Valériane Moser

Wir verbringen drei Nächte in der Umgebung des Gamsbergs, dem weltweit drittbesten Standort für optische Astronomie. Leider ist Vollmond, für die Sternenguckerei also suboptimal.

Bereits die Anfahrt über den Gamsbergpass ist Landschaftlich eindrücklich. Es handelt sich aber nicht um einen Pass im schweizerischen Sinne. Fährt man in Fahrtrichtung Ost->West verlässt man das Hochplateau und begibt sich in die Region der Abrisskante, da wo der Urkontinent Gondwana auseinanderriss und sich Südamerika von Afrika ablöste.

Wir schlafen bei der Rooiklip Gästefarm, geführt von der gebürtigen Deutschen Laure und ihrem Ehemann Frans, einem weissen Namibier der 8. Generation. Die jahrelange Dürre hat auch sie hart getroffen: von den 1'600 Schafe sind heute nur noch knapp 100 übrig. Hier wandern wir und geniessen unseren Zeltplatz in einer natürlichen Höhle.

In der Gegend besuchen wir das H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System) Projekt, welches seit etlichen Jahren in Namibia mittels Tscherenkow Teleskopen (unter anderem das grösste der Welt) den Kosmos anhand von in unserer Atmosphäre ankommenden Gammastrahlen sehr erfolgreich untersucht. Unter anderem konnte das Projekt als erstes die Struktur einer Quelle kosmischer Gammastrahlung räumlich auflösen. Wir hatten dort angerufen und wurden auf Anhieb eingeladen, die Anlage zu besuchen. Die beiden namibischen Ingenieure Frick und Toni nehmen sich viel Zeit, uns das Projekt zu zeigen und zu erklären.

Dank Laure von Rooiklip fahren wir über den Spreetshogtepass, dem steilsten Pass Namibias (1:4.5) in Richtung Sossusvlei, wo sich auf dem Pass eine atemberaubende Aussicht auf die Namibwüste auftut.Read more