Roadtrip zum Kaukasus ´24/25

Ağustos 2024 - Mart 2025
Über die Balkanroute, durch die Türkei in den großen Kaukasus nach Georgien und zum Kleinen Kaukasus nach Armenien. Danach tingeln wir durch den Süden der Türkei nach Griechenland auf den Peleponnes. So ist zumindest mal der Plan. 😄 Okumaya devam et

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  • Ankara, weltoffene Hauptstadt! Teil 1

    31 Ağustos 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute ist Kontrastprogramm angesagt. Eben noch in der Eisenzeit bei den Phrygern, nun im Hier und Jetzt in der modernen Hauptstadt der Türkei. Sie ist mit über 5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes.
    Wir haben uns hier einiges vorgenommen und bleiben deshalb zwei Tage. Das fällt nicht schwer, haben wir doch einen ruhigen Platz im Grünen im „Lunapark“ bekommen. Die Kosten sind überschaubar. 2.50 Euro wollte der Parkwächter für die Übernachtung haben.
    https://park4night.com/lieu/122961/

    Alle Sehenswüdigkeiten, die uns interessieren, liegen um uns herum. Für Kulturliebhaber hat die Stadt viel zu bieten. Viele der zahlreichen Anziehungspunkte zeugen auch hier von der Jahrhundertealten Geschichte der Stadt und den Völkern, (Osmanen, Römer, Hethiter) die sie bewohnt und geprägt haben. Was wollen wir mehr.
    Übrigens, hat König Midas auch hier regiert. Er soll an der Stelle, an der die Stadt entstanden ist einen Anker gefunden haben. Der Ort bekam den Namen Ankyra ( griechisch für Anker)! So einfach hat man manchmal seinen Namen weg.

    Ankara ist ursprünglich einmal als Gartenstadt geplant gewesen, die von unzähligen Parks durchzogen sein sollte. Von diesen Plänen musste aufgrund der enormen Zuwanderung im Laufe des 20 Jahrhundert abgewichen werden. Dennoch hat die Stadt auch heute noch einige wunderschöne Parks zu bieten, die zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören. Allen voran sei der schöne Gençlik Parki zu Füßen der Altstadt erwähnt. Der Park wurde um einen großen See herum geplant, mit vielen Springbrunnen. Gleich nebenan schließt sich „unser“ Lunapark an. Dirty Harry findet seine Umgebung cool.
    Wir genießen die Runde durch den Park, die Springbrunnen kühlen die Luft ab.
    Am Parkausgang erwartet uns die wunderschöne Kocatepe- Moschee. Wir sind beeindruckt.
    Der Aufstieg in die Altstadt und zur Zitadelle ist ziemlich schweißtreibend. Es macht aber Spaß durch die langen Souks bergauf zu laufen und mit den Händlern zu feilschen. Ein Regenguß zwingt uns zum Unterstellen unter dem Dach eines leeren Ladenlokals. Der Besitzer von nebenan bringt sofort zwei Stühle, damit wir es bequem haben. Die Gastfreundschaft in dem Land ist ohne Worte. Die Rundherum-Ausblicke von oben auf riesige Stadt auch!
    Beim Abstieg gibt es Chai und Köfte, der Muezzin ruft zum Gebet. That’s it! 👏😇
    Okumaya devam et

  • Ankara, weltoffene Hauptstadt! Teil 2

    2 Eylül 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 19 °C

    Im Mittelpunkt des gestrigen Tages steht der Begründer der Republik Türkei und ihr erster Präsident, Kemal Mustafa Atatürk (1923-1938). Es gibt natürlich ganze Abhandlungen im Netz über ihn. Eines möchte ich herausgreifen. Er wollte die Modernisierung seines Landes nach westlichem Vorbild vorantreiben und setzte sich u.a. für die Gleichstellung von Mann und Frau ein! Aus dem osmanischen Reich sollte unter ihm nach dem 1. Weltkrieg eine moderne Republik werden.
    Leider ist er relativ früh gestorben ( 1938).
    Die personenkultartige Verehrung hält bis heute heute an und auch die Unangefochtenheit des ihm vom türkischen Parlament verliehenen Nachnamen Atatürk ( Vater der Türken)
    Auf dem riesigen Areal, Anitkabir, auf einem Hügel mitten in Ankara, ist er begraben. Sein Sarkopharg, auch aus edlem Marmor wie die gesamte Halle, ist frei zugänglich. Eine Ehrenwache steht unbeweglich daneben. Wir sind überrascht von der Größe und Pracht des Mausoleum Geländes und erleben eine interessante Wachablösung. Alle Waffengattungen sind vertreten. Wir fragen uns, wie diese jungen Burschen so lange so unbeweglich in der Hitze ausharren können.
    Vorher führt unser Morningwalk durch die Stadt zu der berühmten „weißen Brücke“ aus dem 13 Jh. die heute noch in Betrieb ist. Der Kontrast in der Gegend könnte nicht größer sein. Ich laufe über die Brücke, stelle mir dabei das Quietschen von Eselskarren vor und schaue dabei auf das riesige moderne Einkaufszentrum „Ankamall“!
    Später laufen wir vom Atatürk Hügel durch spannende grüne Stadtteile, wie es sie auch bei uns gibt, freuen uns an den vielen Parks und Springbrunnen. Ziel war der zentrale Platz Kizilay, an dem viele Kundgebungen und auch Musikfestivals stattfinden. Ein Schmelztiegel aller Kulturen und in gewisser Weise das Herz von Ankara.
    Die Atmosphäre hat etwas vom Time Square in New York. Leider ist der gesamte Platz eine Baustelle, so dass wir die tollen Skulpturen, die das Areal auch besonders machen, nicht sehen können. Sie sind komplett durch einen Bauzaun zugestellt.
    Zudem geht gerade ein derartiger Platzregen nieder, der uns nur noch ins Taxi springen lässt.
    Heute Morgen wollten wir noch dem jetzigen Präsidenten Erdogan einen Besuch abstatten. Schon von weitem ist das ebenfalls riesigen Areal von über 200.000 Quadratmetern durch einen aufwendigen Zaun und Militär abgeschirmt. Auf dem Gelände stehen mehrere Gebäude mit ca. 1000 Zimmern und einer eigenen Moschee. Eine unglaubliche elitäre Machtdemonstration. Die Residenz ist um einiges größer und prachtvoller als die des Gründervaters. Ein Schelm der Böses dabei denkt!
    Wahrscheinlich ist der jetzige Präsident mehr mit der Planung seines steinernen Nachlasses beschäftigt, als die Modernisierung des Landes und die Gleichstellung von Mann und Frau im Sinne Atatürks weiterzuentwickeln!

    Jetzt sind wir auf dem Weg nach Norden an die Schwarzmeerküste, um von dort aus diese Woche Georgien zu erreichen.
    Okumaya devam et

  • Im Siklik Tabiat Parki

    3 Eylül 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 22 °C

    Diese großflächige Parkanlage ist ein nationales Schutzgebiet und liegt ein paar Kilometer außerhalb der symphatischen Stadt Çorum nördlich von Ankara. Nach einem ereignisreichen Tag kommen wir spät an. Der Park ist schon geschlossen, der Nachtwächter lässt uns Gott sei Dank noch rein. Die nahegelegene Schnellstraße hört man schon, aber Raki und ein kaltes Effes helfen beim Einschlafen. 😅

    Auf der gut ausgebauten D79 fahren wir ab Ankara gemütlich durch eine bergige und landwirtschaftlich geprägte Natur. Überall sind Stände mit Obst und Gemüse aufgebaut. Tomaten und Kartoffeln kommen frisch vom Feld. 1 Kilo kostet 0,60 Euro. 😊

    In Çorum soll Dirty Harry nun einen Wassertankschutz/Verstärkung
    bekommen. Steinschlag kann dann keinen Schaden mehr anrichten und wir können mit vollem Tank fahren! Was uns neben der Trenntoilette und Solartechnik länger autark macht. Es gibt unzählige Werkstätten auf der Reihe. Mein Fahrer baut auf die türkische Hilfsbereitschaft. Es soll eine Edelstahlwanne angefertigt und diese als Schutz unter den Wasser- und Abwassertank montiert werden. Hilfe ist schnell gefunden, alle schauen bewundernd auf das Wohnmobil und ein Mechaniker steigt bei uns ein, dirigiert uns zu den Experten, die ein Blech zuschneiden und abkanten können. Dann werden wir in eine Werkstatt mit Grube gelotst und bewirtet.
    Der Preis wird ausgehandelt und alle warten auf die einige Hundert Meter weiter bestellten Teile. Der Chef der Montagewerkstatt ruft seinen Cousin, der deutsch spricht, an. Will wissen, ob sein Kunde zufrieden ist. Dieter telefoniert mit ihm.
    Nach zwei Stunden ist alles zur beidseitigen Zufriedenheit erledigt. Wir bedanken uns, alle winken zum Abschied. Wir müssen noch einkaufen, es wird langsam dunkel. Çorum weist ein moderndes Einkaufszentrum auf, breite, begrünte Straßen und ein gepflegtes, nach westlichen Standards ausgerichtetes Äußeres. An der Ampel fotografiere ich die wunderbare Moschee, der Mann im PKW neben uns fragt auf deutsch, wo wir denn hinwollen und wünscht uns gute Fahrt.

    Zum Abschied heute Morgen bringt unser Nachbarn eine Melone vorbei, als Erfrischung auf der Weiterfahrt. MerhabaTürkei! 💚
    Okumaya devam et

  • Am Schwarzen Meer am Strand von Ordu

    3 Eylül 2024, Türkiye ⋅ ⛅ 26 °C

    330 Kilometer weiter und wir sind in der Schwarzmeer Region angekommen. Die Strecke auf der breiten Bundestraße D010 verläuft problemlos. Wir machen ausreichende Pausen und freuen uns an der Berglandschaft des Pontischen Gebirges. Dicke Wolken ballen sich an den Berghängen. Es ist aber angenehm warm.
    Der lange Sandstrand vor Ordu lädt zu einem Abendspaziergang ein. Wir haben ein nettes Strandplätzchen gefunden, die Einheimischen heißen uns willkommen. Abends sind die türkischen Familien mit ihren Kindern am Strand. Es ist nicht mehr so heiß, sehr angenehme Luft. Der Besitzer des kleinen Strandbüdchens bringt uns soeben einen Begrüßungs-Tee. Wir sind mal wieder im positiven Sinne sprachlos!

    Wenn man im Ausland überwiegend positiv behandelt und willkommen geheißen wird, machen einen die desaströsen Wahlergebnisse in Ostdeutschland im negativen Sinne sprachlos. Manchmal hab ich schon keine Lust mehr zu sagen wo ich herkomme.🥲

    Morgen ist unser vorerst letzter Tag in der Türkei.
    Okumaya devam et

  • Meer, Moscheen, Haselnüsse & Brot

    5 Eylül 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute begleitet uns das Schwarze Meer den ganzen Tag. Es herrscht viel Verkehr auf der Schnellstraße, die uns den ersten Regenguss des Tages beschert. Bald aber lacht die Sonne und wir bekommen viel zu sehen. Insbesondere Haselnüsse! Überall an der Strecke wird jeder mögliche Platz benötigt, auch wenn es der Bürgersteig ist, um die Nüsse zunächst aus ihrer Blätterhülle zu befreien und dann zum Trocknen auszubreiten.
    Wir sind am Strand schon reich beschenkt worden mit frischen Haselnüssen. 70 % der Ernte wird nach Europa gebracht.
    Insgesamt ist die Schwarzmeerregion sehr zugebaut. Eine Stadt löst die andere ab, es ist stressig für meinen Fahrer. Von links und rechts drängen sich die Fahrzeuge auf die Fahrspuren insbesondere die Dolmus, die einheimischen Kleinbusse, sind rücksichtslos, wollen sie doch soviel Fahrgäste wie möglich aufnehmen und so schnell wie möglich ans Ziel bringen. Einer hat unseren Spiegel fast abgerissen, ist sofort ausgestiegen und hat ihn mit Kraft in der Halterung zurückgedrückt. Gott sei Dank ist alles ganz geblieben. 😅
    Ich musste sofort an Casablanca denken. (ist ein Insider).

    So kommen wir nach Çavuslu. Große Schilder kündigen schon lange vorher das aus dieser Stadt stammende berühmte Brot der Region an.
    Das Çavuslu-Steinofenbrot hat seine Entstehung einem besonderen Umstand zu verdanken: in früheren Zeiten arbeiteten viele Menschen in den Hochplateaus des Kaçkar-Gebirges. Das Brot war immer als erstes alle. Da kamen die Menschen auf die Idee, Brot selber zu backen, das nicht so schnell alt und hart wurde. Sie erfanden dafür den Steinofen. Holz war genug vorhanden. Keines der anderen herkömmlichen Brotsorten hat die Bedürfnisse so erfüllt wie das Brot aus dem Steinofen von Çavuslu. Der alte Bäcker hat meinem Lieblingsmenschen in gebrochenem Deutsch erläutert was so besonders ist an diesem geilen Brot: das wichtigste Merkmal ist, dass es in Steinöfen mit Holzfeuer gebacken wird. In der Region gibt es Meister die diese besonderen Öfen herstellen und Lehrlinge ausbilden, die die jahrhundertealte Tradition fortführen. Was sonst noch für die Herstellung des Sauerteigs, der aus Maismehl, Hefe und Wasser besteht, nötig ist, das macht der Bäcker. Mehr Geheimnisse werden nicht verraten. Ist auch egal. Das Brot ist unglaublich lecker.
    Die letzte Nacht in der Türkei verbringen wir ganz alleine, kurz vor der Grenze, direkt am Meer auf dem Parkplatz eines renommierten Restaurants, welches Wohnmobilisten dort übernachten lässt, egal ob sie etwas verzehren oder nicht.
    Wir verbringen einen genussvollen Abend auf ihrer stilvollen Terrasse. Die Sonne versinkt im Meer, aber leider nur hinter Wolken. Es hat unglaublich viel geregnet. Das Wetter bleibt ein paar Tage weiter warm, aber unbeständig.

    Gleich geht’s über die Grenze nach Georgien! 😅
    Okumaya devam et

  • Batumi, sehenswerte Stadt!

    5 Eylül 2024, Gürcistan ⋅ ☁️ 24 °C

    4000 Kilometer von Zuhause entfernt, sitzen wir vor unserem Wohnmobil, umgeben von futuristischen Hochhäusern und dem Wahrzeichen der Stadt dem „ Buchstabenturm“!
    Wir stehen sozusagen neben dem Dom, wenn wir in Köln wären. Also mittendrin und trotzdem ruhig gelegen. Das große Areal für die Wohnmobile ist abgetrennt von dem übrigen Parkplatz. Ein Stellplatzmanager sorgt für Ordnung. Der Platz kostet ca. 8 Euro!
    Die Waterfront ist gleich nebenan.
    Wir sind zum ersten Mal in Georgien. Die Kaukasusberge zeigen sich bei unserer Ankunft in Wolken gehüllt. Ansonsten strahlt die Sonne vom Himmel und die Menschen bevölkern die Kiesstrände. Am Grenzübergang geben sich türkische und georgische Badegäste sozusagen die Hände am Strand so nah liegen die Gebäude und die „Schlagbäume“ beieinander.
    Unsere Ausreise aus der Türkei und ein paar Meter weiter die Einreise nach Georgien in Sarp klappte unerwartet schnell. Obwohl auf dem engen Areal drangvolle Enge herrschte.
    Wir waren gut vorbereitet, hatten auch schon die gesonderte KFZ Versicherung für Georgien online abgeschlossen, was die sympathische Grenzbeamtin wohlwollend zur Kenntnis nahm.

    https://tpl.ge/

    Die Suche nach einem Parkplatz hinter der Grenze dauerte länger als alles andere.
    Wir müssen uns mit Bargeld in der Wechselstube versorgen, weil der Geldautomat nicht funktioniert hat! Die Provision war heftig. 😉
    Wir brauchten aber Bargeld um die Simkarten zu kaufen. Wir entscheiden uns für Geocell. Dort gab es das beste Angebot: 1 Monat unbegrenztes Datenvolumen für ca. 20 Euro!
    Und gut war, dass wir die Versicherung online abgeschlossen hatten, die Jungs in den Agenturen laufen Dir hinterher und kassieren natürlich auch Provision.
    Auf dem kurzen Weg nach Batumi ergeben sich schon die beiden ersten historischen Sehenswürdigkeiten: „Andrew the Apostle Sculpture and Waterfall“ die Skulptur vom Apostel Andreas, der genau über diese Stelle am Wasserfall ins Land gekommen sein soll, um das frühe Christentum zu verkünden.
    Und die „Gonio Apsaros Fortress“. Die Verteidigungsanlage war strategisch wichtig für die Stadt Batumi.
    Je näher wir der Stadt kommen, je chaotischer wird der Verkehr! Man muss echt gute Nerven haben, hier macht jeder was er will. Auch im Kreisverkehr gilt das Recht des Stärkeren. Fußgänger laufen einfach über die Straße, wird schon einer aufpassen. 😅🥲
    Die Straßen der Stadt sind schachbrettartig angelegt. Wegen der vielen Einbahnstraßen dauert es eine Weile, bis wir an der Waterfront am Hafen ankommen.
    Wir freuen uns über den großzügigen Stellplatz und dass wir alle Sehenswürdigkeiten zufuß erlaufen können. Ein guter Ausgleich und sehr praktisch nach der ganzen Fahrerei.
    Wir spazieren über den „Batumi Boulevard“ der breit angelegten Strandpromenade, die parallel entlang der Küste mit den Badestränden verläuft. Vorbei an zahlreichen großen und kleinen Attraktionen und Parkanlagen mit unterschiedlichen Palmenarten. Überall Springbrunnen und Bänke. Zur Zeit ist der gesamte Boulevard etwas 7 km lang. Direkt uns gegenüber befindet sich der 130 m hohe „ Turm des georgischen Alphabets“. Nur wenige Meter daneben befindet sich der alte Leuchtturm von Batumi und daneben das Riesenrad. Ich kann alles von meinem Bett aus sehen! 🤩👍🏻 Spektakulär kann ich nur sagen!
    Aber die ans Herz gehende Hauptattraktion war für uns ein besonderes Wahrzeichen das direkt neben dem Riesenrad am Hafenbecken steht. Die bewegliche „Ali und Nino Statue“
    Sie geht zurück auf die gleichnamige Novelle aus dem Jahr 1937, die das gesellschaftliche Leben in Baku während der kurzen Zeit der ersten aserbaidschanischen Unabhängigkeit widerspiegelte. Eine unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem Muslim Ali und der georgischen Christin Nino. Es entwickelt sich eine Tragödie, die im Kaukasus mindestens genauso bekannt ist, wie das Shakespearesche Drama um Romeo und Julia.
    Es dauert 20 Minuten bis die beiden auf der beweglichen Konstruktion zusammenkommen! Herzallerliebst! 💚
    Okumaya devam et

  • Abendstimmung in Batumi

    6 Eylül 2024, Gürcistan ⋅ ⛅ 25 °C

    In meinem Reiseführer steht: „Batumi ist eine eigentümliche Stadt zwischen Aufbruch, Verfall und Investruine, doch als solche unbedingt sehenswert“.
    Das können wir nur unterstreichen. Wir lassen uns heute durch die Innenstadt treiben, an jeder Ecke ein Ah und Oh. Von abbruchreifen Häusern zu Prachtbauten. Von kleinen Bäckereien, wo die Frauen in Handarbeit den Teig kneten zu durchgestylten Restaurants.
    Das indische Viertel direkt neben einer Moschee, daneben jüdische Händler. Am >Europaplatz< gibt es belgische Waffeln, die Statue der Medea überragt alles.
    Die >Batumi Piazza< glänzt mit einem Marmorboden der als riesiges Mosaik gestaltet ist das aus 15 Ländern stammt. Die Piazza ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, abends gibts Live- Musik.
    Wir essen die für Georgien typischen Teigtaschen ( Chinkali). Sie sind mit Hackfleisch gefüllt und mit Koriander gewürzt. Dazu gibt’s den ersten georgischen Wein. Beides noch etwas gewöhnungsbedürftig. 😅
    Apropos abends, da glitzert und leuchtet alles, insbesondere die Gebäude der großen Hotels erstrahlen in allen Farben. Sieht aus wie ein großer Kirmesplatz. Wir genießen den Anblick und wollen gar nicht ins Wohnmobil.😍

    Danach ist erstmal Schluss mit Großstadt und Glitzerwelt, es geht in die Kaukasusberge
    Okumaya devam et

  • Zwischenstopp am Enguri Stausee

    7 Eylül 2024, Gürcistan ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir sind nun in der Region Swanetien im nordwestlichen Bergland des großen Kaukasus unterwegs. Zunächst führt die Strecke noch an der Küste des Schwarzen Meeres vorbei, dann geht’s ins Landesinnere und durch die dörfliche geprägte, fruchtbare Landschaft des Kolkheti Nationalparks. Er ist das Herz dieser Region. Es ist der zentrale Teil des Schutzraumes „Kolchische Feuchtgebiete und Regenwälder“. Diese Gegend wurde in 2021 von der UNESCO zur ersten Weltnaturerbestätte Georgiens erklärt.
    Auf der Strecke müssen wir uns an neue Verkehrsteilnehmer gewöhnen. 😅
    Kühe, Schweine, Enten und Gänse laufen kreuz und quer über die Straße, bzw. die Kälber liegen einfach auf der Straße rum.
    Wir machen eine längere Pause am Enguri- Stausee. Die Staumauer des Wasserkraftwerks ist 750 m breit und 271 m hoch. Es ist das gewaltigste Bauwerk im Kaukasus und hat eine der höchsten Bogenstaumauern der Welt. 20 Jahre hat es gedauert, bis das Bauwerk fertig war. Gegen einen kleinen Obulus kann man eine Wanderung zur Staumauer machen. Die Staumauer ist schon echt gewaltig! Was aber auch unerwartet interessant war, war die Kunstaustellung in den Katakomben zur Staumauer.
    Ein Künstler fertig dort aus Drahtgespinst die tollsten Kunstwerke! Es ist immer wieder unglaublich was Menschen alles so können.
    Übernachten tun wir irgendwo im nirgendwo an einem Fluss auf der Strecke nach Mestia.
    Okumaya devam et

  • In Mestia, im großen Kaukasus!

    8 Eylül 2024, Gürcistan ⋅ ⛅ 20 °C

    Das Erste was wir wahrnehmen, als wir im alten Dorfkern durch die steilen, steinernen Gassen von Mestia laufen, ist der Geruch. Er kommt aus einem hölzernen Verkaufslädchen mit kleiner Terrasse und Tischen draußen. Wir kehren ein, trinken sehr guten Cappuccino und kommen über den Geruch ins Gespräch. Drei Schwestern kümmern sich um ihre Gäste. Die eine macht Cappuccino, die andere stellt die von hier stammende sehr bekannte „swanetische Gewürzsalzmischung“ her, die dritte singt vom Balkon herzerwärmende georgische Lieder für uns. Herrlisch!
    Und ich erfahre die Geschichte des Salzes. Die älteren Damen sprechen überraschend gut Englisch:
    Die wildwachsenden Kräuter werden in Oberswanetien im großen Kaukasus in 1800-2400 m Höhe gesammelt. Der Legende nach soll die traditionelle Mischung wichtige Komponenten für ein hohes Alter enthalten. Dieses Salz muss natürlich mit! 😅 Alle lachen herzlich, als ich das mit Nachdruck sage!
    Diese Kräutersalzmischung enthält neben Salz mindestens die Gewürze, Bockshornklee, Dill, Knoblauch, Koriander, Kümmel, gemahlene Paprika und Tagetes.
    Ich bin gespannt. Während ich hier schreibe, kocht mein Lieblingsmensch einen leckeren Eintopf mit dieser spannenden Kräutersalzmischung. 😋
    Überhaupt ist in dem alten Kern des Ortes noch alles so wie früher. Die Tiere laufen durchs Dorf, eine Sau hat mindestens 10 Ferkel dabei. Der Bauer wendet Heu mitten auf der Straße, sein Nachbar hackt Holz für den strengen Winter. Wir befinden uns nämlich hier auf 1500 m Höhe.
    Der junge Bäcker in seinem Ein-Mann Betrieb verkauft uns mit teigklebrigen Händen ein Brot. Während er den neuen Teig weiterknetet, soll Dieter sich das Wechselgeld selber aus der Kiste nehmen. So geht das hier im gemütlichen Georgien eben zu.

    Die steinernen Wehrtürme, die malerisch in der kaukasischen Landschaft im Ort verteilt stehen, wurden im 8.-13. Jahrhundert erbaut. Sie dienten den swanischen Großfamilien damals als Schutz vor Feinden oder Lawinen. Die Türme sind 20-25 Meter hoch, bestehen aus drei bis vier Stockwerken. Wenn alle Mitglieder im Turm waren, wurde die Leiter eingezogen und aus den Schießscharten die Angreifer auf Distanz gehalten. Bis zu 80 Personen fanden im Inneren Platz.
    Nur noch knapp 42 der „Swanetischen Türme“ haben die Zeit überlebt. Die Region zählt auch deshalb zum UNESCO-Weltkulturerbe.
    Mestia befindet sich „leider“ in einem totalen Wandel. Vor 10 Jahren wurde der Ort zu großen Teilen modernisiert. Dabei wurden viele der ursprünglichen Häuser abgerissen und durch neue Häuser im schweizerischen Chalet-Stil ersetzt. Die Stadt hat mittlerweile auch einen kleinen Flughafen, der insbesondere im Winter die Skifahrer auf die Pisten bringt. Jetzt wimmelt der Ort nur so von Wanderen, Backpackern, Mountainbikern und sonstigen sportlichen Menschen mit ihrem Geländewagen.
    Wir verdrücken uns nach unserem Rundgang raus aus dem Gewühls zum Flughafen. Dort stehen wir super ruhig neben der Polizei und mit Blick auf die Wehrtürme und die mächtigen Kaukasus-Berge.
    Das haben wir uns auch verdient. Denn die Fahrt hier herauf war alles andere als stressfrei.
    Obwohl die Strecke (ca. 100 Kilometer) fast durchgängig asphaltiert ist, gibt es dennoch schweißtreibende Abschnitte, die besonders die Beifahrerin in den Abgrund blicken lassen. Aber mein Fahrer meistert einfach jedes Loch, jede Verwerfung, jede noch so enge Baustelle.
    Wenn einfach die eine Straßenseite im Nichts verschwunden ist, muss man das nehmen was da ist, oder?! 🙃🫣
    Morgen geht es weiter und weiter noch höher hinaus in die grandiose Bergwelt! 😅
    Okumaya devam et

  • Wanderung zum Chalaadi-Gletscher

    9 Eylül 2024, Gürcistan ⋅ ⛅ 15 °C

    Regenwolken ziehen über den Großen Kaukasus, es tröpfelt in der Nacht. Wir bleiben noch bei den Wehrtürmen von Mestia, wollen ja auch noch eine Wanderung machen. Obwohl ich ja denke, dass ich zu alt bin für diese hohen, steil aufragenden Berge hier.
    Wir übernachten wieder am Flughafen. Wunderbar ruhig, gegenüber dem Traffic im Ort.
    Dirty Harry rumpelt mit uns heute über eine Schlaglochpiste vom Feinsten bis zum Einstieg der Wanderung zur Gletscherzunge.
    Danach geht es zunächst über eine sehr ramponierte Hängebrücke über den Mestiafluss durch den Wald immer bergauf über Stock und Stein, dicht vorbei am reißenden Gletscherbach. Die Sonne kommt raus, die Wanderung ist zwar anstrengend aber machbar. An der Gletscherzunge angekommen, sieht man zunächst nur braunes Eis. Immer wieder rutschen die Steine über das schmelzende Eis ins Tal. Diejenigen die behaupten, den Klimawandel gäbe es nur im Kopf von Robert Habeck, sollten mal hierher kommen.
    Nach 4 Stunden sind wir zurück am Wohnmobil und rumpeln zurück in den Ort zum Essen. Wir kehren ein im Restaurant Laila, sitzen auf deren Sonnenterrasse und lassen uns die georgischen Spezialitäten schmecken. Die Kellner tragen T-Shirts mit einem bemerkenswerten politischen Statement! Ich wünschte mir mehr davon. Gemeint sind die beiden Regionen Abchasien und Südossetien, die als autonome Republiken gelten, aber eigentlich unter russischem Einfluss stehen. Wir sind angehalten wegen der politischen Spannungen nicht dorthin zu fahren.
    Trotzdem lassen wir es uns schmecken, essen den Kartoffelstampf und Schaschlik aus der Gegend, dazu gibt’s den typischen trüben Weißwein. Die Farbe kommt von der Lagerung des Weines in Amphoren unter der Erde. Ich bin jetzt schon gespannt über mehr davon wenn wir aus der Bergregion in die erste Weinregion Khvanchkara kommen und die Rebsorte und den Ort Ambrolauri kennenlernen.
    Auf dem Weg zurück zum Schlafplatz kommen die Kühe durchs Dorf auch nach Hause.

    Übrigens, in Georgien gefällt es uns schon richtig gut. Die Menschen sind freundlich, die Preise niedrig, wir können überall stehen. Und wenn wir auf ner Kreuzung übernachten wollten, würde niemand was sagen. Keinerlei Verbote! Hoffentlich bleibt das noch lange so!
    Und da der Prophet Mohammed hier nicht das Sagen hat, gibt es bei den orthodoxen Christen keine Moscheen, keinen Muezzin, keine Kleidervorschriften und überall Getränke aller Art. 🥳
    Okumaya devam et