die Stadt. Im Memorial gedenkt man der vielen verunglückten Minenarbeiter. Auf Glastafeln stehen deren Namen und ihre ziemlich tragischen Todesursachen.

    Sturt, der Landvermesser, hatte mit seinen Vermutungen einen vergeblichen Goldrausch ausgelöst. Erst viel später wurden Silber, Blei und Zink entdeckt. Mehr als 200 Millionen Tonnen Erz wurden hier schon abgebaut.

    Charly hat stadtauswärts ein MadMax Museum entdeckt, das unbedingt besucht werden muss. 

    Danach geht's weiter nach Südaustralien. An der Grenze werden wir gestoppt und nach Früchten gefragt. Unsere Nektarinen müssen wir abgeben, Radieschen und Kartoffeln dürfen wir behalten. Australien ist generell sehr vorsichtig bei der Einfuhr von Lebensmitteln und Tieren um Katastrophen durch Schädlinge zu vermeiden. 

    Vor Peterborough türmen sich dunkle Wolken am Himmel und schon geht ein gewaltiger Wolkenbruch nieder. Da fahren lieber nicht weiter, wer weiß schließlich wie das weitergeht. Im Westend Hotel, einem offensichtlich ziemlich alten Gebäude finden wir in zwei Zimmern mit externem Bad Unterschlupf. Unser Essen im Dine Inn neben der Tankstelle ist reichlich und gut. Zum Abschluss gönnen wir uns njoch ein Bier im Pub unseres Hotels, riskieren insgesamt 6 Dollar für die interne Publotterie und gewinnen glatt 25 Dollar. 

    So, das war genug für heute. Morgen haben wir noch 669 km bis Coober Pedy vor uns. Zeit fürs Bett!
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