Mit Heinz „Sherlock“ Schulze auf einer Recherchereise durch Jordanien. Read more
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  • Day 16

    Tipps für Reisen nach Jordanien

    November 16, 2016 in Jordan ⋅ 🌬 18 °C

    Nach dem Frühstück wurde der Mietwagen ohne sichtbare weitere Mängel abgegeben. Ich glaube wir haben unseren Leih-Micra doch etwas gequält. Entgegen unserer Hoffnung nochmal zum Palast zu kommen, konnte dies leider nicht mehr ermöglicht werden. Den Tag in Madaba vertrödelt, ging es am nächsten Tag um sieben Uhr zum Flughafen. Unsere Reise war zu Ende!

    Fazit:

    Jordanien, ein Land mitten im Nahost-Konflikt und angrenzend zu Syrien, Irak, Libanon, Israel, Westjordanland, Palästina. Allerdings herrscht hier seit 30 Jahren Frieden und Jordanien hat neben Weltkulturerbe und Weltnaturerbe noch etwas ausschlaggebendes zu bieten: die große Gastfreundschaft. Ganz anders als in Ägypten habe ich bei meinem Aufenthalt keine aufdringlichen Belästigungen erfahren. Ganz im Gegenteil, wer hier „no thank you“ sagt wird mit einem „you’re welcome“ verabschiedet. Insgesamt 1602 Kilometer spulten wir mit unseren Mietwagen ab und konnten uns einen guten Eindruck vom Land verschaffen. Lasst euch vom Nah-Ost Konflikt nicht aufhalten, Jordanien ist „safe“ oder besser gesagt, es gibt derzeit keine andere Gefahr als in europäischen (Groß)Städten auch. Würde ich wieder hinreisen, na sicher! Nächstes mal aber mit dem eigenen Motorrad!

    Hinweis: Die Umrechnungskurse beziehen sich natürlich auf den Stand der Reise zwischen dem 1.11. und dem 17.11.2016, 1 EUR im Durchschnitt 0,76 JD. Insgesamt habe ich für die 17-tägige Reise inklusive aller Übernachtungen, alle Eintritte, Benzin, Essen, Mietwagen und den Flugkosten rund 1.500 EUR ausgegeben.

    Tipp: Holt euch vor eurer Reise den Jordan Pass (http://www.jordanpass.jo), in dem 70 JD (92 EUR) teuren Paket sind neben zahlreichen Eintritten zu Attraktionen bereits das Visum für 40 JD (53 EUR) und der Eintritt für einen Tag in der Felsenstadt Petra in Höhe von 50 JD (66 EUR) enthalten. Es lohnt sich!
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  • Day 15

    Im Zoo von Amman

    November 15, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    Ohrenstöpsel und Musik auf den Ohren haben nicht mehr geholfen, mein Bettnachbar hat mit 85 Dezibel Höchstwert die 1. Etage des Moab Land Hotels beben lassen. Aus Spaß habe ich tatsächlich den Dezibelwert mit dem Smartphone aus 1,5 Meter Entfernung gemessen. Zum Vergleich, ein vorbeifahrender Lastwagen wird mit etwa 90 Dezibel angegeben. Mir war nicht klar, dass man so laut schnarchen kann. Entsprechend müde stieg ich nach dem morgendlichen Kaffee ans Steuer unseres Mietwagens.

    Unser erstes Ziel war der Zoo in Amman. Laut Aussage des Zoodirektors einer der Besten des Landes, und einer von zweien, soviel ich nachgelesen habe. Der Standard der Käfige entspricht denen in Deutschland vor rund 40 Jahren und innerhalb von 500 Metern Durchmesser, größer ist der Zoo nämlich nicht, reihen sich Käfig an Käfig. Da es keine staatliche Unterstützung gibt, handelt es sich gleichzeitig auch um einen kleinen Freizeitpark, vermutlich um mehr Gäste anzulocken. Das bedeutet aber auch, das lautstarke Musik dauerhaft das Gelände beschallt. Die Tiere sind allerdings schon abgestumpft, sodass ein als Bär verkleidetes Zoo-Maskottchen an den Gitterstäben vorbei rennt und Löwen und Tiger „ärgert“, um für die Kinder überhaupt noch eine Reaktion bei den Tieren hervorzurufen.

    Das Wissen, dass mit Heinz ein ehemaliger Zoowärter aus Deutschland zu Besuch ist, rief den Direktor auf den Plan der uns empfing und uns gleich anbot, etwas näher an den Löwenkäfig zu gehen. Er selbst führte ins dann ohne Gitterstäbe vor, wie man die Tiere füttert.

    Er ist stolz auf seinen Zoo, den er außerdem vergrößern und verbessern will. Hoffen wir es. Der Zoo, so sagt er, ist einer der wenigen, den es Kindergarten und Schülern ermöglicht sich überhaupt über die Tierwelt zu informieren. Über die Haltungsbedingungen und das pflegerische Können möchte ich mich nicht weiter äußern. Nur soviel, es wird offen ausgesprochen, dass man sich wissen durch das Schauen von Naturdokumentation irgendwie aneignet. Dennoch hier ein paar Eindrücke.

    Im Anschluss an den Zoobesuch wollten wir heute zur Baptism Side, der Taufstelle von Jesus. Es handelt sich um einen Wallfahrtsort direkt am Jordan, der Grenze zwischen Israel und Jordanien. Nach der rund 40 minütigen Fahrt erreichten wir den Ankunftsort. Leider ist es nicht möglich mit dem Mietwagen bis an das Grenzgebiet Jordan zu fahren, so dass man zwölf JD (15 EUR) pro Person bezahlen muss. Da wir uns durch das Abfüllen von Wasser aus der Mosesquelle vor einigen Tagen schon Gott näher als zuvor fühlten, schenkten wir uns diese Kosten und fuhren über eine tolle Strecke zum Mount Nebu und bogen rechts und links in die kleine Straßen ab, um noch einmal die karge Steinwüstenlandschaft einzusaugen.

    Den Abend ließen wir im Ayola Restaurant ausklingen und zogen Resümee aus den letzten Tagen, denn der Urlaub neigte sich dem Ende zu.
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  • Day 14

    Im Pressebüro der königlichen Familie

    November 14, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 25 °C

    Soviel vorweggenommen, es war ein aufregender Tag. Nach dem der Direktor des königlichen Automobilmuseums uns per E-Mail bestätigte, dass er heute morgen nochmal kurz Zeit für uns hatte, machte wir uns zu ihm auf den Weg. Man kannte uns ja bereits, so dass wir sofort Zugang in die erste Etage ins Vorzimmer bekamen. Die nette Sekretärin bot uns Getränke an und kurz darauf empfing uns Direkter Raja Gargour. Heinz wollte ein Erinnerungsfoto für seinen Bericht und für seine Story über die Gebrüder Aufermann.

    Kurzer Plausch, dann musste der Direktor wieder zum nächsten Termin. Heinz hatte vor ein paar Tagen von einer Anlaufstelle gehört, zu der Einheimische gehen können, wenn sie Unterstützung bei der medizinischen Versorgung brauchen – beispielsweise die Deckung vom Krankenhauskosten. Eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es nämlich nicht. Das Ziel von Heinz: einfach mal dort sein Anliegen als Tourist vorbringen. Aha, dachte ich mir. Das wird was geben. Nach etwas Sucherei und Nachfrage bei Wachleuten vor dem königlichen Areal, hatten wir die Stelle gefunden. Mit unseren Pässen in der Hand versuchte Heinz den nicht englisch sprechenden Soldaten zu erklären, was er den jetzt hier wolle. Dreistigkeit siegt, wir wurden freundlich hinter den Taschenscanner gebeten und nahmen neben bewaffneten und uniformierten Personal Platz. Fünf Minuten später erschien ein Soldat, der sich mit dem Namen Hamza vorstellte und sich unser Anliegen erklären ließ. Er selbst war erst kürzlich mit dem Prinzen in Hannover gewesen, warum verriet er nicht, nur dass der Prinz häufiger nach Deutschland reist. Er war sehr bemüht uns zu helfen, übersetzte alles in arabisch und organisierte uns ein Treffen mit dem Chef der „Medical Health“ Behörde. 15 Minuten später saßen wir bei diesem im Büro, der selbst bereits einen Anruf der Chefin des Pressebüros erwartete. Am Telefon bat diese uns noch zu warten, weil sie einige Ausnahmegenehmigungen einholen musste, bevor weiter auf das Areal der königlichen Familie durften. Weitere zehn Minuten später wurden wir zu einem Minibus gebracht. Der Fahrer schleuste uns entlang der Parkanlage durch mehrere Kontrollen, bis wir nach Abgabe unserer Reisepässe eine Besucherkarte in den Händen hielten.

    Im Pressebüro wurden wir von Rusul Arabiyat, Press Officer at Hashemite Court, empfangen. Total nett. Eigentlich wollte sie uns mit dem Direktor des Automobilmuseums zusammenbringen. Als wir sagten, dass wir zu diesem schon Kontakt hätten, bat sie trotzdem darum, alle Unterlagen über die Brüder Aufermann per E-Mail zu bekommen. Sie wollte weitere Recherchenveranlassen. Außerdem wollte sie versuchen eine Genehmigung einzuholen, damit wir den Palast, den Regierungssitz auf dem Areal besuchen können. Ob das in diesen zwei Tagen bis zu unserer Abreise klappt, sie und wir waren skeptisch. Dennoch, dass wir überhaupt bis hier hin gekommen sind, war schon erstaunlich und auf Heinz Beharrlichkeit und vor allem den „Mut“ zurückzuführen, einfach mal ein paar Soldaten seine Geschichte und sein Anliegen unter die Nase zu reiben. Hut ab!

    Nach diesem Behördenabenteuer entscheiden wir uns die nächsten Nächte wieder im Moab Land Hotel in Madaba abzusteigen, wir hatten keine Lust mehr auf Umzug, außerdem war das der Treffpunkt für die Abgabe des Mietwagens. Nach dem Checkin gönnten wir uns noch eine Falafel von der unscheinbaren Bude in der Nähe und machten uns im Anschluss auf zum Restaurant Bikers Corner, unser Treffpunkt mit Wassan und Bashar. Heinz hatte die einer syrischen Familie abstammende junge Universitätsdozentin und den aus Jerusalem (betont Palästina) stammenden Ehemann auf seine Trip im Februar 2015 in Luxor getroffen, bei dem er mit einem Freund vier Wochen vom Sudan nach Deutschland mit dem Auto gefahren war. Die beiden leben im Amman, ein Großteil von Wassans Familie lebt aber schon lange in Braunschweig. Hier hat sie auch studiert und kann somit perfekt deutsch. Es war ein total netter Abend und die beiden konnten uns viel über Jordanien und die Kultur erzählen.

    Insbesondere alltägliche Fragen wurden erörtert: Wenn es in Jordanien jährliche TÜV-Untersuchungen gibt, warum fahren so viele schrottreife Fahrzeuge hier rum? Warum wird der Müll, vor allem die Plastiktüten, die landesweit in Bäumen und Büschen hängen, nicht richtig entsorgt? Besonders interessant: In Amman gibt es Straßennamen bzw. -schilder noch nicht sehr lange und auch die Hausnummerierung ist noch nicht abgeschlossen, darum werdet ihr aktuell noch komplizierte Wegbeschreibungen erhalten, bevor euch jemand eine genaue Adresse nennt.

    Die Rechnung für Getränke und Essen wurde heute von den Beiden übernommen. Eine kulturelle und religiöse Gepflogenheit und auch ein Grund für die tolle Gastfreundschaft in diesem Land. Sozusagen eine Prüfung: Kümmere dich um deinen Gast als Beweis für deine Wohltätigkeiten während deines Lebens auf der Erde.
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  • Day 13

    We survived The Dead Sea

    November 13, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 35 °C

    Heute Nacht waren die Ohrenstöpsel ein Garant für ein wenig Schlaf. Entgegen der Eigenart meiner Freundin, Schnarchern mit voller Wucht ein Kissen ins Gesicht zu hauen, habe ich mich aufs Bettdecke zupfen beschränkt. Effektiver scheint allerdings die Vorgehensweise meiner Freundin zu sein. Nach dem Frühstück checkten wir aus, packten die Rucksäcke ins Auto und ließen uns dekadent vom Shuttle Bus die 500 Meter zum Strand fahren. Ein gewohntes Bild, von 40 Liegen waren nur zehn belegt.

    Wenn man schon mal in Jordanien ist, dann muss man auch mal im Toten Meer gebadet haben. Der Salzgehalt des Toten Meeres liegt bei bis zu 33 Prozent. Zum Vergleich: Der Salzgehalt des Mittelmeeres liegt bei durchschnittlich 3,8 Prozent. Man schwebt hier also im Wasser, sollte sich aber nicht vertun, ertrinken kann man auch im Toten Meer. Denn das salzige Wasser in größeren Mengen zu verschlucken hat schon zahlreiche Menschenleben gefordert. Wir tragen ab sofort das T-Shirt „I survived the Dead Sea“.

    Nach eine Bad in Meer und Sonne verabschiedeten wir uns. Bye bye Ramada, wir hauen wieder ab.

    Unser nächstes Ziel, die Hauptstadt Amman. Diesmal das moderne Stadtzentrum Jabal, mit vielen Bars und Restaurants. Das junge Mädel an der Touristen-Information war zwar keine große Hilfe auf der Suche nach einem günstigen Hotel, aber dafür ganz süß, sodass wir uns den auswendig gelernten Text über die historischen Sehenswürdigkeiten bis zum Schluss anhörten.

    Da uns der Besuch im Touristenbüro nicht weiter brachte, wurde doch das Smartphone zur Hilfe genommen. Und siehe da, nur ein paar Meter weiter wurden wir fündig. Ein Doppelzimmer im Antika Hotel für wir für 42 JD (55 EUR) inklusive Frühstück. Das Zimmer war zweckmäßig eingerichtet, die Lobby und Aufenthaltsraum sind wie so häufig Wohnzimmer der Betreiberfamilie. Und so saßen wir auf der Couch in der Lobby, während die Familie ein paar Meter weiter „privat“ zum Essen zusammen kam.

    Plötzlich wurden wir „brüderlich“ von einem syrisch-orthodoxen Christen aus Deutschland begrüßt, der versucht die Familienzusammenführung hier vor Ort über die Deutsche Botschaft zu klären. Das Problem: die Familie hatte zwar einen Termin bei der Botschaft in Amman, man ließ sie aber nicht über die syrische Grenze nach Jordanien einreisen. Während der seit 20 Jahren in Bielefeld lebende Syrer den Islam verteufelte und immer wieder betonte, dass Christen ja zusammenhalten müsste und die Araber auch noch so fies waren die aramäische Sprache zu klauen, dachten wir uns unseren Teil. Ein weiterer Grund den Atheismus „zu predigen“. Wer sich in Jordanien als Atheist outet, stößt allerdings auf Unverständnis, zu irgendeiner Gottheit sollte man sich lieber bekennen.

    Nach dem Gepräch brauchten wir eine Auszeit, diese fanden wir nach einem Spaziergang durch die Rainbow Street im Buffalo Wings Café, bei einem guten Salat und zwei oder drei Bierchen. Auch diese Nacht war kurz. Zum einen ist der Verkehr unheimlich laut, weil die Straße ein Mittelpunkt der örtlichen Tuning Szene zu seien scheint. Aufgemotzte Karossen, getunte Bikes, fahren die Straße rauf und runter. Sehen und gesehen werden ist hier angesagt. Zu dem riss mich gegen zwei Uhr eine lautstarke Schlägerei aus dem Schlaf. Baseballschläger scheinen als Grundausstattung und ohne Aufpreis zu jedem Auto zu gehören. Den Sieger dieser Nacht konnte ich nicht ausmachen.
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  • Day 12

    Von den Bergen bis ans Meer

    November 12, 2016 in Jordan

    Der Tag des Wiedersehens. Denn schon beim Frühstück trafen wir auf die zwei Mädels, die am vergangenen Donnerstag, 180 Kilometer entfernt, im Frühstücksraum des Al Qidra neben uns am Frühstückstisch saßen. Zufälle gibt’s. Naja, Zeit zum Packen, vom neuen Freund verabschiedet, Rucksäcke ins Auto geschmissen und weiter ging die Fahrt.

    Es sind zwar nur 156 Kilometer bis zum eigentlichen Ziel, dennoch zog sich die Fahrt in die Länge, da wir nicht die kürzeste, dafür aber mit Sicherheit die schönere Stecke zum Toten Meer wählten, nämlich über Karak. Als wir auf dem Weg an einer Anhöhe stoppten, lachte uns schon das holländische Pärchen an, die wir zuvor im Ayola Hotal beim Frühstück kennengelernt und bereits bei unserem ersten Besuch in Dana wiedergetroffen hatten. Witzig, eigentlich hätten wir jetzt zusammen anstoßen müssen. Die beiden waren auf dem Weg nach Madaba, ihren Leihwagen zurückgeben. Denn ihr Trip endete und für sie hieß es zurück nach Hause zu fliegen.

    Unser Weg führte uns vorbei an Ma’in Hot Springs. Die heißen Wasserfälle sahen wir allerdings nur von weiten, es war bereits zu spät um die 15 JD (20 EUR) Eintritt für in den Naturpark zu zahlen, also ging es nach einem kurzen Plausch mit dem Pförtner und Grüßen an einen Teil seiner Familie nach Berlin weiter. Erstmals machten sich heute die Bremsen unseres Leihwagens bemerkbar, die nach der vierten Berg- und Talfahrt anfingen zu stinken.

    Totes Meer, wie war das nochmal. Ach ja, nichts weiter als hochpreisige Hotels im Norden. Booking.com wies eine selbst festgelegte Überschreitung des Übernachtungsbudgets aus, dennoch wollte Heinz mal persönlich nachfragen. Ich persönlich wäre schön weiter gefahren, da auch Trivago keinen besseren Preis ausgab. Also ab zum versteckt gelegen Ramada Ressort und und mal nachgehakt, und siehe da, ein ganz anderer Preis als booking.com. Dinner, Frühstück, Pool, kostenlose Strandnutzung… Deal. Warum sich das rechnet, lest ihr im Tagestipp.

    Soviel Auswahl beim Abendessen waren wir ja gar nicht mehr gewohnt, aber bis auf eine große asiatische Reisegruppe und vereinzelte Gäste, war auch der grosse Speisesaal relativ leer. Auch vor den großen Ressorts macht der Touristeneinbruch also keinen Halt. Pappsatt gefressen ging es auf Zimmer, fernsehen, surfen, pennen.

    Tagestipp: Bei Portalen wie Booking.com vergleichen aber lieber Hotel anmailen oder anrufen, statt sofort über das Portal zu buchen. Warum, das zeigt schon das Beispiel „Dana Tower Hotel“. Bei Booking.com kostete das Doppelzimmer inkl. Frühstück 18 JD plus 2 JD Tax. Für das Abendbuffet für zwei Personen haben wir nochmal 14 JD gezahlt. Insgesamt haben wir trotz Booking.com Deal des Tages 34 JD (44 EUR) gezahlt. Die Nachfrage an der Rezeption ergab: hier vor Ort hätte es 30 JD (39 EUR) gekostet, und zwar inklusive Tax, Dinner und Frühstück. Außerdem kann ein Transfer von Amman zum Hotel für 3 JD (4 EUR) organisiert werden, immerhin eine Entfernung von rund 200 Kilometern. Ähnlich im Ramada Resort am Toten Meer. Booking.com gab das Doppelzimmer mit 88 JD (114 EUR) für eine Nacht an. Persönlich vorbeigefahren haben wir nur 70 JD (91 EUR) bezahlt. Teuer denkt ihr? Nö, denn Dinner und Frühstück waren auch hier inklusive plus die Benutzung des Privatstrands. Denn abziehen können wir rund 14 JD (18 EUR) für das Abendessen, was anderswo noch hinzugekommen wäre, sowie die Nutzung des öffentlichen Strandes „Amman Beach“, der nämlich auch nochmal 30 JD (39 EUR) für zwei Personen kostet. Da es hier die zwingend notwendigen Duschen gibt, die man nach dem Bad im Toten Meer benötigt, muss man dies schon in Kauf nehmen. All das abgerechnet, hat uns die Unterkunft im Ramada Resort effektiv also nur 26 JD (34 EUR) gekostet. Das ist doch was.
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  • Day 11

    Zurück in den Bergen Danas

    November 11, 2016 in Jordan

    Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den vier Spaniern, die nur für einen Kurztrip von Israel nach Jordanien gereist waren, um sich per Taxi nach Petra und hier nach Wadi Rum kutschieren lassen. Mit ihrem Mietwagen durften sie nämlich nicht einreisen. Wir machten uns also nach einer herzlichen Verabschiedung von den Camp Beduinen und folgten der Beschilderung Richtung Wadi Musa. „Folgt einfach der Straßenbeschilderung“, … aha!

    Unser erneutes Ziel, die Geisterstadt Dana. In den kleinen Dörfchen auf unserem Weg herrschte Andrang vor den Moscheen, der Muezzin rief zum Freitagsgebet. Der Check-In verlief erfolgreich, hatten wir diesmal ein Zimmer für 18 JD (24 EUR) gebucht, um nicht wieder vor dem ausgebuchten Dana Tower Hotel zu stehen. Wir hatten die Wahl zwischen drei Zimmern und konnten bei einem Tee entspannt über die Dächer des Dorfes schauen.

    Um 15 Uhr trieb uns der Hunger ins nächste Dorf, um im lokalen Supermarkt was zu beißen zu kaufen. Apropos beißen, das wollte der Hund auch, der plötzlich neben Heinz offenen Fenster auftauchte und sich aggressiv bemerkbar machte. Viele Touristen scheinen in dem überschaubaren Dorf keinen Halt zu machen, wir wurden leicht ungläubig auch nicht wirklich willkommen beäugt. Aber egal, auch ein Dorf hat mal einen schlechten Tag. Chips, Snickers, Bananen und Brot sollten reichen, um bis zum Abendessen durchzuhalten.

    Zurück im Hotel verlängerten wir die Leihzeit unseres Mietwagens, da wir nun nicht mehr damit rechneten noch die letzten Tage zwei Motorräder auftreiben zu können. Teure Telefongebühren um den Rental Car Service anzurufen kann man sich sparen, heute funktioniert das kurz und knackig per Whats App.

    Übrigens, auf jeder Tour trifft man einem Urlaubsfreund. So auch diesmal im Dana Tower Hotel. Darf ich vorstellen…

    Bis zum Dinner passierte nichts. Wir saßen da, ich surfte im Netz und spielte Karten. Es gab bis zum Schlafen gehen lediglich zwei nennenswerte körperliche Aktionen. Der „Abstieg“ ins Zimmer, um mir einen Pullover anzuziehen weil es doch recht frisch wurde, und der Gang zum Buffet.

    Tagestipp: Wer in Dana wandern geht, sollte Trekkingsstöcke und/oder Steine in der Hand halten, um sich die Straßenhunde vom Leib zu halten. Das gilt übrigens auch für andere Regionen. In Dana sind uns die lautstarken Rudel aber besonders aufgefallen. Und auch vor Autos machen sie nicht Halt. Insbesondere bei Dunkelheit würde ich von einem Spaziergang ohne Abwehrmittel abraten. Erschrecken tut man sich sicher, wenn einer oder mehrerer Tiere plötzlich aus einer der Ruinenhäuser oder dem nächsten Felsen hervorspringen. Diesen Nervenkitzel kann ich garantieren.
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  • Day 10

    Zu Gast bei bei den Beduinen

    November 10, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    Checkout um kurz vor 10 Uhr. Wir haben noch zwei Stunden Zeit bis Ali uns Nähe Wadi Rum abholt. Gestern Abend hatten wir uns entscheiden, eine Übernachtung im Beduinen Camp (Hasan Zawaideh Camp) einzulegen. 20 JD (26 Euro) kostete das Zelt, das ein Mix aus Familienbetrieb und Touristendorf ist.

    Ali hatte uns Sekunden nach der Buchung per Whats App kontaktiert und GPS Daten für einen Treffpunkt übermittelt. Schnell noch die Koordinaten in die Google Maps Karte eingespeist und los ging es. Um die Zwischenzeit zu überbrücken fuhren wir die zehn Kilometer von Aqaba bis zur Saudi-Arabischen Grenze. Einfach nur mal um zu schauen, aber außer Industriegebiet gab es nicht viel zu sehen. Bevor es in die Wüste ging wurde nochmal aufgetankt und dann bogen wir auf den Kings Highway ab zurück in Richtung Amman. Am Treffpunkt angekommen schickte ich Ali eine Whats App Message und zwei Minuten später stand und er vor uns , zeigte mir unseren Chatverlauf und die Buchungsbestätigung als Nachweis, dass er kein Schlepper eines anderen Camps ist und forderte uns auf seinem Jeep zu folgen. Es war ein kurzer Offrad-Trip, den unser Leih-Micra heile überstand.

    Nach einem Kaffee und einem Tee entscheiden wir uns für eine zweistündige Tour mit dem Jeep durch die Sand- und Steinwüste für 35 JD (46 EUR). Schon beeindruckend welche Felsformationen sich über die Jahrtausende gebildet haben. Und natürlich macht die Fahrt auf dem Pickup über die Sanddünen sowieso schon Spaß.

    Zurück im Camp verschliefen wir den Nachmittag bis es an die Tür klopfte: „Get up guys or you will miss the sunset“. Während Heinz im Camp das Kamerastativ aufbaute, spazierte ich 20 Minuten bis zur nächsten Düne und kletterte auf einem Felsen, um mir den Sonnenuntergang von dort aus anzuschauen. Und es ist tatsächlich ein Naturspektakel, ganz anders als Sonnenuntergänge am Meer. Durch den feinen Sandstaub färbt erscheinen die Farben noch intensiver. Ein toller Anblick.

    Im Camp gab es ein gutes Abendessen, für die üblichen 8 JD (11 EUR) pro Person, die wir durchschnittlich auch in den Hotels gezahlt hatten. Die Camps in der Umgebung, sowie auch unseres, sind übrigens in der Dunkelheit toll beleuchtet.

    Zusammen mit den vier Spaniern, Maria, Raoul und die beiden Namenslosen (ich kann ich leider nicht mehr an die Namen erinnern) sowie dem italienischen Pärchen und der fünfjährigen Tochter ging es mit dem Jeep raus in die Wüste. Ali wollte uns die Besonderheit der Wüste in der Nacht zeigen, nämlich die absolute Stille. Mit Entspannungsritualen machte er den rund 1 1/2 stündigen Trip zu einem besonderen Erlebnis. Zu dem bat er uns sich von der Gruppe zu lösen und eine Strecke ganz alleine und für sich durch die Wüste zu gehen und sich dabei für die Stille und Atmosphäre Zeit zu nehmen. Zeit, die sich auch die Beduinen immer wieder nehmen (müssen), um neben dem Clan leben etwas Privatsphäre zu haben. Auch wenn dieses Leben heute nicht mehr in der ursprünglichen Form existiert, oder zumindest meist in Form eines touristischen Geschäftsmodells.

    Bis zum späten Abend saßen wir noch am Laherfeuer, tranken „Whiskey de Beduin“ (Tee) und unterhielten uns über die politische Lage und übers Reisen. Natürlich kam auch das Thema Islamismus und Terror zur Sprache. Ali, überzeugter Muslime, hat dazu eine ganz klare Meinung. Hört selbst:

    In der Nacht wurde es tatsächlich ganz schön kalt, so dass die Wolldecke doch noch zum Einsatz kam.
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  • Day 9

    Das Touristenzentrum Aqaba

    November 9, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir verabschiedeten uns am Vormittag aus Petra und bogen rechts ab auf die 35, den Kings Highway. Nein keine Autobahn, ein endlos langes Stück Straße, das von Jerash über Amman bis nach Aqaba führt. Der Weg der Könige, besser bekannt unter King’s Highway ist eine uralte Handelsstraße. Auf dieser Straße soll laut Bibel Moses versucht haben, durch die Königreiche Edom und Moab zu ziehen. Er beginnt eigentlich in Memphis (Ägypten), führt weiter nach Heliopolis, Ägypten, geht dann über Sues durch den Sinai nach Aqaba. Von hier aus geht er über Petra und Kerak nach Amman und weiter über Damaskus bis nach Resafa am Euphrat. Zwar gibt es in Jordanien parallel mittlerweile die Autobahn Desert Highway, aber landschaftlich ist der Kings Highway weitaus reizvoller. Die wohl spektakulärste Strecke liegt aber zwischen Mount Nebu und Petra.

    Wenn man auf dem der Highway die Dörfer verlässt, bietet sich auf den kilometerlangen Plateaus rechts und links nicht mehr als Steinwüste sowie ein paar Ziegen-und Schafsfarmen. Eine gut ausgebaute und ideale kurvige Strecke fürs Motorradfahren, und mit grandiosen Ausblicken. Aber aufgepasst, Schilder warnen vor Kamelen die es sich schon einmal – und gerade bei Dunkelheit – auf dem warmen Asphalt bequem machen. Am Mittag erreichten wir wir die südlichste Stadt Jordaniens: Aqaba. Wir checkten dort im Al Qidra Hotel ein. Das Doppelzimmer für 30 JD (39 EUR). Unser erst Weg führte uns fünf Minuten zu Fuß zum kleinen Hafen und zum öffentlichen Strand.

    Unter uns befindet sich Saudi Arabien, gegenüber Ägypten und vom Strand aus kann man nach Eilat in Israel rübersehen. Was wir nicht sahen, waren Touristen. Außer… das kann doch nicht wahr sein. Am Steg trafen wir tatsächlich Susanne und Michael. Nach der herzlichen Begrüßung berichteten sie von ihrer Nacht in Wadi Rum und empfahlen uns die Nacht in einem Beduinendorf zu verbringen. Wir begleiteten die beiden noch bis zum Schiffsanleger und verabschiedeten uns. Denn sie hatten noch eine Schnorcheltour gebucht.

    Aqaba bietet ein paar nette Restaurants und hier ist Abends auch mal was los. Einfach mehr für Touristen ausgelegt. Allerdings fühlen sich wohl hier am besten Tauchsportler aufgehoben, die an den Tauchbasen mit angeschlossen Hotel das Rote Meer erkunden wollen. Für uns nicht mehr als ein Pflichtabstecher auf unserer Rundreise. Die Option zu verlängern schlugen wir aus und zogen am nächsten morgen weiter.
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  • Day 8

    Die Felsenstadt Petra

    November 8, 2016 in Jordan ⋅ ☀️ 22 °C

    „Petra ist der herrlichste Ort der Welt“ schwärmte T. E. Lawrence alias „Lawrence von Arabien“ von der Felsenstadt Petra. Und es stimmt (fast), schon der erste Eindruck ist überwältigend. Vom Visitor Center wanderten wir den über einen Kilometer durch die Schlucht mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden.

    Und dann steht man vor ihr: der Fassade des „Schatzhauses“, Al Khazneh. 40 Meter hoch und 25 Meter breit. Die Kulisse kennt jeder, der schon einmal den Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ bis zum Ende gesehen hat.

    Die Nabatäer, ein arabisches Volk aus vor-islamischer Zeit, schlugen die Hauptstadt ihres Reiches vor mehr als 2000 Jahren aus den roten Sandsteinfelsen. In den Höhlen wurden die Verstorbenen bestattet. Petra war eine Totenstadt, deren Grabstätten bis heute erhalten sind, gleichzeitig war es aber auch eine blühende Handelsmetropole. Man schätzt, das in ihrer Blütezeit im 3. Jahrhundert v. Chr. 30.000 bis 40.000 Menschen dort gelebt haben. Im Museum kann man sich darüber informieren, wie ausgeklügelt die Wasserversorgung funktionierte, für diese Zeit eine echte Sensation.

    Erst in den 1920er Jahren begann man mit archäologischen Ausgrabungen und dann erst mit der Erschließung als Touristenattraktion. Der Hintergrund: Petra galt 1.200 Jahre lang als verschollen. Erst 1812 wurde es für Europa wiederentdeckt. Bis heute haben Forscher auf einer Fläche von ungefähr 20 Quadratkilometern etwa 1000 Gebäude und Gebäudereste festgestellt. Schätzungsweise sind bisher aber erst 20 Prozent des antiken Petra ausgegraben worden.

    Auf dem Weg ins Zentrum und vorbei am römischen Theater war unser erstes Hauptziel der Felsentempel ad-Deir. Kleines Manko: Die Erreichbarkeit! Wer sich gegen ein Lastentaxi in Form eines Esels entscheidet, muss die mehr als 800 Stufen, meist ohne Schatten, selbst bezwingen. Aber es lohnt sich, steht man doch irgendwann vor dem 39 Meter hohen und 50 Meter breiten Bauwerk.

    Oben angekommen, kann man dann auch erst einmal im gegenüberliegenden „Restaurant“ entspannen, bevor es noch ein paar Schritte weiter geht. Alle paar Meter weist ein Schild, ein Pfeil oder sonstige Markierung auf „BEST VIEW in Jordan“ hin. Und tatsächlich kann man am Gipfel in einem kleinen Beduinenzelt eine Tee bekommen und auf Kissen am Rande der Klippen die spektakuläre Aussicht genießen.

    Nach unserem Abstieg erkundeten wir die Gräber der Königswand, an dessen Fuße weitere Ausgrabungen durchgeführt wurden. Man kann sich Stunden in der Felsenstadt aufhalten, aber am Nachmittag hatten wir genug. Die Füße schmerzten. Man sollte den 1,2 Kilometer langen Weg durch die Siq nicht vergessen. Alternativ kann man sich aber auch von einem Eselskarren bis zum Visitor Center – natürlich gegen Bares – fahren lassen.

    Und genau da liegt das Problem: das Tal riecht an vielen Stellen nach Stall, auch einzelne Grabhöhlen scheinen nach Schließung der Anlage als Stall für Esel und Kamele genutzt zu werden. Glücklicherweise riecht man davon auf den zahlreichen Trails in luftiger Höhe nichts. Allerdings leben im Tal auch die Händler, die entlang der entlegensten Wege bis an die Gipfel ihren Kram für einen Dinar an Frau oder Mann bringen wollen. So kann es passieren, dass ihr Höhlen betretet, die dem Verkaufspersonal als Müllhalde oder Toilette dienen. Es scheint sich hierbei übrigens um Familien zu handeln, die sich das Geschäft untereinander aufteilen. Die „Parkhüter“ dulden das. Aber am Parkeingang machen Schilder darauf aufmerksam, dass man – gerade von Kindern die vor ihren vor ihn Schüsseln mit Steinen sitzen lieber nichts zu kaufen. Häufig handelt es sich im abgebrochene Steine von Monumenten, der Kauf fördert also den weiteren Verfall der Stadt. Insbesondere wenn Monumente mutwillig zerstört werden, um sie in Form von Steinen als Andenken zu verkaufen. img_9991Am häufigsten habe ich heute die Worte „No,thank you“ (arabisch: la shukran) benutzt, denn gerade auf den Trail nach ad-Deir reiht sich ein provisorischer Shop an den anderen. Es nervt etwas, aber niemand ist zu aufdringlich. Und ja, auch hier oben sitzt jeder zweite Verkäufer mit dem Smartphone in der Hand hinter den selbstgezimmerten Bretterbuden. Und manchmal,steht sogar ein Schild „Free WI-FI“ dran.

    Völlig groggy und verstaubt kamen wir am Nachmittag im Hotel an, zu kaputt um uns Abends noch „Petra by Night“ anzuschauen. Übrigens, der Eintritt kostet für einen Tag satte 50 JD (64 EUR) oder für zwei Tage 55 JD (70 EUR). Wie man die sparen kann, erfährt ihr am Ende des Blogs.
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  • Day 7

    Das Geisterdorf Dana

    November 7, 2016 in Jordan

    Wow, was für ein Ausblick. Das hatte ich nach unserer Ankunft im Dunkeln nicht erwartet. Das Geisterdorf Dana, bestehend aus zahlreichen verlassen Häusern, fünf Hotels und eben so vielen Familien die hier leben, liegt eingeschlossen von rot-braun leuchtenden Gebirgszügen am Rande des 320 Quadratkilometern großen Nauturreservats Dana.

    Das Biosphärenreservat umfasst das Wadi Dana mit seinen Nebentälern. Der Höhenunterschied reicht von 300 Meter ü. NN bis zu 1700 m hohen Felsplateaus. Hier leben besonders bedrohte und nur noch seltene Tierarten wie der Nubische Steinbock, der Wüstenluchs oder die Streifenhyäne.Unser Frühstück nahmen wir auf der Terrasse ein und entschieden uns im Anschluss für eine kleine Wanderung oberhalb des vor rund 500 Jahren gegründeten Dorfes. Der Ausblick auf die seit Jahrtausenden rundgewaschenen Felsformationen und ins Tal ist atemberaubend. An dem ein oder anderen schmalen Weg oder besser gesagt Ziegentrampelpfad, an dem es hundert Meter und mehr senkrecht nach unten geht, lief ich nicht mehr so entspannt entlang. Denn die Höhe machte mir zu schaffen. Dazu der lose Geröll-Untergrund. Aber mein 19 Jahre älterer Begleiter mit Problemen in den Knien zeigte mir wie es gemacht wurde. Na klasse.

    Die „kleine“ Wanderung war super und die ersten Eindrücke, die ich schon vom Dorf gewonnen hatte, wurden noch einmal bekräftigt. Ein tolles Fleckchen Erde. Am späten Vormittag tranken wir noch Tee auf der Dachterasse des Dana Tower Hotels, bevor wir uns wieder auf dem Weg machten.

    Vom Dorf Dana nach Petra nahmen wir noch zwei Locals mit und setzten sie an ihren nahegelegenen Dörfern ab. Gegen Nachmittag erreichten wir Wadi Musa vor den Toren der berühmten Felsenstadt Petra. Einen Besuch hatten wir erst für den nächsten Tag geplant. Vor dem Visitor Center wurden mit großen Polizeiaufgebot der polnische Präsident Andrzej Duda und seine Ehefrau Agata begrüßt und durch die Felsenstadt kutschiert. Wir hingegen bereiteten uns mit einem Falafel-Sandwich auf das Abendessen im Hotel vor, sozusagen um eine Grundlage für das Buffet schaffen.

    Und siehe da, im Flur vor unserem Zimmer saß Susanne aus Bochum. Was ein Zufall, zum gleichen Tag, trotz der Vielzahl an Hotels und dann noch auf der gleichen Etage, aufeinander zu treffen. Susanne und ihr Mann Michael waren ebenfalls auf einer Rundreise. Wir trafen uns erstmals im Museum auf dem Zitadellenhügel in Amman am zweiten Tag unseres Aufenthalts und unterhielten uns eine Weile. Nach einem kurzen Plausch verabschieden wir uns und scherzten: „Vielleicht trifft man sich ja in Akaba wieder.“
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