Mauritius geht ab

December 2023
A 12-day adventure by Schlu Read more
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  • Day 12

    Der Abschied

    December 25, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 29 °C

    Die Nacht auf Mauritius war ein Rausch der Sinne. Als wir unter der himmlischen Decke lagen, fühlte es sich an, als hätten wir einen magischen Kissenzauber erlebt. Die Decke schmiegte sich um uns wie eine warme, liebevolle Umarmung, die uns sicher durch die Nacht begleitete. Doch das Paradies hatte einen Haken - wir mussten uns viel zu früh aus unseren himmlischen Träumen reißen lassen, denn unser Flug nach Hause stand bevor. Um 6 Uhr sollte er abheben, und unser Wecker war gnadenlos. Schon um 5 Uhr klingelte er mit voller Wucht. Aus der Küche drangen die Klänge von klapperndem Geschirr und der verführerische Duft frisch gebratener Eier in unsere Nasen.

    Wir packten unsere Habseligkeiten zusammen und eilten zum Frühstück. Die zauberhafte Nonna hatte uns ein köstliches Frühstück gezaubert, das uns die Tränen der Dankbarkeit in die Augen trieb. Ein Gemüse-Omelett, so lecker, dass es schwer in Worte zu fassen ist, und dazu eine frisch aus ihrem Garten geerntete Papaya, die wir förmlich angebetet haben. Aber natürlich gab es auch Kaffee - heißen, dampfenden Kaffee, der uns trotz unserer noch schläfrigen Mägen schmeckte. Wir genossen jeden Bissen und jeden Schluck, aber die Sorge um unseren bevorstehenden Rückflug hing wie ein Damoklesschwert über uns.

    Online hatten wir bereits von möglichen Verspätungen erfahren, aber wir hatten keine andere Wahl, als unser treues Mietwagen-Gefährt um 6 Uhr zurückzubringen. So verabschiedeten wir uns um 5:45 Uhr von Nonna, und das war keine leichte Aufgabe. Es fühlte sich an, als würden wir ein Familienmitglied verlassen.

    Das Zurückgeben des Autos ging erstaunlich schnell vonstatten, und wir erfuhren, dass unser Flug mindestens bis 13:10 Uhr verspätet sein würde. Das traf uns wie ein Schlag ins Gesicht - sieben Stunden am Flughafen! Wir gönnten uns erst einmal einen Kaffee und beobachteten neidisch, wie die Condor-Passagiere eincheckten. Ihr Flug sollte um 17 Uhr deutscher Zeit landen, und wir beneideten sie zutiefst. Wir überlegten sogar, einen Flug zu buchen, aber die Preise stiegen in rasantem Tempo. Von 355 € pro Person stiegen sie auf über 400 € und dann auf unglaubliche 750 € pro Person. Das war selbst für uns, die wir uns in diesem Moment wie reiche Gören fühlten, zu teuer. Also entschieden wir uns gegen die Buchung und warteten.

    Das Einchecken verlief ohne größere Probleme, und wir erhielten die Information, dass wir uns ein kostenloses Kaffee und ein Sandwich aussuchen dürfen. Wir suchten uns etwas aus, aber das Essen war ungenießbar, so dass wir es leider entsorgen mussten. Das war wirklich tragisch, aber immerhin tranken wir unseren Cappuccino. Dann passierten wir die Sicherheitskontrolle.

    Dort wurde mein Koffer besonders gründlich kontrolliert, da ich verschiedene Chili-Saucen importieren wollte. Ich fühlte mich wie in einem Hollywood-Thriller, in dem es um das Schicksal der Chili-Saucen ging. Aber ich konnte alle Fragen beantworten, und schließlich durften die Saucen mitreisen. Ein wahrhaft heldenhafter Moment!

    Unsere Zeit am Flughafen verbrachten wir damit, durch die Duty-Free-Shops zu schlendern, uns mit den teuersten Produkten einzucremen und uns mit Parfüm einzusprühen. Und was tat Zusi? Natürlich kaufte sie sich Zigaretten - eine Gewohnheit, die nicht einmal auf einer paradiesischen Insel enden konnte.

    Nach endlosem Warten kam endlich unser Flugzeug an. Zusi hatte eine seltsame Faszination für Flugzeuge entwickelt, und sie hatte mir schon seit dem Vortag endlose Monologe über die verschiedenen Modelle und Technologien gehalten. Mein Interesse daran war begrenzt, aber ich tat so, als ob ich fasziniert war, um sie nicht zu enttäuschen. Wer weiß, wie viel von dem, was sie erzählte, tatsächlich der Wahrheit entsprach? Vielleicht hatte sie ein geheimes Flugzeug-Enzyklopädie-Lexikon im Gepäck.

    Wir sicherten uns Plätze direkt hinter der Scheibe und legten uns sogar auf den Boden, um einen noch besseren Blick auf das Flugzeug zu haben. Die Passagiere aus Frankfurt nach Mauritius liefen direkt vor uns vorbei, und es fühlte sich seltsam an, sie so anzustarren. Etwa eine Stunde später begann endlich das Boarding.

    Bevor es losging, holte ich mir einen Veggie-Burger bei Burger King, als Hommage an meine Ratte zu Hause namens Sim, die Burger King liebte. Dann begannen wir, unsere Optionen für den Anschlussflug zu überdenken. Es schien unwahrscheinlich, dass wir ihn erreichen würden, also rief ich SimSim an, unseren Engel auf vier Rädern, der uns in Frankfurt abholen sollte.

    Der Flugzeug-Innenraum war überraschend leer, nur etwa 50% der Sitze waren besetzt. Wir sicherten uns zwei Reihen und breiteten unsere Taschen aus, um unseren Platz zu markieren. Das Abenteuer begann um 12:30 Uhr, und wir waren bereit für alles, was kommen mochte.

    Wir sahen Serien (ich "White Lotus" und Zusi irgendeine obskure Flugzeug-Dokumentation - sie hatte definitiv eine seltsame Leidenschaft entwickelt). Wir bekamen Snacks und Getränke, aber sie wurden immer spärlicher. Die Flugbegleiterinnen schienen ein Geheimnis daraus zu machen, uns mit Getränken zu versorgen. Gerade Zusi und ich hatten ordentlich Durst und tranken, als gäbe es kein Morgen.

    Unsere Beine schmerzten und fühlten sich an, als wären sie in einem Folterinstrument gefangen. Wir konnten einfach keine bequeme Position finden, und es war, als würden wir auf kleinen Nadeln sitzen. Die Sitze schienen mit uns ein eigenartiges Spiel zu treiben, und unsere Beine krampften in einem absurden Rhythmus.

    Um die Zeit totzuschlagen, spielten wir Phase 10, und wie sollte es anders sein, ich gewann beide Partien. Der Flug zog sich endlos hin, und wir waren erschöpft, aber wir hatten keine andere Wahl.

    Schließlich landeten wir in Frankfurt. Alles, was zwischen mir und meinen geliebten Chili-Saucen stand, war die Bundespolizeikontrolle. Doch auch diese Hürde nahm ich mit Bravour, und die Saucen waren gerettet.

    Aber dann begann das größte Abenteuer, das an einen XXL Escape Room erinnerte: den Flughafen Frankfurt. Die Suche nach SimSim, unserem Engel auf vier Rädern, schien fast unmöglich. Wir irrten wie verlorene Seelen durch die endlosen Gänge und Flure, bis wir ihn schließlich fanden. Ein Küsschen zur Begrüßung, mehr gab es nicht. Die Enttäuschung war groß, aber wir waren einfach nur froh, ihn gefunden zu haben.

    Unser Flugzeug-Abenteuer endete, und wir fuhren nach Düsseldorf, um zusis Auto abzuholen. Dann ging es endlich nach Kleve, und wir waren zurück in unserer vertrauten Umgebung.

    Und nun, meine liebe Zusi, möchte ich dir ein großes Plädoyer halten. Mauritius war nicht nur eine Reise, es war ein wildes Abenteuer der Gefühle, ein Wirbelsturm aus Lachen und Tränen, ein Ritt auf der Achterbahn des Lebens. Und du, meine liebe Freundin, warst meine treue Begleiterin in diesem bunten Karussell.

    Ich möchte dir danken, dass du diese Reise mit mir geteilt hast. Du hast aus den einfachsten Momenten wahre Abenteuer gemacht. Deine Leidenschaft für Flugzeuge mag zwar seltsam sein, aber sie hat uns zum Lachen gebracht und uns durch lange Stunden auf Flughäfen geholfen.

    In all den Ecken meines Lebens, in denen ich mich verirrt habe, bist du immer an meiner Seite gewesen. Du hast mich zum Lachen gebracht, wenn ich weinen wollte, und du hast aus langweiligen Momenten unvergessliche Erinnerungen gemacht. Männer mögen vielleicht vieles sein, aber sie werden niemals so sein wie du und ich, meine liebe Freundin.

    Also lasst uns weiterhin Abenteuer erleben, lachen, weinen und gemeinsam durch das wilde Leben tanzen. Denn mit dir an meiner Seite ist das Leben einfach bunter, kreativer und lustiger. Und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Cheers, meine Freundin, auf viele weitere Abenteuer, die uns noch erwarten!

    PS: Der attraktive Mann in den Bildern... Ja es ist Stefano
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  • Day 11

    Die einsame Nonna

    December 24, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 30 °C

    Die Geschichte begann an einem zauberhaften Weihnachtsmorgen im Jahr 2023. Die Sonne taucht den Himmel in ein leuchtendes Farbenspiel, als wir unsere Reise auf der wunderschönen Insel Mauritius fortsetzen. Es war unser letzter Tag auf dieser paradiesischen Insel, und wir hatten Großes vor. Dieser Tag sollte ein wahres Fest der Sinne werden, voller Genuss und schmackhafter Erlebnisse

    Die Kreaturen und Wesen der vergangenen Nacht hatten es aber nicht gut mit uns gemeint. Sie hatten uns herausgefordert, uns auf die Probe gestellt. Doch nach reiflicher Überlegung war unsere Entscheidung klar: Eine weitere Nacht an diesem mysteriösen und verdreckten Ort zu verbringen, hätte unser Überleben in Frage gestellt.

    Als wir am Morgen erwachten, spürten wir beide einen ziemlichen Hunger. Die vergangene Nacht war ungewöhnlich gewesen - wir hatten nicht, wie üblich, eine Vielzahl von Speisen genossen, sondern hatten gehungert. Eine untypische Erfahrung für uns.

    Doch dann hatte Zusi, das flinke Schwein, eine großartige Idee: Sie schlug vor, ein Frühstück in einem atemberaubenden Beach Resort zu buchen, eine Art Weihnachtsparty-Schweinefrühstück. Sie rief dort an, und die Spannung in der Luft war förmlich greifbar. Ich konnte nur Zusi auf ihrem lupenreinen Englisch sprechen hören, und die Stimme am anderen Ende der Leitung blieb für mich ein Geheimnis. Aber ich konnte in Zusis Augen sehen, dass die Antwort positiv ausfiel. Sie legte auf, und ein Freudenruf entwich ihren schmalen, kaum sichtbaren Lippen. In einer halben Stunde würden wir hinübergehen und uns festlich verköstigen.

    Wir eilten, uns blitzschnell umzuziehen, denn unsere bisherige Unterkunft lud nicht gerade zum Verweilen ein. Im Internet hatten wir gelesen, dass in diesem Resort schicke Kleidung erwünscht war. Ich wählte mein einziges mitgebrachtes Kleid aus - ein enganliegendes, schwarzes Bodycon-Kleid, das meine Kurven vorteilhaft betonte. Ich bemerkte die neidischen Blicke von Zusi, während sie sich für eine weiße, jogginghosenaussehende Shorts, ein weites Shirt und Schlappen entschied.

    Während wir uns fertigmachten, konnte ich nicht umhin, im Stillen zu denken, dass es interessant sein würde zu sehen, wer im Luxus-Resort besser ankam. Die Antwort war natürlich schon längst allen klar.

    Als wir das Resort erreichten, wurden wir durch ein imposantes Tor gelassen. Es fühlte sich an, als würden wir in ein kleines Paradies eintreten, denn überall erstreckten sich saftige grüne Vegetation, prächtige Blumen und majestätische Bäume. Früchte verschiedenster Art hingen von den Ästen, und die Vögel sangen in perfekter Harmonie. Wir schritten zur Rezeption, wo uns ein herzlicher Empfang erwartete. Eine Mitarbeiterin begleitete uns zu unserem Tisch, und sofort wurde klar, dass hier eine andere Atmosphäre herrschte.

    Jeder hier war außergewöhnlich freundlich und zuvorkommend. Wir wurden an einen schattigen Ort unter einem Dach aus Bananenblättern geführt und konnten direkt auf das azurblaue Meer blicken. Eine sanfte Meeresbrise erfrischte die Luft, und selbst das warme Wetter fühlte sich angenehm an.

    Und so begannen wir unser Frühstück, das sich als ein wahrhaftiges Festmahl entpuppte. Vor uns erstreckte sich ein opulentes Buffet, das alles bot, was das Herz eines Genießers begehrt. Es gab eine Fülle von frischem Obst, frisch gebackenen Waffeln und Crepes, eine Auswahl an Wurst, Käse, Gemüse, Sekt und frisch gepresste Säfte. Herzhaftes und Süßes wechselten sich ab, und wir ließen es uns nicht einfach schmecken, wir verschlangen regelrecht jedes köstliche Stück.

    Währenddessen beobachteten wir die anderen Reisenden aus dem Resort, und, aus welchem Grund auch immer, überkam uns ein gewisser Hauch von Verachtung. Aber an diesem Ort, wo sich Genuss und Schönheit vereinten, waren solche Gedanken nur vorübergehende Wolken am Horizont. Wir genossen diesen Augenblick in vollen Zügen.

    Nach diesem himmlischen Frühstück verließen wir bedauernd das paradiesische Resort und kehrten zurück zu unserer unangenehmen Unterkunft, die sich wie eine Kakakerlaken-Schimmelhölle anfühlte.

    Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Stopp in einem überaus teuren Souvenirladen, der uns jedoch eine willkommene Abkühlung durch die leistungsstarke Klimaanlage bot. Wir atmeten tief durch, bevor wir den Weg zu unserem temporären Zuhause fortsetzten.

    Zuhause angekommen, begannen wir sofort damit, unsere Koffer zu packen und all unsere Habseligkeiten zu verstauen. Wir waren fest entschlossen, keine weitere Nacht in dieser schrecklichen Unterkunft zu verbringen. Das sorgfältig errichtete Shelter im Wohnzimmer, das vor dem Fernseher aufgebaut war, musste ebenfalls abgebaut werden. Es war ein kleiner Kampf, diese eher mitleidserregende "Matratze", die kaum den Namen verdiente, nach oben zu schleppen.

    Und so setzten wir unsere Mission fort, dem beengten und wenig einladenden Ort, den wir vorübergehend unser Zuhause nannten, zu entkommen.

    Während wir versuchten, die Matratze zusammen mit dem Topper nach oben zu tragen, enthüllte sich vor unseren Augen ein Anblick, den man wohl als besonders ekelerregend bezeichnen könnte. Es war zweifellos das Abstoßendste, das wir seit langem gesehen hatten. Die Matratze, die nur an wenigen Stellen noch weiß war, wies Verfärbungen von Blut, Kot und anderen Körperflüssigkeiten auf. Wir waren erleichtert, dass wir nicht noch einen einzigen Tag in dieser Unterkunft verbringen mussten.

    Im Auto auf dem Weg zum Check-out bereitete ich mir einige Worte auf meinem fast perfekten Englisch vor, um dem nervigen Mann von gestern die Meinung zu geigen. Ich wollte ihm gehörig die Leviten lesen. Doch als wir schließlich am Check-out-Schalter waren, fragte er nicht, warum wir bereits einen Tag früher abreisten. Aus diesem Grund sagte ich nichts weiter als "Schöne Weihnachten" und lächelte leicht. Ich hasse mich selbst noch heute dafür, und ich bin sicher, dass diese Erfahrung mich in den kommenden Jahren in meinen Träumen heimsuchen wird. Davon könnt ihr sicher sein, liebe Leser*innen.

    Nach einer etwa dreiminütigen Fahrt erreichten wir den nahegelegenen Strand, den wir bereits bei unserer gestrigen Wanderung erkundet hatten. Wir hatten den Verdacht, dass dieser Teil des Strandes besonders gut zum Schnorcheln geeignet war, und außerdem mussten wir noch die Rechnung für den Obststand begleichen.

    Wir suchten uns einen idyllischen Platz unter einem alten Baum aus, breiteten mein Handtuch und Zusi's geklaute Flugzeugdecke aus und genossen die Sonne mit vollen Bäuchen. Wir hatten Postkarten besorgt und schrieben diese für unsere liebsten Menschen zuhause. Danach gingen wir schnorcheln. Zusi baute einen Mini-Weihnachtsmann aus einem weißen Stein als Bart, hörten einen Podcast und ließen uns einfach vom Wetter und unserem letzten Strandtag verwöhnen. Beim Schnorcheln sah ich sogar einen riesigen Stabfisch, der mindestens einen Meter groß war und mich mit seinen Blicken verfolgte. Ich bildete mir ein, dass ein paar Fische mich ebenfalls beobachteten, und das verunsicherte mich so sehr, dass ich vorerst nicht mehr alleine schnorcheln wollte. Aber trotzdem war es einfach wunderschön.

    Wir beglichen auch unsere Schulden und gönnten uns eine Papaya (wegen des Tattoos) und einen Smoothie. Dieser Obststand war wirklich erstklassig und bot köstliche Leckereien.

    Irgendwann war es an der Zeit, unseren herrlichen Strandtag zu beenden. Schließlich war es Weihnachten, und der Check-in in unserer neuen Unterkunft war nur bis 16 Uhr möglich, was bedeutete, dass wir eine Stunde Fahrt vor uns hatten. Also machten wir uns auf den Weg. Die Strecke führte größtenteils entlang des Meeres, und wir konnten noch einmal die atemberaubende Schönheit einer ganz anderen Ecke der Insel erleben. Unsere neue Unterkunft erwies sich als äußerst praktisch für unseren Abflug, da sie nur etwa fünf Minuten vom Flughafen entfernt lag.

    Die Straße führte uns schließlich vom Meer weg, und wir bogen ein paar Mal nach links und rechts ab, bis wir vor einem schmalen Schotterweg standen. Hohe Palmen säumten die Seiten, und in den Feldern dahinter wuchs Zuckerrohr. Plötzlich erreichten wir ein Tor, das sich wie von Zauberhand öffnete. Wir fuhren hindurch und wurden von einer freundlich aussehenden Nonna begrüßt. Ihr Lächeln und Winken hieß uns willkommen, und wir tauschten einige Worte miteinander aus. Sie war wirklich eine liebenswerte Person und ein wahrer Schatz. Sie erzählte uns einiges über die Flora und Fauna des Anwesens, das wie ein kleines Paradies wirkte und von den Eigentümern liebevoll gepflegt wurde.

    Schließlich führte sie uns zu unserem Zimmer. Es war wunderschön und makellos sauber. Das Bett schien alle positiven Eigenschaften der vorherigen Unterkünfte zu vereinen. Es war weder zu hart noch zu weich, hatte eine perfekte Decke und eine ausgezeichnete Klimaanlage. Es war einfach perfekt.

    Wir kehrten noch einmal in den Garten zurück, wo wir erneut auf die Nonna trafen. Wir fragten sie, was sie an diesem Weihnachtsabend vorhabe, da sie offensichtlich nicht in die Stadt gehen könne. Sie erklärte uns, dass sie auf ihren Sohn angewiesen sei, aber dieser feiere mit seinen Freunden und sie wäre alleine in der Unterkunft. Unser Herz brach bei dieser Vorstellung. Wir boten ihr an, mit uns mitzukommen, und ihr Gesicht erstrahlte vor Freude. Wir vereinbarten, um 18:30 Uhr loszufahren, da sie sich noch schick machen wollte.

    Währenddessen begannen wir, unsere Sachen zu packen, da wir am nächsten Tag früh abreisen mussten. Zusi nutzte die Gelegenheit, um noch einmal in den Pool zu springen. Dabei traf sie erneut auf die Nonna, die mit einem traurigen Gesicht erklärte, dass sie doch nicht mitkommen könne, da ihr Sohn ihr Essen bringen würde und sie nicht mitkommen dürfe. Ihr Herz schien gebrochen, als wir gingen. Wir verfluchten diesen undankbaren Sohn, dem es selbst nur möglich gemacht war zu feiern, weil seine Mutter bei der Unterkunft blieb. So verbrachte sie Weihnachten ganz alleine in diesem großen Haus.

    Die freundliche Nonna gab uns den Tipp, zu einer bestimmten Mall zu fahren, da an Weihnachten wahrscheinlich alle anderen Restaurants überfüllt sein würden. Also fuhren wir zur Mall, wie immer auf der Suche nach einer klimatisierten Umgebung. Natürlich hatte ich bereits im Voraus ein Restaurant ausgewählt: indisches Essen.

    Oh Mauritius, du heiliger Ort, du kulinarisches Paradies! Es war wirklich ein Fest für unsere Sinne. Wir entschieden uns für eine Platte für vier Personen, obwohl wir eigentlich nur zu zweit waren. Die Mitarbeiterin riet uns davon ab, da es viel zu viel sei, aber das weckte unseren unermüdlichen Ehrgeiz. Also bestellten wir die Platte.

    Es war eine Menge Essen, das gebe ich zu, und ja, danach hatten wir Bauchschmerzen, aber wir würden es wieder tun.

    Wir kämpften uns durch die gesamte Platte, denn die Scham, etwas nicht zu schaffen, wollten wir uns nicht eingestehen.

    Nach dem Essen musste Zusi erst einmal fünf Zigaretten rauchen, um wieder klar zu kommen. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang durch die Mall und besuchten einen Supermarkt. Wir hatten noch einen kleinen weihnachtlichen Plan: Wir wollten der Nonna ein Geschenk besorgen. Wir wählten eine hübsche Tasche mit Weihnachtsmann-Verzierung und füllten sie mit Leckereien, legten etwas Geld hinein und machten uns dann auf den Rückweg, um unser Auto noch einmal zu betanken.

    Als wir in unserer Unterkunft ankamen, sahen wir die Nonna alleine vor ihrem festlich geschmückten Weihnachtsbaum stehen. Der Anblick war herzzerreißend.

    Wir gingen zu ihr und bedauerten erneut, dass sie nicht dabei sein konnte. Wir hatten das Gefühl, dass ihr eigener Sohn es ihr verboten hatte. Dann überreichten wir ihr das Geschenk. Sie freute sich riesig und umarmte uns. Es war die herzlichste Umarmung, die wir seit langem erlebt hatten. Sie war wirklich eine wundervolle Frau.

    Anschließend gingen wir ins Bett, aber die Nonna beschäftigte unsere Gedanken. Wir hatten so viel Mitgefühl für sie, denn sie war so liebenswert, während ihr Sohn einfach unausstehlich schien.
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  • Day 11

    X-mas Grüße von der Autorin

    December 24, 2023 in Mauritius ⋅ ⛅ 29 °C

    Zu allererst möchte ich meinen geschätzten Leser*innen frohe Weihnachten wünschen. Ihr alle, die diese Zeilen lesen, seid Menschen, die mir aufrichtig am Herzen liegen! Ich freue mich darauf, euch alle bald wiederzusehen, voller Vorfreude auf die kommenden Begegnungen 💝 Vielen Dank dafür, dass ihr meine geheimnisvollen Gedankenwelten erkundet habt, und ich hoffe inständig, dass ihr nicht denkt, ich sei völlig krank. Vielen Dank! Ich habe einen Plan für die Zukunft, ich werde mich in die Rolle einer Autorin begeben und all meine Abenteuer auf meinen Reisen festhalten. Das nächste aufregende Kapitel erwartet mich bereits Ende Januar, wenn ich mich gemeinsam mit meiner lieben Schwester Merle auf ein neues Abenteuer stürze. Lasst uns gemeinsam die Seiten des Buches des Lebens füllen! 📖✨

    Hab euch alle ganz dolle lieb 💖

    Im folgenden Footprint geht es weiter, hier nur ein paar Pics/BTS:
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  • Day 10

    Kaffee bis Kakerlaken

    December 23, 2023 in Mauritius ⋅ ⛅ 28 °C

    Ein weiterer Tag im Paradies begrüßte uns mit einem morgendlichen Sonnenkuss, als wir uns aus den zarten Decken unseres himmlisch bequemen Bettes in der Villa schälten. Der erste Gedanke, der uns durch den Kopf schoss, war, wie könnte es anders sein, "Kaffee!" Ja, dieser magische Zaubertrank war unser unverzichtbarer Begleiter, der uns die Türen zur Wachheit und dem puren Genuss öffnete.

    Also, nachdem wir unsere morgendliche Dosis Koffein genossen hatten, war es an der Zeit für die große Aufräumaktion. Unsere Villa hatte in den letzten Tagen etwas gelitten, und unser Hab und Gut schien überall verstreut zu sein, als hätte ein Tornado des Vergnügens gewütet. Es waren die Überbleibsel von wilden Party Tagen in der Villa.

    Mit einer Entschlossenheit, die einer Bergsteigerin vor dem Gipfelsturm gleicht, machten wir uns ans Werk. Schubladen wurden durchsucht, Ecken und Winkel inspiziert, und der Kühlschrank – oh, der arme Kühlschrank – hatte während unserer kulinarischen Expeditionen gelitten. Doch wir brachten Ordnung in das Chaos, als wären wir die Meisterinnen der Aufräumkunst.

    Jeder Gegenstand fand seinen rechtmäßigen Platz. Selbst der Kühlschrank sah wieder aus wie ein Ort des Friedens und der Gelassenheit, nachdem wir ihm seine Würde zurückgegeben hatten. Unsere Spuren verwischten wir sorgfältig.

    Irgendwann war es an der Zeit, uns auf den Weg zu unserem nächsten Abenteuer zu machen. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von der traumhaften Villa, die in den letzten Tagen unser Zuhause geworden war. Es fühlte sich fast an, als würden wir ein umzäuntes, villenartiges Gefängnis verlassen, in dem wir eine unvergessliche Zeit verbracht hatten. Doch der Drang nach neuen Abenteuern trieb uns voran, und wir freuten uns auf das, was als Nächstes kommen würde.

    Der Markt in Flic en Flac erwartete uns mit einer Explosion von Farben und exotischen Düften. Stand um Stand präsentierte uns eine Fülle von Waren, die von kunstvoll gefertigten Souvenirs bis hin zu gewagten Dessous reichten. Wir schlenderten durch das Labyrinth der Stände, in der Hoffnung, das perfekte Mitbringsel für unsere Lieben zu finden.

    Doch nach einer Weile mussten wir zugeben, dass der Markt zwar bunt und lebhaft war, aber auch eine erstaunliche Menge an unnötigem Kram und Wiederholungen bot. Der Markt schien ein Faible für indische Kleider zu haben, die sicherlich wunderschön waren, aber nicht unbedingt das waren, wonach wir suchten. Und dann waren da noch die sexy BHs, die in Hülle und Fülle angeboten wurden. Klar, für die ein oder andere Maus wäre ein neuer, heißer BH sicherlich eine tolle Überraschung gewesen.

    Aber wir ließen uns nicht entmutigen. Wir waren auf der Mission, das perfekte Souvenir zu finden, etwas Einzigartiges, das unsere Liebe und unsere Abenteuer auf Mauritius repräsentierte. Und wer wusste, vielleicht würden wir am Ende doch noch den Schatz finden, nach dem wir suchten.

    Wir machten uns zu Fuß erstmal auf den Weg in ein gemütliches Café. Der Weg dorthin war ein kleines Abenteuer für sich, denn die Sonne schien gnadenlos auf uns herab, und die Sorge, dass meine Waden sich in pures Feuer verwandeln könnten, begleitete mich auf Schritt und Tritt.

    Im Café angekommen, gönnten wir uns Kaffee und Kuchen, auch wenn der Kuchen nicht ganz so himmlisch schmeckte wie in Deutschland. Aber wir lachten darüber und wussten, es würden wieder bessere Kuchen in unserem Leben folgen.

    Nach unserer kleinen Stärkung landeten wir zufällig in einem Einkaufszentrum, das direkt neben dem Café lag. Und was sollen wir sagen? Der Shoppingrausch erwischte uns mit voller Wucht. Unser ursprünglicher Plan, nur "kurz zu gucken," wurde von einem verführerischen Angebot nach dem anderen über den Haufen geworfen. Wir kauften ordentlich ein, besorgten Köstlichkeiten im Supermarkt und verloren uns in den unzähligen Geschäften.

    Schließlich fanden wir einen kleinen Spot zum Essen und genossen köstliche Nudelgerichte und eine Dumpling Suppe für die süße Zusi. Gestärkt und glücklich setzten wir unser Abenteuer fort.

    Unser nächster Halt: das Tattoo-Studio. Warum? Nun, wir hatten noch viel Geld übrig, und das schien die beste Idee zu sein. Unsere Tattoos sollten eine besondere Bedeutung haben, denn wir hatten jeden Tag Papaya gegessen – nicht nur, weil sie lecker war, sondern auch, weil sie so gesund ist. Also entschieden wir uns für Papaya-Tattoos.

    Das Tattoo-Studio mag vielleicht nicht den Preis für das sauberste Studio des Jahres gewinnen, aber es versprach ein Abenteuer zu sein, und das war schließlich unser Motto auf dieser Reise. Besonders Zusi wagte sich in unbekannte Gewässer, denn sie hatte den Entschluss gefasst, sich ein Tattoo am Hintern stechen zu lassen.

    Als sie mit der Idee eines riesigen Porträts von Stefano auf ihrem Rücken auftauchte, war ich erleichtert, dass ich sie gerade noch rechtzeitig von dieser extravaganten Idee abbringen konnte. Schließlich wollten wir nicht, dass Stefano in Form eines riesigen Tattoos auf ihrer Haut verewigt wurde, auch wenn er zweifellos ein wichtiger Teil unserer Reise war.

    Der Tätowierer schien sich in sie zu verlieben, und ihre Gespräche waren gespickt mit Flirtereien. Doch er war nicht Zusis Typ, also verließen wir das Studio und suchten ein Café auf.

    Dort gönnte sich Zusi einen Bubble Tea, während ich Matcha trank – ich hatte ja gesagt, ich trinke keinen Kaffee mehr. Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckten wir verlockende Geschäfte und konnten dem Shoppingrausch erneut nicht widerstehen, schließlich mussten wir noch Accessoires für den bevorstehenden Rave nächste Woche kaufen. Wir waren fest entschlossen, allen die Show zu stehlen.

    Schließlich erreichten wir irgendwann unsere neue Unterkunft, wo uns ein überheblicher Mann empfing. Er schien mindestens fünf Mal nach der Zimmernummer zu fragen, obwohl wir sie nicht hatten. Als ich ihm sagte, wie die Unterkunft hieß, reagierte er, als wäre das die einfachste Sache der Welt. Er war ein typischer Mann.

    Die Unterkunft war definitiv nicht die luxuriöseste, aber sie hatte eine unschlagbare Lage direkt gegenüber vom Meer. Also beschlossen wir, einen romantischen Strandspaziergang im Sonnenuntergang zu machen. Unterwegs stießen wir auf einen Obststand, hatten aber kein Bargeld dabei. Die Mitarbeitenden waren jedoch so nett, dass sie uns Obst und einen ihrer Signature-Smoothies schenkten. Offensichtlich sahen wir sehr hilfsbedürftig aus, aber wir versprachen, das Geld am nächsten Tag vorbeizubringen.

    Wir genossen Ananas, Drachenfrucht und Wasseräpfel am Strand, während die Sonne langsam am Horizont verschwand. Es war ein magischer Moment, und der köstliche Smoothie rundete das Erlebnis perfekt ab.

    Nach unserem entspannten Strandspaziergang, bei dem wir die romantische Atmosphäre genossen und unseren kommenden Tag an Weihnachten geplant hatten, kehrten wir zurück in unsere Unterkunft. Hier hatten wir eine geniale Idee: Warum sollten wir auf den maximal ungemütlichen Bänken, die sich als angebliche Couches entpuppten, sitzen, wenn wir unten vor dem TV einen Sleepover machen könnten? Zwei doofe, eine Waschmaschine – so dachten wir.

    Wir schnappten uns die Matratze, die sich eher wie ein Holzbrett anfühlte, und schleppten sie nach unten. Dort machten wir uns bettfertig, kuschelten uns in unsere Decken und begannen, TV zu schauen. Es war der perfekte Plan für einen gemütlichen Abend, oder zumindest dachten wir das...

    Doch dann, während Zusi kurz im Badezimmer verschwand, geschah das Unfassbare. Sie kam zurück und sagte, sie habe eine Kakerlake gesehen. Ich dachte zunächst, es sei ein Scherz, bis ich selbst ins Badezimmer musste. Und dann sah ich sie – eine faustgroße Kakerlake, die schnurstracks durch das Badezimmer marschierte.

    Die Panik brach aus. Ich rannte so schnell ich konnte aus dem Badezimmer und begann sofort, nach alternativen Unterkünften zu suchen. Neben der Kakerlake gab es auch Schimmel im Badezimmer, und das allgemeine Unwohlsein war kaum zu übersehen.

    Unsere erste Reaktion war, die Kakerlake zu fangen, aber diese Viecher waren verdammt schnell und einfach ekelerregend. Also beschlossen wir, uns ins Bett zu verkriechen, in der Hoffnung, dass uns die unheimlichen Bewohner dieser Unterkunft nicht heimsuchen würden.

    Doch während wir im Bett lagen, hörten wir immer wieder seltsame Geräusche von ungebetenen Gästen, die sich in der Unterkunft versteckten. Die Nacht verlief alles andere als erholsam, und wir sehnten uns nach einem Ort, an dem wir uns sicher und wohl fühlen konnten.
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  • Day 9

    skurrile Reise durch das Unvorhersehbare

    December 22, 2023 in Mauritius ⋅ ⛅ 30 °C

    In einer Welt voller unerwarteter Abenteuer und skurriler Begegnungen, erwachten wir an diesem zauberhaften Morgen mit der aufregenden Gewissheit, dass uns ein wahrhaft außergewöhnlicher Tag bevorstand. Wir schlüpften früh aus den kuscheligen Federn, um unser Frühstück zu genießen - ein köstliches, von Rafaelo großzügig zur Verfügung gestelltes Brot. Rafaelo, der uns mit einem vollen Kühlschrank überraschte, schien die Idee gehabt zu haben, dass wir uns daran erfreuen sollten. Und so begann unser Tag, ein erster Schritt auf unserer Reise voller abenteuerlicher Wendungen und unvergesslicher Erlebnisse.

    Mit unserem zuverlässigen Gefährten auf vier Rädern setzten wir unsere Reise fort, angetrieben von der Vorfreude auf ein einzigartiges Shopping-Erlebnis. Unsere Shopping-Leidenschaft kannte keine Grenzen, und inspiriert von zahlreichen Second-Hand-Hauls auf TikTok brannten wir förmlich darauf, nach Schätzen zu suchen. Doch, wie es das Schicksal so wollte, erwies sich unser erster Halt als einziger Second-Hand-Laden, und so sahen wir uns gezwungen, unsere Jagd nach Vintage-Perlen vorerst zu verschieben.

    Doch ließen wir uns davon nicht entmutigen, denn das Universum führte uns zu einem anderen Ort, der unsere Erwartungen auf den Kopf stellte. Als wir die Tür öffneten, wurden wir von einer schillernden Welt aus Polyester und glänzenden Neuwaren überflutet. Unser Shopping-Rausch kannte keine Grenzen, und wir stürzten uns voller Begeisterung in diese unerwartete Polyester-Hölle. Unsere Herzen pochten vor Aufregung, denn wer konnte ahnen, welche Schätze noch auf uns warteten?
     
    Überraschung: keine 

    Unsere Sehnsucht nach einer wohlverdienten Tasse Kaffee trieb uns unaufhaltsam voran. Die Wahl fiel auf ein außergewöhnliches Wiener Walzer Café, doch leider durchkreuzte eine unerwartete Straßensperrung unsere Pläne. Unbeirrt von dieser kleinen Hürde navigierten wir weiter, und schon bald fanden wir einen alternativen Ort, der im kolonialen Stil gestaltet war - ein Ort, der die reiche Geschichte und Kultur von Mauritius widerspiegelte. Die Ideen und Inspirationen aus der kolonialen Sklavengeschichte faszinierten uns zutiefst.

    Doch unsere Begegnung mit der Herrin bzw. der strengen Besitzerin dieses besonderen Ladens brachte eine unerwartete Wendung. Sie ermahnte uns, uns dringend frisch zu machen, da unser Erscheinungsbild offenbar etwas zu wünschen übrig ließ.

    Ich eilte zum Badezimmer, doch das Schicksal schien sich gegen mich verschworen zu haben, denn der Wasserhahn blieb stumm. So stand ich da, die Hände voller Seife und ein wenig ratlos. Zum Glück konnte ich mir mit Servietten behelfen, auch wenn es nicht gerade die glamouröseste Lösung war. Ein kleines Dankeschön an das Schicksal für diese amüsante Situation.

    Ungeachtet der kleinen Missgeschicke zuvor wurde unser Tag plötzlich von einem kulinarischen Höhepunkt erhellt. Vor mir stand ein verlockendes 3-Gänge-Menü, begleitet von Zusi's drei duftenden Baguettes, von denen eines großzügig mit Knoblauch verziert war. Die Versuchung war unwiderstehlich, und unsere Gemüter erhellten sich, als wir in die köstlichen Gaumenfreuden eintauchten. Als Krönung dieses kulinarischen Abenteuers genossen wir einen Nachtisch, der unsere Geschmacksknospen verzauberte und unser Herz höher schlagen ließ.

    Auf dem Rückweg fanden wir uns erneut in den kryptischen Navigationskünsten von Zusi verwickelt, bis wir schließlich an einem scheinbar überteuerten Obststand haltmachten. Trotz den düsteren Warnungen der Google-Rezensionen vor drohenden Lebensmittelvergiftungen, konnten wir der Verlockung nicht widerstehen. Wir erwarben eine herrlich saftige Drachenfrucht, und selbst wenn wir dabei unser Leben aufs Spiel setzten, bereuten wir unsere Entscheidung nicht. Bisher ging es uns prächtig, und die Erinnerung an diesen exotischen Genuss wird uns noch lange begleiten.

    Zurück in unserer bescheidenen Unterkunft, gönnten wir uns einen Augenblick der Entspannung und verwöhnten uns mit jeweils drei aromatischen Tassen Kaffee. Während wir die belebende Wirkung des Koffeins genossen, öffnete sich vor uns eine faszinierende Welt der kleinen Bewohner. Unter den zahlreichen Insekten, die unser Interesse weckten, erhielt eines von ihnen den liebevollen Namen "Leni Klum", aufgrund seiner verblüffenden Ähnlichkeit zu ihrer Körperform. Eine skurrile Begegnung inmitten unserer abenteuerlichen Reise.

    Mit frischer Energie machten wir uns erneut auf den Weg zum Strand, denn unsere Mission war noch lange nicht abgeschlossen - wir wollten die Unterwasserwelt retten. Mit unseren Schnorchelausrüstungen bewaffnet, tauchten wir in das kristallklare Meer ein. Doch statt Müll zu sammeln, verschlug es uns in die wundersamen, wenn auch sterbenden Korallenriffe. Hier offenbarte sich vor unseren Augen ein faszinierendes Schauspiel der Natur.

    In dieser Unterwasserwelt begegneten wir einer XXL-großen schwarzen Unterwassernacktschnecke, die in ihrer imposanten Erscheinung eine Aura der Mystik versprühte. Um sie herum schwammen unzählige bunte Fische, als würden sie einen farbenfrohen Tanz aufführen. Wir konnten nicht anders, als in ehrfürchtigem Staunen zu verharren und die Schönheit dieses Lebensraums zu würdigen. Unsere Mission hatte sich in eine unvergessliche Reise durch die Wunder der Natur verwandelt, und wir fühlten uns beschenkt durch diese magischen Momente unter Wasser.

    Daraufhin begann unsere Schatzsuche nach verlorenem Schmuck, es entfachte unsere Hoffnung auf funkelnde Entdeckungen, wie etwa einen eleganten Goldring mit einem strahlenden Diamanten. Doch die Überraschung war groß - wir fanden nichts, außer vielleicht einem noch größeren Schatz: die Erkenntnis, dass die wahren Schätze oft in den Erlebnissen selbst liegen.

    Entschlossen fuhren wir dann zum gestrigen Restaurant, um das begehrte Garlic Naan zu erwerben. Doch in meiner Eile, hatte ich den Strand noch in meinem Bikini verlassen, so fand ich mich nackt auf dem Parkplatz vor dem Restaurant wieder und zwang mich in meine Kleidung hinein. Das Schicksal spielte uns erneut einen Streich, denn im Restaurant erwartete uns eine geschlossene Gesellschaft, und unsere Hoffnung auf den geliebten Knoblauchschmaus wurde zerschmettert.

    Unsere kulinarische Abenteuerlust trieb uns weiter zu einem anderen indischen Restaurant, und anstatt nur Naan zu kaufen, orderten wir kurzerhand das gesamte Menü. Die Idee, die Reste für später zu Hause aufzuheben, erwies sich als illusorisch, denn unsere Gier nach köstlichen Speisen war einfach nicht zu bändigen.

    Später, als wir zurück in unserer bescheidenen Unterkunft ankamen, führte uns Zusi, die treulose Navigatorin, erneut auf eine chaotische Reise durch die dunklen Straßen. Doch wir nahmen es gelassen und nutzten den Pool als erfrischende Alternative zur Dusche. Der Abend verstrich in entspannter Atmosphäre auf dem Sofa, und wir lachten über die skurrilen Wendungen und humorvollen Momente, die diesen unvergesslichen Tag geprägt hatten. Ein Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben würde, als ein Abenteuer voller Überraschungen und unerwarteter Lacher.
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  • Day 8

    Ein Versprechen für die Zukunft

    December 21, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 29 °C

    In der abgelegenen Villa, die von hohen Mauern wie ein Gefängnis umgeben war, verbrachten wir unseren Tag in völliger Entspannung. Trotz der fehlenden großen Pläne genossen wir die Ruhe. Die drückende Hitze hatte uns früh aus den Betten getrieben, und ich begann meinen Tag mit einer meditativen Yoga-Session. Während ich in der Schlussentspannung über den Tag nachdachte, sah ich Susi am Pool, wie sie genüsslich rauchte. Das schien ihre Form der Meditation zu sein.

    Nach ihrer ersten Zigarette und einer Tasse Kaffee begab sich Susi zu den sanitären Anlagen, während ich den Klängen ihrer Verdauung lauschte, immer noch in meiner Entspannungsphase. Danach frühstückten wir entspannt und verbrachten den Tag in unserer abgeschiedenen Villa.

    Plötzlich durchbrach ein leidenschaftlicher Klingelton die Stille, und Zusi stürzte zur Tür. Vor ihr stand Stefano, der Mann, den sie nach einem hitzigen Konflikt aufgrund seiner brennenden Eifersucht verloren hatte. Die lodernden Gefühle, die sie einst für ihn gehegt hatte, flammten wieder auf, und ihre Augen glühten vor Verlangen, als sie ihn ansah. Ihr Herz pochte wild vor Erregung, und sie konnte kaum glauben, dass er wirklich hier war.

    Stefano trat einen Schritt näher, seine Augen blickten sie hungrig an, als er ihre Erregung spürte. Die elektrische Spannung zwischen ihnen war förmlich greifbar, und die Atmosphäre in der Villa wurde heißer und intensiver.

    Ohne ein Wort zu sagen, zog Stefano Zusi in seine Arme, und ihre Lippen trafen sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Die Welt schien um sie herum zu verschwinden, während sie sich gegenseitig erkundeten, als ob sie die verlorene Zeit wiedergutmachten.

    Ihre Hände wanderten über die heißen Kurven des anderen, und ihre Körper verschmolzen in einem brennenden Verlangen. Die Villa, die zuvor so still gewesen war, erfüllte sich mit den leidenschaftlichen Klängen ihrer Liebe.

    In dieser sinnlichen Umarmung vergaßen sie alle alten Konflikte und Verletzungen. Es gab nur noch das Hier und Jetzt, die Leidenschaft, die zwischen ihnen loderte, und die Gewissheit, dass ihre Liebe noch lange nicht erloschen war.

    Nachdem ihre leidenschaftliche Begegnung ihren Höhepunkt erreicht hatte, lagen Zusi und Stefano eng aneinander gekuschelt im Bett. Ihre Blicke trafen sich, und sie lächelten einander vertraut an. Die Intensität ihrer Liebe war erneut entfacht, und sie wussten, dass sie einen Weg finden würden, ihre Probleme zu überwinden.

    In der Stille sprachen sie über ihre Zukunft. Sie einigten sich darauf, vorerst Single zu bleiben und ihre persönlichen Herausforderungen zu meistern. Aber sie hatten auch einen Pakt geschlossen: Wenn das Schicksal es wollte und sie sich erneut begegneten, würden sie es als ein Zeichen Gottes betrachten, dass sie wirklich füreinander bestimmt waren.

    Während sich Zusi und Stefano in ihrer leidenschaftlichen Umarmung verloren hatten, hatte ich mich diskret im Nebenraum versteckt. Mein Magen knurrte vor Hunger, und ich wartete ungeduldig darauf, dass Stefano endlich gehen würde, damit Zusi und ich unsere Pläne fortsetzen konnten.

    Irgendwann war es soweit, und die beiden verabschiedeten sich. Endlich konnten Zusi und ich essen gehen, und wir genossen ein köstliches nord- und südindisches Mahl in einem nahegelegenen Restaurant. Das Essen war ein wahrer Genuss, und wir teilten herzhaftes Gelächter und intime Blicke.

    Nachdem wir zurück in unserer Unterkunft waren, gönnten wir uns den 15. Kaffee des Tages und stürzten uns in ein aufregendes Exit Game. Die Spannung und der Nervenkitzel hielten uns wach und fesselten uns bis spät in die Nacht.

    Schließlich, als wir erschöpft ins Bett fielen, war der Tag für Zusi besonders aufregend gewesen. In unserer intimen Umgebung vertraute sie mir die geheimsten Details über ihre Beziehung zu Stefano, insbesondere im sexuellen Sinne, an. Unsere Verbundenheit wuchs, und wir lachten über die Ironie des Tages, der so viele unerwartete Wendungen genommen hatte.

    PS: den Sänger von der Musik haben wir kennengelernt........ Just sayin
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  • Day 7

    Freundschaft

    December 20, 2023 in Mauritius ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Sonne brach früh über Mauritius herein, und wir begannen unseren Tag eine Stunde vor dem Wecker. In unserer atemberaubenden Unterkunft, die anfangs wie ein Knast aussah, entdeckten wir ein wahres Paradies. Das Haus war von Betonböden geprägt, die überraschend schön waren, und die offene Küche strahlte mit rustikaler Dekoration, Bastlampen, Holzmöbeln und gemütlichen Sesseln. Ein riesiges Fenster ließ den Blick in den Garten frei, der mit einem riesigen Pool und einer gemütlichen Chill-Lounge lockte.

    Der Tag versprach Abenteuer, als wir uns für eine Catamaran-Tour vorbereiteten. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt, um unseren Fahrer für das heutige Abenteuer zu treffen. Als wir in das sehr gepflegte Auto stiegen, bemerkten wir jedoch entsetzt, dass sich innen Spuren von Scheiße befanden. Zusi hatte zuvor versehentlich ihre Tasche in Scheiße gelegt und mitgenommen. Es versprach ein unvergesslicher Tag zu werden – wenn auch aus unerwarteten Gründen.

    Am Strand angekommen, genossen wir zunächst unsere mitgebrachten Bananen, da wir uns zuvor nicht zu viel zum Frühstück nehmen wollten. Besonders Zusi hatte Angst, seekrank zu werden, da sie auf der Waljagd krank geworden war. Nach dem Snack wurden wir von einem kleinen Boot am Strand abgeholt. Das kleine Boot brachte uns trockenen Fußes zu unserem Abenteuer.

    An Bord wurden wir mit einer Vielzahl von Drinks verwöhnt und es war Zeit, unsere Mitreisenden kennenzulernen. Insgesamt waren wir etwa 15 Personen an Bord. Doch sofort spürten wir eine besondere Verbindung zu einem Trio aus Südafrika. Es handelte sich um eine Mutter und ihre beiden erwachsenen Söhne. Die beiden Söhne waren regelrechte Hingucker: der eine mit einem durchtrainierten Körper, einem Sixpack und muskulösen Armen, einfach stark und groß. Der andere Bruder war genauso groß und sportlich, aber mit einer süßen Speckschicht, die ihm einen besonders charmanten Look verlieh. Beide waren blond, hatten Surfer-Vibes und einen stylischen Look mit ihrer gebräunten Haut.

    Wir plauderten kurz auf Englisch mit ihnen und tauschten erste Informationen aus. Nachdem wir uns besser kennengelernt hatten, sicherten wir uns gemütliche Plätze im Schatten auf dem Catamaran. Wir hatten vor, den Schatten heute nicht zu verlassen, da unsere Haut bereits von den vergangenen Ausflügen und Abenteuern gezeichnet war.

    Unsere Catamaran-Tour war von Anfang an ein aufregendes Abenteuer. Wir setzten die Segel und die warme Meeresbrise umschmeichelte uns, während wir uns auf den Weg zur Dschungelinsel machten. Die Vorfreude auf das Schnorcheln in diesen paradiesischen Gewässern ließ unsere Herzen höherschlagen. Doch mitten in all dieser Schönheit machte mir eine große Sorge zu schaffen – Zusi pinkelte ständig ins Meer, nachdem wir zuvor unzählige Drinks auf dem Boot genossen hatten. Diese Vorstellung beunruhigte mich zutiefst, denn ich befürchtete, dass ihr Verhalten das Korallensterben weiter vorantreiben könnte.

    Nach einem Zwischenstopp auf der verlassenen Dschungelinsel, wo wir im einzigen Café der Insel einen Cappuccino genossen hatten, kehrten wir auf den Catamaran zurück.

    Nach unserer Abenteuerpause auf der Dschungelinsel kehrten wir zum Boot zurück, und der verlockende Duft vom Grill zog uns magisch an. Unsere Nasen, so fein wie die eines Trüffelschweins, ließen uns den Weg zum Grill problemlos finden. Zurück auf dem Boot erwartete uns ein reichhaltiges Grill-Buffet. Überraschenderweise aßen Zusi und ich nicht so viel, da wir unsere Bäuche bereits mit einer Vielzahl von Getränken gefüllt hatten. Manchmal waren es eben die kulinarischen Pausen, die uns halfen, die Abenteuer noch mehr zu genießen. Aber ich konnte sehen, dass Zusi etwas vermisste: das Dessert.

    Die Catamaran-Tour führte uns weiter zu einem beeindruckenden Wasserfall, der majestätisch in einen Fluss stürzte, der schließlich ins Meer mündete. Wir wurden in kleinen Booten zu den Wasserfällen gebracht, und auf dem Weg dorthin sollten wir die Gelegenheit haben, Affen zu beobachten. Deshalb wurden uns Bananen in die Hand gedrückt, um die Affen am Wasserfall zu füttern. Doch anscheinend war Zusi trotz des vorherigen Grill-Buffets nicht allzu satt, denn sie verschlang die Bananen förmlich und ließ den armen Affen nichts übrig. Ich muss jedoch zugestehen, die Bananen waren wirklich außergewöhnlich lecker.

    Die kleinen Affen waren völlig gierig nach den Bananen, und die anderen Leute vom Boot gaben bereitwillig ihre Bananen an die Affen, während wir bedauerlicherweise keine mehr übrig hatten.

    Später kehrten wir zum Catamaran zurück und fuhren ein kleines Stück, bevor wir an einem Korallenriff anhielten. Die Unterwasserwelt war wahrlich atemberaubend, aber es brach mir das Herz zu sehen, wie viele Korallen bereits abgestorben waren. Überall am Strand und rund um Mauritius herum konnte man Korallenstücke finden, und das Korallensterben war wirklich ein trauriges Problem. Ich versuchte verzweifelt, Zusi davon zu überzeugen, nicht ständig ins Meer zu pinkeln, aber sie tat es natürlich trotzdem. In meinen Augen trug sie eine gewisse Mitschuld am Korallensterben auf der Welt. Das Schnorcheln im Korallenriff war dennoch ein magisches Erlebnis. Es half sogar Zusi, ihre Traurigkeit wegen Stefano etwas zu lindern, obwohl ich mir sicher bin, dass nicht nur die Korallen, sondern auch die beiden charmanten Brüder aus Südafrika dazu beigetragen haben.

    Während der gesamten Tour war es eine Herausforderung, ein vernünftiges Gespräch mit Zusi zu führen. Sie tat alles in ihrer Macht Stehende, um die Aufmerksamkeit der beiden süßen Brüder aus Südafrika auf sich zu ziehen. Sie tanzte zu den Klängen, die auf dem Boot liefen, lachte so laut, wie wir es bereits aus der Vergangenheit kannten. Für mich war es schwer zu ertragen, vor allem, da ich noch die Geschichte für den gestrigen Tag verfassen musste. Ich saß auf dem Deck des Catamarans und versuchte mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, während Zusi sich ins Rampenlicht drängte.

    Doch irgendwann merkte Zusi, dass die beiden Brüder viel zu sehr mit sich selbst und ihrer Mutter beschäftigt waren, um ihr wirklich Aufmerksamkeit zu schenken. Sie verließ die Gesellschaft der anderen Mitreisenden, zog sich traurig zurück und tat so, als würde sie schlafen. Tatsächlich konnte ich jedoch das leise Schluchzen von ihr hören.

    Dann kam plötzlich der Kapitän zu uns und überraschte uns alle mit Kuchen. Es war sein Geburtstag, und er gab eine Runde aus. In diesem Moment schienen Zusis gescheiterte Flirtversuche sofort vergessen zu sein, und die Stimmung auf dem Catamaran wurde fröhlicher.

    Irgendwann näherte sich die Tour ihrem Ende, und wir hatten wirklich Glück gehabt. Es hatte nicht einmal geregnet, und wir kehrten trocken, glücklich und müde ans Land zurück. Unser Fahrer wartete bereits auf uns und brachte uns sicher zurück zu unserer Unterkunft. Doch eins hatten wir beide: HUNGER!

    Bevor wir jedoch ein Restaurant aufsuchten, wollten wir uns frisch machen. Schließlich hatten wir den ganzen Tag am Strand verbracht, waren im Meer geschwommen und dem Fahrtwind ausgesetzt gewesen. Schnell sprangen wir in den Pool und anschließend unter die Dusche. Nachdem wir uns zügig angezogen hatten, übernahm ich die Aufgabe, ein Restaurant auszuwählen.

    Die Enttäuschung war groß, als wir das erste Restaurant erreichten und feststellen mussten, dass es geschlossen hatte. In solchen Momenten spüre ich immer den Druck, ein gutes Restaurant auszusuchen, denn ich hasse es wirklich, in schlechten Restaurants zu essen. Wir waren hungrig und gestresst, während wir durch eine belebte Straße schlenderten, auf der es alles gab, von Schuhen über glitzernden Schmuck bis hin zu verlockenden Autos und duftenden Lebensmitteln. Es war wie eine Sinnesüberflutung, während wir verzweifelt nach einem Ort suchten, an dem wir unseren Hunger stillen konnten.

    Nachdem wir eine Weile durch die belebte Straße gezogen waren, fanden wir endlich ein Restaurant, das unsere Hoffnungen auf ein köstliches Abendessen erweckte. Wir setzten uns und begannen, unsere Wünsche aufzugeben. Doch das Schicksal schien an diesem Abend gegen uns zu sein. Die Kellnerin, mit einem bedauerlichen Lächeln, verkündete, dass das Gericht, das wir so sehnlichst erwartet hatten, nicht mehr verfügbar war.

    Unsere Gesichter sanken, und unsere Stimmung verschlechterte sich mit jeder Minute, die wir in diesem Restaurant verbrachten. Die Zeit schien stillzustehen, und die unangenehme Spannung zwischen uns wuchs. Es war, als ob das Universum selbst gegen uns arbeitete und uns auf eine harte Geduldsprobe stellte.

    In dem überfüllten Restaurant erreichte die Spannung zwischen Zusi und mir ihren Höhepunkt. Es schien, als hätten sich all die Anspannungen der letzten Tage in diesem Moment entladen.

    Zusi, die bis dahin sehr aufgekratzt und unzufrieden mit der Restaurantwahl war, konnte nicht länger ihre Frustration zurückhalten. "Warum findest du nie gute Restaurants?" rief sie mir plötzlich laut zu. "Du hast keinen Geschmack!"

    Ich konnte spüren, wie die Worte wie Pfeile in mein Herz stachen, denn ich hatte wirklich mein Bestes getan, um ein gutes Restaurant zu finden. Doch ich entschloss mich, nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen. Stattdessen versuchte ich, die Situation zu entschärfen. "Es tut mir leid, wenn du mit der Wahl nicht zufrieden bist", erwiderte ich leise. "Ich werde mich beim nächsten Mal mehr anstrengen."

    Zusi schien überrascht von meiner Reaktion, aber ihre Wut ließ noch nicht nach. "Und du isst immer alles auf!", fuhr sie fort. "Du denkst nur an dich selbst!"

    Ich seufzte und versuchte, meine eigene Frustration zu kontrollieren. "Es tut mir leid, wenn das so rüberkommt", sagte ich. "Ich werde darauf achten, weniger zu essen und mehr auf dich zu achten."

    Zusis Worte verletzten mich, aber ich wollte nicht, dass dieser Streit unseren Abend ruinierte. Schließlich bekamen wir unser Essen, das zwar lecker, aber nicht besonders spektakulär war. Zum Glück war es auch sehr günstig.

    Während wir aßen, nahm ich all meinen Mut zusammen und entschuldigte mich bei Zusi. "Es tut mir wirklich leid, wie der Abend bisher gelaufen ist", sagte ich aufrichtig. "Ich werde mich bessern und mich mehr um dich kümmern."

    Zusi schien überrascht von meiner Entschuldigung, aber ihr Gesicht hellte sich auf. "Danke, Lucie", sagte sie schließlich. "Ich weiß, dass du es gut meinst. Lass uns diesen Abend genießen und die negativen Energien hinter uns lassen."

    Wir aßen schweigend weiter, und nach und nach schienen die Spannungen zwischen uns nachzulassen. Es war ein wichtiger Moment für unsere Freundschaft, denn wir hatten gelernt, wie wichtig es war, einander zu verstehen und zu vergeben. Und so genossen wir schließlich unser Essen und schmiedeten Pläne für die kommenden Abenteuer auf Mauritius.

    Nach einem aufregenden Tag kehrten wir schließlich zu unserem Knast Airbnb zurück. Wir setzten uns auf das gemütliche Sofa, schalteten den Fernseher ein und ließen den Abend ruhig ausklingen.

    Der Streit im Restaurant hatte uns beiden gezeigt, wie wichtig es ist, in einer Freundschaft Kompromisse einzugehen und sich gegenseitig zu verstehen. Manchmal mussten wir nachgeben, um Missverständnisse auszuräumen und die Harmonie in unserer Beziehung zu bewahren. In diesem Fall war ich bereit, meinen eigenen Stolz beiseite zu legen und mich bei Zusi zu entschuldigen, auch wenn ich tatsächlich mein Bestes gegeben hatte, um den Abend besonders zu gestalten.

    Freundschaften durchleben Höhen und Tiefen, und es ist normal, dass es manchmal zu Konflikten kommt. Doch am Ende des Tages ist es die Fähigkeit, diese Konflikte zu überwinden und einander zu verzeihen, die eine Freundschaft stärker macht. Ich hatte gelernt, dass es nicht darum geht, wer Recht hat oder wer im Unrecht ist, sondern darum, wie wir miteinander umgehen und füreinander da sind.

    In unserem Fall war ich vielleicht zu lieb und zu süß, aber ich wusste, dass dies ein Teil meiner Persönlichkeit war, der es mir leichter machte, eine Versöhnung anzustreben. Und am Ende des Tages war unsere Freundschaft gestärkt und wir waren bereit, gemeinsam weitere Abenteuer zu erleben und neue Erinnerungen zu schaffen.
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  • Day 6

    Wo Schatten ist, ist auch Sonne

    December 19, 2023 in Mauritius ⋅ 🌧 28 °C

    Wir standen wie immer recht früh auf, ausgeschlafen und bereit für ein weiteres aufregendes Kapitel in unserer Reise. Die Sonne strahlte bereits am Horizont, doch der Himmel war bedeckt mit kleinen Wolken, die wie dunkle Vorboten unsere Abenteuerlust herausforderten. Und ja, ich, die Autorin dieser Geschichte, gönnte mir an diesem Morgen sogar eine extravagante Blueberry-Menthol-Zigarette, denn schließlich haben Autorinnen das Privileg, solche Dinge zu tun. Mhhhmmm, der Geschmack des Abenteuers!

    Unsere Habseligkeiten wurden sorgfältig verstaut, während wir ein reichhaltiges Frühstück genossen, das uns auf unsere bevorstehende Odyssee vorbereiten sollte. Der Himmel schien jedoch ebenso traurig wie Zusi, als sie aufwachte und den Gedanken an den bevorstehenden Abschied von Stefano nicht verdrängen konnte.

    Abschied von dem sonnigen Süden der Insel, und somit auch Abschied von ihrem vor Eifersucht tobenden Schatz Stefano. Es würde ja alles nur noch verschlimmern. Aber das gehört im Leben dazu. Wo viel Sonne, da auch Schatten. Aber nach jedem Regen kommt ja auch gewöhnlich ein Regenbogen?
    Und so, von Emotionen getrieben, gönnte ich mir eine weitere Zigarette, um die Spannung zu erhöhen.

    Wir starteten unseren motorisierten Draufgänger und machten uns auf den Weg zu einem fernen Wasserfall. Zuvor hatten wir uns einige Wasserfälle im Internet angesehen, doch viele klangen beim Lesen bereits gefährlich. Geschichten von Menschen, die mit Macheten bedroht wurden, schienen an der Tagesordnung zu sein. Angespornt von unserem inneren Abenteuerdrang, entschieden wir uns jedoch gegen diese lebensgefährlichen Optionen. Schließlich hatten wir in den letzten Tagen schon genug Abenteuer erlebt.

    Und so, die Autorin mit einer Zigarette in der Hand und dem Geschmack des Menthol-Abenteuers auf den Lippen, begannen wir unsere Reise ins Ungewisse.

    Der Wasserfall unserer Wahl lag in der Ferne und so begaben wir uns auf eine epische Reise ins Unbekannte. Die Vorfreude auf das Abenteuer war beinahe greifbar, als wir schließlich für die geplante 3-stündige Wanderung einen kurzen Stopp bei einem Supermarkt einlegten. Der Himmel über uns wurde mit jedem Augenblick grauer, als würden die Wolken selbst unsere Vorfreude auf den Wasserfall verdunkeln.

    Dann, aus dem Nichts, ein ohrenbetäubender Knall, der den Supermarkt erzittern ließ. Selbst die gestandenen Mitarbeiter*innen hielten inne, und in unseren Augen spiegelte sich blankes Entsetzen. Wir wurden aus unserer Alltagsroutine gerissen, doch kurz darauf ging alles scheinbar normal weiter. Doch dann, ein lauterer Knall, wie eine gewaltige Explosion, erschütterte die Umgebung. Wieder und wieder hallten die Geräusche wider, als würden die Götter des Himmels ihren Zorn auf die Erde niederprasseln lassen.

    Trotz unserer Ängste und Verwirrung führten wir unseren Einkauf tapfer fort, als wir schließlich den Supermarkt verließen, schien die Welt, die wir kannten, unterzugehen. Ein Regen wie aus Eimern ergoss sich über uns, als hätte der Himmel selbst seine Schleusen geöffnet, um uns zu prüfen. Wir entschieden uns, Zuflucht in einem gemütlichen Bistro im Supermarkt zu suchen, wo der Kaffee dampfte und verführerische Snacks auf uns warteten.

    Und dann geschah das Unerwartete. Wir entdeckten Tamarindenlimonade! Ein erfrischender, exotischer Genuss, der unseren Gaumen betörte. Tamarinde, eine exotische Frucht, die süß und sauer zugleich ist, verlieh der Limonade ihren einzigartigen Geschmack. Wirklich köstlich, als ob wir einen Schluck tropisches Paradies in Flüssigform genossen hätten.

    Der anfangs harmlose Gedanke an einen kurzen Regenschauer entwickelte sich zu einem wahren meteorologischen Drama von epischen Ausmaßen. Der Himmel brach buchstäblich über uns zusammen, als der Regen in einer stundenlangen Flut über uns hereinbrach. Die Wettervorhersage auf Zusi's Handy war vollkommen überfordert, als würde die Natur selbst ihre Kräfte gegen uns entfesseln.

    Wir sahen uns gezwungen, unseren ehrgeizigen Plan, den Wasserfall zu erkunden, über Bord zu werfen. Gerade erst im Mai hatte ein tragischer Vorfall einen Menschen nach einem Regenguss in den Abgrund gerissen. Das wollten wir heute auf keinen Fall erleben, vor allem nicht nach Zusis schmerzlichem Abschied von Stefano. Die Dunkelheit schien sich auf unseren Gemütszustand zu legen, und die Unwetterwolken spiegelten unsere inneren Konflikte wider.

    Doch glücklicherweise gab es eine Rettung in Form von Snacks und Limonaden. Die erquickenden Köstlichkeiten wirkten wie Balsam für die geschundene Seele von Zusi. Ihr Lächeln kehrte allmählich zurück, als sie die leckeren Häppchen genoss. Es war, als würde das Universum sich unseres Schicksals erbarmen und uns in dieser turbulenten Zeit einen Moment der Entspannung gönnen.

    Inmitten des strömenden Regens zeigte ich Zusi ein Restaurant, das auf dem Weg zu unserer neuen Unterkunft lag. Somit fiel unsere 2. Wahl auf Port Louis, wo wir einen Markt besuchen wollten. Es war, als würden wir in die unbekannten Tiefen einer urbanen Dschungelstadt eintauchen, während der Regen unaufhörlich auf uns niederprasselte. Aber wir, die tapferen Abenteurerinnen, ließen uns nicht beirren, sondern stürzten uns weiter in das unbekannte Terrain, auf der Suche nach neuen Erlebnissen und Geschichten, die uns für immer begleiten würden.

    Der Weg nach Port Louis fühlte sich an, als würden wir mitten durch den Regenwald fahren, umgeben von undurchdringlichem Dschungel und unablässigem Regen, der wie Wasserfälle über uns niederging. Die Straßen waren teilweise regelrecht zu Wasserwegen geworden, und unser Auto kämpfte sich tapfer durch die Fluten, als wären wir auf einer Mission, die Welt zu retten.

    Als wir schließlich in Port Louis ankamen, wurden wir von der schieren Größe der Stadt überwältigt. Hohe Gebäude ragten empor, und die städtische Industrie tobte in einem frenetischen Treiben. Es war, als hätten wir eine fremde Metropole betreten, und die Urbanität überraschte uns inmitten unseres bisherigen Naturabenteuers.

    Unser Parkplatz in einer abgelegenen Nebenstraße hielt weitere Überraschungen bereit. Affen und Schnecken, die so groß waren, dass sie fast wie außerirdische Kreaturen wirkten, bevölkerten diese Gegend. Es war, als hätten wir einen Zoo der Überdimensionen betreten, mitten in der Stadt.

    Wir wagten uns in die Schlacht des Central Markets, einem riesigen Labyrinth aus Lebensmitteln und Kleinigkeiten, das in gigantischen Hallen mitten in der Stadt thronte. Der Boden war dreckig, die Gänge waren überfüllt, und die Gerüche von exotischen Gewürzen und urbanem Dreck vermischten sich zu einer olfaktorischen Herausforderung. Wir hielten unsere Taschen so fest wie unsere Abenteuerherzen, denn Stefano hatte uns eindringlich vor diesem Ort gewarnt.

    Die Marktstände waren eine Augenweide, aber gleichzeitig auch wie ein Sturm, der uns zu verschlingen drohte. Die Händler versuchten uns mit ihren verführerischen Waren in die Läden zu locken, als wären wir auf einem Basar des Wahnsinns gefangen. Wir sehnten uns nach einer Flucht aus diesem Chaos, während wir weiter und weiter eilten, als würden uns wilde Jäger verfolgen.

    Und dann geschah das Unfassbare. Ein düsterer Gestalt folgte uns auf Schritt und Tritt. Zusi hatte gerade an einem Stand verweilt, als der Mann bedrohlich nah herankam. Doch ich, die tapfere Heldin dieser Geschichte, stellte mich schützend vor Zusi und wir flüchteten, als würden uns die Schatten der Stadt verschlingen. Es war, als hätten wir uns in einem filmreifen Thriller wiedergefunden, und unser Überlebensinstinkt trieb uns zu immer neuen Abenteuern.

    Nachdem wir vor den hängenden Kadavern im makaberen Markt geflohen waren, entschieden wir uns, einen Rückzug anzutreten. Dieser hatte sich als eine makabre Szenerie voll von von der Decke hängenden toten Tieren entpuppt, ein Anblick, der selbst mutige Abenteurerinnen wie uns an die Grenzen unserer Tapferkeit brachte. Mit einer hastigen Umkehraktion landeten wir schließlich in einer eher touristisch geprägten Gegend, obwohl wir uns definitiv nicht wie gewöhnliche Touristen fühlten. Wir waren längst zu Einheimischen der Welt geworden, die den unbekannten Pfaden folgten.

    In einem kleinen Café bestellten wir Kaffee, der unseren eigentlich nicht anspruchsvollen Gaumen enttäuschte. Ein eher schlechter Kaffee, als würden wir den Geschmack von Enttäuschung schlucken. Doch wir gaben nicht auf und aßen ein Stück Kuchen, das zumindest unsere Geschmacksknospen ein wenig versöhnte. Wir waren Schleckermäuse, die sich von Rückschlägen nicht unterkriegen ließen.

    Aber auch der touristischen Markt besaß die aufdringlichen Verkäufer. Sie schienen in jedem unserer Blicke eine Einladung zu sehen, uns alles in ihren Ständen zu präsentieren. Es war, als würden wir von einer Armee von Verkaufsgenies belagert, die uns mit ihrer Hartnäckigkeit in die Enge trieben. Wir waren verzweifelt auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wer zur Hölle hier eigentlich einkaufte.

    Doch irgendwann war die Zeit in Port Louis vorbei, und wir fuhren zu dem Restaurant namens "Tariq," das ich Zusi versprochen hatte. Es war, als würden wir das kulinarische Paradies betreten, das von Einheimischen bevölkert war, die den Duft von Köstlichkeiten in der Luft aufsogen. Wir stellten uns in die Schlange, während die Gerüche unsere Sinne betörten und unsere Mägen knurrten. Doch die laute Umgebung und unsere eigene Aufregung drohten uns den Namen unseres Gerichts zu entlocken. Wir kämpften gegen die Ablenkung an, als wären wir in einem verwirrenden Labyrinth des Geschmacks gefangen.

    Etwa 10 Minuten später wurde Zuzana aufgerufen, und sie holte unser sehr günstiges, aber köstliches Essen ab. Ein strahlendes Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie das Aroma der Köstlichkeiten einatmete. In einem Moment der tiefen Dankbarkeit fiel sie mir in die Arme und bedankte sich bei mir, als wäre ich ein wahrer Held, der sie in die kulinarische Welt geführt hatte. Ich, in meiner bescheidenen Heldentat, winkte natürlich bescheiden ab, während mein Inneres vor Stolz schwoll. Es war eine Szene wie aus einem Märchen, in der die beiden Abenteurer sich über die Einfachheit und Freude des Lebens freuten, während sie köstliche Gerichte in einem fernen Land genossen.

    Oh, Tariq, du kulinarischer Engel, wie deine Speisen unsere Herzen eroberten und unsere Gaumen verzauberten! Wir waren Helden der Genusswelt und würden diese Erfahrung für immer in unseren Erinnerungen tragen.

    Als die Dunkelheit über die Landschaft hereinbrach, erreichten wir endlich unsere Unterkunft, die sich vor unseren Augen wie ein düsteres Gefängnis präsentierte. Hohe Mauern umgaben das Gebäude, ein elektrisch geladener Zaun schien jede Flucht zu verhindern, und der Garten lag im Dunkeln, nur gelegentlich durch leises Hundegebell in der Ferne durchbrochen.

    Unser Gastgeber hatte uns zwar mit Infos versorgt, doch der Versuch, in das Haus einzudringen, fühlte sich an wie ein verzwickter Escape Room. Nach zahlreichen Versuchen und einem Hauch von Verzweiflung gelang es uns endlich, Zugang zu dieser scheinbar sicheren Unterkunft zu erlangen.

    Das Haus empfing uns in Dunkelheit, doch im Garten brannten geheimnisvolle Lichter. Die Alexa stand bereit, um unsere Befehle zu empfangen, und um uns herum gediehen prächtige Pflanzen, darunter eine gigantische Bananenstaude. Wir betraten das Haus und durchkämmten Schränke und Schubladen, wobei uns ein unheimliches Gefühl begleitete. Doch wir wurden mit einem überraschenden Fund belohnt – ein gut gefüllter Kühlschrank, den wir vorerst unberührt ließen, da unsere Mägen noch gesättigt waren.

    Nachdem wir jeden Winkel der Wohnung durchforstet hatten, beschlossen wir, uns erschöpft von den Abenteuern des Tages zur Ruhe zu legen. Wir lauschten einem Podcast über den tragischen Mord an einer Touristin, die wegen eines simplen KitKat-Snacks ihr Leben verloren hatte. Wir konnten nicht umhin, darüber nachzudenken, dass dies auch uns hätte widerfahren können, schließlich waren wir immer bereit für einen Snack.

    In der Stille der Nacht bildeten die Geräusche des dunklen Hauses und das sanfte Kratzen von Zusis Fingernägeln auf ihrer Haut den Soundtrack zu unseren Gedanken und Träumen, während wir uns auf das nächste Kapitel unseres Abenteuers vorbereiteten.
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  • Day 6

    Zwischen Walen und Gefühlsstürmen

    December 19, 2023, Indian Ocean ⋅ 🌩️ 28 °C

    Die Nacht war unerträglich kurz, denn wir hatten heute Morgen einen Plan, der uns beide in einen Strudel aus aufregenden Gefühlen ziehen würde.

    Wir hatten etwas Außergewöhnliches gebucht, ein Abenteuer, das unsere Herzen schneller schlagen ließ, aber dazu später mehr.

    Um 4:50 Uhr ging der Wecker. Die Dunkelheit umgab uns, als wir uns um 5:30 Uhr auf den Weg machten. Ich lenkte das Auto sicher durch die nächtlichen Straßen, während die Spannung in der Luft lag.

    Auf Empfehlung einer Freundin, die drei Monate auf Mauritius verbracht hatte, hatten wir den Kontakt zu einer geheimnisvollen Walbeobachtungsstation erhalten. Unsere Erwartungen waren hoch, denn wir sehnten uns danach, majestätische Wale zu beobachten und mit ihnen im glitzernden Ozean zu schnorcheln.

    Ja, in unserer naiven Begeisterung hatten wir keine Zeit, über die Informationen nachzudenken, die unsere Freundin uns übermittelte. Wir stürzten uns kopfüber in dieses aufregende Abenteuer und freuten uns ohne jegliche Bedenken auf die bevorstehenden Erlebnisse. Unsere Leichtsinnigkeit wurde uns jedoch später bewusst, als die Dramatik und die unerwarteten Wendungen unseres Tages ihr volles Ausmaß erreichten. Manchmal überwältigt uns die Vorfreude so sehr, dass wir die potenziellen Konsequenzen außer Acht lassen. Doch genau das macht Abenteuer so aufregend und unvergesslich.

    Das Treffen war für 6 Uhr angesetzt, und wir hatten eine halbe Stunde gewartet. Natürlich hätten wir diese Zeit am Morgen liebend gerne noch im Bett verbracht, aber die Vorfreude war groß.

    Schließlich erschien ein breit gebauter Mann mit langen Dreadlocks und erstaunlich dünnen Waden. Er begrüßte uns mit einem strahlenden Lächeln, und seine Augen leuchteten auf, als er Zusi erblickte. Die Spannung zwischen den beiden war von Anfang an spürbar.

    Die Spannung zwischen Zusi und dem geheimnisvollen Mann namens Ben wurde mit jeder Minute intensiver. Sie kämpfte damit, ihr Interesse zu zeigen, denn Stefano war immer noch in ihrem Herzen, und sie zögerte, sich ganz auf diese neue Verbindung einzulassen. Ich versuchte, ihr Mut zuzusprechen und sie dazu zu ermutigen, das Abenteuer in vollen Zügen zu genießen.

    Während des Tages wurde die Anziehung zwischen Zusi und dem geheimnisvollen Ben immer stärker. Obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprachen, schienen sie auf einer tieferen Ebene miteinander zu kommunizieren. Es waren ihre intensiven Blicke und die elektrische Spannung zwischen ihnen, die förmlich in der Luft funkelten.

    Doch es gab ein großes Problem - eine andere Teilnehmerin versuchte, den gut aussehenden Ben für sich zu gewinnen. Doch Zusi gab nicht auf und flirtete intensiv, als gäbe es kein Morgen. Wir erinnerten uns daran, dass wir nicht hier waren, um romantische Eroberungen zu machen; die majestätischen Wale sollten im Mittelpunkt stehen.

    Trotzdem kam es zu einem kurzen, aber intensiven Dialog zwischen Zusi. Ben fragte sie: "Woher kommt ihr eigentlich?"

    Zusi, die in ihrer gewohnten Art zu lügen begann, antwortete: "Wir kommen aus Köln." Eine kleine Lüge, die sie oft benutzte, um ihre wahre Herkunft zu verbergen.

    Ben lächelte und sagte: "Köln? Das ist ja aufregend. Ich selbst war zweimal dort. Und du bist einfach nur sexy."

    Die Dramatik des Moments wurde durch die Tatsache verstärkt, dass Zusi und Ben aus verschiedenen Welten zu kommen schienen, aber dennoch eine starke Anziehung zwischen ihnen herrschte.

    Nach einer quälend langen Bootsfahrt, die von Aufregung und Dramatik geprägt war, spürten wir, wie die Stimmung auf dem Boot plötzlich in ungeahnte Höhen stieg. Und das alles, ohne dass wir auch nur ein Wort verstanden hätten - die Sprache des Meeres, der Wale und aller anderen Menschen auf dem Boot blieb uns leider verschlossen. Und ach ja, wir befanden uns mitten auf dem offenen Meer, ohne Sicherheitswesten, ohne klare Anweisungen oder irgendetwas, was einem echten Abenteuer entgegenkam. Natürlich, wer braucht schon Sicherheit und klare Anweisungen?

    Plötzlich brach die Hektik aus: "Raus, raus, raus, die Wale sind zu sehen!" Als wären wir Kanonenkugeln aus einem Schiffskanon, wurden wir als erste ins Wasser geschleudert und schwammen mitten auf dem offenen Meer, umgeben von majestätischen Walen. Doch wer braucht schon Angst, wenn man den Instinkt hat? Immerhin hatten wir uns im Supermarkt zuvor schon Schnorchelausrüstung besorgt und am Strand ein wenig "rumgeschnorchelt". Fast so, als wären wir Profis.

    Die Wale schienen sich so "wohlzufühlen", dass sie sofort in die Ferne flüchteten, als ob sie unsere Gesellschaft nicht besonders genießen würden. Aber hey, wer möchte nicht sehr aufdringliche Menschen in seiner Nähe haben, wenn man mitten auf dem Ozean mit seinem Baby treibt? Das schien für die Wale definitiv nicht das Highlight ihres Tages zu sein. Und wir? Nun ja, wir fühlten uns natürlich genauso wohl in dieser Situation, vor allem ohne Sicherheitswesten und jeglicher Anleitung. Nachdem die Wale wegschwammen, verfolgten wir sie weiter mit bis zu 8 Booten gleichzeitig

    Während all dieser Dramatik spürte Zusi plötzlich Übelkeit aufsteigen, und sie fühlte sich schwach. Vielleicht lag es an der Aufmerksamkeit von Ben, die sie so verzweifelt suchte. Sie kämpfte tapfer dagegen an, lächelte, flirtete und gab ihr Bestes, um die peinliche Situation zu überspielen. Aber schließlich zurück auf dem Boot, und Zusi kämpfte mit Übelkeit und Scham. Und wie wir Zusi kennen, nässte sie sich auch noch ein. Schließlich muss sie ja immer dann auf die Toilette, wenn sie sich übergab. Ein Tag voller unvergesslicher Erlebnisse, ganz sicher!

    Der Abschied zwischen Zusi und Ben war von Dramatik durchzogen, als wir zurück zu den atemberaubenden Stränden von Mauritius fuhren. Die stürmische Leidenschaft zwischen den beiden schien in diesem Moment an ihrem Höhepunkt zu sein, und ihre Blicke waren voller Sehnsucht.

    Zusi verabschiedete sich von Ben mit einem letzten intensiven Blick, wissend, dass ihr Herz eigentlich Stefano gehörte. Es war ein Moment, in dem die Gefühle zwischen ihnen förmlich elektrisch in der Luft hingen, bevor sie sich schließlich voneinander trennten. Ein Augenblick, der von Leidenschaft, Dramatik und der Gewissheit geprägt war, dass die Liebe zu Stefano unauslöschlich in Zusis Herzen verankert war.

    Wir fuhren zum Supermarkt, hungrig wie immer, da das Frühstück der Tour nur aus je einer Scheibe trockenem Kuchen und einem Stück Ananas bestand. Der Supermarkt war unser Rettungsanker, um unseren knurrenden Mägen endlich gerecht zu werden. Nachdem wir uns gestärkt hatten, kehrten wir in unsere Unterkunft zurück und betraten das klimatisierte Paradies, das unsere Wohnung in ein Eisfach verwandelt hatte. Die erfrischende Kälte war wie Balsam für unsere von der Hitze strapazierte Haut. Endlich konnten wir uns entspannen und die aufregenden Ereignisse des Tages Revue passieren lassen.

    Zusi musste noch mein Geburtstagsgeschenk, was ich für sie versteckt hatte, suchen, und die Vorfreude lag förmlich in der Luft, als sie es endlich fand. Wir lächelten und genossen diesen besonderen Moment, der von Liebe und Überraschung geprägt war.

    Nachdem sie das Geschenk gefunden hatten, spielten wir eine Runde Phase 10. Das Ergebnis der Partie ist nicht von Bedeutung, denn es war der Spaß und die gemeinsame Zeit, die zählten.

    Später wagten wir uns nochmal in das gefährliche Meer, das durch ein riesiges Schild mit der Aufschrift "Dangerous" markiert war. Aber wir kannten uns ja bereits bestens aus, schließlich waren wir heute schon im offenen Meer getaucht - wir fühlten uns wie Profis. Wir schnorchelten stundenlang und bauten schließlich eine beeindruckende Sandburg, die von purer Schönheit geprägt war und die Mauritius wohl noch nie gesehen hatte.

    Nachdem wir im Sand gespielt hatten, mussten wir gründlich unsere Ritze und Schlitze von Sand befreien. Ein Tag voller Abenteuer, Überraschungen und unvergesslicher Erlebnisse, den wir in vollen Zügen genossen.

    Nachdem wir erneut gegessen hatten, um unsere hungrigen Mägen zu befriedigen, beschlossen wir, ein Restaurant zu besuchen und die köstliche mauritische Küche weiter zu erkunden. Auf dem Hinweg gerieten wir jedoch in eine äußerst unangenehme Situation. Zusi übernahm die Navigation und ich fuhr das Auto durch die fehlerhafte Navigation unbeabsichtigt in die Slums. Ein beunruhigender Moment, der unsere Herzen schneller schlagen ließ. Plötzlich wurden wir von einem Mann verfolgt, und die Situation wurde immer bedrohlicher.

    Ich schloss sofort alle Fenster und verriegelte das Auto, während ich versuchte, uns so schnell wie möglich aus dieser gefährlichen Lage herauszufahren. Es war ein wahrer Glücksmoment, als wir knapp der Bedrohung entkamen und schließlich in Sicherheit waren. Ein unerwarteter Vorfall, der uns daran erinnerte, wie wichtig es ist, wachsam zu sein, selbst in den aufregendsten Momenten unseres Abenteuers.

    Der Geschmack der exotischen Gerichte in dem Restaurant war so köstlich, dass er uns für einen Moment die Gefahren und die unangenehme Situation vergessen ließ. Jeder Bissen war ein wahres Fest für unsere Gaumen, und wir ließen uns von den Aromen der mauritischen Küche verzaubern. Es war ein Moment des puren Genusses, der uns die nötige Erholung nach den aufregenden Ereignissen des Tages schenkte.

    Zurück in unserer gemütlichen Unterkunft, ließen wir uns auf dem Sofa nieder, schalteten den Fernseher ein und richteten uns auf einen entspannten Abend ein. Wir beschlossen, einen "Schweineabend XXS" zu veranstalten, bei dem wir uns mit Snacks und Getränken verwöhnten und unsere Erlebnisse des Tages Revue passieren ließen.

    Plötzlich durchbrach ein Klopfen an der Tür die Ruhe. Wir waren überrascht, aber Zusi schien sich zu freuen. Als wir die Tür öffneten, stand Stefano vor uns. Sein unerwartetes Erscheinen versetzte uns in einen Schockzustand, und die Überraschung war in unseren Augen abzulesen.

    Stefano, der von den Ereignissen auf dem Boot erfahren hatte, war wütend und eifersüchtig. Seine Augen funkelten vor Zorn, und es kam zu einer emotionalen Auseinandersetzung zwischen ihm und Zusi. Die Worte flogen hin und her, die Leidenschaft loderte auf, und Stefano konnte nicht verbergen, wie verletzt er sich fühlte.

    Schließlich stürmte er aus der Wohnung, und die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Die Spannung in der Luft war greifbar, und Zusi blieb mit einem zerrissenen Herzen zurück. Es war ein Moment der emotionalen Turbulenzen, der uns alle tief berührte und nachhallte. Zusi war tief traurig und die Tränen flossen ungehindert, als sie sich mit all ihren Gefühlen konfrontiert sah. Die emotional aufgeladene Situation hatte sie zutiefst verletzt, und die Tränen waren der einzige Ausdruck für ihre inneren Turbulenzen.

    Schließlich, als die Erschöpfung sie übermannte und ihre Augen schwer wurden, sang ich ihr ein sanftes Wiegenlied, um sie in den Schlaf zu begleiten. Die zarten Klänge der Melodie führten sie langsam in eine Welt des Trostes und der Ruhe, in der sie für einen Augenblick von ihren Sorgen entkam und Frieden fand. Es war ein bewegender Moment der Verbundenheit und des Mitgefühls, der uns in dieser schweren Stunde ein Stück näher zusammenbrachte.

    Kurze Infos für meine Fans:
    Leider haben wir aufgrund eines Tipps einer Bekannten tatsächlich an einer Whale Watching Tour teilgenommen, und ja, wir haben auch mit Walen geschwommen. Wir bereuen das aber übertriebenste, da es egal bei welchen Tieren niemals möglich ist, mit wilden Tieren wirklich tierfreundlich zu schwimmen, Kontakt aufzunehmen oder irgendetwas. Wir bereuen das sehr, ein solches Unternehmen unterstützt zu haben! Bitte, falls ihr irgendwann in die Versuchung geratet oder die Möglichkeit habt, mit Delfinen zu schwimmen, Wale zu beobachten, Löwen zu streicheln, Affen zu streicheln, Elefanten zu reiten, Kamele zu reiten usw., bitte lasst es sein. Das ist immer eine üble Tierquälerei und Ausbeutung von Tieren. Es handelt sich nicht um Tierrettung oder ähnliches; wenn man Tiere anfassen darf, dann ist es einfach nur Ausbeutung von Tieren!
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  • Day 4

    Ein Berg, zwei Frauen

    December 17, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 28 °C

    Niemand wusste, was der heutige Tag für uns bereithalten würde. Wir erwachten um 7:30 Uhr, und während ich emsig versuchte, die ersten Zeilen des nächsten Kapitels unserer abenteuerlichen Reise zu vollenden, damit meine Online-Community am nächsten Morgen in die Geschichte eintauchen konnte, saß Zusi entspannt auf dem Balkon und rauchte. Ihr ständiger Tabakkonsum bereitete mir Sorgen, vielleicht sollte ich ihr stattdessen ein Buch in die Hand drücken, dachte ich schmunzelnd.

    Nachdem ich endlich den Druck von meinen Schultern abgeschüttelt hatte, als das neue Kapitel hochgeladen war, war ich bereit, den Tag zu beginnen. Zusi kümmerte sich heldenhaft um unsere von Schweiß, Dreck und gelegentlichem Urin verschmutzte Kleidung. Ja, wir waren echte Abenteurerinnen, und diese Flecken waren wie Trophäen!

    Währendessen bereitete ich das Frühstück zu, und wie am Vortag achtete ich akribisch auf die regionale und saisonale Zubereitung. Wir genossen köstlichen Kaffee, der uns die nötige Energie verlieh, um den bevorstehenden Herausforderungen ins Auge zu blicken. Und unser Frühstück? Nun, es war so frisch und lecker, dass es selbst zusi zum Lächeln brachte!

    Gestärkt mit einem Proteinriegel und jeweils einem Liter Wasser begannen wir unseren Tag. Die kurze Autofahrt endete schnell, und wir begannen zu Fuß durch das dichte Dickicht der Mangroven von Mauritius zu wandern. Unser Ziel: der Gipfel des höchsten Berges von Mauritius, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Bewertungen hatten uns gewarnt - dieser Aufstieg könnte einer Bergbesteigung ohne Sicherung gleichen. Aber wir waren zwei mutige Frauen, naiv vielleicht, aber immer hungrig nach Abenteuern!

    Die Wanderung begann im dichten Mangrovenwald. An einem kleinen Häuschen, in dem ein Mitarbeiter des Naturschutzparks saß, mussten wir uns in eine Liste eintragen. Offensichtlich wollten sie sicherstellen, dass alle Wanderer*innen lebend wieder hinunterkamen. Das hätte ein Warnsignal sein sollen, aber hey, Abenteurerinnen wie wir denken nicht so weit!

    Dann begannen die steilen Anstiege. Die Sonne brannte, als ob sie selbst etwas zu beweisen hätte, und meine bereits am Vortag verbrannten Waden hatten keine Freude daran. Kopfbedeckungen? Pah, wer braucht die schon? Wir liebten schließlich die Herausforderung.

    Wir wanderten den Berg hinauf, immer steiler und steiniger wurde der Weg. Bis zu dem Punkt, an dem große Schilder mit "DANGEROUS!!!" in Großbuchstaben schrien. Aber wir waren entschlossen und unerschrocken, so dass wir weitergingen. In der Ferne sahen wir bereits Menschen, die an einer fast senkrechten Steinwand ohne Sicherheitsausrüstung nach oben kletterten. Zusi überlegte, ob sie es schaffen würde, aber mein Ehrgeiz war geweckt - ich wollte dem Berg zeigen, wer die Chefin der Berge ist!

    Bewaffnet mit unseren begrenzten Habseligkeiten und einer Handvoll Nahrungsmitteln setzten wir unseren Aufstieg fort. Doch schon bald stellten wir fest, dass wir unterschiedliche Tempi bevorzugten. Also beschleunigte ich ein wenig und wartete oben auf Zusi. Sie erzählte mir später, dass sie beinahe geweint hätte und von einer fremden Frau angesprochen wurde, die fragte, ob sie Hilfe bräuchte.

    Mutig wie ich war, ließ ich sie allein weitergehen, denn sie sollte ihre eigenen Abenteuer erleben. Als wir schließlich beide den Gipfel erreichten, waren wir völlig erschöpft. Die Hitze hatte uns geplagt, die Sonne uns gebraten, aber wir hatten es geschafft. Wir hatten den gefährlichen Aufstieg bezwungen, und das fühlte sich an wie eine Heldentat.

    Während wir den Berg hinabstiegen, dachten wir an die vielen Abenteurer, die immer noch auf dem Weg nach oben waren. Wie würden sie diese Herausforderung meistern? Es war schwer vorstellbar. Wir drückten einander die Hände und beteten still für ihre sichere Rückkehr.

    Auf dem Heimweg bewunderten wir die atemberaubende Umgebung, als der Verkehr plötzlich zum Erliegen kam. Eine Frau stieg aus dem Auto vor uns aus, mitten auf der Straße. Sie übergab sich, als ob sie einen Brunnen in ihrem Magen hatte. Ihre Wangen blähten sich, und wir schauten fasziniert zu, wie sie sich von einer plötzlichen Quelle zu erholen schien. Dann ging sie einfach weiter, und ihre Begleiter folgten ihr, als sei nichts geschehen. Mauritius hatte uns wieder einmal mit seiner einzigartigen Kultur überrascht.

    Endlich kehrten wir in unsere Unterkunft zurück. Wir duschten und pflegten unsere sonnenverbrannte Haut. Nach einer weiteren Runde Phase 10 (natürlich gewann ich dieses Mal!) und einem Liter Kaffee mit Snacks trieb uns der Hunger in die wilden kulinarischen Abenteuer unserer Wahlheimat.

    Doch bevor wir aufbrachen, trafen wir STEFANO, dem faszinierenden Einheimischen, von dem ihr bereits gehört habt. Zusi fasste all ihren Mut zusammen und sprach ihn auf unser Müllproblem an.
    Dialog zwischen Zusi und Stefano:

    Zusi: "Stefano, wir haben ein kleines Müllproblem. Die Entsorgung hier ist etwas knifflig."

    Stefano, mit einem Augenzwinkern: "Aber sagt man nicht, dass des einen Müll des anderen Schatz sein kann? Vielleicht sollte ich mir mal genauer ansehen, was ihr da habt."

    Zusi, lachend: "Oh, Stefano, du machst sogar Müllentsorgung sexy."

    Stefano, mit einem frechen Grinsen: "Nichts ist zu heiß für Mauritius, meine Damen. Übrigens, hier ist etwas für dich."

    Stefano steckte Zusi einen handgeschriebenen Liebesbrief zu.

    Stefanos Liebesbrief an Zusi:

    "Meine liebste Zusi,

    Ich kann mir ein Leben an deiner Seite vorstellen, voller aufregender Abenteuer und unvergesslicher Momente. Wir könnten die Welt erkunden, zusammen Berge erklimmen und die Geheimnisse der Natur enthüllen.

    Und übrigens, ich fand es total süß, wie du dich eingenässt hast.

    Ich freue mich auf viele Abenteuer mit dir, meine mutige und liebenswerte Zusi.

    Mit all meiner Zuneigung,
    Stefano"

    Auch wenn Zusi sich schwer tat, die Gedanken an das aufregende Gespräch mit Stefano loszulassen und seine romantische Geste zu genießen, war der Hunger letztendlich stärker als jede andere Emotion.

    Mit leichter Sorge überlegten wir, ob auch wir uns morgen bei unserem noch geheimen Ausflug so verhalten würden wie die Frau, die sich vor unserem Auto übergeben hatte. Es schien hier in Mauritius zumindest ein gewöhnliches Ereignis zu sein.

    Dennoch fanden wir schließlich ein kleines, heruntergekommenes Bistro. Dort aßen wir köstliche einheimische Nudeln, verschlangen sie förmlich und fuhren dann wieder zu unserer Unterkunft zurück. Wir fragten uns immer noch, was die Frau wohl gegessen hatte, aber das war ein Abenteuer für einen anderen Tag.

    Und so endete ein weiterer unvergesslicher Tag auf Mauritius, wo Abenteuer und Überraschungen an jeder Ecke auf uns warteten. Denn in diesem exotischen Paradies war selbst der Alltag ein wahres Abenteuer.
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