Fishermen's Trail

April - May 2024
An open-ended adventure by Heike Read more
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  • Day 1

    Montagmorgen - Abfahrt

    April 15 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Montag, 6 Uhr, Regen, 9 Grad: Ich friere und bin wie immer leidlich motiviert vor der Reise.
    Der Zug nach Düsseldorf hat 4 Minuten Verspätung, aber den Anschluss in Dortmund schaffe ich dennoch sehr gut. Bis zum Flughafen erlebe ich dann sehr intensive indische Verhältnisse: Die Bahn ist gesteckt voll. Und eine Station vor Flughafen müssen wir noch 10 Minuten aufgrund Bauarbeiten ausharren. Egal, die allgemeine Stimmung ist sehr gut.
    Der Sky Shuttle ist dann noch voller 😜. Aber danach geht alles rasant schnell: Ich ziehe mein Gepäcklabel an einem der Automaten, werde, warum auch immer, direkt zum Gepäck Drop Off durchgewunken. Allerdings ist mein Rucksack Sperrgepäck, also leitet mich der nächste Service Guide dann doch an ein bemanntes Terminal, vorbei an allen anderen Wartenden. Bloß nicht nach links gucken. 5 min später ist alles vorbei, ich sitze gemütlich, schaue noch immer erstaunt auf die Menschenmasse vor den Eurowings Schaltern und genieße mein Frühstück mit innerer Dankbarkeit.

    Keep on smiling 😊
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  • Day 1

    Weiter zum Startpunkt - Sines

    April 15 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Das Metro System in Lissabon überzeugt mich genauso wie das in Porto. Für kleines Geld komme ich flott nach Sao Sebastio und dann weiter zum großen Busbahnhof. Für 15€ und in 2,40std werde ich klimatisiert nach Sines geschüttelt. Für heute meine Endstation.

    Hier sitze ich jetzt nach einem langen Tag auf meinem Bett und lausche der fantastischen Bar Musik draußen auf der Straße. Wie aus einem Humphrey Bogart Film.
    Die letzten Stunden bin ich durch Sines gestromert und habe die Sonne und leckeres Essen genossen.
    Es gibt ein paar schöne Ecken versteckt zwischen etlichen Leerständen und Problemzonen. Aber der Meerblick entschädigt für alles.
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  • Day 2

    1. Etappe - Frühstück

    April 16 in Portugal ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich habe mich gegen Uber und Abkürzen und für Gehen entschieden. Auch die hässlichen Fleckchen wollen gesehen werden. Somit werden aus 10km Einstieg dann 18km. Ich freue mich.

    Noch sitze ich allerdings in der Sonne, lausche den Möwen und entspannter Musik bei Café Americano und Tostado mit Avocado und scrambled egg. Fantastisch. Könnte hier bleiben.

    By the way: das Café heisst "Dona Camelia" in Sines
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  • Day 2

    1. Etappe: Make a break - why not

    April 16 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Die 8km bis zum offiziellen Startpunkt der Rota Vicentina buche ich mal unter "Durchschlagen" ab. Die Wege waren nicht immer offiziell und manchmal auch etwas grenzwertig. Aber nun sitze ich in der Kalux Beach Bar und genieße den Meerblick mit Erfrischung. Ein Pärchen aus Berlin, "Steffie und Niels", sind ausgewandert und haben ein Erfrischungsgetränk auf den Markt gebracht. "Why not". Mir schmeckts. Vielleicht überzeugt auch einfach nur die Location und die gechillte Untermalung.Read more

  • Day 2

    1. Etappe: Fishermen's Trail

    April 16 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Jetzt geht's los - der Fishermen's Trail als Teil der Rota Vicentina.

    Ich bin nicht allein unterwegs, aber die wenigen anderen Wanderer fallen nicht ins Gewicht. Der Weg verläuft anfänglich an einer Schotterstraße, biegt dann aber gen Steilküste ab.
    Teils gehe ich direkt am Strand und Wasser. Dort ist der Untergrund kompakter und nicht so sandig wie oben.
    Die beiden Restaurants auf dem Weg lasse ich links liegen, da es einfach zu früh ist. Leider habe ich übersehen, dass danach bis Porto Covo nur noch Sand und Meer kommt. 😢
    Ich nutze einen steilen Trampelpfad und befinde mich dann an einem Strand mit Blick auf die Steilküste. Hoffentlich gibt es weiter südlich auch wieder einen Aufstieg.
    Mein Mut wird belohnt: etliche Felsen und Wasser Überschreitungen weiter raste ich in etwas Schatten mit Banane und Proteinriegel. Geht auch. Und dann tut sich auch ein kleiner Klettersteig wieder nach oben auf.

    In Porto Covo bin ich dann aber doch froh, daß ich endlich alles ablegen kann. Ich habe unterschätzt, dass ich seit sehr langer Zeit nicht mehr weit gewandert bin. Und dann sind 21km doch eine kleine Herausforderung.
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  • Day 3

    2. Etappe: Sand, Sonne und Meer

    April 17 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Ich habe wohlig geschlafen und genieße ein nettes kleines Frühstück im Erdgeschoss.
    Porto Covo liegt selbst um 9Uhr noch in einer entspannten, kühlen Morgenidylle. Die heutige Etappe wird lang. Also lasse ich es langsam angehen. Ab hier starten die meisten Wanderer. Das merke ich sofort. Reges Treiben auf der Route. Gruppen, Paare und solche wie ich.
    Die zahlreichen Strände sind außer einigen Wanderern meist menschenleer. Auch heute zieht es mich nicht ins Wasser oder zum Hinlegen. Es gibt keinerlei Schatten oder kuschelige Ecken.
    Die Küste ist erst flach und mit großen Felsen zerklüftet. Später steigt sie zu einer Steilküste an. Interessante Abbruchkanten.
    Die Wellen halten sich heute in Grenzen. Surfer sehe ich auch nur vereinzelt.
    Nach ungefähr der Hälfte zwingt mich mein Körper zur Pause. Die Sonne und das Sandtreten laugen einfach aus. Leider gibt es kein Schattenplätzchen, dafür aber eine wirkliche Bank auf einem unerwarteten Holzweg. Big Smile.
    Gestärkt mit Banane und Cerialienkeksen stakse ich weiter durch Sand und Sonnenschein. Die Flora ist faszinierend. Ich könnte ständig Fotos machen. Das Hochkommen aus der Hocke buche ich mal als Squats ab. Herrje, was bin ich untrainiert.
    Als nächsten Stop habe ich mir eine Bar 5km vor meinem Ziel Vila Nova de Milfontes auserkoren. Es wird eher zu einer Oase für mich. Die letzten 2Std habe ich ganz schön gehadert. Zu heiß, zu viel Sand, zu wenig Abwechslung die von all dem ablenken könnte.
    Aber Porto das Barcas wird der Ort der Glückseligkeit. Hausgemachte Lemonjuice, frisches Brot mit Olivenöl und ein köstliches Fish Stew. Da ich erst 5min vor Lunchende komme, haben sich die Tische gerade geleert und ich sitze im Schatten mit Blick aus Meer. Ich bin dankbar.
    Etwas überfüllt aber glücklich setze ich danach meinen Weg zur Quinta da Boavista fort.
    Um 20h liege ich geduscht und erschöpft auf meinem gemütlichen Bett. Hier bringt mich heute nichts mehr raus.
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  • Day 4

    Ruhe.Pause.

    April 18 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute morgen sieht das Leben schon wieder anders aus. Auch, weil draußen alles diesig und ganz schön kühl ist.
    Noch im Bett plane ich die nächsten Tage, stelle fest, daß die Unterkünfte am Wochenende schon sehr rar sind und teile die übernächste lange Etappe vorsorglich in zwei. Der Planungsfreak will befriedigt werden.

    Danach chille ich zwei Stunden beim Frühstück, bevor ich zu Fuß Vila Nova de Milfontes erkunde. Welch eine Freude, so ohne Last ausschreiten zu können.
    Weiß getünchte Häuser mit bunt bemalten Fenstern und Türen, breite Gassen und ein paar schöne Shops und jede Menge gechillte Cafés, Bars und Restaurants.. Der Ort wird von der Festung São Clemente gekrönt, die 1602 zur Verteidigung der Stadt gegen barbarische Piraten erbaut wurde. Sie ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, aber es macht Spaß, sie zu umrunden und den Blick auf die Flussmündung zu genießen.
    Ich tauche meine Füße mal wieder in Sand, diesmal ohne Schuhe und lasse mich einfach treiben. Ein kleines Schattenplätzchen wäre schön, das wird aber nur in Lokalitäten geboten. Dann gibt's halt häufiger mal ein Getränk.
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  • Day 5

    3. Etappe: Heute mehr Grün als Blau

    April 19 in Portugal ⋅ ☁️ 14 °C

    Der Morgen begrüßt mich mit Flockenwölkchen und ich freue mich auf ein Frühstück unter freiem Himmel.
    Auf dem Weg zur Fähre zieht sich der Wolkenvorhang aber zu und öffnet sich erst wieder am frühen Nachmittag. Der Ort liegt noch in seiner Morgenidylle.
    Nach der kurzen Überfahrt über den Fluss windet sich der Pfad etwas abseits der Küstenlinie. Ein Storch mit Nestbaumaterial gleitet über mich hinweg.
    Ich bemerke, dass das Meeresrauschen durch zirpende Grillen und das Meeresblau durch grüne Wiesen gesprenkelt mit allerlei bunten Blüten abgelöst wurden. Außerdem jede Menge andere Wanderer. Aber es entzerrt sich alles und die meisten sehe ich nie wieder.

    Der bedeckte Himmel ist ein Geschenk für meine Haut. Zusätzlich bietet der Weg heute einige schattige Stellen. Das wäre doch nicht nötig gewesen.
    An einem herrlichen Strand stelle ich mich bis zu den Knien in die Brandung und widerstehe der Unterströmung. Ganz schön heftig. Und ganz schön kalt.
    Bevor ich die letzte Stunde bis zu meiner Unterkunft im Inland wandere, verweile und genieße ich noch in der Bar am Praia do Almograve. Ein Ort zum Lächeln und Glücklich sein.
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  • Day 6

    4. Etappe: Erster Teil bis Cavaleiro

    April 20 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Ich fühle mich schlapp und sehr müde. Daran ändert auch der Kaffee und das freundliche Frühstück wenig.
    Der Himmel ist blau mit weißen Tupfen während ich den letzten Tee unter freiem Himmel mit Hühnergeschnatter und Vogelorchester genieße. Gut, dass ich heute nur die Hälfte laufe. Da kann ich jede Menge trödeln.
    Ich wähle wieder den sanften Einstieg durch die Wiesen.
    An der Küste ist nicht viel los auf der Route. Ich bin anscheinend die letzte in der Schlange. Alle anderen sind um diese Uhrzeit schon viel weiter.

    Die Farben schwelgen von Ocker, Gelbbraun, rötlich bis Caramel.. Warme Düfte steigen aus dem Boden. Schwül süß, erdig und schwer. Alles eine sehr intensive Mischung.

    Immer wieder entdecke ich Storchennester in den Klippen . Anscheinend ist es nicht so stürmisch, wie ich angenommen habe. Sonst würden sie hier sicher nicht jährlich brüten.

    Leider ist das Angebot an Schattenplätzchen heute mal wieder mau. Zwischen den Dünen wird die Hitze noch zusätzlich gespeichert. Aber am Rande des Pinienwäldchens bietet sich dann doch noch eine tolle Stelle.

    Herrlich so ein langsamer Walk. Man kann den Ameisen beim Arbeiten zuschauen ohne in Eile zu geraten.

    Den Abend verbringe ich heute in einer Ferienwohnung in Cavaleiro und beim Kochen. Gemüse gibt es in dem kleinen Mercado ausreichend. Lecker.
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  • Day 7

    4. Etappe: Das Beste kommt zum Schluss

    April 21 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Tag beginnt mit Kaffee und Tostado im Dorfcafé. Etliche ältere Herren ratschen bereits bei Bica und Zigarette. Die Stimmung ist familiär und entspannt. Das Alter liegt allerdings relativ hoch. Was wird aus diesen Dörfern, wenn diese Generation nicht mehr ist?

    Ich starte wieder mit einer Alternativroute durch die Felder. Entlang an Tomaten- und Himbeeranbau und begleitet von flotten Morgenwalkern.
    Meine Beine sind begeistert vom Kiesweg und zicken auch nicht mehr so rum wie beim Aufstehen.

    An der Küste empfängt mich der vertraute Anblick von Storchennestern in den Klippen. Bald führt die Route aber abseits der Küstenlinie durch kniehohen Bewuchs und teils schattenspendende Buschalleen. Der Untergrund ist heute überwiegend von knieschonender fester Natur.
    Der Himmel ist noch verhangen und die Luft fast windstill. Aller ist sehr ruhig. Nur das Knirschen unter meinen Stiefeln, Vogeltschilpen und das Zirpen von Grillen.
    Oberhalb von dem kleinen Hafen Zambujeira do Mar stehen zwei Plastikstühle und laden mich zum Sitzen ein. Das tue ich ausgiebig mit Lesen und schauen. Und danach gleich nochmal im nahen A Barca Tranquitanas. Der Laden ist recht voll; überwiegend mit deutschen Touristen.
    Zambujeira do Mar gefällt mir nicht. Zu voll, zu touristisch. Die Rasiermuscheln sind zwar mal was neues, aber geschmacklich keine Erleuchtung.
    Ich bin froh, dass meine Unterkunft außerhalb von dem Ort liegt. Und noch mehr, nachdem ich die Anlage erkundet habe. Ein kleines Paradies. Bevor ich es mir anders überlege gehe ich im Naturteich schwimmen. Zwischen Fischen und Schildkröten wurde mir mitgeteilt. Das ist das Highlight des Tages. So schön.
    Und danach gönne ich meinem Körper eine Sonnendusche und eine intensive Pflegeeinheit.
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