Auslandssemester Schweden

August 2021 - May 2022
A 260-day adventure by Luisas Read more
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  • Day 216

    Reise nach Kiruna

    March 26, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ -6 °C

    Zusammen mit meinen Eltern hatte ich nochmal die Möglichkeit, in das schwedische Lappland zu reisen - dieses Mal nach Kiruna, einer Stadt etwa 70 Kilometer von Abisko entfernt.

    Von Uppsala aus nahmen wir den Nachtzug nach Kiruna und übernachteten in einem schmalen Abteil in einem dreistöckigen Bett, welches erstaunlich gemütlich war! Die nächsten drei Tage verbrachten wir damit, die Gegend um Kiruna zu erkunden und die typischen arktischen Aktivitäten auszuprobieren.
    Kiruna selbst ist nicht wirklich attraktiv - die Stadt ist vor allem eine Industriestadt und ist wegen einer der größten Erzminen der Welt berühmt. Die Landschaft um die Stadt ist deshalb von den Minenarbeiten geprägt. Die ganze Stadt soll nun auch um fünf Kilometer versetzt werden, da noch mehr Erzvorkommen unter der Stadt zu finden sind!

    Die Highlights unserer Reise waren definitiv eine Schneemobil- und eine Schlittenhundtour. Bei der Schneemobiltour hatten wir das Glück, einen supernetten, deutschen Guide zu bekommen, der uns zunächst fünf süßen Schlittenhunden vorstellte und uns dann eine private Tour über einen gefrorenen Fluss sowie durch die nordischen Wälder gab. Unterwegs haben wir sogar ein Rentier entdeckt und hatten die Möglichkeit ein komisches Kraut zu probieren, welches auf den Bäumen der sogenannten Tundra-Vegetation wächst und den einheimischen Tieren durch seine vielen Nährstoffe das Überleben sichert (schmeckt wie Fell!).
    Für die Schlittenhundtour waren wir eine größere Gruppe, trotzdem bekam jeder die Chance einmal selbst den Schlitten zu fahren!

    Leider war der Himmel während unseres Aufenthalts in Kiruna dauerhaft mit Wolken bedeckt, sodass wir keine Polarlichter sehen konnten. Dafür füllten wir unsere restliche Zeit mit einem Besuch in dem berühmten Eishotel, dessen Räume komplett aus Eis gemacht und sehr kunstvoll gestaltet sind. Zudem haben wir eine Rentierfarm besucht, haben dort Rentiere gefüttert und in einem traditionellen Sami-Café (Sami sind die Ureinwohner Schwedens) einen Kaffee getrunken, was nach der ganzen Kälte sehr gut getan hat! Auch eine Wandertour über Schnee und Eis auf einen Aussichtspunkt hinauf, haben wir unternommen - und konnten unterwegs sogar einen gut getarnten Schneehasen erspähen.
    Die Erkundung der Stadt selbst war eine große Herausforderung, weil alle Straßen mit Eis bedeckt waren und kaum gestreut wurde, sodass man ständig aufpassen musste, nicht auszurutschen.

    Kiruna ist definitiv kein Ort, an dem ich leben wöllte - dafür ist es mir dort viel zu kalt und auch zu einsam. Trotzdem war ich wieder sehr von der nordischen Landschaft und Kultur beeindruckt und bin mir sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch in Lappland bleiben wird!
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  • Day 224

    Drei Wochenenden mit Besuch

    April 3, 2022 in Sweden ⋅ ☀️ 11 °C

    Nachdem ich nun schon einige Wochen in Uppsala verbracht habe, kündigten sich für den März an drei Wochenenden hintereinander Besuche an!

    Am ersten Wochenende besuchte mich meine Mitbewohnerin Leelja aus meiner WG in Tübingen. Zusammen erkundeten wir Uppsala und dessen Umgebung, machten einen Ausflug in den wunderschönen Färnebofjärden National Park, um dort ein bisschen auf den doch noch ziemlich vereisten Wegen entlang eines breiten Flusses zu wandern und besuchten die süße schwedische Stadt Sigtuna, eine der ältesten Städte Schwedens. Sigtuna hat eine sehr schöne, aber kleine Altstadt mit gemütlichen Cafés und ist direkt an einem See gelegen, welcher bei unserem Besuch sogar noch gefroren war.

    Direkt anschließend besuchten mich meine Eltern. Neben einem Ausflug nach Stockholm mitsamt Besuch in dem berühmten Abba-Museum, machten wir einen Trip ans Meer und besuchten die im Frühjahr noch wie ausgestorbene Städte Öregrund und Östhammar. Dort spazierten wir etwas am Meer beziehungsweise einem gefrorenen See entlang und genossen die wunderschöne schwedische Natur! Nachdem wir auch Uppsala noch etwas erkundet hatten, machten wir noch ein paar Tage Urlaub in Kiruna im schwedischen Lappland (siehe anderer Reiseblog-Eintrag).

    Eine Woche später besuchte mich mein französischer Kumpel Cyprien aus Göteborg, zusammen mit seinen zwei französischen Kumpels (Lino & Lucien) aus Göteborg. Zwei Tage verbrachten wir zusammen in Uppsala (Highlights waren eine Pub-Crawl und einer Wohnheims Party), bevor wir zusammen nach Stockholm fuhren. Dort trafen wir ein weiteres französisches Pärchen, welches mit Lino befreundet war und bei welchem Cyprien, Lino und ich noch zwei Nächte verbrachten. Obwohl ich nun schon einige Male in Stockholm gewesen bin, fanden wir bei ausgedehnten Spaziergängen durch die Stadt viele Ecken, die ich noch nicht kannte. Nach einer sehr überteuerten Fika (schwedischer Begriff für einen Besuch im Café) und einem Kirchenkonzert verbrachten wir die Abende mit Kochen und Kartenspielen. Somit war ich das ganze Wochenende ausschließlich von Franzosen umgeben, was aber definitiv eine tolle Erfahrung war, vor allem weil alle sehr bemüht waren, in meiner Gegenwart nur englisch zu sprechen. Außerdem kenne ich jetzt einige tolle französische Lieder und weiß, dass man nicht nur Kekse, sondern auch Käsebrot und Pizza in seinen Kaffee eintunken kann!
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  • Day 231

    Fahrradtour mit Cyprien

    April 10, 2022 in Sweden ⋅ 🌙 5 °C

    Relativ spontan entscheid ich mich zu einem Ausflug nach Göteborg dieses Wochenende. Mein Kumpel Cyprien organisierte eine große Hausparty für dieses Wochenende, bei der ich einige Leute noch aus meinem letzten Semester kannte und auch die Franzosen, die mich letztes Wochenende in Uppsala besucht hatten, dabei waren. Diese Party wollte ich natürlich nicht verpassen!
    Zudem wollte Cyprien an diesem Wochenende eine größere Fahrradtour durch Schweden und Dänemark starten. Leider konnte ich nicht an der ganzen, insgesamt 10- tägigen Fahrradtour teilnehmen, dennoch entschied ich mich dazu, die erste Etappe mitzufahren.

    So starten Cyprien und ich am Sonntagmorgen mit unseren vollgepackten Rädern aus Göteborg auf einem der Radfernwegen 'Euro-Velo' in Richtung Kopenhagen. Diese Tour hatte ich zwar letztes Jahr im September bereits mit ein paar anderes Mädels gemacht, in einer anderen Jahreszeit und mit anderer Gesellschaft machte die Tour allerdings trotzdem wieder Spaß!
    Cyprien hatte ziemlich professionelle Ausrüstung für die Tour dabei, sodass wir nach fast 100 Kilometern Strecke (mit glücklicherweise starkem Rückwind) an einem Strand nahe Varberg an der schwedischen Westküste campen konnten. Unterwegs hatten wir einen schönen Ausblick auf das Meer gehabt, haben eine Weile lang Kite-Surfer beobachtet, sind durch einige süßen schwedischen Dörfer gefahren und haben uns die Festung und das berühmte Wellnessbad in Varberg angeschaut.

    An einem komplett leeren, aber wunderschönen, weißen Sandstrand haben wir hinter einer Düne relativ windgeschützt unser Zelt aufgebaut und konnten mit Ausblick auf einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer mit einem kleinen Campingkocher unser Abendessen zubereiten. Trotz starkem Wind, kühlen Temperaturen und etwas Sand im Essen war es ein echt schöner Ausklang von dem Tag! Nachts wurde es dann gut kalt, vor allem weil ich nur einen Sommerschlafsack dabei hatte, aber mit gelegentlichen Aufwärmen in einer geheizen Toilette am Strand haben wir die Nacht gut überlebt!
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  • Day 252

    Mein letzter Monat in Uppsala

    May 1, 2022 in Sweden ⋅ 🌙 18 °C

    Mein letzter Monat in Uppsala war nochmal sehr ereignisreich und verging wie im Flug! Mein Praktikum endete offiziell Mitte April, allerdings musste ich für mein Bachelorabeit-Experiment noch einige Male ins Labor und auch meine Wohnung hatte ich noch bis Ende April gemietet, weshalb ich bis dahin auch noch in Uppsala blieb.
    Mit meiner belgischen Freundin Morgane, die mittlerweile zu meiner engsten Freundin in Uppsala geworden ist, unternahm ich an fast jedem Wochenende einen Ausflug - so fuhren wir mal nach Gävle, in eine kleine Stadt etwas nördlich von Uppsala und verbrachten einen tollen Tag an einem noch mit Eis bedeckten Strand, wir gingen wandern im Kungshamn-Morga Naturreservat und trafen uns nach einer Fahrradtour (ich fuhr die 80 km von Uppsala nach Stockholm mit dem Rad) in Stockholm, um die schönen, rosa blühenden Bäume im Stadtzentrum anzuschauen (wir waren da allerdings nicht die einzigen, die komplette Stadt war voll mit Touristen, die diese Bäume anschauen wollten).

    Zudem fiel auch Ostern in diesen Zeitraum - hierzu färbte ich mit meinen Korridormitbewohnern, die ich in den drei Monaten auch sehr lieb gewonnen habe, Eier bunt und wir veranstalten einen Taco-Abend (nicht typisch Ostern, aber trotzdem ein schöner Tag).
    Außerdem veranstalten wir auch einen schwedischen Dinner (Gasque) in unserem Korridor, bei dem wir uns sehr schick anzogen und zusätzlich noch eine verrückte Kopfbedeckung trugen, sodass wir alle ziemlich lustig aussahen!

    Das Highlight meines Aufenthaltes in Uppsala fand an meinem letzten Wochenende statt - Valbourg (deutsch Walpurgisnacht). Für die Schweden ist dies eines der wichtigsten Events des Jahres, da hier nach dem langen Winter offiziell der Frühling ausgerufen wird und dadurch, dass dieses wegen Corona die letzten zwei Jahre auch nicht richtig stattfinden konnte, war die Vorfreude auf den Tag (30.04) schon wochenlang spürbar. Im Einzelnen gab es an diesem Tag verschiedene Programmpunkte (Uppsala ist übrigens der Ort in Schweden, an dem Valbourg am größten gefeiert wird):
    Morgens um 10:00 Uhr fand ein Bootsrennen über den Fluss, der durch Uppsala fließt, statt. Jeweils vier Studenten bauten sich hierzu ein Boot, verkleideten sich und mussten sich der Herausforderung stellen, die zwei Dämme im Fluss ohne Kentern zu überstehen. Tatsächlich kentern relativ wenige Boote, anscheinend sind die Schweden talentiert im Boote bauen! Da die Stadt komplett überfüllt war an diesem Tag, musste man sich die guten Spots am Fluss schon sehr früh sichern, weshalb ich mit meinen Freunden schon ab 8:30 Uhr am Fluss saß und das für diesen Morgen traditionelle Champagner-Frühstück genoss.
    Danach versammelten sich alle Studenten im Ekonomikumpark, einem großen Park in Uppsala, um zu picknicken, zu trinken und einfach um die warme Frühlingssonne zu genießen.
    Danach versammelte sich die ganze Stadt vor dem Carolina Rediviva Gebäude (ein schickes Bibliotheksgebäude), wo seit Tagen ein Countdown anzeigt wurde und von wo aus der Bürgermeister den Frühlingsanfang offiziell ausrief.
    Abends wurde bei den Wikingerhügeln in Gamla-Uppsala noch ein großes Feuer angezündet, dazu wurden ein paar Lieder angestimmt. Insgesamt ein sehr ereignisreicher und wirklich toller letzter Tag für mich, da ich nochmal Zeit mit fast allen Leuten verbringen konnte, die ich in der letzten Monaten kennengelernt habe.
    Am nächsten Morgen hieß es dann leider auch schon Abschied nehmen. Meine Korridormitbewohner verabschieden mich richtig lieb: Ich bekam morgens noch leckere Pancakes gebacken, anschließend halfen alle mit, mein restliches Zeug ins Auto zu packen.
    So schnell sind dann auch schon wieder drei Monate vergangen. Im Nachhinein war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Uppsala zu gehen, auch wenn ich am Anfang sehr gerne in Göteborg geblieben wäre. Ich fand es anfangs hart, in Göteborg meine neugewonnen Freunde zurückzulassen, nochmal komplett alleine in eine neue Stadt zu ziehen und hier schon wieder neue Freunde zu finden. Trotzdem hatte ich dann eine richtig tolle Zeit hier! In Uppsala ist durch die Nations viel mehr für Studenten geboten als in Göteborg, meine Kollegen beim Praktikum waren wirklich toll und haben mir eine richtig schöne Praktikumszeit ermöglicht. Ich hatte zudem auch die Möglichkeit, mal wieder reiten zu gehen und meine aufgeschlossenen Mitbewohner, mit denen ich oft stundenlang in unserer Küche geredet und gegessen habe, haben mir auch sehr geholfen, mich hier heimisch zu fühlen. Leben würde ich in Uppsala allerdings nicht wollen, die anfangs mit komplett mit Eis bedeckten Stadt, auf deren Straßen ich nicht nur einmal sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad gestürzt bin und die eisige Kälte im Winter sind wirklich nicht so meins. Aber auch das war auf jeden Fall mal eine Erfahrung für mich!
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  • Day 259

    Mein Heimweg mit Umwegen

    May 8, 2022 in Denmark ⋅ 🌙 17 °C

    Um die 1700 km von Uppsala nach Hause nicht komplett in einem Stück fahren zu müssen, machte ich auf dem Heimweg noch verschiedene Stopps.
    Den ersten Halt machte ich nochmals in Göteborg. Auf der sechsstündigen Autofahrt von Uppsala nach Göteborg wurde ich von Apo, einem griechischen Kumpel, den ich im letzten Herbst in Göteborg kennengelernt hatte, begleitet. Wir hatten uns eine ganze Weile nicht mehr gesehen, sodass die Fahrt mit ausgiebigen Gesprächen schnell vorbei ging!

    In Göteborg blieb ich dann 4 Tage, auch weil meine Schwester Alina mich noch besuchen wollte. Wir wohnten dann zusammen bei meinem französischen Kumpel Cyprien und meinen spanischen Kumpel Joan, die am Rande der Stadt in einer 4er-WG wohnten. Von dort aus machten Alina und ich jeden Tag Ausflüge und verbrachten einen Tag mit Inselhopping an der Küste sowie einen Tag mit Stadterkundung. Abends kochten wir dann immer mit meinen Freunden. Es war total schön, nochmal ein paar Tage das Leben in Göteborg wieder aufleben zu lassen und zudem eine tolle Möglichkeit, mal wieder viel Zeit mit meiner Schwester zu verbringen!
    Nachdem Alina abgereist war, fuhr ich mit Cyprien nach Kopenhagen, um dort die Stadt noch ein bisschen zu erkunden. Glücklicherweise hatte Cyprien eine Cousine in Kopenhagen, die uns ein Zimmer organisierte, sodass wir die hohen Hostelpreise nicht bezahlen mussten! Zusammen mit Cypriens anderer Cousine, die auch noch zu Besuch kam, erkundeten wir ein Wochenende lang vor allem mit den Fahrrädern die Stadt, wodurch wir sehr viel gesehen haben! Mir hat Kopenhagen (bis auf die wirklich extrem hohen Preise) sogar so gut gefallen, dass ich mir direkt überlegt habe, dort mein nächstes Auslandssemester beziehungsweise meinen Master zu machen!
    Abschließend bin ich dann durch Dänemark bis nach Eckernförde in der Nähe von Kiel gefahren und habe dort meine Freundin Inken besucht. Zusammen mit ihren Freunden verbrachten wir einen sonnigen Nachmittag an einem wunderschönen Ostseestrand.
    Am darauffolgenden Tag fuhr ich dann die restliche Strecke bis nach Hause, was sich irgendwie etwas unwirklich anfühlte. In den letzten acht Monaten habe ich so viel erlebt, sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht, sehr viele neue Leute kennengelernt, wobei manche Freundschaften hoffentlich auch noch länger bestehen werden und sehr viele neue Orte gesehen, was sich dadurch nach einer viel länger Zeit angefühlt hat. Auch wenn ich eher über die Restplatzauswahl nach Schweden gekommen bin, bin ich nun absoluter Fan von diesem Land, der entspannten Mentalität und der tollen Landschaft! Im Winter dort zu sein, war für mich eine Herausforderung, weil es doch deutlich kälter und dunkler als in Deutschland ist, dafür habe ich auch echt tolle Dinge erlebt, wie beispielsweise Polarlichter zu sehen und über komplett gefrorene Seen zu laufen. Wenn ich nochmal die Entscheidung treffen müsste, würde ich definitiv wieder dorthin gehen!
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