Patiperros en la Calle

October 2021 - March 2022
Rucksackreise durch Lateinamerika Read more
  • 75footprints
  • 9countries
  • 180days
  • 788photos
  • 49videos
  • 51.1kkilometers
  • 20.5kkilometers
  • Day 16

    Kolonialstadt Antigua

    October 17, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach einer enorm heruntergekühlten Nachtbusfahrt von Flores nach Guatemala City, kamen wir am 17. Oktober in der heutigen Hauptstadt Guatemalas an. Von dort fuhr uns ein Taxi gleich 30 Kilometer weiter ins zentrale Hochland von Guatemala 🚕. Nach ca. 1.5 Stunden kamen wir auf 1'582 m.ü.M. in Antigua, der ehemaligen Hauptstadt Guatemalas an. Hier werden wir uns sicherlich zwei Wochen aufhalten. Wir sind froh, nach einer vierzehntägigen Reise inklusive drei Grenzübertritten nun etwas länger an einem Ort zu bleiben 😃.

    Nicht ganz zufällig haben wir uns dabei für Antigua entschieden: Die Kolonialstadt Antigua lockt ihre Besucher mit einer tollen Mischung aus alter Mayakultur 🌽, kolonialem Erbe ⚜ sowie modernen Einflüssen. Die schmucken pastellfarbenen, niedrigen Häuser sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Die schicken Kacheln an den Fassaden und die gepflasterten Gassen akzentuieren diesen Charakter. In der schachartig♟angelegten Innenstadt sind die einzelnen Häuser innerhalb eines "Blocks" (von einer Querstrasse zur nächsten) jeweils miteinander verbunden. Egal ob Wohnhaus, Lebensmittelgeschäft, Apotheke, Souvenirladen, Boutique oder Fastfood-Bude - fast alles ist in ein- bis zweigeschossigen, traditionellen Steinhäuser untergebracht, die im selben Baustil daher kommen 🏘. Dies zumindest bis man das Eingangstor passiert hat, um in den dahinter verborgenen Innenhof mit selten auch modernen Gebäuden zu gelangen. Dies trifft zum Beispiel auf das dreigeschossige Mietshaus unserer Gastfamilie zu, das sich hinter einer bescheidenen Steinmauer mit einem grossen Vorplatz und mehreren geparkten Autos befindet. Während es sich hierbei um ein für hiesige Verhältnisse stattliches Haus handelt, sieht man gleich gegenüber auf der anderen Strassenseite, dass sich hinter einer ähnlich erscheinenden Mauer ein deutlich bescheideneres Wohnhaus verbirgt.

    Hinter den dicken Steinmauern gibt es für uns jeden Tag neue kulinarische Höhepunkte zu entdecken: Charmante Cafés, unterschiedlichste Restaurants mit lokalen und internationalen Gerichten oder veganer Küche, Bäckereien, Rooftop-Bars mit lokalem Bier - ein wahres kulinarisches Paradies ☕🌮🥂. So kommt es uns sogar gelegen, dass die Portionen in unserer Gastfamilie sehr spärlich ausfallen und zwischen dem Mittag- und Abendessen noch Platz für eine zusätzliche Mahlzeit bleibt 😋. Zudem sind die Innenhöfe der Cafés oft wahre Wohlfühloasen, wo wir uns nach einem intensiven Schultag gerne einen feinen Kaffee oder einen fruchtigen Jugo gönnen. Einmal gestanden wir uns sogar einen Besuch bei McDonalds ein 🍟. Mit einem wunderschönen, begrünten Innenhof inklusive Steinbrunnen, hat Antiguas McDonalds wohl von allen Filialen weltweit das schönste Ambiente.

    Wenn neben Husi, Quatschen mit der Gastmutter, Käffele und Essen noch etwas Zeit bleibt, schlendern wir natürlich auch liebend gerne durch den lokalen Markt. Dabei erkundigen wir uns über die Namen der für uns unbekannten tropischen Früchte 🍈🥭, kaufen das Eine oder Andere und feilschen mit den Marktverkäuferinnen und -verkäufer über die Preise von lokalem Kunsthandwerk 🪅🎍.

    Meistens haben wir dann am Abend einen guten Grund, uns mit dem TukTuk 🛺 über die holprigen Pflastersteine nach Hause fahren zu lassen, damit wir noch pünktlich zum Nachtessen zu Hause sind. Die prachtvoll verzierten, farbigen Chickenbusse beobachten wir jeweils, wenn sie durch die Gassen sausen und an jeder Ecke wieder Leute ein- oder aussteigen lassen.

    Nebst der Kolonialarchitektur und dem attraktiven kulinarischen Angebot, punktet die Stadt auch mit einer Vielzahl von imposanten Ruinen 🧱. Wir staunen immer wieder, wenn wir von einer Rooftop-Bar feststellen können, wie viele Ruinen auf engstem Raum erkennbar sind und versuchen uns vorzustellen, wie die Stadt wohl in ihrer Blütezeit, Mitte des 18. Jahrhunderts, ausgesehen hat. Damals gab es in Antigua über 50 Kirchen und Kapellen 🕍⛪ sowie Krankenhäuser, Schulen, eine Druckerei und auch eine Hochschule. Die grosse Anzahl an Kirchen und Klöster führt auf das 16. Jahrhundert zurück, als verschiedene religiöse Orden in der Stadt um Einfluss und Ansehen wetteiferten. Zudem errichteten reiche Kaufleute dutzende Paläste 🏰. Während gut 200 Jahren (1543-1773) hielt die damalige Hauptstadt dank der robusten, niedrigen Bauweise diversen Erdbeben stand. Leider wurde im Jahr 1773 ein Grossteil der Gebäude zerstört, weshalb heute gerade von den Kirchen häufig "nur" noch Ruinen sichtbar sind. Das tektonisch aktive Gebiet ist auch der Grund, weshalb es damals viele Leute ins heutige Guatemala City zog und die Stadt Antigua, die einst über 50'000 Einwohner zählt, heutzutage nur noch von ca 35'000 Menschen bewohnt wird.

    Einen guten Ausblick auf die Innenstadt, die Ruinen sowie die markanten Kirchen geniesst man auch vom Aussichtshügel "Cerro de la Cruz" ⛰. Wir bestiegen ihn mit unseren Spanischlehrerinnen an unserem letzten Schultag. Nachdem es während zwei Wochen oft etwas regnerisch und bedeckt war, hatten wir das Glück, bei schönstem Wetter von oben auf die Stadt zu gucken. Dabei präsentierten sich auch die drei die Stadt umgebenden Vulkane in vollster Pracht 🌋!

    Für ein Foto des bekannten "Arco de Santa Catalina" mit dem Vulkan Agua im Hintergrund hatten wir nämlich weniger Glück. Dieser war immer bedeckt, wenn wir beim Bogen waren. Doch das bekannte, ikonische Fotomotiv ist vielleicht auch eine Illusion. Nur schon wenn man bedenkt, wie verkehrsreich die Innenstadt ist. Zu fast jeder Tageszeit ist die Altstadt voller (erstaunlich modernen, teuren) Autos 🚘.
    Read more

  • Day 17

    Sprachschule in Antigua

    October 18, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 23 °C

    Ab jetzt heisst es "Schulbank drücken"! Wir haben uns für einen zweiwöchigen Power-Spanischkurs bei der Sprachschule Probigua in Antigua angemeldet. Den Tramper-Rucksack stellen wir für diese Zeit in die Ecke und knien uns dafür hinter unsere Spanischhefte. Damit wir möglichst viel lernen (und auch sprechen müssen), haben wir uns für täglich fünf Einzellektionen eingeschrieben und beziehen vorübergehend ein Zimmer bei einer guatemaltekischen Gastfamilie 🇬🇹.

    Bereits am Sonntag bezogen wir unser Zimmer bei Janet und ihren beiden erwachsenen Kindern Daniela und Martín. Janet ist selber Spanischlehrerin und wies uns gleich zu Beginn an, mit ihr ausschliesslich spanisch zu sprechen. Auch Daniela und Martín nehmen sich immer wieder Zeit, um mit uns zu plaudern. Neben uns wohnen noch zwei ältere Damen aus den USA bei der Familie. Pat und Panchita - so nennen sich die beiden - leisten einen Freiwilligeneinsatz bei der Hilfsorganisation God's Child und unterstützen die lokalen Mitarbeitenden bei der Pflege von unterernährten und verwahrlosten Kindern aus der Stadt sowie der weiteren Umgebung.

    Der Unterrichtsstart am Montag hatte es bereits in sich. Unsere beiden Lehrerinnen Sandra und Marielos gaben sich die grösste Mühe, uns zu fördern und zu fordern 👩‍🏫. Sandra konfrontierte Martina bereits zu Beginn mit spanischen Fragesätzen und Dani durfte alle möglichen Konjugationen "durchexerzieren". Auch mit Hausaufgaben sind die beiden nicht gerade sparsam 😆 Nach fünf Stunden Intensivunterricht brummte uns regelrecht der Schädel 💀 und wir verbrachten den restlichen Tag mit Kaffee-Hopping und relaxen.

    Die Sprachschule Probigua haben wir übrigens sehr sorgfältig ausgewählt. Ein Teil des Ertrages fliesst nämlich in Bildungsprogramme in ländlichen Gegenden 🏫. Zudem existiert mit dem Verein Probigua ein Schweizer "Ableger". Rigoberto Zamorra, der Direktor von Probigua Guatemala und sein Schweizer Kollege Max Umiker konnten in den letzten dreissig Jahren bereits 19 Schulen bauen, verschiedene Bibliotheken gründen und fahren zudem mit einem zu einer mobilen Bibliothek umgebauten Chickenbus in die abgelegendsten Winkel von Guatemala 📚. Schaut doch mal rein: Probigua Schweiz (https://www.probigua.ch/) und Probigua Guatemala (http://www.probigua.com/).
    Read more

  • Day 21

    Schulbesuch in Patzún

    October 22, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 16 °C

    Bescherung in Patzún. Heute durften wir einem ganz besonderen Ereignis beiwohnen: Zusammen mit unseren Lehrerinnen und Rigoberto, dem Direktor von Probigua, durften wir nach Patzún fahren, um der dortigen Primarschule 200 nigelnagelneue Schreibtische für die Kinder zu übergeben. Diese wurden vom Schweizer Verein Probigua gespendet, welcher die guatemaltekische Hilfsorganisation schon mehr als 25 Jahre lang unterstützt.

    Bevor wir losfuhren, mussten wir jedoch alle kräftig zupacken und die Tische auf dem Dach des alten Chickenbus festzurren sowie den zusätzlichen Camion beladen. Dani wurde zusammen mit Konrad und Leo, dem Busfahrer, dazu auserkoren, die Tische auf dem Busdach geschickt zu stappeln und mehr oder weniger fachmännisch festzubinden 🙈🙉🙊. Im Nachhinein betrachtet muss das wohl ein ziemliches Spektakel gewesen sein, zwei ungelenke Gringos auf einem Chickenbus beim tetrismässigenTische stappeln zu beobachten. Vor allem auch, da sich die beiden die ganze Zeit über nicht sicher waren, ob die unmittelbar über ihren Köpfen schwebenden Kabel das Quartier mit Strom versorgten⚡☠ . In der Zwischenzeit bildeten die anwesenden Probigua-Lehrerinnen mit Martina eine Menschenkette, um die Tische vom Lagerraum zur Strasse zu tragen 🔗. Da Martina die anwesenden Lehrerinnen um mindestens zwei Kopflängen überragte, musste sie schon nach kurzer Zeit Rigoberto helfen, die Tische auf das Busdach zu stemmen. Nach knapp 1.5 Stunden, einer Extrarunde Entladen und neu Stappeln, konnten wir in Chimaltenango losfahren und uns auf die kurvenreiche Fahrt nach Patzún machen.

    Die Fahrt war unterhaltsam und kurzweilig, was vor allem der guten Stimmung im Bus zu verdanken war 🥳. In Patzún angekommen, war erst mal unser Chaffeur Leo gefordert. Mit viel Geduld musste er den langen Bus durch die engen Gassen steuern und darauf achten, die nah an der Strasse aufgestellten Marktwaren nicht zu touchieren 🚍🏣. Offenbar wurden wir bereits sehnlichst erwartet. Nicht nur die Schuldirektion und die Lehrpersonen halfen beim Entladen mit, sondern auch einzelne Eltern und sogar Grosseltern. So ging das Ausladen recht flott voran und ruckzuck waren die Tische im Schulzimmer verstaut.

    Solche Materialspenden werden in Guatemala gebührend verdankt und gefeiert - inklusive Ansprachen von Gemeindevertretern, Politikern, Nationalhymne und Gebeten. Für uns war das alles sehr ungewohnt. Alles läuft nach einem offiziellen Protokoll ab, wird immer wieder musikalisch umrahmt und ob der vielen Rednerinnen und Redner war uns dann irgendwann nicht mehr ganz klar, wer nun in welcher Funktion zu den anwesenden Gästen sprach. Auf jeden Fall war es aber spannend und sehr emotional, dies alles miterleben zu dürfen und auch zu sehen, wieviel Herzblut im Projekt Probigua steckt und wie dankbar die Menschen für solche Spenden sind 🙏😍.

    Leider waren während unserem Besuch kaum Kinder vor Ort, da aufgrund der Pandemie auch die guatemaltekische Regierung strenge Vorschriften erlassen hat. Seit mehr als 1.5 Jahren sind landesweit sämtliche Schulen geschlossen und die Kinder werden seither mehr schlecht als recht online unterrichtet. Obschon sich die Lehrpersonen die grösste Mühe geben, ist es schwierig via WhatsApp und gedruckten Arbeitspaketen (z.T. für einen ganzen Monat), einen adäquaten Unterricht zu gewährleisten. Die Schulschliessungen sind vor allem in den ländlichen Gebieten ein sehr grosses Problem. Der Zugang zu Internet ist nicht überall vorhanden und in den Familien gibt es oftmals nur ein einziges Mobiltelefon. Zudem können sich die wenigsten einen Laptop oder ein Tablet leisten. Wie Martina von ihrer Lehrerin erfahren hat, plant die Regierung offenbar für Mitte Januar die Öffnung der Schulen. Ob dann alle Kinder wieder in die Schule dürfen oder es hier für bestimmte Altersgruppen oder Regionen unterschiedliche Vorschriften gibt, ist unklar. Tagtäglich erleben wir in Gesprächen mit unseren Lehrerinnen, der Gastfamilie sowie weiteren Personen, wie schwierig die aktuelle Situation für die Eltern und Kinder ist. Die drohende Perspektivlosigkeit, der Bildungsrückstand und die ohnehin schon grosse Armut in den abgelegenen Regionen stimmt uns sehr nachdenklich und macht uns traurig.
    Read more

  • Day 22

    Vulkanwanderung Acatenango und Fuego

    October 23, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 17 °C

    In Guatemala gibt es 34 Vulkane 🌋. Vier befinden sich in unmittelbarer Nähe von Antigua und sind von der Stadt aus gut sichtbar. Fuego, der derzeit wohl aktivste Vulkan Guatemalas, ist einer davon. Bei schönem Wetter sieht er wie ein rauchender Kamin aus und bei Nacht ist bei grösseren Eruptionen sogar die rot leuchtende Lava erkennbar😮.

    Für uns war von Anfang an klar, dass wir mindestens einen dieser Vulkane aus der Nähe bestaunen wollten. Ebenso wollten wir uns nicht mit der bequemen Touri-Variante auf den Picaya zufrieden geben. Kurzerhand buchten wir deshalb das "Gesamtpaket" mit einer anspruchsvollen Zweitagestour auf den Vulkan Acatenango und einem Halbtagesausflug zum etwas weiter entfernt gelegenen Vulkan Picaya. Letzterer war im Sommer letztmals richtig aktiv und in der noch immer warmen Lava können die Tagestouristen Marshmellows grillieren🤤.

    Alle Wanderungen können nur geführt unternommen werden. Dies hat grundsätzlich nichts mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun. Obschon die Trails teilweise bis auf 4'000 Meter über Meer führen, ist das Gelände nicht vergleichbar mit den Alpen🗻. Im Falle von Picaya kann man beim Wanderweg sogar schon fast von einer "Autobahn" sprechen. Problematisch sind eher die schlechte bzw. inexistente Signalisation und die sich hartnäckig am Leben haltenden Gerüchte über Wegelagerer und Raubüberfälle🔫 auf Individualwanderer. Inwiefern letzteres auch heute noch stimmt, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Aber sowohl die Gastmutter, als auch unsere Lehrerinnen rieten uns dringend von einem "Solotrip" ab. Zudem kommt man bei einer geführten zweitägigen Acatenango-Fuego-Wanderung in den Genuss von drei Mahlzeiten sowie diversem Equipment wie Schlafsäcke, Zelte⛺ , Winterjacken (Übernachtung auf ca. 3'700 Meter über Meer) usw.

    Mit genügend Wasser, Snacks und voll geladenen Kameraakkus im Rucksack fuhren wir am Samstag mit unserer Gruppe zum Ausgangspunkt für den Acatenango auf 2'500 Meter über Meer. Neben uns gehörten Hillel aus Israel, Jad aus Kanada, Ludovic aus Belgien und Jaber aus den USA zu unserer internationalen Truppe 🇨🇭🇮🇱🇨🇦🇧🇪🇺🇲.

    Schon auf den ersten hundert Metern kamen wir alle gehörig ins Schwitzen🥵. Denn Moishe, unser Guide, hatte vor, uns als erste Gruppe ins Basiscamp zu führen. Das musste er gewissen Mitwanderer nicht zweimal sagen. Denn sowohl Hillel als ehemaliger Fallschirmaufklärer der israelischen Armee, als auch der kanadische Freeclimber Jad verstanden die Ansage als Aufforderung. So kam es, dass wir im Schnelltempo unterwegs waren und dabei fast ein wenig die Umgebung um uns herum vergassen. Insgesamt "durchwanderten" wir drei verschiedene Vegetationszonen, wobei uns vor allem der sich auf mittlerer Höhe befindende Nebelwald verzauberte. In diesem Abschnitt säumten mächtige Bäume mit langen Bartflechten den Weg und zwischem dichten Gestrüpp und Lianen entdeckten wir immer wieder wunderschöne Orchideen🌳🌸🌿. Weiter oben wurde der Wald etwas lichter und wir konnten den Vulkan Fuego erstmals aus der Ferne bestaunen🤩. Graue Rauchsäulen stiegen von der Vulkanspitze in den Himmel und wir alle konnten es kaum erwarten, vom Camp aus den Vulkan bei Nacht zu beobachten🔭.

    Nach knapp 4.5 Stunden erreichten wir unser vermeintliches Tagesziel, verstauten unsere Rucksäcke im Zelt und gönnten unseren Füssen🦶 etwas Erholung. Die Aussicht war fantastisch und reichte bis nach Guatemala City. Der heutige Trek war damit aber noch nicht zu Ende. Moishe bot uns nämlich an, uns für ein zusätzliches "Taschengeld" zu einem Hügel zu führen, welcher sich nur gerade 300 Meter vom feuerspuckenden Fuego befindet. Wir waren etwas hin- und hergerissen. Einerseits war der Ausblick auch vom Camp aus fantastisch und Martinas Kopfschmerzen nahmen zu. Andererseits wollten wir uns das Spektakel einer Vulkaneruption aus nächster Nähe nicht entgehen lassen. Also schnürten wir unsere Wanderschuhe ein zweites Mal und marschierten mit Taschenlampen🔦 bewaffnet der Dämmerung entgegen.

    Die knapp 300 Höhenmeter Abstieg und der anschliessende Aufstieg im selben Umfang hatten es in sich. Wir spürten die etwas dünnere Luft in dieser Höhe und auch der Hunger machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Trotzdem wanderten wir Schritt für Schritt unserem Ziel entgegen. Das Grollen und Zischen des Vulkans wurde immer lauter und mit Einbruch der Dunkelheit leuchtete die Lava in grellem orangerot. Irgendwie erinnerte die Atmosphäre an die Szene aus Herr der Ringe, als sich Frodo Mordor näherte 🔥💍🧙‍♂️. Diese mystische Stimmung wurde nur durch das laute Geschrei einer Art guatemaltekischer Alt-Pfader-Gruppe gestört😡.

    Mittlerweile hatten sich mehr als fünfzig Personen auf dem kleinen Hügel eingefunden und schauten gebannt in Richtung Fuego. Die guatemaltekischen Alt-Pfader beschworen die nächste Eruption mit lauten Sprechchören richtiggehend herauf und der Vulkan liess sich nicht "lumpen". Mit einem lauten Knall💥 schleuderte er grosse Steine zig Meter hoch in die Luft und kurz darauf folgte mit lautem Zischen die Lava. Ein gewaltiger orangeroter Funkenregen übergoss sich über den Berg, ehe es wieder totenstill wurde. Das Spektakel wiederholte sich alle zehn bis fünfzehn Minuten und bevor wir im eisigen Wind erstarrten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.

    Vom Camp aus konnten wir weitere Eruptionen bestaunen während wir uns mit heisser Schoggi☕ am Lagerfeuer wärmten. Dieses natürliche Feuerwerk🎆 fesselte uns alle und bei jedem Donnergrollen schnellten unsere Blicke in Richtung Vulkan. Leider fühlte sich Martina nach der Rückkehr ins Camp nicht sehr wohl. Bei ihr machten sich der leere Magen gekoppelt mit der anhaltenden Appetitlosigkeit, die starken Kopfschmerzen sowie die heutige Anstrengung bemerkbar und auch Dani war erschöpft. Um den "Käfer" zu kurieren und unseren Muskeln Erholung zu gönnen, gingen wir früh schlafen. Den frühmorgendliche Hike liessen wir bleiben und genossen stattdessen den Sonnenaufgang🌄 mit Blick auf den benachbarten Vulkan Agua und den feuerspeienden Vulkan Fuego vom Camp aus.
    Read more

  • Day 26

    Zu Besuch beim Kinderhilfswerk

    October 27, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 21 °C

    Unsere amerikanischen "Gastschwestern" Pat und Panchita engagieren sich seit Jahren für das Hilfswerk God's Child, welches in Jocotenango ein Zentrum mit dem Namen Asociación Nuestros Ahijados (ANA) betreibt. Neben zahlreichen weiteren Angeboten wie einer Grundschule oder einem Obdachlosenheim, werden dort in einem spezialisierten Spital unterernährte Kinder aufgenommen und von Pflegepersonal und Freiwilligen wieder aufgepäppelt🍼🤱👶.

    Nachdem uns Pat und Panchita viel darüber berichtet hatten, luden sie uns ein, bei ihnen im Casa Jackson (Spital) vorbeizuschauen. Da wir nicht mit leeren Händen aufkreuzen wollten, besorgten wir jedoch vorgängig im Supermarkt einen Satz der dringend benötigten "Sabberlatzen". Der Einkauf im einzigen Supermarkt in Antigua war spannend: Neben den benötigten Latzen mit niedlichen Tiersujets entdeckten wir unerwartet skurrilen Krimskrams wie Teetassen mit aufgedruckten Sprüchen in deutscher Sprache🤔 sowie unsinnige Aktions-Packages wie die Kombo Mayonnaise und Hand-Desinfektionsmittel🧐.

    Die Anreise nach Jogotenango gestaltete sich ebenso unterhaltsam. Weil wir zeitlich etwas knapp dran waren, winkten wir an der Strasse kurzerhand einen Tuk-Tuk-Fahrer zu uns hinüber. Leider besass der etwas zerstreut wirkende Guatemalteke wohl das "schrottigste" Tuk-Tuk🛺 von ganz Antigua und schien gleichzeitig auch nicht gerade ortskundig zu sein. Jedenfalls fuhren wir zuerst in die falsche Richtung und wenig später blieb das Tuk-Tuk ruckartig stehen. Der Fahrer versuchte auf Biegen und Brechen dem alten Schrotthaufen neues Leben einzuhauchen. Nichts half - weder das Ein- und Ausstecken sämtlicher Kabel und Schläuche, noch das verzweifelte Überprüfen der Benzinpumpe. Bis auf ein klägliches Keuchen und Röcheln konnte der Mann dem Motor kein weiteres Lebenszeichen mehr entlocken und wir mussten die letzten paar hundert Meter zu Fuss zurücklegen🚶‍♂️🚶‍♀️.

    Beim Hilfswerk wurden wir bereits erwartet und Robbie, einer der Manager, führte uns durch die Anlage. Die Institution ist seit 25 Jahren in Antigua ansässig und errichtete auf dem Gelände der ehemals städtischen Mülldeponie ein wahres Paradies für Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Das grosse Engagement der Freiwilligen, die fröhliche und aufgestellte Art der lokalen Mitarbeitenden und die herzliche Atmosphäre beeindruckten uns sehr. Obschon die knapp 25 anwesenden Kinder eine traurige Vorgeschichte haben, scheint es ihnen hier gut zu gehen. Viele werden während ihrem Spitalaufenthalt auch von ihren Angehörigen begleitet - meist sehr junge Mütter aus den ärmsten Regionen und Quartieren.

    Viele der Kinder müssen zwei bis drei Monate im Spital bleiben, um wieder ein normales Gewicht zu erhalten und warten, bis gewisse Entzündungen verheilt sind. Anschliessend kehren sie in den meisten Fällen in ihre Familien zurück und werden in der Folge regelmässig von der Hilsorganisation besucht. Vereinzelt kümmert sich die Organisation zusammen mit dem guatemaltekischen Sozialdienst um die Suche nach Pflegefamilien oder einem Platz im Kinderheim. Die jüngsten Kinder sind noch Säuglinge, andere bereits vier Jahre alt. Einige Vierjährige sind aber aufgrund ihrer Mangelernährung von der Entwicklung her gerade mal auf dem Stand eines Zweijährigen. Das aktuell älteste Kind ist ein siebenjähriger Junge. Angel, wie der Junge heisst, wurde von seiner Mutter verstossen und kann nicht sprechen. Als er im Spital ankam, konnte er nur auf dem Boden krabbeln. Inzwischen hat er gelernt zu stehen und kann - wenn auch wackelig - laufen. Die bisher älteste Patientin war ein vierzehnjähriges Mädchen. Sie wurde von ihrer Mutter als moderne Sklavin "gehalten" und zur Prostitution gezwungen.

    Es sind diese und weitere Geschichten, welche uns nachdenklich stimmen und traurig machen. In Guatemala sind das alles leider keine Einzelschicksale und viele engagierte Menschen geben hier täglich alles, um die Welt etwas besser zu machen. Leider spüren auch die ansässigen Hilfsorganisationen die einschneidenden pandemiebedingten Restriktionen. Nur wenige der Dienstleistungen dürfen derzeit angeboten werden. Die Schule ist seit 2020 geschlossen und das Angebot für Obdachlose musste aufgrund der Kapazitätseinschränkungen ebenfalls eingestellt werden. Uns wird einmal mehr vor Augen geführt, dass unsere Probleme in der Schweiz eigentlich gar keine richtigen Probleme sind. Vieles relativiert sich, vieles wird unwichtig.

    PS: Das Gebäudebild und dasjenige mit dem kleinen Mädchen stammen von der Webseite von God's Child (https://godschild.org/services/guatemala/)

    PS II: Pat und Panchita sind die beiden Damen links auf dem Gruppenbild
    Read more

  • Day 30

    Markttag in Chichicastenango

    October 31, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 20 °C

    Bunt, laut, voller Gerüche und Leben soll er sein, der Markt in Chichicastenango (welch ein Zungenbrecher🤪). Wir wagten uns ins Getümmel und mischten uns für ein paar Stunden unter die Einheimischen.

    Chichi, so der landläufige Name der Stadt, liegt nördlich von Guatemala City im Hochland. Die Fahrt von San Marcos la Laguna war kurvenreich und holprig🚌. Letzteres aber nicht etwa wegen schlechter Strassen, sondern wegen den zahlreichen "Túmulos". Gefühlt alle paar hundert Meter gab es solche Bremsschwellen〰️ auf der Strasse, die uns im Microbus von unseren Sitzen hüpfen liessen. Angesichts der Fahrkünste einiger Guatemalteken und den bedenklichen Zuständen ihrer fahrbaren Untersätze ist die Existenz dieser "Túmulos" sicher gerechtfertigt😬.

    Beim Marktbummel schloss sich uns Leah, eine alleinreisende junge Amerikanerin an. Zusammen liefen wir kreuz und quer durch diesen kunterbunten🌈 Markt, der offenbar der grösste dieser Art in ganz Zentralamerika sein soll. Gleichzeitig ist er wohl auch der langlebigste. Schon die alten Maya boten hier ihre Marktware🧺🥙👗 an - Jahrhunderte bevor die ersten europäischen Seefahrer hier ankamen.

    Der Markt ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt, wobei sich uns diese Ordnung nicht ganz erschloss🙃. Etwas planlos irrten wir im Labyrinth der zahreichen Marktstände umher. Mal säumten dutzende von Stoffständen unseren Weg, mal streiften wir Früchte- und Gemüsestände mit einer üppigen Auslage. Die Comedores - einfache Strassengrills🍗 oder Suppenküchen🍲 - konnten wir jeweils von weitem riechen und ähnlich verhielt es sich auch mit den Fleischständen. Deren Auslage war jedoch wesentlich weniger appetitlich und für uns eher gewöhnungsbedürftig. Angeboten wurde so ziemlich alles: ganze Schweinehälften, Hühnerkeulen, Innereien, und was das Herz sonst noch so begehrt🤤.

    Am betriebsamsten ging es auf dem Platz vor der Kirche zu und her. Das Sortiment der Stände wechselte zu Kerzen, Blumen und Räuchermaterialien🕯💐💨. Neben den Händlern, Marktfrauen, Besucher- und Besucherinnen tummelten sich hier auch ein paar Schamanen. Die guatemaltekische Bevölkerung ist zwar sehr christlich geprägt, daneben werden aber auch etliche Maya-Rituale zelebriert. Vor der Kirche wurden beispielsweise allerlei Kräuter verbrannt und am selben Tag fand eine Maya-Prozession statt. Wem die Huldigung galt, erfuhren wir leider nicht. Auf jeden Fall wurde die Prozession lautstark mit Silvester-Böllern🧨 angekündigt und von zahlreichen Musikanten begleitet.

    Wer mehr über skurrile Maya-Kulte erfahren möchte, kann zum Beispiel nach San Simón oder Maximón googeln. Diesem Volksheiligen mit Schnauzbart, Hut, Sonnenbrille und Krawatte 🧔🕶👔 werden negative und positive Kräfte zugesprochen. Maximón werden in der Regel Schnaps, Zigaretten, Zigarren und Geldscheine geopfert, oftmals auch von etwas abergläubischen zwielichtigen Personen.

    Den manchmal mehr, manchmal weniger verlockenden Angeboten der Marktfahrerinnen und Verkäufer konnten wir an diesem Markttag weitestgehend widerstehen. Wohlwissend, dass wir alles die nächsten Monate mit uns tragen müssen, hatte unsere Ausbeute dieses Mal in einem Stoffbeutel platz😁. Der Besuch von Chicastenango hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt.

    Hinweis: das Maximón-Bild stammt nicht von uns (Quelle: http://www.revuemag.com/2014/02/maximonmovie/).
    Read more

  • Day 32

    San Marcos und Lago Atitlán

    November 2, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Lago Atitlán gehört zu den "Must Sees" in Guatemala und ist sowohl wunderschön gelegen, als auch mit einer wahnsinnigen Vielfalt gesegnet. Letzteres bezieht sich auf die Flora und Fauna, die Dörfer und dessen Bewohner und das tolle gastronomische Angebot 🥑🌮🥘.

    Schon vor hundert Jahren reisten Touristen an den Atitlánsee. Der britische Schriftsteller Aldous Huxley beschrieb den See einst als "Comersee mit Vulkanen" und auch der Schweizer Autor Martin Suter lebte zwischenzeitlich hier. Nun war es an uns, den Atitlánsee zu entdecken oder zumindest einen Teil davon zu "erleben".

    Bereits die Anreise war spektakulär, da man quasi von einem Hochplateau an den See runterfährt (der See liegt aber immer noch auf 1'600 Meter über Meer). Die enge und steile Strasse forderte unseren Fahrer und den klapprigen Toyota-Bus gleichermassen und unsere Mägen wurden ab den zahlreichen Haarnadelkurven mehr als einmal auf die Probe gestellt. Belohnt wurden wir dafür mit einem tollen Ausblick auf den See und die umliegenden Vulkane Tolimán, San Pedro und Atitlán🌋. Wie Antigua ist auch die Atitlán-Region vulkanischen Ursprungs. Anstelle des Sees gab es früher einen Supervulkan. Nach dessen Explosion vor beinahe 100'000 Jahren bildete sich im Krater der Atitlánsee.

    Die malerische Landschaft um den See herum ist sehr grün. Alles ist voller exotischer Pflanzen und Maya-Familien bauen an den steilen Hängen bis weit nach oben Mais🌽 und Obst an. An den Ufern befinden sich kleinere und grössere Siedlungen, welche zum Teil ihren ursprünglichen Charakter bewahren konnten. Einzelne Dörfer werden inzwischen vor allem von Touristen aus der ganzen Welt bevölkert, wobei gewissen Orten ihr Ruf vorauseilt. So ist San Pedro vor allem für wilde Partys bekannt und unter anderem bei jungen Israelis äusserst beliebt. Nach San Marcos verirren sich Ruhesuchende und Yoginis und San Juan oder Panachachel gelten gemäss Reiseführer als Mekka für Kunst und Handwerk.

    Wir verbrachten unsere "Atitlán-Tage" bis auf einen Ausflug nach Chichicastenango und nach San Pedro ausschliesslich in San Marcos. Nach anstrengenden und fordernden Schultagen hofften wir hier auf etwas Entspannung, Ruhe und Sonnenschein. Obwohl uns der Ort mit seinen verwinkelten Gassen von Anfang an in seinen Bann zog, war es für uns eher "Liebe auf den zweiten Blick".

    Unsere erste Unterkunft war ein kompletter Reinfall und wir liessen uns bei der Reservation tatsächlich von den vielen schönen (oder schöngemachten?) Bildern sowie guten Pre-Corona-Rezensionen fehlleiten. Selten hatten wir auf unseren früheren Reisen eine derart schäbige Unterkunft mit lustlosen Betreibern und kauzigen Gästen angetroffen. Im Zimmer lagen ganze Haarbüschel von unseren Vorgängern auf Fussboden, die Vorhänge waren übersäht mit grossen Spinnennestern🕷, die Klospülung versagte den Dienst und der Weg zu den Cabanas war gespickt von Hundehaufen💩. Das auf der Webseite angepriesene Restaurant war zudem seit Monaten geschlossen und der Aufenthaltsbereich mit Sonnendeck am See verwahrlost und zugemüllt. Nach zwei Nächten konnten wir glücklicherweise dislozieren und in einem Hotel ein traumhaftes Bungalow mitten in einem tropischen Garten beziehen, Maya-Sauna inklusive 😎.

    Licht und Schatten liegen bekanntlich nahe beieinander und genau das trifft auch auf San Marcos zu. Läuft man durch die engen Gassen, ist der Ekel vor den vielen Hundehaufen ein ständiger Begleiter und auch der viele Müll am Seeufer stimmte uns nachdenklich. Abends ziehen herrenlose Hunde umher und kläffen bis weit in die Nacht hinein um die Wette. Auf der anderen Seite verbergen sich hinter den Hecken, Mauern und Zäunen wahre Paradiese mit schönen Gärten, schmucken Restaurants und gemütlichen Unterkünften. Die Restaurants laden zu kulinarischen Höheflügen ein und Vegetarier kommen hier voll auf ihre Kosten🤤.

    Dieses Gegensätzliche beschränkte sich nicht nur auf die Einrichtungen und Strassen. Auch die ständigen oder vorübergehenden Bewohner scheinen aus unterschiedlichen Welten und für uns machmal sogar Galaxien zu stammen. In San Marcos treffen sich einfach alle: die ländliche Maya-Bevölkerung👩‍🌾, Reisende wie wir, Naturfreunde, Yogis und Yoginis🧘‍♂️, Party-Jugend, Sinnsuchende, Hippies, Insta-Sternchen, Gaukler und Künstler, Gurus👳‍♂️ und Scharlatane, New-Age-Jünger, Abgestürzte und "Hangengebliebene". Ein spannender Mix an einem magischen Ort.

    Wir vermuteten, dass dieser Umstand nicht nur den weltoffenen Bewohnern mit Hang zur Esoterik zu verdanken war, sondern wohl eher auch dem einfachen Zugang zu bewusstseinserweiternden Substanzen aller Art. Eine kleine Kostprobe gefällig? An unserem ersten Tag trafen wir eine als Leopard geschminkte Frau, dann sass uns im Restaurant ein Zauberer gegenüber, tags darauf lief uns ein junger Amerikaner mit Erst-Weltkriegshelm und eingestecktem Buschmesser über den Weg und später ein weiterer Tourist im Tarzan-Kostüm, begleitet von einer Dame mit Ziegenhörnern. Daneben gab es Elfen, eine Frau im Ganzkörper-Katzenanzug und diesen einen Typen, der im Drogenrausch allen anwesenden Restaurantgästen von seinen toxischen Kräutertrunks erzählte und sich im Garten mit den buntesten Blumen für den nächsten Trip eindeckte. Irgendwie wie Fasnacht🥳 mit einer Prise Woodstock-Festival, Goa-Party, MadMax und Herr der Ringe.

    Natürlich waren längst nicht alle Gäste so schräg unterwegs und die Mehrheit besuchte San Marcos wegen den guten Restaurants, den vielen Yoga-Angeboten, den Ashrams und Meditations-Camps oder schlicht und einfach wegen der schönen Lage mit Freizeitangeboten auf dem See und in den Bergen. Wir genossen ebenfalls die Multikulti-Küche, staunten über den ansässigen Unverpackt-Laden, stöberten in der Schmuckauslage der Kunsthandwerkerinnen und Händlern aus Uruguay, Kolumbien und Guatemala oder besuchten den nahegelegen, dehr sehenswerten Park mit Aussichtspunkten und mehreren Zeremonienstätten der Maya.

    Was uns bis zuletzt irritierte, war der Umgang mit der Corona-Pandemie😷. Diese hat viele in- und ausländische Bewohner hart getroffen und ihrer Existenzgrundlage beraubt. Während unserem Aufenthalt spürten wir diesbezüglich mehrmals eine gewisse Ohnmacht oder Resignation. Auf der anderen Seite erlebten wir tagtäglich eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber der Maskentragpflicht: Die Polizisten und paar einzelne Toristen waren die Einzigen, die mit einer Maske anzutreffen waren.

    Die Tage am Atitlánsee waren spannend und gespickt mit ein paar (kulinarischen) Hochs und (unterkunftstechnischen) Tiefs. Wechselhaft war auch das Wetter, weshalb wir die Regenphasen dazu nutzten, uns der Planung der nächsten Reiseetappe nach Costa Rica🇨🇷 und weiteren administrstieven Verpflichtungen zu widmen.
    Read more

  • Day 36

    Uvita und Marino Ballena Nationalpark

    November 6, 2021 in Costa Rica ⋅ 🌧 26 °C

    Feiner goldener Sand, türkisfarbenes Wasser, dichter Dschungel und prächtige Palmen - ungefähr so sehen Traumstrände in unserer persönlichen Fantasie aus und genau das fanden wir in Uvita vor 🌴🥥🏖. Wer am Strand nach einer Bar, einem Restaurant oder einem gezielten Schattenplätzchen Ausschau hält, sucht hier vergebens. Das macht diesen idyllischen Ort mit der intakten Natur definitiv zu einem wunderbaren Paradies, welches allerdings aufgrund dieser Umstände nicht mehr als paar Stunden am Stück intensiv genossen werden kann.

    Die Strände in Uvita liegen inmitten des "Parque Nacional Marino Ballena", dessen Name sich zum einen von den Buckelwalen 🐋 ableitet, die sich hier fortpflanzen und je nach Saison mehr oder weniger oft blicken lassen. Zudem handelt es sich um eine Anspielung auf die markante Sandbank, die jeweils bei Ebbe an der Punta Uva zum Vorschein kommt, sich bis zu einem Felsriff erstreckt und an die Form einer riesigen Schwanzflosse erinnert.

    Wir verbrachten insgesamt vier Nächte in Uvita. Während der Busfahrt von San José an die Pazifikküste konnten wir bei einer Brücke aus dem Busfenster einige Krokodile bestaunen 🐊. Zudem führte die Fahrt an etlichen Bananenplantagen und interessanten Landschaften vorbei. Der anschliessend ungefähr vier Kilometer lange Weg von der Bushaltestelle zu unserer Unterkunft war sehr schweisstreibend und ermüdend, obwohl es kaum eine Steigung zu bewältigen gab. Denn unser Hauptgepäck wog mittlerweile je um die 20 kg und das "Handgepäck" je rund 10 kg 🎒👜. Hinzu kamen die Lebensmitteleinkäufe sowie das Trinkwasser, welches wir extra anschleppen mussten.

    Vielleicht fragt ihr euch nun, weshalb wir unterwegs auch noch Lebensmittel einkaufen mussten. Dieselbe Frage stellte sich auch Martina, als Dani kurzerhand im Minimarkt verschwand. Bei der Ankunft in der Unterkunft war sie dann umso erleichterter, dass Dani schon voraus gedacht und sich mit dem Entscheid, unterwegs einzukaufen, durchgesetzt hatte 😉👌. Kaum angekommen, schüttete es nämlich wie aus Kübeln, wurde es dunkel und zeichnete es sich ab, dass es in der näheren Umgebung der Ecocabanas kaum Essensmöglichkeiten gab. So schätzten wir unsere eher primitiv ausgestattete Outdoorküche mit halbgeschmolzenen Plastiktellern umso mehr und konnten uns vor unserem bescheidenen "Containerhäuschen" ein leckeres, vegetarisches Abendessen zubereiten - mmhhh...! 😋

    Dass unsere Unterkunft direkt an Dschungel grenzt und nur wenige Meter vom Nationalpark entfernt liegt, war nicht nur an den Geräuschen der Brüllaffen 🐒 und Grillen 🦗 erkennbar, sondern auch am immer wiederkehrenden Besuch ganz spezieller, neugierigen Kreaturen. Als Martina vor der Containerhütte genüsslich auf der Bank lag, ein Brussier-ähnliches Gebäck verspiess 🍪 und dabei einige Krümmel hinterliess, beobachtete Dani plötzlich, wie sich unter der Bank eine kleine Pfote hervorstreckte. Es war das erste Mal, dass wir Waschbären von so nah bestaunen durften 🦝🤩. Dass sie hier regelmässig zu Besuch sind, wussten wir bereits von den Hostel-Besitzern und auf dem Kochfeld und den Fussplatten im Aussenbereich fanden wir diverse Pfotenabdrücke 🐾. Somit war auch klar, weshalb der Abfallkübel "waschbärensicher" in einer abgeschlossenen Gitterbox verstaut werden musste.

    Während der Benützung der Outdoor-Dusche gab es für Martina weiteren Besuch🚿👻. Da es bereits dunkel war und nur Bewegungen sowie undefinierbare Geräusche wahrgenommen werden konnten, stellte sich erst beim Einschalten der Taschenlampe heraus, dass es sich wohl um einen harmlosen, jedoch fast faustgrossen Frosch handelte 🔦🐸. Nachdem uns noch mehr Waschbären besucht und einer davon Dani zünftig angeknurrt hatte, wechselten wir spätabends von der frischen Tropenluft in die muffig duftende, drückend heisse Containerhütte. Von dort aus konnten wir gut versteckt hinter dem Insektengitter die Waschbären weiter beobachten.

    Am nächsten Tag erkundeten wir den Nationalpark mit der berühmten Sandbank, in der Form einer Walschwanzflosse. Auf dem Weg dorthin begegneten wir knallroten Papageien🦜, die hoch oben in den Baumkronen krächzten sowie bewundernswerten Blattschneiderameisen, welche nagelgrosse Blattstücke transportieren und innerhalb einer dutzende Meter langen Ameisenstrasse koordiniert zusammen arbeiteten 🌿🐜💪.

    Die kilometerlangen, menschenleeren, sauberen Sandstrände waren wie aus dem Bilderbuch und luden vor allem zum Entlangschlendern ein. Zeit zum Chillen oder Schwimmen blieb leider nicht 🏊‍♂️🏖. Schliesslich wollten wir rechtzeitig und noch bei Ebbe bei der Sandbank ankommen. Zudem mussten wir uns gut vor der brennend heissen Sonne schützen. Einen Sonnenbrand wie in Belize wollten wir unbedingt verhindern.

    Nach einem knapp dreistündigen Marsch genossen wir die besondere Aussicht von der Schwanzflosse aus: Geradeaus war das schroffe, glitschige Steinkliff zu erkennen, welches mit Flip-Flops allerdings nur mühsam begehbar war. Rechts und links davon tat sich ein Strand auf, an welchem das Meer auch etwas ruhiger zu sein schien und vereinzelt Leute am Baden waren. Trotz hungrigen Mägen, die uns zum Verlassen des wundervollen Naturparadieses zwangen, gönnten wir uns eine kurze, wohltuende Abkühlung im Pazifik 😎. In einem der Restaurants vor dem Nationalpark trafen wir zum zweiten Mal zufälligerweise auf Rosalie, eine ehemalige Studienkollegin von Martina aus einem CAS an der HSLU. Rosalie war zur selben Zeit wie wir mit einer Kollegin für drei Wochen in Costa Rica unterwegs - was für ein Zufall!!

    Obschon die Umgebung von Uvita noch mehr zu bieten gehabt hätte, verzichteten wir die folgenden Tage bewusst auf weitere Aktivitäten. Wir benötigten die Zeit, um die drei Wochen Costa Rica zu planen, die wir mit Daniela (Martina's Schwester) verbringen werden. Zudem stellten wir fest, dass es pandemiebedingt Änderungen gab, was die Reisemöglichkeiten von Panama nach Kolumbien betrifft. So mussten wir uns schleunigst um ein Segelboot für die Weiterreise nach Südamerika bemühen ⛵🌎.
    Read more

  • Day 43

    Wildlife in Tortuguero

    November 13, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Welcome to the Jungle! Im ehemaligen Holzfällerdorf Tortuguero bezogen wir für 4 Tage eine kleine Holz-Cabana 🏠. Tortuguero war für uns der Ausgangspunkt für unterschiedliche Exkursionen zu Fuss und zu Wasser in den gleichnamigen Nationalpark. Bekannt ist Tortuguero vor allem auch als Nistplatz für die grossen Meeresschildkröten 🐢 - dazu aber später mehr.

    Bereits die Anreise nach Tortuguero war spektakulär. Denn nach mehreren Stunden im Minibus erwartete uns eine rasante Bootsfahrt 🛥 durch den Rio La Suerte und die Kanäle von Tortuguero. Die Fahrt führte mitten durch den Regenwald mit grossen Bäumen und Palmen deren Blätter und Äste oftmals weit ins Wasser ragten 🏞.

    Kaum in Tortuguero angekommen, schrieben wir uns für die erste Regenwaldtour ein. Noch am selben Abend ging es auf einen zweistündigen Nightwalk mit einem Biologen. Dem Nightwalk folgten die nächsten Tage noch ein Kanuausflug 🛶, eine Kayaktour durch die kleineren Kanäle sowie zwei ausgiebige Dschungel-Hikes, davon einer auf den mittlerweile erloschenen Vulkan Cerro Tortuguero.

    Bei den vielen Aktivitäten kamen wir voll auf unsere Kosten. Neben unterschiedlich grossen Fröschen in allen möglichen Farben, sahen wir Leguane, kleinere Echsen, Schlangen und viele Vögel 🐸🦎🐍🦜. Auch unsere nächsten Verwandten durften wir aus der Nähe beobachten. Während wir die Brüllaffen schon von weitem hören konnten, kündigten sich die Klammeraffen meistens durch das Rascheln der Baumwipfel an und die Kapuzineräffchen wagten sich manchmal auf der Futtersuche bis auf wenige Meter an uns heran 🐒🥰. Einmal konnte unser Guide mit dem Fernglas sogar ein Faultier erspähen, welches weit oben im Baum versteckt genüsslich Blätter und Mandelblüten kaute 🦥.

    Vor allem die Affen faszinierten uns tagtäglich von neuem. Wir konnten ihnen stundenlang zusehen und hatten manchmal auch das Gefühl, dass nicht wir sie, sondern sie uns beobachteten 🔭. Einmal schwang sich eine Klammeraffen-Mama frischfröhlich den Telefonkabeln entlang durch das Dorf 🏘 und mehrere Male genossen neugierige Kapuzineräffchen direkt vor unserer Nase überreife Dschungelfrüchte 🍌🥭🍈.

    Besonders spannend war es, bei kompletter Dunkelheit den Geräuschen des Dschungels zu lauschen oder mit der Taschenlampe ins Gebüsch zu leuchten und reflektierende Augenpaare zu entdecken 🕷🪳🦋. Aber auch das leise dahingleiten mit dem Kanu oder dem Kayak gefiel uns sehr gut. So konnten wir uns praktisch geräuschlos dem Ufer nähern, um Vögel und Echsen zu beobachten. Mit dem Kayak hatten wir sogar die Möglichkeit noch tiefer in den Regenwald einzudringen und mit unserem Guide enge und verwinkelte Kanäle und Buchten auszukundschaften. Dem strömenden Regen trotzten wir dabei gut geschützt unter einem dichten Blätterdach 🌿.

    Der zunehmende Tourismus hat leider auch seine Schattenseiten. Da viele Menschen wegen den grossen Meeresschildkröten in diese abgelegene Ecke von Costa Rica reisen, gibt es während der "Saison" (dann wenn die Schildkröten die Eier legen und dann, wenn die Jungen schlüpfen) unzählige Touren. Unseriöse Anbieter halten sich dabei nicht immer an die Regeln und schaden mit ihrem Handeln diesen schönen Tieren.

    So trafen wir bei einem Abendspaziergang am Strand einen Typen an, der die Nester manipulierte und so die Schildkrötenbabies frühzeitig zum Schlüpfen brachte. Er erhoffte sich möglicherweise damit ein Trinkgeld der Touristen. Zum Glück wurde der Mann von einer in Tortuguero wohnhaften Biologin auf frischer Tat ertappt und die Touristen aufgeklärt. Das Manipulieren der Nester durch Menschen führt dazu, dass die Jungtiere geschwächt und zu früh ins Wasser gehen und an Erschöpfung sterben können. Für die Aufrechterhaltung der Population ist dies eine weitere Gefahr 😡. Denn obschon die Schildkröten viele Eier legen, erreichen nur die wenigsten das Erwachsenenalter (1 von 1'000!). Die restlichen Tiere sterben viel früher durch Fressfeinde wie Geier, Waschbären oder Fische. Während unserem Aufenthalt in Tortuguero sahen wir wie ganze Gruppen von Geier die Schildkrötennester plünderten. Da braucht es nicht auch noch Menschen, welche dasselbe tun.
    Read more

  • Day 48

    Cahuita, Puerto Viejo & Manzanillo

    November 18, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 29 °C

    "Don't worry about a thing
    'Cause every little thing's
    Gonna be all right
    Singin' don't worry about a thing…"
    ***Bob Marley - Three Little Birds (1977 / Exodus)*** 🇯🇲

    Die Karibikküste von Costa Rica unterscheidet sich sowohl landschaftlich, als auch kulturell von der Pazifikküste. Zwar grüssen viele Ticos auch hier mit einem "Pura Vida", aber vieles erinnert an die enge Verbundenheit mit Jamaika oder allgemein dem ganzen karibischen Kulturraum 🏝🦜🥥. Die Häuser sind bunt gestrichen, überall dröhnt aus den Boxen Reaggae-Musik 🎵 und in den traditionellen Restaurants werden, neben Gallo Pinto, Gerichte wie Rondón (karibischer Fischeintopf) oder Chicken Jerk serviert.

    Historisch bedingt gibt es hier einen grossen Bevölkerungsanteil an Menschen mit afro-karibischer Herkunft. Vor 200 Jahren zogen viele Einwanderer aus Jamaika 🇯🇲 in die Dörfer und Siedlungen um Puerto Limón, Puerto Viejo oder Cahuita, um für die Eisenbahn oder auf den Bananenplantagen zu arbeiten. Ihre Kultur macht heute einen beträchtlichen Teil des spannenden und von viel Lebensfreude geprägten karibischen Vibes aus. Touristen aus allen möglichen Länder reisen aber natürlich nicht nur deswegen, sondern vor allem wegen den idyllischen Buchten mit türkisfarbenem Wasser 🏖 den Surfer-Stränden 🏄‍♀️ und den wunderschönen Nationalparks 🌴🐾 in diese Gegend.

    Zusammen mit Daniela, Martinas ältester Schwester, besuchten wir während etwas mehr als einer Woche die Ortschaften Cahuita, Manzanillo und Puerto Viejo. Tagsüber unternahmen wir jeweils Ausflüge in die Nationalparks, machten es uns am Strand bequem oder kühlten uns im Meer ab 🧊.
    Abends gönnten wir uns einen tropischen Drink 🍹 oder ein leckeres Essen in einem der zahlreichen Restaurants, wobei hier die Gastroszene von Puerto Viejo ganz klar heraus stach.

    Wie schon in Uvita und in Tortuguero waren wir auch in dieser Region überwältigt von der grandiosen Flora und Fauna Costa Ricas. Dem Treiben der Äffchen 🐒 konnten wir beinahe stundenlang zusehen und am Abend schmerzte uns der Nacken vom ewigen "nach oben schauen" auf der Suche nach Faultieren 🦥. Aber nicht nur die "grossen" Tiere faszinierten uns. Auch die fleissigen Blattschneiderameisen 🐜, die prachtvollen Spinnennetze 🕸, die farbenfrohen Frösche und die flinken Kolibris liessen uns staunen. Selbstverständlich freuten wir uns nicht über alle unsere tierischen Freunde gleichermassen: die vielen Moskitos und Sandflöhe waren eher lästig und die Hauskatze in einer der Herbergen entpuppte sich als schnurrendes Raubtier mit scharfen Krallen.

    Insbesondere der Nationalpark von Cahuita war ein wahres Affenparadies 🐵. Die schlauen Kapuzineräffchen mit ihren teilweise erst wenigen Tage alten Jungtieren liessen sich kaum von uns stören. Sie tollten einfach weiter auf den Bäumen rum, kauten Früchte und Blätter und versuchten dann und wann etwas aus den Taschen der Touristen zu stiebitzen. Daneben wagten sich aber auch Krabbenwaschbären 🦝 aus den Büschen, um sich über die für die Schnorchlergruppe bestimmte Ananas herzumachen. Der Pfad durch den Nationalpark führt mehrmals zu abgelegenen, paradiesischen Stränden mit feinem Sand und kristallklarem Wasser. Zur Feier des Tages hüpften wir ebenfalls in die Wellen 🌊 und genossen das kühle Nass.

    In Manzanillo entdeckten wir tagsdarauf ein vollkommen mit Graffity bespraytes, altes Schiffswrack am Strand. Die Szenerie im goldenen Abendlicht war einfach fantastisch 🌅.

    Im angrenzenden Nationalpark Gandoca-Manzanillo wurden wir ein paar Tage später auf einer geführten Kayaktour endlich fündig und durften vom Wasser aus ein Dreizehen-Faultier 🦥 beobachten. Am selben Tag folgten dank unserem Guide Juanito sogar noch zwei Zweizehen-Faultiere, welche es sich direkt an der Hauptstrasse auf einem Mandelbaum 🌳 gemütlich gemacht hatten. Mittlerweile sind wir schon richtige Faultier-Experten und kennen die Unterschiede der hier vorkommenden Arten. Juanito war es auch, der uns sicher durch das Dickicht der Mangroven führte und uns viel über seine Arbeit als Guide und sein Engagement für den Naturschutz erzählte. Dank ihm durften wir uns alle als Kokosnuss-Erntner/in betätigen und mit einem langen Bambusstock bewaffnet versuchen, eine der begehrten Nüsse von der Palme zu holen 🥥🌴. Die eigenhändig geerntete Kokosnuss zu trinken hat "zünftig gfägt" 😁.
    Read more